Dieser Kommentar wurde aufgrund des Zeitungsartikels „Die

Dieser Kommentar wurde aufgrund des Zeitungsartikels „Die Königscard bringt vielen was“ vom Sa.
27.07.2015 an die Allgäuer Zeitung zur Hintergrundinformation der Redfakteure geschickt.
Sehr geehrte Redaktionsmitglieder,
bitte erlauben Sie mir einen Kommentar zu obigem Artikel.
Wieder mal versteht es der KönigsCard-Geschäftsführer Bernhard, die Presse zu überzeugen und die
Bevölkerung zu blenden. Eine Studie wurde von ihm in Auftrag gegeben, das Ergebnis, wie könnte es
auch anders sein, so wie es sich der Auftraggeber wünscht. Schönfärberei garniert mit scharfen
Zahlen, welche jeden beeindrucken, sofern er sich mit der Sache nicht beschäftigt. Ein wesentlicher
Parameter wird bei den KönigCard-Vertretern stets unter den Tisch gekehrt: Die Zahl an Gästen, die
bestehen würde, wenn es keine KönigsCard gäbe. Man kann sie natürlich nur vermuten. Was man
jedoch untrüglich errechnen kann: Die Leistungsträger bräuchten nur halb so viel Gäste um zum
gleichen Gewinn zu kommen, da die Ausschüttung der KönigsCard-GmbH größtenteils nur gute 50%
beträgt. Um die entgangenen Gewinne durch die minderwertige Zuteilung der KönigsCard-GmbH
ausgleichen zu können, müssten wirtschaftlich gesunde Leistungsträger ihre Kapazitäten ausdehnen
durch Ausrüstungskäufe, bauliche Maßnahmen, mehr Personal u.a. Viele können und wollen das
nicht. Letztlich können die KönigsCard-Manager aber keine bessere Auslastung garantieren, es wird
folglich ein Risiko geschürt, das jedem Leistungsträger das Genick brechen kann!
So mancher Vermieter freut sich über mehr Gäste, die (vielleicht) durch die KönigsCard anreisen.
Doch wird gründlich gerechnet kommt man zu dem Ergebnis, dass ein Haus mit 4 Ferienwohnungen,
eine davon bewirtschaften muss, nur um die Kosten für die KönigsCard aus zu gleichen. Bei
preisgünstigen Ferienwohnungen muss sogar eine von drei umsonst vermietet werden. Bei
hochpreisigen Hotels beträgt die KönigsCard-Abgabe prozentual natürlich weniger, sie müssen jedoch
mit spitzerem Blei kalkulieren, weshalb von ihnen die wenigsten bei der KönigsCard sind. Häuser die
schon vorher eine gute Auslastung erzielten, können die Mehrkosten der Karte nicht kompensieren,
da es auch ihnen an Kapazitäten fehlt. Gerade im Sommer, wenn wegen der Schulferien vornehmlich
KönigsCard-Gäste kommen, sind solche Häuser schon ausgebucht.
Es wird in obigem Zeitungsartikel behauptet, die KönigsCard-Gäste würden länger verweilen. Warum
wird dann in einem Ort wie Pfronten, wo die KönigsCard-Gäste die letzten Jahre drastisch zunahmen
die Aufenthaltsdauer nicht länger sondern kürzer? Auch die Behauptung KönigsCard-Gäste würden
mehr Geld ausgeben ist nicht haltbar. Genau das Gegenteil lässt sich bezeugen.
Dass Herr Bernhard jegliche Gelegenheit ausschöpft um die KönigsCard als Erfolgsmodell zu
titulieren ist verständlich, schließlich wäre er ohne die Karte seinen Job los. Dennoch ist es gerade zu
töricht den Leuten gegenüber, die durch die KönigsCard keinen Nutzen ziehen können. Es gibt immer
noch bedeutend mehr Hoteliers und Vermieter sowie Leistungsträger die nicht bei der KönigsCard
sind, aber die Kosten mittragen müssen.
Warum verschweigen unsere Touristiker wie viele Leistungsträger, Vermieter und Hoteliers aus der
KönigsCard bereits wieder ausgestiegen sind? Warum wendet sich die Presse nicht an Abtrünnige?
Wie wäre es, wenn man z.B. Brigitte Hartmann vom Schmetterlingsgarten interviewen würde? Warum
verheimlicht Herr Bernhard, dass er schon wieder die Kündigung von zwei großen Leistungsträgern
auf dem Schreibtisch liegen hat? Warum beantwortet er keine Mails, wenn man wissen möchte, wie
hoch die Kosten sind, welche die KönigsCard-GmbH jährlich verschluckt oder wie hoch die
anstehende Beitragserhöhung ausfällt.
Jedoch nicht nur den KönigsCard - Manager gehen bei konkreten Fragen die Antworten aus. Auch
Herr Lichtblau der das Abrechnungssystem der KönigsCard betreut, antwortet nicht auf
entsprechende Anschreiben und von Herrn Trinkner der eigens für die Betreuung
Freizeiteinrichtungen von Pfronten eingestellt wurde, bekam ich folgende Antwort bzgl. der Nachfrage
wie sich die KönigsCard wirtschaftlich auf unsere Freizeiteinrichtungen auswirkt: „Auswertungen kosten
Zeit und können nicht von mir gemacht werden. Ich muss mich in diesem Fall auf die Zahlen und Abrechnungen
der Geschäftsstelle in Marktoberdorf verlassen“.
Obwohl ich ein grundsätzlicher Gegner von Urlaubs-XY-Karten bin, würde ich der KönigsCard
zustimmen, wenn Sie so umgestaltet würde, dass sie gesellschaftlich akzeptabel wäre:
- Kosten müssten für die Hoteliers und Vermieter tragbar sein
- Ausschüttungen an Leistungsträger müssten so sein, dass sie ihnen eine Chance zum überleben
lassen
- Werbungskosten für die KönigsCard, müssten von den Leuten getragen werde, die auch dabei sind
- es müsste ein System sein bei dem nicht soviel betrogen werden kann und keine Knebelverträge im
Hintergrund regieren
- Vereinbarungen müssten so gestaltet sein, dass sie allen Beteiligten ausreichende Freiheiten lassen
Mit freundlichen Grüßen
Toni Freudig
Koordinator der Interessensgemeinschaft „Contra KönigsCard“, einer Gruppe von bisher 24 Personen,
welche mit KönigsCard nicht einverstanden sind