Joh 15, 11 ff Ihr seid meine Freunde

Johannes 15, 11 – 15 – Ziemlich beste Freunde
Liebe Schwestern, liebe Brüder!
0
Ziemlich beste Freunde !
Philippe kann alles haben, was er will. Er ist reich und gebildet, hat einen ganzen Haufen von
Angestellten und gibt gerne Unsummen für Kunst aus.
Sein Leben könnte perfekt sein, wenn er nicht jede Minute des Tages auf fremde Hilfe angewiesen
wäre, denn Philippe ist vom Hals abwärts gelähmt. Als er bei der Suche nach einem neuen Pfleger
durch Zufall auf den jungen Ex-Sträfling Driss trifft, scheint dieser genau der Falsche für den Job zu
sein. Trotzdem gibt Philippe ihm eine Chance - und damit beginnt eine ungewöhnliche
Freundschaft...
Ziemlich beste Freunde. Ein toller Kinofilm, sehenswert auch noch beim 2. Mal. Herzhaft zum
Lachen. Eine Parabel über Freundschaft. Wunderbar. Sehenswert. Zwei Männer, die
unterschiedlicher nicht sein können, werden ziemlich beste Freunde.
An unterschiedlichen Stellen in der Bibel ist von Freundschaft die Rede. Im Anschluss an die Rede
vom Weinstock heißt es von Jesus:
Johannes 15, 11
Ich habe euch dies gesagt, damit meine Freude euch erfüllt
und an eurer Freude nichts mehr fehlt.
12 Dies ist mein Gebot: Ihr sollt einander so lieben, wie ich euch geliebt habe.
13 Niemand liebt mehr als einer, der sein Leben für seine Freunde opfert.
14 Ihr seid meine Freunde, wenn ihr mein Gebot befolgt.
15 Ich nenne euch nicht mehr Diener; denn ein Diener weiß nicht, was sein Herr tut. Vielmehr
nenne ich euch Freunde; denn ich habe euch alles gesagt, was ich von meinem Vater gehört habe.
Drei Impulse dazu: 1.) Hören 2.) Gehören 3.) Gehorchen
1
1.1
HÖREN auf Jesus
Todesliste des Bären 
Ein Gerücht geht im Wald um. Der Bär hat eine Todesliste!
Ein Fuchs kommt und fragt : Steh ich auf Deiner Todesliste ?
Der Bär antwortet: JA.
Ein Reh kommt zum Bär,
danach ein Uhu und schließlich ein Wildschwein.
Am Ende kommt zitternd vor Angst ein Hase zu dem Bär und fragt: „Steh ich auch auf Deiner
Todesliste ?“ „Ja !“ „Kannst Du mich streichen ?“ Der Bär antwortet: „Ja sicher !“
Kommunikation ist alles, miteinander reden und aufeinander hören, Rückfragen stellen und
zuhören, Nachfragen und mal die Denkrichtung ändern. All das, macht doch u.a. Freundschaft
aus.
Hören wir auf das, was uns Gottes Wort sagt - wir entdecken Neues bei dem, der zu uns sagt: Ihr
seid meine Freunde. Mehr als nur ziemlich beste Freunde…
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Hören wir es ganz neu. Jesus sagt: "Ihr seid meine Freunde."
1.2
Wer Jesus ist
Jesus, das ewige Wort. Johannes hat es schon am Anfang seines Evangeliums geschrieben: "das
Wort ward Fleisch, und wohnte unter uns." (Johannes 1, 14) Dieser Jesus sagt uns: "Ihr seid
meine Freunde."
Jesus, der Sohn Gottes, der eins ist mit dem Vater und dem Heiligen Geist, der schon immer war
und immer sein wird, der in der Herrlichkeit und Schönheit der Himmel lebendig ist, dem selbst die
Engel in Ehrfurcht und Lobpreis begegnen, der sagt: „Wie der Vater mich …, so … ich Euch !“ der
sagt: „Ihr seid meine Freunde."
