32 - Deutsches Baublatt

32 Vermischtes
DEUTSCHES BAUBLATT NR. 383 November | Dezember 2015
Ein Herz für Oldies
Maschinen mit Seltenheitswert
Sammler restauriert Bagger aus den 50er-Jahren
Oldtimerfans zeigten ihre historischen Schätze beim Kippertreffen
RHEINHAUSEN (MA). Immer mehr Menschen engagieren sich dafür, historische Fahrzeuge zu restaurieren, um sie als Zeitzeugen zu erhalten. Ein Trend,
der dafür sorgt, dass Museen, teils öffentlich, teils privat finanziert, entstehen,
und die Oldtimer als Relikt der Geschichte bewahrt werden.
OBERHAUSEN. Zu einem festen Termin im Kalender von vielen Baumaschinen-Liebhabern ist das Kippertreffen geworden, das Gisbert Suden seit Jahren organisiert. Auch 2015 hatte er wieder ein kurzweiliges Programm für die Oldtimer-Szene auf die Beine gestellt.
Erwin Lößlin folgt jedoch keinem
Trend. Der Liebhaber historischer Fahrzeuge legte sich sein erstes Sammlerstück
schon 1985 zu, einen Traktor Hanomag
R45, Baujahr 1953. Sein ältestes Stück
ist aus dem Jahr 1909 – eine BrennholzSäge- und Spaltmaschine aus dem Hause Pflüger und Steiner. Der Gärtnermeister und pensionierte Betriebshofleiter
der Stadt Kenzingen entwickelte seine
Begeisterung für Oldtimer schon in den
Kinderschuhen. Arbeitsmaschinen liebt
er, seitdem der benachbarte Kohlenhändler die Kinder immer wieder mit
seinem Lanz Traktor mitfahren ließ.
Von seinem Vater sprang auf ihn die Leidenschaft für Motorräder über.
Aus der Begeisterung entstand das
Hobby – über die Jahre hat er sich eine
stattliche Anzahl von Sammlerstücken
zugelegt. Egal, wo er unterwegs ist, immer wieder entdeckt er alte Maschinen,
die es wert sind, sie zu restaurieren. Von
Motorrädern bis hin zu historischen Arbeitsmaschinen – sie alle werden wieder
fahrbereit gemacht. Denn Lößlin ist der
„Aber dadurch, dass die Maschine so
eingewachsen war, war der Bagger auch
relativ gut erhalten, da er vor der Sonne
geschützt stand“, erklärt Lößlin.
Der Eigentümer überließ Lößlin das
kaputte Gerät gerne. Nun ging es darum, den Bagger zu bergen und nach
Rheinhausen zu transportieren. Auch
hier blieb sich Lößlin treu – dafür kamen historische Arbeitsmaschinen aus
seinem Fuhrpark zum Einsatz. Mit einen Team an Helfern, einem Schlepper
R54 der Marke Hamomag und einem
sogenannten Tiefbett-Tieflader Baujahr
1950, den Lößlin vor einigen Jahren in
Niederbayern „fand“, sollte das Gerät
geborgen werden. Erst musste er sich
mit der Technik des Baggers vertraut
machen. Denn dieser musste zum Laufen gebracht werden, um ihn auf den
bereitgestellten Tieflader zu fahren. Die
alte Technik des Kettenbaggers war trotz
zwei Jahrzehnten Stillstand noch gut in
Schuss, sodass es gelang, den Bagger anzulassen, zu verladen und nach Rheinhausen zu transportieren.
Rettungseinsatz mit der D4: Fahrer Tobias Meyer zog mit der D4 den historischen Scania-Kipper aus Holland aus
dem Sand. Foto: Giovanni Diana
Unternehmer, Spediteure sowie Liebhaber historischer Maschinen bekamen
die Gelegenheit, sich über alten Zeiten
auszutauschen und Geräte mit Seltenheitswert unter realen Bedingungen
in der Kies- und Sandgrube der Firma
Stremmer in Kirchhellen zu bewegen.
Mit von der Partie: eine D4, Baujahr
1964, welche die Klassik-Abteilung der
Niederlassung Oberhausen aufgeboten
hatte, um ihre Kunden, Gisbert Suden
und Stremmer, bei dem Kippertreffen zu
unterstützen.
