Magazin des Deutschen BundeswehrVerbandes www.dbwv.de 10/2015 Flüchtlinge Weißbuch Bundeswehr springt in die Bresche Die finale Phase wird eingeläutet Terror-Miliz ISIS Bedrohung für den Weltfrieden Die Bundeswehr Oktober 2015 1 Zur Sache Oberstleutnant André Wüstner, Bundesvorsitzender Flüchtlinge, Nabelschau und mehr F lüchtlingskrise“ – die Dimensionen dieser Herausforderung haben endgültig alle Winkel unseres Landes erreicht. Politik und Medien sehen uns in einer der größten europäischen Krisen seit Ende des Zweiten Weltkriegs und sprechen von gewaltigen Aufgaben, die in den kommenden Jahren zu bewältigen sind. Und wie immer, wenn es richtig ernst wird: Die Bundeswehr muss als verfügbares, höchst leistungsfähiges und flexibles Instrument mit in die Bresche springen, um den völlig überforderten Bundesländern und dem Bund logistisch, organisatorisch und personell zur Seite zu stehen. Das ist für die Menschen der Bundeswehr selbstverständlich und Teil ihrer soldatischen Identität. Allerdings ist darauf zu achten, dass wichtige und einsatzrelevante Ausbildungsabschnitte nicht beeinträchtigt werden. Politik und Gesellschaft müssen wieder einmal erkennen, dass die Bundeswehr nicht nur als sicherheitspolitisches Instrument, sondern auch als zentraler und belastbarer Träger nationaler Risikovorsorge und Krisenbewältigung auch künftig durchhaltefähig sein muss und eine entsprechende Ausstattung benötigt. Es ist erfreulich, dass der Bundeswehr bei der Ersten Lesung zum Haushaltsgesetz im Bundestag für das unkomplizierte Anpacken unter dem Stichwort „Helfende Hände“ wiederholt „von Herzen“ gedankt wurde. 11111 Wer der Rede der Verteidigungsministerin bei der ersten Befassung des Bundestags mit dem Entwurf des Bundeshaushalts 2016 am 9. September folgte, konnte Ursula von der Leyens ausdrückliches Ansinnen erkennen, auch in der zweiten Halbzeit der laufenden Legislaturperiode die Bundeswehr weiter nach vorne zu brin- gen. Mit einer „kritischen Nabelschau“ will sie überprüfen, ob die Bundeswehr „gut genug aufgestellt“ ist. Dabei zielt sie auf Nachsteuerung und Optimierung ab. So soll im Zuge einer Organisationsanalyse im Ministerium und im unmittelbar nachgeordneten Bereich eine auf den Punkt gebrachte Aufgabenkritik erfolgen, um insbesondere Prozesse, Strukturen sowie Personalzuordnung und -bedarf überprüfen zu können. Der Personalkörper soll umfassend mit Blick auf seine Größe und seine Ausrichtung durchleuchtet werden – dies im Zusammenhang mit der in Entwicklung befindlichen Personalstrategie. Unmittelbar in Auftrag gegeben wurde beispielsweise bereits die Erarbeitung einer „FWDKonzeption“ – das hatte unsere DBwV-Arbeitsgruppe „Junge Soldaten“ vorgeschlagen und gefordert. Auch bei der „Rüstung“ scheint es stringent voranzugehen. Den Begriff der „Vollausstattung“ hat man hier übrigens durch die Formel einer „an den Aufgaben orientierten, strukturund bedarfsgerechten Ausstattung“ ersetzt – was auch immer sich dahinter im Detail verbergen mag. 11111 All das kostet Geld. Deswegen ist es gut, dass die Bundesregierung sich auf die Verstetigung des Verteidigungshaushalts auf mindestens 1,17 Prozent des Bruttoinlandsprodukts verständigt hat. Und es ist richtig, dass die Ministerin mittelfristig einen 20-prozentigen Anteil des Einzelplans 14 für die materielle Modernisierung der Bundeswehr erreichen – und halten – will. Im Klartext heißt das: Der Verteidigungshaushalt soll bis 2021 auf mindestens 41 Milliarden Euro anwachsen, damit die materiell hohlen Strukturen geschlossen und die dringend notwendige weitere Modernisierung der Bundeswehr vorangetrieben werden kann. Ich bin erleichtert, dass Ursula von der Leyen viele Anregungen aus zahlreichen Gesprächen aufgenommen hat und die Pessimisten Lügen straft. Viele meinten nämlich, sie werde nach der Sommerpause in der zweiten Hälfte der Amtsperiode in den Status-Quo-Verwaltungsmodus übergehen. Uns allen ist klar, dass die Schwierigkeit im Detail der Nachsteuerung liegt, die wir kritisch begleiten. Aber immer mehr zahlt es sich aus, offen und ehrlich miteinander zu reden, manchmal auch heftig zu streiten. Die Auseinandersetzung um die gemeinsame Sache wird es ganz sicher weiterhin geben, aber auch mit Blick darauf bleibe ich wie immer optimistisch. 11111 Da Sicherheitspolitik der Rahmen für all das ist, worin sich die Bundeswehr und ihre Menschen bewegen, beschäftigt sich diese Ausgabe des Verbandsmagazins unter anderem mit einer der großen Aufgaben der Staatengemeinschaft: dem Kampf gegen den IS. Ob und wie das internationale Engagement dieser Herausforderung gerecht wird, muss gerade mit Blick auf die Ursachen der uns unmittelbar betreffenden Flüchtlingsbewegungen mehr denn je mutig und klar unter die Lupe genommen werden. Mit kameradschaftlichen und kollegialen Grüßen Notiert Die Bundeswehr Oktober 2015 Foto: Bundeswehr 2 Deutsche Soldaten mit geretteten Flüchtlingen. Nun soll die Bundeswehr die Schleuserkriminalität bekämpfen. gegebenenfalls mit neuen Maßnahmen wie EUNAVFOR MED aktiv zu werden.“ Die Opposition lehnt die Ausweitung des Einsatzes ab. Für die Grünen lässt sich das Flüchtlingsdrama im Mittelmeer nicht militärisch lösen. „Der Versuch, mit Waffen Flüchtlingsströme aufzuhalten, ist unmenschlich und brandgefährlich. Stattdessen braucht es mehr legale und sichere Fluchtwege – damit würde die Geschäftsgrundlage der Schlepper zerstört“, so die Fraktion in einem Statement. Die Ausweitung des Einsatzes ist international umstritten. Eine UN-Resolution für die Ausweitung ist ungewiss. UNGeneralsekretär Ban Ki-moon gab zu bedenken, dass durch die Zerstörung von Booten sogenannter Schleuser „Menschen womöglich ihrer ohnehin sehr geringen Mittel“ beraubt wer- Schleuserkriminalität stoppen: Kabinett beschließt Phase 2 bei EUNAVFOR MED Berlin. Zukünftig sollen in der Phase 2 der EUMission bis zu 950 Bundeswehrsoldaten im Mittelmeer Schiffe von Schleusern stoppen, beschlagnahmen und auch zerstören dürfen. Ziel soll es sein, Schleuserstrukturen zu zerschlagen – auch unter Einsatz von Waffen. Einsatzgebiet der Schiffe bleiben die internationalen Gewässer. Die Mission EUNAVFOR MED auf die Phase 2 auszuweiten, hatte das Bundeskabinett am 16. September beschlossen. Einen entsprechenden Antrag für ein Bundestagsmandat sollte dem Parlament in den Tagen darauf vorgelegt werden. Trotz der Verdreifachung der Mandatsobergrenze plant die Marine die Mission weiterhin mit zwei Schiffen und rund 300 Soldatinnen und Soldaten. Die Zustimmung des Bundestags gilt als sicher. So sagte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU/CSU-Fraktion und frühere Verteidigungsminister Franz Josef Jung in seiner Rede vor dem Bundestag am 9. September 2015: „Es ist sinnvoll und notwendig, alle Anstrengungen zu unternehmen, um diese kriminellen Aktivitäten, diesen brutalen Menschenhandel, der von libyscher Seite ausgeht, zu unterbinden und den würden, da die Boote „in vielen Fällen unverzichtbare Lebensgrundlage“ seien. Zurzeit sind die Fregatte „Schleswig-Holstein“ und der Tender „Werra“ zusammen mit anderen Nationen im Mittelmeer bei EUNAVFOR MED im Einsatz. Neben der Rettung von in Seenot geratenen Flüchtlingen klärt die Marine auf. Nach Informationen des Verteidigungsministeriums entsteht dabei ein verdichtetes Lagebild über die Schlepper und ihre Netzwerke. Dazu werden die Geretteten von den Soldaten befragt. Insgesamt hat die Marine bereits mehr als 7500 Flüchtlingen das Leben gerettet. rr Ministerin lädt zum „Tag der Standorte“ Verteidigungsministerin gegen Einsatz wissen, ob Attraktivität ten und Dienststellenverantwortli- von Bodentruppen in Syrien wird: Verteidi- chen. In neun Panels sollen MaßSieauchwillspürbar gungsministerin Ursula von der Leyen lädt für den 22. Oktober zum „Tag der Standorte“ in ein Berliner Hotel ein. Ziel ist es, die Auswirkungen der Attraktivitätsoffensive zu bewerten, nachdem Artikelgesetz und ein großer Teil der untergesetzlichen Maßnahmen auf den Weg gebracht sind. Dafür versammelt die Ressortchefin die Standortältes- nahmen erörtert werden, die standortbezogen umgesetzt werden. Am Ende soll dann der Stand dieser Umsetzung deutlich werden. Im Mitarbeiterforum können Bundeswehrangehörige bereits vorher mitdiskutieren. Dafür gibt es einen Link unter der Rubrik „Bundeswehr in Führung“ auf der Internetseite www.bundeswehr.org fh Korrektur: Das Titelbild unserer September-Ausgabe zeigt, entgegen der im Foto gespeicherten Bildinformationen, nicht den Besuch des damaligen Generalinspekteurs der Bundeswehr, Admiral Dieter Wellershoff, beim Bundeswehrkommando Ost in Strausberg, sondern seinen Truppenbesuch in Stahnsdorf am gleichen Tag. Berlin. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hat sich gegen einen Einsatz von Bodentruppen in Syrien ausgesprochen. „Wenn man – was wir nicht wollen – theoretisch mit Bodentruppen reingehen würde, man würde immer die Falschen treffen“, sagte sie im ZDF-“Morgenmagazin“. Angesichts der Vielzahl kämpfender Parteien im Land ist ihren Worten nach eine große diplomatische Lösung nötig. Mit Blick auf die UN-Vollversammlung forderte sie Gespräche, in denen geklärt wird, welche Gruppen im Land unterstützt werden. Diese sollten dann ausgerüstet und für den Kampf im Land ausgebildet werden. Die Ministerin bot außerdem erneut weitreichende Hilfe bei der Aufnahme von Flüchtlingen an. „Ehrlich gesagt, nach oben hin ist die Skala offen“, sagte sie im Hinblick auf die Bereitstellung von Personal. Sie habe das Angebot gemacht, die Betreuung und den Betrieb in den Verteilzentren des Bundes zu übernehmen, so von der Leyen. dpa Inhalt Die Bundeswehr Oktober 2015 3 Inhalt Impressum ISSN 0007-5949 Herausgeber: Deutscher BundeswehrVerband e.V. Kapelle-Ufer 2, 10117 Berlin Oberstleutnant André Wüstner, Bundesvorsitzender Verbandschef André Wüstner begleitete Frank-Walter Steinmeier nach Afghanistan und Pakistan. Der Außenminister warb in dieser spannungsgeladenen Region für Frieden und Annäherung. Seite 22 Jan Meyer, Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Redaktion: Kapelle-Ufer 2, 10117 Berlin Internet: www.dbwv.de E-Mail: [email protected] Die Redaktion übernimmt keine Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen. Es entsteht kein Anspruch auf Honorierung und Rücksendung. Chefredakteur: Frank Henning (verantwortlich) Stellvertretender Chefredakteur: Yann Bombeke Redakteurin: Christine Hepner Layout: Rainer Roßbach, freier Mitarbeiter Lektorat: Cornelia Kaluschke Redaktionsassistentin: Ulrike Gruhne Alle mit vollem Namen oder Namenszeichen versehenen Artikel stellen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder des DBwV dar. Herstellung/Anzeigenverwaltung: Gebr. Lensing GmbH & Co. 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Oktober 2015 Verbandspolitik Justitia Zur Sache: Flüchtlinge, Nabelschau und mehr 1 Degradierung: Besoldungsgruppe A7 zulässig Kundus 2009: Verfassungsbeschwerde erfolglos Titel 6 Reportage: Im Trainingscenter der Peschmerga 8 Jahresprogramm 2016 Historie: Werdegang der Terror-Miliz 14 Berichte, Reportagen, Interviews 18 Flüchtlinge: Bundeswehr packt mit an 20 Weißbuch I: Möglichkeiten des Dokuments 30 Fög-News Neuer Partner: Energiegenossenschaft Alles zur Sterbegeldversicherung Auslandseinsatz 23 Briefe an die Redaktion 24 86 87 Sanitätsdienst: Zwei Studiengänge eingerichtet Marine: Arbeitszeitverordnung begleiten 43 Luftwaffe: Vorstand besucht Kameradschaften 50 Streitkräftebasis: Abschied des Inspekteurs 52 Rund um den Bund 46 Ansprechpartner Auslandseinsatz 36 Verband intern 40 Berufsförderungsverordnung: Was ist neu? 89 Leserforum Teilstreitkräfte/Organisationsbereiche Heer: Neues Denkmal für Gebirgssoldaten 85 Personalia/Gedenken Gedenken Weißbuch II: Interview mit dem Befehlshaber der niederländischen Streitkräfte 32 Ehrungen und Auszeichnungen Südsudan: Ein UN-Soldat berichtet 48 FöV Haushalt 2016: Verteidigungsetat steigt Baltikum: Beitrag der Bundeswehr 71 KTMS Gastbeitrag: Bedrohung durch den ISIS Interview: Kommandeur Einsatzkontingent Erbil 10 70 26 72 Magazin Freizeit & Multimedia: Snowden-Film auf DVD 92 Kino: Justizdrama um Eichmann-Verfolgung 94 Auto: Ford Mondeo 1,5-l-EcoBoost 95 Rätsel 96 63 Pilotprojekt: Vom Feldjäger zum Polizeibeamten 66 Europa EUROMIL: Northern Group zu Gast in Berlin 35 Versorgung und Ehemalige Versorgungsausgleich: Petitionsverfahren läuft 55 Vertrauenspersonen/Personalräte Personalratswahlen: Jetzt Kandidat werden! 56 Zivile Beschäftigte: Leistungsentgelt in Kraft 57 DBwV regional Aus den Landesverbänden Zu unserem Titelbild: ISIS setzt den mittleren Osten in Brand, die Welt ist von den Terroristen unter schwarzer Flagge und ihren Gräueltaten entsetzt. Mittlerweise haben rund 60 Staaten den Kampf ge75 gen die Jihadisten aufgenommen. Fotos: Reuters/dpa, Collage: DBwV Historisches Kalenderblatt Die Bundeswehr Oktober 2015 Der Tag, als die deutsche Teilung endete I Foto: dpa n der Nacht vom 2. auf den 3. Oktober 1990 trat die Deutsche Demokratische Republik um 0.00 Uhr dem Geltungsbereich des Grundgesetzes nach Artikel 23 bei. Damit endete nach 45 Jahren der Teilung Deutschlands die Existenz des zweiten deutschen Staates. Vor dem Reichstagsgebäude und dem benachbarten Brandenburger Tor feierten im Beisein höchster Vertreter der Bundesrepublik Deutschland und der ehemaligen DDR Hunderttausende die Wiedervereinigung. Um Mitternacht wurde erstmals die „Fahne der Einheit“ gehisst, die Nationalhymne gesungen und ein großes Feuerwerk entzündet. Der 3. Oktober, der sich in diesem Jahr zum 25. Mal jährt, wurde durch den Einigungsvertrag als „Tag der Deut- schen Einheit“ zum gesetzlichen Feiertag erklärt. Die Regierungschefs der Bundesländer und des Bundes vereinbarten, dass die jährlichen Feierlichkeiten zum 3. Oktober jeweils von dem Land ausgerichtet werden, das den Vorsitz im Bundesrat hat. Bereits einen Tag nach der deutschen Wiedervereinigung kam am 4. Oktober 1990 im Berliner Reichstag der gesamtdeutsche Bundestag zu seiner ersten Sitzung zusammen. An ihr nahmen neben den westdeutschen Bundestagsabgeordneten auch die 144 Abgeordneten der ersten frei gewählten Volkskammer der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik teil. Der gesamtdeutsche Bundestag umfasste 663 Volksvertreter: 305 von CDU/CSU/DSU, 226 der SPD, 57 der FDP, 49 von den Grünen und Bündnis 90, 24 der PDS sowie zwei fraktionslose Abgeordnete. In seiner konstituierenden Sitzung wurden die letzte Präsidentin der Volkskammer und in dieser Funktion gleichzeitig letztes Staatsoberhaupt der Deutschen Demokratischen Republik, Sabine Bergmann-Pohl (CDU), der letzte Ministerpräsident der Deutschen Demokratischen Republik, Lothar de Maizière (CDU), sowie die Volkskammerabgeordneten Günther Krause (CDU), Rainer Ortleb (LDPD/FDP) und Hansjoachim Walther (1939 bis 2005, CDSU/CDU) zu Bundesministern für besondere Aufgaben ernannt und vereidigt. Quelle: bundestag.de Gründung des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins V om 15. bis 18. Oktober 1865 versammelten sich in Leipzig auf Einladung des örtlichen Frauenbildungsvereins 120 Frauen zur ersten gesamtdeutschen Frauenversammlung, bei der am 18. Oktober der „Allgemeine Deutsche Frauenverein“ (ADF) gegründet wurde. Der Verein trat für das Recht auf Bildung und Erwerbsarbeit für bürgerliche Frauen ein. Er setzte sich dazu unter anderem ein für die Gewerbefreiheit für Frauen, die Zulassung der Berufstätigkeit für unverheiratete Frauen zur Einkommenssicherung sowie die Einführung von Mädchenschulen. Zu den Gründungsmitgliedern des Vereins gehörte Louise OttoPeters (1819 bis 1895, Foto), die meh- rere Jahrzehnte an der Spitze des ADF stand. Der Verein war über Jahrzehnte hinweg der Hauptträger der Frauenbewegung in Deutschland. Um einer Gleichschaltung durch die Nationalsozialisten zu entgehen, löste er sich 1933 selbst auf. 1947 nahm er seine bis heute andauernde Tätigkeit unter dem Namen Deutscher Staatsbürgerinnen-Verband wieder auf. ■ Foto: dpa 4 Die Bundeswehr Oktober 2015 5 Notizen aus der Hauptstadt „CIRK“ – ein neues Kommando für den Cyber-Raum M sagte er: „Das hätte auch einer von uns sein können!“ Was bei der Tagung mit Berufssoldaten allerdings genauso auffiel wie bei vielen anderen Gelegenheiten in Berlin: Das Spektrum der Meinungen war einmal mehr viel breiter als das veröffentlichte. Mein Eindruck ist: Wer seine Informationen hauptsächlich aus dem Fernsehen bezieht, muss glauben, dass es nur zwei Haltungen in der Flüchtlingsfrage gibt. Applaudierende und fahnenschwenkende „Willkommenskultur“ Jan Meyer, Herausgeber Foto: Getty Images Foto: Fotalia anche Gegner sind unsichtbar und geradezu körperlos – aber deswegen nicht minder gefährlich! Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen will die Bundeswehr deswegen auch im Cyber-Raum zukunftsfähig aufstellen. In ihrem Tagesbefehl erläutert sie, der Cyber-Raum stelle eine „eigene Dimension dar – wie bislang Land, Luft, See und Weltraum“, zudem müsse sich die Bundeswehr als digitalisierte Großorganisation schützen. Dazu sollen die Fähigkeiten jetzt gestärkt und gebün- Schlachtfeld Cyber-Raum: Ein neues Kommando soll die Bundeswehr zukunftsfähig machen. delt sowie ein Cyber- und Informationsraumkommando, abgekürzt CIRK, geschaffen werden. Unter Leitung von Staatssekretärin Dr. Suder macht ein Aufbaustab den Anfang. Seine Arbeit soll im Frühjahr 2016 abgeschlossen sein, die Ergebnisse sollen in das neue Weißbuch einfließen. ✶✶✶✶✶ Man kommt dieser Tage beinahe gar nicht mehr hinterher, so schnell folgt eine Nachricht der anderen. Nachrichtensendungen und Talkshows sind seit Wochen auf das Thema Flüchtlinge abonniert, und wo immer Menschen zusammen kommen, sprechen sie über die Flüchtlingskrise, ihre schrecklichen Auswirkungen und großen Herausforderungen. Natürlich sind da die Angehörigen der Bundeswehr keine Ausnahme – nicht nur die, die ganz unmittelbar betroffen sind, weil sie helfen oder ganz einfach enger zusammen rücken müssen. Neulich, bei einer Tagung mit Berufssoldatinnen und Berufssoldaten im Landesverband Ost, war es den Teilnehmern ein Anliegen, über das Thema zu sprechen. Und das Meinungsbild war so vielschichtig wie die Teilnehmerschaft. Beinahe alle waren sich einig in einem Punkt – der Notwendigkeit zu helfen. Viele stellten aber auch die Frage an die Politik nach einem Konzept für die Zukunft, andere äußerten Sorge angesichts von Risiken und mangelnder Kontrolle, sahen mittelfristig die Ausbildungsfähigkeit in Gefahr. Offen wurden auch Vorurteile in den Köpfen mancher junger Soldaten angesprochen. Hauptmann Uwe Köpsel, als Landesvorsitzender Ost Gastgeber der rund 60 Soldatinnen und Soldaten, zeigte sich emotional tief bewegt vom Foto eines türkischen Polizisten, der die Leiche eines ertrunkenen Kindes im Arm hält. Mit Blick auf den deutschen Einsatz im Mittelmeer Ein Bild erschüttert die Welt. Auch deutsche Soldaten sind bei der Flüchtlingshilfe mit Leid und Elend konfrontiert. auf der einen Seite – und rechtsradikale Dumpfbackigkeit und Fremdenfeindlichkeit auf der anderen. ✶✶✶✶✶ Ein alter Wegbegleiter tritt einen spannenden neuen Job an … Phantom II, MiG 29, Tornado, Eurofighter – in seiner Zeit als Pilot und Kommodore hat Ingo Gerhartz alle aufregenden Jets der Luftwaffe geflogen. Der Oberst ist offensichtlich ein geschickter und einigermaßen furchtloser Mann – und ein „kampferprobter“ Soldat dazu: 2006 stand er im Presse- und Informationsstab die Totenschädel-Affäre durch, er führte als Kommodore das Einsatzgeschwader Masar-e-Sharif, und in seiner letzten Verwendung als stellvertretender Sprecher des Verteidigungsministeriums beantwortete er in der Regierungspressekonferenz unzählige Fragen zur Attraktivitätsoffensive, zu MAEDS oder zum G36. Beste Voraussetzungen also, um künftig auf einem echt heißen Posten durchzustarten – als neuer Büroleiter des Generalinspekteurs. Den dazugehörigen Goldstern soll es auch bald geben. Wir sagen: Herzlichen Glückwunsch und viel Erfolg! Die Bundeswehr Oktober 2015 Titel: Bedrohung durch den ISIS Foto: action press 6 Eines von vielen Propaganda-Fotos des Islamischen Staats Ziel muss die Zerschlagung des ISIS sein Von Guido Steinberg m Juni 2014 gelang es dem „Islamischen Staat im Irak und Syrien“, die Millionenstadt Mossul im Norden des Iraks im Handstreich zu erobern und anschließend weite Teile des Nordwestiraks einzunehmen. Dies war insofern überraschend, da niemand davon ausgehen konnte, dass wenige Tausend Kämpfer es schaffen würden, mehrere Zehntausend irakische Soldaten und Polizisten in die Flucht zu schlagen. Viel dramatischer als diese verständliche Fehleinschätzung war, dass Deutschland und seine Verbündeten die zahlreichen Warnzeichen nicht gesehen hatten oder aber nicht in der Lage waren, sie richtig einzuordnen. I Warnzeichen So hatte die US-Regierung ihre letzten Truppen Ende 2011 aus dem Irak abgezogen, obwohl amerikanische Fachleute immer wieder darauf hingewiesen hatten, dass die einheimischen Truppen nicht in der Lage waren, den Kampf gegen den „Islamischen Staat Irak“, wie der ISIS damals hieß, ohne auswärtige Unterstützung zu führen. Prompt überzog der ISI das Land mit regelrechten Anschlagswellen, die immer häufiger kamen und die schon 2012 immer mörderischer wurden. Dies ging auch darauf zurück, dass der Gruppierung wieder mehr Selbstmordattentäter zur Verfügung standen. Ausländische Kämpfer fanden ihren Weg ab 2013 immer häu- Guido Steinberg figer nach Syrien und von dort in den Irak und opferten ihr Leben für den ISIS. Im Vorderen Orient insgesamt nahmen die Spannungen parallel zum (erneuten) Zusammenbruch des Iraks zu. Dies betraf vor allem Saudi-Arabien und den Iran, die seit Jahrzehnten um die Hegemonie in der Golfregion und darüber hinaus konkurrieren, deren Verhältnis jedoch seit 2003 immer schlechter wurde. Der Grund war der Irak-Krieg der USA, der 2005 die schiitische Bevölkerungsmehrheit an die Macht brachte. Saudi-Arabien betrachtete dies als eine feindliche Übernahme des Nachbarlandes durch den Iran und bemühte sich in den folgenden Jahren, den Einfluss des Irans in der arabischen Welt zurückzudrängen. Da der Iran besonders über schiitische Gruppierungen, wie die libanesische Hizbullah, Macht projiziert, hatte diese Politik eine Verschärfung der konfessionellen Spannungen in der gesamten Region zur Folge – mit einem besonders wichtigen Schwerpunkt im Irak, wo der ISIS von ihnen profitierte. Das dritte Warnzeichen war die Schwäche vieler Staaten, die sich infolge der Proteste des „arabischen Frühlings“ von 2011 ganz deutlich zeigte. Dies betraf in erster Linie die ressourcenarmen Republiken, in denen nationalistische Offiziere in den 1950er, 1960er und 1970er Jahren die Macht übernommen hatten. Die Regime in Ägypten, Tunesien, Libyen, dem Jemen und Syrien hatten sich als unfähig erwiesen, den Bevölkerungen in ihren Ländern ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen und brachen 2011 unter dem Druck der Straße zusammen. In Syrien brach ein Bürgerkrieg aus, in dessen Folge das Land fast vollkommen zerfiel und jihadistischen Gruppierungen ein fast ideales Tummelfeld bot, auf dem seit Ende 2011 auch der ISI stark vertreten war. Es ist kein Zufall, dass die Organisation 2014 auch in den anderen geschei- Titel: Bedrohung durch den ISIS Eine Terrorgruppe neuer Art Um auf weitere Überraschungen zumindest vorbereitet zu sein, empfiehlt sich ein genauerer Blick auf den ISIS. Seit dem Sommer 2014 hat er immer wieder gezeigt, dass er mehr als nur eine herkömmliche terroristische Organisation ist. Schon 2014 verfügte die Gruppierung über Einheiten, die reiche militärische Erfahrung hatten und in Gefechten gegen (zugegeben sehr schwache) irakische und irakisch-kurdische Truppen bestehen konnten. Es gelang den ISISKämpfern sogar, fast alle ihre Eroberungen von 2014 in den nächsten Monaten zu behaupten und in Syrien und im Irak quasi-staatliche Strukturen aufzubauen. Dies waren Belege für eine organisatorische Wandlungsfähigkeit, die ein mindestens ebenso wichtiges Merkmal vom ISIS ist wie seine ideologische Kompromisslosigkeit und religiös begründete Brutalität. Denn 2004 hatte sich der Gründer der Gruppierung, die sich heute der ISIS nennt, Abu Musab az-Zarqawi, der al-Qaida angeschlossen und seine Gruppe „al-Qaida in Mesopotamien“ genannt. Doch führte er eine sehr eigenständige Organisation an, deren Kontakte zur al-QaidaFührung in Pakistan schwach waren. Es gelang Osama Bin Laden und seinem Nachfolger Aiman az-Zawahiri nie, Zarqawi und die irakische alQaida-„Filiale“ tatsächlich zu kontrollieren. Dies betraf sogar wichtige strategische Fragen wie die, ob Schiiten legitime Ziele jihadistischer Gewalt sind und wie sich die irakische al-Qaida zu konkurrierenden aufständischen Gruppierungen stellt. Zarqawi und seine Nachfolger beharrten darauf, dass die Schiiten im Irak und in Syrien mit allen Mitteln bekämpft und vernichtet werden müssen und sie haben mittlerweile auch in Kuwait, Saudi-Arabien und Jemen fürchterliche Anschläge auf schiitische Zivilisten verübt. Zwar sind alle Jihadisten der Meinung, dass Schiiten Ungläubige sind, doch lehnt die al-Qaida Angriffe auf sie vor allem aus strategischen Gründen ab. Ihr ging es immer um den Kampf gegen die USA und der Krieg gegen die Schiiten im Vorderen Orient schien sie von diesem Ziel abzulenken. Die Kompromisslosigkeit vom ISIS beschränkt sich aber nicht nur auf die Schiiten, sondern auch auf die Sunniten. Denn von denen fordert er bedingungslose Unterwerfung unter die Herrschaft des einzig wahren „islamischen Staates“ und wer sich nicht fügt, wird als Ungläubiger bekämpft. Auch hier war die al-Qaida immer anders vorgegangen, indem sie Verbündete wie die Taliban suchte, denen sie sich sogar unterordnete, wenn es ihr half, ihre Ziele durchzusetzen. Dieser kühle Pragmatismus war Zarqawi und dem ISIS vollkommen fremd. Die weltanschaulichen Konflikte führten 2014 zum Bruch zwischen dem ISIS und der alQaida. Der ISIS entschied sich, eine Welt von Feinden gleichzeitig zu bekämpfen – die Regierungen im Irak und Syrien, die Schiiten, Christen, Jesiden, Drusen und die Kurden und die gesamte westliche Welt noch dazu. Doch anstatt an der eigenen Hybris zu scheitern, feierte die Organisation einen Erfolg nach dem anderen und schaffte es sogar, einen Quasi-Staat zu erobern und gegen alle äußeren Feinde zu halten. Dass dies gelingen konnte, hatte vor allem mit der Schwäche des syrischen und des irakischen Staats und mit der mangelnden Entschlossenheit der USA und ihrer Verbündeten zu tun. Im Irak hatte die schiitische Regierung unter Führung des Ministerpräsidenten Nuri al-Maliki 2011 eine regelrechte Verfolgungswelle gegen Sunniten gestartet, die diese in die Arme der Jihadisten trieb. In Syrien sorgte der Vernichtungsfeldzug des Regimes von Präsident Assad dafür, dass im vorwiegend sunnitisch besiedelten Norden und Osten des Landes jegliche staatliche Strukturen zerstört wurden und der ISIS freie Hand hatte. Die USA hatten aus der Erfahrung mit der irakischen al-Qaida gelernt, dass ihre Bodentruppen verwundbar sind und beschränkten sich deshalb auf Luftangriffe, die den ISIS zwar schwächen und an einigen Orten zurückdrängen, aber nicht zerschlagen konnten. So gelang es der Organisa- 7 und auch mit den syrischen Kurden zusammenzuarbeiten. Doch können diese Maßnahmen nur zu einer Eindämmung des ISIS beitragen, während es dem Westen um die Zerschlagung der Organisation gehen muss. Denn die Jihadisten gefährden schon jetzt die innere Sicherheit der Nachbarländer, indem sie dort Anschläge verüben und werden auch zu einer wachsenden Gefahr für den Westen, je länger sie in Syrien und im Irak mehr oder weniger ungestört wirken dürfen. Um den ISIS zu vernichten, werden jedoch Verbündete unter den arabischen Sunniten im Irak und in Syrien gebraucht, die genau dort operieren können, wo der ISIS stark ist. Auf diese Weise gelang es den US-Truppen schon 2006 bis 2008, den Aufstand im Irak niederzuschlagen. 2015 haben sich die Voraussetzungen jedoch enorm verschlechtert, denn die Regierung in Bagdad macht nur halbherzige Versuche, Sunniten für den gemeinsamen Kampf zu gewinnen Foto: dpa terten Republiken mit Anschlägen auf sich aufmerksam machte. Die Bundeswehr Oktober 2015 Bild aus einer Videobotschaft des ISIS vom Februar 2015 tion trotz ihrer irrwitzigen Strategie des Kampfes gegen die ganze Welt, sich bis heute zu halten. Was tun? Es spricht einiges dafür, dass die Luftangriffe den ISIS geschwächt haben. Dies vor allem, weil sie die Produktion und den Schmuggel von Öl aus dem syrischen Osten behindern, so dass die Finanzierung „staatlicher“ Aktivitäten immer schwieriger wird. Ein Problem bleibt aber, dass die Bevölkerung in den vom ISIS beherrschten Gebieten kaum Anstalten macht, sich gegen die Jihadisten zu erheben. Dies geht zum einen darauf zurück, dass der ISIS mit großer Brutalität gegen potenzielle Gegner vorgeht und die Furcht vor seiner Rache groß ist. Zum anderen fehlt der lokalen Bevölkerung die Alternative, denn die Regierungen in Bagdad und Damaskus hassen sie mindestens ebenso sehr wie den ISIS. Dies bedeutet, dass der ISIS trotz aller finanziellen Probleme ein wichtiger Akteur bleiben wird. Aufgrund dieser schlechten Ausgangslage sind alle Maßnahmen gefragt, die zu einer Schwächung des ISIS beitragen können. Die Luftangriffe mögen keinen durchschlagenden Erfolg haben, aber sie verhindern, dass der ISIS weiter expandieren kann. Ebenso richtig ist es, regionale Verbündete wie die irakische Kurdenregierung im Kampf gegen den ISIS zu stärken und in Syrien haben sich die meisten sunnitischen Kämpfer salafistischen und jihadistischen Gruppierungen angeschlossen. Dennoch dürfte die Mobilisierung einheimischer Bodentruppen der einzige gangbare Weg sein, den ISIS zu zerschlagen und es ist nicht einzusehen, warum die USA hier alleine handeln müssen. Die von den Jihadisten ausgehende Gefahr ist für Deutschland und Europa viel größer als für die weit entfernten USA, so dass auch wir uns stärker an der Bekämpfung beteiligen sollten. Dies gilt für die Luftangriffe im Irak und Syrien ebenso wie für Waffenlieferungen an die irakischen Kurden und die Ausbildung prowestlicher syrischer Aufständischer. Eine wichtige Voraussetzung für ein aktiveres und erfolgreicheres Vorgehen gegen den ISIS ist jedoch, dass wir uns nicht mehr wie im Juni 2014 überrumpeln lassen. Die Organisation ist so wandlungsfähig, dass sie vermutlich noch viele Überraschungen für ihre Gegner bereithält. Niemand kann heute aber mehr sagen, dass die Warnzeichen zu übersehen waren. Guido Steinberg ist promovierter Islamwissenschaftler und Mitarbeiter der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) in Berlin. 2001 bis 2005 arbeitete er als Terrorismusreferent im Bundeskanzleramt. Sein aktuelles Buch heißt „Kalifat des Schreckens“, München: Droemer Knaur 2015. 8 Die Bundeswehr Oktober 2015 Titel: Allianz gegen ISIS Wie die Peschmerga den Häuserkampf proben Die Vereinigten Staaten fliegen gegen den „Islamischen Staat“ Luftangriffe, die Deutschen bilden kurdische Straßenkämpfer aus. Eine Reportage aus dem Trainingscenter der Peschmerga in Erbil. Von Oliver Becker Erbil. Man kann in den Betongerippen und Rohbauten am Stadtrand Zeichen reger Bautätigkeit sehen. Oder stumme Zeugen von Angst, Flucht und Zerfall. Beides trifft auf das „Kurdistan Training Cooperation Center“ (KTCC) zu. Außerhalb der kurdischen Metropole Erbil dient ein verlassenes Wohngebiet als imaginäres Schlachtfeld für „urban warfare“ – für Häuser- und Straßenkampf. Als 2014 die Milizen des „Islamischen Staats“ (IS oder ISIS) bis auf etwa 20 Kilometer an Erbil herangerückt waren, machte sich Angst unter den Bewohnern breit. Die Bauherren der Siedlung ergriffen die Flucht. Zurück blieben Rohbauten und Schotterpisten, die nun als Ausbildungszentrum dienen. Hier lernen Peschmerga, wie man in bebautem Gebiet kämpft, es erobert und sichert. Ausgebildet werden sie von 150 handverlesenen Soldaten aus Großbritannien, Italien, den Niederlanden, Norwegen und der Bundesrepublik. Vier Wochen sind für die Ausbildung im KTCC angesetzt, dann geht es zurück in den Fronteinsatz gegen die Terrormilizen irgendwo im Norden des Irak. Die Türen eines zerschossenen Autowracks stehen offen. Eine Barrikade gestapelter Reifen geht davor lodernd in Flammen auf. Wind treibt schwarz beißende Schwaden über staubige Pisten voller Bauschutt. Feuerstöße automatischer Gewehre krachen auf der Straße, unterbrochen von explodierenden Sprengfallen und Wortfetzen knapper Kommandos in mehreren Sprachen. Alles inszeniert, aber der Stress ist echt. Dafür sorgt das Trainingsprogramm der Internationalen, dafür sorgen aber auch die Frontberichte der kurdischen Soldaten, wenn sie von den Grausamkeiten des IS erzählen. Bewegung unter Feuer Die Berichte ähneln sich – was sie keinen Deut weniger schrecklich macht: Sobald der IS einen Ort eingenommen hat und seine schwarze Flagge gehisst hat, droht den Bewohnern – Kombattanten wie Zivilisten – Kreuzigung, Vergewaltigung, Geiselnahme und Enthauptung; Frauen und Kinder werden verkauft oder versklavt. Horror und Abscheu vor den Islamisten tun ihre Wirkung. Auch bei den Europäern. Als das System des islamistischen Terrors erstmals als solches im Westen erkannt wurde, da erübrigte sich alle Besserwisserei, Schuldzuweisungen und nationalstaatliche Befindlichkeiten – und nach dem Fall von Mossul im Juni 2014 war auch kein europäischer Verhandlungsmarathon nötig, um den Kurden handfest Beistand zuzusichern. Die Europäer arbeiten im KTCC in Erbil eng zusammen. Zurzeit haben die Italiener das Kommando, vorher waren die Deutschen dran. „Wir arbeiten mit den Niederländern, Briten, Norwegern und Italienern sehr gut zusammen, das Verhältnis unter- einander würde ich schon freundschaftlich nennen“, meint ein Ausbilder der Bundeswehr. Mit den zehn Mann seines Teams bringt er den Kurden „Bewegung unter Feuer“ bei. Ein Zug der Peschmerga – etwa 30 Mann – schleicht, jede Deckung nutzend, an der Rückseite einer Häuserzeile entlang. Das ganze Spektrum an Typen scheint vertreten, Haudegen, wettergegerbte Veteranen, Alte, Junge, ein paar ziemlich Müde, ein paar wild Entschlossene. Manche tragen uralte AK 47, die schon 20 oder 30 Vorbesitzer gehabt haben müssen, so abgeschabt wirken sie, andere schultern stolz neue westliche Sturmgewehre. Die einen tragen nagelneue Kampfstiefel, die anderen nur Turnschuhe. Uniformität gibt es nicht mal bei einzelnen Peschmerga: Man nimmt, was man kriegt, möglichst nach Militär soll es aussehen. Einheitlichkeit ist Nebensache. „Noch nie das Haupt gebeugt“ Die Peschmerga sind offiziell Teil der irakischen Streitkräfte, aber sie kämpfen zuerst einmal für ihre Heimat, das halbautonome Kurdistan im Nordirak, sie kämpfen mit allem, was sie haben, mit ihrer Erfahrung und mit dem Material, das ihnen zur Verfügung steht. „Wir haben noch nie das Haupt vor einem Feind gebeugt und werden das auch diesmal nicht tun“, sagt einer der Peschmerga während einer Kampfpause im Schutz einer Hauswand. „Wir verteidigen unsere Fotos: Bundeswehr Titel: Allianz gegen ISIS Beim Häuserkampf kommt es auf Kleinigkeiten an. Ein nicht verborgener Gewehrlauf kann die eigene Position verraten. fach verblutet, weil sie zwar abtransportiert, aber nicht richtig versorgt wurden.“ Straßen- und Häuserkampf, wie er im KTCC simuliert wird, ist im Ernstfall äußerst mühsam, gefährlich und langwierig: Was wie ein Haufen Bauschutt aussieht, verdeckt in Wahrheit zwei regungslose Scharfschützen unter Planen. Kaum sichtbare Drähte, in Fußhöhe einer Tür gespannt, lösen beim Betreten eines Hauses Sprengfallen aus. Hinter jeder Hausecke, in jedem Eingang, auf jedem Dach, den Fenstern und Erdlöchern lauern Gefahren. Haus um Haus, Straße um Straße – eine Ortschaft oder eine Stadt so einnehmen zu müssen, ist ohne das richtige Wissen für viele Soldaten gefährlich, für manche tödlich. Um den Schock, den Verwundete, Sterbende und Tote jedem Kombattanten zufügen, so weit abzumildern, wie es eben geht, versuchen die europäischen Ausbilder die Kurden immer wieder damit zu konfrontieren: Plötzlich hat einer von Die Bundeswehr Oktober 2015 9 donnert ein neues Loch in die Wand, kleiner und an einer anderen Stelle. Sein Kamerad erklärt den umstehenden Kurden via Dolmetscher, warum das Loch wie und wo in die Wand muss. Die beiden Niederländer demonstrieren, wie ein Scharfschütze durch ein kleineres unauffälligeres Loch Straße und Gebäude kontrollieren und unter Feuer nehmen kann. Die beiden sprechen über die richtige Position und Körperhaltung des Schützen, machen den Peschmerga klar, dass der Lauf des Gewehrs nicht aus der Wand herausschauen darf, da der Schütze sonst vom Gegner schnell entdeckt würde. Wenn die Peschmerga aus einem Gebäude Hammerschläge hören und plötzlich Steine aus der Hauswand fallen sehen, so könnten sie daraus Vorbereitungen eines Heckenschützen vermuten, auch daran mögen sie denken. Die beiden Niederländer überwachen jeden Schritt der Aktion, bis der Peschmerga die richtige Position eingenommen hat und über Stunden hinweg reglos lauern kann. Deutsche Soldaten zeigen den Peschmerga-Kämpfern die richtige Haltung beim Orts- und Häuserkampf. Frauen, Kinder und Familien gegen die Terroristen des ISIS.“ Die Hilfe, die sie aus dem Westen erreicht – deutsche Milan- und italienische Folgore-Panzerabwehrraketen, Sanitätsausrüstung und auch G36Gewehre –, ist hoch willkommen. Mindestens ebenso begehrt ist das Know-how der Europäer: die Grundlagen des Kämpfens im städtischen Raum, wie man IEDs, die selbstgebauten Sprengfallen (Improvised Explosive Devices), entschärft, aber auch die medizinische Erstversorgung verletzter Kameraden. „Mein Auftrag ist die Ausbildung der Peschmerga in Erster Hilfe und in sanitätsdienstlicher Versorgung bei Kampfhandlungen“, sagt eine junge deutsche Stabsärztin, während hinter ihr zwei Kurden einen „Verwundeten“ über die Straße schleppen. „Die Peschmerga-Armee blickt sicher auf eine erfolgreiche Militärhistorie zurück (der Name geht auf die Sassaniden aus der Römerzeit zurück; seit 1919 sind die Kurden fast ununterbrochen in Konflikten engagiert, d. Red.), aber die Versorgung von Verwundeten noch auf dem Schlachtfeld oder wie man eine Rettungskette organisiert, damit Verwundete hinter den Linien sanitätsdienstlich versorgt werden können, da fangen wir hier bei null an“, sagt die Ärztin weiter. „Man muss heute an einem Durchschuss nicht mehr sterben, aber viele Peschmerga sind bei Kämpfen gegen den IS ein- ihnen ein Foto mit einer Schussverletzung in der Hand. Der „Verwundete“ muss dann von Kameraden versorgt und abtransportiert werden. In diesem Fall erhält ein eher schwergewichtiger Soldat das Foto eines Knöcheldurchschusses. Er will seinen schweißtriefenden Kameraden helfen, macht sich leicht, tritt humpelnd mit dem „verletzten“ Fuß auf. „Nein, nicht so! Ihr müsst ihn tragen, sonst verblutet er“, ruft ein deutscher Ausbilder. Ein Dolmetscher greift ein, sorgt dafür, dass der 100-KiloMann wie bei einer echten Verletzung unter echten Kampfbedingungen von den Kameraden aus dem Fenster gewuchtet wird. Schwerstarbeit für die Kameraden, lebensrettend im Notfall. „Klassischer“ Häuserkampf Ein anderer Zug soll eine strategisch wichtige Straßenkreuzung besetzen. Erstes Ziel ist ein verfallener Rohbau. Einige drängen durch die eingetretene Tür ins Innere. Weitere Peschmerga klettern über eine Leiter schnell in die Fenster. Einige tragen Vorschlaghämmer und Brecheisen mit sich. Nachdem sie das Gebäude Stock für Stock gesichert haben, erzittert eine Wand im ersten Stock unter dumpfen Schlägen. Zwei baumlange, blonde Soldaten sehen sich die Szene von innen nur kurz an. Sie wechseln ein paar Worte auf Niederländisch und intervenieren, als die ersten Steine aus der Hauswand auf die Straße fallen. Einer von beiden lässt sich den Hammer geben und Das zählt zum „klassischen“ Häuserkampf. Und wie ist es mit dem terroristischen Anteil des Konflikts, der, der sich nicht in „offener Feldschlacht“ abspielt? Ein deutscher Presseoffizier skizziert die Lage für eine andere Trainingseinheit in der Manöversiedlung vor Erbil: „Ein Selbstmordattentäter, der einen mit Sprengstoff beladenen Lkw absichtlich in einen Checkpoint fährt, sucht den Tod. Wir wissen, dass die IS-Terroristen Stahlplatten und alle möglichen Ramm- und Schutzvorrichtungen an solche ‚Mad-Max-Fahrzeuge‘ schweißen, um nicht gestoppt zu werden. Insofern ist der IS ein schwer zu bekämpfender Gegner in einem asymmetrischen Krieg.“ Auf der Rückseite eines Hauses hieven sechs Peschmerga eine italienische Folgore-Panzerabwehrkanone auf ein Hausdach. Die italienischen Ausbilder beobachten den Trupp, überwachen Aufbau und Ausrichtung der Waffe. Mit der Folgore („Blitz“ auf Italienisch) wie mit der deutschen Milan lassen sich eben diese mit Sprengstoff beladenen Fahrzeuge wirksam bekämpfen – aus bis zu zwei Kilometern Entfernung. Nur zu verständlich, dass solches Gerät ganz oben auf der Wunschliste der Peschmerga steht. „Jede Armee will mehr Waffen und bessere Ausrüstung. Aber sie muss eben auch oft lernen, mit dem auszukommen, was zur Verfügung steht,“ kommentiert der Presseoffizier die Frage nach weiteren Waffenlieferungen aus Deutschland trocken. I Die Bundeswehr Oktober 2015 Titel: Interview Foto: dpa 10 „Die Peschmerga sind ausgesprochen motiviert.“ Oberst i.G. Stephan Spöttel ist seit Juni 2015 Kommandeur des deutschen Einsatzkontingents der Ausbildungsunterstützung im Nordirak. Im Interview mit „Die Bundeswehr“ berichtet er über den Verlauf der Ausbildung kurdischer Kämpfer und über die Einsatzrealität der Bundeswehrsoldaten in Erbil. Die Bundeswehr: Zunächst eine Frage zu den äußeren Bedingungen des Einsatzes, die uns als Verband natürlich sehr interessieren. Sind die deutschen Soldaten in Erbil gut untergebracht, werden sie gut verpflegt, funktionieren die Verbindungen in die Heimat? Oberst i.G. Stephan Spöttel: Ja, da gibt es im Moment überhaupt nichts zu bemängeln. Wir werden am 20. September in unser neues Camp umziehen, das unmittelbar vor der Fertigstellung steht. Am Anfang werden wahrscheinlich noch nicht alle Betreuungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen, da beispielsweise die Sporteinrichtungen noch ein paar Tage brauchen. Aber auch dort ist zumindest garantiert, dass wir Kommunikation nach Hause haben. Die Bundeswehr: Derzeit sind Sie noch im Hotel untergebracht. Ist das bisher okay gewesen? Stephan Spöttel: Gut, damit gehen bestimmte Einschränkungen einher, so haben wir hier eine eigene Bewachung zu stellen. Aber um es kurz zu machen: Im Camp wären wir mit Sicherheit noch besser aufgehoben als hier im Hotel. Kurdische PeschmergaKämpfer werden in Erbil durch Soldaten der Bundeswehr ausgebildet. Die Bundeswehr: Ist Erbil ein sicheres Umfeld für das Ausbildungsvorhaben? Wie verhält sich die dortige Bevölkerung den deutschen Soldaten gegenüber? Stephan Spöttel: Erbil wird von uns derzeit als relativ stabil und sicher bewertet. Vor allem deutschen Soldaten gegenüber ist man hier besonders freundlich und dankbar eingestellt, weil die deutsche Bevölkerung in der Auffassung der Kurden sehr viel für das Land getan hat. gens sehr früh auf, so gegen 3:30 Uhr, frühstücken dann, bereiten sich vor und um 5 Uhr geht schon die Ausbildung los. Das ist dem Umstand geschuldet, dass wir hier teilweise sehr hohe Tagestemperaturen hatten und die Ausbildung so gegen 14 Uhr einstellen mussten, manchmal auch schon etwas früher. Das hängt immer davon ab, wie unsere Peschmerga, unsere auszubildenden kurdischen Sicherheitskräfte, mitmachen können. Im Moment wird es etwas kühler, so dass wir demnächst den Ausbildungstag etwas verschieben können, also später anfangen und abends so lange ausbilden, wie noch Licht da ist. Die Bundeswehr: Wie groß ist die Einsatzbelastung der deutschen Soldaten vor Ort? Stephan Spöttel: Grundsätzlich haben wir hier eine Sieben-Tage-Woche. Ich habe versucht, irgendwo einen freien Tag herauszuschälen, aber jetzt nach drei Monaten können wir sagen, dass das aufgrund der besonderen Bedingungen nicht geht. Unsere Ausbilder stehen in der Regel mor- Die Bundeswehr: Wie sieht es mit Betreuungseinrichtungen aus? Was steht den Soldaten zur Verfügung? Stephan Spöttel: Im Hotel haben wir die Betreuungseinrichtungen so weit es geht nach unseren Wünschen ausgebaut. Wir haben hier Fitnessmöglichkeiten, Tischtennisplatten, eine Dartscheibe und einen vom Deutschen Bundeswehr- Titel: Interview Die Bundeswehr: Sind Sie mit dem Verlauf der Ausbildung zufrieden? Und wie klappt die Verständigung mit den kurdischen Kämpfern? Stephan Spöttel: Die kurdischen Kämpfer kommen direkt aus der Front, die haben zunächst zwei, drei, vier Tage frei und kommen dann zu uns in die Ausbildung. Wir wissen aber schon vorher, wo es bei den Bataillonen im Besonderen fehlt und was auf uns zukommt. Wir nehmen vorher Verbindung mit den Vorgesetzten auf und verschaffen uns ein Bild in den jeweiligen Verteidigungspositionen. Die Bataillone, die auf uns zukommen, sind unterschiedlich, meist kommen 500 bis 600 Mann zu uns. Die sprachliche Verständigung klappt dank unserer Dolmetscher sehr gut. Die Kämpfer sind auch ausgesprochen motiviert und wollen lernen – das macht es unseren Ausbildern leicht, die Inhalte an den Mann zu bringen. Man muss natürlich auch sagen, dass die Kurden, die Peschmerga, die zu uns kommen, nicht alle des Lesens und des Schreibens mächtig sind. Da müssen wir einfallsreich sein und den wesentlichen Inhalt durch Erklären und Vormachen und Aufzeigen vermitteln. Aber auch das können unsere Soldaten hervorragend. Also zusammenfassend: Die Verständigung ist hier überhaupt kein Problem. Foto: Bundeswehr/PAO Erbil Die Bundeswehr: Wie kommen die einheimischen Kräfte mit der von Deutschland gestellten Ausrüstung zurecht? Stephan Spöttel: Gut. Die Ausrüstung ist ja zunächst einmal an das hiesige Verteidigungsministerium geliefert worden, also an die kurdische Regionalregierung. Die haben das zunächst eingelagert in einem großen Lager und dann sukzes- Oberst i.G. Stephan Spöttel (r.): „Die Ausbildung richtet sich nach dem Bedarf der Peschmerga.