IM RHYTHMUS VON FESTEN UND FEIERTAGEN INTERRELIGIÖSER KALENDER SEPTEMBER 2015 – DEZEMBER 2016 INTERRELIGIÖSER KALENDER Für religiösen Pluralismus und kulturelle Vielfalt sensibilisieren Zum Dialog in gegenseitigem Respekt einladen Der Interreligiöse Kalender 2015 – 2016 legt den Fokus auf Feste und Feiertage, die gestern wie heute das Leben der Menschen und der Gesellschaften rhythmisieren. Jeder Feiertag, ob fröhlich oder traurig, ob althergebracht oder erst vor kurzem eingeführt, hat seine eigene Bedeutung. Er ist in der Geschichte verankert, geprägt von Volkskulturen und Volkstraditionen. Jedes Monatsblatt enthält eine grossformatige Fotografie samt Legende; im eigentlichen Kalenderteil werden die wichtigsten Feste der verschiedenen Religionsfamilien vorgestellt: 4 christlich (katholisch, orthodox und protestantisch), 9 jüdisch, 7 islamisch, 6 hinduistisch und 2 buddhistisch, 8 Jaina und s Sikh, 3 chinesisch und 0 shintoistisch, z Mazdäer/Zoroastrier, Aleviten und 1 Baha’i; nicht zu vergessen Religionen der Antike, ethnische Traditionen und 5 Zivilgesellschaft. INDIANISCHE VÖLKER – Ein junger Tänzer an einem Pow-Wow in Wendake, Huronen-Dorf in der Provinz Québec (Kanada). © Stéphane Groleau / Alamy JUNI 2016 Montag 30 6 13 20 7 Beginn des Ramadan 9 Schawuot (2. Tag) 5 Weltflüchtlingstag 2 Poson 27 Dienstag 31 7 14 21 28 Mittwoch 1 8 15 22 29 Donnerstag 2 9 16 23 30 5 Nationalfeiertag (IT) 3 Duanwu 4 Christi Himmelfahrt s Tod Freitag 3 10 17 24 1 Samstag 4 11 18 25 2 Sonntag 5 12 19 26 3 des 5. Gurus Arjan (orthodox) 9 Schawuot 4 Pfingsten (orthodox) 5 ZIVILE FESTE 2. Italienischer Nationalfeiertag (IT) Feiertag zur Erinnerung an die Abschaffung der Monarchie und die Gründung der Republik 1946. 20. Weltflüchtlingstag (2000 von der UNO eingeführt) Tag der Sensibilisierung für die Lage der Flüchtlinge und für deren Schutzbedürftigkeit. 7 ISLAMISCHES FEST 6. Ramadan* (6. Juni bis 5. Juli) Einmonatiges striktes Fasten und strikte Enthaltsamkeit von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. 3 CHINESISCHES FEST 9. Duanwu: Auch als Fest der Doppelfünf bezeichnet, an dem die traditionellen Rennen mit geschmückten Drachenbooten stattfinden. 4 CHRISTLICHE FESTE 9. Christi Himmelfahrt (orthodox) Fest der Auffahrt Jesu zu seinem Vater im Himmel nach 40 Tagen Erscheinungen. 19. Pfingsten (orthodox) Dreifaltigkeitsfest, gefolgt von der Gabe des heiligen Geistes an die Gläubigen (20. Juni). 26. Allerheiligen (26. Juni: orthodox; 1. November: katholisch) Zu Ehren der Heiligen, Märtyrer und Kirchenlehrer. 9 JÜDISCHES FEST 12. Schawuot** (12. und 13. Juni) Fest der Wochen (oder Pfingstfest), ursprünglich Erntefest; gedacht wird auch der Gabe der Thora, die Mose – der Tradition gemäss – auf dem Berg Sinai empfing. s SIKH-FEST 16. Tod (joti jot) des 5. Gurus Arjan Im Gedenken an das Martyrium von Guru Arjan, der 1606 in Lahore unter der Folter starb. 2 BUDDHISTISCHES FEST 20. Poson*** Theravada-Fest der Ankunft des Buddhismus auf Sri Lanka. 4 Allerheiligen (orthodox) * ** *** Variables Datum (1 bis 2 Tage), abhängig vom Neumond. Alle jüdischen Feste beginnen am Vorabend bei Sonnenuntergang. Offizielle Bestätigung vorbehalten. 