Jesus, der diese Herrlichkeit nicht festhielt wie einen Raub, wie etwas, was ihm nicht zusteht.
Dieser Jesus verließ den Himmel, um Mensch zu werden, ja, um als Kind in einer Futterkrippe zu
liegen. Er ging über diese Erde ging in der Hitze der Tage und Kälte der Nächte, der Einsamkeit und
Versuchungen erlebte wie wir, den hungerte und durstete, der angegriffen und verleumdet wurde
und doch bei allem ohne Sünde blieb. Dieser Jesus sagt: "Ihr seid meine Freunde."
Gerne erinnere ich mich an meinen besten Freund Johannes – aus Kindertagen-. Wie oft waren
wir gemeinsam unterwegs, im Urlaub, was haben wir miteinander alles erlebt. Und wie gut tat es
uns !
Freundschaft tut wohl ! Freundschaft baut auf - wer mich stärkt, fördert, ermutigt, Grenzen
aufzeigt und vor dem ich so sein kann, wie ich bin - ja, Freunde tun wohl.
Jesus tat den Menschen wohl. Ich denke an die Frau, von Männern beim Ehebruch ertappt und
schnell zum Tode durch Steinigung verurteilt. Sie wird zu Jesus geschleppt. Doch Jesus zeigt nicht
mit dem Finger auf sie. Er erinnert die Männer an ihre eigene Sünde, dunklen Punkte, den
Schatten: "Wer von euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein." Und als die Männer alle
weggehen hat Jesus Erbarmen mit der Frau. Er entlässt sie in die herrliche Freiheit der Kinder
Gottes. Wir erkennen: Freundschaft setzt frei!
Jesus tat den Menschen wohl. Ich denke an die Frau, die voller Vertrauen schon zwölf Jahre mit
ihrer Krankheit von einem Arzt zum nächsten gegangen war. Sie hat gelitten. Doch keiner hatte sie
geheilt. Da kommt Jesus in ihr Dorf. Seine Nähe sucht sie. Sie drängt sich durch die Menge der
Gaffer und schafft es. Sie berührt den Saum des Kleides Jesu (welch komischer Aberglaube, könnte
man meinen) - und ist sogleich geheilt. Jesus sucht sie, findet ihre Augen und sagt: "Dein Glaube
hat dir geholfen." Wir erkennen: Freundschaft tut wohl, selbst wenn es manchmal ganz
sonderbar zugeht.
Jesus tat den Menschen wohl. Ich erinnere mich an den nackten Mann aus Gerasa. Von allen
guten Geistern verlassen lebt er einsam wie ein wildes, sterbendes Tier. Wie gut, dass er Jesus
begegnete. Mit einem Machtwort befreit Jesus den Mann von einer Legion Dämonen. Jesus ist
wirklich der Mächtige. Dann schickt der den Mann zurück zu seiner Familie und seinen früheren
Freunden. Jesus bringt Menschen wieder zusammen. Wir erkennen: Freundschaft schafft
Gemeinschaft!
Jesus tat den Menschen wohl. Ich denke an die Frau am Jakobsbrunnen. Verwandelt nach der
Begegnung mit Jesus, startet sie in ein Neues Leben durch. Wir erkennen: Freundschaft
verändert.
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Jesus tat den Menschen wohl. Ich denke noch an die Speisung der 5000, die
Totenauferweckungen und immer wieder seine Heilungen. Ich erinnere mich an seine
wunderbaren Gleichnisse. Wie einer einen Schatz im Acker findet und Jesus sagt: So ist es, wenn
Du Gott persönlich begegnest. Oder an das Gleichnis von den beiden verlorenen Söhnen.
Ich denke an die 12 Jünger, die ihm nachfolgten, wie sie unterschiedlicher nicht sein konnten. Was
sie verbindet ? Wohl dieser Jesus, der ihnen zuspricht : Ihr seid meine Freunde! Wir erkennen:
Freundschaft schafft Gemeinschaft.