„Es ist schon ein echtes Stück Arbeit,
so ein altes Gerät zu fahren. Im Gegensatz zur heutigen Technik ist die
Selbst als Erwin Lößlin den Oldtimer transportierte, blieb er sich treu und
setzte historische Maschinen ein. Foto: privat
festen Überzeugung, dass die Fahrzeuge,
wenn sie nicht bewegt werden, kaputtgehen. Seine Zeitzeugen repariert und
restauriert er selber, manchmal alleine,
manchmal mit begeisterten Helfern.
So auch bei seinem kürzlich restaurierten Bagger aus den 50er-Jahren. Er entdeckte die Maschine Marke Weserhütte
zufällig beim Besuch eines Freundes
an einem Angelweiher. Auf dem Nachbargrundstück stand das gute Stück,
das nach der Schließung einer früheren
Kiesgrube einfach stehen gelassen wurde. Das rund neun Tonnen schwere Gerät stand ungefähr 20 Jahre still, Bäume
und Gestrüpp waren in den Innenraum
gewachsen – die Natur hatte sich ausgebreitet und die Maschine in Beschlag
genommen. Vom ursprünglichen Lack
war kaum mehr etwas zu erkennen.
Nach einer gründlichen Reinigung und
einer neuen Lackierung in Originalfarbe steht der historische Bagger jetzt als
Blickfang für Oldtimerfreunde auf dem
Betriebsgelände. Damit auch die Öffentlichkeit Zugang zu den Oldtimern
bekommt, will Lößlin im kommenden
Jahr am 19. August seine Geräte beim
Jubiläumsfest der Bulldog- und Schlepperfreunde ausstellen. Dort ist dann
auch ein historischer Claas Mähdrescher
aus dem Jahr 1955 mit von der Partie,
der Seilbagger soll ebenfalls vorgeführt
werden, genauso die Brennholz-Säge
und Spaltmaschine Baujahr 1909 und
viele mehr. Außerdem wird beim Jubiläumsfest die historische Feuerwehr
mit dabei sein. Interessierte können sich
noch beim Vorsitzenden der Bulldogund Schlepperfreunde Oberhausen e.V.,
Markus Duri, anmelden.
Bedienung eine wirklich schwere Arbeit“, verriet Zeppelin Servicemonteur Dennis Decker. Vor dem Einsatz
wurde die Maschine natürlich auf ihre
Betriebsfähigkeit geprüft. „Viel gibt es
da für uns selbst nach langer Standzeit
nicht zu tun“, erklärte Zeppelin Werkstattmeister Bastian Gesche. Trotzdem
blieb es nicht aus, noch ein der einen
oder anderen Stelle nachzuarbeiten. Tobias Mayer, Zeppelin Servicetechniker,
erläuterte die durchgeführten Arbeiten: „In diesem Jahr wurde die Bremse
nachgestellt, ein Handhebel ersetzt und
die Armauflagen neu angefertigt, also
nicht wirklich viel.“ Beachtlich: Nach
mehr als 50 Jahren sprang der Motor
sofort an, sobald der Startschalter herumgedreht wurde.
Doch Oldtimer sind auch immer für eine
Überraschung gut. So hatte sich ein Scania-Kipper im Sand festgefahren. Rettung
nahte in Form der D4, welche ihn dann
wieder herauszog. Dass auf den Zeppelin
Service Verlass und kein Weg zu weit ist,
zeigte sich dann, als ein Flaggenmast zu
Bruch ging, der umgehend instandgesetzt
wurden. Zeppelin Gebrauchtmaschinenmanager Giovanni Diana nahm einen
30-minütigen Fußmarsch auf sich, um
die Service-Kollegen mit entsprechendem Werkzeug und Ersatzteilen aus dem
Werkstattwagen zu versorgen.
Es weihnachtet sehr
München (SR). Es gibt sie in allen erdenklichen
Farben und Formen. Doch wie echte Baumaschinenfans in diesem Jahr ihren Weihnachtsbaum
dekorieren, dürfte auf der Hand liegen: eine
Christbaumkugel in Form eines Baggers.
