"Stadtsicht" 1/2015

stadtsicht
Ausgabe Juli 2015
Beim Neubau mehr
Experimente wagen
Fairness:
wohnt bei degewo
bauWerk: degewo
eröffnet eigenes
Planungsbüro
Positives Jahresergebnis
schafft Spielräume
für mehr Investitionen
2 | stadtsicht | Verantwortung für die Stadt
Beim Neubau mehr
Experimente wagen
Im Deutschen Architektur Zentrum DAZ waren am 10. Juni alle Plätze besetzt.
Auf Einladung von degewo diskutierten Experten darüber, wie Berlin mehr bezahlbaren
Wohnraum schaffen kann.
Unter der Überschrift „NEU-BAU – innovatives
und kostengünstiges Bauen“ hatte degewo
in Kooperation mit dem Bund Deutscher
Architekten BDA eingeladen und viele Akteure
der Wohnungswirtschaft sowie der Archi­
tektenszene kamen. Mehr als 250 Gäste
sorgten dafür, dass kaum ein Stuhl leer blieb.
Für die Key-Note des Abends erntete Berlins
Senator für Stadtentwicklung und Umwelt,
Andreas Geisel, viel Applaus. Offen benannte
er einige Zielkonflikte, die sich derzeit in Berlin
beim Thema Neubau auftun – angefangen
bei Protesten von Anwohnern, die sich gegen
notwendige Verdichtungen wehren, über die
Wohnungsbauförderung bis hin zu steigenden
Bodenpreisen. Geisel kündigte an: „Wir werden
dichter bauen müssen.“ Es gebe viele kleine
Stellschrauben, die es zu bewegen gelte.
In der anschließenden sehr lebhaften Diskussion tauschten Prof. Arno Brandlhuber, Architekt
und Hochschullehrer, Dr. Thomas Welter,
Bundesgeschäftsführer des Bundes Deutscher
Architekten BDA, sowie Ricarda Pätzold vom
Deutschen Institut für Urbanistik gemeinsam
mit degewo-Vorstandsmitglied Kristina Jahn
Argumente, Standpunkte und Meinungen
aus. Bei allen zum Teil auch gegensätzlichen
Ansichten waren sich an einem Punkt
alle einig: Berlin muss beim Neubau mehr
Experimente wagen.
degewo-Vorstandsmitglied Kristina Jahn
präsentierte das eigene Planungsbüro
bauWerk als Basis der Lösungsansätze von
degewo. Eigen­leistungen erhöhen, selbst­
definierte Planungsparameter erfüllen und
bedarfsgerecht bauen – damit will Berlins
führendes Wohnungs­unternehmen künftig
mehr neuen Wohnraum schaffen. 80 Prozent
davon zu Mietpreisen zwischen 6,50 und
maximal 10,50 Euro.
„Ich glaube, es ist wichtig, die
Bürgerinnen und Bürger mitzunehmen.
Wenn man mit ihnen spricht und
zusammenarbeitet, dann muss man
sich nicht bekämpfen.“
Susanne Hofmann,
Prof. Dr.-Ing., AA Dipl.
„Was wir brauchen, ist Flexibilität.
Die Fixierung auf Quantität
und Quadratmeter bringt uns
nicht weiter.“
Ricarda Pätzold,
Deutsches Institut für Urbanistik
„Wir lernen dazu und sind bereit
neue Wege zu gehen. Das Zukunftshaus
in Lankwitz ist ein gutes Beispiel dafür.“
Kristina Jahn, degewo-Vorstandsmitglied
„Der Kampf muss aufhören zwischen
denjenigen, die eine Wohnung haben, und
denjenigen, die eine Wohnungen suchen.
Wir alle müssen dafür sorgen, dass die
Akzeptanz für Wohnungsneubau wächst.“
Andreas Geisel, Senator für
Stadtentwicklung und Umwelt
„Was wir brauchen, sind
clevere Grundrisse. Wir müssen neue
Wege suchen, innovativ zu sein.“
Dr. Thomas Welter,
Bundesgeschäftsführer des
Bundes Deutscher Architekten BDA
„Wir sollten uns mehr trauen,
Dinge auszuprobieren.“
Prof. Arno Brandlhuber,
Architekt und Hochschullehrer
Imagekampagne | stadtsicht | 3
Fairness: wohnt bei degewo
degewos Imagekampagne ist gestartet. Alle Berlinerinnen und Berliner sind
aufgefordert: Zeig uns deinen fairsten Moment! #fairesberlin
Seit dem 19. Mai läuft die diesjährige Imagekampagne von degewo. Auch 2015 steht
der Fairness-Begriff im Mittelpunkt. Die Marke
degewo ist auch weiterhin ein Garant für
faire Mieten und für einen fairen Umgang mit
Mietern, Mietinteressenten und anderen
Stake­holdern. Auch das Engagement im
Neubau ist auf der Plakatkampagne sichtbar:
degewo sorgt für neue Wohnungen in Berlin.
