AutoCAD 2016 3D-Konstruktion Dietmar Strobel 1. Ausgabe, November 2015 AUC20163D ISBN 978-3-86249-476-7 8 AutoCAD 2016 – 3D-Konstruktion 8 Volumenkörper In diesem Kapitel erfahren Sie D mit welchen Befehlen Sie einfache Volumenkörper erstellen D wie Sie aus Profilen Volumenkörper erzeugen Voraussetzungen D WKS, EKS und BKS 8.1 Grundlagen zu Volumen- und Flächenmodellen Volumenmodelle werden auch als Festkörpermodelle oder Solids bezeichnet (engl. solid modeling). Die Vorteile von Volumenmodellen gegenüber Flächenmodellen Volumenmodelle (Objekttyp 3DSOLID) besitzen die höchste Qualität hinsichtlich der Genauigkeit (vor allem bei runden Konturen) und die meisten Optionen für die Analyse: Sie können z. B. das Volumen und den Schwerpunkt berechnen lassen, Schnitte erstellen oder eine Kollisionskontrolle zwischen verschiedenen Volumenmodellen durchführen. Außerdem können Sie Volumenmodelle mit den Standard-AutoCAD-Befehlen abrunden oder fasen, und auch die Objektfangmethoden Zentrum und Quadrant können auf Zylinder bzw. Bohrungen, Kugeln oder Kegel angewendet werden (bei Netzen und Polygonnetzen nicht möglich). Das Bemaßen lässt sich bei Volumenmodellen leichter realisieren als bei Flächenmodellen, sofern Letztere aus Netzen bestehen und nicht aus Regionen. Außerdem können Sie Volumenmodelle mit dem speziellen Befehl VOLKÖRPERBEARB/_SOLIDEDIT nachträglich bearbeiten und Sie können über das SAT-Format die Geometriedaten von Volumenmodellen relativ gut mit anderen CAD-Systemen austauschen. Die Nachteile von Volumenmodellen gegenüber Flächenmodellen Ein gewisser Nachteil resultiert aus einem geringen Ansteigen der Dateigröße und der Berechnungszeiten. Außerdem erfordert der Modellier-Kern zusätzlichen Arbeitsspeicher (RAM). Mit dem Befehl URSPRUNG/_EXPLODE können Sie Volumenmodelle in Flächenmodelle umwandeln: Es entstehen Objekte vom Typ REGION oder FLÄCHE (bei gekrümmten Flächen). Möglichkeiten zur Erstellung von Volumenmodellen D D D D D D 76 Sie können geometrische Grundkörper erzeugen („Primitive“; vgl. Abschnitt 8.2). Sie können eine geschlossene 2D-Geometrie extrudieren (vgl. Abschnitt 8.3). Eine geschlossene 2D-Geometrie kann um eine Achse rotiert werden (vgl. Abschnitt 8.3). Körper können durch Ziehen einer Kontur entlang einer Kurve oder Linie erzeugt werden. Verschiedene Profile können miteinander verbunden werden. Es kann eine planare Fläche erzeugt werden. © HERDT-Verlag 8 Volumenkörper D Durch eine Kollisionskontrolle zwischen Volumenmodellen können ebenfalls neue Körper erzeugt werden (vgl. Abschnitt 10.1). D Sie haben mit der Netzmodellierung eine Möglichkeit zur 3D-Modellierung (vgl. Kapitel 12). Möglichkeiten zur Bearbeitung von Volumenmodellen D Sie können auf Volumenmodelle boolesche Operationen anwenden (Vereinigung, Differenz und Schnittmenge; vgl. Abschnitt 9.1 und Abb. 7.6). D Sie können Volumenmodelle an einer – auch gestuften – Ebene durchschneiden (vgl. Abschnitt 9.2 und Abschnitt 10.1). D Sie können die Kanten abrunden oder abfasen (vgl. Abschnitt 9.2). D Sie können Volumenmodelle analysieren (vgl. Abschnitt 10.1). D Der Befehl VOLKÖRPERBEARB/_SOLIDEDIT bietet viele Optionen zur umfangreichen nachträglichen Bearbeitung von Volumenmodellen (vgl. Abschnitt 9.2). D Sie können mithilfe der