1 KALENDER 1 DOSSIER 1 WEBSITE Mit seinem umfangreichen Begleitdossier (56 Seiten im A4-Format) ist der Interreligiöse Kalender dieses Jahr besonders interessant. Inbegriffen ist auch der Zugang zur aktualisierten Website ir-kalender.ch. Ein Klick … und schon sind Sie mitten in der Welt der Religionen! «Im Rhythmus von Festen und Feiertagen» – das sind: mehr als ein Dutzend Kalender, die, jeder auf seine Weise, die Zeit messen und im Leben der grossen religiösen Traditionen Wegmarken setzen; 150 Feste und Feiertage, die klar und konzis erklärt werden (Bedeutung, Ursprung, Riten …); Fotos, die die Vielfalt der rituellen Praktiken vor Augen führen; Texte, die von anerkannten Fachleuten verfasst und gleichwohl leicht verständlich sind. DOSSIER DIE WICHTIGSTEN JÜDISCHEN FEIERTAGE UND FESTE Hier eine kurze Beschreibung der Feiertage, aufgeführt gemäss der im heutigen jüdischen Kalender geltenden Reihenfolge. In der jüdischen Tradition beginnt ein neuer Tag bei Sonnenuntergang. Aus diesem Grund beginnen alle Feste am Abend. A – Rosch ha-Schana (Neujahr) F – Purim (Fest des Losentscheids) 1. und 2. Tischri (September oder Oktober) 14. Adar (Februar oder März) Gedenken der Erschaffung der Welt und der Herrschaft Gottes. Freudenfest im Frühling zur Erinnerung an die Errettung der Juden im Buch Esther. Esther, die Gemahlin des persischen Königs Xerxes I. errettete ihr Volk aus den Händen Hamans, des höchsten persischen Regierungsbeamten. B – Jom Kippur (Versöhnungstag oder Tag der Sühne) 10. Tischri (September oder Oktober) Der höchste jüdische Feiertag, der hauptsächlich Gebet und Busse gewidmet ist. Wird meist auch von nicht religiösen Juden begangen. A A C – Sukkot w Tamm us Juni Siwan i Ma r Ada Nisa n Adar Scheni r Ija Ap ril E – Chanukka (Lichterfest) Diagramme zur Entschlüsselung der wichtigsten Kalender März G ar bru Fe Freudig-festliche Prozession mit allen Thorarollen nach dem Ende des Laubhüttenfests. F Sc he D – Simchat Thora 22. oder 23. Tischri (September oder Oktober) (Pfingsten) 6. und 7. Siwan (Mai oder Juni) E Tewet H (Freude an der Thora) H – Schawuot w Kisle Jan ua r Laubhüttenfest, in Erinnerung an den 40-jährigen Aufenthalt in der Wüste nach dem Exodus (Umzug Hoschana Rabbah und Schlussfest Schemini Azeret). Ok tob er Jüdische Ostern, Befreiung der Kinder Israels aus der ägyptischen Sklaverei. Ch es c Dezember In einer pluralistischen und säkularen Welt sind Feste ein willkommener Anlass, die eigenen kulturellen, religiösen wie nichtreligiösen Wurzeln besser kennenzulernen und zugleich jene der Mitmenschen zu entdecken. st gu Au 15. bis 21. oder 22. Nisan (März und/oder April) er mb ve No 15. bis 21. Tischri (September und/ oder Oktober) September Jul i (Laubhüttenfest) G – Passah (Ostern) CD Tisch ri Elul I B t wa Beschreibung der grossen religiösen und zivilen Feste an hw Dieses Jahr enthält der Interreligiöse Kalender ein besonders informatives, didaktisch attraktiv aufbereitetes Dossier. Dieses präsentiert anhand von Fotografien und Diagrammen die Kalender der religiösen Traditionen der Menschheit samt Festen und Feiertagen. Fest der Wochen, ursprünglich Erntefest; gedacht wird auch der Gabe der Thora, die Mose – der Tradition gemäss – auf dem Berg Sinai empfing. I – Fasten des 9. Aw 9. Aw (Juli oder August) Fasttag nach dreiwöchigem Gedenken der Katastrophen in der jüdischen Geschichte. 