“ Foto: Bundeswehr/Wilke Verband gesponserten neuen Kicker. Ansonsten gibt es natürlich auch Möglichkeiten wie eine Wii, die aber selten genutzt wird, und jede Menge Filme zum Ausleihen, aber auch dort ist der Andrang relativ gering. Es gibt einmal die Woche einen sogenannten Kino- oder Fernsehabend, an dem man sich auf einen bestimmten Film einigt. Ansonsten sind die Soldaten, wenn sie von der Ausbildung kommen, in der Regel meistens müde, machen etwas Sport, essen und gehen ins Bett. Die Bundeswehr Oktober 2015 11 Die Bundeswehr: Also müssen Sie in der Ausbildung nicht nachsteuern? Stephan Spöttel: Nein, wir versuchen vorher schon so flexibel zu sein, dass wir auf die Bedürfnisse der Peschmerga reagieren können. Diese haben zum Teil sehr unterschiedliche Ausstattungen, wenn wir das vorher wissen, können wir uns schon die Ausbildungsunterlagen für spezielle Ausrüstungsgegenstände besorgen und an diesen Ausrüstungsgegenständen ausbilden. Und ansonsten ist man mit den vermittelten Inhalten in der Infanterieausbildung sehr zufrieden. Orts- und Häuserkampf im Rahmen der militärischen Ausbildung der Peschmerga durch die Bundeswehr im Nordirak sive an die Truppenteile verteilt. Die deutsche Ausrüstung ist hier sehr hoch angesehen, vor allem unsere Panzerabwehrwaffe „Milan“, aber auch alle anderen deutschen Ausrüstungsgegenstände, wie die Sanitätsausstattung. Insbesondere die gelieferten Waffen sind von deutlich besserer Qualität als das, was die Peschmerga als Ausrüstung haben. Die Bundeswehr: Haben Sie auch Rückmeldungen von den Kämpfern über den Verlauf des Kampfes gegen den IS? Stephan Spöttel: Natürlich! Das gehört mit zu dem Bild, das wir uns vor der Ankunft der Kämpfer machen. Wir schauen uns genau an, aus welchem Frontsektor das Bataillon kommt, wie dort die Gegebenheiten sind, wie oft sie angegriffen werden, ob das eher am Tag oder in der Nacht ist, ob das mit direktem oder indirektem Feuer passiert. All das wissen wir eigentlich, bevor sie zu uns kommen. Unser Konzept beinhaltet auch, dass wir dem Bataillon nach der Ausbildung nochmal einen Besuch abstatten. In der Regel mache ich mir dann mit einem der Ausbilder ein Bild vor Ort. Dabei sprechen wir auch mit dem Vorgesetzten des ausgebildeten Bataillons, um zu erfahren, ob wir mit unseren ausgebildeten Inhalten im Ziel lagen. Und die Resonanz ist eindeutig positiv. Die Bundeswehr: Sie bilden auch Kämpfer eines jesidischen Bataillons aus. Ist es sinnvoll, dass die einzelnen Kompanien von Ausbildern verschiedener Nationen trainiert werden? Stephan Spöttel: Das Jesiden-Bataillon haben wir hier ausgebildet, das ist richtig, und dabei sind natürlich die Kompanien auch durch unterschiedliche Nationen ausgebildet worden. Aber wir haben für viele dieser unterschiedlichen Nationen ein kleines Dach, das ist das Kurdistan Training Coordination Center, das Ausbildungskoordinierungszentrum hier für den Nordirak, dort bin ich auch mit meinem zweiten Hut der stellvertretende Kommandeur. Das Zentrum wird derzeit von einem italienischen Oberst geführt. Dort wird sehr sorgfältig abgestimmt, wie die Ausbildung durchgeführt und was vermittelt wird. Deswegen macht es im Grunde keinen Unterschied, ob eine Kompanie von einem italienischen Ausbilder ausgebildet wird und eine andere von einem deutschen. Die Inhalte sind die gleichen. Und auch die Vorschriften, auf deren Grundlage ausgebildet wird, sind gleich. Insofern haben wir ein hohes Maß an Standardisierung und deswegen sind auch die Jesiden aus unterschiedlichen Kompanien dennoch gleich ausgebildet. Die Bundeswehr: Die Ausbildungsmission im Irak ist zunächst bis 31. Januar 2016 befristet. Wird die Bundeswehr nach Ihrer Ansicht dort auch über diesen Zeitpunkt hinaus gebraucht werden? Stephan Spöttel: Daran, dass sie gebraucht wird, besteht für mich kein Zweifel, denn der Ausbildungsbedarf ist sehr groß. Das kann man an folgenden Zahlen deutlich machen: Wir haben jetzt etwa 3500 Peschmerga ausgebildet, was bedeutet, dass es noch rund 130 000 nicht ausgebildete Kämpfer gibt. Es kann natürlich nicht das Ziel sein, jeden einzelnen Schützen in jedem Bataillon durch deutsche Soldaten oder Koalitionskräfte auszubilden. Wir müssen vielmehr die Peschmerga mit unserer Ausbildung dazu befähigen, selbst in der Lage zu sein, die Ausbildungsinhalte zu vermitteln. Wir sind auch schon dabei: Wir bilden parallel zu den Bataillonen bereits Ausbilder aus, die dann ihr Wissen an andere Ausbilder weitergeben. So erreichen wir einen Multiplikator-Effekt und damit auch eine langfristige Wirkung. Das Ziel geht also eindeutig dahin, die Ausbildungsfähigkeit der Peschmerga zu verbessern, sodass sie selbst in der Lage sind, ihre Ausbildung zu bestreiten. Die Bundeswehr: Vielen Dank für das Gespräch. Die Bundeswehr Oktober 2015 Titel: Kampf gegen den IS Foto: xxxxxxx Fotos: dpa 12 Nur beim gemeinsamen Gegner besteht Einigkeit Mehr als 60 Staaten haben sich zum Kampf gegen den IS entschlossen – von einer Allianz kann aber nicht die Rede sein. Die Lage im Nahen Osten war selten unübersichtlicher. N achdem der Islamische Staat zwei Jahre lang nahezu ungehindert sein Einflussgebiet in Syrien und im Irak ausdehnen konnte, stellt sich ihm mittlerweile eine breite Front entgegen: Mehr als 60 Staaten haben den Kampf gegen die Terrororganisation aufgenommen. Das hört sich zunächst einmal beeindruckend an, doch zu unterschiedlich sind die Interessen, die die beteiligten Nationen in der Region verfolgen – so konnte der Vormarsch der Islamisten zwar mancherorts gestoppt werden, aber entscheidend geschwächt sind die Kämpfer mit dem schwarzen Banner bislang nicht. Als im Sommer 2014 Bilder von der Volksgruppe der Jesiden um die Welt gingen, die im Sindschar-Gebirge im Norden des Iraks von den Islamisten eingekesselt waren, zeichnete es sich bereits ab, dass die internationale Gemeinschaft nicht länger tatenlos dem Treiben des IS zuschauen wollte. Es waren die USA, die im August vergangenen Jahres erste Luftschläge gegen die Terrorgruppe flogen, um kurdische Kämpfer in der Region zu unterstützen. Am 5. September 2014 nutzten die Vereinigten Staa- ten den Nato-Gipfel im walisischen Newport, um eine internationale Allianz gegen den IS zu schmieden. Neben den USA schlossen sich Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Polen, Dänemark, die Türkei sowie Kanada und Australien dem Bündnis an. Kurz darauf berief US-Präsident Barack Obama den früheren ISAF-Kommandeur John Allen zum Sonderbeauftragten für die Allianz gegen den IS. Ziel war es, die sunnitische Terrorgruppe militärisch zu schwächen und die Finanzströme der Organisation zu kappen. In diesem Zusammenhang hatten die Vereinten Nationen bereits am 15. August 2014 eine Resolution verabschiedet, die jegliche Wirtschaftskontakte zum IS verurteilte. Ein weiteres Ziel der Mission ist es, den ständigen Zufluss an neuen Kämpfern aus anderen Staaten zu stoppen. Vor allem die Türkei stand lange Zeit dem IS als Drehscheibe für die Nachwuchsgewinnung zur Verfügung – die ErdoganRegierung ließ die Mittelsmänner der Organisation lange Zeit auf eigenem Boden gewähren. Auch Waffen gelangten in großen Mengen über die türkische Grenze nach Syrien. Ein Kampfjet vom Typ „Super Étendard“ startet vom französischen Flugzeugträger Charles de Gaulle zum Einsatz über dem Irak. Seit Herbst 2014 beteiligt sich Frankreich am Kampf gegen den IS. Mitte September traten weitere Akteure der Allianz bei. Nun beteiligten sich auch arabische Staaten wie Jordanien, Ägypten, Kuwait, SaudiArabien und die Vereinigten Arabischen Emirate und somit Sunniten am Kampf gegen den IS. Nicht alle Staaten fliegen Luftangriffe – der Einsatz gegen den IS umfasst ebenso die militärische Unterstützung irakischer oder kurdischer Kämpfer am Boden sowie logistische Hilfe. So lieferte Deutschland kurdischen PeschmergaEinheiten Ende 2014 Waffen, darunter Sturmgewehre und Milan-Panzerabwehrwaffen. Beinahe zeitgleich startete die Ausbildungsmission der Bundeswehr für die kurdischen Kämpfer im nordirakischen Erbil. Die meisten Luftangriffe auf den IS fliegen die USA. Dafür nutzen sie Basen in Jordanien, Saudi-Arabien und am Persischen Golf. An den Luftschlägen beteiligten sich bislang auch Großbritannien, Frankreich, Dänemark, die Niederlande, Australien, Kanada und Jordanien. Anfang 2015 hatte die Koalition das erste Opfer zu beklagen: Ein jordanischer F-16-Kampfjet stürzte über IS-kontrolliertem Gebiet ab. Der Titel: Kampf gegen den IS Pilot wurde von der Terror-Miliz gefangen genommen und später hingerichtet. Als Vergeltung intensivierte die jordanische Luftwaffe ihre Luftschläge und tötete nach eigenen Angaben innerhalb weniger Tage zwischen 5000 und 7000 IS-Kämpfer in Syrien und im Irak. Diese Zahlen sind aber vermutlich weit übertrieben, da Ende Februar 2015 der US-General Lloyd Austin bekanntgab, dass seit Beginn der Luftschläge insgesamt rund 8500 IS-Milizionäre getötet worden seien. Im Sommer 2015 flog auch die Türkei erste Luftangriffe auf den IS, nachdem dieser einen Anschlag mit 32 Toten im Südosten der Türkei verübt hatte. Ankara gestattete es nun auch USKampfjets, von der Basis Incirlik zu Einsätzen gegen den IS zu starten. Gleichzeitig flammte jedoch auch der Konflikt der türkischen Regierung mit der kurdischen PKK wieder auf. Das türkische militärische Engagement richtet sich nun in erster Linie gegen die kurdischen Kämpfer. Anfang September kündigte Frankreich an, seinen Luftkrieg gegen den IS zu intensivieren. Bislang waren französische Jets nur über dem Irak zum Einsatz gekommen, nun soll die „Opération Chammal“ auf Syrien ausgeweitet werden Seit einigen Wochen gibt es zudem Anzeichen, dass auch Russland stärker in den Konflikt eingreifen will. Meldungen machen die Runde, dass Moskau die Militärhilfe für seinen Verbündeten in der Region, dem syrischen Machthaber Baschar al-Assad, signifikant erhöhen will. Auch Spekulationen über einen russischen Militäreinsatz in Syrien werden lauter. Ein weiterer wichtiger Akteur im Kampf gegen den IS ist der Iran, der seit Jahren die schiitische Regierung im Irak unterstützt. So sollen schon iranische Drohnen über dem Irak eingesetzt worden sein. Zudem rüstet der Golfstaat schiitische Milizen aus, die gegen den IS kämpfen. Auch iranische Soldaten der Revolutionsgarden sollen in den Reihen dieser Milizen kämpfen. Der Kampf gegen den IS ist indes nicht auf Syrien und den Irak beschränkt. Im Sommer 2014 fielen IS-Kämpfer im Libanon ein und konnten nur durch den massiven Einsatz der libanesischen Streitkräfte zurückgedrängt werden. Vom Libanon aus operiert auch die schiitische Organisation Hisbollah, ebenfalls ein Verbündeter der syrischen Assad-Regierung, gegen den IS. In Libyen nutzte der IS den Machtkampf zwischen verfeindeten Milizen, um dort ebenfalls Fuß zu fassen. Ägypten hat mehrfach seine Luftwaffe eingesetzt, um den Vormarsch der Islamisten in seinem Nachbarland zu stoppen. Die Lage im Nahen Osten ist unüberschaubarer denn je – man ist weit davon entfernt, einen Sieg über den hoch gerüsteten und gut organisierten IS vermelden zu können. Ob Luftangriffe allein ausreichen, die Terrorgruppe entscheidend zu schwächen, ist mehr als fraglich. Doch ein Einsatz von Bodentruppen, abgesehen von punktuellen Operationen amerikanischer und britischer Spezialkräfte, ist bislang nicht vorgesehen. yb Ein US-Soldat beim Training mit einem irakischen Soldaten in der Nähe von Bagdad. Auf dem Boden kommen zum Kampf gegen den IS nur einheimische Kräfte zum Einsatz. Im Oktober 2014 beobachten Zivilisten einen Luftangriff der internationalen Koalition auf Stellungen des IS in der syrischen Stadt Kobane. Die Bundeswehr Oktober 2015 13 14 Die Bundeswehr Oktober 2015 Titel: Entstehung des ISIS Fotos: dpa ISIS-Sympathisanten in Falludja im März 2014. Der Siegeszug der Terror-Miliz überraschte die meisten politischen Beobachter. Vom Werdegang einer Terror-Miliz ISIS: Sammlungsbewegung für Jihadisten wird zur Bedrohung für den Weltfrieden – Radikalität und Alleinvertretungsanspruch prägen die Organisation Die Welt ist entsetzt: Über die Fernsehbildschirme flimmern Videos von marschierenden Kämpfern unter schwarzer Flagge und unfassbaren Gräueltaten. Die Islamisten vom ISIS (Islamischer Staat im Irak und in Syrien) haben eine ohnehin schon unruhige Region erst richtig in Brand gesteckt. Woher kommt die militante Gruppe, gegen die mittlerweile rund 60 Staaten kämpfen? Welche Rolle spielt sie im Syrien-Krieg? Und was hat al-Qaida mit ihr zu tun? I m Juni 2014 nahm der Islamische Staat im Irak und in Syrien (ISIS) weite Teile des West- und Nordwestirak einschließlich der Millionenstadt Mosul ein. Kurz darauf erklärte sich ihr Anführer Abu Bakr al-Baghdadi zum Kalifen aller Muslime und nannte seine Organisation kurzerhand in „Islamischer Staat“ (IS) um. Tatsächlich besteht die Organisation unter häufig geänderten Namen erst seit dem Jahr 2000 und erlebte im Jahre 2014 einen ungeahnten Aufschwung. Ihr Gründer war der jordanische Terrorist Abu Musab al-Zarqawi (1966 bis 2006), der seine Anhänger 2003 in den Irak führte, wo er und seine Nachfolger die amerikanischen Besatzungstruppen und den neuen irakischen Staat bekämpften. Trotz zahlreicher Rückschläge gelang es der Organisation, nach dem Rückzug der USA Ende 2011 wieder zu erstarken, ihre Aktivitäten auf Syrien auszuweiten und 2014 auch im Irak in die Offensive zu gehen. Die Entstehung des ISIS Die Ideologie und Strategie des ersten Anführers Abu Musab al-Zarqawi prägt die Geschichte von ISIS bis heute. Der Jordanier gründete 2000 die Organisation „Tauhid“ (Bekenntnis zur Einheit Gottes) als Sammlungsbewegung für Jihadisten aus Jordanien, Palästina, Syrien und dem Libanon. Er hatte sein Hauptquartier in Afghanistan und durfte ein Trainingslager nahe Herat errichten. Obwohl er enge Verbindungen zur al-Qaida unterhielt, vermied er es, sich der Organisation anzuschließen. Zarqawis Ziele waren zunächst begrenzt und spiegelten die Zusammensetzung seiner Gruppierung wider: Er wollte das Königshaus in seinem Heimatland Jordanien stürzen und Eines der wenigen Bilder von Abu Musab alZarqawi, dem ersten Anführer der Gruppierung, aus der später ISIS hervorgehen sollte. Titel: Entstehung des ISIS anschließend Jerusalem „befreien“. Ende 2001 flohen Zarqawi und seine Anhänger aus Afghanistan. Sie reisten über den Iran in den Nordirak. Dort brach nach der amerikanisch-britischen Invasion im Sommer 2003 ein Aufstand gegen die fortgesetzte amerikanische Präsenz aus, der von zahlreichen sunnitischen Gruppen unterschiedlicher ideologischer Ausrichtung getragen wurde. Eine der größten führte Zarqawi an, dem es gelang, zahlreiche Iraker in seine Organisation zu integrieren, die er nun „at-Tauhid wal-Jihad“ (Einheitsbekenntnis und Heiliger Krieg) nannte. Im Oktober 2004 leistete Zarqawi einen Gefolgschaftseid auf al-Qaida-Führer Osama Bin Laden und firmierte fortan als Emir von „al-Qaida im Zweistromland“ (al-Qaida fi Bilad ar-Rafidain). Die Integration vieler Iraker in die Gruppierung führte auch zu einer Ausweitung der Ziele der irakischen al-Qaida: Zunächst sollten die amerikanischen Truppen aus dem Irak vertrieben und ein islamischer Staat aufgebaut werden. Anschließend wollten die Jihadisten den bewaffneten Kampf in die Nachbarländer Syrien, Libanon und Jordanien tragen, um Israel zu bekämpfen und Jerusalem zu erobern. Zarqawis Strategie: möglichst viele Aufsehen erregende, brutale und opferreiche Anschläge auf schiitische Würdenträger, Heiligtümer, Sicherheitskräfte und Zivilisten durchführen. Dadurch wollte er Gegenschläge gegen die sunnitische Bevölkerung provozieren und sich im folgenden Bürgerkrieg zum wichtigsten Verteidiger der Sunniten aufschwingen. Der Bürgerkrieg brach tatsächlich aus, nachdem die irakische al-Qaida im Februar 2006 die den Schiiten besonders geheiligte Askariya-Moschee in Samarra bei einem Bombenanschlag zerstörte. Es zeigte sich jedoch schnell, dass al-Qaida nicht in der Lage war, die Sunniten vor den schiitischen Milizen zu schützen Die Bundeswehr Oktober 2015 15 Eine Gruppe von Milizionären steht vor einer Polizeistation in der Ninive-Provinz im Irak. Die Terrororganisation versucht, in den eroberten Gebieten im Irak und in Syrien staatsähnliche Strukturen zu etablieren. – schon allein deshalb, weil Schiiten rund 60 Prozent und arabische Sunniten weniger als 20 Prozent der irakischen Bevölkerung stellen. Viele sunnitische Gruppierungen gaben ab September 2006 den bewaffneten Kampf auf, machten Frieden mit den amerikanischen Besatzern und wandten sich gegen al-Qaida. Zarqawi selbst erlebte den Niedergang seiner Schöpfung nicht mehr – im Juni 2006 wurde er bei einem amerikanischen Luftangriff getötet. Obwohl Zarqawi der al-Qaida 2004 öffentlichkeitswirksam Gefolgschaft geschworen hatte, handelte es sich bei seiner Gruppe (und später auch bei ISIS) um eine unabhängige Organisation, die eine grundsätzlich andere jihadistische Denkschule vertrat als die al-Qaida-Zentrale in Pakistan. Beide Gruppierungen teilten zwar wichtige Ziele wie die Bekämpfung der US-Präsenz im Mittleren Osten, doch konnten sie sich nie auf eine gemeinsame Vorgehensweise einigen. Streitpunkte waren vor Nahe Tal Afar im Juni 2006: US-Soldaten rennen zu einem „Black-Hawk“-Transporthubschrauber. Es war die Zeit erbitterter Gefechte zwischen der US-Armee und aufständischen Islamisten. 16 Die Bundeswehr Oktober 2015 Titel: Entstehung des ISIS Kurdische Kämpfer im Süden von Kirkuk. Die Peschmerga haben inzwischen einige Erfolge gegen ISIS erzielt. allem Zarqawis antischiitische Strategie, sein kompromissloser Führungsanspruch gegenüber anderen sunnitischen Gruppen und das Ausmaß seiner brutalen Gewalttaten allgemein. Dass Zarqawi sich überhaupt al-Qaida anschloss, dürfte ganz profane Gründe gehabt haben. Die al-Qaida verfügte über Finanzierungsund Rekrutierungsnetzwerke in den arabischen Golfstaaten, zu denen Zarqawi mit der Umbenennung Zugang erhielt. Es zeigte sich jedoch schon 2005, dass die Beziehungen zwischen der irakischen al-Qaida und der Zentrale gespannt waren. Zwar hielten auch Osama Bin Laden und seine Anhänger die Schiiten für Ungläubige. Dennoch lehnten sie direkte Angriffe auf die Schiiten ab, weil sie in erster Linie die USA bekämpfen und nicht unnötig einen weiteren Gegner provozieren wollten. Bin Laden-Stellvertreter Aiman az-Zawahiri machte dies 2005 in einem Brief an Zarqawi deutlich, als er den Jordanier ermahnte, dass seine antischiitische Strategie und die enthemmte Gewalt gegen Zivilisten al-Qaida die öffentliche Unterstützung raubten. Zarqawi weigerte sich jedoch, dem Rat aus Pakistan zu folgen. Die al-Qaida-Zentrale sah wiederum keine Möglichkeit, ihre Linie im Irak durchzusetzen und fand sich stillschweigend mit Milizionäre in einem Pick-up-Geländewagen passieren einen Checkpoint des Islamischen Staates nahe Kirkuk rund 300 Kilomter von Bagdad entfernt. Die Islamisten kontrollieren weite Gebiete im Irak. der Strategie ihrer dortigen „Filiale“ ab. Zudem hatte der Anschluss der Zarqawi-Gruppe den Vorteil, dass diese neben den Irakern vor allem Jordanier, Palästinenser, Syrer und Libanesen an al-Qaida band. Al-Qaida hatte zuvor mehrheitlich aus Saudi-Arabern, Jemeniten, Kuwaitis und Ägyptern bestanden und galt als eine ägyptisch-golfarabische Organisation. Zum Bruch kam es erst 2013/14, als die bis dahin latente Konkurrenz zwischen der al-QaidaZentrale und der irakischen al-Qaida (ISI) über die Frage, wer in Syrien das Kommando haben solle, zu einem offenen Konflikt wurde. ISI beharrte auf einem unbedingten Alleinvertretungsanspruch und bekämpfte alle anderen Aufständischen. Der neue al-Qaida-Führer Zawahiri wollte hingegen auf den Kriegsschauplätzen Verbündete suchen und pragmatisch mit ihnen zusammenarbeiten. Niederlage im Irak Nach Zarqawis Tod 2006 konnte die Organisation ihren charismatischen Führer zunächst nicht adäquat ersetzen. Sein Nachfolger wurde der weithin unbekannte Ägypter Abu Ayyub al-Masri (alias Abu Hamza al-Muhajir), der die Organisation bis zu seinem Tode im April 2010 faktisch führte. Ihm wurde jedoch mit Abu Umar al-Baghdadi (ursprünglich Hamid az-Zawi) ein Iraker zur Seite gestellt. Hier ging es vor allem darum, gegenüber der einheimischen Bevölkerung den irakischen Charakter des ISI hervorzuheben, der im Ruf stand, von ausländischen Jihadisten dominiert zu sein. Mit Beginn des Bürgerkriegs war die Organisation in die Defensive geraten. Sie konnte die sunnitische Bevölkerung nicht vor den Gegenschlägen schiitischer Milizen schützen. Hinzu kam, dass ISI gewaltsam gegen andere sunnitische Aufständische vorging, die sich seinem Führungsanspruch nicht beugen wollten. Viele nichtjihadisti- Titel: Entstehung des ISIS sche Aufständische verhandelten deshalb ab September 2006 mit den US-Truppen. Sie stellten die Angriffe auf US- und irakische Truppen ein und gingen fortan gegen ISI vor. Im Gegenzug versorgten die US-Truppen ihre neuen Verbündeten mit Geld und Waffen. Ende 2007 zählten die Mitglieder dieser Milizen, die sich „Räte des Erwachens“ (sahawat) nannten, bereits mehr als 70 000 Angehörige. Der ISI wurde immer schwächer, die sunnitische Aufstandsbewegung löste sich auf. Eine weitere Schwächung bedeutete der Tod der beiden Anführer, Masri und Abu Umar al-Baghdadi, in einem Gefecht mit irakischen und amerikanischen Truppen im April 2010. Der syrische Bürgerkrieg und das Wiedererstarken von ISIS Im Nachbarland Syrien setzte 2011 zunächst ein Aufstand gegen das Regime des Präsidenten Bashar al-Assad ein, der schnell in einen Bürgerkrieg mündete. Abu Bakr al-Baghdadi (ursprünglich Ibrahim al-Badri) schickte im Sommer 2011 eine Gruppe syrischer Kämpfer in ihr Heimatland, die im Auftrag des ISI dort die Hilfsfront für die Menschen Syriens (Jabhat an-Nusra li-Ahl ash-Sham) gründeten. Unter der Führung des Syrers Abu Muhammad al-Jaulani wurde die Nusra-Front im Laufe des Jahres 2012 zu der mit Abstand wichtigsten jihadistischen und auch zu einer der stärksten aufständischen Gruppierungen. Die Organisation profitierte davon, dass Syrer im Aufstand im Irak ab 2003 eines der größten ausländischen Kontingente gestellt hatten und fast alle ausländischen Kämpfer über Syrien anreisten. Je stärker die Nusra-Front wurde, desto schlechter wurde das Verhältnis zwischen Baghdadi und Jaulani, weil der Syrer versuchte, sich der Kontrolle durch den ISI zu entziehen. Der Konflikt hatte auch eine ideologische Dimension, denn die Nusra-Front folgte nicht dem Vorbild ihrer irakischen Mutterorganisation. Vielmehr orientierte sie sich an den Vorgaben der al-Qaida-Führung und baute auf enge Kontakte zu den nichtjihadistischen Aufständischen, um so Assad möglichst rasch zu stürzen. Baghdadi fürchtete, die Kontrolle über Jaulani vollends zu verlieren und erklärte in einer Audiobotschaft vom 8. April 2013, dass die Nusra-Front lediglich der verlängerte Arm des ISI und ein integraler Bestandteil desselben sei. Die Bezeichnungen „Nusra-Front“ und „Islamischer Staat Irak“, so Baghdadi, würden zugunsten des neuen gemeinsamen Namens „Islamischer Staat im Irak und in Syrien“ (ISIS) abgeschafft. Fortan gab es einen Machtkampf zwischen der NusraFront, Baghdadi und der al-Qaida-Zentrale unter Aiman az-Zawahiri. Zunächst weigerte sich Jaulani, die Nusra-Front Baghdadi zu unterstellen. Vielmehr suchte er Unterstützung bei Zawahiri, indem er ihm Gefolgschaft schwor. Der al-Qaida-Führer griff nun in den Konflikt zwischen den beiden „Filialen“ ein. Er stützte die Position Jaulanis, indem er dekretierte, dass der ISIS aufzulösen sei und der ISI und die Nusra-Front unabhängig voneinander und unter dem Oberbefehl der al-QaidaZentrale in ihrem jeweiligen Heimatland operieren sollten. Baghdadi weigerte sich aber, dem Folge zu leisten, so dass Zawahiri ihn im Januar 2014 aus dem al-Qaida-Verbund ausschloss. Zugleich übernahmen ISIS-Einheiten ab Früh- sommer 2013 schrittweise Stützpunkte der NusraFront im Osten und Norden des Landes. Sie profitierten davon, dass viele Nusra-Führer und Mitglieder zu ihnen überliefen. ISIS kämpfte zwar gelegentlich gegen Regimetruppen, konzentrierte sich aber darauf, seinen Einfluss in dem bereits von Rebellen gehaltenen Gebiet auszuweiten. Ab Sommer nahmen die Konflikte zu, weil ISIS immer häufiger Gewalt anwandte und zahlreiche Kommandeure konkurrierender Gruppen ermordete. Im Dezember eskalierten die Spannungen vor allem zwischen ISIS und der Islamischen Front – einem Bündnis islamistischer und salafistischer Gruppierungen unter der Führung der Freien Männer von Syrien (Ahrar ash-Sham) – und mündeten in heftige Kämpfe. Der ISIS musste sich daraufhin aus Aleppo und seiner Umgebung Richtung Osten zurückziehen. Die Bundeswehr Oktober 2015 17 Baghdadi zu einer ernsthaften Konkurrenz für alQaida-Führer Zawahiri. Dies zeigte sich vor allem an der großen Zahl der ausländischen SyrienKämpfer, die sich von anderen Gruppen abgewandt und ISIS angeschlossen haben. Unter ihnen sind besonders Saudi-Araber, Marokkaner und Tunesier stark vertreten, doch auch Libyer, Jordanier und Türken stellen starke Kontingente. Hinzu kommen zahlreiche Tschetschenen, Aserbaidschaner und auch Europäer. Für sie scheinen Baghdadis Schiitenhass, die hemmungslose Brutalität und die Fixierung auf die „Befreiung“ Jerusalems eher dem Wesenskern der salafistisch-dschihadistischen Ideologie zu entsprechen als Zawahiris politischer Pragmatismus. Hinzu kommt die sehr gute finanzielle Ausstattung der Gruppierung. Sie erhält zwar keine staatliche Unterstützung, doch hat sie auf ihrem 2007: US-Soldaten auf der Suche nach Waffen und Aufständischen in Baqubah im Irak. Zu dieser Zeit begann die Strategie der USFührung langsam Erfolge zu zeigen. Streit um die Führung der Jihadisten-Bewegung Schon mit der Umbenennung in „Islamischer Staat im Irak“ (ISI) im Oktober 2006 untermauerte der irakische al-Qaida-Ableger seinen Anspruch, an der Spitze der jihadistischen Bewegung zu stehen. Abu Umar al-Baghdadi nahm folgerichtig auch den Titel „Befehlshaber der Gläubigen“ (Amir alMu’minin) an – was einen Führungsanspruch für die gesamte Gemeinschaft der (sunnitischen) Muslime impliziert. Der ISI konnte den Konflikt mit der al-Qaida-Zentrale jedoch erst forcieren, als er unter der Führung von Abu Bakr al-Baghdadi im Irak nach dem amerikanischen Abzug wieder stärker wurde. Schon Ende 2013 eroberten ISI/ISISKämpfer ihre alte Hochburg Falludja und auch Teile von Ramadi westlich von Bagdad. Im Sommer 2014 folgte dann der Siegeszug in Mossul. Anschließend ging ISIS zweigleisig vor: Zum einen kämpfte er im benachbarten Syrien, wo es ISIS im Juni und Juli gelang, die Nusra-Front aus ihren verbliebenen Stellungen im Osten des Landes zu vertreiben und wo es immer häufiger zu schweren Gefechte zwischen ISIS und Regimetruppen kam. Zum anderen griff ISIS im Norden und Westen von Mossul stationierte Truppen der kurdischen Regionalregierung an – woraufhin die US-Regierung Luftangriffe auf ISIS-Einheiten anordnete. Durch die Erfolge im Irak und in Syrien wurde Siegeszug im Irak Hunderte Millionen Dollar erbeutet. Hinzu kommen Spenden reicher Privatleute aus den Golfstaaten, Einnahmen aus Steuern und Zöllen und Einkünfte aus dem Verkauf von Gas und Öl, die es ISIS sogar erlauben, seinen Kämpfern Gehälter zu zahlen und zahlreiche neue Rekruten auszuheben. Es wird sich erst in den kommenden Jahren zeigen, ob die jihadistische Denkschule von Zarqawi und Baghdadi sich gegen die von Zawahiri und al-Qaida durchsetzen wird. Viel wird davon abhängen, ob ISIS wirklich über längere Zeit ein größeres Territorium halten und dort ein staatsähnliches Gebilde aufbauen kann. Gegen ISIS spricht seine Neigung, alle seine zahlreichen Feinde zur gleichen Zeit zu bekämpfen, was im Irak schon 2007/2008 zur Niederlage führte. Für ihn spricht die offenkundige Schwäche der Staaten im Irak und in Syrien, die auf Jahre hinaus instabil bleiben werden. In jedem Fall wird ISIS im Irak und in Syrien noch lange präsent bleiben, sodass brutale Gewalttaten gegen Schiiten, Alawiten, Christen und andere Minderheiten und Konflikte unter Rebellenorganisationen in den beiden Ländern an der Tagesordnung bleiben werden. Mit Material der Bundeszentrale für politische Bildung/Guido Steinberg 18 Die Bundeswehr Oktober 2015 Haushalt 2016 Foto: dpa Finanzminister Wolfgang Schäuble bei der Beratung des Haushaltsentwurfs für 2016. Für die Bundeswehr will die Bundesregierung nun mehr Geld locker machen. Maßnahmen zur Reform des Sicherheitssektors in unseren Nachbarregionen. Das ist moderne Sicherheitspolitik“, sagte die Grünen-Politikerin Doris Wagner. Der Abgeordnete Alexander Neu von der Fraktion Die Linken wollte indessen mit Zahlen ganz anderer Art Aufmerksamkeit erregen, als er erklärte: „Sehr geehrte Steuerzahlerinnen und Steuerzahler oben auf den Tribünen, Sie zahlen im Jahr 2016 450 Euro pro Nase in die- Gestiegener Haushalt: Ursula von der Leyen sieht eine „Trendwende“ für die Bundeswehr Mehr Geld, viel Lob und das Personal auf dem Prüfstand N ach der parlamentarischen Sommerpause hat sich der Deutsche Bundestag nun mit der Beratung zu dem von der Bundesregierung eingebrachten Haushaltsentwurf 2016 zurückgemeldet. Der den Verteidigungsetat enthaltenden Einzelplan 14 stand am Nachmittag des 9. Septembers auf der Tagesordnung. Der stellvertretende Bundesvorsitzende, Hauptmann Andreas Steinmetz, verfolgte die Debatte von der Zuschauertribüne aus. Der Entwurf sieht einen Verteidigungshaushalt in Höhe von 34,37 Milliarden Euro vor. Im Vergleich zum Vorjahr ist er damit um 1,4 Milliarden Euro gewachsen. Sein Etat entspricht damit elf Prozent des gesamten Haushaltsvolumens 2016. Im Jahr 2019 soll der Verteidigungsetat auf 35.18 Milliarden Euro anwachsen. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) begrüßte den größeren Verteidigungshaushalt als eine „Trendwende“. Angesichts der aktuellen und künftigen Herausforderungen seien modern aufgestellte und vielseitig einsetzbare Streitkräfte nötig, was nur mit einer soliden Finanzierung einhergehen könne. Eine gute Absicherung und Ausstattung sei Deutschland sowohl seinen Soldaten als auch seinen NatoVerbündeten schuldig, damit diese sich auf unser Land verlassen können. Von der Leyen versprach, dass der Verteidigungshaushalt in Höhe von 1,17 Prozent des Bruttoinlandsprodukts auch künftig gehalten wird. In 2021 wären das laut Prognosen 41 Milliarden Euro. Die Gründe für einen größeren Verteidigungsetat liegen in der Umverteilung finanziel- ler Mittel aus anderen Einzelplänen. Einzelne Haushaltstitel sind: 11,39 Milliarden Euro für Personal, knapp 2,9 Milliarden Euro für Materialerhaltung und 2,85 Milliarden Euro für sonstige Betriebsausgaben wie Aufwendungen für Liegenschaften. Rüstungsinvestive Ausgaben sind mit 5,48 Milliarden Euro veranschlagt. Für Versorgungsausgaben – zum Beispiel die Pension von Berufssoldaten und Beamten im Ruhestand – stehen 5,67 Milliarden Euro bereit. Die Ausgaben für die Agenda Attraktivität belaufen sich für das Jahr 2016 für die untergesetzlichen Maßnahmen auf 32,25 Millionen Euro und für die Maßnahmen im Rahmen des Attraktivitätsgesetzes auf 328,7 Millionen Euro. Neu war die Ankündigung der Verteidigungsministerin, die Personalstruktur der Bundeswehr auf den Prüfstand zu stellen: „Wenn auf Dauer unser oberstes Ziel ist, einsatzbereit, stark und den Aufgaben gewachsen zu sein, dann müssen wir unseren Personalkörper so aufstellen, dass die Menschen diese Aufgaben auch bewältigen können“. Der Deutsche BundeswehrVerband hatte dies schon im März gefordert. Rückendeckung bekam die Ministerin nicht nur aus eigenen Reihen, sondern auch von der SPD. Karin Evers-Meyer sprach von einem erkennbaren Bedarf der Bundeswehr an Personal und Ausstattung: „Für jeden ist offensichtlich, dass einige Sparentscheidungen der letzten Jahre schlichtweg falsch waren.“ Bündnis 90/Die Grünen kritisierten die Ausgaben für weitere Waffenlieferungen. „Viel besser wäre unser Geld doch investiert in Bildung, in Infrastruktur, in sem Land für die Bundeswehr.“ Der Versuch ging nicht ganz auf: Sowohl der stellvertretende Bundesvorsitzende als auch die anderen Anwesenden auf der Zuschauertribüne blieben angesichts der Zahlen unbeeindruckt. Zur Debatte des Verteidigungsetats fand der Bundesvorsitzende, Oberstleutnant André Wüstner, klare Worte: „Es ist gut, dass die Ministerin sich zum Verteidigungshaushalt klar positioniert und vor allem die Verstetigung bei 1,17 Prozent des Bruttoinlandsprodukts für die nächsten Jahre festgelegt hat. Allerdings sind auch diese 1,17 Prozent zu wenig, wenn man sich die ständig neuen Aufgaben wie bei der Flüchtlingshilfe anschaut und außerdem die Nato-Festlegung von zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts im Blick hat. Wer außerdem genau hingehört hat, wird erkannt haben, dass die Ministerin auch in der zweiten Halbzeit der Legislaturperiode noch viel vorhat. Zum Beispiel durch die Ankündigung, das Personal der Bundeswehr prüfen zu lassen, zeigt sie: Sie will weiterhin gestalten und nicht verwalten“. Auch Steinmetz befürwortete den Einzelplan 14: „Die Ankündigungen von Ministerin von der Leyen sind Ergebnis einer umfassenden Aufgabenkritik. Der Verband hat schon 2012 gesagt, dass eine Aufgabenkritik am Anfang stehen muss. Nun passiert dies endlich.“ Fast alle Redner lobten die Arbeit der Bundeswehr. Insbesondere im Rahmen der Flüchtlingshilfe haben die Soldaten schnell, unkompliziert und mit freiwilligem Engagement angepackt, lobte die Verteidigungsministerin. Anika Scharlau Berlin. Diese Meldung sorgte für Aufsehen: Die Bundeswehr soll 5000 Berufssoldaten mehr als bisher bekommen. Das bedeutet aber nicht, dass die Streitkräfte insgesamt mehr Personal haben werden – es bleibt bei den maximal 185 000 Soldaten. Verändert wird lediglich das Verhältnis von Berufssoldaten zu Soldaten auf Zeit. Bisher gibt es rund 125 000 Zeit- und ca. 45 000 Berufssoldaten, was zusammen mit den bis zu 15 000 Freiwillig Wehrdienstleistenden und sogenannten Schülerstellen 185 000 ergibt. Nun Mehr Soldaten für die Bundeswehr? So einfach ist es nicht – es wird zwar mehr Berufssoldaten geben, dafür aber weniger SaZ. Die Bundeswehr Oktober 2015 19 hang der Streitkräfte. Dieser Überhang, der unter anderem zum Personalabbau durch das Bundeswehrreform-Begleitgesetz geführt hat, betrifft die älteren Jahrgänge unter den Berufssoldaten. Die Übernahme von etwas mehr jüngeren Kameraden zum Berufssoldat nützt hier nichts. Deshalb besteht auch weiterhin der Bedarf an einer Folgeregelung zum BundeswehrreformBegleitgesetz. Wie geht es weiter? Nach der Entscheidung der Ministerin geht es an die dritte Überarbeitung des „Per- Ministerium erfüllt Verbandsforderung 5000 Berufssoldaten mehr – was bedeutet das? hat Ministerin Ursula von der Leyen entschieden, 50 000 Berufssoldaten und 120 000 Soldaten auf Zeit zu haben, und erfüllt damit zugleich eine Forderung des Deutschen BundeswehrVerbands. Das hat zwei Folgen: Erstens steigt die Chance, zum Berufssoldaten ernannt zu werden. Damit haben die Streitkräfte mehr Dienstverhältnisse auf Lebenszeit. Was im übrigen öffentlichen Dienst selbstverständlich ist – das nahezu unkündbare Beschäftigungsverhältnis auf Lebenszeit – fehlt den Streitkräften zu einem großen Teil. Immerhin gibt es künftig etwas mehr Möglichkeiten, gutem Personal eine Berufsperspektive in den Streitkräften zu geben. Zweitens sinkt der Regenerationsbedarf bei den Zeitsoldaten: Da weniger Soldaten auf Zeit die Bundeswehr schnell wieder verlassen, müssen weniger Nachfolger eingestellt werden. In Zeiten angespannter Nachwuchsgewinnung kann das nur nützlich sein. Wegen des gleich doppelt positives Effekts hatte der Bundesvorsitzende Oberstleutnant André Wüstner diese Änderung bereits im März gefordert. Er sagte: „Nur so können Fachkräfte, die bereits heute schwer zu rekrutieren sind, auf Dauer in der Bundeswehr gehalten werden.“ Keine Auswirkung haben die 5000 zusätzlichen Berufssoldaten allerdings auf den Personalüber- sonalstrukturmodells 185“, die wiederum gebilligt werden muss. Dann erst steht fest, in welchen Verwendungsreihen genau es mehr Berufssoldaten geben wird. Die Planungen betreffen die Feldwebellaufbahn im Allgemeinen Fachdienst, Genaueres fehlt noch. Wir rechnen damit, dass die neuen Quoten für den Einstellungstermin 1. Januar und für das Übernahmeverfahren zum Berufssoldaten ab Frühjahr 2016 gelten. fw I G36 wird ausgemustert – Zehntausende Bundeswehr bekommt neues Maschinenneue Gewehre für die Bundeswehr gewehr erst mit Verspätung Berlin. Das G36 gehört bald zum alten Eisen: 167 000 Standardgewehre der Bundeswehr werden ausgemustert. Die Truppe kann sich über Ersatz freuen. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen mustert das Standardgewehr G36 aus und begründete die Entscheidung: „Wir haben uns im Einvernehmen mit der militärischen Führung für einen klaren Schnitt entschieden“, erklärte die CDU-Politikerin. „Nach fast 20 Jahren G36 wollen wir eine neue Generation Sturmgewehr für die Bundeswehr beschaffen.“ Der Auftrag soll europaweit ausgeschrieben werden. Die Ministerin hatte bereits Anfang April erklärt, dass das Gewehr von Heckler & Koch wegen Präzisionsproblemen in seiner jetzigen Form keine Zukunft in der Bundeswehr hat. Offen war aber noch, ob die 167 000 Waffen ausgemustert oder nachgerüstet werden. Auch DBwV-Chef Oberstleutnant André Wüstner hatte sich deutlich geäußert: „Die Untersuchungsergebnisse zeigen eindeutig, dass jetzt umgehend der Entwicklungsund Beschaffungsprozess für ein neues System Sturmgewehr eingelei- tet werden muss.“ Wüstner mahnte jedoch auch an, die Übergangsphase nicht aus den Augen zu verlieren: „Für die Zwischenzeit muss sicherstellt werden, dass Regeneration und Instandhaltung des G36 und damit der Ausbildungsbetrieb als wesentlicher Grundbaustein für die Einsatzbereitschaft von Streitkräften gewährleistet bleibt.“ Auslieferung ab 2019 Die ersten Exemplare sollen 2019 ausgeliefert werden. Für die Übergangsphase will die Bundeswehr 600 Sturmgewehre anderen Typs (G27P) und 600 leichte Maschinengewehren (MG4) anschaffen. Zusammenfassend sagte André Wüstner: „Es ist gut und richtig, dass das Thema Ausrüstung der Bundeswehr die entsprechende Aufmerksamkeit des Parlaments erfährt. Die Soldatinnen und Soldaten brauchen die bestmögliche Ausrüstung. Das gilt allerdings nicht nur für die Handwaffen, sondern für die gesamte Ausstattung der Bundeswehr. Sie leidet unter einem enormen Modernisierungsstau, der seinen Grund in den strengen Sparauflagen der vergangenen Jahre hat.“ dpa/eb Das MG5 soll das neue Standard-Maschinengewehr der Truppe werden. Doch bei einer abschließenden Prüfung gibt es Unregelmäßigkeiten. Droht nach den Problemen mit dem Sturmgewehr G36 die nächste Panne? Berlin. Nach den Schwierigkeiten mit dem Sturmgewehr G36 hat die Bundeswehr auch Ärger mit dem neuen Maschinengewehr MG5 eingeräumt. Wegen der Probleme werde sich die ursprünglich für diesen Sommer geplante Auslieferung voraussichtlich bis 2016 verzögern, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums. An der grundsätzlichen Tauglichkeit des Gewehrs – das wie das G36 von Heckler & Koch hergestellt wird – ändere dies jedoch nichts: „Wir gehen davon aus, das MG5 ist geeignet. „Über die Lieferverzögerung hatte zuerst die „Bild am Sonntag“ berichtet. Dem Sprecher zufolge hatte das Heer die Waffe im Januar 2015 als „bedingt geeignet“ bewertet und Änderungswünsche formuliert, die berücksichtigt wurden. Dafür habe es „Unregelmäßigkeiten“ gegeben bei der abschließenden Typ- und Ablieferungsprüfung, bevor die Waffe in Serienfertigung geht. Nähere Details nannte der Sprecher nicht. Die Prüfung dauere noch an. Das MG5 soll das neue Standard-Maschinengewehr der Truppe werden. Insgesamt 12 733 Exemplare orderte das Verteidigungsministerium im Juli 2013 bei Heckler & Koch. Als Kosten sind rund 200 Millionen Euro veranschlagt. Mit dem Hersteller streitet die Bundeswehr derzeit vor Gericht darüber, ob die Standardwaffe, das Sturmgewehr G36, Mängel aufweist oder nicht (siehe nebenstehenden Bericht). dpa Fotos: Bundeswehr, Heckler & Koch Notiert Die Bundeswehr Oktober 2015 Bundeswehr und Flüchtlinge Fotos: dpa 20 Soldaten der Bundeswehr bauen im August in Hamburg auf dem Ohlstedter Platz Zelte für Flüchtlinge auf. Die Zeltstadt sollte Schlafplätze für bis zu 420 Menschen bieten. Wie hier in Hamburg war die professionelle Hilfe der Soldaten häufig gefragt. tes Hab und Gut in einer Plastiktüte.“ Alles erledigten die Celler Soldaten bei laufendem Betrieb: „Der Flugbetrieb in der Kaserne konnte die ganze Zeit weiterlaufen. Die Organisation hat hervorragend funktioniert“, lobt David das Zusammenspiel der Kräfte. Es war bereits abzusehen, dass die Kapazitäten in der Notunterkunft nicht ausreichen würden. Die Bundeswehr stellte also zusätzlich zwei Gebäude in Wietzenbruch zur Verfügung. Zwar ist die Unterbringung und Erstversorgung die dringendste Aufgabe bei der ersten Hilfe für die Flüchtlinge. Doch die Bundeswehr unterstützt auch mit Material wie mobilen Röntgengeräten und mit der Abstellung von Personal. Auf freiweilliger Basis bearbeiten zudem bis zu 150 Angehörige der Bundeswehr zeitweise für drei Monate Asylbewerberanträge beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. Wenn’s eng wird, ist die Bundeswehr da Und eng wird es überall – in den Erstanlaufstellen, in den provisorischen Unterkünften in den Kommunen, auf den Schreibtischen der Bearbeiter für die Asylanträge: Die Bewältigung des Zustroms von Flüchtlingen ist in den vergangenen Wochen zur nationalen Aufgabe geworden. Und wie immer packen die Menschen in der Bundeswehr tatkräftig mit an. V erteidigungsministerin Ursula von der Leyen hatte bei einem Besuch der Grüntenkaserne in Sonthofen „maximale Kulanz“ zugesagt, was die Unterstützung bei der Unterbringung und Versorgung angeht: „Wir helfen den Flüchtlingen mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln.“ Tatsächlich sind allein in dieser Kaserne rund 250 Menschen zunächst untergekommen. Hier zeigt sich zudem, wie konkrete Hilfe funktionieren kann: So wurde ein Teil der Fläche der Grüntenkaserne abgetrennt und an die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) übergeben, die das Areal der Stadt Sonthofen für die Unterbringung von Flüchtlingen und Asylbegehrenden zur Verfügung stellt. Insgesamt sind es inzwischen jedoch rund 21 000 (Stand 17. September), denen die Bundeswehr in 48 Liegenschaften ein vorläufiges Domizil verschafft hat. Der überwiegende Teil der Flüchtlinge ist in Kasernen oder auf Flächen beherbergt, die die Bundeswehr nach dem Sonthofener Vorbild an die BImA komplett oder teilweise vorzeitig zurückgegeben hat. Zusätzlich stehen zahlreiche Plätze in Liegenschaften der Bundeswehr zur Verfügung, die zur Unterbringung von Flüchtlingen zeitlich befristet mitbenutzt werden. So wird etwa seit dem 15. August das Lager „Übende Truppe“ am Standort Ohrdruf dazu genutzt, 180 Flüchtlinge unterzubringen. Weiter stellt die Bundeswehr unter anderem in Hamburg, in Halberstadt in Sachsen-Anhalt und DoberlugKirchhain in Brandenburg Zelte bereit, die Platz für mehr als 1000 Menschen bieten. Die Liste der Standorte für Flüchtlingsunterkünfte wird immer länger, es sind mittlerweile 48. In der Lüneburger Heide etwa ist eine vorläufige Notunterkunft auf dem Gelände einer ehemaligen Kaserne in Celle-Scheuen eingerichtet worden. In Empfang nahmen die Neuankömmlinge Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen beim Besuch der Sonthofener Grüntenkaserne. Sie versprach großzügige Hilfe. Notunterkunft in einer ehemals von der Bundeswehr genutzten Sporthalle in Stern-Buchholz bei Schwerin die Soldaten und das Deutsche Rote Kreuz in der Heeresflieger-Kaserne in Celle-Wietzenbruch. Denn die Bundeswehr sorgte für die Erstverpflegung und führte den medizinischen Erstcheck durch. Zudem wurden die Flüchtlinge zunächst in der Turnhalle auf dem Heeresflugplatz untergebracht. Nicht nur dienstliche Aufgabe, sondern Ehrensache ist eine solche Mitarbeit für Hauptfeldwebel Michael David, Vorsitzender der Truppenkameradschaft Flugbetriebsstaffel in Celle: „Es gab unter den Soldaten eine überwältigende Bereitschaft zu helfen.“ Dafür opferten die Soldaten auch gern den Sonntag. Vom Nachmittag bis spät in die Nacht bereiteten die Bundeswehrangehörigen alles vor, inklusive Bettenlager in der Turnhalle. „Es war klasse, mit welcher Motivation alle Beteiligten zu Werke gegangen sind.“ Vielen seien die Strapazen der Flucht anzusehen gewesen, sagte David zum Erscheinungsbild der Flüchtlinge. „Die meisten hatten nur dabei, was sie am Leib tragen. Andere trugen ihr gesam- Dazu gibt es zahlreiche private Initiativen der Staatsbürger in Uniform. So haben Mitglieder des Vereins Deutscher Soldat e.V. auf dem Gelände des Landesamts für Soziales und Gesundheit in Berlin-Moabit Spenden an die dort lagernden Bürgerkriegsflüchtlinge übergeben. Von der Leyen hatte die Unterbringung und Versorgung von Flüchtlingen und Asylbegehrenden als eine große gesamtgesellschaftliche Aufgabe bezeichnet. „Für uns in der Bundeswehr ist es selbstverständlich, dabei zu helfen, wo immer wir können.“ Die Verteidigungsministerin sieht allerdings das Flüchtlingsproblem nicht allein durch deutsche Unterstützung als gelöst an. So sei auf den Fluchtwegen weiterhin Hilfe notwendig, außerdem müssten die Ursachen für die Flucht in den Heimatländern dringend beseitigt werden. Weitere Informationen, eine Liste der Standorte und den aktuellsten Stand der Flüchtlingshilfe durch die Bundeswehr gibt es unter www.bit.ly/1HU4ri8 fh I Bundeswehr und Flüchtlinge Die Bundeswehr Oktober 2015 21 Von der Leyen fordert Unterstützung – „wo immer möglich und vertretbar“ on rund 800 000 Flüchtlingen und Asylsuchenden ging Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen in ihrem Tagesbefehl vom 26. August noch aus. Schon bald war diese Zahl überholt: Kurz darauf nannten Regeriungsmitglieder die Zahl von einer Million Menschen, die in diesem Jahr in Deutschland Zuflucht finden wollen. Umso mehr ist auch der Einsatz der Bundeswehr gefordert. In ihrem Tagesbefehl vom 26. August formuliert es Ursula von der Leyen so: „Ich bitte Sie alle, im gesamtgesellschaftlichen Interesse, die Ersuchen von anderen Bundesbehörden, Ländern und Kommunen vorbehaltlos aufzunehmen und diese auf den eingespielten Wegen zur schnellen Entscheidung zu bringen. Meine Absicht ist es, diese wo immer möglich und vertretbar zu realisieren.