Diese ist anders als die echten Baumaschinen sehr zerbrechlich, weil sie nach
guter alter Tradition aus Glas besteht,
das mundgeblasen und von Hand
bemalt wurde. Außerdem zeigt der
Bagger – im Unterschied zum Original – keine Gebrauchsspuren, die auf
einen harten Einsatz auf der Baustelle hindeuten, sondern er funkelt und
glitzert, so wie man es eben von einer
Christbaumkugel erwarten darf. Die
Redaktion des Deutschen Baublatts hat
diesen besonderen Christbaumschmuck
in der Münchner Innenstadt in der Maxburgstraße 4 für 17 Euro entdeckt. Dazu Firmeninhaber
Gunnar Schweizer, der mit seiner Familie seit
1981 den Laden Münchner Puppenstuben und
Zinnfiguren-Kabinett betreibt: „Wir führen
den Bagger schon seit längerem in unserem
Sortiment, weil Firmen auf uns zukamen,
welche wie Jochen Schweizer das Selberbaggern anbieten und nach einer schönen Verpackung für die Gutscheine zum
Verschenken an Geschäftspartner suchten.“ Zugegeben: So eine Bagger kann
also nicht nur den Weihnachtsbaum
zieren, sondern auch ein Weihnachtsgeschenk. Da bleibt uns nur noch unseren Lesern eine schöne besinnliche
Weihnachtszeit zu wünschen. Foto: Deutsches Baublatt
Ermittlungen unter Cat Baumaschinen
Dreharbeiten für den WDR-Tatort „Tanzmariechen“ in der Zeppelin Niederlassung Köln
Wochen hatte sich die junge Evelyn, ein
Mitglied der Tanzgruppe, das Leben genommen. Trotzdem spielt der Karnevalsverein im Leben von Evelyns Familie nach
wie vor eine große Rolle, besonders für ihren Vater Rainer Pösel (Tristan Seith). Gegen den Willen seiner Frau Martina (Milena Dreissig) sucht er die Konfrontation
mit dem einflussreichen Bauunternehmer
und Vereinspräsidenten Günter Kowatsch
(Herbert Knaup).
KÖLN. Ein Bauunternehmer wird in seinem Büro-Container von den Zacken
einer Baggerschaufel aufgespießt. Oder ein Bauarbeiter findet menschliche
Überreste in einem Säurefass auf einer Großbaustelle. Oder ein Kranführer
verblutet in seiner Kabine, verletzt von zwei Schüssen, während auf der Baustelle Baumaschinen gestohlen werden. Das sind alles Szenen von Deutschlands
bekanntester Krimireihe: Tatort, die Sonntagabend für Sonntagabend Millionen Zuschauer vor die Fernseher treibt. In Zukunft wird die Tatort-Reihe um
einen weiteren Drehort reicher: Die Zeppelin Niederlassung Köln diente als
Filmkulisse für den WDR-Tatort „Tanzmariechen“.
Im Sommer haben die Dreharbeiten mit Klaus J. Behrendt und Dietmar Bär sowie Herbert Knaup in der
Hauptrolle in Köln und Umgebung
begonnen. Im neuen Fall unter Regie von Thomas Jauch müssen die
Kommissare Max Ballauf und Freddy
Schenk ein Verbrechen in einem Karnevalsverein aufklären – an ihrer Seite
Joe Bausch als Gerichtsmediziner Dr.
Joseph Roth sowie Patrick Abozen als
Tobias Reisser, Assistent von Ballauf
und Schenk.
Worum es geht? Die strenge Tanztrainerin des Karnevalsvereins „De Jecke Aape“,
Elke Schetter (gespielt von Katja Heinrich) wird ermordet. Eine Katastrophe für
ihren Verein, wenige Tage vor dem Start
der neuen Karnevalssession. Schnell finden die Kommissare Freddy Schenk und
Max Ballauf heraus, dass es bei „De Jecke
Aape“ zuletzt alles andere als lustig zuging.
Zwischen den beiden Tänzerinnen Saskia
Unger (Sinja Dieks) und Annika Lobinger
(Natalia Rudziewicz) herrscht ein harter
Konkurrenzkampf. Und erst vor wenigen
Dietmar Bär (links) und Klaus J. Behrendt beim Tatort-Dreh vor dem Kölner Dom.
Foto: WDR/Uwe Stratmann
Jetzt kommen die Cat Baumaschinen der
Zeppelin Niederlassung Köln ins Spiel,
welche das Arbeitsumfeld des Bauunternehmers unterstreichen sollen. Doch wie
es weiter geht, wird an dieser Stelle nicht
verraten. Eine gewisse Spannung muss
schließlich sein. Noch steht der Sendetermin nicht fest – wir halten Sie auf dem
Laufenden, wann die Kölner Tatort-Kommissare Max Ballauf und Freddy Schenk
unter Cat Baumaschinen ermitteln.