Griffe nachträglich die Parameter der einzelnen Grundkörper verändern. Hinweise zur Arbeit mit Volumenmodellen D Sie können durch die direkte Zuweisung von Farben (nicht VonLayer) an die Ausgangsobjekte boolescher Operationen mehrfarbige Volumenmodelle erzeugen (vgl. die Übungen 23, 24 und 26). D Verwenden Sie für die 2D-Geometrie und die Volumenmodelle immer getrennte Layer. D Schalten Sie die globale Systemvariable DELOBJ aus (Wert 0), damit beim Erzeugen von Volumenmodellen aus 2D-Geometrie diese nicht gelöscht wird. D Beachten Sie die Hintergrundeinstellungen für die Anzeige (vgl. Abschnitt 3.7). D Sie können ein BKS durch Picken der Fläche eines Volumenmodells erzeugen, das automatisch daran ausgerichtet wird (vgl. Abschnitt 4.1). D Durch spezielle Makros für den Papierbereich können Sie Layout-Ansichtsfenster erzeugen, in denen 2DProjektionen der Volumenmodelle mit sichtbaren und verdeckten Kanten sowie Schraffuren (bei Schnitten) berechnet werden (vgl. Abschnitt 10.2). D Wenn Sie das erste Mal mit 3D-Konstruktionen zu tun haben, könnten Sie den Arbeitsbereich 3D-Grundagen wählen. Hier finden Sie eine reduzierte Befehlsanzahl gegenüber dem Arbeitsbereich 3D-Modellierung. D Für das Arbeiten mit Solidkörpern und Volumenmodellen bietet AutoCAD den Arbeitsbereich 3D-Modellierung. Sie sollten diesen Arbeitsbereich aktivieren. D Diese Werkzeugkästen stehen zur Verfügung: Abb. 8.1 Werkzeugkästen zum Erstellen und Bearbeiten von Solid- und Volumenkörpern und für die Netzmodellierung D Die Möglichkeiten der Netzmodellierung werden in Kapitel 12 besprochen. © HERDT-Verlag 77 8 AutoCAD 2016 – 3D-Konstruktion Die Option Seiten (Eingabe s) erlaubt die Festlegung der Seitenanzahl (3 bis 32 Seiten). Bei der Option 2Punkt (Eingabe 2 p) zeigen Sie für die gewünschte Höhe 2 Punkte in der Zeichnung. Ausrichtung und Länge sind die erforderlichen Angaben für die Option Achsenendpunkt (Eingabe a). Abb. 8.8 Erstellung einer Pyramide mit Optionen Die Option Oberen radius (Eingabe o) erstellt einen Pyramidenstumpf. Der Befehl SPIRALE/_HELIX Dieser Befehl generiert eine Spirale. In AutoCAD wird sie auch als Helix bezeichnet. Sie können den Befehl im Werkzeugkasten Modellieren , in der Menüleiste > Zeichnen > Spirale oder in der Multifunktionsleiste, Register Start, Gruppe Zeichnen, Erweiterung Spirale, starten. Es erscheint folgender Dialog: Befehl eingeben SPIRALE bzw. _HELIX Anzahl der Drehungen = Vorgabe Drehen = Vorgabe Mittelpunkt der Basis angeben: <Punkt angeben> Basisradius angeben oder [Durchmesser] <51.6169>: <Wert, D oder Return> Oberen Radius angeben oder [Durchmesser] <31.5392>: <Wert, D oder Return> Spiralenhöhe angeben oder [Achsenendpunkt Drehungen drehHöhe dRehen] <82.4356>: <Wert, Option oder Return> Option Achsenendpunkt: Die Länge und Ausrichtung der Spirale wird bestimmt. Option Drehungen: Es kann die Anzahl der Umdrehungen der Spirale eingegeben werden. Option drehHöhe: Die Steigung kann festgelegt werden, also der Abstand zwischen zwei Umdrehungen. Bei dieser Wertangabe wird die Anzahl der Drehungen automatisch ermittelt. Sie können keine Spiralhöhe bestimmen, wenn die Anzahl der Drehungen bereits festgelegt wurde. Lassen Sie sich nicht von der Dialoganzeige irritieren. Option dRehen: Es wird die Drehrichtung in Uhrzeigersinn (UZ) oder gegen den Uhrzeigersinn (GUZ) festgelegt. 