“ Auf Bitten des Bundesinnenministers sei zudem eine Anfrage auf personelle Unterstützung an die Verteidigungsministerin herangetragen worde. Gesucht würden Verwaltungsbeamte sowie ziviles und technisches Personal aus den Bereichen IT-Infrastruktur und Liegenschaftsmanagement. Die Kräfte werden zum Aufbau der vier neuen Entscheidungszentren in Berlin, Nürnberg, Unna und Mannheim gebraucht. Als Ansprechstelle gab die Ministerin das Bundesamt für Personalmanagement an. Von der Leyen dankte in dem Schreiben allen Helfern der Bundeswehr, die bis dahin schon in der Flüchtingshilfe aktiv geworden sind. Tausenden Menschen habe man durch die Unterbringung in Kasernen oder in Zelten der Bundeswehr Foto: imago/Christian Mang V Soldaten errichten auf einem ehemaligen Kasernengelände in Doberlug-Kirchhain im brandenburgischen Elbe-Elster-Kreis ein Zelt für Flüchtlinge. eine erste Unterkunft nach ihrer Flucht bieten können. Für die Unterstützung von Bund, Ländern und Kommunen bei der Flüchtlingshilfe sind die Landeskommandos zuständig. Sie sind in der Fläche präsent und dienen als die jeweiligen Ansprechstellen für Unterstützungsleistungen, die die Bundeswehr im Rahmen der Amtshilfe erbringt. Die Landeskommandos unterstehen direkt dem Kommando Territoriale Aufgaben in Berlin, das zur Streitkräftebasis gehört. Zum 1. September hatte Staatssekretär Gerd Hoofe mit sofortiger Wirkung die „Steuergruppe Unterstützung Flüchtlingshilfe“ unter der Leitung des Unterabteilungsleiters I der Abteilung Führung Streitkräfte, Generalmajor Klaus von Heimendahl, eingesetzt. Sie steuert und begleitet auf ministerieller Ebene die Unterstützungsleistungen und unterrichtet die Leitung des BMVg zur Lage der Flüchtlingshilfe in Deutschland. Die Steuergruppe dient zugleich als res-sortübergreifende Ansprechstelle. BMVg/eb „Eine Erfahrung, die mein Leben bereichert hat“ Die Kameradschaft ERH Gießen hat Zelte für Flüchtlinge aufgebaut – im Interview schildert der SaZBeauftragte im Landesverband West, Oberstabsfeldwebel a.D. Jürgen Gemmer, wie der Einsatz verlief Die Kameraden der ERH Gießen haben sich an der Flüchtlingshilfe beteiligt. Wie ist es dazu gekommen? Oberstabsfeldwebel a.D. Jürgen Gemmer: „Dringend Helfer gesucht“ – diese Bitte der Stadt Darmstadt erreichte uns über den Kameraden Jens Mansmann, Kreisorganisationsleiter der Geschäftsstelle Darmstadt des VdRBw. Wir haben alle kurzfristig erreichbaren Mitglieder kontaktiert und spontan mit der Hilfe begonnen. Was wurde konkret geleistet? Wie verlief der Einsatz? Gemmer: Überall, wo wir gebraucht wurden, haben wir angepackt, etwa beim Aufbau und der Inbetriebnahme der Außenstelle der hessischen Erstaufnahmeeinrichtung in Darmstadt. Dazu gehörte auch aufbauen, einräumen, umräumen und vorbereiten der Erstaufnahme für Frauen und Kinder aus dem überfüllten Lager aus Gießen. Die neue Einrichtung besteht aus einer Zeltstadt und Gebäuden mit festen Unterkünften Jürgen Gemmer für 600 Personen in der Starkenburgkaserne. Die Flüchtlinge waren mit der Einrichtung zufrieden, bis ein kurzer, aber heftiger Sturm über Darmstadt hinweggefegt ist. Einhergehend mit heftigem Regen wurden einige Zelte umgerissen und unterspült. Jetzt war unsere Unterstützung für eine schnelle Wiederherstellung der Einrichtung gefordert. Die Arbeitsunterstützung durch die Füchtlinge selbst hat bei diesen schweren Arbeiten noch Wünsche offen gelassen. Der Einsatz der ehemaligen Soldaten und Reservisten mit den örtlichen Hilfsorganisationen wie DRK, Feuerwehr und THW verlief duch den guten Leitungsstab sehr geordnet und zielführend. Welche Bilanz ziehen Sie für sich aus diesem Einsatz? Gemmer: Asylrecht kann sicher nicht die Armutsprobleme der Welt lösen. Meine christliche und soziale Verantwortung verlangen jedoch, den Menschen in Not, hier vor Ort, das Mögliche zu bieten, um ihnen aus dieser Situation zu helfen. Es war eine Erfahrung, die mein Leben auf eine besondere Art bereichert hat. Würden Sie nochmal auf dieser Art und Weise freiwillig unterstützen? Gemmer: Ja, ich bin wieder dabei, wenn es darum geht, Menschen hier Hilfe zu leisten. Unser erfolgreicher Einsatz hat gezeigt, das die Kooperation mit dem Reservistenverband auch zu der Erfüllung wichtiger Aufgaben in diesem Land dient. Jederzeit würde ich in dieser Art und Weise wieder mit anpacken. I Die Bundeswehr Oktober 2015 Auslandseinsatz Foto: dpa 22 Außenminister Frank-Walter Steinmeier und Afghanistans Präsident Aschraf Ghani im Präsidentenpalast von Kabul Wie geht’s weiter in AfPak? Außenminister Steinmeier in der Krisenregion von der aktuellen Entwicklung zu machen und für Frieden und Annäherung zu werben. „100 Jahre deutsch-afghanische Freundschaft“ war der offizielle Anlass für die Reise. Eine Freundschaft, für die es keinen „Endtermin“ gebe, wie der Minister versicherte, aber eine Beziehung in unsicherer Zeit. Im Präsidentenpalast von Kabul versprach Steinmeier seinen Gastgebern die weitere Unterstützung Deutschlands – beim zivilen Wiederaufbau ebenso wie bei der Ausbildung der Sicherheitskräfte. Wie es mit dem Einsatz der Foto: photek Foto: photek Berlin. AfPak –die Chiffre für eine der gefährlichsten und spannungsgeladensten Regionen der Welt. In den Nachbarstaaten Afghanistan und Pakistan tobt ein erbitterter Kampf zwischen den jeweiligen Regierungen und radikal-islamistischen Kräften. Afghanistan ist auch nach dem Ende der ISAF-Mission weit entfernt von Ruhe und Stabilität. Noch immer muss Frank-Walter Steinmeier am Flughafen von Kabul Schutzweste und Helm tragen. Der Außenminister besuchte Ende August die Region, um sich einen Eindruck Bundeswehr am Hindukusch allerdings konkret weiter gehen soll, steht noch nicht fest. Für die Bundesregierung gilt das Prinzip „gemeinsam rein, gemeinsam raus“, und noch gilt die Ankündigung von US-Präsident Barack Obama, das Mandat für die ISAF-Folgemission „Resolute Support“ werde Ende 2016 auslaufen. Ob die Amerikaner ihre Haltung ändern, darüber erwartet der deutsche Außenminister erst im Laufe des Oktobers Klarheit. Umso wichtiger sind für Steinmeier offenbar die Friedensgespräche mit den Taliban. Die liegen leider seit dem Tod des Taliban-Anführers Mullah Omar allerdings auf Eis, in der Terror-Organisation tobt der Streit um seine Nachfolge. Steinmeier forderte die afghanische Regierung zum geschlossenen Handeln auf, der Friedensprozess sei der „einzig vernünftige Weg“ zur Beendigung des Konflikts. Präsident Aschraf Ghani rechnet erst im Winter, wenn die Kämpfe nachlassen, mit einer Fortsetzung der Gespräche. In der pakistanischen Hauptstadt Islamabad rief Steinmeier die Regierung von Premierminister Nawaz Sharif zur Aussöhnung mit Afghanistan auf. Beide Länder müssten im Kampf gegen den Terror zusammenarbeiten. Pakistan hatte in den Neunziger Jahren die Taliban unterstützt, die afghanische Regierung wirft Islamabad vor, das noch immer zu tun, um Einfluss im Nachbarland auszuüben. Ohne Erfolg blieb Steinmeiers Appell an die pakistanische Regierung, auf die Vollstreckung weiterer Todesurteile zu verzichten. Pakistan hat nach einem Terroranschlag auf eine Armeeschule im Dezember 2014 rund 200 Menschen hingerichtet. Der Außenminister wurde begleitet von den Bundestagsabgeordneten Cem Özdemir (GrünenParteichef, stellvertretendes Mitglied des Auswärtigen Ausschusses) und Dr. Ute Finckh-Krämer Ankunft am Flughafen Kabul: Frank-Walter Steinmeier steigt aus der Transall Geschützt mit Helm und Weste: Grünen-Chef Cem Özdemir (M.) und Oberstleutnant André Wüstner (l.) Auslandseinsatz 23 die Einsatzregionen haben.“ Nach den verheerenden Entwicklungen in Libyen und Syrien sei nun die Kernfrage, ob der Westen an dieser Stelle auch wieder ein Machtvakuum zulasse, das die ganze Region destabilisiere. I Foto: dpa (SPD, stellvertretende Vorsitzende im Unterausschuss Abrüstung und Mitglied des Auswärtigen Ausschusses), sowie vom Bundesvorsitzenden Oberstleutnant André Wüstner. Sein Fazit der Reise: „Es ist für uns immer wieder wertvoll, Zeit mit dem Minister und den Abgeordneten zu verbringen, beispielsweise auf den langen Flügen, und den hoch spannenden Hintergrundgesprächen beizuwohnen. Ich bin auch nach wie vor dankbar, dass wir über die Ansprechpartner und die Attachés an den Botschaften hervorragende Verbindungen in Die Bundeswehr Oktober 2015 Der deutsche Außenminister (l.) warb bei Pakistans Premier Nawaz Sharif um Frieden und Aussöhnung mit den Nachbarländern. Foto: Baumann kretär Grübel und seine Delegation trafen bei ihrem Besuch in Tartu auch auf den von Deutschland gestellten stellvertretenden Kommandeur, Oberst Axel Pfaffenroth und den Lehrstabsoffizier Fregattenkapitän Jörg Lehmann. In Tallin informierte sich die Gruppe im „Nato Cooperative Cyber Defense Centre of Excellence“, einem Fachinstitut zur Analyse von Bedrohungen im Cyberspace. Deutschland ist auch hier seit der Gründung 2008 beteiligt. Oberstleutnant Wüstner nahm von dieser Reise einmal mehr die Erkenntnis mit: Ob Air Policing oder Stabsoffizier-Ausbildung – auch an der Nord-Ost-Flanke ist die Bundeswehr für ihr Engagement hoch anerkannt. Die Truppe leistet außerordentliches, im Mittelmeerraum, im Nahen Osten, in Afrika, im Baltikum. Es ist ein Unterschied, ob man sich wie Frankreich auf Afrika beschränkt oder wie das Foto: Baumann Berlin. Sie sind der sichtbarste Beitrag der Bundeswehr zur Sicherheit der baltischen Staaten – und auch der eindrucksvollste: Wenn die Eurofighter der Luftwaffe auf dem estnischen Fliegerhorst Ämari alarmiert werden, sind sie in weniger als acht Minuten in der Luft. Doch die Nato – und mit ihr die Bundeswehr – tut über das „Air Policing Baltikum“ hinaus noch viel mehr für die kleinen Partnerländer im Nordosten. Verteidigungsstaatssekretär Markus Grübel und DBwV-Chef Oberstleutnant André Wüstner reisten im August ins Baltikum, um sich mit eigenen Augen zu überzeugen. Beim Air Policing stellt die Luftwaffe turnusmäßig vier bewaffnete Eurofighter, mittlerweile schon zum sechsten Mal. Eine Alarmrotte wird dabei durchgängig in 15-Minuten-Bereitschaft gehalten. Zum deutschen Kontingent gehören rund 100 Soldaten. Notwendig geworden sind die Aktivitäten durch die Ukraine-Krise und das zunehmend bedrohliche Auftreten des Nachbarn Russland. Die Balten haben Sorge, dass Russland versucht, den Einflussbereich der früheren Sowjetunion wieder herzustellen. Um sie zu unterstützen, wurde auf dem Nato-Gipfel 2014 in Wales der „Readiness Action Plan“ beschlossen – die „Rückversicherungsmaßnahmen“. In diesem Rahmen beteiligt sich Deutschland nicht nur am Air Policing, sondern auch an AWACS-Aufklärungsflügen über Polen und Rumänien und hat weitere Kräfte, auch von Marine und Streitkräfte- Foto: Baltic Defence College Die Alarmrotte: Bewaffnete Eurofighter der Luftwaffe sichern den Luftraum der baltischen Staaten. Air Policing Baltikum: Hilfe für die Nato-Partner im Nord-Osten Generalmajor Vitalijus Vaiksnoras (3. v. r.), Kommandeur des Baltic Defense College, mit Staatsekretär Markus Grübel (3. v. li) und Oberstleutnant Wüstner (l.) Kontingentführer Oberstleutnant Kai Ohlemacher (l.) erläutert dem Staatsekretär und seiner Delegation die Nachtsichtausstattung der Piloten. basis, im Einsatz. Und was hier kaum jemand weiß: Deutschland unterstützt seit Jahren das „Baltic Defense College“ in Tartu, eine gemeinsame Einrichtung aller drei baltischen Staaten. Dort werden Stabsoffiziere und zivile Mitarbeiter ausgebildet, auch aus den Nato- und EU-Nationen . Weil die Streitkräfte der baltischen Staaten so klein sind, können sie nicht alleine genügend qualifiziertes Lehrpersonal bereitstellen und sind daher auf Zusammenarbeit angewiesen. Staatse- Baltikum auf Russland – Deutschland stellt sich überall der Verantwortung. Wüstner: „Deshalb ist es ganz besonders erfreulich, dass seit Kurzem auch für die Kräfte im Baltikum, obwohl sie in einem nicht mandatierten Einsatz sind, die gleichen Bedingungen gelten wie für die Kameraden in den klassischen Einsätzen – mit Ausnahme des Auslandsverwendungszuschlags. Auch, wenn wir noch nicht am Ziel sind, haben wir damit einen großen Schritt nach vorne gemacht!“ I 24 Die Bundeswehr Oktober 2015 Auslandseinsatz/UNMISS Warum die Vereinten Nationen das UNMISS-Mandat beschlossen A m 9. Juli 2011 wurde der Südsudan mit seiner Hauptstadt Dschuba (Juba) als 54. Staat Afrikas unabhängig. Bereits am 14. Juli wurde das Land als 193. Staat in die Vereinten Nationen aufgenommen. Am 15. Dezember 2013 brach im Südsudan ein Bürgerkrieg aus, der sich von einem ursprünglich politisch motivierten Machtkampf immer mehr zu einem Kampf entlang ethnischer Linien entwickelte (Dinka versus Nuer). Friedensverhandlungen unter Schirmherrschaft der ostafrikanischen Regionalorganisation IGAD in Addis Abeba führten nach massivem internatio- nalen Druck zu Waffenstillstandsabkommen am 9. Mai 2014. Am 10. Juni einigten sich die Anführer der Konfliktparteien – Präsident Kiir und Ex-VizePräsident Machar – auf die Bildung einer Übergangsregierung binnen 60 Tagen sowie auf einen inklusiven Dialogprozess. Die gesetzte Frist verstrich ohne Ergebnis. Seit Ausbruch des Konflikts wurden von allen Konfliktparteien schwerste Menschenrechtsverletzungen verübt. Laut UN-Schätzungen gab es mehrere Tausend Todesopfer, darunter vor allem Zivilisten. Die humanitäre Lage ist katastrophal: Vier Millionen Menschen sind auf Hilfe angewiesen; über eine Million intern vertrieben, über 400000 Flüchtlinge suchen Schutz in Nachbarländern. Die Vereinten Nationen mit der Friedensmission UNMISS (United Nations Mission in South Sudan) schützen in dieser Situation vor allem das Leben unschuldiger Zivilisten Über 95 000 Personen haben in den Lagern von UNMISS Schutz gesucht. Bis zu 12 000 internationale Soldaten und 3000 Polizisten können in der Mission eingesetzt werden, darunter auch bis zu 50 deutsche Soldaten und bis zu zehn deutsche Polizeikräfte. Quelle: Auswärtiges Amt „Kein Zweifel – ich wäre nochmal dabei“ Oberstabsbootsmann Sven Trousil über seinen Einsatz bei UNMISS im Südsudan V on November 2014 bis Juni 2015 habe ich eine der prägendsten Erfahrungen meiner Dienstzeit gemacht: Ich war in der Verwendung als „Warrant Officer Asst Admin“ im „Deputy Chief Military Liaison Office“ (DCMLO) im Rahmen der friedenserhaltenden Mission der Vereinten Nationen (VN) im Südsudan (UNMISS) im Hauptquartier (FHQ) in Juba, der Hauptstadt des Südsudan, eingesetzt. Auf nationaler Seite habe ich gleichsam in Nebenfunktion die Aufgaben des National Support Element Fw (NSE-Fw) für den deutschen Anteil UNMISS (insgesamt 16 Soldaten) wahrgenommen. Die Verlegung in das Einsatzgebiet erfolgte am 28 November 2014 vom Flughafen Berlin mit Zielflughafen Entebbe, in Uganda. Dies ist der sogenannte „entry point“ für alle Neuankömmlinge bei UNMISS. Nach der generellen Einweisung im Regional Service Centre Entebbe (RSCE) der VN, die üblicherweise fünf Tage dauert, erfolgte der Weiterflug nach Juba in den Südsudan. Die Unterbringung in Juba erfolgt in der Regel im Einzelcontainer (rund zwölf Quadratmeter), standardmäßig eingerichtet mit Klimaanlage, Kühlschrank, Bett, Tisch, Stuhl und Schrank. Glücklicherweise konnte ich, wie geplant, nützliche Dinge von meinem Vorgänger übernehmen etwa Brotbackautomat, Elektrokocher, Töpfe und Pfanne. Diese Utensilien haben deswegen einen besonderen Wert, weil die Mission keine Verpflegung bereitstellt und sich folglich jeder selbst versorgen muss. Fairerweise sei erwähnt, dass innerhalb des Containerkomplexes (compound) der UNMISS selbstständige Unternehmen Restaurantbetriebe (caterer) unterhalten, die von UNMISS Angehörigen, VN-Agenturen und weiteren vor Ort ansässigen internationalen Organisationen gemeinsam gegen Bezahlung genutzt werden können. Abhängig von der jewei- Zwei Kameraden im Einsatz bei UNMISS: Oberstleutnant Volodymyr H. (Ukraine, l.) und Oberstabsbootsmann Sven Trousil. ligen Sicherheitslage in Juba können ausnahmslos alle Grundnahrungsmittel auch auf dem heimischen Markt gekauft werden. In meiner kleinen Welt – dem Büro des Stellvertreters des Leiters der militärischen Verbindungsorganisation (DCMLO), bestehend aus ca. 171 internationalen Offizieren, eingesetzt als Military Liaison Officer (MLO) – waren Kameraden aus Schweden, Indien, Kirgisistan, der Ukraine, Benin und Rumänien vertreten, die unter der Führung eines deutschen Oberst die umfangreichen Aufgaben des Tagesgeschäfts kompetent meisterten. Das Team bestand aus hoch motivierten Soldaten. Sie hatten allesamt Einsatzerfahrung, wenn auch in unterschiedlichem Maße, sowie Erfahrung, Ausbildung und Training. Nicht zu vergessen sind die Mentalitätsunterschiede und kulturellen Einflüsse. Die ständige Herausforderung besteht darin, diese Vielfalt in die Arbeitsabläufe konfliktfrei zu integrieren. Meinem persönlichen Empfinden nach sollte man sich auf die dortige Arbeitsgeschwindigkeit einlassen, die nicht zuletzt auf den vorgenannten Facettenreichtum zurückzuführen ist. Der Ausspruch „Viele Wege führen nach Rom“ bedeutet auch hohes interkulturelles Einfühlungsvermögen und Respekt, Problembewusstsein oder Lösungsansätze von Angehörigen der Mission gutzuheißen, die möglicherweise unter Anlegung sogenannter „deutscher“ Maßstäbe umständlich und wenig effizient erscheinen mögen. In Deutschland hätte ich viele Aufträge viel schneller und effizienter erledigen können, nur die Rahmenbedingungen gestalten sich anders. Wer einmal Afrika erleben durfte und darüber hinaus die einzigartige Gelegenheit hatte, in einem fast 60 Nationen umfassenden internationalen Stab mit dominierendem zivilen und humanitären Anteil zu arbeiten, wird verstehen, dass der größte gemeinsame Nenner sich viel kleiner darstellt als gedacht. Alles in allem stellt aber gerade diese Multinationalität sowie die überproportional hohe Teilnahme afrikanischer Länder das Besondere an VN-Einsätzen in Afrika dar. Mit ein wenig mehr Gelassenheit, als sie Mitteleuropäer üblicherweise mitbringen, stellt aber gerade das Sich-Einlassen auf Neues, Fremdes und zutiefst Ungewohntes eine Bereicherung der besonderen Art dar. Andere Kulturen und Lebensweisen verstehen und im besten aller Fälle akzeptieren zu können, scheint mir die besondere Herausforderung unserer Gegenwart zu sein. Der Südsudan gilt als Malaria-Hochrisikogebiet Besonders in der Regenzeit (Mai bis Oktober) steigt die Zahl der Moskitos in astronomische Höhen und die ständige Gefahr, an Malaria, Typhus und anderen Erregern zu erkranken, ist Auslandseinsatz/UNMISS latent. Mehrfach sind im näheren internationalen Umfeld Angehörige der Mission an Malaria und Typhus erkrankt. Die größte Gefährdung in Juba geht jedoch vom Straßenverkehr aus. Es ist abenteuerlich, wie und womit man sich am öffentlichen Straßenverkehr beteiligt – selbstverständlich denke ich hier in erster Linie an die einheimische Bevölkerung. Die Gefahr eines Unfalls ist allgegenwärtig, da Regeln der Straßenverkehrsordnung, wie sie in Deutschland vorherrschen, nicht vorhanden sind. Den Rest besorgen dann noch die Mitleid erregenden und desolaten Straßenverhältnisse im Land. Aber auch die von uns genutzten von den VN zur Verfügung gestellten Fahrzeuge, etwa Nissan Patrol oder Toyota Prado, entsprechen in keiner Weise deutschen Standards (TÜV). Gesprungene Frontscheiben, ausgeschlagene Spurstangenköpfe, Lenkradspiel von mehreren Zentimetern, Stoßdämpfer, die den Anspruch auf diesen Namen schon lange verwirkt haben, und häufig leere Batterien sind nur einige Beispiele, vor der die logistische Herausforderung UNMISS tagtäglich steht und für jeden erfahrbar ist. Einen Reparaturauftrag zu schreiben, ergibt deshalb keinen Sinn, da nur das Nötigste instandgesetzt wird, um das Fahrzeug so schnell wie möglich wieder nutzen zu können. Das Nötigste in Afrika ist nicht allzu viel. Bis auf ganz wenige Ausnahmen muss alles was die Mission benötigt, auf dem Luft- oder Seeweg herbeigeschafft werden. Der Straßentransport reduziert sich nur auf die Route Juba-Nimule (Grenzstadt zu Uganda), da diese die einzige geteerte Straße außerhalb der Hauptstadt Juba ist. Die hohe Frequenz des Güterverkehrs hat bereits deutliche Spuren der Abnutzung auf dieser einzigen Verkehrsader des Landes, die kaum bis gar nicht instandgehalten wird, hinterlassen. Vorsicht im Straßenverkehr Bei Unfällen muss mit teilweise sehr aggressiven und auch unberechenbarem Verhalten durch die lokale Bevölkerung gerechnet werden. Gerne erfolgt die Schuldzuweisung an den Lenker des weiß lackierten UN-Fahrzeugs, immer in der Hoffnung, auf diese Weise hohe Entschädigungssummen zur Aufbesserung der eigenen finanziellen Situation zu erhalten. Mehrfach kam es in meiner Zeit zu Übergriffen Einheimischer auf Personal der VN, meistens verbunden mit einem, wie sich anschließend im Rahmen der polizeilichen und missionsinternen Ermittlungen herausstellte, unverschuldeten Verkehrsunfall. Provokationen Einheimischer im Straßenverkehr gegenüber VN-Fahrzeugen sind keine Seltenheit. Gerade bei Fahrzeugen, die der Sudan People’s Liberation Army (SPLA) (Südsudanesischen Streitkräfte) zugehörig sind, sollte es an ausreichendem Abstand nicht mangeln. In der Region Juba war die Beweglichkeit bis an die Stadtgrenzen im Rahmen der durch die Ansprechpartner des DBwV: Oberstabsbootsmann Sven Trousil. Missionsführung festgelegten Ausgangszeiten (Sperrstunde 21 bis 6 Uhr) gegeben. Ich bewegte mich regelmäßig/täglich innerhalb Jubas, nur in Ausnahmefällen alleine. Es gibt einem doch ein höheres Sicherheitsgefühl, eine(n) Kameraden(in) an der Seite zu haben. Vorgeschrieben von der Mission war dieses Verhalten nicht. In unserer Sektion aber war es die Regel, wenn immer möglich. Verbindungen sind gut, der Komfort nicht Regelmäßige Flugverbindungen von Juba nach Entebbe, Addis Abeba und Nairobi sind vorhanden. Der „International“ Airport Juba stellt aufgrund der nicht besonders gut ausgeprägten Infrastruktur der Ankunfts- und Abflughalle eine Herausforderung für sich dar. Bei gefühlten 50 Grad Celsius, angesichts nicht funktionierender Deckenventilatoren und nicht vorhandener Klimaanlagen, war es schwierig, einen im wahrsten Sinne des Wortes „kühlen Kopf“ zu bewahren. Flugbuchungen für deutsche Soldaten für Familienheimfahrten, die durch das Einsatzführungskommando vorgenommen werden, funktionieren problemlos und sind eine hervorragende und lobenswerte Fürsorgemaßnahme des Dienstherrn. Gleiches gilt für die vorhandene Die Sektion „Deputy Chief Military Liaison Office“ (DCMLO) im Hauptquartier in Juba Die Bundeswehr Oktober 2015 25 Feldpostversorgung, die reibungslos über DHL abgewickelt wird. Insbesondere für die außerhalb der Hauptstadt eingesetzten deutschen Soldaten, die als sogenannte Military Liaison Officer (MLO) über das gesamte Territorium des Südsudan verteilt sind, stellen die Pakete der Feldpost aus der Heimat eine verlässliche und zutiefst willkommene Möglichkeit dar, das eingeschränkte Angebot an Nahrungsmitteln im Feld durch heimische Produkte zu ergänzen. Das hat nicht zuletzt auch zweifelsfrei Auswirkungen auf die persönliche Motivation des Einzelnen. Die durch mich in Nebenfunktion wahrgenommenen und vielfältigen Aufgaben des NSEFw wären ohne die Unterstützung des DCMLO /DDO, der mir, als mein direkter Vorgesetzter, den zeitlichen Spielraum und auch die Unterstützung eingeräumt hat, nicht möglich gewesen. Ich habe diese zusätzliche Verantwortung gerne übernommen und immer versucht, ein kompetenter Ansprechpartner zu sein. Manchmal aber bin ich an die Grenzen meines soldatischen Verständnisses geführt worden, wenn ich erleben durfte – mehr als einmal –, mit welcher persönlichen Vorbereitung einige Kameraden in diesen Art Einsatz verlegen. Kein Einsatz wie jeder andere Diese Art Einsatz unterscheidet sich grundlegend von den mir bekannten Einsätzen bei ISAF oder Kfor, die ich ebenfalls aus eigener Erfahrung kenne. Wer als Soldat mit den Vereinten Nationen in den Einsatz zieht, ist in der Regel auf sich gestellt und auch für sich selbst verantwortlich. Die Einsatzorte von deutschen Soldaten sind oft überall im Land verteilt. Die Unterstellung von einzelnen deutschen Soldaten unter eine internationale Führung und der damit verbundene Führungsstil ist für einige ein bleibendes Erlebnis. Die Selbstverantwortung beginnt beim Kochen, Wäschewaschen, bei der Organisation und Einrichtung der Unterkunft. Dazu heißt es, auf den lokalen Märkten einzukaufen, sich medizinisch selbst zu versorgen, sich eventuell eine Unterkunft und/oder die Sanitäreinrichtungen mit verschieden Nationen zu teilen – mit all den daraus resultierenden Besonderheiten. Die Erfahrung hat mir gezeigt, dass dieser Umstand gerade zu Beginn des Einsatzes für einige Kameraden eine besondere Herausforderung darstellte und nicht immer mit Verständnis aufgenommen wurde. Ich danke allen Kameraden und Mitarbeitern, die mich und meine Kameraden im Einsatz UNMISS unterstützt und mir zur Seite gestanden haben. Sollte ich noch einmal die Möglichkeit erhalten, erneut an einem VN-geführten Einsatz teilzunehmen, kein Zweifel, ich wäre dabei. Sven Trousil Oberstabsbootsmann Ansprechpartner des DBwV im Ausland 26 Ansprechpartner Ausland Die Bundeswehr Oktober 2015 Oberstleutnant Christoph Auer Liebe Kameradinnen, liebe Kameraden, Ansprechpartner ersetzen in den Einsatzgebieten die Basisorganisation des Verbands. Statt bei den Truppen- und Standortkameradschaften finden die derzeit über 2500 Soldaten im Auslandseinsatz in den Ansprechpartnern einen ersten Kontakt zum Verband. Der Bundeswehrverband als Ihr Einsatzverband nimmt die Belange der Soldatinnen und Soldaten im Einsatz sehr ernst und transportiert deren berechtigte Anliegen bei Bedarf rasch und auf kurzen Wegen an die politischen Entscheidungsträger. Daher ist es notwendig, in den Kontingenten Ansprechpartner vor Ort zu haben: Für den neuen Einsatz im Mittelmeer, EUNAVOR MED und in Termes bestehen da noch Lücken, die ich gerne schließen würde. Falls Sie als Mitglied des DBwV an einer Tätigkeit als Ansprechpartner im Auslandseinsatz Interesse haben, nehmen Sie bitte Verbindung mit mir auf. Die Einweisung in die Tätigkeit wie auch die Auswertung der Erfahrungen als Ansprechpartner nach Rückkehr erfolgt üblicherweise in Seminarform in Berlin. Der nächste Termin ist der 24. bis 25. November in Berlin Dahlewitz. Dort treffen Sie dann mit erfahrenen Ansprechpartnern nach deren Einsatz zusammen. Für diese Seminare wird regelmäßig Sonderurlaub gewährt. Ich würde mich freuen, Sie anlässlich dieses Seminars in die Aufgaben eines Ansprechpartners einweisen zu dürfen. Wenn Sie also sicher oder voraussichtlich in 2016 in den Einsatz gehen werden und dort als Ansprechpartner tätig werden möchten, nehmen Sie bitte Verbindung mit mir auf, gerne informiere ich Sie vorab über die Aufgaben eines Ansprechpartners. Der BundeswehrVerband hat in der Vergangenheit schon viel für uns Soldaten, aber auch Beamte und zivile Mitarbeiter erreicht; wir alle profitieren davon unabhängig von einer Mitgliedschaft. Sie als Mitglied des DBwV kennen aber auch die großen persönlichen Vorteile: Rechtsschutz in dienstlichen Angelegenheiten und Rechtsauskunft in allen nicht beruflichen Angelegenheiten sowie die Diensthaftpflichtversicherung, die auch bei grober Fahrlässigkeit oder bedingtem Vorsatz für die verursachten Schäden aufkommt. Wenn mit Ihnen Kameraden in den Einsatz gehen, die noch kein Mitglied im DBwV sein sollten, machen Sie diese auf die Leistungen des Verbands aufmerksam! Ich freue mich, von Ihnen zu hören unter: [email protected] 90-5460-1430 0176-81675108 Mit kameradschaftlichem Gruß, Ihr Christoph Auer Ansprechpartner der Auslandskontingente 2015 in Verantwortung des Landesverbands Süddeutschland Der Landesverband Süd hat am 5. Februar 2015 die Verantwortung für die Betreuung der Einsatzverbände und die Ansprechpartner im Einsatz übernommen. Die Ansprechpartner des DBwV im Auslandseinsatz werden durch Oberstleutnant Christoph Auer ([email protected]) betreut. Zu Ansprechpartnern, an die sich alle Soldaten vor Ort wenden können, wurden bestellt: Ansprechpartner DBwV im Auslandseinsatz: Einsatz Einsatzort Stand: 04.09.2015 Einsatzeinheit DstGrd/Name Einsatz ab RS Masar-e-Sharif Hauptansprechpartner RS LogKp HptFw Oliver Diefert 22.06.15 – 15.11.15 RS Masar-e-Sharif Stab TAACN Maj Thomas Peiker 13.05.15 – 17.10.15 RS Masar-e-Sharif UstgVbd MeS - Stab StFw Steffen Wenisch 22.07.15 – 30.11.15 RS Masar-e-Sharif UstgStff EG RS HptFw Markus Löffler 25.08.15 – 28.10.15 RS Masar-e-Sharif UstgVbd MeS - Stab HptFw Patrick Giesecke 01.07.15 – 31.10.15 RS Masar-e-Sharif SanEinsKp MeS StFw Dirk Kaiser 06.07.15 – 14.11.15 RS Kabul UstgKp Kabul StFw Joachim Becker 10.07.15 – 30.11.15 RS Kabul Dt Botschaft KBL Oberstlt Wolfgang Bauerschmidt 04.09.14 – 31.08.16 RS Kabul HQ RS Oberstlt Michael Breuer 06.08.15 – 21.11.15 UNAMA Kabul Military Advisory Unit Oberstlt Rüdiger Tillmann 20.10.14 – 05.10.15 KFOR Prizren Hauptansprechpartner KFOR SanEinsKp StHptm Walter Proneth 28.05.15 – 05.10.15 KFOR Prizren StabsKp DEU EinsKtgt OMaat Susan Nagel 04.06.15 – 05.10.15 KFOR Prizren StabsKp DEU EinsKtgt HptFw Kathrin Schlanghaufer 24.09.15 – 30.01.16 AFTUR Kahramanmaras Hptm Alexander Moos 02.09.15 – 16.12.15 AFTUR Kahramanmaras HptFw Andreas Philipp 19.10.15 – 15.02.16 UNMISS Südsudan DEU Anteil UNMISS Oberstlt Bernd Weiser 06.06.15 – 20.12.15 UNAMID Sudan FHQ, El Fasher Hptm Dennis Stephan 15.06.15 – Feb. 2016 UNAMID Sudan FHQ, El Fasher OStFw Harald Quandt 23.09.15 – 30.03.16 UNIFIL StKp UNIFIL StBtsm Gydan Bogensee 12.08.15 – 16.12.15 S 80 Hyäne HptBtsm Sven-Richard Mühlstädt 17.08.15 – 01.12.15 Limassol UNIFIL UNIFIL Limassol KptLt Olaf Gawron 05.10.15 – 16.12.15 ATALANTA Djibouti EUNAVFOR HptFw Frank Lörchner 01.07.15 – 24.10.15 ATALANTA Djibouti EinsGrp 1 P - 3C HptBtsm Andre Gerken 07.09.15 – 14.12.15 EUTM MALI Koulikoro DEUEinsKtgt StFw Marc von Mandel 25.07.15 – 30.11.15 AusbUstg Irak KTCC AusbFw 01.09.15 – Jan.2016 AusbUstg Irak KTCC StBtsm Ralf Pätzold 15.07.15 – 20.12.15 Ihre zentrale E-Mail-Adresse: [email protected] Auf Bundes- und Landesebene stehen für die Betreuung der Kameraden im Einsatz bereit Beauftragter für Ansprechpartner DBwV im Auslandseinsatz: Oberstleutnant Christoph Auer Landesbeauftragte für Auslandseinsätze: LV Nord: Kapitänleutnant Peter Braunshausen ([email protected]) stv. Landesvorsitzender Nord LV West: OStFw a.D. Rudolf Schmelzer ([email protected]), stv. Landesvorsitzender West LV Ost: OStFw a.D. Thomas Bielenberg ([email protected]), stv. Landesvorsitzender Ost LV Süddeutschland: Oberstlt Josef Rauch ([email protected]), stv. Landesvorsitzender Süddeutschland Auslandseinsatz Die Bundeswehr Oktober 2015 27 DBwV-Kicker im Nordirak eingetroffen Kickern geht immer: Der vom Verband gestiftete Tischkicker kam sofort zum Einsatz. D ie C-160 Transall, die am 20. August um kurz vor Mitternacht pünktlich in Erbil/Nordirak landete, wurde von einem Kameraden besonders erwartet. Oberstabsfeldwebel Matthias S. war persönlich zum Flughafen geeilt, um ein besonderes Frachtstück entgegenzunehmen: einen Tischkicker für das Kontingent, gestiftet vom Deutschen BundeswehrVerband. Oberstabsfeldwebel S. ist auch der Ansprechpartner des Deutschen BundeswehrVerbands im Einsatzland und führt die Ver- bandsarbeit im Nordirak. Beim Besuch des Befehlshabers des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr, Generalleutnant Hans-Werner Fritz, der vom Verbandsvorsitzenden, Oberstleutnant Andre Wüstner, Anfang April begleitet wurde, war die Idee geboren worden, das Kontingent mit einer Freizeitmöglichkeit auszustatten. Ziel war es, etwas Ablenkung und Entspannung vom fordernden und intensiven Einsatz zu finden. Oberstabsfeldwebel S., zugleich auch „Spieß“ im Kontingent, kam spontan der Gedanke, einen Kicker aufzustellen. Oberstleutnant Wüstner hatte noch vor Ort zugesagt, diesen Wunsch zu realisieren. Bei einer gemeinsamen Reise in den Nordirak Anfang Juli trafen der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Volker Wieker, und der Bundesvorsitzende des DBwV erneut auf den Ansprechpartner des Verbands vor Ort. Hierbei kündigte Wüstner das baldige Eintreffen des Spielgeräts an. Nachdem der Kicker schnell aufgebaut war, spielten der Kommandeur des Deutschen Kontingents, Oberst Stephan Spöttel, der Führer Deutsche Kräfte, Oberstleutnant Silvio M., Hauptmann M. und Oberstabsfeldwebel Matthias S., die erste Partie. Über das Ergebnis wurde Stillschweigen vereinbart. I Bei Kfor war Geschicklichkeit gefragt Der Technische Zug veranstaltete anspruchsvollen Wettbewerb – Sachpreise wurden unter anderem vom Deutschen BundeswehrVerband gestiftet E insatz im Kosovo: Vier Monate sind die Soldaten dort, fernab der Heimat. Da hatte Hauptmann Martin W. eine besondere Idee, um etwas Abwechslung in das Einsatzleben zu bringen: An einem Samstagnachmittag veranstaltete der Technische Zug unter Leitung von W. zusammen mit Oberfeldwebel Oliver R. einen Wettbewerb, der den Soldaten alles abverlangte. Ereignisreich, herausfordernd und nass wurde es. Es gab einen Geschicklichkeitsparcours aus zehn Stationen – nicht nur Kraft, Ausdauer und Geschick, auch technisches Verständnis waren gefordert. Gefreut haben sich die Veranstalter über die Teilnahme zweier Teams aus Österreich, die viel gute Laune mitbrachten und alles gegeben haben. Doch was wäre ein Wettkampf ohne Preise für die Besten? Zu gewinnen gab es diverse Sachpreise, die von BundeswehrVerband, Militärseelsorge und Einsatzwehrverwaltungsstelle bereitgestellt wurden. Die Preisverleihung wurde durch den Kommandeur des 41. Deutschen Einsatzkontingentes Kfor, Oberst i.G. Jörn Vill- Das Siegerteam: Oberfeldwebel Vivian A., Stabshauptmann Walter P., Hauptfeldwebel Sascha B., Oberstabsgefreiter Marcel S. (v.l.n.r.), liegend: Oberfeldwebel M. mann, durchgeführt. Viele glückliche Gesichter schauen nun nach vorn – ihrem Einsatzende entgegen – und sagen Danke für die Unterstützung. Im Kosovo sind derzeit rund 700 Soldaten im Auslandseinsatz für die Kosovo Force (Kfor). Das Deutsche Einsatzkontingent trägt mittlerweile die Zahl 41. Doch für viele der Kontingentangehörigen ist die Zeit bald vorbei und sie können sich auf ihr Zuhause freuen. I 28 Die Bundeswehr Oktober 2015 Verbandspolitik Gemeinsam – für die Menschen der Bundeswehr! I n den Sitzungsräumen des Deutschen Bundestags im Paul-LöbeHaus tagten die beiden Bundesvorstände der Arbeitsgemeinschaften der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft Deutschland (CDA), des Deutschen BundeswehrVerbands und des Deutschen Beamtenbunds, um ihre Forderungen an die CDA-Bundestagung im November 2015 zu formulieren. An dem gemeinsamen Gespräch nahmen auch die beiden Bundestagsabgeordneten Peter Weiß, Vorsitzender der Arbeitnehmergruppe der CDU/CSU – Bundestagsfraktion und Ausschussmitglied für Arbeit und Soziales, sowie Bettina Hornhues, Mitglied des Ausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, teil. Beide zeigten Verständnis für die Sorgen und Nöte der Bundeswehrangehörigen. Als Ehefrau eines Berufssoldaten weiß Frau MdB Hornhues genau, welche täglichen Herausforderungen von den Angehörigen der Bundeswehr sowie deren Familien verlangt werden. MdB Weiß hob die Wichtigkeit der beiden Arbeitsgruppen in der CDA hervor und bot die Unterstützung der Die Bundesvorstände der Arbeitsgemeinschaften der ChristlichDemokratischen Arbeitnehmerschaft Deutschland (CDA) tagten in den Sitzungsräumen des Deutschen Bundestages im Paul-LöbeHaus. Arbeitnehmergruppe der CDU/ CSU-Fraktion im Bundestag bei den anstehenden Themen an. Mit Blick auf die aktuellen Geschehnisse rund um die Flüchtlingsproblematik wurden Möglichkeiten erörtert, wie die Bundeswehr in Deutschland, aber auch in der Welt unterstützen kann. Dabei kam die Sorge um den sozialen Frieden in Deutschland zur Sprache. Festgehalten wurde, dass der seit Wochen und Monaten anhaltende Zustrom von Flüchtlingen nach Deutschland nur gemeinsam mit Bund, Länder und Kommunen bewältigt werden kann und die Fluchtursachen bekämpft werden müssen, um eine Stabilisierung der jeweiligen Nachbarstaaten zu erzielen. Er verwies dabei auf das Koalitionspapier vom 6. September 2015, das die Flüchtlingsproblematik ausführlich beleuchtet. CDA Bundestagung im November 2015 in Berlin Die Arbeitsgemeinschaft des dbb unter der Leitung des Vorsitzenden ParlSts Dr. Ralf Brauksiepe, Mitglied des Bundestags, brachte das Thema der Übertragung zur besseren Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf auf Beamten sowie Sol- daten zur Aussprache. Von der Arbeitsgemeinschaft DBwV, unter der Leitung des Vorsitzenden Andreas Hubert, wurden unter anderem Themen wie die Anerkennung der Pendlerarmee und die damit verbundenen Wünsche der Angehörigen der Bundeswehr, der Wahlmöglichkeit zwischen Umzugskosten oder Trennungsgeld, Nachteile von Berufssoldaten und Beamten im Ruhestand beim Versorgungsausgleich und die Aufhebung der Hinzuverdienstgrenze für Fachkräfte der Bundeswehr im Ruhestand eingebracht, die für den öffentlichen Dienst bei der CDA-Bundestagung beschlossen werden sollen. Die Arbeitsgemeinschaften einigten sich darauf, diese Kernforderungen als gemeinsame Anträge in die Bundestagung einzubringen. Die beiden Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaften hoben nochmals hervor, das es viele Gemeinsamkeiten zwischen dem Berufsbeamten auf der einen Seite und dem Soldatenberuf auf der anderen Seite gebe und es nur konsequent sei, wenn die beiden Arbeitsgemeinschaften weiterhin eng zusammenarbeiteten. ■ P flegepflicht versicherung – Eine gesetzliche Veerpflichtung für jed den. Seit 19 Partner 56 der FÖG Nehmen Sie jetzt mit unss Kontakt auf! Informieren Sie mich zum Theema Pflegeppflichtversicherung Name Geb. Datum Voorname Privatanschrrift Egal Wo? Nein!! Die Leistungen sind identisch – aber der Beitrag nicht. Sparen Sie… schon als aktiver Soldat mit einer Anwartschaftsversicherung und einer privaaten Pflegepflichtversicherung bares Geld. 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Bundeswehrseervice Ruhrallee 92 44139 Dortmuund Tel. 0231 919--3003 [email protected] www.continenntale.de/bundeswehr Die Bundeswehr Oktober 2015 Fotos: Türcksch/AA 30 Weißbuch: Interview Weißbuch 2016: Thomas Bagger, Leiter Planungsstab im Auswärtigen Amt, über Möglichkeiten und Grenzen eines Grundsatzdokuments – Fähigkeiten zur Krisenfrüherkennung und Flexibilität sind gleichermaßen gefragt auch seine Auffassungen, seine Perspektiven und seine Schwerpunkte. Die werden wir einbringen, dann aber auch mit dem Verteidigungsministerium, den Kollegen der Arbeitsgruppe dort und mit der politischen Leitung so lange arbeiten, dass innerhalb der Bundesregierung eine abgestimmte Haltung zustande kommt. „Wir müssen weiterhin selbst Antworten geben“ Die Bundeswehr: Es gibt sicherlich viel, was man den Leiter des Planungsstabs im Auswärtigen Amt fragen könnte. Uns interessiert aber der Weißbuchprozess. Zunächst einmal eine eher atmosphärische Frage: Haben Sie schon einmal ein Grundsatzdokument erarbeitet, an dem derart viele Experten unterschiedlicher Disziplinen beteiligt waren? Thomas Bagger: Wir haben im vergangenen Jahr die von Außenminister Steinmeier selbst angestoßene „Review 2014“-Kampagne durchgeführt. Auch die war natürlich viel auf eine Debatte, auf die Einbeziehung sowohl ausländischer wie deutscher Experten und der Öffentlichkeit ausgerichtet. Am Ende haben wir auch ein Abschlussdokument erarbeitet. Was dieses Weißbuch aber davon unterscheidet, ist: „Review 2014“ war ein vom Auswärtigen Amt gesteuerter und auch verantworteter Prozess. Für das Ergebnis steht am Ende der Außenminister. Das Weißbuch 2016 hingegen wird ein verbindliches Dokument, das das Bundeskabinett im nächsten Jahr insgesamt verabschieden soll. Es beansprucht dann natürlich auch einen anderen Grad an Verbindlichkeit für die Bundesregierung. Die umfassenden Beiträge von ganz vielen Experten haben wir bei „Review 2014“ auch gehabt. Aber diesen „Input“ am Ende auf einen Konsens zu verdichten, auf den sich auch innerhalb der Bundesregierung alle Akteure verständigen können, ist auch für mich eine neue Erfahrung. Die Bundeswehr: Das wäre unsere nächste Frage: Wie gelingt es denn, in solch großen Runden zu einem gemeinsamen Ergebnis zu kommen, das dann auch in der redaktionellen Endfassung von allen geteilt wird? Thomas Bagger: Das Ziel eines solchen Strategieprozesses ist ja eigentlich immer ein doppeltes: zunächst Konsens herzustellen unter denen, die da debattieren. Es gibt also einen Verständigungsprozess im Gespräch und bei den Veranstaltungen, bei den Workshops etc.. Und wenn es danach um das verbindliche Dokument geht, kommt zweitens der Abstimmungsprozess in Gang. Dafür gibt es aber in der Bundesregierung seit langem eingespielte und auch niedergeschriebene Regeln zwischen den Ministerien, formelle Abstimmungsverfahren. In dieser Phase sind wir jetzt noch nicht. Aber wenn es dann tatsächlich um Formulierungen geht, da wird es auch viel Gefeile – hoffentlich nicht Gefeilsche – zwischen den beteiligten Ministerien geben. Es heißt im übrigen „Weißbuch zur Sicherheitspolitik und Zukunft der Bundeswehr“. Und gerade beim ersten Teil „zur Sicherheitspolitik“ hat das Auswärtige Amt seine Zuständigkeiten und damit Die Bundeswehr: Kommen wir zu den Inhalten: Krisenfrüherkennung ist eine echte Herausforderung, wie die zahlreichen Konflikte der jüngeren Vergangenheit zeigen. Wohin geht die Tendenz? Sollen wir für alle Fälle gewappnet sein oder verlassen wir uns auf unsere Vorhersagefähigkeiten? Thomas Bagger: Für mich hat das immer zwei Seiten. Ich glaube, wir sollten nicht aufhören zu versuchen, besser zu werden, was Krisenfrüherkennung angeht. Wir dürfen dabei aber nicht den Fehler machen zu glauben, dass wir tatsächlich wissen können, wo, wann und wie uns die nächste Krise erreicht. Insofern gehören für mich diese Dinge immer zusammen. Krisenfrüherkennung heißt ja auch: Wie sind eigentlich die Mechanismen, um von „early warning“ zu „early action“ zu kommen? Es geht darum, den politischen Willen zu mobilisieren, zu sagen: „Wir setzen tatsächlich die Instrumente ein, die die Bundesregierung zur Verfügung hat, bevor solch eine Krise voll ausgebrochen ist.“ Der zweite Punkt ist für mich aber genauso wichtig: Wir wissen nicht genau, wann und wo, aber wir wissen, dass die nächste Krise kommt. Wir müssen deshalb besser vorbereitet sein, als Auswärtiges Amt, als Verteidigungsministerium, als Bundesregierung insgesamt. Das hat eher etwas zu tun mit dem, was die Fachleute „die Resilienz der Organisation“ nennen. Also: Wir müssen flexibel genug sein, um schnell Schwerpunkte zu bilden. Wir müssen quasi einen Krisenpool vorhalten an Personal, an Ressourcen, an Know-how, den man dann innerhalb kurzer Zeit einsetzen kann. Diese Flexibilität ist genauso wichtig wie der Versuch, die Signale richtig auszuwerten und Krisen vorherzusagen. Diese beiden Dinge gehören zusammen. Die Bundeswehr: Der Einsatz militärischer Mittel gilt als Ultima Ratio. Wird es gelingen, die Szenarien für diesen letzten Schritt zur Konfliktbewältigung genauer als bisher einzugrenzen? Es geht natürlich um die Frage: Wofür Bundeswehr? Wann wird sie eingesetzt? Thomas Bagger: Das wird sicherlich eine der schwierigeren Herausforderungen sein – auch, weil das oft eine politisch sehr aufgeladene Diskussion ist. Ich hoffe, dass wir eines deutlich machen können, wie es uns eigentlich schon im vergangenen Jahr mit Blick auf die ganz konkreten Krisen – Ukrainekrise, Konflikt mit Russland, IS – Weißbuch: Interview gelungen ist: Es geht eben nicht um eine SchwarzWeiß-Entscheidung, sondern um die Frage: „Was für Instrumente haben wir zur Verfügung? Welche funktionieren in welcher Situation? Und welche Rolle spielt dann dabei auch der Einsatz der Bundeswehr?“ Dieser Einsatz hat zudem ein breites Spektrum, von der Flüchtlingsrettung im Mittelmeer über die Herstellung von Sicherheit, Stabilisierung bis hin zum Kampfeinsatz. Und das ist noch nicht alles. Wir sollten also ein bisschen wegkommen von dieser Schwarz-Weiß-Diskussion, die wir meines Erachtens in Deutschland zu lange gehabt haben. Ich glaube, dass wir keinen fest definierten Kriterienkatalog erstellen können, in den sich dann alle künftigen Situationen pressen lassen. Man würde die Bedeutung von Strategiedokumenten überhöhen, wenn man von ihnen Antworten auf alle Situationen der Zukunft erwartete. Wir müssen also weiterhin in der dann gegebenen, konkreten Situation selbst Antworten geben auf die politisch ganz schwierige Frage: „Ist es richtig? Ist es sinnvoll? Ist es verantwortbar, deutsche Soldaten in einen bewaffneten Einsatz außerhalb der Landesgrenzen, außerhalb der Bündnisgrenzen zu schicken?