d-srb/srb-lok/01SRB 28 - 19.01.2016 13:05:26 - sandra.ebert Cyan Magenta Gelb Schwarz Freitag, 15. Januar 2016 Kölner Stadt-Anzeiger 28 Bergisches Land Feuer am Flüchtlingsheim Polizei geht nicht von fremdenfeindlichem Hintergrund aus EINSATZ VON STEPHAN BROCKMEIER Heidkamp. Ein Feuer im Anbau ei- ner als Flüchtlingsunterkunft genutzten Turnhalle in Heidkamp hat gestern Nachmittag einen Großeinsatz der Feuerwehr ausgelöst. Verletzt wurde niemand. Die Polizei hat nach Angaben von Sprecherin Claudia Kammann bisher keinen Hinweis auf Brandstiftung, auch nicht auf einen fremdenfeindlich motivierten Anschlag. Unklar blieb zunächst, ob die laut Feuerwehr-Einsatzleiter Frank Haag aktuell 113 Bewohner komplett in die Turnhalle würden zurückkehren können. Die Halle dient nach Angaben der Stadt als Erstaufnahmeeinrichtung für das Land. Matratzen gelagert Nach Angaben von Einsatzleiter Haag war das Feuer in einem Materialraum ausgebrochen, in dem vor allem Matratzen gelagert gewesen seien. Er wurde nach Ende der Löscharbeiten von der Feuerwehr ausgeräumt. Die Flüchtlinge seien umgehend in einem Versorgungszelt untergebracht und ärztlich untersucht worden. Ausgelöst worden war der Alarm um 13.54 Uhr. Die Feuerwehr schickte neben den Besat- zungen der beiden hauptamtlichen Wachen auch die ehrenamtlichen Löschzüge Paffrath/Hand und Stadtmitte an die Brandstelle. Über die Schadenshöhe gab es zunächst keine Angaben. Wer Zugang zu dem Materialraum hatte, blieb ebenfalls zunächst unklar. Nach Angaben der Stadtverwaltung vom späten Nachmittag betrifft der Brandschaden nicht den Wohnraum der Flüchtlinge. Der hintere, vom Brand betroffene Teil der Sporthalle mit Gymnastikhalle und Umkleiden diene insbesondere als Trainingsstätte für Kunstturnerinnen des TV Herkenrath und TV Refrath. Ein Stadtsprecher: „Es ist jetzt kurzfristig zu prüfen, welche Arbeiten vorgenommen werden müssen, um die Einrichtung für den Sportbetrieb wieder nutzbar zu machen.“ Für Irritationen sorgte am Rande des Einsatzes die Zurückweisung von Medienvertretern durch einen von der Stadtverwaltung beauftragten Sicherheitsdienst. Eine Begründung gab es dafür zunächst nicht. Später sprach ein Mitarbeiter der Stadtverwaltung vom „Schutz der Privatsphäre der Flüchtlinge“.Am Ende ermöglichte dann aber die Feuerwehr doch noch eine Bild- und Filmberichterstattung. BERG-SPLITTER [email protected] – ☎ 02202/ 93785610 gesammelt von Uta Böker und Doris Richter In zwei Tagen mit dem Trecker nach Berlin Hoffnungsthaler Bauer Anton Heinen fährt mit dem eigenen Traktor zur Demo LANDWIRTSCHAFT „Die Bauern werden von der Politik verarscht“, findet Nebenerwerbs-Landwirt Anton Heinen aus Rösrath-Hoffnungsthal. Für die kleinen Höfe werde die Situation immer schwieriger, die großen Betriebe dagegen leisteten erfolgreiche Lobby-Arbeit bei der Politik. Diese vertrete die Interessen einer industriell geprägten Landwirtschaft. Dagegen protestiert Anton Heinen nun mit anderen Landwirten – nicht zum ersten Mal. Unter dem Motto „Wir haben Agrarindustrie satt!“ demonstrieren sie an diesem Samstag im Zentrum von Berlin, mit Treckern treffen sie sich am Potsdamer Platz. Auch Heinen fährt mit seinem Trecker zur Demo, er ist bereits am Donnerstagmorgen aufgebrochen. Weil die Fahrt im Trecker-Tempo voraussichtlich 18 Stunden dauert, nimmt er sich dafür zwei Tage Zeit – mit einer Übernachtung bei einem Mitstreiter in Hessen. Heinen ist Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL). Mit ihr setzt er sich für artgerechte Tierhaltung und gegen Massentierhaltung ein. Die Politik müsse dafür Anreize bieten, anstatt eine industriell betriebene Landwirtschaft zu fördern. In seinem Betrieb hält Heinen Mutterkühe und betreibt Kälberaufzucht, in seinem Stall sind rund 50 Tiere. Um sie zu versorgen, bewirtschaftet er Grünland. Doch die Förder- Gut gerüstet für die lange Fahrt ist Landwirt Anton Heinen. politik unterstütze solche Strukturen nicht. Heinen fordert zudem „fairen Welthandel“, die Demonstranten in Berlin wenden sich auch gegen die Freihandelsabkommen Foto: Daub TTIP und CETA. Sie wollen Preis- bereits Protest-Erfahrung: Mit seidumping durch ruinöse internatio- nem Trecker war auch im Vorjahr nale Konkurrenz ebenso verhin- schon in Berlin. dern wie weitere Monokulturen. Der Hoffnungsthaler Landwirt hat