8.3 Abb. 8.9 Erstellung einer Spirale mit Optionen Auf Profilen basierende Volumenkörper Extrusion/_EXTRUDE Mit diesem Befehl können Sie aus geschlossenen 2D-Konturen oder Regionen ein Volumenmodell extrudieren. Sie können ihn im Werkzeugkasten Modellieren , in der Menüleiste > Zeichnen > Modellieren > Extrusion oder in der Multifunktionsleiste, Register Start, Gruppe Modellieren, Drop-down Extrusion oder Register Volumenkörper, Gruppe Volumenkörper, Extrusion, starten. Es erscheint folgender Dialog: 82 © HERDT-Verlag 8 Volumenkörper Befehl eingeben EXTRUSION bzw. _EXTRUDE Aktuelle Drahtmodelldichte: ISOLINES= Vorgabe, Erstellungsmodus für geschlossene Profile = Vorgabe Zu extrudierende Objekte wählen oder [MOdus]: _MO Erstellungsmodus für geschlossene Profile [Volumenkörper Fläche] <Volumenkörper>: _SO Zu extrudierende Objekte wählen oder [MOdus]: <Auswahlsatz erstellen oder MO> Zu extrudierende Objekte wählen oder [MOdus]: <Return> Höhe der Extrusion angeben oder [Richtung Pfad Verjüngungswinkel Ausdruck] <224.8>: <Zahl, 2 Punkte, Option oder Return> Zunächst wird die Einstellung der zeichnungsabhängigen Systemvariablen ISOLINES gemeldet. Als Kontur müssen Sie Objekte wählen, für die folgende Bedingungen gelten: D Polygone, geschlossene Polylinien, Rechtecke, Kreise, Ellipsen, geschlossene Splines, Ringe, Regionen und Flächen D Eine Kontur darf sich nicht selbst schneiden. D Die Objekte können beliebige Objekthöhen besitzen (diese werden ignoriert). Der Standard-Dialog verlangt danach die Extrusionshöhe (sie kann positiv oder negativ sein). Die Option Richtung erwartet 2 Punkte. In diese Richtung wird extrudiert. Mit der Option Pfad lassen Sie die Geometrie entlang eines vorhandenen Pfades extrudieren. Als Pfade sind z. B. Linien, Bögen, Kreise, Ellipsen, elliptische Bögen, Spiralen und 2D-Polylinien erlaubt. Damit lassen sich z. B. Rohrleitungen darstellen. Diese Möglichkeit demonstriert die Übung 23. Die Festlegung einer Verjüngung ist mit der Option Verjüngungswinkel (Eingabe v), möglich. 2D-Spline 2D-Polylinien Abb. 8.10 Gleichzeitig erzeugte StandardExtrusionen Wenn Sie für den Verjüngungswinkel den Wert 0 (Vorgabe) bestimmen, entsteht eine Geometrie, deren Außenkanten parallel zur Z-Achse der EKS der gewählten Objekte verlaufen (EKS = Elementkoordinatensystem; vgl. Abschnitt 4.1). Das aktuelle BKS ist dabei bedeutungslos (vgl. Abb. 8.10). Wenn Sie einen Verjüngungswinkel ≠ 0 eingeben, entsteht eine Extrusion mit „schrägen Wänden“: Bei einem positiven Verjüngungswinkel wird die Extrusion schmaler, bei einem negativen Verjüngungswinkel verbreitert sie sich (z. B. für Entformungsschrägen bei Gussteilen). Es ist möglich, Kanten auf Null-Länge zu konvergieren. Die Option Ausdruck ermöglicht mittels einer Formel oder Gleichung die Extrusionshöhe zu definieren. Bei der ersten Abfrage können Sie die Option MOdus wählen. Damit legen Sie fest, ob Volumenkörper oder Flächen erstellt werden sollen. Der von Ihnen gewählte Modus bleibt bestehen, bis Sie einen anderen Modus definieren. Beim Start des Befehls aus dem Menü oder dem Werkzeugkasten wird Volumenkörper automatisch vorgewählt. In der Multifunktionsleiste gilt die folgende Regelung: © HERDT-Verlag 83 8 AutoCAD 2016 – 3D-Konstruktion Register Es entsteht ein(e) Start Volumenkörper Volumenkörper Volumenkörper Fläche Fläche D Sie sollten die globale Systemvariable DELOBJ ausschalten (Wert 0), damit die 2D-Geometrie beim Extrudieren nicht gelöscht wird (getrennte Layer verwenden). Falls später Änderungen notwendig werden, können Sie das Volumenmodell löschen und die Extrusion neu erstellen. D Wenn Sie sehen möchten, wie das EKS eines Objekts ausgerichtet ist, sollten Sie die Option Objekt des Befehls BKS/_UCS anwenden (Eingabe b k s Ü o Ü). Übung 19: Gleichzeitige Standard-Extrusion bei mehreren 2D-Konturen Öffnen Sie die Übungszeichnung Extrus1. Sie enthält in 2 Ansichtsfenstern einen Spline und 2D-Polylinien, die mit unterschiedlichen BKS konstruiert wurden. Diese BKS sind als objektbezogene EKS in der Datenbank eingetragen. Kontrollieren Sie, dass die globale Systemvariable DELOBJ ausgeschaltet ist, damit die 2D-Objekte nicht gelöscht werden. 2D-Spline Starten Sie den Befehl EXTRUSION/_EXTRUDE und wählen Sie die 3 Objekte gleichzeitig aus. Geben Sie eine Extrusionshöhe von –30 und 0 für den Verjüngungswinkel ein. Mit dem visuellen Stil Konzeptuell sollte das Ergebnis etwa wie in Abb. 8.10 aussehen. Es zeigt, dass das aktuelle BKS ohne Bedeutung ist. Abb. 8.11 2D-Polylinien Die Zeichnung nach dem Öffnen Übung 20: Extrusionen mit Verjüngungswinkel ≠ 0 Öffnen Sie die Übungszeichnung Extrus2. Sie enthält in 2 Ansichtsfenstern zwei 2D-Polylinien, die im WKS konstruiert wurden. Die innere Polylinie wurde auf die Z-Höhe 5 verschoben. Starten Sie den Befehl EXTRUSION/_EXTRUDE und wählen Sie zunächst nur die äußere Polylinie. Geben Sie eine Extrusionshöhe von 25 ein und einen Verjüngungswinkel von 10. Erzeugen Sie eine weitere Extrusion aus der inneren Polylinie mit einer Extrusionshöhe von 25 und einem Verjüngungswinkel von –10. Schalten Sie den Layer 2D-Kontur aus und sichern Sie die Zeichnung, da sie in der Übung 24 des Abschnitts 9.1 nochmals eingesetzt wird (dort wird die boolesche Operation Differenz angewendet). 84 © HERDT-Verlag 8 Volumenkörper Z=0 Abb. 8.12 Z=5 Die Zeichnung nach dem Öffnen Abb. 8.13 Nach dem Extrudieren Übung 21: Extrusionen entlang eines Pfads Öffnen Sie die Übungszeichnung Extrus3. Sie enthält in 4 Ansichtsfenstern ein Kantenmodell aus 4 gestrichelten Würfeln, um die räumliche Orientierung zu erleichtern. Die Ansichtsfenster-Konfiguration ist unter dem Namen 4F gespeichert. Die grünen Kreise sollen extrudiert werden, wobei folgende Objekte als Pfade zur Verfügung stehen: D ein 2D-Spline (Farbe Magenta) D eine 2D-Polylinie (Farbe Blau; besitzt Linien- und Bogenabschnitte) D eine 3D-Polylinie (Farbe Rot; kann prinzipiell keine Bogenabschnitte besitzen) Aktivieren Sie das Ansichtsfenster links unten und benutzen Sie z. B. aus dem Werkzeugkasten Ansichtsfenster, um die Perspektive zu vergrößern (vgl. Abschnitt 4.4). Abb. 8.14 Vor der Extrusion Aktivieren Sie außerdem einen schattierten Anzeigemodus. Starten Sie den Befehl EXTRUSION/_EXTRUDE und wählen Sie jeweils 2 der konzentrischen grünen Kreise. Wechseln Sie zur Option Pfad (Eingabe p) und wählen Sie den zugehörigen Pfad. Wiederholen Sie den Vorgang mit den beiden anderen Pfaden. Das Ergebnis sollte wie in Abb. 8.15 