Frequentis - Gruppe übernimmt Comsoft GmbH

RECHTSANWALT CHRISTOPHER SEAGON,
ALS INSOLVENZVERWALTER DER
COMSOFT GMBH, KARLSRUHE
PRESSEMITTEILUNG
Frequentis - Gruppe übernimmt Comsoft GmbH
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Christopher Seagon, Insolvenzverwalter der Comsoft GmbH aus
Karlsruhe, kann mit der Übernahme durch den strategischen Investor den Standort in Karlsruhe und rund 220 Arbeitsplätze sichern
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Wesentliche Voraussetzung war, dass es Seagon gelang, den Geschäftsbetrieb seit Insolvenzantrag Ende Oktober uneingeschränkt
fortzuführen
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Amtsgericht Karlsruhe hat das Insolvenzerfahren über Comsoft zum
ersten Januar eröffnet
Karlsruhe, 11. Januar 2016 – Die Frequentis-Gruppe, strategischer Investor mit
Hauptsitz in Wien, Österreich, übernimmt die wesentlichen Vermögenswerte und
die meisten Projekte im Geschäftsbereich Flugsicherung und Flugverkehrsmanagement der Comsoft GmbH in Karlsruhe. Einem entsprechenden verbindlichen
Angebot hat der Gläubigerausschuss von Comsoft einstimmig zugestimmt. Frequentis setzt sich damit in einem von Insolvenzverwalter Christopher Seagon
eingesetzten geordneten Investorenprozess erfolgreich gegen verschiedene Mitbewerber durch.
Seagon kann mit dem Verkauf rund 220 Arbeitsplätze und den Standort in Karlsruhe sichern. Frequentis erweitert damit sein Portfolio vor allem in den Bereichen
Flugsicherung und Flugverkehrsmanagement. Über Vertragsdetails haben beide
Seiten Stillschweigen vereinbart. Der Kaufvertrag wird nach der Zustimmung des
Gläubigerausschusses durch Annahme des Angebotes wirksam abgeschlossen,
steht aber noch unter den üblichen Vorbehalten, die zeitnah erfüllt werden sollen.
Das zuständige Amtsgericht in Karlsruhe hat das Insolvenzverfahren über Comsoft zum ersten Januar eröffnet.
Der Verkauf von Comsoft erfolgt gerade einmal knapp zwei Monate nach Insolvenzantrag. „Das war für alle Beteiligten sehr sportlich und konnte nur deshalb
erfolgreich funktionieren, weil alle äußerst konzentriert und fokussiert ihren Teil
dazu beigetragen haben – allen voran die Beschäftigten von Comsoft“, sagt Insolvenzverwalter Seagon.
Comsoft hat für seine Produkte und Dienstleistungen einen guten Ruf. Trotz allem ist es für potenzielle Investoren eine große Herausforderung, in dem engen
Zeitplan das Unternehmen zu prüfen, daraufhin ein realistisches Angebot abzugeben und mit dem Insolvenzverwalter einen Kaufvertrag auszuverhandeln. „Wer
das schafft, ist professionell aufgestellt und will das Unternehmen. Ich bin deshalb zuversichtlich, dass Comsoft in der Frequentis-Gruppe gute Chancen für die
Zukunft hat“, sagt Seagon.
„Ich freue mich über diese Erweiterung der Frequentis-Gruppe – das qualitativ
hochwertige Comsoft-Lösungsportfolio sowie die Kompetenz des ComsoftTeams werden die Frequentis-Gruppe in ihrem Bestreben unterstützen, innovative und den internationalen Standards entsprechende Lösungen für den ATMMarkt zu entwickeln. Das bringt Vorteile und zukunftssichere Investitionen für
unsere Kunden.“ ist Frequentis-CEO Hannes Bardach überzeugt.
Die Weiterführung des von Frequentis übernommenen Geschäftsbereiches Flugsicherung & Flugverkehrsmanagement soll unter dem Namen „Comsoft Solutions“ erfolgen. Designierter Geschäftsführer ist Gerald Enzinger, ein Manager mit
breiter ATM-Erfahrung.
Auch für den Geschäftsbereich Industrielle Kommunikation (ICP) mit etwa 10
Mitarbeitern, der nicht von Frequentis übernommen wird, sieht Seagon gute
Chancen. „Wir sind hier in engen Verhandlungen mit potenziellen Investoren und
ich gehe davon aus, dass wir uns zeitnah auf einen Kaufvertrag einigen werden“,
sagt Seagon.
Hintergrund
Der Geschäftsführer der Comsoft GmbH hatte Ende Oktober beim zuständigen
Amtsgericht in Karlsruhe Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt.