“ Die Bundeswehr: Der vernetzte Ansatz scheint ja für zahlreiche Krisensituationen von den meisten Experten als eine Art Königsweg angesehen zu werden. Welchen Stellenwert hat dieses Kapitel im neuen Weißbuch? Thomas Bagger: Noch sind wir nicht so weit, dass ich sagen könnte, welchen Raum dieser Ansatz im künftigen Weißbuch einnehmen wird. Er war ja die Hauptüberschrift des Weißbuchs 2006 – als Reflexion der Erfahrungen gerade auch beim Einsatz in Afghanistan. Wir haben hier in den vergangenen zehn Jahren noch viel dazugelernt. Ich denke nicht, dass jemand den Sinn dieses Ansatzes grundsätzlich in Frage stellt. Deswegen wird sich das auch im neuen Weißbuch widerspiegeln. Aber das Konzept ist natürlich kein Allheilmittel. Und es ist auch nicht die Antwort auf all das, was sich in unserem außen- und sicherheitspolitischen Umfeld verändert hat. Wir werden diesen vernetzten Ansatz also wiederfinden im neuen Weißbuch, aber wo und wie genau, ist noch unklar. Die Bundeswehr: Trotzdem noch eine Frage: Die Diskrepanz zwischen dem Einsatz der finanziellen Mittel für die militärische Seite und für den zivilen Aufbau war oft erstaunlich. Wird es Ansätze geben, dieses Ungleichgewicht etwas auszutarieren bei künftigen Krisenbewältigungsszenarien? Thomas Bagger: Wir im Auswärtigen Amt haben – als Folge des „Review 2014“-Prozesses – der Tatsache Rechnung getragen, dass auch Außenpolitik eben immer mit finanziellen Mitteln zu tun hat. Etwa mit der Einrichtung der Abteilung „Krisenprävention, Stabilisierung, Konfliktnachsorge“, Abteilung S, wie sie bei uns intern heißt. Da geht es eben nicht nur um Verhandlungen, Gesprächsrunden und so weiter. Sondern es geht auch um Stabilisierungsprojekte und weitere Dinge, die wir am Ende mit finanziellen Mitteln unterlegen müssen, um zum Erfolg zu kommen. Das ist immer mehr ein Teil unserer Diplomatenrealität im Auswärtigen Amt. Afghanistan ist dafür ein Beispiel. Aber es ist auch die Erfahrung, die wir schon mit dem Stabilitätspakt auf dem Balkan gemacht haben. Als Auswärtiges Amt haben wir häufig ad hoc eine Struktur aufgebaut, die solche Projekte koordiniert. Und beim nächsten Mal haben wir sie für einen anderen Krisenherd erneut aufgebaut. Dann fingen wir sozusagen wieder bei Null an. Um den Lernprozess zu verkürzen, wollen wir diese Strukturen, dieses Expertenwissen und das entsprechende Personal vorhalten. Insgesamt gilt jedoch auch: Die Bundeswehr ist, wie jede moderne Streitkraft, ein teures Instrument. Deshalb ist der Vergleich der Kosten von einem Jahr Bundeswehrmandat mit den 180 Millionen Euro, die das Auswärtige Amt in Afghanistan ausgibt, und den 250 Millionen, die das Entwicklungsministerium beisteuert, zu kurz gegriffen. Vieles von dem, was die Bundeswehr da zur Verfügung stellt, schafft ja zudem gerade die Sicherheit, in der diese zivilen Aktivitäten sich abspielen können. Die Bundeswehr: Das Weißbuch soll nicht nur auf möglichst breiter Expertise beruhen, sondern auch die Bürger der Republik einbinden. Gelingt das aus Ihrer Sicht? Thomas Bagger: Das fragen Sie besser die Kollegen von der Projektgruppe Weißbuch im Verteidigungsministerium, denn das ist die schwierige Aufgabe, die ihnen gestellt war. Ich weiß das aus eigener Erfahrung, auch mit Blick auf den „Review“-Prozess im vergangenen Jahr mit ca. 60 öffentlichen Veranstaltungen: Es ist möglich, eine breitere Öffentlichkeit zu erreichen, aber nicht einfach. Schwierig ist vor allem, das Interesse über die Kreise hinaus auszuweiten, die sich professionell mit Sicherheitspolitik, mit Außenpolitik beschäftigen. Ich würde das eher als Daueraufgabe verstehen. Nach einem halben Jahr öffentlicher Debatte über dieses Weißbuch kann man nicht sagen, wir hätten den sicherheitspolitischen Diskurs entscheidend verändert. Ich denke jedoch, dass Menschen sich für das Themenfeld mehr interessieren, weil sie das Gefühl haben, dass die Krisen der Welt näher an Deutschland heranrücken und eine Antwort darauf haben wollen. Ob Ukrainekrise, der Krieg im Nahen Osten in Syrien/im Irak oder Flüchtlings- Die Bundeswehr Oktober 2015 31 krise: Wenn man deutlich macht, welche Instrumente die Politik dafür anbieten kann, wenn man es an dieser Stelle also konkret macht, dann ist das Interesse auch in der breiteren Öffentlichkeit da. Das ist nicht einfach, aber wir haben es für das Auswärtige Amt als ständige Aufgabe definiert, deutsche Außenpolitik eben auch im Inland zu vermitteln. Denn letztlich hängt die Frage „Wie aktiv können wir sein? Außenpolitisch, sicherheits- und verteidigungspolitisch sowie bündnispolitisch?“ auch davon ab, wie groß das Verständnis und die Zustimmung im eigenen Land ist. Die Bundeswehr: Kann der Weißbuchprozess dazu beitragen, die Ressorts der Bundesregierung in der Krisenbewältigung und der außenpolitischen Handlungsfähigkeit allgemein besser zusammenzuführen? Thomas Bagger: Ja, ich hoffe das. Und das ist einer der Gründe, warum wir den Workshop, den das Auswärtige Amt gemeinsam mit dem Verteidigungsministerium organisiert hat, mit dem Thema „Krisenfrüherkennung“ überschrieben haben. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, Krisenprävention und Krisenmanagement zu verbessern, auch von den Strukturen her. Mein Ausgangspunkt ist dabei das Krisenreaktionszentrum im Auswärtigen Amt, das hier unten im Keller in den Tresoren der alten Reichsbank zu Hause ist. An diesem Tisch sitzen in Entführungsfällen, bei Naturkatastrophen oder Evakuierungen alle, die etwas in der Bundesregierung beizutragen haben: die anderen Ressorts, aber auch das Bundeskriminalamt, das Technische Hilfswerk etc.. Auch für politische Krisen muss es gelingen, eine solche Plattform zur Verfügung zu stellen. Wir glauben, dass wir mit der „Abteilung S“ dazu ein sinnvolles Angebot machen. Inwieweit sich das am Ende im Weißbuch selbst niederschlägt, werden wir sehen. Über die Notwendigkeit, dass wir die verschiedenen Instrumente innerhalb der Bundesregierung besser zusammenführen, sind sich jedenfalls alle Akteure einig. Die Bundeswehr: Herr Dr. Bagger, wir danken Ihnen für das Gespräch. Mit Thomas Bagger (r.), seit 1992 im Diplomatischen Dienst und Sohn des früheren Generalinspekteurs Hartmut Bagger, sprachen Herausgeber Jan Meyer (l.) und Chefredakteur Frank Henning. Die Bundeswehr Oktober 2015 Weißbuch: Interview Fotos: dpa 32 „Manchmal ist ein wirkungsvoller Schlag erforderlich“ Die Bundeswehr: Verfügen die Niederlande über eine grundlegende Direktive zur Sicherheitspolitik, wie zum Beispiel ein Weißbuch, das der Regierung als Orientierungshilfe dient? Tom Middendorp: In den Niederlanden gibt es die sogenannte Internationale Sicherheitsstrategie, in der drei strategische Interessen der Niederlande erwähnt werden. Zu denken ist an die Sicherheit unserer Bündnispartner und unseres eigenen Territoriums, eine gut funktionierende internationale Rechtsordnung und wirtschaftliche Sicherheit. Unter dieser Perspektive wird beispielsweise Krisenherden und instabilen Regionen in der Nähe Europas besondere Aufmerksamkeit entgegengebracht. Die Sicherheitsstrategie ist ein Fundament der niederländischen Verteidigungspolitik und richtungsweisend für den Einsatz der Streitkräfte. Das ist deutlich an den strategischen Plänen zu erkennen, die der Verteidigungsminister zu Beginn jeder Legislaturperiode aufstellt. Die niederländischen Streitkräfte müssen modern und effektiv sein, mit einem Haushalt, der den Anforderungen entspricht. Das realisieren wir sowohl international mit unseren Nato- und EUVerbündeten wie auch national zur Gewährleistung der Sicherheit. Das Ambitionsniveau ist aller- General Tom Middendorp, damals Kommandeur der niederländischen Landstreitkräfte, begleitet eine Patrouille in den Straßen von Kundus im August 2012. Die Initiatoren des Weißbuch-Prozesses wollen über den Tellerrand schauen: Tom Middendorp, Befehlshaber der niederländischen Streitkräfte, ist einer der beteiligten Experten. Mit ihm sprach „Die Bundeswehr“ über internationale Verantwortung und das Selbstverständnis von Streitkräften dings von den verfügbaren Budgets abhängig. So haben die Niederlande ihre Ambitionen wegen der Einsparungen leicht nach unten korrigiert, wodurch dem Umfang und der Dauer unserer Beiträge Grenzen gesetzt sind. Internationale Zusammenarbeit ist hierbei ein wichtiger Schlüssel. Zusammen mit Deutschland sind wir Vorreiter auf dem Gebiet der Zusammenarbeit. Schauen Sie sich nur die Very High Readiness Joint Task Force (VJTF) an. Sie zeigt, wie stark der binationale Motor ist, wobei wir einen soliden Kern bilden, dem andere Länder sich anschließen können. Tom Middendorp, Befehlshaber der niederländischen Streitkräfte Die Bundeswehr: Glauben Sie, dass die Erstellung eines Weißbuchs das richtige Instrument ist, eine breite öffentliche Debatte über die Sicherheitspolitik in Deutschland zu entfachen? Tom Middendorp: Die Streitkräfte stehen für Frieden, Sicherheit und Stabilität. Diese sind momentan nicht selbstverständlich. Es herrscht große Unruhe an den Grenzen Europas. Das zeigen die Weißbuch: Interview Flüchtlingsströme aus Nordafrika und dem Nahen Osten. Jedoch auch die zugenommene Aggression Russlands und der Vormarsch des IS in Syrien und im Irak stellen uns vor neue Herausforderungen. Die Unsicherheit in der Welt beschäftigt alle. Die Mischung und Anhäufung der Probleme macht auch deutlich, dass eine weitere Reduzierung der Budgets für die Streitkräfte nicht mehr zumutbar ist. Ein Weißbuch weist die Richtung und liefert eine Zukunftsvision. Es war denn auch eine große Ehre für mich, in Berlin während der Auftaktsitzung für die Erstellung des Weißbuchs einen Vortrag zu halten. Ich finde es ein interessantes, jedoch vor allem wichtiges Projekt, und ich bin gespannt auf das Ergebnis. Es ist auch wichtig, dass die Gesellschaft sich in einem Weißbuch wiedererkennt und dass dies eine Antwort gibt auf die bestehenden Sorgen um die Sicherheit. Insbesondere das Warum der eingeschlagenen Linie und die Art der Streitkräfte müssen dabei klar sein. Das erfordert eine gute Interaktion mit der Gesellschaft. Die Bundeswehr: Was Einsätze wie in Afghanistan oder Mali anbelangt: Gehört es zum Selbstverständnis der Niederlande, internationale Verantwortung zu tragen? Tom Middendorp: Ja, das ist sogar im Grundgesetz festgeschrieben. In diesem Punkt sind die Niederlande ziemlich einzigartig. Artikel 97 nennt die „Förderung der internationalen Rechtsordnung“ als eine der Zielsetzungen der Streitkräfte. Darunter verstehen wir beispielsweise die Beteiligung an internationalen Einsätzen mit einem UN-Mandat. Darüber hinaus haben die Streitkräfte natürlich auch Aufgaben in den Niederlanden zu erfüllen. Eigenständige Aufgaben, aber auch Aufgaben zur Unterstützung der zivilen Behörden. Dafür muss immer Kapazität verfügbar sein. Inzwischen ist ein wesentlicher Teil der niederländischen Streitkräfte mit einem Einsatz, der Vorbereitung darauf oder der Regeneration beschäftigt. Es handelt sich jedoch nicht nur um eine Verpflichtung, sondern auch um das Übernehmen von Verantwortung. Das tun andere auch. So waren Deutschland und die Niederlande zusammen Leitnation in der Internationalen Sicherheitsunterstützungstruppe (ISAF) für Afghanistan. Alle UN-, EU- oder Nato-Missionen setzen sich aus verschiedenen Nationalitäten zusammen. Auch wächst in den Niederlanden die Erkenntnis, dass die Sicherheit im eigenen Land völlig von der Sicherheit außerhalb der Niederlande abhängt und dass man Bedrohungen bisweilen an der Quelle bekämpfen können muss. Die Bundeswehr: Wenn wir uns die niederländischen Auslandseinsätze anschauen, wie die Mission in Afghanistan oder den derzeitigen Einsatz in Mali, fällt es auf, dass die Niederländer ihre Einsätze auf ziemlich robuste Art und Weise durchführen, so werden beispielsweise von Anfang an Kampfhubschrauber eingesetzt. Ist dies ein Bestandteil der Philosophie der niederländischen Streitkräfte? Tom Middendorp: Es geht darum, welche Wirkung der Einsatz erzielen soll und was dafür erforderlich ist. Internationale Zusammenarbeit ist hierbei der Schlüssel. Verschiedene Länder bringen Fähigkeiten ein. Die Niederlande erwägen auch, was erwünscht und machbar ist. Bei der Gestaltung des Beitrags wird natürlich auch die Selbstversorgung in Betracht gezogen. Das ist nicht umsonst. Wir haben in der Vergangenheit Lehrgeld gezahlt und daraus unsere Schlüsse gezogen. Unseres Soldaten müssen gut vorbereitet sein und mit genügend Mitteln ausgestattet werden, sodass sie ihre Aufgabe ausführen, aber nötigenfalls auch eingreifen können. Manchmal ist ein wirkungsvoller Schlag erforderlich. Die derzeitige Mission im Irak gegen den IS ist dafür ein gutes Beispiel. Dort bombardieren niederländische F-16-Kampfflugzeuge die Stellungen dieser barbarischen Terrororganisation. Aber die F-16 sind auch ungemein zu Beobachtun- Die Bundeswehr Oktober 2015 33 weiter ausgebaut. Unser Wunsch ist natürlich, dass wir über die binationale Kraft wachen und diese weiterentwickeln. Das gereicht uns beiden zum Vorteil, auch deshalb, weil wir viele Sicherheitsinteressen teilen. Unsere Armeen sind inzwischen so gut miteinander bekannt, dass die Zusammenarbeit in zukünftigen Missionen immer reibungslos verlaufen wird. Die Bundeswehr: Kann die Bundeswehr etwas von den niederländischen Streitkräften lernen? Tom Middendorp: Wenige Armeen arbeiten schon jahrelang so eng miteinander zusammen wie die niederländische und die deutsche. Wir sammeln beide viel Erfahrung, von der Anwerbung bis Tom Middendorp (M.) spricht bei einem Überraschungsbesuch mit Soldaten im malischen Gao im Mai 2014. gen und dem Sammeln von Informationen geeignet. Damit haben wir in Afghanistan gute Erfahrungen gemacht. In Mali spielen die Niederlande derzeit beim Sammeln und Auswerten von Informationen für die UN-Mission MINUSMA eine wichtige Rolle. Die Apache-Kampfhubschrauber eignen sich dazu hervorragend. Darüber hinaus können sie bei drohender Gefahr hart eingreifen. Die Bundeswehr: Was wünschen sich die Niederlande im Hinblick auf zukünftige Einsätze von den deutschen Streitkräften? Tom Middendorp: Deutschland und die Niederlande waren in den vergangenen Jahren gemeinsam an einer Reihe von Auslandseinsätzen beteiligt. Ich nenne die ISAF-Mission in Afghanistan, aber auch die Patriot-Mission in der Türkei und die Bekämpfung der Piraterie bei Somalia. Ein anderes gutes Beispiel ist das niederländische Boarding-Team, das zu einem früheren Zeitpunkt dieses Jahres im Rahmen der EU-Mission „Atalanta“ auf einer deutschen Fregatte stationiert war. Wir können einander viel bedeuten. Das tun wir schon 20 Jahre mit dem Ersten Deutsch-Niederländischen Korps. Die niederländische Luftbewegliche Brigade wurde der deutschen Division Schnelle Kräfte unterstellt. Beide Länder bringen dabei ihre spezifischen Kenntnisse ein: Deutschland verfügt über umfangreiche Kenntnisse über den Einsatz von Fallschirmjägern, und die Niederlande haben viel Erfahrung mit dem Einsatz von Hubschraubern. Wir haben einander in den vergangenen Jahren wirklich gut kennen- und vertrauen gelernt. Unsere Zusammenarbeit wird auch hin zur Ausbildung und zum Einsatz. Die Tatsache, dass wir einander schätzen und respektieren gelernt haben, bietet ständig Möglichkeiten, voneinander zu lernen. Soldaten auf allen Ebenen, vom einfachen Soldaten bis zum Befehlshaber der Streitkräfte, vom Generalisten bis zum Spezialisten, kennen sich persönlich und lernen voneinander. Das gilt nicht nur für das Heer, sondern auch für die Luftwaffe und die Marine. Internationale Zusammenarbeit ist auch notwendig. Keine einzige Armee kann es sich mehr erlauben, allein aufzutreten. In der heutigen instabilen und unsicheren Welt übernehmen Staaten ihre Verantwortung. Die Bundeswehr: Welche Rolle sollte Deutschland in einer zukünftigen globalen Sicherheitsarchitektur übernehmen? Tom Middendorp: Das ist eine Frage, die ich als niederländischer General nicht beantworten kann, das liegt in der Verantwortlichkeit der deutschen Politik. Deutschland ist eines der größten und wichtigsten Mitglieder sowohl der Nato wie auch der EU. Das wird von allen Ländern anerkannt und bietet Deutschland die Möglichkeit, seine Rolle weiterzuentwickeln. Ich bin denn auch voller Zuversicht, dass Deutschland ein zuverlässiger internationaler Partner bleibt. Ich verfolge die politische Diskussion mit großem Interesse. Durch unsere Zusammenarbeit sind unsere Armeen tief miteinander verbunden, und das bauen sie in Zukunft auf militärischem Gebiet weiter aus. Die Bundeswehr: Viele Dank, Herr General. Die Bundeswehr Oktober 2014 Weißbuch: Kolloquium Foto: gr. Darrelmann 34 Zum Kolloquium „Perspektiven der Bundeswehr in der Gesellschaft“ kamen zahlreiche Experten zusammen, um den Weißbuchprozess voranzutreiben. Es geht nicht um Integration, sondern um Anerkennung Experten-Workshop zum Weißbuch 2016 D er Generalinspekteur brachte es auf den Punkt: General Volker Wieker sagte in seiner Rede zum Weißbuch-Kolloquium „Perspektiven der Bundeswehr in der Gesellschaft“, es gehe nicht um Integration in die Gesellschaft, „denn da kommen wir alle her, sondern es geht um Anerkennung.“ Damit skizzierte der Generalinspekteur das Verhältnis von Streitkräften und Bevölkerung. Und es gehe nun darum, Verbündete und Solidarität in der Gesellschaft zu finden. Also unter denen, „deren Recht und Freiheit zu verteidigen, wir alle geschworen haben.“ Das Kolloquium war der öffentliche Teil, der an den nicht-öffentlichen Experten-Workshop anknüpfte. Beides ist Teil der sogenannten Parti- zipationsphase zum Weißbuch 2016, in der möglichst viele Fachleute disziplinübergreifend miteinander debattieren. Es trafen also ehemalige Bundestagsabgeordnete wie Jörn Thießen, jetzt Fachbereichsleiter an der Führungsakademie der Bundeswehr, auf Historiker wie Klaus Naumann vom Hamburger Institut für Sozialforschung oder auf vormalige Generale wie Generalleutnant a.D. Rainer Glatz, den langjährigen Befehlshaber des Einsatzführungskommandos. Die Diskussionen in den Panels waren bunt. Zwei Beispiele: Thießen berichtete von der öffentlichen Wahrnehmung, die sich immer wieder nur auf die Bundeswehr konzentriere. Dabei seien zehnmal mehr deutsche zivile Kräfte im Ausland unterwegs als Uniformierte. Und Glatz beleuchtete während des Kolloquiums auch den „vernetzten Ansatz“: Der vorherigen Diskussion entnahm er die Anregung, das „tribal thinking“ zu stärken, also die stärkere personelle Vernetzung zwischen den Bundesministerien. Bestes Beispiel dafür war übrigens der Leiter von Workshop und Kolloquium: Geza von Geyr, Abteilungsleiter Politik im Verteidigungsministerium und vorher Abteilungsleiter im Auswärtigen Amt. Er warf die wichtige Frage auf, ob die Gesellschaft auf das Paradoxon „die Unsicherheit mit der Sicherheit“ vorbereitet sei. Er selbst gab die Antwort: „Geht so.“ Für den Deutschen BundeswehrVerband war Oberstleutnant i.G. Detlef Buch, Vorsitzender Luftwaffe, dabei. I Zahlreiche Workshops und weitere Veranstaltungen dienen dazu, das Expertenwissen im Weißbuchprozess zu bündeln. Die Bundeswehr Oktober 2015 35 Foto: DBwV ✶✶✶✶✶✶ Europa ✶✶✶✶✶✶ EUROMIL-Vizepräsident Flemming Vinther, Hauptmann Jörg Greiffendorf, Kapitän zur See Kay-Achim Schönbach und Hauptmann a.D. Albrecht Kiesner (Kopfende, v. l. n. r.) Die Northern Group zu Gast beim DBwV Tagung der skandinavischen, irischen und Benelux-Mitgliedsverbände von EUROMIL in Berlin D ie EUROMIL Northern Group hat Ende August zum ersten Mal in Deutschland getagt. Die derzeit auf europäischer Ebene geführten spannenden und kontroversen Debatten spiegelten sich auch in der Tagesordnung wider. Ziel der Tagung war ein gemeinsamer Meinungsaustausch zu den Themen strukturierte Partnerschaften, Zukunft und Realität einer europäischen Armee sowie die Verbesserung der Zusammenarbeit innerhalb der Northern Group. Die Vortragsrunde eröffnete Bernd Hüttemann. Mit Blick auf die politische Zusammenarbeit warf der Vize-Präsident des Verbands „European Movement International“ die Frage auf, wann eine europäische Armee Realität wird. Hüttemann betonte, dass schon in den 1960er Jahren eine europäische Verteidigungsgemeinschaft scheiterte und als Folge dessen die Nato als kollektives Sicherheitsbündnis etabliert wurde. Die Frage, die man sich jetzt stellen sollte, ist nicht, was die Europäische Union nun tun könne, sondern inwieweit die Nationalstaaten bereit sind, am Thema europäische Armee zu arbeiten. Der Vize-Präsident sieht dies allerdings sehr kritisch, da schon beim Thema Flüchtlingspolitik erhebliche Kooperationsprobleme zwischen den Mitgliedsländern auftreten – es werde nicht mit einer Stimme gesprochen. Hüttemann plädierte für eine Stärkung der europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik. Einig waren sich die Verbände über die notwendigen Anpassungen im Hinblick auf eine europäische Armee. Dafür müssten nicht nur die Arbeits- und sozialen Bedingungen harmonisiert, sondern auch die Dimension der Menschenrechte miteinbezogen werden. Im Anschluss hielt Oberstleutnant Jörg Bestehorn des Kommandos SKB einen Vortrag zum Thema „Strukturierte Partnerschaften der Streitkräftebasis (SKB)“. In seinem Vortrag verdeutlichte Bestehorn die Kooperationsmöglichkeiten seines Organisationsbereichs und ihre Einmaligkeit in der militärischen Welt. Die teilnehmenden Verbände waren überrascht von der unterschiedlichen Einsetzbarkeit der SKB und von der Tatsache, dass nach heutigem Stand mehr als 100 Maßnahmen mit Partnernationen durch die SKB im Rahmen von bilateralen Jahresprogrammen durchgeführt werden. Mit Blick auf die militärpolitische und einsatzbezogene Zusammenarbeit sprach Kapitän zur See Kay-Achim Schönbach aus seiner Sicht über die Zukunft einer europäischen Armee. In seinem Vortrag beurteilte er die Zusammenarbeit der europäischen Partner in den Einsatzgebieten der Bundeswehr und betonte, dass vor allem die Kooperationen hervorragend funktionieren, weil vieles – etwa Sprache, Philosophie und Material – annähernd gleich sei. Er sprach sich für weitere Standardisierungen aus, um zukünftig noch erfolgreicher zu sein. Jedoch wird in seinen Augen kein Mitgliedsland bereit sein, seine Souveränität für die Gründung einer europäischen Armee zu opfern. Im Anschluss an den informativen und lebhaften Austausch fand ein Besuch im Deutschen Bundestag statt. Den Teilnehmern wurden während einer spannenden Führung die politischen Strukturen und for- malen Abläufe im Rahmen eines historischen Abrisses nahegebracht. Mit einem herrlichen Blick über Berlin ließ die Gruppe die Veranstaltung in der Kuppel des Bundestags ausklingen. jf Anzeige WIRTSCHAFT | TECHNIK | KOMMUNIKATION Jet z t en 4 Wo c h s kostenlo! te ste n Bachelor und Master neben dem Beruf? Bei AKAD im Fernstudium! ! Betriebswirtschaftslehre Maschinenbau Dienstleistungsmanagement Mechatronik Elektro- und Informationstechnik Technische Informatik Financial Services Management Wirtschaftsinformatik Internat. Business Communication Wirtschaftsingenieurwesen Die Bundeswehr Oktober 2015 Heer Fotos (4): Bundeswehr 36 Das bestehende Denkmal am Hohen Brendten wurde durch einen Gedenkstein für die Gebirgssoldaten der Bundeswehr ergänzt. Generationen im Gedenken verbinden Denkmal am Hohen Brendten erinnert nun auch an die Gebirgssoldaten der Bundeswehr Mittenwald. Premiere für die Bundeswehr: Erstmals wurde einem bestehenden Denkmal eine Erweiterung angefügt. Das seit 1957 bestehende Denkmal am Hohen Brendten erinnert an die Toten der beiden Weltkriege. Nun wurde das Denkmal um einen Gedenkstein erweitert, der „den Gebirgssoldaten der Bundeswehr, die für Frieden, Recht und Freiheit ihr Leben ließen“, gewidmet ist. Jedes Jahr findet am Hohen Brendten in Mittenwald eine Feier zum Gedenken an die Toten der deutschen Gebirgstruppe in den beiden Weltkriegen, an alle Opfer von Krieg und Gewalt und im Besonderen an die Angehörigen der Gebirgstruppe der Bundeswehr, die bei der Ausübung ihres Dienstes ihr Leben verloren, statt. Mit dem zusätzlichen Element erhalten die toten Gebirgssoldaten der Bundeswehr nun auch ein optisches Denkmal. Zur Einweihung am 13. September hatten sich viele ehemalige und aktive Angehörige der Gebirgstruppe, Traditions-, Reservisten- und Kameradschaftsvereine sowie zahlreiche Fahnenabordnungen rund um die großen Türme des Denkmals am Hohen Brendten versammelt. Nach der Weihe des Gedenksteins durch einen katholischen und einen evangelischen MilitärDekan wurden viele Kränze abgelegt. Eine der Abordnungen wurde von Hauptmann a.D. Hans-Walter Tessler, Bezirksvorsitzender Oberbayern, geführt: „Seit 2006 bin ich jedes Jahr an diesem besonderen Ort. Mir ist seit Langem der Wunsch bekannt gewesen, dieses Denkmal zu erweitern und ich bin beeindruckt von der Umsetzung dieser Idee.“ Für die Gebirgsjägerbrigade 23 „Bayern“ legte der Kommandeur, Brigadegeneral Alexander Sollfrank, einen Kranz nieder. „Ich finde es richtig und wichtig, dass die Soldatinnen und Soldaten der Gebirgstruppe der Bundeswehr, mit ihrer mittlerweile langen Geschichte, auch in den Auslandseinsätzen, hier jetzt einen Ort des Gedenkens bekommen haben“, so der General. Nach der Weihe des Gedenksteins wurden zahlreiche Kränze davor abgelegt, hier von Generalleutnant Erich Pfeffer (r.). Heer Die Bundeswehr Oktober 2015 37 Sichtlich stolz auf den neuen Gedenkstein: Oberstabsfeldwebel Gerhard Kaiser, Oberstleutnant Thomas Behr, Generalmajor Bernd Schütt, Generalleutnant Erich Pfeffer, Brigadegeneral Alexander Sollfrank und Brigadegeneral Michael Matz (v.l.n.r.) An der Finanzierung des sechs Tonnen schweren Granitblocks beteiligten sich auch der Deutsche BundeswehrVerband und die Soldaten und Veteranen Stiftung (SVS). Oberstleutnant Thomas Behr, Vorsitzender Heer im DBwV und Vorsitzender der SVS, sagte dazu: „Heute ist ein besonderer Tag: Wir können hier gemeinsam einen Gottesdienst in Frieden feiern und gleichzeitig unter Anteilnahme einer großen Öffentlichkeit aus dem In- und Ausland eine Erweiterung des bereits bestehenden Denkmals erleben. Das Gedenken an unsere Kameraden zu bewahren ist auch eines der Stiftungsziele der Soldaten und Veteranen Stiftung unseres Verbands, mit der wir das Projekt gerne unterstützt haben. Das Ehrenmal kann als Vorbild dienen, vielleicht leichter Generationen miteinander zu verbinden Die seitliche Inschrift des neuen Gedenksteins, dessen Herstellung vom DBwV und von der SVS unterstützt wurde. und die Bedeutung von Trauer und Gedenken auch für eine jüngere Generation herauszustellen. In der heutigen Bundeswehr sind es oftmals die jungen Soldaten, die den Krieg hautnah erleben. Es ist hier ein Ort geschaffen worden, an dem man vermutlich in Zukunft auch vielen jüngeren Menschen begegnen wird. Es war bewegend mitzuerleben, wie Jung und Alt in Andacht verbunden waren. Für mich ist dieser Ort ein würdiger Ort, der Trauer und Gedenken öffentlich, aber dennoch geschützt ermöglicht. Mein Dank richtet sich vor allem an den Präsidenten des Kameradenkreises der Gebirgstruppe e.V., Horst-Dieter Buhrmester, unter dessen Führung viele engagierte Menschen diese Idee zielstrebig verfolgt haben.“ I Königsetappe der „I Can Radtour“ startete in Mittenwald Oberstleutnant Thomas Behr mit Veteran Tino Käßner (r.) Von Mittenwald über den Brenner nach Südtirol – am 13. September startete in Mittenwald die 12. Etappe der „I Can Radtour Doorn Sarajevo 2015“ (lesen Sie dazu auch den Bericht auf Seite 60). Unter den radelnden Veteranen war auch Tino Käßner aus Deutschland, der im Afghanistan-Einsatz seinen rechten Unterschenkel verlor. Er trat für die Königsetappe im SVS-Trikot an. I Die Bundeswehr Oktober 2015 Heer Fotos: Bundeswehr 38 Königlicher Besuch in Münster König Willem-Alexander der Niederlande (3.v.l.), Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (4.v.l.), Oberbürgermeister Markus Lewe (2.v.r.) sowie der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Volker Wieker (r.) H öchste Sicherheitsvorkehrungen im westfälischen Münster: Der niederländische König Willem-Alexander und NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft nahmen am 27. August an den Feiern des Deutsch-Niederländischen Korps teil. Der Truppenverbund begeht in diesem Jahr sein 20jähriges Bestehen. Außerdem wurde die seit zehn Jahren bestehende Patenschaft mit der Stadt Münster gefeiert. Rund 250 geladene Gäste, darunter die Generalinspekteure der niederländischen und deutschen Streitkräfte sowie die Inspekteure der Heere beider Länder, hatten sich im historischen Rathaus von Münster eingefunden. Den Deutschen BundeswehrVerband vertraten der Landesvorsitzende West, Oberstleutnant a.D. Thomas Sohst, und der Vorsitzende Heer, Oberstleutnant Thomas Behr. „Das I. Deutsch-Niederländische Korps ist ein gelungenes Beispiel für multinationale Zusammenarbeit – es arbeitet nicht nur gemeinsam, es lebt auch in enger Gemeinschaft. Mit keinen Streitkräften arbeitet das deutsche Heer derzeit so eng zusammen wie mit den Niederländern“, sagte Behr. Das I. Deutsch-Niederländische Korps feierte 20-jähriges Bestehen Unformen gehören zum Stadtbild Oberbürgermeister Markus Lewe betonte in seiner Festrede, dass Münster auf eine 1200jährige Geschichte zurückblicken könne und eine wirklich stolze Garnisonsstadt sei. „Besonders stolz sind wir darauf, dass die Soldaten des I. Deutsch-Niederländischen Korps auch in Uniform in der Stadt sichtbar sind. Außerdem ist es ein schönes Beispiel und eine gute Tradition zugleich, dass die neu zum I. Deutsch-Niederländischen Korps versetzten Soldaten zuerst zum Rathaus kommen, in dem sie empfangen und mit der Stadt bekanntgemacht werden.“ Test als Speerspitze bestanden Generalleutnant Volker R. Halbauer, Kommandierender General des I. Deutsch-Niederländischen Korps, hieß ebenfalls alle Gäste herzlich willkommen. In seiner Rede ging er auch auf die veränderte sicherheitspolitische Situation in Europa und die damit verbundenen Einflüsse auf seinen Großverband in dessen Rolle als Nato Response Force (NRF) ein: „Wenn Sie mich ansehen, dann müssen Sie sich vorstellen, dass ich drei Hüte trage: einen deutschen, einen niederländischen und einen NatoHut. Speziell die Nato hat für uns in diesem Jahr einige Herausforderungen zu bieten. Wir muss- ten die sogenannte Speerspitze aufstellen und diese mit der Verlegung sowie einer Übung in Polen testen. Diesen Test haben wir bestanden.“ Verleihung des Fahnenbands Im Rahmen eines Militärappells auf dem Prinzipalmarkt vor dem Rathaus verlieh Ministerpräsidentin Hannelore Kraft dem I. Deutsch-Niederländischen Korps das Fahnenband des Landes Nordrhein-Westfalen. Die Münsteraner Bevölkerung nahm daran in beachtlicher Zahl teil und kommentierte diese Auszeichnung mit einem kräftigen Applaus. Die Verleihung des Fahnenbands ist für jeden militärischen Verband eine ganz besondere Auszeichnung. Es steht für die enge Verbundenheit zwischen Bundesland und Soldaten. „Das Fahnenband des Landes Nordrhein-Westfalen, das ich Ihnen heute verleihen darf, ist ausdrücklich kein Geburtstagsgeschenk! Es ist eine Auszeichnung, die Sie alle verdient haben“, so Kraft. Richtungsweisendes Modell Beim anschließenden Korps-Biwak auf dem Gelände des Hauptquartiers am Schlossplatz hatten die hochrangigen Gäste die Möglichkeit, mit Angehörigen des multinationalen Korps ins Gespräch zu kommen. Der Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Jörg Vollmer, sagte bei Heer „Communitate Valemus – Gemeinsam sind wir stark!“ ist das Motto des I. Korps. Volker Halbauer trat 1975 als Offizieranwärter in den Dienst der Bundeswehr. Es folgte die Offizierausbildung und ein Studium an der Helmut-Schmidt-Universität in Hamburg zum Diplom-Kaufmann. Von 1987 bis 1989 war er Teilnehmer des 30. Generalstabslehrgangs an der Führungsakademie in Hamburg. Nach dem Besuch des Command and General Staff College in Fort Leavenworth, USA, war Halbauer im Auslandseinsatz in Somalia und diente anschließend unter anderem als Kommandeur des Fallschirmjägerbataillons 283 in Münsingen, Leiter des Generalstabslehrgangs in Hamburg, Chef des Stabes der 10. Panzerdivision in Sigmaringen, als Kommandeur der Luftbeweglichen Brigade 1 in Fritzlar und als Chef des Stabs im Führungsstab des Heeres. Von 2012 bis 2013 war Volker Halbauer Commander KFOR, bevor er im September 2013 als Kommandierender General das I. Deutsch-Niederländischen Korps in Münster übernahm. 39 Ministerpräsidentin Hannelore Kraft heftet das Fahnenband des Landes Nordrhein-Westfalen an die Truppenfahne. dieser Gelegenheit: „Mit der Aufstellung des I. Deutsch-Niederländischen Korps im Jahr 1995 begann eine intensive Zusammenarbeit zwischen dem Deutschen Heer und der Koninklijken Landmacht (Königliches Heer). Eine Erfolgsgeschichte, die mit der Integration der niederländischen 11. Luchtmobielen Brigade (11. Luftbewegliche Brigade) in die Division Schnelle Kräfte im Juni 2014 fortgeschrieben wurde. Diese intensive Zusammenarbeit zwischen Deutschland und den Niederlanden ist für mich ein richtungsweisendes Modell für eine erfolgreiche militärische Zusammenarbeit in Europa.“ Generalleutnant Volker R. Halbauer Die Bundeswehr Oktober 2015 Hintergrund Das I. Deutsch-Niederländische Korps besteht seit August 1995. In ihm bündelt sich die enge militärische Zusammenarbeit Deutschlands und der Niederlande. Als Korpskommando hoher Einsatzbereitschaft (High Readiness Headquarters) stellen die beiden Führungsnationen Deutschland und Niederlande sowie elf weitere Staaten seine Soldaten binnen weniger Tage der Nato und der EU für mögliche Einsätze zur Verfügung. So führte das Kommando bereits 2003 und 2009/10 den internationalen ISAF-Einsatz in Afghanistan, sowie 2005 und 2008 den Bereitschaftsdienst Nato Response Force (NRF) 4 und 10. Von Juli 2013 an befand sich das Korps bis Februar 2014 als ISAF Joint Command erneut in Afghanistan. Für das Jahr 2015 stellt es wiederholt die Nato Response Force und ist somit vorbereitet, innerhalb von 30 Tagen weltweit einsatzbereit zu sein. Die Beziehung zwischen den Soldaten des Korps und der Bevölkerung von Münster ist sehr eng, seitdem die Truppe beim Hochwasser 2013 den zivilen Katastrophenschutz unterstützte. I Der Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Jörg Vollmer (r.), im Gespräch mit dem niederländischen Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Mart de Kruif 40 Sanitätsdienst Die Bundeswehr Oktober 2015 Kurze Wege auch für die Zukunft vereinbart Erstes Gespräch mit dem neuen Inspekteur Sanitätsdienst Koblenz. Mitte August fand das erste Gespräch des neuen Inspekteurs des Sanitätsdienstes, Generaloberstabsarzt Dr. Michael Tempel, mit dem Vorstand Sanitätsdienst im DBwV statt. Oberstabsfeldwebel Stefan Sprengers und Hauptmann Petra Böhm waren dazu in das Kommando Sanitätsdienst in Koblenz geladen worden. Hauptmann Böhm als Angehörige des Kommandos Sanitätsdienst und Mitglied im örtlichen Personalrat sowie Oberstabsfeldwebel Sprengers als Vorsitzender des Bezirkspersonalrats im Kommando hatten bereits in der Vergangenheit häufig mit dem neuen Inspekteur in Petra Böhm und Stefan Sprengers mit Dr. Michael Tempel (v.r.n.l.) Angelegenheiten der Personalvertretung zusammengearbeitet – man kennt und schätzt einander bereits. Während ihres Treffens vereinbar- ten beide Seiten, die bisherige gute Zusammenarbeit des DBwV mit dem neuen Amtsinhaber weiter auszubauen. Es liegt im Interesse der Verbands- mitglieder, dass die unentgeltliche truppenärztliche Versorgung beibehalten wird und es keine Verschlechterungen in der Versorgung gibt. In einer der kommenden Ausgaben des Verbandsmagazins werden wir ein Interview mit dem Inspekteur zu diesen und weiteren Schwerpunkten seiner Amtszeit veröffentlichen. Für die Möglichkeit eines so kurzfristigen Termins gleich zu Beginn seiner Amtszeit möchte sich der Vorstand Sanitätsdienst an dieser Stellen herzlich beim neuen Inspekteur bedanken. I Fotos (2): Bundeswehr Neu im Sanitätsdienst der Bundeswehr: Rettungsingenieure und Pflegemanager Rettungskette im Einsatz: Koordination und Zusammenarbeit retten Menschenleben. T ödliche Terroranschläge, Naturkatastrophen, Epidemien, Industrieunfälle an Kernreaktoren, aber auch Genozid in Kriegsgebieten sind mögliche Szenarien des fordernden Arbeitsumfelds für Rettungsingenieure. An der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg studieren besonders qualifizierte Offizieranwärter des militärfachlichen Dienstes (OffzMilFD) im Vollzeitstudium diesen neuen Studiengang für Soldaten. Das Vollzeitstudium umfasst 42 Monate und endet mit dem Abschluss „Bachelor of Engineering“. 75 neu geschaffene Dienstposten wird es künftig für die Sanitätsdienstoffiziere im Rettungsingenieurwesen geben. Einge- setzt werden sollen die Fachdienstoffiziere und Rettungsingenieure künftig als Zugführer in Sanitätsregimentern, als Einheitsführer oder im Kommando Sanitätsdienst der Bundeswehr. An der Alice Salomon Hochschule in Berlin studieren ebenfalls ausgewählte Studenten des Sanitätsdienstes. Im Bachelorstudiengang Gesundheits- und Pflegemanagement, ähnlich wie beim Studium „Rettungsingenieurwesen“, haben die angehenden OffzMilFD des Sanitätsdienstes der Bundeswehr neben der bereits absolvierten Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger ein besonderes Auswahlverfahren durchlaufen und sich für das Studium qualifiziert. In 36 Monaten Studienzeit erwerben derzeit die ersten angehenden Oberfähnriche die Qualifikation Gesundheits- und Pflegemanager. Insgesamt 48 Sanitätsdienstoffiziere im Krankenpflegemanagement werden in Zukunft in den Bundeswehrkrankenhäusern als Einheitsführer, in Zugführerfunktionen und weiteren Fachverwendungen eingesetzt werden. Die Ausbildung zum OffzMilFD im Sanitätsdienst umfasst neben dem Studium in den Bereichen Krankenpflegemanagement und Rettungsingenieurstudium den sechsmonatigen Offizierlehrgang an der Sanitätsakademie der Bundeswehr in München, einen intensiven Sprachlehrgang Englisch und die Ausbildung zum Sportübungsleiter. Neben diesen beiden neugeschaffenen akademisierten Ausbildungsgängen für OffzMilFD bleiben die bereits bestehenden nicht akademischen Ausbildungsgänge bestehen. Mit der Akademisierung der Ausbildung und bestimmter herausgehobener Dienstposten ist es nun erstmalig in der Bundeswehr den besonders qualifizierten Feldwebeldienstgraden möglich, ein Hochschulstudium (Bachelor) zu absolvieren. Der Sanitätsdienst hat bei diesem hochwertigen Ausbildungskonzept die Vorreiterrolle unter den Militärischen Organisierungsbereichen eingenommen. reinecke, eb Herausforderung: Evakuierung von Verletzten Sanitätsdienst Die Bundeswehr Oktober 2015 41 Diez. Acht Monate nach der Neuausrichtung der Arbeit des Sanitätsdienstes im Inland zog Generalstabsarzt Dr. Dirk Raphael am 27. August Bilanz. In Diez stellte der Kommandeur des Kommandos Regionale Sanitätsdienstliche Unterstützung vor hochrangigen Gästen fest, dass sich die Neuausrichtung der medizinischen Versorgung innerhalb der Bundeswehr glanzvoll „entfaltet“ hat. Zum Empfang auf Schloss Oranienstein waren neben dem Bürgermeister sowie Landtags- und Bundestagsabgeordneten und Mitgliedern der Landesregierung Rheinland-Pfalz auch hochrangige Militärs wie der Inspekteur des Sanitätsdienstes, Generaloberstabsarzt Dr. Michael Tempel, an die Lahn gekommen. Dr. Raphael verwies darauf, dass die Bundeswehr zum Jahresbeginn bundesweit 13 Sanitätsunterstützungszentren mit zahlreichen Außenstellen eingerichtet habe. Jeder Bundeswehrangehörige müs- Foto: Bundeswehr/Zeiler Regionale medizinische Versorgung erfolgreich entfaltet se unbedingt in der Lage sein, innerhalb von maximal 30 Minuten einen Arzt aufsuchen zu können. „Wo die sanitätsdienstliche Versorgung vor Ort nicht mehr möglich ist, haben wir mit der Zusammenarbeit mit beauftragten Ärzten begonnen“, erläuterte Generalarzt Raphael. Zivile, in eigenen Praxen niedergelassene Ärzte, schlössen nunmehr besondere Verträge mit der Bundeswehr ab und übernähmen die ambulante Behandlung akuter Gesundheitsprobleme, um Soldaten bei Erkrankungen lange Fahrtwege zu ihrem Truppenarzt zu ersparen. In seiner Rede erläuterte der Diezer Kommandeur, Generalstabsarzt Dr. Dirk Raphael, die truppenärztliche Versorgung der Soldaten. „Dagegen werden militärspezifische Besonderheiten, wie umfangreiche Impf- und Vorsorgeprogramme sowie die Begutachtungen – auch unter Inkaufnahme längerer Wege – weiterhin in den eigenen Einrichtungen durchgeführt.“ Der Sanitätsdienst der Bundeswehr beschreite, betonte der Generalstabsarzt vor seinen 100 Gästen, neue Wege bei der Zusammenarbeit mit dem zivilen Gesundheitssystem: „Auch in Diez, wo ein niedergelassener Arzt ab September die akutmedizinische Versorgung unserer Soldatinnen und Soldaten übernehmen wird.“ smuda/lechelt, eb Anzeige Sie geben alles. Wir geben alles für Sie: mit unseren UnfallVersicherungen. Spezialist für den Öffentlichen Dienst. 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Ein Studium, das nicht durch eine Nebentätigkeit finanziert werden muss, ist natürlich eine gute und attraktive Chance, auf eigenen Beinen zu stehen und unabhängig vom Elternhaus zu werden. Die Bundeswehr bot mir diese Möglichkeit. Und dies beinhaltete für mich den Gedanken, einen nicht so alltäglichen Beruf ausüben zu können. Dann hat mich die einzigartige Verbindung der Medizin mit dem Beruf eines Offiziers sehr gereizt. Ich zähle zum Einstellungsjahrgang 1990 und hatte damals gehört, dass die ersten Frauen 1989 die Möglichkeit hatten, in die Bundeswehr einzutreten. Und da ich unbedingt einen Beruf Im Gespräch mit Oberstarzt Almut Nolte ergreifen wollte, der mir Herausforderungen und den Umgang mit vielen Menschen bietet, war das genau das Richtige für mich. Ich fand es spannend, in eine für mich unbekannte Domäne vorzudringen. Und so war das die ideale Kombination für mich: Offizier und Ärztin. PIZ Sanitätsdienst: Gehörte Karriereplanung fest in Ihren dienstlichen Weg? Almut Nolte: Also, ich habe nie meinen nächsten Schritt geplant. Dadurch, dass ich die Personalführung von innen heraus kennengelernt habe, hatte ich auch Vertrauen in unser System. Ich habe immer interessante Dienstposten angeboten bekommen. Bisher musste ich nie selber sagen, ich will dieses oder jenes unbedingt. Die Aufgabe in Andernach allerdings wollte ich sehr gern übernehmen. Aber im Grunde haben meine Karriere andere geplant, und ich bin immer gut beraten gewesen. Vieles war auch einfach „zur richtigen Zeit am richtigen Ort“. PIZ Sanitätsdienst: Die Arbeit mit Menschen durchzieht Ihr ganzes Berufs- aber auch Privatleben. Ihr jetziger, neuer Dienstposten als Leiterin Chancengerechtigkeit im Ministerium hat aber eher abstrakte Bezüge zum Menschen, mit dem Sie arbeiten – verstehe ich das richtig? Almut Nolte: Nein, nicht unbedingt. Zum einen habe ich ja hier ein kleines Team. Natürlich ist das nicht mit der Leitung eines Instituts oder Ähnlichem vergleichbar, aber wir müssen ja sehr, sehr viel kommunizieren. Chancengerechtigkeit ist kein Thema, das Sie vom Rechner aus bewerkstelligen können. Die vielen Gespräche mit Betroffenen, aber auch mit Vorgesetzten, sind wichtig. Wir diskutieren zum Beispiel viel mit Frauen, wie ihre Wahrnehmungen sind, mit der Personalführung, wie sich Personalentwicklung vollzieht, und mit den beurteilenden Vorgesetzten. Das Stabselement soll die ganzen guten Ansätze, die es im Bereich Chancengerechtigkeit schon gibt, bündeln, koordinieren und weiterentwickeln. Ganz frisch versetzt in ein völlig neues Element beim Verteidigungsministerium richtet sich Oberstarzt Almut Nolte gerade im Kreuzbau auf der Hardthöhe ein. Seit Mai führt die 47-Jährige das Referat Chancengerechtigkeit. Im Gespräch mit der PIZ Sanitätsdienst wird deutlich: Sie hat ein Faible für Menschen, ganz gleich ob als Patient oder als Mitarbeiter – sie liebt den Umgang mit Menschen und ihren unterschiedlichen Charakteren. Wir behandeln die Thematik „Karriere zwischen den Geschlechtern“– so ist es definiert. Aber nicht falsch verstehen, hier geht es nicht nur um Frauen, hier geht es beispielsweise auch um Männer mit Kindern gegenüber Männern ohne Kinder. Oder nochmal anders: Die genaue Definition lautet „Beschleunigung der Herstellung der Chancengerechtigkeit in der Karriere zwischen den Geschlechtern“. Es geht um alle Laufbahnen und alle Statusgruppen. Überall dort, wo ein erkennbares Ungleichgewicht herrscht, machen wir uns selbst ein persönliches Bild und sprechen mit den Beteiligten. Es werden Daten erhoben und im Folgenden nach Ursachen gesucht, die eventuell bestimmte Gruppen systematisch benachteiligen. Mir ist wichtig, die Diskussion zu versachlichen. Aber wir stehen noch ganz am Anfang und müssen den Workflow sowie den Umgang mit den Erkenntnissen aus den Gesprächen und erhobenen Daten noch weiterentwickeln und auswerten. PIZ Sanitätsdienst: Liegt Ihnen in dieser Funktion etwas besonders am Herzen? Almut Nolte: Ich möchte einfach einmal völlig wertfrei anmerken, dass ich glaube, dass die Bundeswehr in dem letzten Vierteljahrhundert, das ich miterlebt habe, schon viel Öffnung geschafft hat. Der Door-opener für Frauen in den Streitkräften war der Sanitätsdienst. Hier haben wir schon vor Jahrzehnten Erfahrungen mit Entwicklungen gemacht, die sich nun im Truppendienst in Teilen wiederholen. Ich habe diese Erfahrungen auch als Personalführerin hautnah miterleben dürfen, gute wie schlechte, und habe meine Schlüsse daraus gezogen. Natürlich muss vieles überall noch besser werden, insbesondere bei den Führungspositionen, einer familienfreundlicheren Führungskultur und vielleicht in der Kampftruppe, aber aus meiner persönlichen Sicht ist die Bundeswehr auf einem guten Weg. Ich finde, wir als Bundeswehr brauchen uns im Vergleich mit anderen Institutionen im Bereich der Chancengerechtigkeit nicht zu verstecken. Allerdings liegen wir im Bereich von Teilzeit und mobilen, flexiblen Arbeitsmodellen noch weit hinter anderen Institutionen und der freien Wirtschaft zurück. Es ist deshalb wichtig, Frauen und der noch kleineren, aber stetig wachsenden Anzahl an Männern mit familiärem Engagement gerechte Karriereperspektiven zu eröffnen. Und über die Lastenverteilung bei den Einsatzverpflichtungen muss in diesem Zusammenhang auch ehrlich gesprochen werden. Hier brauchen wir vielleicht neue Denkansätze. Das Gespräch führte Claudia Skopnick. Hier wurden nur Auszüge daraus abgedruckt, das vollständige Gespräch können Sie unter dem folgenden Link nachlesen: bit.ly/1Nlscq6 Marine Die Bundeswehr Oktober 2015 43 Neues vom Vorstand Marine Oberstabsbootsmann Roy Meinhard Fregattenkapitän Marco Thiele L Foto: Bundeswehr/Olbricht iebe Kameradinnen und Kameraden, die Flüchtlingsströme nach Europa überstrahlen in den Nachrichten alles. Unsere Soldaten im Mittelmeer sind auch immer noch mittendrin. Vorweg aber noch ein paar Worte zur „Soldaten-Arbeitszeitverordnung“ (SAZV), wie die Umsetzung der EU-Arbeitszeitrichtlinie nach einer internen Korrektur jetzt heißt: Offenbar ist bei einigen Lesern der letzten Ausgabe der Eindruck entstanden, wir würden hier Durchhalteparolen verbreiten nach dem Motto: „Nun hört mal auf zu jammern!