An was denkt Ihr, denken Sie, wenn Sie sich an die Wohltaten Jesu erinnern? Jesus, der Wohltäter,
sagt uns. "Ihr seid meine Freunde."
2
) Gehören zu Jesus
Die Grundlage des Evangeliums ist: Christen gehören zu Christus. Seine Vorzüge übertragen sich –
in Gottes Augen – auf uns.
Das ist der Sinn, wenn wir Christus "Herr" nennen: Wir aber gehören Christus. Er ist der
Eigentümer seiner Gemeinde. So wie Gott, der Vater, der Schöpfer, der Eigentümer seiner
Schöpfung ist.
Deswegen heißt er so: Christus.
Und er nennt uns seine Jünger - seine Freunde. Aber er nennt sich selbst nicht ihren Freund. Er
sagt eben nicht: Ich bin Euer Freund!
Lasst uns das bitte Recht verstehen.
Dieses Freundschaftsverhältnis zwischen Jesus und seinen Jüngern ist ein besonderes und
unterscheidet sich von dem landläufigen. Da stehen sich Freunde grundsätzlich gleich. Sie werben
umeinander. Starten, nicht nur bei Facebook, Freundschaftsanfragen.
2.1
Gegenseitigkeit, aber nicht Gleichheit
Ja, Jesus und seine Freunde stehe in Gegenseitigkeit, aber nicht in Gleichheit.
Die beiden Freunde im Film, sie unterschieden sich ziemlich: Nicht nur ,dass der eine am dem
Hals gelähmt ist und der andere fit wie ein Turnschuh. Nicht nur, dass der eine unermesslich
reich ist und der andere arbeitslos. Sie sind nicht gleich. Aber genau dies unterstützt und fördert
ihre Beziehung, ihre Freundschaft.
Und bei Jesus ?
Nicht sie haben ihn erwählt, sondern er hat sie erwählt, ausgewählt, berufen.
Jesus sagt nicht: Ich bin Euer Freund, sondern ihr seid meine Freude. Ich, Jesus, habe Euch erlöst,
befreit, herausgeholt. Ohne mich könnt ihr nichts tun. Ich bin Euer Herr und Gott, und ihr seid
meine Freude.
2.2
Akzent auf dem Unterschied zum Sklaven
In unserem Abschnitt liegt der Akzent der Freundschaft auf dem Unterschied zur Knechtschaft,
zur Sklaverei.
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Die Freundschaft, die Jesus den Jüngern schenkt, zeigt sich darin, daß er ihnen alles, was er von
seinem Vater gehört hat, »kundgetan hat«.
Das sagt Jesus hier seinen Jüngern. Die vertrauensvolle Offenheit zwischen Freunden hält nichts
geheim. Alles wird gesagt. Alles ist gesagt. Sklaven sagt man nichts. Man befiehlt. Man vertraut
ihnen nicht und vertraut ihnen nichts an.
Hier spricht der Offenbarer zu den Seinen.
Mehr als was sie von ihm über Gott gehört haben, ist nicht nötig, von Gott zu wissen. Nichts hat er
zurückgehalten. Nichts unterschlagen. Nichts verheimlicht. Wie der Vater mich … so … ich Euch !
(Begeistert mich ungemein und bringt mich zum staunen ! 
Jesus sagt seinen Freunden alles, damit sie Gott als Vater im Himmel erkennen.
3
Jesus Gehorchen
Vers 12 Dies ist mein Gebot: Ihr sollt einander so lieben, wie ich euch geliebt habe.
Freundschaft verändert. Sie lässt uns fröhlich lachen. Das ist mir bei Freundschaft wichtig ! Denn
manches in unserem Leben lässt sich wirklich nur mit Humor ertragen. Deshalb mag ich den Film
„Ziemlich beste Freunde“ …
Der Dreh- und Angelpunkt der Weltgeschichte ist Jesus. Der Dreh- und Angelpunkt der
Lebensgeschichte ist Jesus. ER verändert, verwandelt.