THOMAS RAUSCH Puppentheater unterstützt Kürtener Tierheim SPENDE Oft hat sich Gerd Josef Pohl, Direktor des Figurentheaters im Bensberger Puppenpavillon, schon über eine Spende für sein Haus gefreut, etwa wenn es um die Patenschaft für wertvolle Figuren ging. Aber Weihnachten dreht er den Spieß seit einigen Jahren um und stiftet den Erlös einer seiner Die Feuerwehr räumte den vom Brand betroffenen Materialraum der beiden Vorstellungen an HeiligTurnhalle aus. Foto: Brockmeier abend für einen guten Zweck. Zuletzt ging das Geld an den Verein „Hits fürs Hospiz“ und an eine in Not geratene Künstlerkollegin. Diesmal war das Tierheim in Kürten auf dem Petersberg der Begünstige beziehungsweise dessen Trägerverein: Leiterin Heidegard Ruge durfte sich über 400 Euro freuen.Rund 100 Tiere sind stets KONZERT Auftritt in der Kneipe „Im Schlöm“ im Heim zu versorgen, die rein staBergisch Gladbach. Wer einem mu- Ohren des Publikums zur vollen sikalischen Multitalent bei der orchestralen Darbietung anwachLive-Produktion einer kompletten sen und heranreifen. Pit Hupperten, der im VorproBandbelegschaft quasi im Musiklabor zuhören möchte, der sollte gramm von Status Quo und The sich am Samstag, 16. Januar, in die Who tourte und mit Sarah Connor, Kneipe „Im Schlöm“ (Laurentius- Herbert Grönemeyer und Tommy SAMMLUNG Mehr als 100 Sternstraße) begeben. Dort wirft ab cir- Engel arbeitete, ist auch mit mehr- singer sind in der Pfarre St. Marien ca 21 Uhr wieder der Leverkuse- köpfigen Projekten unterwegs. Als Kürten unterwegs gewesen. Sie ner Soloartist Pit Hupperten sei- Loop-Solist bietet er originelle sammelten für bedürftige Kinder Coverversionen, freie Improvisati- in Bolivien und auf der ganzen nen „Crazy Loop“ an. Stammgästen der Konzerte in on und Songs aus eigener Feder, Welt. Mehr als 26500 Euro kamen der Musikkneipe ist Pit kein Unbe- stilistisch geht es um Rock, Funk, auf diese Weise zusammen. Einen kannter. Die elektronische Loop- Reggae, House, das ganze Feld der Besuch statteten die kleinen Botstation erlaubt ihm über live einge- Pop- und Weltmusik. Eintritt frei, schafter mit Pfarrvikar Janusz spielte Klangschleifen mehrere In- es geht ein Hut herum. Für den 23. Szewczuk auch dem Kürtener Bürstrumentalisten (Bass, Gitarre, Januar kann man sich im Schlöm germeister Willi Heider ab. Das Schlagzeug) sowie Gesang solis- schon mal Martin Twins & She Kürtener Rathaus ist seit Jahren eitisch auf die Bühne zu bringen, so vormerken mit Coversongs aus ne feste Adresse für die Sternsindass seine Stücke jeweils vor den Pop, Beat und Blues. (gf) ger. (cbt) Livemusik mit Dauer-Klangschleifen tistisch achtmal im Jahr ausgetauscht werden, wenn es gelingt, die Insassen an einen neuen Halter weiter zu vermitteln. Das heißt, ein Tier ist nach sechs Wochen wieder draußen, aber das gelingt leider nicht immer: Es gibt alte, kranke, zu große oder komplizierte Tiere, die nicht so einfach ein neues Herrchen oder Frauchen finden, wie Pohl bei der Scheckübergabe erfuhr. Neben Geldspenden freut sich das Heim auch über Sachspende, etwa über alte Decken oder Bettbezüge als Unterlagen für die Tiere im Winter. „Auch ehrenamtliche Unterstützung ist immer gefragt“, erfuhr Pohl. Er hatte übrigens Hund „Wuschel“ zu seinem Besuch mitgebracht, der bei Tierheim-Hündin Mira größte Niedliches Zwiegespräch: Gerd J. Pohl mit Tierheim-Leiterin Heidegard Ruge. Foto: Arlinghaus Neugier weckte. Wuschel ist dem jungen Publikum des Puppenpavillons wohlbekannt, den er tritt in fast allen Kasper-Stücken Pohls irgendwo auf. „Das ist ein Standardcharakter im Repertoire der klassi- Sternsinger besuchen Kürtener Rathaus schen Hohnsteiner Figuren, den hat auch Wolfgang Buresch, der den Hasen Cäsar führte, schon im Fernsehen gespielt“, erläutert Pohl, der selbst in der Tradition der Hohnsteiner Bühne steht. (gf) Erfolgreiche Premiere KIRCHE Zum ersten Mal hatten Kürtens Bürgermeister mit Sternsingern. Pfarrgemeinderat und Seelsorger des Pfarrverbandes Overath zum Dreikönigsempfang eingeladen – in Steinenbrück, weil dort 2016 das 100-jährige Bestehen der Kirche gefeiert wird. Nach der Messe traf man sich im Pfarrsaal. Auflage: Jeder Gast solle mit mindestens zwei Personen sprechen, mit denen er vorher noch nie geredet Foto: Daub hatte. (aa)
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