“ Dem ist definitiv nicht so. Natürlich sind wir uns der Problematik und der individuell wahrgenommenen Einschnitte bewusst. Es gibt Kameraden, die finanzielle Einbußen hinzunehmen haben. Teilweise sind diese Einbußen existenzgefährdend. Zusammen mit der Marineführung unterstützen wir auch dort und helfen, wo Hilfe benötigt wird. Uns ist vor allem bewusst, dass über lange Jahre das „Wohnen“ an Bord und die damit verbundenen finanziellen Vorteile durchaus attraktiv waren und man sich daran gewöhnt hatte. In der letzten Ausgabe haben wir in erster Linie darauf hingewiesen, wie risikoreich die Planung mit derartigen „Zusatzeinnahmen“ war und ist. Das hat nichts mit Durchhalteparolen zu tun. Oft kommt die Frage auf: Wie gehen denn die anderen damit um? Nehmen wir einmal die Königliche Niederländische Marine: Dort wird schon seit Jahr und Tag nach Dienstschluss der „Schlüssel unter die Matte gelegt“ und alle gehen nach Hause. Das Schiff wird fernüberwacht, Feuer gegebenenfalls automatisch bekämpft. Deshalb war die Umsetzung der EU-ArbeitszeitRichtlinie dort kein Problem. Ähnlich funktioniert es in Dänemark. Wir sind weiter im Dialog mit der Marineführung, um dabei zu unterstützen, eventuelle Härten abzumildern. Die Anmietung von Woh- nungen durch den Dienstgeber in Wilhelmshaven ist aus unserer Sicht ein guter Lösungsansatz. Dazu berichten wir detaillierter, wenn die Verhandlungen abgeschlossen sind. Um es noch einmal klarzustellen: Wir haben die Arbeitszeitverordnung nicht erfunden. Sie gilt in der Europäischen Union und sie gilt auch für Soldaten. Wir begleiten weiterhin die Umsetzung und Einführung im Sinne der Soldaten. Der Gesundheitsschutz und die tatsächlich wahrgenommene Attraktivität sind die Themen, die uns dabei insbesondere beschäftigen. Aber gerade der Attraktivitätsgrad wird sehr individuell wahrgenommen und lässt sich nicht pauschal bewerten. Deshalb kann es auch an dieser Stelle keine allumfassenden Lösungen geben. Aber wir stellen uns jedem Gespräch zu diesem Thema und kommen gerne zu Euch und Ihnen. Hier gilt wie immer: Mail an „[email protected]“ und wir werden einen Termin finden! Zurück zum Thema Flüchtlinge. Primär geht es in der Presse momentan um die, die auf dem Landweg über die sogenannte „Balkan-Route“ zu uns kommen. Auch die Bundeswehr hilft bei der Aufnahme jener Menschen, die keine Möglichkeit mehr sehen, in ihrer Heimat bleiben zu können. Doch auch der Weg über das Mittelmeer bleibt eine Fluchtroute. Die Marine unterstützt hier weiterhin mit der Fregatte SCHLESWIG-HOLSTEIN und dem Tender WERRA mit jeweils eingeschifften Anteilen des Seebataillons und der Feldjäger. Gleichzeitig versucht die EU, diesem Strom über See Herr zu werden, indem die Schlepper-Aktivitäten unterbunden werden sollen. Die Operation EUNAVFOR MED soll jetzt in Phase zwei übergehen. Bisher haben die teilnehmenden Einheiten beobachtet und gemeldet – Aktivitäten, die ohne Mandat möglich waren. Die Erweiterung der Operation soll jedoch auch die Durchsuchung und „vorübergehende Gewahrsamnahme“ von Schleppern umfassen. Dies beinhaltet gegebenenfalls auch den Waffengebrauch zur Durchsetzung, und das geht nur mit einem Mandat des Deutschen Bundestags. Das aus deutscher Sicht dafür erforderliche Mandat des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen zeichnet sich ebenfalls ab, die Russische Föderation ist auf dem Wege, ihre Vorbehalte abzulegen und dem zuzustimmen. Das klingt alles sehr vage, aber zum Zeitpunkt der Drucklegung gab es noch nicht mehr Informationen. Sicher ist hingegen, dass wir weiterhin darauf bestehen, dass sich die politische Führung Gedanken über ein Operationsziel macht und dieses auch artikuliert! Als Soldaten haben wir im Rahmen der militärischen Planung gelernt, dass wir immer „Task“ und „Purpose“ brauchen – also die Aufgabe und ihren Zweck. Und dieser Zweck, dieser zu erreichende Endzustand der Einsätze der Bundeswehr war in der Vergangenheit nicht immer ersichtlich oder zu ungenau formuliert. Natürlich treten nach Beginn einer Operation kurzfristige Effekte auf – die Angriffe von Piraten am Horn von Afrika haben beispielsweise deutlich nachgelassen. Aber wie schon in der letzten Ausgabe erwähnt, können wir trotzdem nicht einfach die Kriegsschiffe abziehen. Die Piraterie würde sofort wieder zunehmen. Bezogen auf die Lage im Mittelmeer heißt das: Wie lange wollen wir dort Schiffe zur Flüchtlingshilfe und gegebenenfalls Unterbindung von Schlepper-Aktivitäten stationieren? Deshalb die Forderung an die politische Führung, ein Operationsziel entweder von der EU abzufordern oder selbst zu formulieren oder zumindest einen Zeitrahmen vorzugeben. An dessen Ende muss eine Zwischenbilanz gezogen und eine echte Neubewertung des Auftrags durchgeführt werden, statt den Einsatz einfach nur von Jahr zu Jahr zu verlängern. Wir bleiben auf Kurs und halten Euch und Sie auf dem Laufenden, Euer und Ihr Vorstand Marine Unsere Marine im Einsatz Operation ATALANTA G Korvette ERFURT G 1 P-3C ORION Operation UNIFIL G Schnellboot S80 HYÄNE EU NAVFOR MED/ Seenotrettung Mittelmeer G Fregatte SCHLESWIG-HOLSTEIN G Tender WERRA G Seebataillon (2 BET/VPD) Ständige Einsatzverbände der Nato Schiffbrüchige auf dem Flugdeck der Fregatte SCHLESWIG-HOLSTEIN G Fregatte HAMBURG G Minenjagdboot WEILHEIM G Tauchereinsatzboot BAD RAPPENAU 44 Die Bundeswehr Oktober 2015 Marine gen Vorsitzenden Marine, der dort damals Kommandant war. Die nächste Station in der Laufbahn von „Hotel Lima“ war erneut die Marineschule Mürwik, an der er ein Jahr als Kommandeur der Lehrgruppe Ausbildung und stellvertretender Schulkommandeur verbrachte. Nach einer zweijährigen Verwendung als Referatsleiter im Führungsstab der Marine in Bonn und weiteren drei Jahren als Dezernatsleiter bei der Deutschen Militärischen Vertretung beim Militärausschuss der Nato/EU/WEU in Brüssel kehrte Heinrich Lange zurück in seine seemännische Heimat und wurde 2004 Kommandeur der Schnellbootflottille in Warnemünde. Leider war er auch der letzte Kommandeur – in seine Zeit fiel die Umstrukturierung der Flotte. Aus den Typ-Flottillen, die sich nach den jeweiligen Vizeadmiral Heinrich Lange Ciao, Herr Admiral A m 30. September übergab Vizeadmiral Heinrich Lange die Abteilung Führung Streitkräfte (FüSK) an seinen Nachfolger Generalmajor Eberhard Zorn und wechselte nach 41 Dienstjahren in den Ruhestand. Vizeadmiral Lange ist nicht nur seit über 39 Jahren Mitglied im Deutschen BundeswehrVerband, sondern hat den Vorstand Marine im Besonderen und den DBwV im Allgemeinen immer aktiv unterstützt. Im Zuge seiner Zurruhesetzung bedankt sich der Vorstand Marine auf diesem Wege ganz herzlich für die stets sehr gute Zusammenarbeit und den offenen und ehrlichen Umgang. An dieser Stelle möchten wir kurz auf den Weg des Matrosen OA Lange bis zum Abteilungsleiter Führung Streitkräfte zurückblicken. Heinrich Lange trat 1974 in die Marine ein und begann mit der Offizierausbildung im „Roten Schloss am Meer“, der Marineschule Mürwik in Flensburg. Nach seiner „grünen“ an Land und seemännischen Grundausbildung auf der GORCH FOCK und dem Schulschiff DEUTSCHLAND studierte er Wirtschaftsund Organisationwissenschaften an der Hochschule der Bundeswehr in Hamburg. Seine aktive Seefahrtszeit begann Heinrich Lange im 3. Schnellbootgeschwader in Flensburg. Auf den „schnellen schlanken Booten“ der TIGER-Klasse diente er sowohl als Wachoffizier als auch als Kommandant der Schnellboote S50 PANTHER und S45 LEOPARD bis 1985. Dieser Zeit schloss sich ein weiteres Studium an, in Monterey/Kalifornien erwarb er einen Abschluss in Operations Analysis. Zurück in Deutschland übernahm er die Geschäfte des S3-Stabsoffiziers im 5. Schnellbootgeschwader in Olpenitz, auch dort fuhren die Schnellboote der Klasse 148. Erneut ging es 1989 in die Aus- und Weiterbildung, diesmal auf den 31. Admiralsstabsoffizier-Lehrgang an der Führungsakademie in Hamburg. Seine erste Referentenzeit im Verteidigungsministerium führte ihn in die Abteilung Personal. Danach ging Heinrich Lange erneut zurück zu den Schnellbooten. Von 1995 bis 1997 war er Kommandeur des 5. Schnellbootgeschwaders, damit auch Kommandeur des jetzi- Waffensystemen ausgerichtet hatten, wurden die beiden Einsatzflottillen (EF). Die Schnellboote wurden dabei der EF1 in Kiel unterstellt. 2005 übernahm Heinrich Lange dann die Aufgaben des Kommandeurs der Marineschule in Flensburg-Mürwik. Zu dieser Zeit nahm Deutschland auch an der Operation ENDURING FREEDOM am Horn von Afrika teil und stellte mehrfach den „Commander Task Force“ (in diesem Fall war das der Seebefehlshaber über die teilnehmenden Einheiten). In der zweiten Jahreshälfte 2006 war es Heinrich Lange, der diese Aufgabe übernahm. Von 2007 bis 2012 schloss sich eine Zeit im Ministerium in Bonn an. Zunächst für zwei Jahre im Fü S VI als zuständiger Stabsabteilungsleiter für die Themen Konzeption und Bundeswehrplanung sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene. 2009 übernahm er dann die Aufgaben des Stellvertreters Inspekteur der Marine im Fü M erst in Bonn und nach der Neuausrichtung der Streitkräfte im Marinekommando in Rostock. Seit August 2013 war Vizeadmiral Lange Abteilungsleiter Führung Streitkräfte. Sowohl mit dem Hauptpersonalrat als auch dem Gesamtvertrauenspersonenausschuss arbeitete er eng und kooperativ zusammen. Naturgemäß gibt es eine enge Verzahnung der beiden großen Beteiligungsgremien mit der von Heinrich Lange geleiteten Abteilung. Auch wenn nicht jedes Thema unmittelbar mit dem Abteilungsleiter besprochen wurde, so ließ er keinen Zweifel daran, dass der direkte Dialog mit seinen Mitarbeitern der zielführende Weg sei. In seine Amtszeit fällt unter anderem die Verabschiedung der Teilkonzeption Betreuung und Fürsorge, ein großer Schritt auf dem Weg zu einer ganzheitlichen Betreuung in den Streitkräften. Aber auch die Einführung der Soldatenarbeitszeitverordnung hat Heinrich Lange mit begleitet und sowohl den Gremien als auch dem DBwV die gute Zusammenarbeit ermöglicht. Herr Admiral, nochmals vielen Dank für die jederzeit offene und sehr gute Zusammenarbeit, Ihnen und Ihrer Frau alles erdenklich Gute für die Zukunft. „Fair winds and following seas“ wünscht Ihr Vorstand Marine. I An dieser Stelle wollen wir in loser Folge die Vereinigungen in und um die Marine vorstellen. Es gibt zahlreiche Verbände, die sich der Marine verbunden fühlen und ihre Interessen unterstützen sowie den maritimen Gedanken fördern. Wir beginnen mit der mitgliederstärksten Organisation, dem Deutschen Marinebund. F ront nach Backbord“ – so lautet des Kommando zur Ehrerweisung deutscher Kriegsschiffe gegenüber dem MarineEhrenmal in Laboe beim Einlaufen in die Kieler Förde. Aber wem „gehört“ dieses Ehrenmal eigentlich? Der deutschen Marine? Der Bundesrepublik Deutschland? Weit gefehlt – Eigentümer des Ehrenmals und des dazugehörigen Geländes ist der Deutsche Marinebund (DMB). Aber das ist natürlich nicht die Hauptaufgabe des DMB. Vielmehr ist er der Dachverband von über 300 örtlichen Vereinen, Clubs und Marinekameradschaften, in denen aktive und ehemalige Angehörige der Marine organisiert sind. Der Marinebund hat 16 Landesverbände. Sein Sitz ist in Laboe, direkt am Ehrenmal bei Kiel. Am 14. März 1891 wurde als Vorläufer der „Bund Deutscher Marinevereine“ in Kiel konstituiert. Die Mitgliedschaft war aktiven und ehemaligen Marineangehörigen aller Dienstgrade vorbehalten. Die Pflege der Kameradschaft, der Gedan- Die Bundeswehr Oktober 2015 Foto: W. Schumacher Marine 45 Das MarineEhrenmal Laboe ist die Gedenkstätte für auf See Gebliebene aller Nationen und zugleich Mahnmal für eine friedliche Seefahrt auf freien Meeren. Vereinigungen in und um die Marine Der Deutsche Marinebund kenaustausch über das gemeinsam Erlebte und Wohlfahrtseinrichtungen für die Mitglieder standen dort im Mittelpunkt. 1926 wurde der Verein „Jugend im Deutschen Marinebund“ gegründet. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs entstand unter den Mitgliedern die Idee, eine Gedenkstätte für die gefallenen Marinesoldaten zu errichten – das Marine-Ehrenmal, das 1936 in Laboe eingeweiht wurde. In der Zeit des Nationalsozialismus verlor der Marinebund seine Selbstständigkeit, er wurde 1935 gleichgeschaltet unter dem neuen Namen „Nationalsozialistischer Deutscher MarineBund“. Der Bund war dem Oberbefehlshaber der Kriegsmarine unterstellt, hatte seinen Sitz in Bremen und gab die „Deutsche Marinezeitung“ heraus. Erklärtes Ziel war zum damaligen Zeitpunkt die „Verbreitung und Erhaltung des Glaubens an die Notwendigkeit deutscher Seegeltung und des Willens zu Seegeltung“, also die Stärkung des nationalsozialistischen Expansionsstrebens. Die Neugründung des Vereins Deutscher Marinebund als Dachverband aller Marine-Vereine und -Kameradschaften erfolgte am 20. Dezember 1952 in Wilhelmshaven. Es konnten nun auch Nicht-Marineangehörige als Mitglieder aufgenommen werden, wenn sie sich dem maritimen Gedanken verpflichtet fühlten. Und so lautet auch das Ziel des DMB heute: „Der DMB hat es sich zur Aufgabe gemacht, das maritime Bewusstsein in Deutschland zu fördern.“ Aus diesem Ziel folgt unter anderem auch der Wille, sich für die sozialen Belange seiner Mitglieder einzusetzen. Mitglieder, die auch Angehörige der Marine und des Deutschen BundeswehrVerbands sind. Vor diesem Hin- tergrund haben bereits 1978 der DMB und der DBwV einen Kooperationsvertrag abgeschlossen. Inhalt sind der Wille zur Zusammenarbeit und der Austausch untereinander, aber auch das gemeinsame Wirken nach außen. Bei unserem Antritts-Besuch beim Präsidenten des DMB im August dieses Jahres wurde vereinbart, diese Zusammenarbeit wieder aufleben zu lassen. Der Vorsitzende Marine, Fregattenkapitän Marco Thiele, und sein Stellvertreter, Oberstabsbootsmann Roy Meinhard, ließen sich außerdem vom Präsidenten, Oberstabsbootsmann a.D. Karl Heid, das Gelände des DMB in Laboe zeigen. Zu diesem zählt neben dem bereits erwähnten Ehrenmal auch das Hotel „Admiral Scheer“ mit integriertem Restaurant „Heimathafen“. Karl Heid erläuterte uns außerdem die Arbeitsweise des DMB in der Fläche und verwies auf die im ganzen Land beheimateten Marinekameradschaften. Mit der Deutschen Maritimen Akademie (DMA) verfügt der Marinebund auch über ein eigenes Bildungsinstitut. Regelmäßig veranstaltet die DMA in Berlin ein „Parlamentarisches Maritimes Frühstück“ in der Nähe des Deutschen Bundestags. Zuletzt sprach dort der Generalinspekteur, General Volker Wieker, zum Thema „Maritime Abhängigkeiten“. Gäste sind viele Abgeordnete aller Fraktionen, aber auch die Marineführung nutzt diese Plattform für den Austausch, ebenso wie der Vorstand Marine. Der Vorstand Marine freut sich auf die weitere Zusammenarbeit mit dem Deutschen Marinebund, die bisher ausgemachten Schnittmengen sind sehr groß. mt Fregattenkapitän Marco Thiele (l.) und Oberstabsbootsmann Roy Meinhard mit DMB-Präsident Oberstabsbootsmann a.D. Karl Heid (M.) 46 Leserforum Die Bundeswehr Oktober 2015 Briefe an die Redaktion Augenwischerei Zu den Auslandseinsätzen Auch wenn die Bundeswehr in der Presse ständig als „Parlamentsarmee“ bezeichnet wird, halte ich dies für völlig falsch und eine Augenwischerei. Abgesehen davon, dass eine Armee ein Großverband des Heeres ist, muss die Bundeswehr der Exekutive (Regierung) zugerechnet werden, und nicht der Legislative (Bundestag). Oberbefehlshaber – oder wie das Grundgesetz sagt: Inhaber der Befehls- und Kommandogewalt – ist ein Bundesminister, ein Angehöriger der Regierung. Im Krieg geht dieser Oberbefehl sogar an den Chef der Exekutive, den Bundeskanzler, über. Aus der Tatsache, dass im Frieden der Bundestag – so heißt nämlich unser Parlament – Auslandseinsätzen zustimmen muss, zu schließen, es handele sich also um eine „Bundestagsarmee“, eine „Armee“, die unter der Befehls- und Kommandogewalt des Bundestags stehe, ist in meinen Augen falsch. Ohnehin sind Kampfeinsätze im Frieden, das heißt ohne Erklärung des Spannungs- oder Verteidigungsfalls, aus meiner Sicht absurd, stellt der Bund doch nach Artikel 87a Grundgesetz „Streitkräfte zur Verteidigung auf“, weder aus humanitären noch aus wirtschaftlichen Gründen und auch nicht für Ausbildungsmissionen in anderen Erdteilen. Wenn das wirklich auf Dauer so gewollt ist, sollte der Bundestag endlich das Grundgesetz entsprechend anpassen oder noch besser endlich den Artikel 146 anwenden: „Dieses Grundgesetz, das nach Vollendung der Einheit und Freiheit Deutschlands für das gesamte deutsche Volk gilt, verliert seine Gültigkeit an dem Tage, an dem eine Verfassung in Kraft tritt, die von dem deutschen Volke in freier Entscheidung beschlossen worden ist.“ Zum Verständnis meiner – heute wohl als abweichend zu bezeichnenden – Meinung möchte ich anfügen, dass ich auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges, kurz nach der Kuba-Krise Soldat geworden bin, als die heutigen Auslandseinsätze der Bundeswehr völlig undenkbar waren. Fregattenkapitän a.D. Bernhard Abbass, Wilhelmshaven Fortbildung Zertifizierung Job-Vermittlung lT-Fachinformatiker lT-Specialist lT-Professional lT-Studium Ihre IT-Karriere startet hier! Wir beraten – Sie entscheiden. Seit mehr als zehn Jahren machen wir ehemalige Zeitsoldaten fit für die IT-Branche – umfassend, professionell und bundesweit. Weitere Infos unter: www.goldsteps.de Spannend und interessant Zu „25 Jahre Armee der Einheit“ Ich bin 1990 als Oberstleutnant und Referent im Führungsstab Luftwaffe mehrfach mit einigen Kameraden im Hubschrauber nach StrausbergEggesin geflogen, um mit NVAObristen über die mögliche Vereinigung der Streitkräfte Ost und West zu verhandeln. Uns gegenüber saßen Obristen des Führungsstabs der NVA, niedere Dienstgrade der NVA waren anscheinend nicht zugelassen. Wenn ich mich recht erinnere bestand die NVA damals aus etwa 100 000 Berufssoldaten. Wir waren angewiesen, maximal etwa 20 000 zu übernehmen, aber keine Stabsoffiziere. Eine Degradierung der zu Übernehmenden war auch vorgesehen. Die Stimmung war „nüchtern“, aber auch sachlich und nicht unfreundlich. Wir erhielten nach damaliger Überzeugung sachlich korrekte Informationen auf alle unsere Fragen nach Organisation und Gliederung der NVA. Aber wenn wir abends unsere Gesprächspartner zum Bier einluden, erhielten wir nur Absagen, sie fühlten sich uns gegenüber als Verlierer. Wir übernachteten in NVA-Kasernen, die nach meiner Erinnerung nicht beheizbar waren, während die Panzer in betriebswarmen Hallen jederzeit einsatzbereit waren. Ich erinnere mich auch an Besichtigungen drüben, z.B. an das Flugmedizinische Institut der NVA. Das war eine unglaublich moderne Einrichtung, in der in der Humanzentrifuge auch russische Astronauten geschult wurden. Das war sehr viel besser als unser Flugmedizinisches Institut in Fürstenfeldbruck, das ich als Hubschrauberpilot kannte. Leider klappte die komplette Übergabe nicht, weil der Leiter u.a. IM war. Aber es gab auch sonst Schwierigkeiten. Wenn ich mich recht erinnere, wurde in der Übergangszeit bei der Übernahme kompletter Verbände dem NVAKommandeur vorübergehend ein Bundeswehroffizier zur besseren Eingliederung zugeteilt. Das ließen sich einige Kommandeure nicht bieten und sich sofort pensionieren. Es war für mich eine spannende und interessante Zeit, aber viele NVASoldaten taten mir einfach auch leid. Oberstleutnant a.D. Gotthard Häusler, Erftstadt. Wenn man es ehrlich will Es ist alles schon wieder 25 Jahre und länger her – die friedliche Revolution in der ehemaligen DDR und die darauf folgende deutsche Einheit. Anlass genug, sich zu erinnern, die Ereignisse mit Abstand zu bewerten und natürlich zu würdigen. So auch geschehen beim Besuch von Generalleutnant a.D. Schönbohm jüngst im Landesverband Nord, wo er anlässlich der dortigen Landesversammlung eine aus seiner Sicht beeindruckende Bilanz zog. Seinen Worten als Vater der Armee der Einheit und damaligen Befehlshaber in den neuen Bundesländern gibt es eigentlich nichts hinzuzufügen. Doch halt! Eine sehr wichtige Feststellung hat gefehlt: Nur durch das überaus besonnene Verhalten der NVA-Soldaten und aller damaligen bewaffneten Kräfte, nämlich die gewaltfreie Begleitung der vom Volke eingeleiteten friedlichen Revolution bis hin zum geordneten Ablegen der Waffen, machte diesen Verlauf erst möglich. Es war ein Stück politische Kultur. Gab es das schon einmal in der Geschichte ? Wenn ja, wo? Es hätte eigentlich unter sich fair begegneten Soldaten, der Wahrheit verpflichtet, erwähnt werden können, ja müssen. Für alle damals daran Beteiligten wäre es auch ein Schuss Balsam auf die oft belasteten Seelen gewesen. Macht nichts. Gedenktage und Jubiläen kommen noch so manche. Bei diesen späteren Gelegenheiten kann man es ja vielleicht nachholen, wenn man sich erinnert und es ehrlich will. Nur werden dann einige von heute „fehlen“. Major a.D. Gerd Müller, Teltow Das verstehe, wer will Zum Ausbildungseinsatz im Irak Die Bevölkerung wird über die zunehmenden türkischen Fliegerangriffe, auch auf kurdische Stellungen, informiert. Weltweiter Protest und Abscheu sind die Folge, denen ich mich anschließe. In der „Die Bundeswehr“-Ausgabe ist andererseits nachzulesen, „...Das deutsche Engagement wird seitens der internationalen Gemeinschaft sowie der Iraker – insbesondere der Kurden – enorm anerkannt und wertgeschätzt”. Mit anderen Worten: Die Bundeswehr hat großen Anteil an der militärischen Ausbildung kurdischer Streitkräfte, die im Kampf gegen den IS ihr Leben einsetzen und in der Endkonsequenz von türkischen Kampfjets bekämpft werden?!? Das verstehe, wer will! Hier ist meiner Meinung nach die Bundesregierung, im Bündnis mit der Nato, gefordert, diesem Konflikt ein Ende zu bereiten. Oberstleutnant a.D. Gerhard Friedrich, Dresden Bildungswerk Oktober 2015 Die Bundeswehr 47 Jahresprogramm 2016 des Bildungswerkes des Deutschen BundeswehrVerbands e.V. Karl-Theodor-Molinari-Stiftung e.V Geschäftsstelle: Kapelle-Ufer 2 . 10117 Berlin . Tel. +49 (030) 805865-70 . Fax +49 (030) 805865-80 . E-Mail: [email protected] . Internet: www.molinari-stiftung.de Politische Bildung – ein interessantes und informatives Angebot für die Mitglieder des Deutschen BundeswehrVerbands nehmerbeiträgen und -bedingungen führen wir auch Seminare in den europäischen „Hauptstädten“ Brüssel und Straßburg durch. Dazu bieten wir Ihnen ein strukturell ausgewogenes Programm mit hochwertigen Inhalten und sorgfältig ausgesuchten Referenten. Mit unseren Veranstaltungen bleiben wir am „Puls der Zeit“ und orientieren uns an den Bedürfnissen unserer Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Damit Sie wissen, um wen es sich bei dem „Wir“ handelt, geben wir Ihnen heute – passend zum Erscheinen des neuen Jahresprogramms 2016 – die Möglichkeit, sich einen kleinen Überblick über die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bildungswerks des DBwV, der KarlTheodor-Molinari-Stiftung e. V., zu verschaffen. Sie können sich auch gerne direkt an die einzelnen Mitarbeiter wenden: A uch im Jahr 2016 wollen wir weiterhin als IHR kompetenter Ansprechpartner in der politischen Bildung für Bundeswehr und Gesellschaft auftreten. Dazu bieten wir im Schwerpunkt nicht nur gesellschaftspolitische Seminare zu topaktuellen Themen mit hochkarätigen Referenten an, sondern auch Seminare für ausscheidende Berufssoldaten und deren Lebenspartnern oder aber auch Tagungen für Soldaten auf Zeit und Offizieranwärter, um nur eine kleine Auswahl unseres Angebots zu nennen. Insbesondere unsere Seminare „Bundeshauptstadt Berlin“ und „Lernort Dresden“, speziell für Verbände, Einheiten und Schulen der Bundeswehr, wollen wir auch im Jahr 2016 attraktiv gestalten und auf IHRE Bedürfnisse der politischen Bildung ausrichten. Nach Absprache und zu gesonderten Teil- Geschäftsführer Dr. Michael Rudloff +49 (030) 805865-70 Seminarleiter Alterssicherungssysteme Günther Rink +49 (030) 805865-73 Stv. Geschäftsführer Seminarleiter/Veranstaltungsorganisation Wolfgang Bender +49 (030) 805865-78 Seminarleiter Politische Bildung Christian Ziegler +49 (030) 805865-77 Seminarleiterin Politische Bildung Tanja Kilper +49 (030) 805865-74 Seminarleiter Berlin/Dresden Josef Pongratz +49 (030) 805865-75 Sekretariat KTMS Sekretariat KTMS Claudia Krämer Sophie Raimund +49 (030) 805865-70 +49 (030) 805865-79 Seminarleiter/ Veranstaltungsorganisation Karl Sedlmaier +49 (030) 805865- 70 Sekretariat Soldaten und Veteranen Stiftung Jessica Frömbgen +49 (030) 805865-76 Nähere Informationen zu unserem Team und Programm können Sie selbstverständlich auch auf unserer Homepage unter www.molinari-stiftung.de in Erfahrung bringen. 48 Die Bundeswehr Oktober 2015 Bildungswerk Es lohnt sich für die Teilnehmer an Seminaren der KTMS Mitglied im Deutschen BundeswehrVerband zu sein oder aber Mitglied in der Interessenvertretung für Soldatinnen und Soldaten zu werden! Es reduziert sich nicht nur der Teilnehmerbeitrag, Sie werden auch Teil einer wichtigen Gemeinschaft für unsere Soldatinnen und Soldaten, Ehemaligen und Hinterbliebenen. Der Teilnehmerbeitrag für die ausgeschriebenen Seminare berechnet sich wie folgt: Mitglieder des DBwV 135,00 Euro Ehe-/Lebenspartner von Mitgliedern des DBwV 250,00 Euro Nichtmitglieder des DBwV 300,00 Euro Einzelzimmerzuschlag 55,00 Euro Der Teilnehmerbeitrag beinhaltet Seminarkosten, Unterkunft, Verpflegung (bei den Seminaren „Bundeshauptstadt Berlin“ und „Lernort Dresden“ ist grundsätzlich nur Frühstück und Mittagessen enthalten.) Gesellschaft / Staat / Politik / Internationale Beziehungen (10er-Reihe) Krisenbündnis Europa? – Die Herausforderungen und die Zukunft der Europäischen Union Seminar-Nr.: 10 04 16 13587 Berlin-Spandau 11.04. bis 15.04.2016 Terrororganisationen und religiöser Fundamentalismus – Bedrohung für die „westliche“ Welt und Handlungsoptionen Seminar-Nr.: 10 05 16 82431 Kochel am See 30.05. bis 03.06.2016 (Kooperationsveranstaltung mit der Georg-von-Vollmar-Akademie) Bundeshauptstadt Berlin – Politische Metropole im Herzen Europas Seminar-Nr.: 10 06 16 10789 Berlin Politische Bildung für Einheiten und Verbände – das Weißbuch 2016 der Bundesregierung Seminar-Nr.: 10 08 16 bis 10 12 16 Ort: flexibel 20.06. bis 24.06.2016 Termin: gemäß Absprache Bundeshauptstadt Berlin – Politische Metropole im Herzen Europas bzw. Lernort Dresden und das militärhistorische Museum der Bundeswehr Seminar-Nr.: 10 26 16 bis 10 36 16 Berlin / Dresden Termin: gemäß Absprache (Für Verbände, Einheiten und Schulen der Bundeswehr gemäß individueller Absprache) Sozialpolitik – Alterssicherungssysteme (20er-Reihe) Alterssicherungssysteme und die nachberufliche Lebensphase – sozial- und gesellschaftspolitische Herausforderungen Seminar-Nr.: 20 01 16 13587 Berlin-Spandau 25.01. bis 28.01.2016 Seminar-Nr.: 20 02 16 53604 Bad Honnef 15.02. bis 18.02.2016 Seminar-Nr.: 20 03 16 93339 Riedenburg-Buch 07.03. bis 10.03.2016 Seminar-Nr.: 20 05 16 49406 Barnstorf 18.04. bis 21.04.2016 Seminar-Nr.: 20 06 16 13587 Berlin-Spandau 09.05. bis 12.05.2016 Seminar-Nr.: 20 08 16 49406 Barnstorf 20.06. bis 23.06.2016 Seminar-Nr.: 20 09 16 93339 Riedenburg-Buch 04.07. bis 07.07.2016 Seminar-Nr.: 20 10 16 53604 Bad Honnef 25.07. bis 28.07.2016 Seminar-Nr.: 20 11 16 49406 Barnstorf 05.09. bis 08.09.2016 Seminar-Nr.: 20 12 16 93339 Riedenburg-Buch 26.09. bis 29.09.2016 Seminar-Nr.: 20 13 16 49406 Barnstorf 10.10. bis 13.10.2016 Seminar-Nr.: 20 15 16 53604 Bad Honnef 28.11. bis 01.12.2016 SaZ-Seminar zum Berufseinstieg OA und FwA sowie junge Berufssoldaten (25er-Reihe) Die Seminarreihe wendet sich an Fw-Anwärter, Offz-Anwärter sowie junge Berufssoldaten. Mit dieser Seminarreihe wollen wir Informationen und Hilfestellug für den Beruf geben, individuelle und persönliche Angelegenheiten klären und offen zu den Fragen des Berufsbilds Soldatin und Soldat in der Bundeswehr diskutieren. Die Veranstaltungen werden individuell organisiert und können zeitlich flexibel arrangiert werden. Gerne führen wir eine solche Veranstaltung auch bei Ihnen am Standort vor Ort durch. Bitte setzen Sie sich bezüglich der Organisation eines solchen Seminars mit der KTMS unter den angegebenen Kontaktmöglichkeiten in Verbindung. Die Teilnahme am Seminar ist für die Teilnehmer/-innen kostenfrei! Seminar-Nr.: 25 01 16 Ort: flexibel Termin: gemäß Absprache Information für Standort- und Truppenkameradschaften! Wir werden unser Jahresprogramm zunächst nicht an alle Standort- und Truppenkameradschaften auf den Postweg verschicken. Nutzen Sie die Möglichkeit, unser Programm auf unserer Internetseite herunterzuladen (www.molinari-stiftung.de). Bei Bedarf versenden wir unser Jahresprogramm 2016 jedoch gerne auf Anfrage als „Flyer“ und „Wandzeitung“ auch postalisch an SIE! Zögern Sie nicht sich mit uns in Verbindung zu setzen! Sie erreichen uns unter: Bildungswerk des DBwV – KTMS Tel: +49 (030) 805865-70 Fax: +49 (030) 805865-80 E-Mail: [email protected] Internet: www.molinari-stiftung.de Wir sind für SIE da! Bildungswerk Oktober 2015 Die Bundeswehr 49 Anmeldung Hiermit melde ich mich für das Seminar-Nr.: in vom bis verbindlich an. Name Name Partner Vorname Vorname Partner Geb.Datum Geb.Datum Partner Personalausweis-Nr.: Personalausweis-Nr. Partner: (Angabe nur bei Bundeshauptstadt Berlin erforderlich) (Angabe nur bei Bundeshauptstadt Berlin erforderlich) DBwV-Mitglieds-Nr.: DBwV-Mitgl.-Nr. Partner: ■ ja ■ nein FöV- Mitglied (Sterbegeldversicherung) Dienstzeitende (Angabe nur bei 20er-Seminaren erforderlich) Dienstl.Funktion/ Tätigkeit: Dienstgrad/ Berufsbezeichnung Telefon (dienstlicher Postanschluss, nicht Bw-Kennzahl) Einheit/Dienststelle Privatanschrift: Straße, PLZ, Wohnort Telefon (privat) ggf. Telefax E-Mail-Adresse ■ Ich bin mit der Unterbringung im Doppel-/Zweibettzimmer einverstanden. ■ Ich wünsche ein Einzelzimmer und zahle den Zuschlag von 55,– Euro ■ Die Teilnahmebedingungen des aktuellen Jahresprogramms habe ich zur Kenntnis genommen und erkenne diese mit meiner Unterschrift verbindlich an. Mit der elektronischen Speicherung und Weiterverarbeitung meiner personenbezogenen Daten bin ich mit Leistung meiner Unterschrift einverstanden. Datum Unterschrift 50 Die Bundeswehr Oktober 2015 Luftwaffe Neues vom Vorstand Luftwaffe Dr. Detlef Buch Fotos (3): Olaf Kyeck Heiko Stotz Oberstleutnant Detlef Buch informierte während seines Besuchs in Husum über die sicherheitspolitische „Großwetterlage“. Stabsfeldwebel Bernd Bliesmer, TruKa-Vorsitzender der Fliegerhorstkaserne in Husum, hatte den Vorsitzenden Luftwaffe eingeladen. Vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Kameradschaften D ie Nachfrage ist groß, der Informationsbedarf hoch. Ob Weiterführung der Luftwaffenreform, Einführung der gesetzlichen Arbeitszeit für Soldaten oder die sicherheitspolitische „Großwetterlage“ – viele örtliche Kameradschaften der Luftwaffendienststellen haben in den letzten Wochen Besuch vom Vorstand Luftwaffe im Deutschen BundeswehrVerband bekommen. So war Oberstleutnant Detlef Buch unter anderem zu Gast bei der Kameradschaft Ehemalige, Reservisten und Hinterbliebene am Standort Köln Porz/Wahn und bei den Truppenkameradschaften des Flugabwehrraketengeschwaders in Husum sowie des Luftwaffentruppenkommandos in Köln/Wahn. Die Gesprächsrunden und Vorträge fanden stets in einer absolut offenen und kameradschaftlichen Atmosphäre statt und sind Ausdruck des gegenseitigen Vertrauens und der guten Zusammenarbeit der örtlichen Ebene mit dem Bundesvorstand. Dies unterstrich insbesondere die Einladung der Husumer Kameraden, die kurzerhand die Vorstandssekretärin Ute Brückner gleich mit einluden, um sich für die gute und freundliche Zusammenarbeit zu bedanken. Das Angebot von Oberstleutnant Buch und Hauptfeldwebel Heiko Stotz zu Informationsbesuchen richtet sich natürlich auch an alle ande- ren Kameradschaften. Gilt es doch nach wie vor, Informationsdefizite seitens der militärischen Führung und politischen Leitung auszugleichen und Bedürfnisse der Basis in die Leitungsebenen der Bundeswehr erfolgreich zu transportieren. Für Terminabsprachen und Rückfragen einfach Kontakt aufnehmen unter [email protected]. db Vortrag vor Mitgliedern der Truppenkameradschaft des Flugabwehrrakentengeschwaders in Husum. Luftwaffe Empfang der Radler am Etappenziel Hochstetten-Dhaun Das Netzwerk in der Luftwaffe funktioniert! S o könnte das Fazit von Oberst a.D. Jürgen Reinhard zu seinem aktuellen sozialen Projekt lauten. Der seit 2004 im „Un“-Ruhestand befindliche ehemalige Kommandeur der technischen Gruppe des Jagdbombergeschwaders 35 (JaBoG 35) ist durch sein enormes ehrenamtliches Engagement nicht nur in und um seinen Wohnort Monzingen mehr als anerkannt. Neben den unzähli- gen Aktivitäten im politischen und sozialen Bereich und dem Vorsitz der KERH Sobernheim im DBwV ist Reinhard Mitbegründer der Aktion „Hilfe für Bundeswehrkinder in Not“. Diese Aktion unter der Schirmherrschaft der SoonwaldStiftung unterstützt Kinder von unverschuldet in Notsituationen geratenen Bundeswehrsoldaten. Diese Aufgaben bieten dem Oberst a.D. das notwendige Handwerkzeug und Netzwerk für ein weiteres Betätigungsfeld: Als Fallmanager im Bund Deutscher Veteranen kümmert er sich um einsatzgeschädigte Kameraden sowie deren Angehörige. Als für die Organisation einzelner Etappen der „I Can Radtour 2015“, die auf das Thema PTBS aufmerksam machen soll (siehe dazu auch den Bericht auf Seite 60), nach Freiwilligen gesucht wurde, wusste Jürgen Reinhard sein Netzwerk hinter sich und stellte sich als Verantwortlicher für die sechste Etappe von Hochstetten-Dhaun nach Ramstein zur Verfügung. Neben dem Verein der ehemaligen Geschwaderangehörigen JaBoG Die Bundeswehr Oktober 2015 51 35, der KERH und Helfern der Soonwald-Stiftung unterstützte auch der stellvertretende Vorsitzende Luftwaffe, Hauptfeldwebel Heiko Stotz, dieses Vorhaben. So konnten Zielempfang und Start in Hochstetten-Dhaun sowie die Übernachtung im Schloss Dhaun realisiert werden. Neben dem RC Meisenheim wurden die Veteranen auf der Strecke ab Koblenz auch von Politprominenz wie den rheinland-pfälzischen Landtagsabgeordneten Denis Alt und Bettina Dickes sowie dem Landrat des Kreises Bad Kreuznach, Franz-Josef Diehl, begleitet. Den Zielempfang komplettierten dann neben MdB Antje Lezius auch der Ortsbürgermeister und Hauptfeldwebel Stotz. Damit war die Grundlage für ein ausgewogenes Presseinteresse gegeben und die Organisatoren der Tour konnten am folgenden Morgen feststellen, dass alle Ziele erreicht wurden: unvergessliche Momente für die teilnehmenden Veteranen, medienwirksame Öffentlichkeitsarbeit und, dank vielen Helfern, ein reibungsloser Ablauf. Dies alles ist dem besonderen Engagement eines beispielhaften Luftwaffenoffiziers und seinem auch nach einem Jahrzehnt im Ruhestand noch funktionierenden Netzwerks zu verdanken. hs Neue „Jet News“ erschienen K ontrovers, offen und problemorientiert – so will die neue „Jet News“ sein. Das neue, unabhängige und überparteiliche Organ des Forums Militärische Luftfahrt ist vor Kurzem erschienen. Herausgeber ist der Präsident des Forums, Thomas Wassmann. Die Erstauflage umfasst 2500 Exemplare und wird an Interessierte aus Politik, Medien, Militär und Wissenschaft verteilt. In dem rund 40 Seiten umfassenden Magazin werden viele aktuelle Themen aus der militärischen Luftfahrt behandelt – von der Flugstundenreduzierung und ihren Auswirkungen auf die Militärische Flugsicherung über die Einführung der gesetzlichen Arbeitszeit für Soldaten der Bundeswehr bis hin zu Problemen rund um den sogenannten Fähigkeitstransfer bei Hubschraubern. Ein lesens- und bemerkenswertes Magazin. Wer die neue „Jet News“ lesen will, aber keine abbekommen hat, meldet sich bitte unter [email protected]. Die nächste Ausgabe ist übrigens für das Frühjahr 2016 geplant. db Hauptfeldwebel Heiko Stotz (r.) mit Oberst a.D. Jürgen Reinhard (M.) und Verbandsmitglied Klaus Schroedter Die Bundeswehr Oktober 2015 Streitkräftebasis Foto: PIZ SKB/Alpers 52 Vizeadmiral Manfred Nielson im Abschiedsgespräch Der Kapitän verlässt die Brücke A m 6. Oktober verlässt Vizeadmiral Manfred Nielson das Kommando Streitkräftebasis. Nach dreieinhalb Jahren endet damit seine Amtszeit als Inspekteur des zweitgrößten Organisationsbereichs der Bundeswehr. In einem Gespräch mit Stabsfeldwebel Ralf Wilke ließ er seine Zeit in „einem der tollsten Bereiche der Bundeswehr“ – so Nielson – Revue passieren. „Nirgendwo sonst gibt es so viele militärische und zivile Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die an einem Strang ziehen; die Streitkräftebasis ist ein Schmelztiegel der unterschiedlichen Kulturen aus Luftwaffe, Marine und Heer. Diese Menschen sind die DNA der Streitkräftebasis“, betonte der scheidende Inspekteur. Die Streitkräftebasis sei als „Spinne im Netz“ in vielen Bereichen vertreten, zum Beispiel bei den Hochwassereinsätzen und aktuell bei der Flücht- lingshilfe. Gerade im Unterstützungs- und Dienstleistungssektor gebe es zudem herausragende Karrieremöglichkeiten. Mit dem Dank an „seine“ Frauen und Männer verabschiedete sich Vizeadmiral Manfred Nielson aus der Streitkräftebasis: „Bei mir bleibt die Erinnerung an viele tolle Erlebnisse und das Gefühl: Hier kannst Du etwas gestalten!“ andreas beu Klare Worte in bewegten Zeiten F lüchtlingshilfe, Auslandseinsätze, Arbeitszeitrichtlinie, Nachwuchsgewinnung – das waren die Themen des halbjährlichen Spitzengesprächs des Vorsitzenden Streitkräftebasis, Hauptmann Jörg Greiffendorf, und seines Stellvertreters, Oberstabsfeldwebel Achim Dunker, beim Kommando SKB. Auf der Hardthöhe empfing Generalmajor Peter Bohrer die Mandatsträger und die Mitarbeiter des Referats 6 der Abteilung Recht des DBwV. Zu Beginn des Gesprächs hatten die Besucher noch die Gelegenheit, sich mit dem designierten Nachfolger von Vizeadmiral Manfred Nielson als Inspekteur der SKB, Generalleutnant Martin Schelleis, bekannt zu machen, der sich in einer Einweisungswoche im Kommandostab befand. Schon während der „Tour de Horizon“ unter dem Motto: „Was treibt die SKB um?“ durch Generalmajor Bohrer und Flottillenadmiral Michael Busse, Abteilungsleiter Führung, ging das Gespräch mit den Vertretern des DBwV schnell ins Detail. Eindrucksvoll war die Schilderung des Engagements der Bundeswehr – und hier vor allem der SKB – bei der Bewältigung der sich wöchentlich steigernden Flüchtlingszahlen. Die organisatorischen Vorbereitungen auf das Inkrafttreten der neuen Arbeitszeitregelungen und die erwartbaren Auswirkungen auf den Dienstalltag in den verschiedenen Dienststellen sorgten ebenfalls für viel Gesprächsstoff. In puncto Nachwuchsgewinnung waren sich alle Beteiligten einig: Die Frage nach der Attraktivität der Bundeswehr wird sich auch nach der Verabschiedung des Attraktivitätssteigerungsgesetzes jedes Jahr aufs Neue stellen. Bewerber sollten einen Platz in der Grundausbildung finden, die Möglichkeiten dazu wurden im Kommandobereich aufgestockt. Weitere Fragen aus dem Kreise der Truppenkameradschaften und der Vertreter der Teilstreitkräfte- und OrgBereichs-Versammlungen während der Landesversammlungen des Jahres wurden angesprochen, die Ergebnisse werden den Fragestellern direkt übermittelt. jg Fotos (2): Bundeswehr/Funk Personal/AIN/IUD Staatssekretärin Katrin Suder: Cyber-Angriffe sind bereits „seit gestern“ Realität Digitalen Wandel organisieren – aber sicher! Koblenz. Anfang September hat zum elften Mal die Koblenzer IT-Tagung in der Rhein-Mosel-Halle stattgefunden. Die beiden Veranstalter, das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) und das Anwenderforum für Fernmeldetechnik, Computer, Elektronik und Automatisierung Bonn (AFCEA), beleuchteten aus verschiedenen Perspektiven das Thema „Digitaler Wandel – IT ‚organisiert‘“. „Die Veranstaltung hat eine lange Tradition und eine gute Unterstützung“, eröffnete Generalmajor Erich Staudacher, Vorsitzender AFCEA Bonn die Tagung. „Sie hat sich konsequent weiterentwickelt und innovative Themen aufgegriffen“, ergänzte Generalmajor Klaus Veit, Vizepräsident BAAINBw. Für den Deutschen BundeswehrVerband waren der Verbandsvize Oberstabsfeldwebel Jürgen Görlich und der Vorsitzende SKB, Hauptmann Jörg Greiffendorf, in Koblenz dabei. Zielsetzung der kommenden IT-Strategie Im Verteidigungsministerium beschäftige man sich bereits seit dem vergangenen Jahrtausend mit dem Thema digitaler Wandel, stellte Dietmar Theis, IT-Direktor beim BMVg, fest. Seither gehe es um die Frage, wie „der Moloch IT“ beherrscht werden könne. Die Bundeswehr habe hier sehr viel Erfahrung und vieles ausprobiert – und wieder geändert. Die Treiber für die Entwicklungen seien unterschiedlich: Theis nannte unter anderem den Siegeszug von PCs, Smartphones oder aktuell Big Data und Industrie 4.0. Für die Bundeswehr sei es sehr schwer, bei den schnellen Entwicklungszyklen der IT mitzuhalten, daher seien Änderungen bei Entwicklung und Beschaffung unumgänglich. Theis stellte Grundzüge der neuen IT-Strategie des BMVg vor, die Ende des Jahres fertigstellt werden soll. Zielsetzung sei eine modulare, serviceorientierte Architektur, die Transformation von Führungsinformationssystemen und die weitere Einführung von SASPF – wenn auch mit Anpassungen. Man wolle mehr mobile IT und unter anderem damit auch die Die Bundeswehr Oktober 2015 53 Vernetzung führe zu Herausforderungen, die heute noch nicht überschaut werden könnten, blickte Theis in die Zukunft. Er nannte als Beispiel RoboterArmeen, die sich verselbstständigen könnten. Oliver Edinger, Vizepräsident, Head of Internet of Things/Industrie 4.0, SAP Deutschland, bestätigte mit seinen Ausführungen dieses Szenario: „Bis zum Jahr 2020 werden etwa 50 Milliarden Geräte vernetzt sein.“ Die kostengünstige und schnelle Verfügbarkeit von Rechenleistung, Bandbreite und Auswertemöglichkeiten würden diese Entwicklungen weitertreiben – die Anforderungen an die IT-Sicherheit erhöhten sich dafür ebenfalls. „Es geht nur noch um Daten“, ergänzte Ingolf Wittmann, Technischer Direktor IBM Deutschland. „Sie bestimmen unser Leben und unser Verhalten.“ Bedeutung von Cyber- und IT-Sicherheit wächst Einigkeit herrschte bei allen Vortragenden, dass die Bedeutung von IT-Sicherheit weiter wachsen werde. Hans-Georg Engelke, Staatssekretär im Bundesministerium des Innern, sieht Gesellschaft und Staat am Beginn einer neuen Digitalisierungswelle, in der Von links: Generalmajor Klaus Veit, Flottillenadmiral Thomas Daum, Oberstabsfeldwebel Jürgen Görlich, Generalmajor Erich Staudacher und Hauptmann Jörg Greiffendorf Attraktivität der Bundeswehr unterstützen. Für eine bessere Reaktion der Bundeswehr auf neue IT-Entwicklungen müssten laut Katrin Suder, Staatssekretärin im BMVg, Beschaffungsprozesse angepasst werden. Weiter fehle eine Gesamtarchitektur und Strategie, aus der man schnell Bedarfe ableiten könne. Noch immer seien die IT-Zuständigkeiten in der Bundeswehr zersplittert. Theis setzte hier auf die Weiterentwicklung der BWI nach dem Wechsel in die InhouseGesellschaft Ende 2016. Nach der von der Staatssekretärin gebilligten BWI-Strategie soll diese künftig zum IT-Systemhaus der Bundeswehr und als Dienstleistungszentrum des Bundes ausgebaut werden, mit zusätzlichen Aufgaben und einem eigenen Innovationsmanagement. IT muss Führungsfähigkeit herstellen „Wir haben verstanden, wo wir hinmüssen“, sagte Johannes Nagel, Sprecher der Geschäftsführung der BWI Systeme. Nach der Modernisierung und im aktuellen Betrieb der nichtmilitärischen IT sei man auf einem guten Stand, doch niemand dürfe sich darauf ausruhen. „IT muss die Führungsfähigkeit sicherstellen“, sagte Nagel. Darum seien hohe Verfügbarkeit, Sicherheit und die Möglichkeit zur schnellen Entstörung entscheidend und würden künftig weiter an Bedeutung zunehmen. Gerade das Internet mit seiner Autonomie und der Staat den Auftrag habe, Freiheit und Sicherheit seiner Bürger zu schützen. Hier müssten staatliche Institutionen noch enger zusammenarbeiten. Trotz NSA-Skandal und massenhafter IT-Angriffe für Wirtschaftsspionage gebe es nach wie vor eine verbreitete „digitale Sorglosigkeit“ in der Gesellschaft. Katrin Suder betonte, dass Cyber-Angriffe bereits „seit gestern“ Realität seien und die Möglichkeiten sich zugunsten von asymmetrischen Kräften entwickelten. Auch sie forderte eine intensivere Zusammenarbeit zwischen den Ressorts und lobte ausdrücklich die ersten Konsolidierungsschritte des Bundes – auch wenn es noch ein weiter Weg sei. Koen Gijsbers, General Manager, Nato Communications and Information Agency, stellte den Stand der Reform in seiner Agentur vor und die Anforderungen an die Lösungen. In ein bis zwei Jahren werde man einen vollständig bepreisten Servicekatalog haben. Zielsetzung aller IT-Lösungen für die Alliierten seien „Mobilität und dabei sicher, Konnektivität bei geringen Bandbreiten und Interoperabilität“. Hieran sollten sich auch die Industrielösungen orientieren. Auch in diesem Jahr wurden bei der Koblenzer IT-Tagung wieder herausragende Studienarbeiten im Themenbereich Informatik, Nachrichten- und Automatisierungstechnik mit einem Gesamtvolumen von rund 15 000 Euro ausgezeichnet. afcea, eb 54 Versorgung und Ehemalige Die Bundeswehr Oktober 2015 Vorstand ERH Hauptmann a.D. und Stabshauptmann d.R. Albrecht Kiesner, Vorsitzender ERH Oberstabsfeldwebel a.D. Armin Komander, Stellvertretender Vorsitzender ERH Werte Mitglieder, „Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin“. Zumindest jedem Fußballfan ist dieser „Schlachtruf“ bestens bekannt. Er tönt in jedem DFB-Pokalspiel von den Rängen, aber nur einmal im Jahr können ihn die Fans tatsächlich dort erschallen lassen. Der Vorstand ERH könnte diesen Ruf wesentlich häufiger hören lassen, ist er doch nahezu alle 14 Tage in der Bundeshauptstadt. Im Gegensatz zum Pokal-Endspiel gibt es bei unseren Besuchen nicht jedes Mal einen Sieger. Manchmal enden unsere Gespräche unentschieden, manchmal hat man das Gefühl, etwas erreicht zu haben, und im günstigsten Fall haben alle etwas gewonnen – dann gibt es gleich mehrere Sieger. So haben wir in den zurückliegenden Wochen unter anderem mit dem Deutschen Beamtenbund (dbb) Gespräche geführt. Thema war unser gemeinsames Ziel, die Beihilfe und die Beihilfebearbeitung zu verbessern und zukunftssicher zu gestalten. Weitere Treffen sind dazu terminiert. Mit den Mitgliedern des Bündnisses für die Rentenangleichung Ost haben wir uns über das weitere Vorgehen in der Sache ausgetauscht und mit den Vertretern der Seniorengruppe in der Gewerkschaft der Polizei (GdP) haben wir die Möglichkeiten einer engeren Zusammenarbeit besprochen. Die Bereitschaft ist auf beiden Seiten vorhanden, nun gilt es, loszulegen. In den nächsten Wochen führen wir mehrere Gespräche mit Mitgliedern des Petitionsausschusses. Bei ihnen wollen wir dafür werben, dass die für einige Personengruppen nach wie vor vorhandenen Benachteiligungen in der Versorgungsausgleichsregelung überprüft wird. Erstes Ziel ist dabei, eine öffentliche Anhörung zu erreichen, damit die Betroffenen die Gelegenheit bekommen, ihre Situation unmittelbar den Ausschussmitgliedern zu schildern. Wenn es dann gelingt, eine Empfehlung an den Gesetzgeber mit dem Hinweis zur Überprüfung zu erreichen, dann könnte es hier mehrere Sieger geben. Bei weiteren Gesprächen im Bundesfinanzministerium (BMF) werben wir um Unterstützung für die Realisierung einer Direktabrechnungsmöglichkeit in der Beihilfe. Dass daneben routinemäßig Beihilfegespräche im Bundesinnenministerium (BMI) und im Bundesamt für zentrale Dienstleistungen (BADV) stattfinden, sei hier nur am Rande erwähnt. Es bleibt festzustellen, dass Gespräche nützlich sind, man muss sie nur führen. Wir tun das für Sie. Nicht immer, aber immer öfter, in Berlin. Ihr Kiesner Albrecht Beschädigtenversorgung: Verzögerungen bei der Kostenübernahme im Rahmen der orthopädischen Versorgung I n den letzten Wochen wurde der DBwV aus Kreisen der Mitgliedschaft über Probleme im Zusammenhang mit der Kostenübernahme bei orthopädischer Versorgung im Falle anerkannter Wehrdienstbeschädigungen informiert. Das nunmehr zuständige Bundesamt für das Personalmana- gement der Bundeswehr (BA PersBw) hat dem DBwV daraufhin auf entsprechende Nachfrage nachfolgende Information zukommen lassen. Die Kernaussage ist, dass die Problematik in Düsseldorf erkannt ist und entsprechende Schritte zum Abbau des Antragsstaus eingeleitet sind. ■ Anzeige Kapitalmarkt ('&%$#%"#!