25. Kislew bis 2. oder 3. Tewet (meist im Dezember) HÄTTEN SIE ES GEWUSST? Fest zur Erinnerung an die Befreiung des Jerusalemer Tempels 164 v. u. Z. (Ölwunder). Passah (dt. Ostern) bedeutet «Übergang» oder «Sprung». Das in der Geschichte des jüdischen Volks immer wieder neu interpretierte Fest bedeutet seit je Erneuerung, Befreiung. 13 Erklärungen zu wesentlichen Begriffen leicht zugängliche Texte Piktogramme zur Identifizierung der einzelnen Traditionen s SIKHISMUS aussagekräftige Fotografien © Dinodia photo ausführliche Legenden Am Nektarsee beim Goldenen Tempel von Amritsar, dem heiligsten Ort der Sikh (Bundesstaat Punjab, Nordindien). Am Rande des weiten, rechteckigen Nektarsees feiern Kinder gemeinsam mit ihren Eltern die Geburt von Nanak, dem Stifter und ersten Guru der Sikh. Zu dessen Ehren zünden sie farbige Kerzen an. An Festtagen steht der Tempel in überwältigendem Lichterglanz. 44 s FRÖMMIGKEIT UND SPEKTAKEL Nacheinander treten die Gläubigen vor das auf einem Altar aufgeschlagene heilige Buch und lösen einander beim Lesen ab. Achtundvierzig Stunden lang, ohne Unterbrechung, nimmt jeder Vortragende seinem Vorgänger buchstäblich das Wort aus dem Mund. So werden die 1430 Seiten des Guru Granth Sahib (auch Adi Granth genannt) – für die Sikh heiliges Buch und höchste Autorität in einem – von der ersten bis zur letzten Zeile vorgelesen. Dieses Ritual (akhand path) findet vor jeder Feier statt – handle es sich um ein privates Ereignis (Heirat, Geburt, Umzug) oder ein religiöses Fest. Zu diesen Festen gehören in erster Linie die gurpurbs im Gedenken an Geburt, Einsetzung und Tod der zehn historischen Gurus, aber auch an die Einsetzung des elften und letzten Gurus, nämlich des Guru Granth Sahib, im Goldenen Tempel von Amritsar. Die Feiern finden traditionell in den an solchen Tagen festlich geschmückten gurdwaras statt, die Tempel und Ort des Gemeindelebens zugleich sind. Im langar, der als Küche und Speisesaal dient, werden Mahlzeiten vorbereitet und serviert. An alle Anwesenden, ob Sikh oder nicht, werden Stücke der heiligen Speise (karah parshad) verteilt. Prozessionen, oft mit dem Guru Granth Sahib an der Spitze, führen über Kilometer. Dabei tragen fünf Gläubige das heilige Buch auf dem Kopf. Auch Sport- und Reitdarbietungen, Kämpfe und Spektakel fehlen an diesen von Frömmigkeit und Fröhlichkeit geprägten Tagen nicht. Bis 1998 stützten sich die Sikh bei der Festsetzung der Daten ihrer gurpurbs traditionell auf den lunisolaren Kalender der Hindu. Dann wurde ein neuer Kalender eingeführt und von der Sikh-Gemeinschaft 2003 angenommen: der Nanakshahi. Der Name bezieht sich auf Nanak, den Stifter und ersten Guru der Sikh. Es handelt sich um einen Kalender mit zwölf