Neben der klassischen Plakatkampagne setzt
degewo auf Dialog in den sozialen Netzwerken. Auch hier steht Fairness im Mittelpunkt:
Alle Berliner sind aufgerufen, ihren fairsten
Moment in Form eines Fotos, eines Films oder
eines beschreibenden Textes unter dem
Zeichen #fairesberlin in den sozialen Netzwerken zu posten. Wie solche fairen Momente
aussehen können, erklärt ein Film, der im
Mittelpunkt der Online-Maßnahmen steht.
Eine Reihe von fairen Momenten aus dem
Alltag zeigt, wie häufig jeder Berliner solche
Augenblicke erlebt.
Die Resonanz ist sehr gut. Viele Berlinerinnen
und Berliner haben bereits faire Momente
geteilt. Jede Woche wird ein Gewinner gekürt,
der 1.000 Euro für sein Projekt, einen Verein
oder eine Institution bekommt. Erste Gewinnerin war Susanne Koste, deren Foto ein
kleines Mädchen zeigt, wie es einem anderen,
im Rollstuhl sitzend, beim Schuheanziehen
hilft. Das Preisgeld nutzt die Biesdorfer Kita
„Casa dei bambini“, um eine Nestschaukel für
den Garten zu kaufen. Zweite Gewinnerin war
Maimouna Cissé. Ihr Bild zeigt eine Fußballmannschaft. Die Spieler aus Eritrea, allesamt
Flüchtlinge, sind Mitglieder des Vereins
SC Bomania Berlin aus Moabit. Ende letzten
Jahres gründete Maimouna Cissé gemeinsam
mit ihrem Mann den ehrenamtlich betriebenen
Verein. Ihr Ziel ist es, Flüchtlinge aus den
unterschiedlichsten Flüchtlingslagern Berlins
in Kontakt zu bringen. Der Gewinn wird in die
Sportausrüstung investiert.
Fairness: wohnt
bei degewo
Links: Eines von drei Motiven, mit denen degewo für Fairness wirbt.
Rechts: Mit diesem Foto hat der Verein SC Bomania Berlin an der Aktion
#fairesberlin teilgenommen – und gewonnen.
Denn wir sorgen für faire
Mieten und neue Wohnungen.
degewo.de
2250.0527_Pilsener-Pokals_fussball_148x210_RZ.indd 1
Die Idee zu dieser Aktion entstand aus den
Erfahrungen, die degewo im Rahmen der
Quartiersentwicklung gemacht hat. Denn
oft sind es die kleinen Taten und Gesten,
denen wir einen fairen Charakter zuschreiben.
Gerade auf Vereins- und Projektbasis macht
die Fairness ganz viel aus und gibt dem
Ganzen nur allzu oft noch einmal einen entscheidenden Schub. Noch bis zum 19. Juli
können faire Momente via Facebook, Twitter,
Instagram, Google+ oder YouTube mit
dem Hashtag #fairesberlin geteilt werden.
Alle Bilder werden gesammelt unter
www.fairesberlin.degewo.de. Aus allen
Einsendungen werden die Wochengewinner
ermittelt. Der Dialog, den degewo hier
angeschoben hat, erfolgt über alle derzeit
wichtigen Social-Media-Platt­formen. Die
1.000-Euro-Fairness-Prämie geht, wie oben
bereits beschrieben, nicht an die Gewinnerin
oder den Gewinner, sondern immer an ein
Projekt, einen Verein oder eine Institution.
Sportvereine, Schulen, Kitas oder Nachbarschaftstreffs haben so die Chance auf eine
finanzielle Unterstützung.
16.06.15 11:15
4 | stadtsicht | Planungsbüro bauWerk
degewo-Vorstandsmitglied Kristina Jahn und Jacqueline Brüschke, Bereichsleiterin Planen und
Bauen (Mitte), setzen verstärkt auf internes Know-how und Eigenleistung im Planungsprozess.
bauWerk – degewo eröffnet
eigenes Planungsbüro
Bis zum Jahr 2025 will degewo mehr als 11.000 Wohnungen neu bauen. Mit einem eigenen
Planungsbüro soll es ab sofort gelingen, günstig und schnell zu bauen und damit mehr
bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.
