Sehnsucht Finnland

Oberbürgermeister Hunsteger-Petermann
Eröffnung der Ausstellung „Sehnsucht Finnland“
18. Oktober, 11.30 Uhr, Gustav-Lübcke-Museum
Sehr geehrter Professor Kluge!
Verehrte Vertreter der Göste-Serlachius-Gesellschaft!
Sehr geehrte Damen und Herren!
Es gibt Bilder, die uns sofort begeistern. Bilder, die sofort etwas in uns auslösen.
Deren Botschaft unmittelbar beim Betrachter ankommen. Die Bilder reißen uns aus
dem Alltag. Sie bremsen uns in der Hektik unserer Zeit. Sie schaffen Weite, da wo
eigentlich keine Weite ist. Diese Bilder bedienen ein menschliches Grundbedürfnis,
das uns selbst oftmals selbst nicht mehr bewusst ist. Diese Bilder ziehen uns in die
Natur. Sie konfrontieren uns mit dem Schönen, das wir viel zu oft übersehen.
Die Bilder schaffen Beziehung, selbst wenn es eigentlich keine Beziehung gibt:
Schließlich liegt Finnland rund 2000 Kilometer von uns entfernt. Kann es da so etwas
wie Sehnsucht geben? Diese Ausstellung gibt eine eindeutige Antwort: Diese
Ausstellung macht uns alle zu Finnland-Fans.
Wir sind stolz darauf, dass wir diese bemerkenswerte Ausstellung in unserer Stadt
zeigen dürfen.
Die große Sonderausstellung „Sehnsucht Finnland“ ist Schlusspunkt und Krönung
der Wiedereröffnung. Auch hier bewegt sich das Gustav-Lübcke-Museum ganz auf
der Höhe der Zeit, da sich allgemein in der Museumsszene ein wachsendes
Interesse an der nordischen Kunst wahrnehmen lässt: Das zeigen große
Ausstellungen in München, Hamburg oder Frankfurt. Bislang ist Finnland noch ein
echter Geheimtipp.
Aber ich bin mir sicher, dass sich das schon ganz bald ändern wird. Das
skandinavische Thema passt ebenfalls gut zur Architektur des Gebäudes und damit
auch zur Neueröffnung des Hauses: Der Neubau des Gustav-Lübcke-Museums
wurde 1993 nach Entwürfen der bekannten dänischen Architekten Bo und Wohlert
eröffnet. Die Räume des hiesigen Museums mit ihren lichtdurchfluteten Sälen und
den hellen Dielenböden sind stark von einer nordischen Ausrichtung geprägt und
somit das perfekte Ambiente für eine Ausstellung mit skandinavischen
Meisterwerken: Das haben die Gäste aus Finnland bereits unmittelbar nach ihrer
Ankunft festgestellt. Auch deshalb haben Sie sich gleich bei uns heimisch gefühlt.
Gleichzeitig ergibt sich auch eine schöne Beziehung zu der Gösta Serlachius
Kunststiftung: Die finnische Stiftung gehört heute zu den renommiertesten und
umfangreichsten Privatsammlungen des Landes.
Die Kollektion wurde begründet durch den Industriellen Gustaf Adolf Serlachius. Die
Sammlung wurde später von seinem Neffen und Nachfolger Gösta fortgeführt, der
auch die Stiftung ins Leben gerufen hat. Gustav Lübcke als Namensgeber dieses
Museums war ebenfalls ein Kunstfreund, der seine Privatsammlung öffentlich
zugänglich machen wollte und sie 1916/17 der Stadt Hamm überschrieb:
Damit gab er in Hamm einen wesentlichen Anschub zur Gründung eines eigenen
Museums.
Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Wir sind stolz darauf, dass Hamm im Kontext dieser Ausstellung in einer Reihe mit
Städten wie Paris und Stockholm stehen darf. Der heutige Tag ist Höhepunkt und
Bestätigung zugleich: Schließlich haben wir das Gustav-Lübcke-Museum im März
nach eineinhalb Jahren Renovierung neu eröffnet.
In den Monaten bis heute konnten wir rund 20.000 Besucher in diesem Haus
begrüßen. Die Rückmeldungen auf die Neukonzeption waren durchweg positiv. Die
umfangreiche Sanierung hat sich schon alleine deshalb gelohnt, weil wir in unserem
Museum nun Ausstellungen wie diese zeigen können. Es ist uns eine besondere
Ehre, dass sich die renommierte Göste-Serlachius-Stiftung für Hamm entschieden
hat – und ich sage ein herzliches Dankeschön für dieses Vertrauen.
Wir haben die Bilder aus Finnland nur erhalten, weil unser Museum im
Sonderausstellungsbereich nach der Sanierung mit einer Klimaanlage ausgerüstet ist
und somit den Museumsstandards entspricht. Ohne die Sanierung des GustavLübcke-Museums hätte die Ausstellung „Sehnsucht Finnland“ hier nicht stattfinden
können. Salopp gesagt: Es wäre bei der Sehnsucht geblieben.
Umso mehr freuen wir uns auf die Ausstellung, die Meisterwerke aus der Zeit um
1900 zeigt. Es handelt sich hierbei um eine Epoche, die beim Publikum immer wieder
nachgefragt wird. Schließlich haben sich in dieser Zeit viele bekannte
Kunstströmungen entwickelt – wie etwa der Realismus oder der Impressionismus.
Wir freuen uns daher auf zahlreiche Besucher!
Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Die beiden Gustavs - nämlich Gustav Lübcke und Gustaf Adolf Serlachius - kommen
als Gründungsväter der Sammlungen am 24. Oktober zu besonderen Ehren. Für die
wenigen unter uns, die das nicht wissen: Der 24. Oktober ist der Geburtstag von
Gustav Lübcke. Aus diesem Anlass gibt es für alle Besucher ermäßigte
Eintrittspreise, die selbstverständlich auch für die Sonderausstellungen gelten.
Außerdem erhalten an diesem Tag alle, die Gustav heißen, ein besonders Geschenk
aus dem Museumsshop. Da wir die Frauen nicht benachteiligen wollen, gilt das
gleiche Angebot für alle, die Alice oder Therese heißen. Denn: Das sind die Namen
der jeweiligen Ehefrauen. Diese Aktion ist nur eine von vielen weiteren Attraktionen
aus dem umfangreichen Rahmenprogramm.
Bis zum Frühjahr locken rund 80 Veranstaltungen für alle Altersgruppen mit
Führungen, besonderen Ferienaktionen oder auch Konzerten. Auch der finnische
Nationalfeiertag am 6. Dezember wird im Gustav-Lübcke-Museum in besonderer
Weise gefeiert – unter anderem mit finnischen Spezialitäten im Museumscafé.
Zunächst einmal freuen wir uns über die heutige Eröffnung. Zunächst einmal freuen
wir uns über die fachkundigen Wortbeiträge und die musikalische Umrahmung durch
das Ensemble „Klangfarbe Orange“, das aus unserer Partnerstadt Oranienburg
kommt. Ich wünsche uns allen eine schöne Veranstaltung. Ich wünsche der
Ausstellung den Erfolg, den sie verdient. Ich wünsche unserem Museum ganz viel
Rückenwind für die kommenden Monate.
Herzlichen Dank.