Sonnenmonaten. Das Jahr beginnt am 14. März, dem ersten Tag des Monats Chet. Jahr 1 dieses Kalenders ist 1469, Nanaks Geburtsjahr. Seither fallen die Daten der religiösen Feiertage auf ein fixes Datum, mit einer Ausnahme: der Festtag im Gedenken an die Geburt von Guru Nanak. Nach dem neuen Kalender fällt sein Geburtstag auf den 1. Vaisakh (14. April). Gleichwohl halten viele Gläubige am alten Brauch fest und feiern Nanaks Geburt im November, und zwar während des indischen Fests Kartika Purnima. Andere hohe Sikh-Feste werden indes nach wie vor gemäss dem Mondkalender gefeiert, namentlich Hola Mohalla, ein äusserst populäres, vom 10. Guru eingeführtes Fest, das die militärische Macht der Gemeinschaft zur Schau stellen soll. Gefeiert wird es im Anschluss an das Hindu-Fest Holi mit beeindruckenden Schaukämpfen unter Trommelklängen sowie mit einem Musik- und Poesiewettstreit. Djénane Kareh DIE WICHTIGSTEN SIKH-FEIERTAGE Sikh-Neujahr 1. Chet (14. März) Der Sikh-Kalender beginnt 1469, also mit Guru Nanaks Geburtsjahr. Geburt (parkash) von Guru Nanak, Stifter der Sikh-Religion 1. Vaisakh (14. April) – 1469 Geburt von Nanak im Punjab, vermutlich am 14. April. Traditionell wird Nanaks Geburtstag oft im November begangen, zur Zeit des bei Vollmond gefeierten Hindu-Fests Kartika Purnima. Baisakhi / Vaisakhi 1. Vaisakh (14. April) – Einsetzung der Khalsa (Bruderschaft) durch Guru Gobind Singh. An diesem Tag wird die Fahne, die auf jedem Sikh-Tempel flattert, ausgewechselt. Tod (joti jot) des 5. Guru Arjan 2. Harh (16. Juni) – Im Gedenken an das Martyrium von Guru Arjan, der 1606 in Lahore unter der Folter starb. Erhebung des Guru Granth Sahib in den Guru-Status (gurgadi) 6. Katik (20. Oktober) 1708, kurz vor seinem Tod, erklärte Gobind Singh, der 10. Guru, die Nachfolge der menschlichen Gurus für geschlossen und übertrug die spirituelle Autorität auf das heilige Buch, den Guru Granth Sahib. Tod (joti jot) des 9. Guru Tegh Bahadur 11. Maghar (24. November) Im Gedenken an das Martyrium von Guru Tegh Bahadur, der 1675 in Delhi enthauptet wurde. Geburt (parkash) von Guru Gobind Singh 23. Poh (5. Januar) 1666 Geburt von Gobind Singh, dem 10. und letzten der historischen Gurus der Sikh. Die Begegnung mit dem Guru erfreut den Geist. Der Erde ähnlich, die nach dem Regen schöner wird. Alles wird grün und üppig […]. Das Herz ist durchdrungen von inniger Liebe zum Wahren Einen. Guru Granth Sahib, Seite 1278 45 Zitate bekannter Autoren oder Auszüge aus Sakraltexten WEBSITE IR-KALENDER.CH Mit dem Kauf des Kalenders (persönlicher Code auf dessen Rückseite) erhalten Sie Zugang zum gesamten Inhalt der Website ir-kalender.ch. Dort finden Sie: • die Daten der Feste und deren Beschreibung (chronologisch, nach Monaten oder nach Traditionen einsehbar) ; • die Texte und Fotografien zu früheren Themen des Kalenders (Pilgern, Architektur, Musik, Feuer und Wasser, Innehalten und Feiern …) ; • zusätzliches didaktisches Material für Lehrpersonen sowie Schülerinnen und Schüler (Dokumentarvideos, Hörreportagen, Karten usw.).
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