Bis zu 6.000 Wohnungsanfragen erreichen
degewo jeden Monat – persönlich, per Telefon,
per Mail, per Kontaktformular, selbst via Facebook. Doch rund 90 Prozent der Interessenten
erhalten eine Absage. Denn Berlins führendes
Wohnungsunternehmen hat aktuell nur etwa
400 Wohnungsangebote im Monat für die
Vermietung zur Verfügung. Die Zahlen belegen
eindrucksvoll, wie groß der Druck auf dem
Berliner Wohnungsmarkt derzeit ist. „Es muss
uns deshalb gelingen, neuen und bezahlbaren
Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Wir
müssen mehr bauen und wir müssen es
cleverer tun, um mit unseren finanziellen
Möglichkeiten das optimale Ergebnis zu
erzielen“, sagt degewo-Vorstandsmitglied
Kristina Jahn.
Baunebenkosten einsparen
Bis 2025 sollen rund 11.000 Wohnungen neu
gebaut werden. Das aber gelingt nur, wenn
Baukosten reduziert und damit Spielräume für
niedrige Neubaumieten geschaffen werden.
Denn Baukosten und Mieten stehen in einem
direkten Verhältnis zueinander. In den vergangenen Monaten hat der Unternehmensbereich
Planen und Bauen eine Strategie entwickelt,
um künftig mehr Leistungen im Planungs­
prozess selbst zu erbringen. Ziel ist es, damit
Baunebenkosten einzusparen. Kompakte
Grundrisse, optimale Flächenausnutzung und
funktionale Fassaden sollen außerdem Kosten
sparen. Ende Mai wurde das degewo-eigene
Planungsbüro bauWerk eröffnet, das Herzstück
der degewo-Neubaustrategie. „Mit bauWerk
werden wir beweisen, dass Wohnungsneubau
für unter 10 Euro möglich ist“, sagt Kristina
Jahn. 80 Prozent der Neubaumieten werden
im Korridor zwischen 6,50 und 10,50 Euro
Planungsbüro bauWerk | stadtsicht | 5
liegen. Der erste von bauWerk geplante
Neubau am Tirschenreuther Ring in Mariengrün hält allen Berechnungen stand. Die
Baukosten inklusive Baunebenkosten liegen
dort bei rund 1.800 Euro pro Quadratmeter.
Damit können die anvisierten Mieten realisiert
werden.
525 Millionen Euro für Modernisierungen
„Neubau ist wichtig für die Stadt, darf aber
keinesfalls zu Lasten der Mieter gehen, die
bereits bei uns wohnen“, betont Kristina Jahn.
Aktuell wohnen etwa 125.000 Berlinerinnen
und Berliner in den 75.000 degewo-Wohnungen, verteilt auf mehr als 5.000 Wohnhäuser.
Der Modernisierung kommt deshalb weiterhin
eine große Bedeutung zu. In den kommenden
fünf Jahren wendet das Wohnungsbauunternehmen 525 Millionen Euro für die Pflege und
Sanierung des Bestandes auf. Ein Investment,
das auch für die Mieter viele positive Aspekte
hat, senkt es doch beispielsweise die sogenannte zweite Miete, die warmen Betriebs­
kosten für Heizung und Warmwasser.
degewo-Miete: 5,58 Euro/m²
Obwohl der Markt angespannt ist, sind die
degewo-Mieten im Jahr 2014 stabil geblieben.
Die degewo-Miete lag im Durchschnitt bei
5,58 Euro/m² netto kalt und damit deutlich
unterhalb des aktuellen Berliner Mietspiegels
(5,84 Euro/m²). „degewo steht für faire Mieten.
Wir sind ein Garant für bezahlbaren Wohnraum für alle Bevölkerungsschichten“, sagt
degewo-Vorstandsmitglied Christoph Beck.
Auch die Angebotsmieten liegen deutlich
unter dem Berliner Durchschnitt.
500 Millionen Euro wendet degewo allein
in den kommenden fünf Jahren für
Neubauten wie in Mariengrün (Fotos) auf.
6 | stadtsicht | Jahresergebnis
Positives Jahresergebnis
schafft Spielräume
für mehr Investitionen
Einen Bilanzgewinn von 38 Millionen Euro weist degewo für das Geschäftsjahr 2014 aus.
Für den Neubau kann das Unternehmen daher seine Investitionen erhöhen. Mehr als eine
Milliarde Euro wird in den kommenden Jahren eingesetzt.