Das Gericht hat daraufhin Rechtsanwalt Christopher Seagon zum vorläufigen
Insolvenzverwalter bestellt. Für die etwa 250 Beschäftigten des Unternehmens
hatte Seagon die Vorfinanzierung des Insolvenzgeldes beantragt, sodass die
Löhne und Gehälter bis auf weiteres gesichert waren. Nach intensiven Gesprächen mit wesentlichen Beteiligten konnte Seagon den Geschäftsbetrieb stabilisieren und führte ihn seitdem unverändert weiter. Kurzfristig setzte er einen geordneten Investorenprozess auf und konnte so die bestmögliche Lösung für das Unternehmen und seine Beschäftigten finden. Mit dem Verkauf an Frequentis ist der
Investorenprozess erfolgreich abgeschlossen und wird nur noch für den Geschäftsbereichs Industrielle Kommunikation (ICP) fortgeführt
Über Comsoft
Die international tätige Comsoft GmbH mit Sitz in Karlsruhe ist im Bereich Flugsicherung & Flugverkehrsmanagement tätig. Hier ist Comsoft ein führender Hersteller und liefert Systeme und
Dienstleistungen an zivile sowie militärische Flugsicherungsbehörden und -organisationen, sogenannte Air Navigation Service Providers. Comsoft ist weltweit seit mehr als 25 Jahren in diesem
Markt tätig.
Der zweite kleinere Geschäftsbereich ist die industrielle Kommunikation. Hier ist Comsoft seit Unternehmensgründung im Jahr 1979 tätig. Das Produktspektrum umfasst Komponenten, Dienstleistungen und individuelle Lösungen für Profibus- und Realtime Ethernet Profinet-Netzwerke. Das
Unternehmen bietet hochflexible Kommunikationsprodukte im Master- und Slave-Bereich sowie
Hightech-Werkzeuge für Inbetriebnahme, Wartung und Diagnose.
Comsoft arbeitet für internationale Kunden und hat neben seinem Stammsitz in Karlsruhe Standorte in Singapur und den Philippinen. 2014 erwirtschaftete das Unternehmen einen Jahresumsatz
von 40 Millionen Euro. Mehr Infos: http://www.comsoft.de
Über die Frequentis-Gruppe
Die Frequentis AG ist ein internationaler Anbieter von Kommunikations- und Informationssystemen
für Leitzentralen mit sicherheitskritischen Aufgaben. Solche „Control Center Solutions“ entwickelt
und vertreibt Frequentis in den Geschäftssegmenten Air Traffic Management (zivile und militärische
Flugsicherung, AIM, Luftverteidigung) und Public Safety & Transport (Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienste, Schifffahrt, Bahn). Darunter versteht man Leitzentralen für die Koordination, Begleitung und Überwachung sicherheitsrelevanter Ereignisse mit dem vorrangigen Ziel, Mensch und Gut
vor Gefahren zu schützen. Solche Lösungen werden daher speziell für Kunden entwickelt, die im
sicherheitsrelevanten Umfeld arbeiten.
Weltweit sind bereits rund 25.000 Arbeitsplätze „made by Frequentis“ im Einsatz. Über 250 Kunden
in mehr als 120 Ländern vertrauen auf das Know-how und die Erfahrung von Frequentis. Frequentis kann auf ein umfassendes Projekt-Know-how aus einer Vielzahl internationaler Projekte verweisen. Technologieorientierung und Innovationskraft kennzeichnen Frequentis, besonderes Augenmerk liegt auf einer optimierten Mensch-Maschine-Schnittstelle. Mit einem Marktanteil von 30% ist
das Unternehmen im Bereich der Sprachvermittlungssysteme für die Flugsicherung sogar Weltmarktführer.
Eine Exportrate von 95% unterstreicht den weltweiten Erfolg. Mit Tochtergesellschaften, Niederlassungen und Repräsentanzen ist das Unternehmen in über 50 Ländern aktiv. Weltweit beschäftigt
Frequentis – Firmensitz ist Wien – mehr als 1.250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (davon rund 830
am Standort Wien). Im Jahr 2014 wurde bei einem EBIT von EUR 12,4 Mio. eine Gesamtleistung
von rund EUR 214 Mio. erzielt. Mehr Infos: www.frequentis.com
Über den vorläufigen Insolvenzverwalter:
Fachanwalt für Insolvenzrecht Christopher Seagon ist Geschäftsführender Partner der auf Unternehmenssanierungen spezialisierten Sozietät WELLENSIEK und hat in den letzten Jahren bundesweit zahlreiche Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen außergerichtlich und in der
Insolvenz begleitet und saniert.
Medienkontakt
Pressesprecher des Insolvenzverwalters
Unternehmenssprecherin Frequentis
Holger Voskuhl
Brigitte Gschiegl
rw konzept GmbH
Corporate Communications
Kommunikationsberatung
Frequentis AG
Konrad-Adenauer-Ufer 83, 50668 Köln
Innovationsstraße 1, 1100 Wien
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Fon: +43-1-81150 - 1301
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