$ $&"'&%'&$& "$"$&%"#!$ $&%$ $$ #$&#$"&#$&&$#&%! &'#$#$& Mehrfachgeneralagentur Finanzvermittlung Andreas Wendholt Prälat-Höing-Str. 19 · 46325 Borken-Weseke $&($ #$&(""!$#'!%"$"$#'%$#$ $# Beamten- und Angestellten-Darlehen Partner der Nürnberger Versicherung Bei uns geht Ihre Spende garantiert nicht unter. 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Versorgung und Ehemalige Die Bundeswehr Oktober 2015 55 Petition zur Rechtsstellung der Soldaten im Versorgungsausgleich A Wir hatten im Verbandsmagazin 07/2015 auf den Seiten 46 und 47 darüber berichtet, dass es aus Sicht des DBwV im Ergebnis als nicht nachvollziehbar und ungerecht erscheint, die durch das Attraktivitätssteigerungsgesetz herbeigeführten Verbesserungen beim Versorgungsausgleich nicht auf die Fälle der vorgezogenen Zurruhesetzung unter Inanspruchnahme des Personalanpassungsgesetzes beziehungsweise des Streitkräftepersonalstruktur-Anpassungsgesetzes zu erstrecken. Gleiches gilt im Grunde für die Zurruhesetzung wegen Dienstunfähigkeit. Kernargument für diese Auffassung ist einerseits der Umstand, dass gerade der Dienstherr ein vorrangiges Interesse am Abbau des militärischen Personalkörpers und somit an den vorgezogenen Zurruhesetzungen hatte oder hat. Betroffene konnten lediglich eine sogenannte Interessensbekundung abgeben. Ein Antragsverfahren im eigentlichen Sinne war beziehungsweise ist von Gesetzes wegen nicht vorgesehen. Insbesondere gibt es keinen zwingenden Rechtsanspruch auf eine vorgezogene Zurruhesetzung. Hinzu tritt, dass Betroffene im Grundsatz davon ausgehen konnten, bei vorgezogener Zurruhesetzung die Versorgungsbezüge zu erhalten, die ihnen auch bei regulärer Zurruhesetzung zustehen würden. Dieses Vertrauen ist im Nachhinein enttäuscht worden, da die Grundlage der Entscheidungsfindung nachträglich einseitig verändert wurde. Zwischenzeitlich ist zu dieser Frage auch mit großem Erfolg ein Petitionsverfahren auf den Weg gebracht worden. Trotz Urlaubszeit und sommerlicher Hitzeperioden konnte ein überragendes Ergebnis von 1051 Mitzeichnungen und 61 Diskussionsbeiträgen erzielt werden. Die vorliegende Petition liegt insbesondere bei den Mitzeichnungen in den oberen 14 Prozent aller seit 2007 öffentlich gestellten Petitionen (3490). Der DBwV, der auch bereits frühzeitig auf seiner Homepage über das Petitionsverfahren berichtet und zur Mitzeichnung aufgerufen hatte, wird dieses Verfahren wie bisher weiter sehr aktiv begleiten. Es sind bereits vier Gesprächstermine mit Mitgliedern des Petitionsausschusses vereinbart. Hier wird der Vorsitzende ERH (Hauptmann a.D. und Stabshauptmann d.R. Albrecht Kiesner) für eine öffentliche Anhörung werben und mit Nachdruck für eine Nachbesserung des Gesetzes eintreten. Ebenfalls sind bereits Gespräche mit Mitgliedern des Petitionsausschusses vereinbart, um nochmals mit Nachdruck für eine entsprechende Nachbesserung des Gesetzes einzutreten. Am 2. September 2015 wurde diese Thematik auch eingehend mit dem Büro des Wehrbeauftragten erörtert. Wir werden an dieser Stelle über den Fortgang der Angelegenheit weiter informieren. ■ Schwierigkeiten bei der Entscheidung über Anträge auf Hörgeräteversorgung durch das BAPersBw? Düsseldorf. Mit dem Gesetz zur „Übertragung der Zuständigkeiten der Länder im Bereich der Beschädigtenversorgung nach dem Dritten Teil des Soldatenversorgungsgesetztes auf den Bund“ vom 15. Juli 2013 sind die Zuständigkeiten für die Versorgung der Wehrdienstbeschädigten nach Beendigung des Wehrdienstverhältnisses sowie der Versorgung ihrer Hinterbliebenen von den Ländern zum 1. Januar 2015 auf die Bundeswehrverwaltung übergegangen. Ein Teil der heute durch das Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr (BAPersBw) wahrzunehmenden Aufgaben ist die orthopädische Versorgung – noch spezieller – die Versorgung mit Hörgeräten. Das Arbeitsaufkommen des zuständigen Sachgebiets – insbesondere die Anzahl der Anträge auf Kostenübernahme für Hörgeräte – ist weit höher als erwartet. Hinzu kam, dass in einigen Bundesländern bereits mehrere Monate vor Aufgabenübergang die Akten geschlossen und so etliche Anträge nicht mehr vollständig bearbeitet worden sind. Um mit der Antragsbearbeitung beginnen zu können, müssen die entsprechenden Akten vorliegen. Erforderlich sind • die Wehrdienstbeschädigtenakten, • die Versorgungsakten mit der Grundent- scheidung über die Anerkennung von Wehrdienstbeschädigungsfolgen und • sofern bereits in der Vergangenheit Hörgeräte oder andere Hilfsmittel über eine Orthopädische Versorgungsstelle der Bundesländer nach dem Soldatenversorgungsgesetz bewilligt worden sind, die entsprechenden Orthopädieakten. Die Versorgungsakten und die Orthopädieakten haben historisch bedingt in allen Bundesländern jeweils eigene, voneinander abweichende Aktenzeichen; eine elektronische Erfassung dieser Akten hat es in den Ländern nicht oder nicht vollständig gegeben. Dem BAPersBw wurden seit November 2014 insgesamt rund 8000 laufende Aktenmeter (über 12 000 Umzugskartons) – meist ohne entsprechende Listen oder Karteikarten – übergeben. Die letzten Kartons mit Orthopädieakten sind diese Woche (Mitte August 2015) in Willich eingelagert worden. Die Akten werden aktuell gesichtet, erfasst und auf das Ablagesystem der Bundeswehr (sortiert nach Personenkennziffer) umgestellt. Dies wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Gleichwohl werden die Anträge auf Hörgeräteversorgung bearbeitet. In nahezu allen Fällen ist – wie bei den Orthopädischen Versorgungs- Bearbeitungszeiten in der Beihilfe Partielle Verlagerung von Beihilfeakten B ereits seit einigen Tagen werden wieder Beihilfeakten von beihilfeberechtigten Versorgungsbezügeempfängern aus der Beihilfestelle des BADV in Düsseldorf in die Beihilfestelle nach Stuttgart versandt. Der Grund ist, dass aufgrund personeller Probleme die Bearbeitungszeiten in der Beihilfestelle in Düsseldorf leider gegenwärtig das gewünschte und geforderte Maß von nicht mehr als 15 Arbeitstagen überschreiten. Bei der nunmehr eingeleiteten Verlagerung von Beihilfeakten handelt es sich um eine jener Maßnahmen, die uns von Seiten der Leitung des BADV für den Fall zugesagt wurden, dass erneut Engpässe und infolgedessen längere Bearbeitungszeiten entstehen könnten. Die Verlagerung als solche kann also durchaus als positiv betrachtet werden, da sie aufzeigt, dass Vereinbarungen eingehalten werden und die Interessen der Beihilfeberechtigten zählen. Die stellen der Länder auch – eine Stellung-nahme des Ärztlichen Dienstes und gegebenenfalls die Erstellung von Gutachten zur Klärung der Zusammenhangsfrage (Hörschaden zurückführbar auf die Wehrdienstbeschädigung) erforderlich. Auch diese Arbeitsschritte benötigen Zeit. Um möglichst viel Zeit für die Abarbeitung der aufgelaufenen Anträge zu haben, ist die telefonische Erreichbarkeit der Bearbeiter momentan eingeschränkt. Eine Kontaktaufnahme ist in jedem Fall per E-Mail möglich: [email protected] An einer Verbesserung der Bearbeitungssituation wird mit Nachdruck gearbeitet. Eingerichtet wurden zusätzliche Dienstposten; weiteres Per■ sonal ist im Zulauf. von dieser kurzfristig umgesetzten Maßnahme betroffenen Beihilfeberechtigten werden über die Änderung der zuständigen Beihilfestelle schriftlich informiert und auf diesem Wege auch über die neuen Ansprechpartner und Anschriften in Kenntnis gesetzt. Bei der aktuell laufenden Verlagerung handelt es sich um eine kurzfristige Unterstützungsaktion. Es ist daher davon auszugehen, dass zu gegebener Zeit die Akten von Stuttgart zurück nach Düsseldorf gegeben und die Betroffenen auch hierüber ■ wieder informiert werden. 56 Die Bundeswehr Oktober 2015 Oberstabsfeldwebel a.D. Andreas Hubert Fachbereich Beteiligungsrechte Vom getrennten Marsch zum gemeinsamen Erfolg! Die Wahlen zum Hauptpersonalrat 2016 werfen ihre Schatten voraus Sehr geehrte Leserinnen und Leser, die Sommerpause ist zu Ende, der Betrieb fährt wieder hoch und wir bereiten uns auf die Personalratswahlen 2016 vor. Ja, in der Tat! Mai 2016 ist noch ein Stück weit hin, aber was ist schon Zeit in dieser schnelllebigen Zeit. Wenn wir durch den Supermarkt gehen, kommen wir nicht umhin, Weihnachtsgebäck zur Kenntnis zu nehmen und der ein oder andere greift auch zu … ist halt frisch und das scheint sicher. Mit Blick auf die anstehenden Wahlen zum Hauptpersonalrat, zu den Bezirkspersonalräten und natürlich zu den vielen Personalräten vor Ort kann es auch für uns nicht früh genug sein, um Sie/Euch zu motivieren, an den Wahlen aktiv und passiv teilzunehmen. Jetzt, wo Sie wieder im Alltag der Dienststellen dem Tagesdienst die Stirn bieten, kommen wir aus der Sonne und fordern Sie auf mitzumachen. Alle vier Jahre die Chance auf „Neues“. Dem alten Leitspruch folgend „Wer nicht gestaltet, wird gestaltet“ bietet der Deutsche BundeswehrVerband seinen Mitgliedern in Dienststellen mit zivil/militärisch besetzten Personalräten Gestaltungsmöglichkeiten an. Der Blick auf die positiven Veränderungen im sozialen Gefüge unserer Bundes- wehr lässt den Personalräten jede Menge Gestaltungsraum zur Begleitung des täglichen Dienstbetriebs offen. Ihr Deutscher BundeswehrVerband war nicht unerheblich an der Verbesserung der sozialen Rahmenbedingungen beteiligt. Mehr geht immer. aber das Erreichte zu sichern ist die Aufgabe unserer Beteiligungsgremien. An der Basis wird das erlebt, was im Bundesministerium der Verteidigung veranlasst wird, die Inspekteure der TSK und OrgBereiche umsetzen oder eigenständig auf den Weg bringen. Da wollen wir mit unseren Beteiligungsgremien als Partner im Prozess nicht abseitsstehen. Von der Umsetzung der gesetzlichen Arbeitszeit über die Vereinbarkeit von Familie und Dienst, in all ihren Facetten und vieles mehr, sind unsere Mitglieder, sind Sie unmittelbar betroffen. Es gilt also die Sicherung weiterer Erungenschaften durch Gremien mit einem gesetzlich geschützten Auftrag. Der Hauptpersonalrat ist für unsere Soldatinnen und Soldaten sowie für zahlreiche Kolleginnen und Kollegen die erste Adresse, wenn es um Mitgestaltung des Betriebs in der Bundeswehr geht. Gemeinsam für alle – „Für die Menschen in der Bundeswehr“ wird hier an der Spitze schon mal Geschichte geschrieben. Das funktioniert aber nur, wenn auch Sie sich auf den Weg machen und für den Deutschen BundeswehrVerband zur Verfügung stehen. Wir brauchen die Erfahrungen aus der Praxis, wir brauchen Frauen und Männer in und ohne Uniform, die die Bundeswehr kennen und uns helfen, die Bundeswehr auch weiterhin ein Stück besser zu machen. Attraktivität wächst auch durch Gestaltung von innen. Ihre Bewerbung, ob als Soldatin oder Soldat, als Arbeitnehmer oder Beamter, für eine Kandidatur zum Hauptpersonalrat wäre ein weiterer guter Schritt in die richtige Richtung. Wahlbewerbung ist so einfach: • • • • • • • Sie sind Mitglied im DBwV! Sie sind Angehörige/-r einer Dienststelle mit Soldaten in Ihrem Personalrat! Sie haben Personalratserfahrung! Sie sind flexibel und scheuen sich nicht, in Bonn oder Berlin an Sitzungen des Hauptpersonalrats beim Bundesministerium der Verteidigung teilzunehmen! Sie wollten schon immer einmal der Führung unserer Bundeswehr die Probleme an der Basis mitteilen! Name, Vorname, Dienstgrad oder Status mit gegebenenfalls Amtsbezeichnung Mitgliedsnummer • • • Teilstreitkraft/ Organisationsbereich Dienststelle Erreichbarkeit: telefonisch oder per E-Mail Sprechen Sie Ihren Truppenkameradschaftsvorsitzenden vor Ort an, sprechen Sie mit Ihren Landesvorsitzenden oder sprechen Sie einfach mich an. Deutscher BundeswehrVerband e.V. Andreas Hubert Bundesvorstand Vorsitzender Fachbereich Beteiligungsrechte Kapelle-Ufer 2 10117 Berlin Tel. (030) 80470324 [email protected] oder: [email protected] Ich nehme Ihre Bewerbung entgegen und unser Projektteam Wahlen kümmert sich um eine schnelle sachgerechte Bearbeitung. Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. Mittendrin, statt nur dabei! Ihr Vorsitzender Fachbereich Beteiligungsrechte Ist die Mitbestimmung des Personalrates erweitert worden? M it dem Dienstrechtsneuordnungsgesetz ist das Besoldungsrecht für die Beamten an das Tarifrecht für die Arbeitnehmer (Bund) angepasst worden, ohne dass die Mitbestimmung der Personalräte nach dem Bundespersonalvertretungsgesetz geändert worden ist. Der Hessische Verwaltungsgerichtshof Fachsenat für Personalvertretungssachen (Bund) hat in einem Fall beschlossen, dass der örtliche Personalrat an der Erstfestsetzung der Erfahrungsstufen, die durch den Leiter der Dienststelle bei Beamten auf Probe oder auf Lebenszeit im Zusammenhang mit ihrer Einstellung vorgenommen wird, ein Mitbestimmungsrecht gemäß § 76 Abs. 1 Nr. 1 BPersVG hat (Hessischer Verwaltungsgerichtshof, Beschluss vom 16. Oktober 2014, Az. 21 A 99/14.PV). „Einstellung“ sei die Ernennung eines Beamten unter Begründung eines Beamtenverhältnisses. Bei § 76 Abs. 1 Nr. 1 BPersVG umfasse erstens die „Einstellung“ die „Eingruppierung“ und zweitens die „Eingruppierung“ die „Erstfestsetzung der Erfahrungsstufen“ gemäß §§ 27 ff. BBesG, weil beides mit der Ausübung des Amts durch den Beamten in Verbindung stehe. Zwar sehe § 75 Abs. 1 Nr. 2 BPersVG für die Arbeitnehmer im Gegensatz zu § 76 Abs. 1 Nr. 1 BPersVG für die Beamten ein Mitbestimmungsrecht des Personalrats bei ihrer „Eingruppierung“ vor, aber das Fehlen einer Regelung könne keine unterschiedliche Beteiligung zur Folge haben. Die Angehörigen beider Statusgruppen – das heißt der Arbeitnehmer sowie der Beamten – seien zu schützen. Die Begründung des Beschlusses ist gut nachvollziehbar und führt die Rechtsprechung der Senate des Bundesverwaltungsgerichts bezüglich der „Eingruppierung“ von Arbeitnehmern fort. Ob das Bundesverwaltungsgericht wie der Hessische Verwaltungsgerichtshof Fachsenat für Personalvertretungssachen (Bund) in anderen Fällen entscheiden wird, muss abgewartet werden und wird die Frage, ob die Mitbestimmung des Personalrats erweitert worden ist, beantworten. ■ Fachbereich Zivile Beschäftigte Die Bundeswehr Oktober 2015 Klaus-Hermann Scharf Dienstvereinbarung Leistungsentgelt: Alle Optionen nutzen! Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, TVöD, zumindest der Manteltarifvertrag. Seitdem besteht die Möglichkeit, die Stufenlaufzeiten in einer Entgeltgruppe zu verkürzen – und bei schwachen Leistungen allerdings auch zu verlängern. Der Gebrauch dieser Möglichkeit ist bisher jedoch sehr spärlich und wenn, dann wird glücklicherweise nur die Option der Verkürzung genutzt. Die Dienstvereinbarung bezieht die Verkürzung von Stufenlaufzeiten mit ein, zumindest wenn es um die Erhöhung des Kreises der Begünstigten von leistungsbezogenem Entgelt auf 30 Prozent in den unteren und mittleren Bundesbehörden geht. Zudem sieht die Dienstvereinbarung neben der Prämienzahlung auch monatliche Zulagen vor. Es kommt nun darauf an, dass man beide in der Dienstvereinbarung vorgesehenen Instrumente zusammen mit der tariflich geregelten Stufenlaufzeitverkürzung auch tatsächlich nutzt. Nur eine Leistungsprämie wie bei den Beamten und Soldaten zu gewähren, obwohl auch bei ihnen mehrere Möglichkeiten in der Bundesleistungsbesoldungsverordnung vorgesehen sind, verfehlt das arbeitgeberseitig propagierte Ziel eines Leistungsansporns. Besonders umstritten während der Verhandlungen zur Dienstvereinbarung war die Erwirtschaftung des die am 16. September 2015 unterzeichnete Dienstvereinbarung über das übertarifliche Leistungsentgelt für die Tarifbeschäftigten in der Bundeswehr wird wahrscheinlich nur die wenigsten zufriedenstellen. Nicht diejenigen, die dem tariflichen Leistungsentgelt nachtrauern, bei dem fast jeder Tarifbeschäftigte etwas bekommen hat. Auch nicht diejenigen, die die leistungsbezogene Bezahlung am liebsten ganz abgeschafft und die Gelder hierfür im Tabellenentgelt gesehen hätten. Lediglich diejenigen dürften zufrieden sein, die wirklich herausragende Leistungen honorieren möchten und keine gleichmäßige Verteilung auf alle Tarifbeschäftigte wollen. Leistungsbewertung ist ein schwieriges, äußerst subjektives Thema. Nicht immer transparent und gerecht. Und nicht immer förderlich für den Betriebsfrieden. Dennoch muss es etwas geben, das Leistungsträger honoriert und andere zu mehr Leistung anspornt. Dies bedingt jedoch, dass auch tatsächlich attraktive Leistungsanreize angeboten und bereits bestehende angewendet werden. Seit genau zehn Jahren existiert der für das Leistungsentgelt vorgesehenen Budgets im Einzelplan 14. Hier wurde eine Benachteiligung der Tarifbeschäftigten gegenüber den Beamten und Soldaten gesehen, bei denen eine jährliche Zahlung einer leistungsbezogenen Besoldung vorgesehen ist. Das Bundesministerium des Innern stellt jedoch klar, dass das Bundesministerium der Finanzen keine Mittel für das Leistungsentgelt an Tarifbeschäftigten bereitstellt und daher in den Haushalten der einzelnen Ressorts erwirtschaftet werden muss. Zumindest wurde der Wille des BMVg in der Dienstvereinbarung festgeschrieben, jährlich die für das Leistungsentgelt benötigten Haushaltsmittel zu erwirtschaften. Auch an anderer Stelle in der Dienstvereinbarung spiegelt sich der Wille der politischen Führung des BMVg wieder, für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Bundeswehr attraktive Angebote zu machen. Nicht nur für 2015 soll ein Leistungsentgelt gezahlt werden sondern auch für das komplette Jahr 2014, obwohl letztes Jahr noch das tarifliche Leistungsentgelt gezahlt wurde. Allerdings bezog es sich eigentlich auf das Jahr 2013, das sich jedoch aus Gründen der Tarifvertragskonformität hinsichtlich des Bewertungszeitraums und der Aus- 57 zahlung bis in das Jahr 2014 hineinstreckte. Für beide Jahre erfolgt die Auszahlung noch im Dezember 2015, ein sportliches Unterfangen zwar, jedoch sind die Beschäftigungsdienststellen rechtzeitig vom BAPersBw und den BwDLZ noch vor der Unterzeichnung der Dienstvereinbarung vorgewarnt worden. Der Abschluss der Dienstvereinbarung ist aus den eingangs genannten Gründen kein besonderes freudiges Ereignis für die Tarifbeschäftigten. Die durch das Tarifergebnis zur Entgeltordnung bedingten Änderung im § 18 TVöD hat die Lage geschaffen, dass das Ob und die Art der Zahlung eines leistungsbezogenen Entgelts vom Willen des Arbeitgebers abhängt. Die Alternative wäre die Nichtgewährung eines Leistungsentgelts im Bereich der Bundeswehr gewesen. Insofern macht das Ergebnis vielleicht einen nicht glücklich, jedoch darf man es unter den gegebenen Umständen als zufriedenstellend begrüßen. Mit herzlichen Grüßen Ihr Vorsitzender Fachbereich Zivile Beschäftigte Anzeige Verschiedenes Dienstgradschlaufen.de stickharrer.de Berufssoldat a. 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Zum einen eine Leistungsprämie, die für eine herausragende besondere Leistung in der Erfüllung bestimmter Aufgaben oder eines einzelnen Arbeitsergebnisses gewährt werden. Das andere Instrument ist eine Leistungszulage, die für in einer Dauer von mindestens drei Monaten erbrachte und zukünftig weiterhin erwartete herausragende besondere Leistungen vorgesehen sind. Werden diese herausragenden besonderen Leistungen von mehreren, auch statusübergreifenden Bundeswehrangehörigen erbracht, kann eine Teamprämie oder -zulage an allen Beteiligten gewährt werden, wobei die Besoldungsempfänger einer Besoldungsgruppe der Bundesbesoldungsordnung A angehören müssen. Als eine herausragende besondere Leistung wird eine Leistung gesehen, die im Vergleich zu Leistungen der anderen Tarifbeschäftigten der gleichen Entgeltgruppe deutlich hervorhebt. Dabei sollen alle Entgeltgruppen, beide Geschlechter, Vollund Teilzeitkräfte, schwerbehinderte sowie diesen gleichgestellten Menschen angemessen berücksichtigt werden, jedoch ohne Anspruch auf Proportionalität. Ausgeschlossen sind Mehrfachhonorierungen einer Leistung, wenn sie auf demselben Sachverhalt beruht. Hierzu zählt auch eine Stufenlaufzeitverkürzung gemäß § 17 Stopp von Beförderungen bei Beamten BBesGr A8 BBesG N achdem uns – dem Deutschen BundeswehrVerband e.V. – von unseren verbeamteten Mitgliedern die Frage gestellt worden ist, ob es keine Beförderungen auf Dienstposten gibt, die nach der BesGr A8 BBesG besoldet werden, nach der Reihungsliste Kap. 1404 gibt, müssen wir sie Ihnen mit „Ja“ beantworten. Das Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr hat sie bundesweit mit einer Verfügung vom 15. Mai 2015 gestoppt, weil es gerichtliche Verfahren gibt. Die Beamten, die ein berechtigtes Interesse haben, befördert zu werden, sind in der Situation, dass nicht ausreichend Dienstposten zur Verfügung stehen. Die Situation, dass nicht ausreichend Dienstposten zur Verfügung stehen, wird durch den Stopp insoweit verschlechtert, dass die Beamten länger warten müssen. Wir sind dankbar für Hinweise unserer verbeamteten Mitglieder, die der Aufklärung des Sachverhalts dienen! Soweit uns – dem Deutschen BundeswehrVerband e.V. – nähere Informationen zur Verfügung stehen, werden wir sie veröffentlichen. ■ Absatz 2 TVöD. Zudem wird kein Leistungsentgelt gewährt neben dem Entgelt für Überstunden gemäß § 7 Absatz 7 TVöD und einer Zulage für eine vorübergehende Ausübung einer höherwertigen Tätigkeit, sofern sie auf demselben Sachverhalt beruhen. Über die Vergabe eines Leistungsentgelts entscheidet in der Regel die Leitung einer Beschäftigungsdienststelle. Für das Kooperationspersonal im Arbeitnehmerstatus ist die Leitung der zivilen Beschäftigungsdienststelle der Bundeswehr, der es zugeordnet ist, entscheidungsberechtigt. Aus dem an eine Beschäftigungsdienststelle für das Leistungsentgelt bereitgestelltes Budget dürfen bis zu 15 Prozent der Tarifbeschäftigten eine Leistungsprämie oder -zulage erhalten. Der Kreis der Leistungsentgeltempfänger kann in Beschäftigungsdienststellen unterhalb von Bundesoberbehörden bis auf 30 Prozent überschritten werden, allerdings werden unter anderem Verkürzungen von Stufenlaufzeiten nach § 17 Absatz 2 TVöD mitberücksichtigt. Das Vergabebudget für das Leistungsentgelt ist auf 0,3 Prozent der gezahlten Entgelte des Vorjahrs begrenzt. Die Haushaltsmittel hierfür müssen im Verteidigungshaushalt erwirtschaftet werden. Das BMVg hat sich jedoch in der Dienstvereinbarung bereiterklärt, das Ziel einer jährlichen Erwirtschaftung des Vergabebudgets zu verfolgen. Die Leistungsprämie darf bei Arbeitnehmern in der EG 1 das Tabel- lenentgelt der Stufe 2 und bei denen in der EG 2 bis 15 das Tabellenentgelt der Stufe 1 nicht überschreiten. Sie soll mindestens zehn Prozent des Höchstbetrags ausmachen und ein durch 25 teilbarer Betrag in vollen Euro sein. Die Leistungszulage darf bei Beschäftigten in der EG 1 höchstens sieben Prozent des Tabellenentgelts der Stufe 2 und bei denen in der EG 2 bis 15 höchstens sieben Prozent des Tabellenentgelts der Stufe 1 betragen. Sie soll mindestens 50 Euro ausmachen und ein durch 25 teilbarer Betrag in vollen Euro sein. Die Auszahlung darf rückwirkend bis zu drei Monaten, mindestens drei Monate und längstens für ein Jahr erfolgen. Das Leistungsentgelt unterliegt der Steuer- und Sozialversicherungs-, jedoch nicht der Zusatzversorgungspflicht. Zudem wird es bei der Bemessung der Jahressonderzahlung nicht berücksichtigt. Die Auszahlung ist möglichst zum 31. Oktober eines jeweiligen Kalenderjahrs vorgesehen. Die Übergangsregelung sieht für das Jahr 2014 neben dem seinerzeit noch gezahlten tarifvertraglichen Leistungsentgelt eine übertarifliche Leistungsprämie und -zulage vor. Sowohl für 2014 als auch für 2015 wird das Leistungsentgelt im Dezember 2015 ausgezahlt. Vor einer Vergabe ist die Personalvertretung über die Anzahl, Arten, Stufen, Höhe und Empfänger der zu gewährenden Leistungsentgelte zu unterrichten und ihr hierfür Einsicht in entsprechende Listen zu gewähren. ■ Dienstvereinbarung für Beamte unterzeichnet Foto: Bundeswehr N ach langen Verhandlungen wurde am 16. September 2015 die „Dienstvereinbarung über die Einführung und Umsetzung eines übertariflichen Leistungsprämien- und Leistungszulagensystems für Arbeitnehmerinnen und dem zwischen Arbeitnehmer“ BMVg und dem Hauptpersonalrat unterzeichnet. Die Dienstvereinbarung ist notwendig geworden, da sich die Voraussetzungen der bisherigen Praxis der Gewährung eines tariflichen Leistungsentgelts erheblich geändert haben. Mit Einführung der Entgeltordnung zum 1. Januar 2014 wurde unter anderem auch der § 18 TVöD geändert. Während bis dato eine jährliche Auszahlung eines Leistungsentgelts zwingend vorgesehen war, ist nun aus dieser Regelung eine Kannbestimmung geworden. Der Dienststellenleiter hat hierfür ein Entscheidungsrecht. Wird ein Leistungsentgelt nach § 18 TVöD gezahlt, dann richtet es sich nach dem LeistungsTV-Bund. Stattdessen kann jedoch ein übertarifliches leistungsbezogenes Entgelt nach eigenen Regeln gezahlt werden. Das Bundesministerium des Innern hat den Bundesressorts eine solche Möglichkeit eingeräumt, die sich nach den Vorgaben für Besoldungsempfänger richtet. Das BMVg hat für seinen Geschäftsbereich entschieden, dass nunmehr ein übertarifliches Leistungsentgelt (LBE) in Form einer Leistungsprämie oder einer Leistungszulage an Arbeitnehmer ausgezahlt wird, das sich auf der Bundeslei- Staatssekretär Gerd Hoofe übergibt die Dienstvereinbarung an den Vorsitzenden des Hauptpersonalrats, Oberstleutnant Rüdiger Spohr. S taatssekretär Gerd Hoofe hat am 16. September im Verteidigungsministerium in Berlin eine Dienstvereinbarung für Beamtinnen und Beamte unterzeichnet. Ihren Kern bildet die Erprobung und Nutzung von Langzeitarbeitskonten. Die Vereinbarung sieht vor, dass die Beamten in einem Zeitraum von maximal fünf Jahren ein zusätzliches Zeitguthaben von bis zu 156 Stunden jährlich ansparen können. Auch angeordnete Mehrarbeit von maximal 40 Stunden kann dort gesammelt und zu einem späteren Zeitpunkt wieder abgebaut werden. Die Langzeitarbeitskonten können derzeit von den Beamtinnen und Beamten im Bundesministerium der Verteidigung sowie in den zivilen Dienststellen der Bundeswehr beantragt werden. Darüber hinaus unterzeichnete Staatssekretär Hoofe ein Dienstvereinbarung über das übertarifliche Leistungsprämien- und Leistungszulagensystem für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. ■ Manfred-Grodzki-Institut Die Bundeswehr Oktober 2015 59 Schulungen 2015/ 2016 Termine 2016 Grundschulungen 2016 für JAV: 43. KW 24.10. – 28.10.16 Königswinter Grundschulungen 2016 für PersRat: 07. KW 15.02. – 19.02.16 Moritzburg 08. KW 22.02. – 26.02.16 Travemünde 10. KW 07.03. – 11.03.16 Königswinter 17. KW 25.04. – 29.04.16 Freising 26. KW 27.06. – 01.07.16 Moritzburg 27. KW 04.07. – 08.07.16 Tossens 27. KW 04.07. – 08.07.16 Königswinter 30. KW 25.07. – 29.07.16 Freising 33. KW 15.08. – 19.08.16 Moritzburg 36. KW 05.09. – 09.09.16 Tossens 37. KW 12.09. – 16.09.16 Travemünde 37. KW 12.09. – 16.09.16 Königswinter 38. KW 19.09. – 23.09.16 Moritzburg 39. KW 26.09. – 30.09.16 Freising 42. KW 17.10. – 21.10.16 Königswinter 43. KW 24.10. – 28.10.16 Moritzburg 45. KW 07.11. – 11.11.16 Freising 45. KW 07.11. – 11.11.16 Tossens 46. KW 14.11. – 18.11.16 Königswinter 47. KW 21.11. – 25.11.16 Freising 49. KW 05.12. – 09.12.16 Freising 49. KW 05.12. – 09.12.16 Travemünde 49. KW 05.12. – 09.12.16 Königswinter 50. KW 12.12. – 16.12.16 Moritzburg Auskünfte zur Anmeldung und zu freien Plätzen erhalten Sie direkt über das Manfred-GrotzkiInstitut: Spezialschulungen 2016: 15. KW 11.04. – 15.04.16 Königswinter Arbeitssicherheit 38. KW 19.09. – 23.09.16 Königswinter Geschäftsführung im PersRat 39. KW 26.09. – 30.09.16 Königswinter Mobbing in der Bw 47. KW 21.11. – 25.11.16 Königswinter SBG Wahlvorstandschulungen 2015 LV Nord 10.11.2015 26.11.2015 10.12.2015 15.12.2015 LV Ost 07.01.2016 12.01.2016 28.01.2016 02.02.2016 09.02.2016 Wunstorf Munster Celle Kiel Munster 11.11.2015 12.11.2015 09.12.2015 17.12.2015 Erfurt Berlin Dresden Potsdam 13.01.2016 18.01.2016 19.01.2016 26.01.2016 03.02.2016 Leipzig Rostock Parow Burg Erfurt Manfred-Grodzki-Institut e.V. Südstraße 123 53175 Bonn Auskünfte zur Anmeldung und zu freien Plätzen erhalten Sie direkt über das Manfred-Grotzki-Institut: Heidemarie Bußar Glücksburg Garlstedt Diepholz Wilhelmshaven Telefon: (0228) 3823-103 E-Mail: [email protected] Fax: (0228) 3823-250 OStBtsm Hauke Pauls, Handy: 0157-74047389 E-Mail: [email protected] Landesverband Ost: Hptm Christoph Pompino, Handy: 0177-6851205 E-Mail: [email protected] HptFw Thomas Furkert, Handy: 0176-70205574 E-Mail: [email protected] Ingolstadt München Mannheim München Ingolstad 10.11.2015 11.11.2015 17.11.2015 19.11.2015 24.11.2015 01.12.2015 08.12.2015 Köln-Wahn Bonn Koblenz Idar-Oberstein Köln-Wahn Koblenz Idar-Oberstein 12.01.2016 14.01.2016 19.01.2016 21.01.2016 Köln-Wahn Koblenz Idar-Oberstein Koblenz LV West Wahlvorstandsschulung für Stufenvertretung 14. 12 2015 Königswinter 18. 01. 2016 Königswinter Telefon (0228) 3823103- 195 Fax (0228) 3823-250 E-Mail: [email protected] Landesverband Süd: Hptm a.D. Uwe Rossow Handy: 0171-3694132 E-Mail: [email protected] Hptm a.D. Heinrich Herbort, Telefon: (09621) 81426, Handy: 0151-11124635 E-Mail: [email protected] Telefon: (0228) 3823-195 E-Mail: [email protected] Fax: (0228) 3823-250 StFw a.D. Frank Kaiser, Handy: 0178-9686889 E-Mail: [email protected] 12.01.2016 14.01.2016 20.01.2016 21.01.2016 02.02.2016 Hptm a.D. Egon Lieberum Telefon: (06764) 5999766 Fax: (06764) 5999379, E-Mail: [email protected] OStFw a.D. Ralph Bender, Handy: 0176-23290790 E-Mail: [email protected] Bei Fragen zu Programmablauf und -inhalt wenden Sie sich bitte direkt an den zuständigen Schulungsleiter. Landesverband Nord: Stetten München Ingolstadt Ulm Ulm Ingolstadt München Landesverband West: Bei Fragen zur Rechnungsstellung und Zahlungsmodalitäten wenden Sie sich bitte an Hartmut Hirschfeld LV Süddtl. 03.11.2015 10.11.2015 17.11.2015 19.11.2015 03.12.2015 08.12.2015 15.12.2015 Bei Überbuchungen sind folgende Reservetermine geplant: Landesverband Nord 16.12.2015 Wilhelmshaven 03.02.2016 Kiel 18.02.2016 Garlstedt Landesverband Süddt. 11.11.2015 München 14.12.2015 München Landesverband Ost 17.02.2016 Dresden 02.03.2016 Erfurt Landesverband West 15.12.2015 Köln-Wahn 17.12.2015 Koblenz 60 Die Bundeswehr Oktober 2015 Vermischtes Auf dem Bike nach Bosnien Einsatzveteranen aus acht Nationen fahren von Doorn in den Niederlanden nach Sarajevo – mit Unterstützung der Soldaten und Veteranen Stiftung Bonn. 2000 Kilometer mit dem Rad sind eine Ansage – erst Recht, wenn die Strecke in nur 22 Tagen gefahren wird und über die Alpen führt. Es sind Veteranen aus acht Nationen, die dieses Vorhaben jetzt in die Tat umsetzen. Am 3. September ist die Gruppe in Doorn in den Niederlanden gestartet. Das Ziel: Sarajevo in Bosnien-Herzegowina. Dort war die Ankunft am 21. September geplant (nach Redaktionsschluss). Am 6. September kamen die rund 30 Radler auf ihrem Weg von Euskirchen nach Koblenz durch Bonn. Ehrensache, dass der DBwV die Veteranen zu einer kleinen Rast in die Bundesgeschäftsstelle in der Südstraße eingeladen hat. Dort wurden sie vom Verbandsjustitiar Christian Sieh in Empfang genommen. „Es ist eine tolle und bewundernswerte Aktion“, sagte der sichtlich beeindruckte Jurist. Das fand auch Radio Andernach und schickte ein Reporter-Team auf diese Etappe – es wurde live aus der Südstraße 123 berichtet. Die „I Can Tour 2015“ hat es aber auch wirklich in sich: Bis zu 145 Kilometer legen die Biker täglich zurück, nur zwei Ruhetage sind bis zur geplanten Ankunft am 21. September in Sarajevo vorgesehen. Die Herausforderung, die die Teilnehmer dabei suchen, ist nicht nur sportlicher Natur. Die meisten von ihnen leiden an einer einsatzbedingten Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) und wollen mit der sportlichen Extrem-Erfahrung in ein zufriedenes Leben zurückfinden. Daher auch das Motto der Tour: „Back 2 Life“ – zurück ins Leben. Für einige der Teilnehmer wird es eine Rückkehr an einen früheren Einsatzort: Viele Niederländer und auch einige deutsche Fahrer waren in Auf ihrer dritten Etappe von Kerkrade nach Euskirchen kamen die Veteranen durch Vossenack im Hürtgenwald. Rechts im Bild das langjährige Verbandsmitglied Klaus Schroedter aus Wolfsburg. Der 67-Jährige fährt die komplette Tour von Doorn nach Sarajevo. den Neunzigerjahren in Bosnien im Einsatz. Geplant ist nach der Ankunft in Sarajevo eine Tour nach Srebrenica, das insbesondere für die niederländischen Veteranen ein geschichtsträchtiger und aufwühlender Ort ist. Auf deutscher Seite betreut und organisiert der Bund Deutscher Veteranen (BDV) die Fahrt. Über die Soldaten und Veteranen Stiftung (SVS) unterstützt auch der DBwV die Aktion. Über die Ankunft der Biker in Sarajevo berichten wir in der kommenden Ausgabe. yb „Wir sagen Danke“ – 4. Soldatentag im Movie Park Bottrop. Bereits zum vierten Mal fand am 22. August der Soldatentag im Movie Park Germany in Bottrop-Kirchhellen statt. Unter Schirmherrschaft des Generalinspekteurs der Bundeswehr Volker Wieker und bewusst in der Öffentlichkeit, organisierte die Bundeswehr-Kameradschaft die Gemeinschaftsveranstaltung mit verschieden Organisationen, Verbänden, Stiftungen und dem Movie Park Germany. Klar, dass auch der Deutsche BundeswehrVerband dabei war. Am InfoStand des DBwV stellte sich Oberstabsfeldwebel Jürgen Görlich, stellvertretender Bundesvorsitzender, den Fragen der Besucher. Vizeadmiral Manfred Nielson, Inspekteur der Streitkräftebasis, war in Vertretung von General Wieker bei der Veranstaltung und von der gezeigten sowie gelebten Solidarität beeindruckt. „Der Rückhalt in der Familie oder im Freundeskreis ist eine wesentliche Motivationsstütze. Er ist für die Auftragserfüllung und Durchhaltefähigkeit unserer Soldaten, Beamten Ralf Daum (l.), Geschäftsführer der Bundeswehr-Kameradschaft, und Jürgen Görlich, stellvertretender DBwV-Vorsitzender und zivilen Mitarbeiter extrem wichtig“, betonte Nielson. „Ich bin von der hier gezeigten Solidarität sehr beeindruckt!“ Der Soldatentag dient dem Solidaritätsgedanken gegenüber den Bundeswehrangehörigen. „Danke!“ für den Dienst an und in der Gesellschaft – das ist die Botschaft. Dabei positionieren sich die Organisatoren eindeutig und beziehen die Familien und Freunde ausdrücklich in den Dank ein. „Wir wünschen uns, dass unsere Kameraden und Kameradinnen einen entspannten Tag mit ihren Familien und ein paar unbeschwerten Stunden verbringen, um gemeinsam Kraft zu tanken“, definiert Oberstabsfeldwebel Ralf Daum, ehrenamtlicher Geschäftsführer der BundeswehrKameradschaft, das Ziel der Veranstaltung. PIZ SKB/EB Eine Anzeige der ERGO Versicherung AG, 40198 Düsseldorf FÜR IHR GUTES RECHT! EIN HOHES MASS AN SICHERHEIT Sichern Sie sich optimalen Rechtsschutz in wichtigen Lebensbereichen: im Alltags- und Berufsleben sowie in außergewöhnlichen Situationen. Exklusiv für Angehörige der Bundeswehr bieten wir einen hochwertigen Rechtsschutz mit attraktiven Leistungen zum fairen Preis. 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Batterie des Artillerielehrbataillons 345, Hauptmann Michael Knobel, dem ZAWBetreungsstellenleiter, Oberstabsfeldwebel Jürgen König, sowie seinem Vertreter, Stabsfeldwebel Fritz Lengler, begleitet. Dabei gab es auf dem Weg der Zeugnisempfänger einige Hindernisse, die Oberstleutnant Andreas Orth, stellvertretender Kommandeur des Artillerielehrbataillons 345, in seiner Ansprache nach dem Antreten genauer beleuch- tete – seien es der Unterstellungswechsel der ZAW-Betreuungsstelle von der Artillerieschule, der Umzug der 3. Batterie aus Sondershausen oder die sich in die Länge ziehenden Baumaßnahmen: Orth betonte, wie stolz er auf die Leistungen der Soldaten sei. Für den weiteren vor ihnen liegenden militärischen Werdegang gab er einen Rat seines Vorgesetzten weiter: Wer Menschen führt, muss über besonders wichtige Führungsqualitäten verfügen: Bescheidenheit, Glaubwürdigkeit durch Vorbild und Menschenliebe. Präsent für die Prüfungsbeste Die Prüfungsbeste, Stabsunteroffizier Mandy Masur, die seit 1. Oktober 2012 ihren Dienst bei der Bundeswehr in Daun versieht, konnte sich nicht nur über ihre weit über dem Durchschnitt liegenden Ergebnisse freuen, sondern auch über ein Präsent, dass der Behördenleiter des Karrierecenters der Bundeswehr Saarlouis, Regierungsdirektor Hans Peter Breit, ihr neben dem Abschlusszeugnis überreichte. Auch den anderen glücklichen Teilnehmern gratulierte Breit: „Auch im Namen aller Mitarbeiter, vor allem des Berufsförderungsdienstes, beglückwünsche ich Sie herzlich und ich wünsche Ihnen, dass Sie die weiteren Sprossen auf der Karriereleiter erreichen und dass Sie es immer schaffen, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen.“ Mandy Masur verriet im anschließenden Gespräch ihre „Wunschverwendung“: Die Lehrgangsbeste möchte ihre Fremdsprachenkenntnisse am liebsten in einer Auslandsverwendung unter Beweis stellen. KarrC Bw Saarlouis/PIZ Personal Termine Oktober 01.10.: 3. Job- und Bildungsmesse des KarrC Bw Nürnberg; 10–14 Uhr; Saaleck-Kaserne, Sporthalle, Rommelstr. 31, 97762 Hammelburg; Info: KarrC Bw Nürnberg – BFD, Fr. Löber, DorisLö[email protected], (0911) 4396-233 05.–07.10.: Seminar „Ihre berufliche Zukunft in der Bundeswehrverwaltung“; Pionierkaserne auf der Schanz,Ingolstadt; Info: KarrC Bw Nürnberg – BFD, (0911) 4396-280; KarrC Bw München, (089) 1249-5821; KarrC Bw Stuttgart, (0711) 2540-3554 10./11.10.: 7. Jobmesse am Salzufer in BerlinCharlottenburg; 10–17 Uhr; Mercedes-Welt am Salzufer, Salzufer 1, 10587 Berlin-Charlottenburg; Info: KarrC Bw Berlin, [email protected], Fr. Dauwitz, (030) 6794-2151, [email protected] 06.–08.10.: Seminar „Binnenarbeitsmarkt“; Info: KarrCBw Nürnberg – BFD, KarrCBwNü[email protected], Fr. Löber, Tel. (0911) 4396-233 11.10.: Soldatentag auf der Jobmesse des BFD Berlin; Berlin; Info: Fr. Dauwitz, (030) 67942151, [email protected] 13./14.10.: SaZ-Tagung des LV Nord in Damp; Info: [email protected] 14.10.: Job- und Bildungsmesse des KarrC Bw Schwerin – BFD; 10–15 Uhr; Taktisches Luftwaffengeschwader „Steinhoff“, Mehrzwecksaal der OHG-UHG, Daimler-Benz-Allee 2, 18299 Laage; Info: KarrC Bw Schwerin – BFD, [email protected], Hr. Pöthke, (038459) 62 2791 14./15.10.: SaZ-Tagung des Landesverbands Süddeutschland in Langenau; Info: [email protected] 19.10.: Beratungstag des Beratungszentrum Bundeswehr – Handwerk und Gewerbe der Region Leipzig „Elektronik, IT“; 13–16 Uhr; BTZ der HWK Leipzig, Steinweg 3, 04451 Borsdorf; Info: www.bundeswehr-wirtschaft-leipzig.de 19.–23.10.: Seminar „Vereinbarkeit von Familie und Beruf in der freien Wirtschaft“; Bildungs- werk der Thüringer Wirtschaft e.V., Außenstelle Erfurt, Magdeburger Allee 4, 99086 Erfurt; Info: KarrC Bw Erfurt – BFD, [email protected], Hr. Burkert, (0361) 342-85802 21.10.: Jobmesse und Informationsveranstaltung an der Bundeswehrfachschule München; 10–14 Uhr; Ernst-von-Bergmann-Kaserne, BwFachS, Neuherbergstr. 11, 80937 München; Info: KarrC Bw München – BFD, [email protected], Fr. Maier, (089) 1249-5864 26./27.10.: SaZ-Tagung des Landesverbands West in Nümbrecht; Info: [email protected] 28.10.: Karrieremesse mit Schwerpunkt Gesundheit-Pflege-Soziales; 9-16 Uhr; BwKrhs Ulm, Oberer Eselberg 40, 89081 Ulm; Info: KarrC Bw Stuttgart BFD, StOT Dornstadt, [email protected], Hr. Botzenhart, (07348) 980-5050, Hr. Middeke, -5057 29.10.: Soldateninformationstag des KarrC Bw Nürnberg mit der Handwerkskammer Oberfranken; 14–17 Uhr; Berufsbildungs- und Technologiezentrum (BTZ) Bayreuth, Kerschensteiner Straße 7, 95448 Bayreuth; Info: Fr. Löber, (0911) 4396233, [email protected] November 04.11.: 10. Job- und Bildungsmesse des KarrC Bw Wilhelmshaven – BFD; 9.30–14 Uhr; Gorch-FockHaus, Viktoriastr. 15, 56382 Wilhelmshaven; Info: [email protected], Fr. Amberge (04421) 4838-3223, Hr. van Lessen -3229 10.11.: Job- und Bildungsmesse „Öffentlicher Dienst“ des BFD Koblenz; 9.30–12.30 Uhr; Falckenstein-Kaserne, UHG, Von-Kuhl-Str. 50, 56070 Koblenz; Info: KarrC Bw Mainz – BFD – StoT Koblenz, [email protected], Fr. Hans, (0261) 670992-5110 10.11.: Soldatentag „Karriere in der Automobilzuliefererindustrie in Berlin und Brandenburg“; 13.30–18 Uhr; Mercedes Benz Ludwigsfelde GmbH, Zum Industriepark 10, 14974 Ludwigsfel- de; Info: KarrC Bw Berlin BFD, [email protected], Fr. Dauwitz, (030) 6794-2151, [email protected] 11.11.: Fachinformationsmesse „Berufe und Beschäftigungsperspektiven in der Logistik“ des BFD Berlin mit dem LV Ost des DBwV; 13–16 Uhr; Hans-Joachim-von-Zieten-Kaserne, Kinosaal, Husarenallee 1, 14547 Beelitz; Info: [email protected], Fr. Fraustein, (033204) 485-3653, od. Fr. Dauwitz, (030) 67942151, [email protected] 16.11.: Jobbörse des Beratungszentrum Bundeswehr – Handwerk und Gewerbe der Region Leipzig; 13–16 Uhr; General-Olbricht-Kaserne, Landsberger Str. 133, 04157 Leipzig; Info: www.bundeswehr-wirtschaft-leipzig.de 18.11.: BerufsInformationsMesse mit Schwerpunkt Logistik, öffentlicher Dienst und zivile Karriere in der Bundeswehr; 10–15 Uhr; NibelungenKaserne – Nibelungenheim, Dr. August-StumpfStr. 33, 74731 Walldürn; Info: [email protected]; Hr. Fluhrer, (06283) 228-3380, Fr. Schneider, (06283) 228-3386 19.11.: Soldatentag auf dem „Forum Berufsstart“; 11–16 Uhr; Messe Erfurt, Gothaer Str. 34, 99094 Erfurt; Info: [email protected], Hr. Stilzebach, (0361) 342-85801 19.11.: Karrieretag für Offiziere 2015; 9–16 Uhr; Hannover Congress Centrum (HCC), Hannover; Info: KarrC Bw Hannover – BFD – Job-Service, Fr. Gräve, (0511) 6798-428, [email protected] 24.–26.11.: Informationsseminar für Offiziere auf Zeit aller Studienfachrichtungen; Info: [email protected] Dezember 14.12.: Beratungstag des Beratungszentrum Bundeswehr – Handwerk und Gewerbe der Region Leipzig „Fortbildung zum Meister/Fachwirte/ Unternehmensnachfolge“; 13–16 Uhr; BTZ der HWK Leipzig, Steinweg 3, 04451 Borsdorf; Info: www.bundeswehr-wirtschaft-leipzig.de mk SaZ-Kurier hätte ? Ich da eine Frage ... Was ist neu an der Berufsförderungsverordnung (BFöV)? Seit dem 27. August 2015 gilt die neue Verordnung zur Durchführung der Berufsförderung von Soldatinnen und Soldaten (BFöV), in der wesentliche Veränderungen des Berufsförderungsrechts für Soldaten auf Zeit festgelegt sind. In die Ausgestaltung der neuen Verordnung war der DBwV stark eingebunden. Verpflichtungszeit in Jahren Erstattung von Kostenpauschalen für Lernmittel und Verbrauchsmaterial ist zulässig. Wichtig: Eine Freistellung vom Dienst ist nur noch ausnahmsweise und für höchstens drei Monate als Ermessensfreistellung vorgesehen und kann jederzeit aus dienstlichen Gründen widerrufen werden. Regelmäßig sollen Bildungsmaßnahmen also nach dem Dienstzeitende vorgenommen werden. Erweitert wurde dafür die Teilnahme an internen Berufsbildungsmaßnahmen nach § 5 SVG Absatz 1 a, die noch bis zu sechs Jahren nach Dienstzeitende möglich ist, sowie die Gewährung von Eingliederungshilfen (z.B. Einarbeitungszuschüssen und Kostenerstattung für Vorstellungsreisen) innerhalb von sieben Jahren nach Dienstzeitende. Auch Förderungsanrecht in Monaten Höchstbetrag in Euro 4–5 12 5000 5–6 18 7000 6–7 24 9000 7–8 30 11 000 8–9 36 13 000 9–10 42 15 000 10–11 48 17 000 11–12 54 19 000 12 und mehr 60 21 000 Offz. mit Studium (‹12) 12 5000 Offz. mit Studium (≥ 12) 24 9000 Zunächst ist auf die erweiterten Höchstbeträge für die berufliche Bildung zu verweisen. Diese sind nunmehr linear gestaffelt nach der Verpflichtungszeit beziehungsweise den Ansprüchen nach § 5 SVG und liegen zwischen 5000 und 21 000 Euro, wobei bestimmte Minderungsgründe, wie zum Beispiel die Teilnahme an einer ZAW-Maßnahme oder ein Studium auf Kosten der Bundeswehr den individuellen Höchstbetrag um 333,33 Euro pro Monat reduzieren. Ferner erfolgt eine Gleichstellung von Direkt- und Fernunterricht als förderbare Maßnahmen und die die Bereitstellung des Job-Services durch die Karrierecenter zählt zu den Verbesserungen. In Zukunft wird die anteilige Förderung einer Maßnahme auch dann noch möglich sein, wenn diese schon vor Antragstellung begonnen hat. Gleichzeitig gelten strengere Mitteilungs- und Meldepflichten für die Antragsteller. Die Definition der Vollzeitform von Bildungsmaßnahmen wurde ebenfalls den Realitäten angepasst: Waren bisher fünf Tage und 21 Zeitstunden angesetzt, sind nunmehr vier Tage und 25 Stunden von wenigstens 45 Minuten das Minimum. jmi Die Bundeswehr Oktober 2015 63 Abi-Online der Pioniere überregional positioniert Beim Hamburger Ausbildungskongress gab es viele Fragen zum Mindener AbiOnline-Projekt. Minden/Hamburg. In Minden bekannt, jetzt erstmals überregional vorgestellt: Anlässlich des nationalen Ausbildungskongresses der Bundeswehr ist das Abi-Online-Projekt der Mindener Pioniere einer überregionalen Fachöffentlichkeit vorgestellt worden – und es gab spannende Reaktionen. Was für rund 15 Mindener Pioniere Alltag ist – neben der regulären Dienstzeit in der Herzog-von-Braunschweig-Kaserne am Weser-Kolleg für das nordrheinwestfälische AbiOnline zu lernen – ist bundesweit in der Bundeswehr bildungspolitisches Neuland. Seit 2013 gibt es eine offizielle Kooperation zwischen dem AbiOnline zertifizierten Weser-Kolleg und den Mindener Pionieren. Das Abi-Online basiert auf zwei Präsenzabenden und einer internetbasierten E-Learning-Plattform, die Vor- und Nachbereitungen des Unterrichtsstoffs unabhängig von Zeit und Raum macht. Im Sinne eines individuellen Bildungsmentorings ist die Fachhochschule des Mittelstands (FHM) in das Projekt eingebunden. Prof. Dr. Jens Große, Leiter des FHM Campus Hannover, betreut die Abi-Soldaten in seiner reservistischen Funktion als Major d.R. regelmäßig. Und obwohl in Minden – bei allen Problemen, die ein Pilotprojekt immer mit sich bringt – das Zusammenspiel zwischen soldatischem Alltag und gymnasialer Bildung mittlerweile gut klappt, gab es anlässlich des Ausbildungskongresses in Hamburg viele konkrete Nachfragen: Wie lässt sich die schulische Lernbelastung mit dem militärischen Alltag wirklich koordinieren? Oder auch Fragen in technischer Hinsicht: Läuft die E-Learning-Plattform stabil? Von Interesse war auch: Wie viel Motivation und Disziplin ist nötig, um sich drei Jahre lang doppelt zu belasten? Zwei teilnehmende Soldaten, Stabsunteroffizier Rehfeld und Hauptgefreite Schünemann, gaben die Antworten und berichteten über ihren Alltag, Herausforderungen, aber eben auch über das große Ziel der angestrebten Hochschulzugangsberechtigung. Kameradin Schünemann generell sagte: „Bei allen flexiblen Lernangeboten und der digitalen Lernplattform: Man nimmt sich schon für drei Jahre etwas vor – das muss man wissen!