aussehen. Sie können nun die Layer Pfade und Kreise ausschalten und die Zeichnung sichern, da sie in der Übung 25 des Abschnitts 9.1 nochmals eingesetzt wird (dort wird die boolesche Operation Differenz angewendet, sodass Rohre mit einem Hohlraum entstehen; vgl. Abb. 9.8). © HERDT-Verlag 85 8 AutoCAD 2016 – 3D-Konstruktion Abb. 8.15 Abb. 8.16 Nach der Extrusion 4 Ansichtsfenster (gespeicherte Ansichtsfenster-Konfiguration 4F) Klicken und Ziehen Mit dem Befehl KLICKZIEHEN/_PRESSPULL generieren oder ändern. können Sie aus einem geschlossenen Konturzug einen Körper Sie können ihn im Werkzeugkasten Modellieren oder in der Multifunktionsleiste, Register Start, Gruppe Modellieren, Klicken und Ziehen starten. Es erscheint folgender Dialog: Befehl eingeben KLICKZIEHEN bzw. _PRESSPULL Objekt oder umgrenzten Bereich auswählen: <innerhalb geschlossenen Bereichs klicken oder Polylinie selektieren> Extrusionshöhe angeben oder [Mehrere]: <M> Umgrenzten Bereich auswählen: <innerhalb geschlossenen Bereichs klicken oder Polylinie selektieren> (mit Ü,K oder rechter Maustaste Option Mehrere beenden) Extrusionshöhe angeben oder [Mehrere]: <Höhe zeigen oder Wert eingeben> Mit der Option Mehrere können beliebig viele Umgrenzungen markiert werden. Der Konturzug muss geschlossen sein. Abrundungen (z. B. mit ABRUNDEN oder ABRUNDKANTE erstellt, vgl. Abb. 8.19) können nicht gewählt werden. Abb. 8.17 86 Automatisches Ermitteln der Kontur Abb. 8.18 Höheneingabe Abb. 8.19 Fläche nicht wählbar © HERDT-Verlag 8 Volumenkörper Vorgehensweise D D D D D Drücken Sie z. B. Klicken und Ziehen . Fahren Sie mit der Maus über die geschlossene Kontur. AutoCAD erkennt den Konturzug. Klicken Sie innerhalb des Konturzuges. Geben Sie die Höhe an. Der Befehl SWEEP Mit diesem Befehl können Konturen entlang eines Pfades gezogen werden. Sie können ihn im Werkzeugkasten Modellieren , in der Menüleiste > Zeichnen > Modellieren > Sweep oder in der Multifunktionsleiste, Register Start, Gruppe Modellieren, Drop-down Sweep, starten. Es erscheint folgender Standard-Dialog: Befehl eingeben SWEEP Aktuelle Drahtmodelldichte: ISOLINES=Vorgabe, Erstellungsmodus für geschlossene Profile =Volumenkörper Zu sweepende Objekte wählen oder [MOdus]: _MO Erstellungsmodus für geschlossene Profile [Volumenkörper Fläche] <Volumenkörper>: _SO Zu sweepende Objekte wählen oder [MOdus]: <Kreis gewählt > 1 gefunden Zu sweepende Objekte wählen oder [MOdus]: <Return> Sweeping-Pfad auswählen oder [Ausrichten Basispunkt Skalieren Drehen]: <Spirale gewählt > Mit dem Sweep-Befehl können offene (Fläche entsteht) oder geschlossene Kurven (Körper entsteht) entlang eines Pfades gezogen werden. Die Option Skalieren beeinflusst die Größe des entstehenden Objekts. Am Start hat es die Originalgröße und am Ende ist der angegebene Skalierfaktor erreicht. Bei Verwendung der Option Drehen dreht sich das zu sweepende Objekt. Am Startpunkt ist der Originalwinkel und am Endpunkt der eingegebene Winkel des Objekts. Abb. 8.20 Mit SWEEP erstelltes Volumen Normalerweise ist der Mittelpunkt des zu sweependen Objektes der Basispunkt. Wenn Sie jedoch einen anderen Punkt am zu sweependen Objekt als Bezugspunkt benötigen, so wählen Sie die Option Basispunkt. Wenn Sie die Standardausrichtung – senkrecht zum Sweeping-Pfad – des zu sweependen Objekts nicht wünschen, so müssen Sie die Option Ausrichten wählen. Mit der Option MOdus können Sie festlegen, ob Volumenkörper oder Flächen erstellt werden sollen. Der Befehl ROTATION Mit diesem Befehl können Sie aus geschlossenen 2D-Konturen oder Regionen ein Volumenmodell erzeugen. Sie können ihn im Werkzeugkasten Modellieren , in der Menüleiste > Zeichnen > Modellieren > Rotation oder in der Multifunktionsleiste, Register Start, Gruppe Modellieren, Drop-down Rotation, starten. Es erscheint folgender Standard-Dialog: © HERDT-Verlag 87 8 AutoCAD 2016 – 3D-Konstruktion Befehl eingeben ROTATION bzw. _REVOLVE Aktuelle Drahtmodelldichte: ISOLINES=Vorgabe, Erstellungsmodus für geschlossene Profile = Volumenkörper Zu drehende Objekte wählen oder [MOdus]: _MO Erstellungsmodus für geschlossene Profile [Volumenkörper Fläche] <Volumenkörper>: _SO Zu drehende Objekte wählen oder [MOdus]: <Objekt anklicken> 1 gefunden Zu drehende Objekte wählen oder [MOdus]: <Return> Startpunkt der Achse angeben oder Achse definieren durch [Objekt X Y Z] <Objekt>: <Punkteingabe, Option oder Return> Objekt wählen: <Objekt anklicken> Rotationswinkel oder [Startwinkel Umkehren Ausdruck] angeben <360>: <Zahl, Punkt, Option oder Return> Zunächst wird die Einstellung der Systemvariablen ISOLINES gemeldet und Sie müssen Objekte wählen. Dabei gilt zusätzlich zu den Bedingungen für Extrusionen die Einschränkung, dass die gesamte Kontur auf einer Seite der Drehachse liegen muss. Diese Drehachse können Sie durch 2 Punkte bestimmen, durch die Wahl einer Linie, Polylinie oder eines Bogens (Option Objekt; Eingabe o) oder durch die Eingabe x, y bzw. z (dadurch wird die X-, Y- bzw. Z-Achse des aktuellen BKS zur Drehachse). Schließlich wird der Rotationswinkel verlangt: Bei Winkeln < 360° sollten Sie die Rechte-Hand-Regel für Drehungen beachten (vgl. Abb. 4.6). Bei der Option Objekt beeinflusst der Pickpunkt auf der definierten Rotationsachse das Ergebnis. Als Startpunkt für die positive Drehachsrichtung wird der nächstgelegene Endpunkt verwendet. Die Option Startwinkel bestimmt den Beginnwinkel der Rotation. Mit der Option MOdus können Sie festlegen, ob Volumenkörper oder Flächen erstellt werden sollen. Übung 22: Rotation des Querschnitts einer Bremsscheibe Öffnen Sie die Übungszeichnung Rotation. Sie enthält eine 2D-Polylinie mit der Querschnittskontur einer PkwBremsscheibe und eine Symmetrieachse, die auf der X-Achse des WKS liegt. Starten Sie den Befehl ROTATION/_REVOLVE und wählen Sie die 2D-Polylinie. Die Drehachse bestimmen Sie am einfachsten durch die Eingabe x, dann können Sie als Drehwinkel 270 eingeben. Beim visuellen Stil Konzeptuell sollte das Ergebnis wie in Abb. 8.22 aussehen. 2D-Polylinie Abb. 8.21 88 Die Zeichnung nach dem Öffnen Abb. 8.22 Die 270°-Rotation © HERDT-Verlag 8 Volumenkörper Der Befehl ANHEBEN Mit diesem Befehl können Sie aus Querschnitten einen Körper erzeugen. Sie können ihn im Werkzeugkasten Modellieren , in der Menüleiste > Zeichnen > Modellieren > Anheben oder in der Multifunktionsleiste, Register Start, Gruppe Modellieren, Drop-down Anheben, starten. Die Konturen müssen alle entweder geschlossen oder offen sein. Wenn Sie geschlossene Konturen wählen, entstehen Volumenkörper, außer Sie wählen