Was verwandelt uns ? Es ist dieser „Blick der Liebe“.
 So sieht Gott diese Welt durch die Augen Jesu.
 So heißt es von Jesus - er sah die Menschen an und gewann sie lieb.
 So sah er seine Freunde an - und gewann sie lieb  So offenbarte er ihnen das Herz des lebendigen Gottes -und ging für sie in den Tod .
Sie wurden andere, neue Menschen, die ihrem Herrn und Heiland, der sie „Meine Freunde
nannte“, gehorchten.
Und ihnen, und uns gilt: Dies ist mein Gebot, sagt er: Ihr sollt einander so lieben, wie ich euch
geliebt habe. (15,12)
Die Weise, wie es bei den Jüngern zugeht, ist die Visitenkarte für ihren Herrn Jesus und für Gott.
Über die Gemeinde seiner Jünger führt der Weg zu Jesus und zu Gott. Und das bedeutet eine
Verheißung von Leben und Licht.
Gott wohnt nicht direkt an der Straße, er mutet den Menschen nicht einfach zu, an ihn, den
unsichtbaren Gott, zu glauben. Vielmehr lockt, lädt er ein: Schaut, bei Jesus, schaut bei seinen
Jüngern - da kann man sehen, wie Gott wirklich ist.
Er lockt durch die Geschwistergemeinschaft der Jünger und durch sein Abbild : Jesus.
Deshalb heißt es hier … "Einander" sollen wir lieben, also unsere Gemeinschaft pflegen unter
Christen - zuerst einmal. Das ist nun mal nicht die ganze Welt; es verweist uns, dich und mich, auf
das miteinander in der Gemeinde, der Kirche. Zunächst einmal.
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Verwiesen aneinander – im miteinander …
Und beginnt Freundschaft nicht so ? Im kleinen Kreis ? Den guten Beispielen folgen, die wir vor
Augen haben, am meisten das Beispiel Jesu selbst.
Und Freude ? Jesus spricht hier von seiner Freude und der Freude seiner Jünger. Vollkommen und
ohne Grenzen und Trübung.
Diese Freude ist in den Evangelien immer die Spur der Anwesenheit Gottes.
Definiert wird sie an keiner Stelle. Sachlich am nächsten stehen die Bilder in Offenbarung 21, 3
Und vom Thron her hörte ich eine mächtige Stimme rufen: »Seht, die Wohnung Gottes ist jetzt bei
den Menschen! Gott wird in ihrer Mitte wohnen; sie werden sein Volk sein – ein Volk aus vielen
Völkern, und er selbst, ihr Gott, wird ´immer` bei ihnen sein.
Und Lieben ?
Liebe ist doch im biblischen Sinne zunächst kein gefühlsmäßiges, emotionales Empfinden, sondern
ein aktives Handeln. Mt 7, - alles was ihr wollt, daß euch die Leute tun, dass tut ihr ihnen. Man
sollte dieses Wort „Liebe“ an vielen Stellen durch den Begriff der Zuwendung ersetzen - dass hilft
besser zu begreifen, was Jesus meint !
Wende Dich Gott mehr zu als allen anderen. Und wende dich deinem Nächsten zu, wie Dich
selber.
Aus dem Hören auf Jesus kommt das Gehören zu Jesus und das Jesus Gehorchen.
Von einem alten Herrscher wird berichtet, dass er seine Feinde besiegen und sie alle vernichten
wollte. Später sah man ihn mit seinen Feinden essen und scherzen. „Wolltest du nicht deine
Feinde vernichten“, fragte man ihn.
„Ich habe sie vernichtet“, gab er zur Antwort, „denn ich habe sie zu meinen Freunden gemacht.“
Was gibt es schöneres, wenn aus Feinden Gottes - Freunde Jesu werden ! AMEN
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