“ Neben aller individuellen Zielstrebigkeit betonten beide Soldaten, dass die mittlerweile etablierte kaserneninterne Kommunikation aller Kompanien (flankierend zum Projekt) in Minden Früchte trägt. Hintergrund: Major d.R. Prof. Dr. Große trifft sich alle sechs Wochen mit den Soldaten zum Mentoring und zweimal im Jahr in einer großen Runde mit allen Vorgesetzten. Dieser projektbezogene Austausch muss sicherlich auch als kommunikatives Neuland für die Bundeswehr bezeichnet werden, da so dass reservistische Mentoring optimal angesteuert werden kann. Prof. Große stellt diese Runde als sehr wertvoll heraus. „Umso besser ich mit beiden Seiten im Gespräch bin, umso besser mein Mentoring.“ Jens Große Gemeinsam für die Eingliederung unserer Soldatinnen auf Zeit und Soldaten auf Zeit Ihre Ansprechpartner der Landesverbände des Deutschen BundeswehrVerbands LV Nord Johann Harms Stabsfeldwebel a.D. Johann. [email protected] LV West Jürgen Gemmer Oberstabsfeldwebel a.D. [email protected] LV Ost Peter Götze Oberstleutnant a.D. [email protected] LV Süddeutschland Jürgen Schreier Oberstabsfeldwebel a.D. [email protected] Für Fragen rund um das Thema SaZ, insbesondere Berufsförderung, Dienstzeitversorgung und Eingliederung, ist in der Bundesgeschäftsstelle Bonn das Referat R6 zuständig. Erreichbarkeit unter (0228) 3823-222 oder per E-Mail an [email protected] 64 Die Bundeswehr Oktober 2015 SaZ-Kurier Die Bundeswehr: Frau Dr. Haß, Ihre Doktorarbeit setzt sich mit dem „Freiwilligen Wehrdienst FWD“ auseinander. Wie kamen Sie auf das Thema? Rabea Haß: Ich bin keine „klassische“ Militärsoziologin und kam eigentlich über das Thema „Freiwilligkeit“ auf die Bundewehr: An der Hertie School of Governance arbeitete ich an einer Studie zum Bundesfreiwilligendienst (BFD), also dem Nachfolger des Zivildienstes. Dabei stellte ich fest, dass das Ende des Zivildienstes in der öffentlichen Debatte und in den Medien deutlich präsenter war als die Aussetzung der Wehrpflicht. Und so beschloss ich, den FWD genauer unter die Lupe zu nehmen. Rabea Haß ist Soziologin und promovierte an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main zum Freiwilligen Wehrdienst. Sie forschte u.a. an der Hertie School of Governance in Berlin und an der Universität Heidelberg zu bürgerschaftlichem Engagement, Freiwilligendiensten, Bürgerbeteiligung und zum Wandel von Organisationen. Die Bundeswehr: Was war Ihre Forschungsfrage und wie sind Sie in Ihrer Untersuchung vorgegangen? Der Freiwillige Wehrdienst In ihrer Doktorarbeit hat sich Rabea Haß mit dem Freiwilligen Wehrdienst auseinandergesetzt. Markus Krämer aus der Abteilung Recht des DBwV hat mit der Soziologin gesprochen Haß: Meine Ausgangsfrage war: Wer dient Deutschland? Ich wollte herausfinden, welche Typen sich für den FWD interessieren, welche Erwartungen und Motive sie mitbringen. Daraus ergaben sich dann die Fragen, was dies für die Organisationskultur der Bundeswehr und für das zivil-militärische Verhältnis bedeute. Meine Studie ist qualitativ und subjektorientiert angelegt. Das heißt, ich habe einige wenige FWDL intensiv befragt. An zwei Standorten, einem Logistikbataillon in Nord-Ost-Deutschland und einem Gebirgsjägerbataillon in Süddeutschland, habe ich sie zwischen Juli 2012 und August 2013 jeweils zu drei Zeitpunkten ihres FWD befragt, um Veränderungen in der Motivation und im Selbstverständnis der einzelnen Soldaten zu erfassen. Die Bundeswehr: Was sind die wesentlichen Ergebnisse der Arbeit? Haß: Zunächst hat meine Untersuchung ergeben, dass es sehr unterschiedliche Typen gibt, die den FWD leisten. Ich habe sie in drei Haupttypen mit jeweils zwei Untertypen eingeteilt (siehe Abbildung) und werde die Haupttypen hier kurz skizzieren: Die Egotaktiker stellen ihren persönlichen Nutzen in den Vordergrund, identifizieren sich kaum mit der Bundeswehr und wählen den Dienst mehr aus utilitaristischen denn aus ideellen Gründen. Das ist nicht untypisch für ihre Generation: Sie suchen nach Selbstverwirklichung und Individualisierung bei gleichzeitiger finanzieller Absicherung. Obwohl sie wenig Loyalität gegenüber ihrem Arbeitgeber zeigen und den Dienst bei Nicht-Gefallen schnell beenden, sind sie trotzdem wichtig für die Bundeswehr: Meist gut gebildet und über viele alternative Optionen verfügend, gehören sie zu der Klientel, die für Berufsarmeen schwer zu rekrutieren ist. Die Angepassten sind für die Bundeswehr mit ihrer derzeitigen Organisationskultur am leichtesten zu bedienen: Sie sind loyal gegenüber der Organisation und treten den FWD mitunter aus Pflichtbewusstsein an, ohne große Erwartungen an den Dienst zu haben. Sie nehmen die Bundeswehr häufig als annähernd normalen Arbeitgeber wahr und teilen damit eine Berufsauffassung des Soldat-Seins, die Charles Moskos als „occupation“ bezeichnete. Jedoch fällt es diesem Typ schwer, Verantwortung zu übernehmen. Er zeigt in seiner Loyalität mitunter einen fast blinden Gehorsam und ist daher für das Verständnis eines Staatsbürgers in Uniform beziehungsweise das Konzept der Inneren Führung problematisch. Die idealen Soldaten identifizieren sich umfänglich mit den Werten und Zielen der Bundeswehr. Sie sind hoch motiviert und haben differenzierte Vorstellungen davon, was einen „richtigen“ Soldaten ausmacht. Allerdings stoßen ihre klaren Erwartungen – an die Organisation und an ihre Kameraden – in der Wirklichkeit schnell an Grenzen. Zudem kommt es bei diesem Typus ver- einzelt zu einer Überidentifikation, die zu einer Entfremdung von der zivilen Gesellschaft führt, da die Identifikation mit der Bundeswehr maßgeblich über eine Abgrenzung vom Zivilen passiert. Die Vielfalt der Typen zeigt, dass es der Bundeswehr gelingt, mit dem FWD verschiedene Schichten und Zielgruppen anzusprechen. Allerdings ist diese Vielfalt im Alltag einer auf Nivellierung ausgerichteten Organisation schwer zu bedienen. Ich illustriere das einmal kurz am Beispiel „Auslandseinsätze“: Für die einen, meist die Angepassten und Egotaktiker, ist die Verpflichtungserklärung eine Hürde. Sie wählen entweder eine Dienstzeit von weniger als zwölf Monaten oder hoffen, nicht in den Einsatz zu müssen. Diejenigen, die sich länger verpflichten und einen Auslandseinsatz als Kernaufgabe des Soldat-Seins miterleben wollen, werden enttäuscht, da FWDL bisher in der Regel nicht entsandt werden. Das heißt, die Verpflichtungserklärung zum Einsatz schreckt die einen ab und enttäuscht die anderen, weil sie bei ihnen falsche Erwartungen weckt. Zudem ließ sich erkennen, dass sich viele FWDL gegenüber Zeit- und Berufssoldaten benachteiligt fühlen. Das äußert sich beispielsweise darin, dass sie kaum an Lehrgängen teilnehmen, selten auf die Schießbahn dürfen und ihrem Empfinden nach kaum spannende und sinnvolle Aufgaben zugewiesen bekommen. Kurz: Sie werden nicht gefördert, da die Organisation nach einem Kosten-Nutzen-Kalkül vornehmlich in die Soldaten investiert, die sich lange an die Bundeswehr binden. Was nach dem Prinzip der Wirtschaftlichkeit nachvollziehbar ist, ist für die Funktion des FWD als Rekrutierungsinstrument nachteilig. Denn gerade durch diese Praxis verliert die SaZ-Kurier Organisation diejenigen – meist hoch motivierten und gut gebildeten – jungen Menschen, die einen hehren Anspruch an den FWD haben und sich im Verlauf des Diens-tes aufgrund von Unterforderung von der Bundeswehr abwenden. Die Bundeswehr: Welche Empfehlungen können Sie der Bundeswehr im Umgang mit den FWDL aussprechen? Haß: Die FWDL leisten ihren Dienst freiwillig, sie können jederzeit gehen. Anders als bei der Wehrpflicht, müssen sie sich ihrem sozia- len Umfeld und sich selbst gegenüber rechtfertigen, warum sie den Dienst leisten. Daher sollte die Bundeswehr Grundsätze beachten, die sich in der Arbeit mit Freiwilligen im sozialen Bereich bewährt haben: • Den FWD als Lerndienst gestalten: Die FWDL sind meist junge Menschen in einer Orientierungsphase. Sie wollen sich fachlich und persönlich weiterentwickeln. Doch die Bundeswehr schafft es bisher kaum, individuelle Angebote zu machen, obwohl die Vielzahl an Verwendungsmöglichkeiten • durchaus zuließe, Interessen und Neigungen der einzelnen FWDL zu berücksichtigen. Das führt dazu, dass Vorkenntnisse und persönliche Kompetenzen nicht ausreichend genutzt werden. Was aufseiten der Organisation als eine Vergeudung von Potenzial gewertet werden kann, führt bei den FWDL zu Frustration. Keine falschen Erwartungen an den Dienst vermitteln: Die Wahrnehmung der FWDL, vor Dienstbeginn schlecht oder falsch beraten worden zu sein, zieht sich durch alle Interviews. Anzeige Der Deutsche BundeswehrVerband (DBwV) ist eine überparteiliche und finanziell unabhängige Institution. Er vertritt in allen Fragen des Dienst-, Sozial- und Versorgungsrechts die Interessen seiner rund 200.000 Mitglieder - aktive Soldaten, Reservisten, Ehemalige und Hinterbliebene, zivile Angehörige der Bundeswehr sowie fördernde Mitglieder. Wir suchen ab sofort für unsere Abteilung Recht am Standort Berlin eine(n) Referatsleiter/-in für den Bereich Versorgung Ihre Aufgaben: • Rechtsberatung und Unterstützung unserer Mitglieder und des Bundesvorstandes u. a. auf den Gebieten − Dienstzeitversorgung der Berufssoldaten − Ruhensregelungen (Hinzuverdienst, Renten etc.) − Einsatzversorgung/ Einsatzweiterverwendungsgesetz − Beschädigtenversorgung • Bearbeiten mündlicher und schriftlicher Anfragen sowie Rechtsschutzanträge der Mitglieder • Anfertigung von Stellungnahmen zu Gesetz- und Verordnungsentwürfen; Umsetzung verbandspolitischer Forderungen • Begleitung von Arbeitsgruppen sowie Teilnahme an Gesprächsterminen einschließlich Vor- und Nachbereitung • Vortragstätigkeit auf verbandlichen Veranstaltungen/Seminaren und Erstellung von Beiträgen für das Verbandsmagazin Die Bundeswehr Oktober 2015 65 Die Art und Weise, wie die Bundeswehr für die unterschiedlichen Dienstformate wirbt, mag dieses wirklichkeitsferne Bild verstärken, da in der Außendarstellung vornehmlich abwechslungsreiche und fordernde Verwendungsprofile beworben werden, die nur einen Teil der organisationalen – mitunter bürokratischen – Realität abbilden. Enttäuschungen sind so vorprogrammiert. • Sinnstiftende Tätigkeiten auch in der Stammeinheit: Meine Untersuchung zeigt, dass die Identifikation vieler FWDL in der Stammeinheit sinkt, während sie die Grundausbildung mitunter noch mit Begeisterung erlebten. Denn die Freiwilligen werden nicht von den als typisch soldatisch empfundenen Ausbildungseinheiten abgeschreckt, noch von vermeintlicher Härte und zu hohen körperlichen Anforderungen, sondern sie werden durch Langeweile, Unterforderung und als sinnlos empfundenen Tätigkeiten in den Stammeinheiten desillusioniert. Werden die hier aufgeführten Punkte nicht erfüllt, distanzieren sich Freiwillige von der Organisation und ihren Werten. Das wirkt sich einerseits auf ihre Zukunftsplanung aus und macht die Bundeswehr als Arbeitgeber unattraktiv. Andererseits hat es Einfluss auf ihre Botschafterrolle: Sie vermitteln kein positives Bild der Organisation (mehr). Dies trifft in hohem Maße auf die „Besten“ zu, die mit hehren Erwartungen und großen Zielen angetreten sind. ■ Ihr Profil: • Abgeschlossenes Hochschulstudium der Rechtswissenschaften mindestens mit befriedigenden Examina • Fachkenntnisse, idealerweise Berufserfahrung, in den vorgenannten Aufgabenbereichen • ausgeprägtes Engagement für die sozialen Belange unserer Mitglieder • Teamfähigkeit, Flexibilität, hohe Belastbarkeit sowie Freude an eigenverantwortlicher Tätigkeit • Sicherheit im Umgang mit PC, Internet und entsprechender Standardsoftware • idealerweise Bundeswehrerfahrung als ehemalige(r) Soldat/-in auf Zeit, aktive(r) Reservist/-in oder vergleichbarer Tätigkeit im Umfeld der Bundeswehr Sie haben außerdem die Bereitschaft zu einer mehrwöchigen Einarbeitungszeit in Bonn. Unser Angebot: Wir bieten Ihnen im Rahmen einer Vollzeittätigkeit (39 Stunden/Woche) einen Arbeitsplatz mit anspruchsvollen und vielseitigen Aufgaben in einem hochmotivierten Team und einem angenehmen Arbeitsumfeld. Die Position ist angemessen dotiert und beinhaltet attraktive Sozialleistungen. Die Einstellung erfolgt zunächst befristet auf 2 Jahre. Wir freuen uns auch sehr über Bewerbungen von Menschen mit einer (Schwer-)Behinderung. Interesse? Bitte richten Sie Ihre Bewerbung unter Angabe Ihrer Gehaltsvorstellungen und des frühestmöglichen Eintritts (bitte ausschließlich auf elektronischem Wege) an die Personalabteilung des DBwV e. V., Südstraße 123, 53175 Bonn [email protected] Die Publikation erscheint bei Springer VS unter dem Titel „Der Freiwillige Wehrdienst in der Bundeswehr. Ein Beitrag zur kritischen Militärsoziologie“, ISBN 978-3-658-11297-4. 66 Die Bundeswehr Oktober 2015 SaZ-Kurier/Reservisten Vom Feldjäger zum Polizeibeamten Neues Pilotprojekt des Berufsförderungsdienstes Berlin Berlin. Am 1. September hat das Polizei-Präsidium Potsdam 25 ehemalige Feldjägerfeldwebel der Bundeswehr als Beamte auf Probe zum Zweck der Ausbildung eingestellt. Diese bisher bundesweit einmalige Übernahme von Soldaten auf Zeit in den Polizeivollzugsdienst ist das Ergebnis eines neuen attraktiven Eingliederungsmodells des Berufsförderungsdienstes (BFD) Berlin. Das Sonderprojekt entstand in enger Zusammenarbeit des Innenministeriums des Landes Brandenburg mit dem Kommando der Feldjäger der Bundeswehr Hannover und dem BFD des Karrierecenters der Bundeswehr Berlin. Die Polizei in Brandenburg benötigt dringend qualifiziertes Personal. Trotz Aufstockung der Einstellungszahlen konnte der Bedarf an Nachwuchskräften bisher nicht schnell genug gedeckt werden. Auf der Suche nach zusätzlichen Möglichkeiten soll diese Lücke nun zukünftig auch durch die kurzfristige Einstellung gut ausgebildeter Zeitsoldaten geschlossen werden. „Feldjäger, in anderen Armeen werden sie direkt als Militärpolizei bezeichnet, haben in ihrer Ausbildung und ihren Aufgaben zahlreiche Parallelen zur Polizei“, weiß Dietmar Keck, stellvertretender Pressesprecher im Polizeipräsidium Potsdam. „So sind sie für Sicherheits- und Ordnungsaufgaben und für strafprozessuale Maßnahmen innerhalb der Bundeswehr zuständig. Und es gibt immer wieder auch direkte Arbeitskontakte mit den örtlichen Polizeidienststellen.“ Nach einer entsprechenden Änderung der Polizeilaufbahnverordnung wurde nunmehr die besondere Möglichkeit geschaffen, ausgebildete und erfahrene Feldjägerfeldwebel einzustellen. Eine Gewinnsituation für beide Seiten. Den Soldaten bietet sich nach Dienstzeitende somit eine sichere Berufsperspektive. „Das Interesse von ausscheidenden Soldatinnen und Soldaten an einer anschließenden Beschäftigung im öffentlichen Dienst war und ist schon immer sehr groß“, bestätigt Regierungsamtsrat Gerald Langner, Leiter Kundenservice des BFD Berlin. „Über 20 Prozent unserer ‚Kundschaft‘ ging bisher erfolgreich diesen Weg.“ Deshalb ist eine Einstellung in den mittleren Polizeivollzugsdienst des Landes Brandenburg als Beamte auf Probe zum Zweck der Ausbildung natürlich ebenso gefragt. Und die erfolgt für die Zeitsoldaten der Bundeswehr ohne Laufbahnprüfung. Zudem können sie frühestens nach der 18-monatigen Ausbildung zu Beamten auf Lebenszeit ernannt werden. Langfristige Jobsicherheit „Das ist schon ein tolles und attraktives Angebot“, meinte Hauptfeldwebel Andreas Buk, der im Juni an einem der insgesamt sechs Auswahlverfahren der Polizei an der Fachhochschule in Oranienburg teilnahm. „Vor allem die langfristige Jobsicherheit ist für mich lukrativ“, so der 33-jährige Familienvater, der in Kasachstan geboren wurde und zwölf Jahre als Feldjäger bei der Bundeswehr diente. Ein weiteres Plus: Die Polizei in Brandenburg erkennt die militärische Ausbildung der Feldjäger teilweise als Laufbahnbefähigung an. Im Normalfall dauert die Ausbildung im mittleren Polizeivollzugsdienst zweieinhalb Jahre. Wichtig ist die körperliche Fitness der Bewerber. So muss auch der Cooper-Test absolviert werden, ein Ausdauerlauf, bei dem innerhalb von zwölf Minuten eine maximale Strecke absolviert werden muss. Das Innenministerium des Landes Brandenburg beabsichtigt, bei erfolgreichem Verlauf dieses Pilotprojekts, den Feldjägerfeldwebeln der Bundeswehr zum Dienstzeitende auch zukünftig diese exklusive Einstellungsmöglichkeit anzubieten. Das Polizeipräsidium in Potsdam setzt darauf, dass sich das Projekt bewährt und die Zusammenarbeit mit dem BFD der Bundeswehr ausgebaut wird. Es würde allen Beteiligten zum Vorteil gereichen. KarrC Bw Berlin / PIZ Personal Job-Service-Workshop der Bereiche Süd und Mitte Nürnberg. Der Job-Service wurde im Zuge der Neuorganisation zur Aufwertung der bundeswehreigenen Stellenbörse als besonderes Dienstleistungsangebot des Berufsförderungsdienstes eingerichtet. Neben der beruflichen Aus- und Weiterbildung rückte nun die Wiedereingliederung der ehemaligen Soldaten in den Mittelpunkt. Die Bearbeiter im Job-Service begleiten den individuellen Bewerbungsprozess und unterstützen die Arbeitssuchenden mit dem Ziel ihrer Vermittlung in ein Arbeitsverhältnis. Im März trafen sich die Bearbei- ter Job-Service aus allen 16 Karrierecentern der Bundeswehr zur zweiten Besprechung in Dresden. Viele der angesprochenen Themen waren von bundesweiter Bedeutung und damit von allgemeinem Interesse. Aber der jeweilige Arbeitsmarkt im Zuständigkeitsbereich der einzelnen Karrierecenter weist regional unterschiedliche Strukturen auf. Daher entstand hier die Idee, die Zusammenarbeit einzelner JobServices mit engem regionalen Bezug zueinander mit dem Ziel der intensiven Betreuung und Vermittlung der ehemaligen Soldaten in ein Arbeitsverhältnis in einem Works- hop Süd (Nürnberg, München und Stuttgart) zu vertiefen. Den ersten Workshop Süd führte der Job-Service Nürnberg durch. Die Soldaten leisten ihren Dienst oft nicht in der Heimatregion. Nach Ende der aktiven Dienstzeit kehren allerdings viele hierhin zurück. Um den Soldaten nun ein umfassendes, über die eigene Zuständigkeit hinausgehendes Betreuungs- und Beratungsangebot anbieten zu können, nahmen auch die Kollegen aus den angrenzenden Karrierecentern Kassel, Erfurt, Dresden und ein Kollege aus Koblenz am ersten Workshop der Bereiche Süd und Mitte teil. Themen waren neben den regionalen Besonderheiten des Arbeitsmarkts auch die Abstimmung gemeinsamer Verfahren. Ein Mitarbeiter aus der in Nürnberg ansässigen Bundesagentur für Arbeit informierte zu verschiedenen Themen sowie dem Stand des Kooperationsprojekts Bundeswehr und Bundesagentur für Arbeit. Er bot sich als Ansprechpartner in Problemfällen an, stellte sich auch der kritischen Diskussion bezüglich der unterschiedlichen Förderungs- und Vermittlungspraktiken der beiden Kooperationspartner. Informationen für Reservisten Haben Sie Fragen zum Thema „Reservisten“? Dann informieren Sie sich im offiziellen Portal der Bundeswehr unter www.reservisten.bundeswehr.de. Auf dieser Internetseite finden Sie auch die neue Information für Reservisten „RESERVE aktuell“. Diese ersetzt den bisherigen „Informationsdienst für Reservisten und Reservistinnen“. Telefonisch oder per Mail können Sie sich auch an die zentrale Info-Hotline für Reservisten und Arbeitgeber wenden, Tel. (030) 18 24 24 24 (Mo.–Do. 8–17 Uhr, Fr. 8–14 Uhr, oder per E-Mail unter [email protected]. Ihre Anfragen werden dort schnellstmöglich bearbeitet bzw. an die zuständigen Stellen weitergeleitet, von denen Sie eine Antwort erhalten. Die Personal bearbeitende Stelle für Reservisten ist seit dem 1. Dezember 2012 die Abteilung VI des Bundesamts für Personalmanagement der Bundeswehr in Siegburg (ehemals SDBw Abt IV bzw. PersABw Abt V), erreichbar über die Mailadressen [email protected] oder [email protected] (Mannschaften/Unteroffiziere), [email protected] (Offiziere), [email protected] (Reserveoffizieranwärter) bzw. [email protected] (Offiziere als „Seiteneinsteiger“). Nähere Informationen erhalten Sie als Mitglied des DBwV natürlich auch gerne in der BGSt Bonn, Abteilung Recht, (0228) 3823-222 bzw. [email protected]. Stellenmarkt Stellvertretende Filialleitung (m/w) Stellen-Nr.: 3300/SN/0130/15 Arbeitsort: Bayern, Nürnberger Land Stellenbeschreibung: Unterstützen Sie den Filialleiter, führen Sie ein hochmotiviertes Team und profitieren Sie von der sehr guten übertariflichen Vergütung sowie Sozialleistungen wie Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld und tariflicher Altersvorsorge. Als stellvertretender Filialleiter starten Sie in einem motivierten Team und setzen damit den ersten Schritt auf Ihrem Karriereweg. Voraussetzungen: Hauptschulabschluss, Einzelhandelskaufleute (Abschluss in einem Mitarbeit an Projekten der ökonomischen Modellierung gefordert. Voraussetzungen: Abgeschlossenes Studium der VWL / Master of Science in Economics, ausgeprägtes Zahlenverständnis und Affinität für datenbasierte Arbeit, versierter Umgang mit MS Office (vor allem Excel), selbständiges Arbeiten, hohes Maß an Zuverlässigkeit, Genauigkeit und Diskretion, sehr gute Sprachkenntnisse in Deutsch und Englisch / Russisch von Vorteil Bei weiteren Fragen zum Stellenangebot sowie zur Vermittlung wenden Sie sich bitte an den Job-Service des BFD Berlin (Frau Wolarz, 030/ 67942164 oder Bw: 90-8200-2164). Die Bundeswehr Oktober 2015 67 Der SaZ-Arbeitsmarkt Die durch das Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr zur Verfügung gestellten Anzeigen aus der Stellenbörse BFD richten sich an SaZ, die gem. § 7 SVG einen Anspruch auf Eingliederungsmaßnahmen haben. Bitte lassen Sie sich zur Nutzung der Stellenbörse als Bewerber registrieren. Für das Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr (BAPersBw) gilt: Keine Bewerbungsunterlagen zusenden! Wenden Sie sich bei Interesse an den hier veröffentlichten Stellen an den unter der Stellenanzeige angegebenen Ansprechpartner des BFD Job-Service. Der Job-Service beantwortet Ihnen alle Fragen zur Stellenanzeige und rund um die Stellenbörse. Bei Fragen zur Berufsförderung wenden Sie sich bitte an das Sie für zuständige BFD Standortteam. Die jeweiligen Kontaktdaten finden Sie im Internet oder Intranet Bw unter http://bfd.bundeswehr.de (Menüpunkt „Organisation“). Foto: Fotolia Zentrale Ansprechstelle für die Stellenbörse: Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr II 4.3 Kooperation und Öffentlichkeitsarbeit – Herr Zalewski Brühler Str. 309 50968 Köln Tel. extern: +49 (0)221 934503 - 4913 Tel. intern: 90 3813 4913 e-mail: [email protected] Eine Elektrofachkraft wird im saarländischen Völklingen gesucht. anerkannten Ausbildungsberuf), erste Berufserfahrung, Bereitschaft zu Teilzeit und Schichtdienst. Bei weiteren Fragen zum Stellenangebot sowie zur Vermittlung wenden Sie sich bitte an den Job-Service des BFD Nürnberg (Herr Moissl, Tel.-Nr. 0911/4396-275, Bw: 90-6723-275). Analyst Stellen-Nr.: 4200/SN/0345/15 Arbeitsort: Berlin Stellenbeschreibung: Das unabhängige Beratungsunternehmen berät seine Kunden aus Politik und Wirtschaft zu ökonomischen Fragestellungen. Der Fokus liegt auf Transformationsländern in Osteuropa. Es werden Länderrisikoanalysen, Markteintrittsstrategien und Sektorstudien für private Firmen zu Investitionsentscheidungen angeboten. Mitarbeit an Beratungspapieren und Präsentationen zu ökonomischen und wirtschaftspolitischen Fragen; Umgang mit großen Datenmengen. Triebfahrzeugführer/ -in Sylt Shuttle Stellen-Nr.: 1200/SN/0154/15 Arbeitsort: Sylt Stellenbeschreibung: Quereinsteiger zum Triebfahrzeugführer auf der Insel Sylt gesucht. Das Führen der vom Sylt Shuttle eingesetzten V-Lokomotiven nach den Grundsätzen der Sicherheit und Wirtschaftlichkeit. Sicherstellen eines ordnungsgemäßen und sicheren Betriebsablaufes in Früh-, Tages, und Spätschichten. Vorbereiten und Überwachen der Zug- und Rangierfahrten. Überwachung der Einhaltung aller Kontroll- und Wartungsarbeiten an der Lok. Voraussetzungen: Abgeschlossene gewerblich-technische Berufsausbildung, Interesse an Technik und die Bereitschaft zum Erwerb des Eisenbahnführerscheins Klasse III sowie für die erforderlichen Baureihen. Uneingeschränkte Tauglichkeit für Triebfahrzeugdienst, Betriebsdienst- und Wechseldiensttauglichkeit. Leistungs- und Einsatzbereitschaft, Belastbarkeit, Kundenbewusstsein. Bei weiteren Fragen zum Stellenangebot sowie zur Vermittlung wenden Sie sich bitte an den Job-Service des BFD Hannover (Herrn Schmär, Tel.Nr. 0511/6798-422, Bw: 90-2225422). Deputy Postholder CAMO (m/w) Stellen-Nr.: 3300/SN/0123/15 Arbeitsort: Nürnberg Stellenbeschreibung: Kenntnisse in EASA Part M/145, mehrjährige Erfahrung in Continuing Airworthiness Management Organization, Tätigkeitsschwerpunkt im kaufmännischen bzw. technischen Bereich. Voraussetzungen: Mittlerer Schulabschluss, Luftfahrtkaufmann/-kauffrau (Meisterbrief/Meisterprüfung), Fremdsprache Englisch. Bei weiteren Fragen zum Stellenangebot sowie zur Vermittlung wenden Sie sich bitte an den Job-Service des BFD Nürnberg (Herr Moissl, Tel.-Nr. 0911/4396-275, Bw: 90-6723-275). Junior Berater (m/w) Stellen-Nr.: 3200/SN/0248/15 Arbeitsort: Pfaffenhofen a. d. Ilm Stellenbeschreibung: Akquise von Neukunden, Kontaktierung von Kandidaten aus verschiedenen Online-Stellenbörsen, Durchführung von Auswahlinterviews, Projektkoordination, Erstellung von Status- und Schlussberichten, Vorbereitung der Präsentationsunterlagen. Voraussetzungen: Pädagogen (Fachhochschulabschluss), Betriebswirt (e/innen) (Fachhochschulabschluss), Ingenieur (e/innen). Bei weiteren Fragen zum Stellenangebot sowie zur Vermittlung wenden Sie sich bitte an den Job-Service des BFD München (Tel.-Nr. 089/1249 5813, Bw: 90-6227-5813). Elektrofachkraft (m/w) Stellen-Nr.: 2600/SN/0178/15 Arbeitsorte: Völklingen Stellenbeschreibung: Ihre Einsatzgebiete: AutomotiveUmfeld (Sonder-) Maschinenbau mit Steuerungstechnik; Gewerbekunden; Privatkunden. Ihre Aufgaben: Aufbau, Verdrahtung und Installation von Schaltschränken und Schaltanlagen im industriellen Sektor; Wartungen an Anlagen, z. B. Brandschutz- und Alarmmeldeanlagen; Installation, Inbetriebnahme und Wartung von Videoüberwachungs- Weitere Stellenangebote finden Sie im geschützten Bereich für Mitglieder des DBwV unter www.bit.ly/1JMHpNB 68 Die Bundeswehr Oktober 2015 anlagen; Installation im klassischen Elektrobereich. Voraussetzungen: Betriebselektriker/in, Elektroniker/in für Betriebstechnik (Abschluss in einem anerkannten Ausbildungsberuf). Bei weiteren Fragen zum Stellenangebot sowie zur Vermittlung wenden Sie sich bitte an den Job-Service des BFD Saarlouis (Herr Ochs 06831/1271-2532, Bw: 4730-2532). Geboten wird eine unbefristete Position, in der man eigenständig und selbstverantwortlich in einem motivierten Team arbeiten kann. Nach der Einarbeitungszeit soll folgendes unterrichtet werden: grundlegende Kenntnisse im Garten- und Landschaftsbau, Motorentechnik, Bodenbearbeitung, Pflanzenkenntnisse, Pflanzenschutzgeräte, Freiland- und Gewächshausbewässerung sowie entwässerung, Gewächshausklimatisierung und Heizungstechnik, spezielle Maschinen des Produktionsgartenbaus. Voraussetzungen: Meister/in, Techniker/in oder Ingeni- Foto: imago IT-Administrator Microsoft Enterprise Umgebungen Stellen-Nr.: 2300/SN/0150/15 Arbeitsort(e): Deutschland Stellenbeschreibung: Stellenmarkt Wer auch nach seiner Dienstzeit an der technischen Dokumentation von Panzern interessiert ist, kann sich in Flensburg bewerben. Wir suchen Talente und keine Profile: Technikaffin, Zielstrebig, Kundenorientiert und bereit für eine neue berufliche Herausforderung? Spaß an der Arbeit mit Mensch und Technik? Wir sind für viele Kunden insbesondere im deutschsprachigen Raum in IT-Projekten der Kooperationspartner. Voraussetzungen: Abgeschlossene Ausbildung zum Fachinformatiker wünschenswert, praktische Erfahrungen, HerstellerZertifikate Microsoft, Bei weiteren Fragen zum Stellenangebot sowie zur Vermittlung wenden Sie sich bitte an den Job-Service des BFD Koblenz (Herr Wöll, Tel.-Nr. 0261/679 992 5195, Bw: 90-48135195). Meister/in, Techniker/in oder Ingenieur/in Fachrichtung Gartenbau Stellen-Nr.: 2200/SN/0085/15 Arbeitsort: Werra-Meißner-Kreis (Witzenhausen) Stellenbeschreibung: eur/in Fachrichtung Gartenbau, Teilzeit oder Vollzeit. Die Bezahlung erfolgt in Anlehnung an TVöD. Bei weiteren Fragen zum Stellenangebot sowie zur Vermittlung wenden Sie sich bitte an den Job-Service des BFD Kassel (Frau Fiedler, Tel. 0561/2077-3235, Bw: 90-43513235). Fahrer / Lader (w/m) Stellen-Nr.: 2400/SN/0192/15 Arbeitsort: Euskirchen, Düren, Rhein-Erft-Kreis, Rhein-KreisNeuss, Wesel, Herne Stellenbeschreibung: Durchführung von Transporten mit entsorgungsspezifischen Fahrzeugen, Führung und Bearbeitung von Tourennachweisen, Wartung, Pflege und Störungsbeseitigung am Fahrzeug, bei Kommunalaufträgen: gemeinsame Entleerung Abfällen mit dem Lader. Voraussetzungen: Führerschein Fahrerlaubnisklasse C/CE, Nachweis aller Module der Berufskraftfahrerqualifikation bzw. Eintrag Schlüsselzahl 95, Fahrerkarte und ADR-Schein, Einsatzbereitschaft, Loyalität, Zuverlässigkeit, Team- und Kooperationsfähigkeit. Bei weiteren Fragen zum Stellenangebot sowie zur Vermittlung wenden Sie sich bitte an den Job-Service des BFD Köln (Herrn Schuth, Tel.-Nr. 0221 / 934503-4322, Bw: 90-38134322). Leopard 2 Mechaniker (m/w) Stellen-Nr.: 1300/SN/0178/14 Arbeitsort: Flensburg Stellenbeschreibung: Mitarbeit an der technischen Dokumentation für den Berge- und Pionierpanzer Wisent 1 und 2, Erstellung von Ersatzteilkatalogen für den Berge-und Pionierpanzer Wisent 1, Erstellung und Betreuung CE-konformer Bedienungsanleitungen. Voraussetzungen: Erfolgreich absolvierte technische Berufsausbildung, Maschinenbautechniker, Landmaschinenmechaniker, Baumaschinenmechaniker, KfzMechatroniker oder Vergleichbares, Kenntnisse von gepanzerten Radund Kettenfahrzeugen sind wünschenswert, Gabelstaplerschein, Planungs- und Organisationsgeschick, Flexibilität und Teamfähigkeit, Selbstständige und zuverlässige Arbeitsweise, Bereitschaft zu Auslandseinsätzen, Sprachkenntnisse in Englisch und Dänisch wünschenswert. Bei weiteren Fragen zum Stellenangebot sowie zur Vermittlung wenden Sie sich bitte an den Jobservice des BFD Kiel (Frau Lindemann, 0431/384-7959, 90-7400- 7959). Systemingenieur Command & Control (m/w) Stellennummer: 3400/SN/0104/15 Arbeitsort: Überlingen Stellenbeschreibung: Definition von kundenspezifischen Gefechtsstandslösungen. Vertretung der Aspekte des Gefechtsstandes im Kontext der Gesamtsystementwicklung. Definition und Dokumentation der Funktionalität. Aktive Mitwirkung bei der Erstellung von Abnahmeprozeduren und Testspezifikationen. Voraussetzungen: Abgeschlossenes Studium der Ingenieurwissenschaften (Uni/TH) z.B. Luft- und Raumfahrttechnik, Nachrichten- und Fernmeldetechnik, Informatik, Elektrotechnik, mehrjährige Berufserfahrung, ein vertieftes Grundlagenverständnis, Funktionen, Abläufen, Kommandostrukturen von GBAD Gefechtsständen, sicherer Umgang z.B. Link 16, Link 22 und Asterix und Erfah- rungen mit Gefechtsstandlösungen mittels NAF. Bei weiteren Fragen zum Stellenangebot sowie zur Vermittlung wenden Sie sich bitte an den Job-Service des BFD Stuttgart (Frau Cihotzki, Tel.Nr. 0711/2540-2541, Bw: 90-58242541). Kraftfahrer/-in mit C/ CE-Führerschein Stellen-Nr.: 4200/SN/0352/15 Arbeitsort: Berlin, Magdeburg, Dresden, München, Worms Stellenbeschreibung: Angeboten wird ein langfristig gesicherter, unbefristeter Arbeitsplatz, Weiterbildungsmöglichkeiten, abwechslungsreicher Arbeitsalltag, attraktives Gehalt, 26 Tage Urlaub im Jahr, angenehmes Arbeitsklima. Das Gehalt ist abhängig von den gewählten Touren. Voraussetzungen: Führerschein C oder CE, inklusive der Berufsfahrerqualifikation nach §95, ADR-Schein wünschenswert, Freude am Fahren und Umgang mit Menschen, Gute Deutschkenntnisse in Wort und Schrift. Festanstellung in Vollzeit. Fehlende Qualifikationen können nachgeholt werden. Wichtig ist die Motivation. Ein Berufsorientierungspraktikum ist grundsätzlich möglich. Bei weiteren Fragen zum Stellenangebot sowie zur Vermittlung wenden Sie sich bitte an den Job-Service des BFD Berlin (Frau Wolarz, 030/67942164 oder Bw: 90-8200-2164). Leiter/in einer Fahrschule Stellen-Nr.: 2200/SN/0086/15 Arbeitsort: Werra-Meißner-Kreis (Witzenhausen) Stellenbeschreibung: Kundenbetreuung und Beratung, Theorie- und Praxisausbildung, Überprüfungs- und Einweisungsfahrten, Anmeldungswesen und Koordination der Prüfungstermine, Ansprechpartner für TÜV, RP etc., Anweisung der übrigen Fahrlehrer, Überwachung der Einhaltung der Vorgaben und Prüfzyklen der Hersteller und des Gesetzgebers, Überwachung der Einhaltung der Sicherheitsbestimmungen im Rahmen der Kraftfahrerqualifizierung, Verwaltung- und Organisationsaufgaben. Voraussetzungen: Zulassung als Fahrlehrer/in Klasse B, BE, T, C, CE , Berufserfahrung, ggf. Zulassung als Fahrschulleiter/in. Geboten wird eine unbefristete Position, in der eigenständig und selbstverantwortlich in einem motivierten Team gearbeitet werden kann. Die Bezahlung erfolgt in Anlehnung an TVöD. Bei weiteren Fragen zum Stellenan- Stellenmarkt Rezeptionist/- in Stellen-Nr.: 1200/SN/0165/15 Arbeitsort: Afrika, Asien, Europa Stellenbeschreibung: Du heißt unsere Gäste herzlich Willkommen und legst damit den Grundstein für das Eintauchen in die ROBINSON Atmosphäre. Deine positive, freundliche Ausstrahlung wirkt ansteckend für Gäste und für dein Team! Voraussetzungen: Ausbildung zum/zur Hotelfachmann/frau, Qualitäts- und Dienstleistungsorientierung, überdurchschnittliches Engagement und Belastbarkeit. Kenntnisse in einem Hotelreservierungssystem, idealerweise Protel, sowie Spaß am Umgang mit Gästen. Bei weiteren Fragen zum Stellenangebot sowie zur Vermittlung wenden Sie sich bitte an den Job-Service des BFD Hannover (Herrn Schmär, Tel.Nr. 0511/6798-422, Bw: 90-2225422). Souschef Bankett (m/w) Stellen-Nr.: 1400/SN/0170/15 Arbeitsort: Ostseebad Boltenhagen Stellenbeschreibung: Mitverantwortlich für Catering und Bankette und den Outlet Bereich. Führen und Verantworten von Veranstaltungen. Anrichten kulinarischer Köstlichkeiten mir Raffinesse und leidenschaftlicher Hingabe. Erstellung von Warenanforderungen. Einhaltung und Durchsetzung der Hygienestandards nach HACCP. Kontrolle von Lebensmitteln auf Qualität, Quantität und Preis. Voraussetzungen: Neben der Ausbildung zum Koch/zur Köchin wird Führungserfahrung gefordert. Bei weiteren Fragen zum Stellenangebot sowie zur Vermittlung wenden Sie sich bitte an den Jobservice des BFD Schwerin (Herr Altmann, Tel.Nr. 0385/3051-310, Bw: 90-8637310). Elektroinstallateur (m/w) Stellen-Nr.: 1300/SN/0001/14 Arbeitsort: Hamburg Stellenbeschreibung: Sie sind in den Bereichen Montage, Installation, Wartung und Instandsetzung tätig. Darüber hinaus überneh- Schrift, Maskentauglichkeit. Bei weiteren Fragen zum Stellenangebot sowie zur Vermittlung wenden Sie sich bitte an den Job-Service des BFD Magdeburg (Herrn Wiese, Tel.Nr. 0391/30015-5307, Bw: 90-82355307). Außendienstmitarbeiter/innen im Brandschutz Stellen-Nr.: 2200/SN/0094/15 Arbeitsort: Frankfurt am Main, Marburg-Biedenkopf, Kassel, Höxter Stellenbeschreibung: Neubestückung und Wartung mit Feuerlöschgeräten und Heimrauchmeldern sowie Brandschutzbedarf. Betreuung eines Kundenstammes sowie Akquise von Neukunden. Leistungsgerechte Entlohnung (Fixum und Provision), da sich die Wartungsintervalle bei gleichem Kundenstamm alle 1 bis 2 Jahre wiederholen. Ausbildung zum Brandschutzbeauftragten möglich. Voraussetzungen: Abgeschlossene Berufsausbildung erwünscht evtl. mit Außendiensterfahrung, Deutsch in Wort und Schrift, sicheres Auftreten und gepflegte Erscheinung; Zuverlässigkeit, Zielstrebigkeit, Ehrgeiz sowie Spaß am Verkauf von hochwertigen Markenprodukten. Für Quereinsteiger geeignet. Bei weiteren Fragen zum Stellenangebot sowie zur Vermittlung wenden Sie sich bitte an den Job-Service des BFD Kassel (Frau Fiedler, Tel. 0561/2077-3235, Bw: 90-43513235). Food & Beverage Controller (m/w) auf einem Kreuzfahrtschiff Stellen-Nr.: 1500/SN/0184/15 Arbeitsort: Deutschland Stellenbeschreibung: Verantwortung für Ergebnisse und Berichte, in Bezug der Bestandstransaktionen, Kosten- und Lagerverwaltung Lagerbestände und Inventur. Verwaltung die Daten der Ab- und Zugänge von Lebensmitteln, Getränken und anderen Lieferungen, sowie Verwaltung von Kosten und Verbrauch an Bord. Voraussetzungen: Führungsqualitäten und Organisationstalent, ein hohes Maß an Zahlenaffinität und unternehmerischem Denken, gute Teamführung & Teammotivation und eine strukturierte Arbeitsweise. Erfahrung als F&B Controller oder in einer vergleichbaren Position (Proviantlagermeister, meister oder -verwalter) auf dem Schiff, umfangreiche Managementund Fachkenntnisse. Fließende Deutsch und Englisch Kenntnisse. Bei weiteren Fragen zum Stellenangebot sowie zur Vermittlung wenden Sie sich bitte an den Job-Service des BFD Wilhelmshaven (Herrn Leja, Tel.-Nr. 04421/4838-3235, Bw: 902813-3235) Hotelfachkräfte haben gute Aussichten auf eine Stelle. men Sie Aufgaben im Kundenservice. Voraussetzungen: Abgeschlossene Ausbildung in der Elektrotechnik oder verwandten Berufen, Kenntnisse in der Elektroversorgung, Kälteerzeugung, Klima, MSR, Schaltschrankbau, Inbetriebnahmen Kälteanlagen, Verbundanlagen, PKW-Führerschein. Bei weiteren Fragen zum Stellenangebot sowie zur Vermittlung wenden Sie sich bitte an den Jobservice des BFD Kiel (Frau Lindemann, 0431/384-7959, Bw: 90-74007959). Instandhalter (m/w) Stellen-Nr.: 4500/SN/0171/15 Arbeitsort: Landkreis Anhalt-Bitterfeld Stellenbeschreibung: Durchführen von Instandhaltungsund Wartungsarbeiten, Umsetzung von Neuentwicklungen an Produktionsanlagen; Anlagen optimieren, Fehlersuche, -erkennung und -behebung, betriebliche und technische Dokumentation und Kommunikation durchführen, Neuinstallationen von Fertigungsanlagen, Arbeiten im Schichtsystem. Voraussetzungen: Abgeschlossene Ausbildung vorzugsweise als Mechatroniker, Kenntnisse in Elektronik, Elektrotechnik und SPS, Kenntnisse in Pneumatik, Hydraulik und Mechanik, systematische und analytische Denkweise, Belastbarkeit, Teamfähigkeit, MS Office-Grundkenntnisse, sehr gute Deutsch- und gute Englischkenntnisse in Wort und 69 Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik (m/w) Stellen-Nr.: 1500/SN/0126/15 Arbeitsort: Aurich Einstellung: 01.08.2016 Stellenbeschreibung: Prüfen, Reparieren und Warten elektrischer Bauteile von der Kaffeemaschine bis zum Bagger. Installation komplexer Anlagen der elektrischen Energieversorgung. Programmieren, Konfigurieren und Prüfen verschiedener Systeme und Sicherheitseinrichtungen (SPS). Nach Abschluss der Gesellenprüfung ist jeder Azubi optimal qualifiziert und deshalb vielseitig einsetzbar. Voraussetzungen: Realschulabschluss, gute Kenntnisse in Mathe und Physik, Sorgfalt z.B. beim Prüfen der Sicherheits- und Schutzfunktionen elektrischer Anlagen, Flexibilität, logisches, räumliches und vorausschauendes Denken. Bei weiteren Fragen zum Stellenangebot sowie zur Vermittlung wenden Sie sich bitte an den Job-Service des BFD Wilhelmshaven (Herrn Leja, Tel. 04421/4838-3235, Bw: 90-2813-323). Foto: Fotolia gebot sowie zur Vermittlung wenden Sie sich bitte an den Job-Service des BFD Kassel (Frau Fiedler, Tel. 0561/2077-3235, Bw: 90-43513235). Die Bundeswehr Oktober 2015 Bei weiteren Fragen zu den Stellenangeboten sowie zur Vermittlung wenden Sie sich bitte an den für Sie örtlich zuständigen BFD. Weitere Stellenangebote finden Sie im Internetauftritt des BFD unter www.bfd.bundeswehr.de oder im Intranet aktuell 70 Die Bundeswehr Oktober 2015 Justitia | Neue Blätter für Wehr- und Dienstrecht Änderung der Rechtsprechung: Degradierung zum Stabsunteroffizier mit A7 zulässig Bundesverwaltungsgericht, Urteil vom 24. April 2014 – 2 WD 39.12 as Truppendienstgericht hat mit dem Urteil v… gegen den Soldaten, einen Feldwebel, wegen eines außerdienstlich begangenen Dienstvergehens (körperliche Misshandlung eines Menschen) ein Beförderungsverbot für die Dauer von 48 Monaten verhängt. Die Wehrdisziplinaranwaltschaft hat gegen dieses Urteil eine auf die Maßnahmebemessung beschränkte Berufung eingelegt und die Herabsetzung in den Dienstgrad eines Stabsunteroffiziers der Besoldungsgruppe A 6 beantragt. Das Bundesverwaltungsgericht hat den Soldaten in den Dienstgrad eines Stabsunteroffiziers der Besoldungsgruppe A 7 degradiert und hierzu unter anderem folgendes ausgeführt: Den im vorliegenden Fall gewichtigen, für den Soldaten sprechenden Aspekten in Gestalt der Nachbewährung, der Bereitschaft, an den Geschädigten freiwillig Schmerzensgeld zu zahlen, einer besonderen Auszeichnung bei konkretem Hintergrund (Gefechtsmedaille), Vertragsanwälte Klaus Lübke Calvinstraße 5 A 10557 Berlin Tel.: (030) 39744570 Fax: (030) 39744580 E-Mail: [email protected] Jörgen Breckwoldt Rathausallee 31 22846 Norderstedt Tel.: (040) 88171888 Fax: (040) 20908611 E-Mail: [email protected] des Persönlichkeitsfremden der Tat und der faktisch entgangenen Beförderung ist dadurch Rechnung zu tragen, dass der rechtliche Rahmen der bis in den Mannschaftsdienstgrad möglichen Dienstgradherabsetzung nicht ausgeschöpft wird. Sie führen dazu, dass die Herabsetzung im Dienstgrad zum einen auf einen Dienstgrad zu begrenzen ist und dem Soldaten zum anderen weiterhin die Besoldungsgruppe A 7 zuzuweisen ist. Soweit der Senat bislang den Rechtsstandpunkt bezogen hat, einen Unteroffizier mit Portepee in die Besoldungsgruppe A7 herabzusetzen verbiete sich, weil die Einweisung in diese Besoldungsgruppe Soldaten vorbehalten bleiben müsse, die sich wegen ihrer dienstlichen Leistungen und ihrer tadelfreien Führung besonders hervorgetan hätten, hält er daran nicht fest. Die dieser Rechtsansicht zugrunde liegende Tatsachengrundlage trägt nicht mehr, nachdem gerichtsbekannt geworden ist, dass Stabsun- teroffiziere regelmäßig und ohne den Nachweis besonderer Leistungen in die Besoldungsgruppe A7 befördert werden. Weder § 62 Abs. 1 Satz 4 WDO noch § 62 Abs. 2 Satz 2 WDO schließen eine Degradierung zum Stabsunteroffizier der Besoldungsgruppe A 7 aus. Vielmehr war es Zweck der Einfügung von § 62 Abs. 2 Satz 4 WDO durch Artikel 1 des Zweiten Gesetzes zur Neuordnung des Wehrdisziplinarrechts und zur Änderung anderer Vorschriften (2. WehrDiszNOG) vom 16. August 2001 (BGBl I S. 2093), die bis dahin geltende gesetzliche Vorgabe einer zwingenden Herabsetzung in die niedrigere von zwei Besoldungsgruppen eines Dienstgrads aufzugeben und den Wehrdienstgerichten die durch die Umstände des Einzelfalles bestimmte Entscheidung darüber zu übertragen, in welche Besoldungsgruppe eines Dienstgrads der Soldat zurückzutreten habe. Für die Annahme eines Verbots der Herabsetzung in die höhere von zwei Besoldungsgruppen eines Dienstgrads bietet das Gesetz deshalb keine Anhaltspunkte. Anmerkung und Hinweise für die Praxis Einer Degradierung in den Dienstgrad eines Stabsunteroffiziers der Besoldungsgruppe A 7 steht nicht entgegen, dass diese Besoldungsgruppe Soldaten vorbehalten wäre, die sich durch besondere Leistungen und tadelfreie Führung besonders ausgezeichnet hätten (Änderung der Rechtsprechung: vergleiche Urteil vom 24. Mai 2012 – BVerwG 2 WD 18.11, siehe Justitia Heft März 2013). Ist hiernach unter Berücksichtigung des Gewichts von Tat und Schuld die Herabsetzung in die höhere Besoldungsgruppe eines niedrigeren Dienstgrads geboten, widerspräche es dem Verhältnismäßigkeitsgrundsatz, stattdessen in die niedrigere Besoldungsgruppe des niedrigeren Dienstgrads zu degradieren. ■ Unsere Vertragsanwälte zeichnen sich durch eine hohe Sachkenntnis in bundeswehrspezifischen Rechtsfragen aus. Bei ihnen können Mitglieder – wie auch über die zuständige Kameradschaft – Rechtsschutz beantragen. Die Vertragsanwälte bieten überdies eine kostenlose Erstberatung in dienstlichen Angelegenheiten an. Carsten Schwettmann Rechtsanwälte Winter Odenthaler Straße 213-215 51467 Bergisch Gladbach Tel.: (02202) 9330-0 Fax: (02202) 9330-20 E-Mail: [email protected] Volker Thürasch Rechtsanwälte Rothardt & Partner Wilhelmstraße 7 29614 Soltau Tel.: (05191) 9831-0 Fax: (05191) 9831-34 E-Mail: [email protected] Christopher Hilgert Dr. Ira Ditandy Rechtsanwälte Neuhaus Partner Schloßstraße 1 56068 Koblenz Tel.: (0261) 9116700 Fax: (0261) 9116725 E-Mail: [email protected] Dr. Heinrich Breuer Dieter L. Hemmen Rechtsanwälte Dr. Breuer & Hemmen Schlossplatz 18, 48143 Münster Tel.: (0251) 511061 Fax: (0251) 47935 E-Mail: rae.breuer-hemmen @t-online.de Andreas-Christian Seydel Schubertstraße 8 76185 Karlsruhe Tel.: (0721) 8440-21 oder (0721) 8440-22 Fax: (0721) 849171 E-Mail: [email protected] Sebastian Weber Rechtsanwälte Weber & Kollegen Amalienstraße 62 80799 München Tel.: (089) 334676 oder (089) 334744 Fax: (089) 334678 E-Mail: [email protected] Thomas Maurer Rechtsanwälte Mössner & Partner Bahnhofstraße 1 89073 Ulm Tel.: (0731) 14150 Fax: (0731) 141516 E-Mail: [email protected] Gerd Zirovnik Wittelsbacher Straße 4 93049 Regensburg Tel.: (0941) 296830 Fax: (0941) 2968320 E-Mail: [email protected] Thomas Meder Rechtsanwälte Heitzenröther & Meder Gotengasse 7 97070 Würzburg Tel.: (0931) 51731 Fax: (0931) 58134 E-Mail: [email protected] Thorsten Christ Rechtsanwälte Bietmann Hefengasse 3 99084 Erfurt Tel.: (0361) 59008-0 Fax: (0365) 59008-50 E-Mail: [email protected] Ansprechpartner des DBwV (bundesweit) für psychische Beeinträchtigungen im Zusammenhang mit besonderen Auslandsverwendungen (insb. PTBS) Arnd Steinmeyer Kleine Johannisstraße 10 20457 Hamburg Tel.: (040) 41357060 Fax: (040) 41357090 E-Mail: [email protected] Stand: 01.08.2015 D Auslandseinsatz: Rechtsprechung D Anspruch auf effektive Strafverfolgung Das BVerfG leitet zunächst aus der staatlichen Schutzpflicht für das Leben den Anspruch auf eine effektive Strafverfolgung ab. Bei Tötungsdelikten steht dieser Anspruch auch nahen Angehörigen des Opfers zu. Für Bundeswehrsoldaten ist von Bedeutung, dass das BVerfG einen Fotos: privat, dpa as Bundesverfassungsgericht (BVerfG) hat mit Beschluss vom 19. Mai 2015 (Az.: 2 BvR 987/11) die Verfassungsbeschwerde eines Vaters, der im September 2009 zwei Kinder durch den Luftangriff auf zwei Tanklaster in der Nähe von Kundus verlor, nicht zur Entscheidung angenommen. Die Anstrengungen von Angehörigen und Opferanwälten, eine strafrechtliche Verfolgung der beteiligten Bundeswehrsoldaten zu erreichen, sind damit – jedenfalls auf nationaler Ebene – gescheitert. Im Folgenden werden die Kernpunkte des Beschlusses zusammengefasst und kurz bewertet. Dr. Manuel Ladiges, LL.M. (Edinburgh) Der Autor ist Akademischer Rat a.Z. an der Universität Göttingen und forscht unter anderem im Bereich des Wehrverfassungsund Wehrstrafrechts. Eine längere Fassung dieses Beitrags erscheint in der Neuen Zeitschrift für Wehrrecht, Heft 5/2015. 