bei der Option MOdus die Einstellung Fläche. Offene Konturen ergeben immer Flächen. Es könnte folgender Dialog ablaufen: Befehl eingeben ANHEBEN bzw. _LOFT Aktuelle Drahtmodelldichte: ISOLINES=Vorgabe, Erstellungsmodus für geschlossene Profile =Volumenkörper Querschnitte in Reihenfolge der Erhebung wählen oder [Punkt mehrere kurven VErbinden MOdus]: _MO Erstellungsmodus für geschlossene Profile [Volumenkörper Fläche] <Volumenkörper>: _SO Querschnitte in Reihenfolge der Erhebung wählen oder [Punkt mehrere kurven VErbinden MOdus]: <Querschnitt gewählt> 1 gefunden Querschnitte in Reihenfolge der Erhebung wählen oder [Punkt mehrere kurven VErbinden MOdus]: <Querschnitt gewählt> 1 gefunden, 2 gesamt Querschnitte in Reihenfolge der Erhebung wählen oder [Punkt mehrere kurven VErbinden MOdus]: <Querschnitt gewählt> 1 gefunden, 3 gesamt Querschnitte in Reihenfolge der Erhebung wählen oder [Punkt mehrere kurven VErbinden MOdus]: <Querschnitt gewählt> 1 gefunden, 4 gesamt Querschnitte in Reihenfolge der Erhebung wählen oder [Punkt mehrere kurven VErbinden MOdus]: <Option oder Return> 4 Querschnitte gewählt Option eingeben [Führungen Pfad nur Querschnitte Einstellungen] <nur Querschnitte>: <Option oder Return> Abb. 8.23 Ausgangsprofile Abb. 8.24 Nach Abschluss der Wahl der Querschnitte Abb.8.25 Ergebnis Bereits ab der Auswahl der zweiten Erhebungskurve erhalten Sie eine Vorschau des Körpers. Bei Wahl der Option Punkt zeigen Sie einen Punkt, aus dem der Körper heraus- oder hineinläuft. Mithilfe der Option mehrere kurven Verbinden können Sie einen Querschnitt bestimmen, der aus mehreren einzelnen Segmenten besteht. Bei der Option Führungen können noch Führungslinien zwischen den Querschnitten angegeben werden. © HERDT-Verlag 89 8 AutoCAD 2016 – 3D-Konstruktion Mit der Option Pfad kann eine Leitlinie für die Querschnitte definiert werden. Nach Beendigung der Wahl der Querschnitte erscheint ein spezieller Griff (vgl. in Abb. 8.24) neben (vgl. in Abb. 8.24) am neuen Objekt. Dieser Griff wirkt ähnlich wie der gleich aussehende Griff bei dynamischen Blöcken (vgl. Buch AutoCAD 2016 – 2D-Aufbaukurs). Wenn Sie den Griff anklicken, dann können Sie Winkeleinstellungen und Glättungen einstellen. Der Griff erscheint auch, wenn Sie später ein mit dem Befehl ANHEBEN erstelltes Objekt markieren. Ausführliche Beschreibungen der Optionen und der Möglichkeiten finden Sie in der AutoCAD-Dokumentation. 90 © HERDT-Verlag Impressum Matchcode: AUC20163D Autor: Dietmar Strobel Redaktion: Andrea Weikert Produziert im HERDT-Digitaldruck 1. Ausgabe, November 2015 HERDT-Verlag für Bildungsmedien GmbH Am Kümmerling 21-25 55294 Bodenheim Internet: www.herdt.com E-Mail: [email protected] © HERDT-Verlag für Bildungsmedien GmbH, Bodenheim Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie, Mikrofilm oder einem anderen Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlags reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Dieses Buch wurde mit großer Sorgfalt erstellt und geprüft. Trotzdem können Fehler nicht vollkommen ausgeschlossen werden. Verlag, Herausgeber und Autoren können für fehlerhafte Angaben und deren Folgen weder eine juristische Verantwortung noch irgendeine Haftung übernehmen. 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