Leere Wohnungen sucht man bei degewo fast
vergeblich, und das obwohl die Wohnungs­
baugesellschaft aktuell 66.281 Wohnungen im
Bestand hat und weitere 8.521 verwaltet. Der
Leerstand hat einen neuen Tiefstand erreicht.
Nur noch 2,2 Prozent der Wohnungen waren
zum Ende des Jahres 2014 nicht vermietet.
2013 lag dieser Wert noch bei 2,6 Prozent, 2012
bei 3,3 Prozent. Wenn Wohn­raum nicht vermietet ist, liegt das derzeit meistens daran, dass
die entsprechenden Räumlichkeiten bald oder
aktuell modernisiert werden. „Wir sind in
einigen Lagen heute bereits voll vermietet. Das
belegt, wie angespannt der Berliner Wohnungs­
markt derzeit ist“, sagt degewo-Vorstands­
mitglied Christoph Beck. degewo schließt das
Geschäftsjahr 2014 mit einem Bilanzgewinn
von 38 Millionen Euro ab. Im vergangenen Jahr
waren es 32,2 Millionen Euro. Berlins führendes
Wohnungsunter­nehmen weist damit zum
zehnten Mal in Folge ein positives Jahres­
ergebnis aus. Der kontinuierliche Rückgang
der Leerstands­quote trägt zum guten Gesamtergebnis bei.
Wegfall öffentlicher Fördermittel wird
kompensiert
Positiv machen sich für den Konzern das
weiterhin niedrige Zinsumfeld und das
anhaltende Wachstum des Wohnungs­
marktes bemerkbar. Das Ergebnis basiert auf
einer guten operativen Entwicklung. Durch
dauerhafte Ertragssteigerungen und Senkung
der Finanzierungskosten wird der Wegfall
öffentlicher Fördermittel kompensiert. Die
positiven Jahresergebnisse der vergan­genen
Jahre haben das Eigen­kapital gestärkt.
Durch eine kontinuierliche Entschuldung
wurde eine solide Vermögensstruktur erzielt.
Der erwirtschaftete Jahres­überschuss beträgt
62 Millionen Euro. Die Verbindlich­keiten wurden gegenüber dem Vorjahr um 37 Millionen
Euro weiter reduziert.
Konsequente Entschuldung des
Konzerns wird fortgesetzt
Damit setzt der degewo-Konzern seine
dauerhafte Entschuldung im Geschäftsjahr
konsequent fort. So konnte ein Verschuldungs­­
grad von 460 Euro pro m² erreicht werden.
Im Vorjahr lag der Wert bei 467 Euro pro m².
Mittelfristig wird infolge der geplanten
Investitionstätigkeit die Verschuldung leicht
steigen. Die Eigenkapitalquote stieg von 22,7
auf nun 23,1 Prozent. Der Zinsaufwand ist
gegenüber dem Vorjahr um fünf Millionen
Euro reduziert worden. „degewo ist wirtschaftlich sehr gut aufgestellt. Das versetzt
uns in die Lage, unsere Investitionen in den
Neubau zu erhöhen. In den kommenden
Jahren werden wir mehr als eine Milliarde
Euro investieren“, sagt degewo-Vorstandsmitglied Kristina Jahn. Im vergangenen Jahr
sind 100 Millionen Euro in die Bestandspflege
geflossen, weitere 206 Millionen wurden für
Neubau und Ankäufe aufgewendet.
Jahresergebnis | stadtsicht | 7
Schon gewusst?
5,58 €/m²
beträgt bei degewo die Miete durchschnittlich pro Monat. Das sind
26 Cent weniger als der Mittelwert des neuen Berliner Mietspiegels.
1.897 € netto
hat ein degewo-Mieterhaushalt, bestehend aus durchschnittlich 1,8 Personen,
im Monat zur Verfügung. Das entspricht in etwa dem Berliner Durchschnitt.
529 € im Monat
Baustellenbesuch und Pressegespräch mit
Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel.
beträgt die Gesamtmiete (warm), die ein degewo-Mieter im Schnitt zahlt. Das
sind rund 28 % des monatlichen Einkommens.
50 %
aller neu vermieteten Wohnungen innerhalb des Berliner
S-Bahn-Rings vergibt degewo an Wohnungssuchende mit
Wohnungsberechtigungsschein (WBS). Außerhalb des
S-Bahn-Rings sind es 33 % der Neuvermietungen. Damit erfüllt
degewo Verpflichtungen aus dem Berliner Mietenbündnis.
8 | stadtsicht | Stadtrendite
Hier gibt es nur
Gewinner
Mit der Stadtrendite hat degewo vor zehn Jahren ein Instrument entwickelt, mit dem sich der
wirtschaftliche, soziale und ökologische Mehrwert für die Stadt beziffern lässt.
Die durch degewo erwirtschaftete Stadtrendite
hat sich seit den ersten Ergebnissen von 2005
rasant entwickelt. Lag sie damals noch bei
33,95 Millionen Euro, so sind es im Jahr 2014
bereits mehr als 100 Millionen.
Aber was heißt das konkret? Mit der Stad­
trendite-Formel lässt sich der wirtschaftliche,
soziale und ökologische Mehrwert für die
Stadt be­ziffern. Beispielsweise fließt jede
Tonne CO2, die degewo einspart, in die Be­
rechnung ein. Auch Ausgaben für soziale
Projekte werden berücksichtigt. In welchen
Projekten das Engagement von degewo
sichtbar wird, das sich dann in der Stadt­rendite
niederschlägt, verdeutlichen die nachfolgenden
zwei Beispiele aus dem Kulturbereich. Als im
Auch die Unterstützung von Kunst­
projekten ist ein Teil der Stadtrendite.
Jahr 2010 in der Marzahner Promenade eine
Gewerbefläche leer stand, kam die Idee
der heutigen Galerieleiterin Karin Schell wie
gerufen. Sie wusste, dass Künstler immer
auf der Suche nach günstigen Arbeitsräumen
sind. Es entstand die Galerie M. degewo
unterstützt das Projekt von Anfang an. Heute
ist die Galerie ein Ort, an dem Künstler ihre
Ateliers als Projekträume für eigene Aus­
stellungen nutzen. Durch die Galerie und die
Künstler werden die Marzahner Promenade
und der Stadtraum nachhaltig belebt.
Kolonie Wedding
Mit Kunst und Begegnung hat auch das zweite
Beispiel zu tun: Die Kolonie Wedding ist ein
Zusammenschluss und Netzwerk von nicht-
kommerziellen Kunstprojekträumen im Soldiner
Kiez in Berlin-Wedding. Dazu zählen mittlerweile
26 Orte, wie beispielsweise das bi’bak in der
Prinzenallee 59, das sich mit gesellschafts­
politisch relevanten Themen wie Migration,
Mobilitätsdiskursen und Identitätskonstruk­
tionen auseinandersetzt. Oder die NachbarschaftsEtage der Fabrik Osloer Straße. 1985 als
Treffpunkt für den Stadtteil ins Leben gerufen,
stehen heute Angebote im Bereich Familienbildung, Sprachförderung, Gesundheit,
Beratung, Kultur und Freizeitgestaltung im
Mittelpunkt. Bei beiden Engagements gibt es
nur Gewinner: das Quartier, seine Bewohner,
die Macher, das Unternehmen und die Stadt.
So viel wie 9.400 ha Wald
Neben der Kulturförderung, dem Engagement an Schulen oder der Unterstützung von Partnern im Quartier gehört auch die Bewertung der
CO2-Bilanz zur Berechnung der Stadtrendite. In Zusammenarbeit mit der
Humboldt-Universität Berlin hat degewo dafür eine neue Berechnung
und Bewertung in Form von Waldäquivalenten entwickelt. Die Rechnung
beantwortet die Frage: Wie viel Wald hätte das Land Berlin erwerben
müssen, um im gleichen Maß wie degewo den CO2-Ausstoß in Berlin zu
reduzieren? Die Einsparung von degewo in den Jahren 2005–2014 (104.000 t
CO2) entspricht mehr als 9.400 ha Wald. Das heißt: Um eine vergleichbare
CO2-Reduzierung ohne die ökologischen Maßnahmen der degewo zu
erreichen, hätte das Land Berlin in diesem Zeitraum die Stadtbezirke Mitte
und Neukölln vollständig in ca. 50-jährigen Wald umwandeln müssen.
Impressum
Herausgeber: degewo, Marketing / Unternehmenskommunikation | Potsdamer Straße 60, 10785 Berlin | www.degewo.de | Redaktion: Lutz Ackermann | Tel.: 030 26485-1502 |
Publiplikator | Mail: [email protected] | Redaktionsschluss: 2. Juni 2015 | Fotos: Cathrin Bach (Titel, Seite 5), Thomas Kierok (Seite 3), SC Bomania Berlin (Seite 3),
Tina Merkau (Seite 4, 5, 7), degewo (Seite 6), Fotolia (Seite 8) | Gestaltung: IM MAI GmbH