71 gemeinen Strafrechts zuständig ist. Daher konnte der GBA wegen eines vorsätzlichen oder fahrlässigen Tötungsdeliktes ermitteln und das Ermittlungsverfahren auch insoweit einstellen. Vorwurf der fahrlässigen Tötung? Auch wenn man die tatsächlichen Feststellungen des GBA kritisch sieht, ist es nachvollziehbar, dass der notwendige Nachweis der subjektiven Seite des Einsatzes verbotener Methoden der Kriegsführung nicht zu führen war. Leider geht das BVerfG – wie auch schon der GBA – nur sehr knapp auf die Frage der Strafbarkeit wegen fahrlässiger Tötung ein. Rich- Verfassungsbeschwerde im Kundus-Fall bleibt erfolglos Afghanische Soldaten untersuchen nach dem Luftangriff die ausgebrannten Tanklaster bei Kundus. Strafverfolgungsanspruch stets bejaht, wenn einem Amtsträger eine strafbare Handlung bei Wahrnehmung hoheitlicher Aufgaben vorgeworfen wird. Indem aus Grundrechten ein subjektives öffentliches Recht auf Strafverfolgung begründet wird, bestätigt das BVerfG implizit, dass die Grundrechte auch für den Einsatz der Bundeswehr im Ausland gelten. Die verfassungsrechtliche Strafverfolgungspflicht reicht dabei noch weiter als die aus Art. 2 der Europäischen Menschenrechtskonvention abgeleitete menschenrechtliche Ermittlungspflicht bei staatlichen Tötungen. Das BVerfG verzichtet nämlich auf das einschränkende Merkmal der Ausübung von Hoheitsgewalt im Ausland. Der Anspruch auf effektive Strafverfolgung bedeutet aber natürlich nicht, dass stets Anklage gegen den Beschuldigten erhoben werden muss. Ergeben die Ermittlungen, dass eine Straftat nicht vorliegt, oder kann dem Beschuldigten eine schuldhafte Tatbegehung nicht mit hinreichender Wahrscheinlichkeit nachgewiesen werden, ist das Ermittlungsverfahren einzustellen. Es geht also nicht um Strafverfolgung an sich, sondern um die Pflicht zur Aufklärung eines möglicherweise straf- Die Bundeswehr Oktober 2015 rechtlich relevanten Sachverhalts. Der Ermittlungsverlauf muss detailliert und vollständig dokumentiert und die Einstellungsentscheidung muss nachvollziehbar begründet werden. Ermittlungen im Kundus-Fall verfassungsrechtlich unbedenklich Das BVerfG hat nun festgestellt, dass das Ermittlungsverfahren diese rechtlichen Maßstäbe beachtet hat. Der Einstellungsbescheid des Generalbundesanwalts (GBA) „verkennt weder die grundrechtliche Bedeutung des Schutzes des Lebens und die sich daraus ergebenden Schutzpflichten des Staats, noch die sich aus der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts wie des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte ergebenden Anforderungen an die effektive Untersuchung von Todesfällen. …Die wesentliche Annahme, dass sich die Einlassung nicht widerlegen lasse, der Beschul- digte K. habe im Zeitpunkt der Anordnung der Bombardierung und der Beschuldigte W. bei der Übermittlung dieses Befehls an die Piloten der Kampfflugzeuge in der Überzeugung gehandelt, bei den sich in der unmittelbaren Nähe der Tanklastwagen befindlichen Personen habe es sich um bewaffnete Aufständische gehandelt, und daher der subjektive Tatbestand einer Straftat gemäß § 11 Abs. 1 Nr. 3 VStGB nicht gegeben sei, ist nicht willkürlich und aus verfassungsrechtlicher Sicht daher nicht zu beanstanden“ (Rn. 27, 28 des Beschlusses). Es war nicht erforderlich, weitere Zeugen zu befragen, da diese ohnehin über die Vorstellung der Beschuldigten keine Angaben hätten machen können. Das BVerfG hat weiter entschieden, dass der GBA nicht nur hinsichtlich der Tatbestände des Völkerstrafgesetzbuchs ermitteln durfte, sondern dass er auch für Ermittlung von möglicherweise mitverwirklichten Tatbeständen des all- tig ist zwar, dass eine Sorgfaltspflichtverletzung der beteiligten Soldaten abgelehnt werden kann. Allerdings ist es ein weit verbreitetes Missverständnis, dass Verstöße gegen Rules of Engagement oder gegen sonstige Befehle nicht zu einem Fahrlässigkeitsvorwurf führen könnten, da es sich allein um unverbindliche „Innenvorschriften“ handele. Bei riskantem Verhalten sind nämlich auch die für den Amts-, Berufs- oder Gewerbekreis des Täters geltenden Rechtssätze und Verkehrsgepflogenheiten maßgeblich. Verstöße können dann zumindest ein Indiz für eine Sorgfaltspflichtverletzung sein, auch wenn nach Auffassung des GBA die „höherrangige Rechtfertigung“ nach völkerrechtlichen Regelungen im Kundus-Fall nicht durch dienstliche Vorschriften einschränkbar gewesen ist. Das BVerfG schafft zumindest ein Stück Rechtssicherheit für Soldaten im Auslandseinsatz. Einerseits haben die Karlsruher Richter zutreffend klargestellt, dass die Pflicht zur Aufklärung von Straftaten gegen das Leben auch beim Handeln von Soldaten im Ausland gilt, andererseits beschränkt sich die verfassungsgerichtliche Prüfung der Ermittlungsverfahren auf die sorgfältige Dokumentation und Nachvollziehbarkeit einer Einstellungsentscheidung. Die „beschuldigtenfreundliche“ Rechtsauffassung des GBA im Kundus-Verfahren war jedenfalls vertretbar und ist damit einer Richtigkeitskontrolle durch das BVerfG entzogen. I 72 DBwV Intern Die Bundeswehr Oktober 2015 ■ Ihre Ansprechpartner Telefonische Erreichbarkeit: 0228/3823-222 Montag, Mittwoch und Donnerstag von 8.00 bis 17.00 Uhr sowie Dienstag und Freitag von 8.00 bis 12.00 Uhr. Nur Mitglieder (bitte Mitgliedsnummer bereithalten) haben Anspruch auf Beratung und Auskünfte Abteilung Recht: Abteilungsleiter: Sekretärin: [email protected] Stellv. AL: Christian Wienzeck Jeannette Schlösser Abt.-Tel: Abt.-Fax: Abt.-E-Mail: Thomas Dolpp Geschäftszimmer Sekretariat: Nicole Peschel, Martina Zimmermann Ursula Borgolte, Katrin Hirsemann Referat R 1: Referatsleiter: Sachbearbeiter: Versorgung [email protected] Dieter Klotz Eberhard Mandel, Martin Hoppen Referat R 2: Dienst-, [email protected] und Strafrecht Thomas Dolpp Sebastian Lohmüller Roland Michel, Walter Bass, Kurt Schleiff, Wolfgang Reibel, Roland Sippmann Referatsleiter: Stv. Referatsleiter: Sachbearbeiter: Referat R 3: Referatsleiter: Sachbearbeiter: Referat R 4: Referatsleiter: Referentin: Sachbearbeiter: Referat R 5: Referenten: Referat R-6: Referatsleiter: Sachbearbeiter: 0228/3823-222 0228/3823-230 [email protected] Abteilung Controlling, Finanzen und verbandliche Administration Abteilungsleiterin: Karin Willgosch Abt.-Fax: 0228/3823-270 Abt.-E-Mail: [email protected] Betreuung der Kameradschaften und Mandatsträger auf Bundes- und Landesebene, Prüfung und Festsetzung der Abrechnungen, Innerverbandliche Ehrungen Sachgebietsleiterin und Ansprechpartnerin für den Landesverband West und die Bundesebene Sandra Zimmer [email protected] 0228/3823-119 Ansprechpartnerin für den Landesverband Süddeutschland, Ausland und Auslandseinsätze Jana Simon [email protected] 0228/3823-102 Ansprechpartnerin für den Landesverband Nord Ingrid Trittin [email protected] 0228/3823-297 Ansprechpartnerin für den Landesverband Ost Mirjam Bader [email protected] 0228/3823-105 Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit/Sprecher: Jan Meyer 030/8047-0330 01522/2626807 Fax: 030/8047-0350 E-Mail [email protected] Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Abteilungsleiter: Frank Henning 030/8047-0380 Redaktionsassistentin: Ulrike Gruhne 030/8047-0385 Fax: 030/8047-0359 Abt.-E-Mail [email protected] Internet: Online-Redakteur: Christian Khalil 030/8047-0383 Abt.-E-Mail [email protected] Besoldung und [email protected] Besoldungsnebengebiete Robert Klute Helmut Pluta, Malina Weindl Abteilung Service und Betrieb: Betreuung und Fürsorge, [email protected], Auslandseinsätze (Berlin) [email protected] Philip Kraft Elena Nothelle Micha Nitsch Stellv. Michaela Fuchs Abteilungsleiterin Abteilungsleiter:Thomas Becker Service-Team Arbeits- und Beteiligungs- [email protected] rechte, Angelegenheiten der zivilen Beschäftigten (Berlin) Ann-Kathrin Schäfer, Jens Körting, Juliane Richter Angelegenheiten der SaZ [email protected] und Reservisten, Veteranen Markus Krämer Jöram Miltsch Service-Team Abteilung Grundlagen und Unterstützung Grundlagenarbeit auf dem Gebiet der Beteiligungsrechte und in Fragen des Arbeits- und Tarifrechts, Unterstützung der Mitarbeitervertretungen Abteilungsleiter: Dr. Andreas Gronimus Tel: 0228/3823-176 Fax: 0228/3823-178 E-Mail: [email protected] Abteilung Politik Abteilungsleiter: Sekretärin: Referenten: Sachbearbeiter: Service-Team Fritz von Korff Esther Flehl Abt.-Tel: 030/8047-0364 Abt.-Fax: 030/8047-0319 Abt.-E-Mail: [email protected] Frank Weniger, Frederik Koch, Ronald Rogge, Anika Scharlau Oliver Krause Referat Rechtsschutz DBwV (Rechtsschutz in dienstlichen Angelegenheiten) Referatsleiter: Marcus Garbers Sachbearbeiterinnen: Lydia van Rahden Tanja Richrath Telefon: 0228/3823-222 Fax: 0228/3823-335 E-Mail [email protected] Service-Team 0228/3823-146 [email protected] 0228/3823-147 [email protected] „Erfassung und Änderung von Mitgliedsdaten“: Gruppenrufnummer: 0228/3823-330 Beitrittserklärungen, Änderungsanzeigen (z.B. Ausscheiden aus der Bundeswehr/Dienstgradänderung) Melanie Höntschke [email protected] Grazyna Fitz-Gibbon [email protected] „Betreuung Mitgliederlisten aktive Kameradschaften, Kameradschaften ERH“ Gruppenrufnummer: 0228/3823-340 Landesverband Nord und Ausland Michaela Brücher [email protected] Landesverband West Edith Gieraths [email protected] Landesverband Ost und Süddeutschland Gudrun Conrad [email protected] „Buchung Beitrag/Vers.-Prämien und schriftliche Kommunikation“ Gruppenrufnummer: 0228/3823-360 Beitrags- und Vers.-Prämienzahlungen, Mahnungen Sandra Fuß [email protected] Florian Hunthe [email protected] Kündigungen, Mitgliedschaftsmodalitäten Daniela Nöthen [email protected] Christoph Oberst [email protected] Ferdinand Gerold [email protected] Silvia Roedder [email protected] Britta Sommermeyer [email protected] Zusätzlich Todesfallmeldungen Jutta Weber [email protected] „Anschriften/Versendung von Infos“ Gruppenrufnummer: 0228/3823-370 Anschriftenermittlung, Anschriftenänderung Alexander Berkmann [email protected] Sandra Leven [email protected] Versendung von allgemeinen Informationen an das einzelne Mitglied, Posteingang Sabine Gorissen [email protected] DBwV Intern Datenschutzbeauftragter Jörg Aue [email protected] 0228/3823-124 Förderungsgesellschaft (FöG) Geschäftsstelle: Südstraße 123, 53175 Bonn Besucheranschrift: Südstraße 133, 53175 Bonn Fax: 0228/3823-217 E-Mail [email protected] Geschäftsführer: Dr. Norbert Günster 0228/3823-164 Sekretariat: Sabine Roggendorf 0228/3823-163 Marion Hansen 0228/3823-170 „Versicherungen“ Gruppenrufnummer: Ute Azim Andrea Mertins Sabine Genuit Sandra Lehmann 0228 3823-350 [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] Servicebeauftragte der FöG: LV Nord Klaus Pellenz E-Mail LV West Klaus-Dieter Niemzok 01522/2626784 E-Mail [email protected] 01522/2626785 [email protected] LV Süddeutschland Ullrich Seelmann E-Mail 01522/2626782 [email protected] LV Ost 01522/2626783 [email protected] Lothar Zellmann E-Mail Die Bundeswehr Oktober 2015 Manfred-Grodzki-Institut für angewandte Innere Führung (Schulungen für Personalräte): Heidemarie Bußar 0228/3823-103 Hartmut Hirschfeld 0228/3823-195 Fax 0228/3823-250 E-Mail [email protected] Bildungswerk des Deutschen BundeswehrVerbandes Karl-Theodor-Molinari-Stiftung e.V. (KTMS): Geschäftsstelle: Kapelle-Ufer 2, 10117 Berlin Fax: 030/805865-80 E-Mail: [email protected] Geschäftsführer: Dr. Michael Rudloff 030/805865-70 [email protected] Stellv. Wolfgang Bender 030/805865-78 Geschäftsführer [email protected] Sekretariat: Claudia Krämer 030/805865-70 [email protected] Sekretariat: Sophie Raimund 030/805865-79 [email protected] Seminarleiter/ Christian Ziegler 030/805865-77 wiss. Mitarbeiter [email protected] Seminarleiterin/ Tanja Kilper 030/805865-74 wiss. Mitarbeiterin [email protected] Seminarleiter: Josef Pongratz 030/805865-75 [email protected] 0176/14414485 Seminarleiter: Günther Rink 030/805865-73 [email protected] Soldaten- und Veteranenstiftung (SVS) Ansprechstelle 030/805865-76 [email protected] Deutscher BundeswehrVerband BGSt Berlin • Kapelle-Ufer 2 • 10117 Berlin • Telefon 030/804703-0 • Fax 030/804703-58 • www.dbwv.de • E-Mail [email protected] BGSt Bonn • Südstr. 123 • 53175 Bonn • Telefon 0228/3823-0 • Fax 0228/3823-220• www.dbwv.de • E-Mail [email protected] Anzeige Wer Deutschland vor der Flut rettet, sollte selbst flüssig bleiben. Für Mitglieder des Deutschen BundeswehrVerbandes: Sonderkonditionen beim FlexoPlus-Kredit! Plus Änderung von Laufzeit und Rate sowie Sondertilgungen – jederzeit und kostenfrei! 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Denn es ist keineswegs selbstverständlich, dass die tariflichen Gehaltssteigerungen für die zivilen Beschäftigen auch auf den Besoldungsbereich übertragen werden. Dafür macht sich immer der BundeswehrVerband stark – in den vergangenen Jahren stets mit Erfolg. Die Ergebnisse der Tarifverhandlungen wurden schnell auf Bundesbeamte und Soldaten übertragen. Die jüngste Verlängerung des Strukturerlasses gestattet den Pendlern vier Jahre Ruhe. Der Strukturerlass, der die freie Wahl zwischen Trennungsgeld und Umzugskostenvergütung erlaubt, ist wiederum verlängert worden. Die vom Verband hartnäckig verteidigte Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Dienst, die auch den Arbeitgeber Bundeswehr attraktiver macht, ist so bis Ende 2018 gesichert. Egal ob Wanderurlaub, Angelübernachtung oder Ausflüge mit der Familie – jetzt steht einer Übernachtung im Freien nichts mehr im Wege. Das 4-Personen-Kuppelzelt „Southside 4“ von Meru überzeugt durch seine Größe inklusive zweier verschiedener Eingänge, einer sehr großzügigen Apsis sowie allen Anforderungen, die an ein wetterfestes Zelt gestellt werden. Mit 7,5 kg Gewicht samt Heringen, Abspannleinen sowie Packbeutel ist es dabei immer noch ein Leichtgewicht. Pro geworbenem Mitglied kann ein Coupon eingesendet werden. Mehrere geworbene Mitglieder und eingesendete Coupons erhöhen die Gewinnchancen! Landesgeschäftsstelle Nord Waschpohl 5 – 7 24534 Neumünster Landesgeschäftsstelle Ost Kapelle-Ufer 2 10117 Berlin Landesgeschäftsstelle West Südstraße 123 53175 Bonn Landesgeschäftsstelle Süddeutschland Prager Straße 3 82008 Unterhaching Senden Sie diesen Coupon und den Mitgliedsantrag an Ihre Landesgeschäftsstelle Werben Sie ein vollzahlendes, neues Mitglied im Status SaZ/BS/ERH oder Beamte/Arbeitnehmer im Geschäftsbereich des BMVg. Heften Sie an den Coupon die Beitrittserklärung des von Ihnen geworbenen Neumitglieds und senden beides an den jeweiligen Landesverband, in dem der Werber seinen Dienstort hat. Alle von Ihnen eingesandten Coupons nehmen an der jeweiligen monatlichen Verlosung teil. Der Werber ist damit einverstanden, dass sein Dienstgrad und Name sowie Zugehörigkeit zur Kameradschaft im Verbandsmagazin und im Internet veröffentlicht werden. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. ✂ Unterschrift des Werbers Coupon! Gültig ab 1. September bis 31. Dezember 2015 Vor- und Zuname, Geb.-Datum geworbenes Mitglied telefonische Erreichbarkeit des Werbers Vor– und Zuname, Mitgliedsnummer Werber ✂ Teilnahmebedingungen: Jahresempfang Landesverband West Die Bundeswehr Oktober 2015 75 und sagte seine weitreichende Unterstützung zu. In seinen Schlussbemerkungen griff auch Sohst das Verbandsmotto auf „Wir sind für unsere Mitglieder da“ und dankte allen hauptamtlichen Mitarbeitern und aktiven Mandatsträgern, die zur seiner Verwirklichung beigetragen haben. Das ehrenamtliche Engagement vieler Soldaten und ziviler Mitarbeiter zeige sich auch jetzt bei der Hilfe für Flüchtlinge. Bezogen auf die gesellschaftliche Verankerung der Bundeswehr registriere er positiv, dass nicht mehr nur die Soldaten selbst als Organisatoren auftreten, sondern zunehmend Parla- Oberstabsfeldwebel a.D. Rudolf Schmelzer begrüßte zahlreiche prominente Gäste von Militär und Politik im Biebricher Schloss. Fotos: wh Viel Prominenz beim LV West Peter Beuth würdigte die Integrationsleistung der Bundeswehr bei der Gestaltung der deutschen Einheit. Oberstleutnant a.D. Thomas Sohst hält einen gesamtgesellschaftlichen Diskurs zur Zukunft der Bundeswehr für notwendig. Brigadegeneral Eckart Klink sagte, dass gerade eine kleiner werdende Armee eine starke Interessenvertretung brauche. Arno Goßmann lobte die Rolle des DBwV bei der Wahrung der Interessen der Soldaten und ihrer Familien. Wiesbaden. Zum zweiten Mal nach 2011 war Wiesbaden Ausrichtungsort des Jahresempfangs des Landesverbands West. Die Rotunde des Biebricher Schlosses bot dafür eine ansprechende und attraktive Kulisse. Viele Gäste waren der Einladung des Landesvorsitzenden Oberstleutnant a.D. Thomas Sohst gefolgt. Prominentester aus dem politischen Bereich war sicher der ehemalige Ministerpräsident von RheinlandPfalz, Kurt Beck. „Mittendrin statt nur dabei“ – mit diesem Slogan machte Peter Beuth zu Beginn seiner Festrede klar, wo er die Bundeswehr in ihrer gesellschaftlichen Verantwortung verortet sieht. Als Vertreter der hessischen Landesregierung griff der Minister des Innern und für Sport damit eine vom stellvertretenden Landesvorsitzenden, Oberstabsfeldwebel a.D. Rudolf Schmelzer, bei der Begrüßung der Gäste angeführte Reihe von Werbeslogans auf, die dieser auch auf die gegenwärtige Situation der Bundeswehr für anwendbar hielt. Im Weiteren skizzierte Beuth die Entwicklung der Bundeswehr über 60 Jahre hinweg, in denen auch Hessen im Brenn- punkt des Gegensatzes Nato – Warschauer Pakt gestanden habe. Er würdigte die Integrationsleistung der Bundeswehr bei der Gestaltung der deutschen Einheit und die gegenwärtigen Einsätze unter dem Dach von UN und Nato sowie bei humanitärer Hilfe. Bei der Ausrüstung sehe er jedoch Nachbesserungsbedarf. Beuth hob die Rolle des LV West als mitgliederstärksten Landesverband hervor und bedankte sich für dessen Einsatz: „Bei Ihnen sind die Interessen der Soldaten und zivilen Angehörigen der Bundeswehr gut aufgehoben“, sagte Beuth. Grußworte sprachen der Bürgermeister von Wiesbaden, Arno Goßmann und der Kommandeur des Lan- deskommandos Hessen, Brigadegeneral Eckart Klink. Beide begrüßten die Wahl Wiesbadens als Veranstaltungsort für den Jahresempfang. Goßmann betonte die Bedeutung der Verankerung der Bundeswehr in der Gesellschaft und die Rolle des Verbands bei Wahrung der Interessen der Soldaten und ihrer Familien. Klink sprach darüber hinaus die Rolle der Stiftungen des Verbands an und ihre Bedeutung speziell bei Seminaren zur Nachbereitung von Einsätzen, wie auch bei Aus- und Weiterbildung der Soldaten. Gerade eine geringer werdende Zahl von Soldaten und Mitgliedern brauche eine starke Interessenvertretung. Klink lobte das Engagement des Verbands mente und Parlamentarier initiativ würden und so zeigten: „Wir stehen zum Auftrag und den Menschen in der Bundeswehr“. Zum gesamtgesellschaftlichen Diskurs, den er für nötig hält, sagte Oberstleutnant Sohst: „Wir – Politik, Gesellschaft, Bundeswehr und DBwV – sind auf dem richtigen Weg.“ Trotz aller Freude über das gelungene Attraktivitätssteigerungsgesetz seien immer noch Forderungen offen, so beim Wahlrecht zwischen Trennungsgeld und Umzugskostenvergütung und der Anpassung der Beteiligungsrechte an die neuen Strukturen. Gewachsene Anforderungen im Bereich der Sicherheitspolitik müssten auch durch entsprechende Bereitstellung zusätzlicher Mittel speziell bei der Ausrüstung unterfüttert werden. Hierbei bot der Landesvorsitzende die konstruktive Begleitung durch den Verband an. „Wir wollen Gestalten statt Verwalten“, sagte Sohst. Musikalisch begleitet wurde der Festakt vom Holzbläserquintett des Heeresmusikkorps Kassel unter der Leitung von Hauptfeldwebel Melanie Prante. as In der Rotunde des Biebricher Schlosses sorgte das Holzbläserquintett des Heeresmusikkorps Kassel für den musikalischen Rahmen. 76 Die Bundeswehr Oktober 2015 Landesverband West Der Landesvorsitzende, Oberstleutnant a.D. Thomas Sohst Verehrte Mitglieder des DBwV im LV West, im Oktober dieses Jahres jährt sich der Tag zum 25. Mal, an dem die NVA aufgehört hat zu existieren und Menschen, die in der NVA Dienst getan haben, begonnen haben, in der Bundeswehr Fuß zu fassen. Manche sind gleich zu Beginn Mitglied im DBwV geworden. Auch denjenigen, die nicht die Chance hatten, in die Bundeswehr einzutreten oder dies nicht wollten, hat der DBwV die Chance gegeben, eine kameradschaftliche Heimat zu finden. In der vergangenen Magazin-Ausgabe haben Zeitzeugen berichtet. Dass das Thema des Zusammenwachsens ein Thema für alle Landesverbände ist, haben wir bei unserem Festakt anlässlich der Landesversammlung im Juni deutlich gemacht. Für alle, die dabei waren, eine Veranstaltung mit vielen guten Eindrücken. Ganz bewusst haben wir bereits dort zwei Mitglieder mit NVA-Vergangenheit geehrt. Denn diese NVA-Vergangenheit lebt auch im Landesverband West weiter – berechtigterweise und als Teil unserer Geschichte. Eine neue Herausforderung bewegt die Menschen der Bundeswehr. Flüchtlinge aus Asien und Afrika und vom Balkan drängen nach Europa, drängen nach Deutschland. Die Bundeswehr un-terstützt nach Möglichkeiten. Beeindruckend das ehrenamtliche Engagement auch von Soldaten, zivilen Beschäftigten und Reservisten – viele davon auch Mitglieder im DBwV. Das nötigt uns hohen Respekt ab. Als DBwV müssen wir uns in dieser Lage auf die Themen konzentrieren, die unsere Themen sind. Bei aller Hilfsbereitschaft müssen die grundgesetzlichen Vorgaben beachtet werden. Die Hilfe darf nicht dazu führen, dass die originären Aufträge der Bundeswehr gefährdet werden. Das Zusammenleben von Soldaten und Flüchtlingen in Liegenschaften der Bundeswehr muss so organisiert sein, dass der Dienstbetrieb sichergestellt ist. Dies alles betrifft das Heute. Im Rahmen der sicherheitspolitischen Diskussion muss unser Auge auch auf die Maßnahmen gelenkt werden, die notwendig sind, um langfristig Lösungen zu finden, um diese Herausforderung politisch zu bewältigen. Was kann Deutschland tun, um Konfliktsituationen zu verhindern, die die Flucht von Menschen nach sich ziehen? Was kann Deutschland tun, um eine vertrauensvolle Zusammenarbeit auf allen Gebieten in Europa herzustellen, als Grundlage auch für weitere militärische Kooperation? Das Thema Flüchtlinge hat also auch eine Dimension des Morgens, der wir uns heute widmen müssen. Gestalten statt verwalten – oder: über das Verwalten nicht das Gestalten vergessen. Wir werden drüber reden (müssen). Ehrlich nach innen – offensiv nach außen. Ost-West-Erfolgsgeschichte im Westen Bad Neuenahr-Ahrweiler. 25 Jahre deutsche Einheit – 25 Jahre Mitglied im DBwV: eine ganz persönliche Erfolgsgeschichte für zwei Kameraden aus der ehemaligen NVA. Dafür wurden Fregattenkapitän a.D. Knut Schäfer (r.) und Stabsfeldwebel Gerd Kodura (2.v.r.) während des Festakts der Landesversammlung West 2015 vom Landesvorsitzenden und seinem Stellvertreter geehrt. ■ Mehr Personal, weniger Bürokratie Rudolf Schmelzer besucht mit MdB Thomas Hitschler Mayen und Büchel Der stellvertretende Landesvorsitzende Rudolf Schmelzer (3.v.l.) war mit der Delegation um den Bundestagsabgeordneten Thomas Hitschler (5.v.r.) unterwegs. Mayen/Büchel. Der Bundestagsabgeordnete und Berichterstatter zur Infrastruktur der Bundeswehr im Verteidigungsausschuss, Thomas Hitschler (SPD), hat sich über den Sachstand der Infrastrukturprojekte im Standort Mayen und auf dem Fliegerhorst Büchel informiert. Alleine in Büchel sollen in den kommenden Jahren rund 120 Millionen Euro in die Infrastruktur investiert werden. Der Stellvertretende Landesvorsitzende, Oberstabsfeldwebel a.D. Rudolf Schmelzer, begleitete die Delegation um Hitschler. Der Parlamentarier erklärte, dass der Bund in den vergangenen Jahren zwar genug Geld für notwendige Bau- und Sanierungsprojekte der Bundeswehr im Haushalt zur Verfügung gestellt habe. Diese hätten an rheinland-pfälzischen Standorten wie Büchel jedoch zum Teil nicht genutzt werden können, weil es dem Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB) an Personal gemangelt habe. Außerdem seien die Verfahren oft zu langwierig und bürokratisch, stellte Hitschler fest. Hinsichtlich des Fehlens von Personal habe man in enger Zusammenarbeit mit der rheinland-pfälzischen Landesregierung erreichen können, dass acht neue Stellen in der zuständigen Niederlassung des Landesbetriebs LBB geschaffen wurden. Diese müssten nun mit qualifiziertem Personal besetzt werden, so Hitschler. „Ein ganz neuer Ansatz, die Probleme zu lösen. Keiner kann versprechen, dass es morgen losgeht. Aber vielleicht übermorgen“, resümierte Schmelzer. „Attraktivität ist mehr als Stehlampe und Flachbildschirm“, machte Schmelzer zudem an beiden Standorten deutlich. ■ Neuer Ansprechpartner für Zivile Bonn. Neuer Ansprechpartner Zivile Beschäftigte im Landesverband West ist Edmund Schmitz (Foto). Schmitz ist Arbeitnehmer in der Ausbildungswerkstatt Heer des Ausbildungszentrums Technik Landsysteme in Aachen und Mitglied im örtlichen Personalrat. Er übernimmt im LV West die Funktion von Margitta Wilkowski. Wir sagen: Willkommen im Team des LV West und Dank an Margitta Wilkowski für ihr Engagement! ■ Landesverband West Die Bundeswehr Oktober 2015 77 WAHLEN 2016 Für den Verein DBwV ist das Jahr 2016 Wahljahr. Deshalb möchten wir unter dieser Überschrift ab jetzt monatlich in einem Extra jeweils kurze Hinweise geben, woran wir nicht nur denken sollten, sondern auch entsprechend agieren. Jeder ist gefordert mitzuwirken, nicht nur die Mandatsträger, denn wir alle sind der Deutsche BundeswehrVerband. Kameradschaftswahlen können ab sofort durchgeführt werden! Wer heute anfängt zu planen und noch in diesem Jahr die Mitgliederversammlung durchführt, kommt im ersten Quartal 2016 nicht unter Zeitdruck. Wer mitmachen will, meldet sich bei seiner Kameradschaft. Nur wer bereit ist mitzugestalten, kann seine Ideen unmittelbar einbringen. Personalratswahlen: Wer mit dem Gedanken spielt mitzumachen, möge sich jetzt bei dem örtlichen Projektbeauftragten für die Wahlen, beim Bezirksvorsitzenden oder beim Landesvorsitzenden melden. Nur wer sich jetzt meldet, kann in den Wahlvorschlägen des DBwV berücksichtigt werden – das gilt für Soldaten und Zivilbeschäftigte. ■ DBwV-Chef besuchte Division Schnelle Kräfte Neuer Standortbeauftragter in Minden und Höxter Stadtallendorf. Zwei Fliegen mit einer Klappe: DBwVChef Oberstleutnant André Wüstner nutzte eine Sitzung des Beirats Innere Führung in Stadtallendorf, um die selbstständige Truppenkameradschaft Stadtallendorf sowie die angeschlossenen Dienststellen zu besuchen. Wie es seine Art ist, sammelte er Informationen von möglichst vielen Gesprächspartnern ein. Zunächst traf er sich mit dem Divisions-Kommandeur Generalmajor Eberhard Zorn, der eingeladen hatte. Aber auch mit Dienststellenleitern und Kompaniefeldwebeln, mit Vertrauenspersonen und Personalräten sowie mit den örtlichen Mandatsträgern wie dem Vorsitzenden der Truppenkameradschaft Stadtallendorf, Hauptmann Tobias Schöler, setzte sich der Bundesvorsitzende zu einem ausführlichen Austausch zusammen. Die Themenliste rund um das Thema Attraktivitätssteigerung war lang: Vom Betreuungskonzept am Standort inklusive der Schwierigkeit der infrastrukturellen Umsetzung bis hin zur truppenärztlichen Versorgung. Die Gesprächs- Minden/Höxter. Der DBwV verstärkt seine Präsenz in Ost-Westfalen: In Minden und Höxter gibt es einen neuen Standortbeauftragten. Seit Anfang September steht Oberstabsfeldwebel a.D. Detlef Schlingmann (Foto) allen Mitgliedern, interessierten Soldaten und zivilen Mitarbeitern als kompetenter Ansprechpartner vor Ort zur Verfügung. Schlingmann, aus der Pioniertruppe stammend, ist in der Region kein Unbekannter: Bis zu seiner Pensionierung war der 55-Jährige viele Jahre als S3-Feldwebel im Regimentsstab des Pionierregiments 100 tätig und freut sich nun auf seine neue Tätigkeit in alter Wirkungsstätte. Wir wünschen dem neuen Standortbeauftragten viel Glück und allseits gutes Gelingen! ■ Aus den Kameradschaften Der Bundesvorsitzende Oberstleutnant Wüstner (3.v.l.) mit Vertrauenspersonen und Personalrätin sowie mit dem Bezirksvorsitzenden 5, Hauptmann a.D. Pries (l.), und dem TruKa-Vorsitzenden, Hauptmann Schöler (5.v.l.) partner monierten Engpässe in der Materialausstattung sowie bei der Infrastruktur, gerade für die Soldaten in den Bereitschaftsdiensten. Der Verbandschef notierte alles und berichtete seinerseits von der politischen Arbeit in Berlin. Sein Besuch war ein erneuter Beleg dafür, dass die Interessenvertretung immer den Finger am Puls der Truppe hat. ■ Weitere Berichte im Internet unter www.dbwv.de über Neuerungen in der StVO. Der stellvertretende Vorsitzende, Oberstabsfeldwebel a.D. Albert Kuhnert, wies auf die nächsten Veranstaltungen hin und ehrte Stabsfeldwebel a.D. Walter Grettern und BM a.D. Peter Vernau für 40-jährige Mitgliedschaft im Verband. Um Kriminalität drehte sich alles bei einem Vortrag bei der KERH Lippe. Augustdorf. Wirksamer Schutz vor Kriminalität im Alter stand im Fokus eines Vortrags bei der KERH Lippe. Der Vorsitzende, Oberstabsfeldwebel Harry Höft, begrüßte als Referenten dazu Kriminalhauptkommissar Joachim Peters von der Kreispolizei Lippe. Er präsentierte das weite Betätigungsfeld der Kriminellen, gab aber auch nützliche Verhaltenstipps. Im Anschluss wurde das Thema in geselliger Runde beim Grillen vertieft. Aachen/Eschweiler. Wetterbedingt mussten die Teilnehmer des Grillfestes der KERH Aachen ihr Essen diesmal im Saal der BTG Donnerberg in Eschweiler einnehmen. Die Garzeit überbrückte ein Vortrag von Hauptmann a.D. Berhard Günzel Kaiserslautern/Trippstadt. In den Pfälzer Untergrund begaben sich die Mitglieder der ERH Kaiserslautern, um den historischen Brunnenstollen in Trippstadt zu besichtigen. Nachdem alle wieder unversehrt das Tageslicht erreicht hatten, überreichte der Vorsitzende, Oberstleutnant a.D. Matthias Nickel, Oberst a.D. Kurt Scharmann für besondere Verdienste ein Buch mit Widmung des Landesvorsitzenden und ehrte Oberstleutnant a.D. Hansjörg Fend für seine 50-jährige Mitgliedschaft im Verband. Manderscheid. Beim Sommerfest der ERH „Eifel“ an der Bleckhausener Mühle wurde Oberstleutnant a.D. Helmut Heber für seine Verdienste in langjähriger Vorstandsarbeit mit der Ehrennadel des Verbands in Silber ausgezeichnet (mehr unter dbwv.de). ■ Termine ● 13.10. Tagung mit Mandatsträgern Bezirk II/7 ● 15.10. Tagung mit Mandatsträgern Bezirk II/2 ● 03.11. Seminar mit ausscheidenden Berufssoldaten, Bezirk II/5 ● 04.11. Kompaniefeldwebeltagung Bezirk II/7 ● 12.11. Seminar mit ausscheidenden Soldaten, Bezirk II/2 ● 26.11. Seminar mit ausscheidenden Soldaten, Bezirk II/1 ● 03.–05.12. 3. Landesvorstandssitzung ● 09.–10.12. Tagung mit hauptamtlichen Außendienstmitarbeitern Landesverband West Geschäftsstelle Südstraße 123, 53175 Bonn Telefon: (02 28) 3823-111 Fax: (02 28) 3823-233 E-Mail: [email protected] V.i.S.d.P.: Landesvorsitzender Pressebeauftragter: Oberstleutnant a.D. Andreas P. Schnellbach Tel.: (0212) 335338 E-Mail: [email protected] Coupon-Werbung Gewinner eines Broil-Master BBQ Gasgrill 3+1 aus der Verlosung im August ist Oberstabsfeldwebel Ralf Oster aus Trier. 78 Die Bundeswehr Oktober 2015 Landesverband Nord Kleingeld zu stören, sondern es beim Füllen der Sammelbüchse „lieber rascheln zu lassen“. Die Aufforderung zog und so kamen denn auch 497 Euro für die SVS zusammen. Der Landesvorsitzende Nord hatte die Veranstaltung nicht nur geplant und organisiert, sondern nahm auch selbst daran teil. Aus dem Bundesvorstand des DBwV war außerdem Hauptmann a.D./ Stabshauptmann d.R. Albrecht Kiesner unter den Startern. Auch die Golf-Nationalmannschaft der Bundeswehr war dabei, wurde allerdings außer Konkurrenz gewertet. Der Wettbewerb fand nach den von Dr. Gordon Stableford Ende des 19. Jahrhunderts in England entwickelten Vorgaben statt, die heute Teil der offiziellen Golfregeln sind. Danach erhält jeder Golfer pro Loch eine unterschiedliche Punktzahl. Diese hängt von seinem persönlichen Handicap ab, einer Kennzahl, die seine ungefähre Spielstärke Warmmachen auf der Driving Range Aktive und Ehemalige messen sich auf dem Grün 7. Golfturnier der Soldatenbetreuung in Soltau Soltau. Viele sehen Golf bis heute als teures Hobby für gutbetuchte ältere Herren. Andere halten es als besonders geeignet für Banker und Politiker, da es der einzige Sport ist, den man in Handschellen ausüben kann. Das ist, wenn überhaupt, nur ein ganz kleiner Teil der Wahrheit. Sicher gibt es elitäre Clubs, aber auf den meisten Plätzen ist inzwischen auch „Otto Normalverbraucher“ zu finden. Ein gutes Beispiel dafür ist das alljährliche Golfturnier der Bundesarbeitsgemeinschaft für Soldatenbetreuung e.V. (BAS) auf dem Hof Loh nahe Soltau. Anfang September trafen sich dort zum siebten Mal aktive und ehemalige Angehörige der Bundeswehr, um sich auf der 18-Loch-Anlage zu messen. Eingeladen hatte dazu der Dachverband in der Soldatenbetreuung engagierter Institutionen. Die BAS unterstützt und fördert Veranstaltungen und Vorha- Ehrenmitglied Hennings ausgezeichnet Hannover. Oberstleutnant a.D. Hergen Hennings, Vorsitzender der ERH-Kameradschaft Hannover, ist seit 40 Jahren Mitglied im Deutschen BundeswehrVerband. Die entsprechende Ehrung nahm in Hannover der Landesvorsitzende Nord vor. Oberstleutnant Andreas Brandes würdigte dabei das vorbildliche Engagements des Ehrenmitglieds des DBwV. Hennings hat unter anderem viele Jahre lang als Pressebeauftragter im Norden und bei Landesversammlungen im Redaktionsausschuss hervorragende Arbeit geleistet. ■ Landesverband Nord Landesgeschäftsstelle Waschpohl 5-7, 24534 Neumünster Telefon: (04321) 42006 Fax: (04321) 44233 E-Mail: [email protected] V.i.S.d.P: Oberstleutnant Andreas Brandes Pressebeauftragter: Oberstabsfeldwebel a.D. Johann Fritsch Telefon: (05864) 987074, Mobil: 0172-7627910 E-Mail: [email protected] Andreas Brandes organisierte das Turnier und spielte mit. ben zur Betreuung von Soldaten der deutschen und verbündeter Streitkräfte. Dem Verein gehören neben dem Deutschen BundeswehrVerband die Evangelische und die Katholische Arbeitsgemeinschaft für Soldatenbetreuung, der Reservistenverband und das Bundeswehrsozialwerk sowie der Caritasverband Koblenz an. Am Vortag des Turniers hatten die Teilnehmer Gelegenheit, sich während einer Einspielrunde auf den Platz einzustellen. Der Morgen darauf begann im sich langsam lichtenden Nebel auf der Driving Range. Dort standen die Golfer mit wenigen Metern Abstand in Linie und übten Abschläge. Da flogen die höchstenfalls knapp 46 Gramm wiegenden Golfbälle ebenso davon wie mehr oder weniger große Rasenstücke. Die Zufriedenheit der Sportler mit ihrem Tun war an Mimik und Wortwahl deutlich zu erkennen. In seiner Begrüßung stellte Oberstleutnant Andreas Brandes anschließend vor den 104 Teilnehmern fest: „Mit dieser Zahl ist dieses Turnier das größte, das bisher mit aktiven und ehemaligen Bundeswehrangehörigen stattgefunden hat.“ Bei seiner Einweisung in den Wettbewerb vergaß er auch nicht, auf die Soldaten und Veteranen Stiftung (SVS) des Verbands hinzuweisen, für die beim gemeinsamen Abend gesammelt werden sollte. Brandes gab dazu den Tipp, die Musik nicht durch das Klimpern von beschreibt. Verschieden hohe Handicaps werden gegeneinander aufgerechnet, so dass auch Golfer unterschiedlicher Spielstärke sich „auf Augenhöhe“ messen können. Auf dem Hof Loh gingen die Teilnehmer in Vierergruppen („Flights“) an den Start. Der Platz hatte nach starken Regenfällen in den Tagen davor durchaus seine Tücken, doch davon ließen sie sich nicht abhalten. Der Ablauf blieb in etwa immer gleich: Konzentrieren, abschlagen, den Trolley mit den Schlägern nehmen und dem Ball hinterhergehen. Das wiederholte sich, je nach Spieler mehrfach, bis das runde Spielgerät schließlich an der Fahne in einem kleinen Loch verschwand. Und dann alles wieder von vorne, bis alle Löcher gespielt waren. Am späten Nachmittag stand schließlich das Ergebnis fest. Brandes und Kiesner landeten in ihren Klassen im Mittelfeld, so wie es sich für Mitveranstalter gehört. Abschließend fasste der Landesvorsitzende Nord den Tag so zusammen: „Das BAS-Turnier sucht als Bundeswehrturnier seines Gleichen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer fühlen sich mittlerweile wie eine große Familie, die sich schon heute auf das nächste Zusammenkommen freut.“ Dementsprechend steht schon jetzt die Planung: Das achte BAS-Golfturnier findet am 29. und ■ 30. August 2016 statt. Landesverband Nord DBwV beim Ausbildungskongress Hamburg. Beim 2. (Aus)Bildungskongress der Bundeswehr unter der Überschrift „@usBILDUNGSzeit“ Anfang September war der Landesverband Nord wieder dabei. Der dreitägige Kongress vereinte mit der „TagungsZeit“ als wissenschaftlicher sowie praxisorientierter Tagung und der Fachmesse „MesseZeit“ zwei Veranstaltungen unter dem Dach der Hamburger Helmut-SchmidtUniversität/Universität der Bundeswehr. Der Ausbildungskongress stellt eine Informationsund Innovationsplattform für Wirtschaft, Wissenschaft, öffentliche Verwaltungen, die Streitkräfte sowie deutsche und internationale Institutionen Johann Harms, Markus Krämer, Andreas Steinmetz, Ingo Schönheit und Thomas Harder (v.l.) Die Bundeswehr Oktober 2015 79 des Bildungswesens dar. Wie viele Firmen, Ausbildungseinrichtungen und Organisationen nutzte der Deutsche BundeswehrVerband auch in diesem Jahr die Gelegenheit, sich den Teilnehmern und Besuchern vorzustellen und selbstverständlich dazu, Mitglieder zu werben. Diese Aufgabe wurde an einem eigenen Stand des DBwV von Mitarbeitern des Landesverbands Nord wahrgenommen. Thomas Harder, Johann Harms, Ingo Schönheit und Hans-Joachim van der Velde suchten das Gespräch mit den Kongressteilnehmern und stellten sich den Fragen Interessierter. Sie wurden dabei von Markus Krämer, Referatsleiter in der Bonner Bundesgeschäftsstelle, unterstützt. In Vertretung des Bundesvorsitzenden nahm Hauptmann Andreas Steinmetz die Veranstaltung wahr. ■ Aus den Kameradschaften Wilhelmshaven. Mitte August trafen sich die Verbandsmitglieder der Besatzungen ALFA und BRAVO des 4. Fregattengeschwaders (Fregatte 125) in der Admiral-Armin-Zimmermann-Kaserne in Wilhelmshaven-Sengwarden zur Gründung einer Truppenkameradschaft. Fregattenkapitän Markus Venker, Kommandant der Besatzung ALFA, überbrachte den Teilnehmern die Grußworte des Geschwaderkommandeurs, Fregattenkapitän Thorsten Marx. Heinrich Großheim, Thorsten Stricker, Marco Thiele, Gitte Hansen, Jan Libbe und Sigurd Prinz (v.l.) Unter Leitung des Standortbeauftragten, Oberstabsbootsmann a.D. Sigurd Prinz, wurde der Vorstand mit dem 1. Vorsitzenden, Hauptbootsmann Jan Libbe, und dem ranggleichen Silvan Bzdega als Stellvertreter sowie Oberbootsmann Gitte Hansen als Schriftführerin gewählt. Mit der Betreuung der Besatzungen wurden die beiden Kapitänleutnante Heinrich Großheim (Besatzung ALFA) und Thorsten Stricker (BRAVO) beauftragt. Als Gastredner war der Vorsitzende Marine, Fregattenkapitän Marco Thiele, dabei, der ausführlich über die Arbeit des Vorstands Marine referierte und die nächste Tagung schwimmender Verbände Nordsee für den 10. Dezember 2015 in Wilhelmshaven ankündigte. Wilhelmshaven. Beim diesjährigen Gorch-FockMarathon und beim Wochenende an der Jade war die Standortkameradschaft Wilhelmshaven wieder mit dem DBwV-Pavillon dabei. Neben Informationen über den Verband und dessen Förderungsgesellschaft wurden die Besucher am JadeWochenende mit Kaffee und Kuchen versorgt. Der Erlös aus den beiden Veranstaltungen in Höhe von rund 1200 Euro wird zum Jahresende anteilmäßig an die Heinz-Volland-Stiftung sowie die Soldaten- und Veteranen Stiftung des Verbands und an eine soziale Einrichtung vor Ort verteilt. Kiel. Bereits zum zwölften Mal trafen sich auf Einladung des Vorstands die weiblichen Angehörigen und Mitglieder der ERH-Kameradschaft KielNord und Kronshagen. Nach einem Bericht des Vorsitzenden, Stabsbootsmann a.D. Hans-D. Bämpfer, brachte Dr. med. Margret Jurke den mehr als 30 Zuhörerinnen Aspekte der Homöopathie näher. Wegen des starken Interesses wird bereits eine weitere Veranstaltung für das nächste Jahr geplant. Rotenburg/Wümme. Die Mitgliederversammlung der Kameradschaft ERH Rotenburg/Wümme fand erneut in Form eines Grillbuffets im „Restaurant am Ahewald“ statt. Bei herrlichem Sommerwetter begrüßte Oberstabsfeldwebel d.R. Uwe Stark als Vorsitzender mehr als 50 Teilnehmer zu diesem Treffen. Sein besonderer Gruß galt dem Landesvorsitzenden Nord, Oberstleutnant Andreas Brandes, dem Vorsitzenden der örtlichen Standortkameradschaft, Stabsfeldwebel Mario Glyschewski, sowie dem Vorsitzenden der Kameradschaft Barme, Siegfried Jäger. Nach einem Grußwort durch Brandes wurden mehrere Kameraden für ihre langjährige Treue zum Verband geehrt: Hauptmann a.D. Sven von Ehrenkrook und Stabsfeldwebel a.D. Albert Schulze sind seit einem halben Jahrhundert dabei, Stabsfeldwebel a.D. Hans-Joachim Herdin seit 40 Jahren. Neumünster. Die ERH Mittelholstein hat kürzlich wieder ihr traditionelles Grillfest veranstaltet. Viele Verbandsmitglieder folgten der Einladung auf den Hof Voigt in Tasdorf bei Neumünster, um dort in gemütlicher Runde beim Klönschnack zusammenzusitzen. Der Vorsitzende der Kameradschaft, Hauptmann a.D. Peter Schildwächter, nutzte das Fest, um mehrere Mitglieder für ihre langjährige Zugehörigkeit zum Verband zu ehren. Für 50 Jahre wurden Oberstleutnant a.D. Uwe Radike und Hauptmann a.D. Ulrich Kühn ausgezeichnet, Oberstabsfeldwebel a.D. Wolfgang Bogowski für 40 und Hauptmann a.D. Uwe Tertin für 25 Jahre. ■ Peter Schildwächter (r.) mit den Jubilaren Termine ● 13.–14.10.2015 SaZ-Tagung in Damp ● 14.–15.10.2015 Tagung Zivile Mitglieder in Damp ● 19.–20.10.2015 Informationsveranstaltung ERH in Soltau ● 27.–28.10.2015 Kommandeurtagung in Neumünster ● 10.–11.11.2015 Coupon-Werbung August 2015 Uwe Stark, Hans-Joachim Herdin, Dagmar Schulze, die die Ehrung für ihren Mann entgegennahm, sowie Sven von Ehrenkrook und Andreas Brandes (v.l.) Bei der Couponwerbung im August 2015 hat Stabsfeldwebel Thomas Kurth aus Hannover einen Broilmaster BBQ Gasgrill 3+1 gewonnen. An der Aktion beteiligten sich in diesem Monat 14 Kameraden aus dem Landesverband Nord. Durch sie konnten 30 neue Mitglieder gewonnen werden. 80 Die Bundeswehr Oktober 2015 Landesverband Ost Flüchtlingshilfe: Bundeswehr baut Zelte in Halberstadt auf LV Ost unterstützt Helfer mit Erfrischungen Transportiert wurde das Material von Soldaten des Logistikbataillons 171 „Sachsen-Anhalt“. I n Halberstadt in Sachsen-Anhalt haben Soldaten des Spezialpionierbataillons 164 aus Husum vom 11. bis 12. August dringend benötigte Zelte zur Unterbringung von Flüchtlingen aufgebaut. Im Rahmen der Amtshilfe wurden 15 Bundeswehrzelte auf dem Gelände der Zentralen Anlaufstelle (ZASt) für Asylbewerber errichtet. Während der Aufbauarbeiten waren Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Stahlknecht und der Kommandeur des Landeskommandos Sachsen-Anhalt, Oberst Axel Lautenschläger, sowie zahlreiche Medienvertreter vor Ort. Die 15 Zelte (Typ TT-Zelt) bieten Platz für bis zu 120 Flüchtlinge und schaffen eine deutliche Entlastung in der ZASt in Halberstadt. Minister Stahlknecht dankte der Bundeswehr in besonderer Weise für die tatkräftige Unterstützung und die große Motivation der Soldaten. „Wir haben bereits beim Hochwasser 2013 vertrauensvoll zusam- mengearbeitet und auch aktuell hat sich gezeigt, dass uns die Bundeswehr zur Seite steht“, sagte der Innenminister. Der Kommandeur des Landeskommandos Sachsen-Anhalt war von dem hohen persönlichen Engagement und der Motivation der Kameraden aus Husum ebenso tief beeindruckt. „Wir sind froh, dass wir gebraucht werden und helfen können“, sagte Oberst Axel Lautenschläger. sen-Anhalt“. Nach Ankunft der Zelte in Halberstadt am 11. August, wurden diese umgehend von den Lkw abgeladen und von 22 Frauen und Männern der Spezialpioniere aufgebaut. Eine zivile Baufirma hatte den Boden planiert, auf den dann Schotter aufgetragen wurde, um einen festen und sicheren Untergrund zu erzeugen. Jedes Zelt hat eine Grundfläche von rund 40 Quadratmetern und wurde zusätzlich mit Sonnensegeln ausgestattet, um den fehlenden natürlichen Schatten auf dem Areal künstlich zu erzeugen. Die Aufbauarbeiten der Zelte in Halberstadt konnten planmäßig abgeschlossen werden. Nach einer fachgerechten Einweisung durch die Spezialpioniere wurden sie an die Verantwortlichen vor Ort übergeben. Soldaten sind hoch motiviert und froh, helfen zu können Hintergrund für die Unterstützungsleistung der Bundeswehr in Halberstadt ist ein Amtshilfeersuchen des Landes Sachsen-Anhalt, dem das Bundesverteidigungsministerium zugestimmt hat. Franziska Meyer; LKdo Sachsen-Anhalt Bundeswehr unterstützt im Rahmen ihrer Möglichkeiten Die Zelte stammen aus dem Materialdepot der Bundeswehr im schleswig-holsteinischen Wester-Ohrstedt. Transportiert wurde das Material von Soldaten des im Bundesland beheimateten Die Übergabe von Eis und Kuchen an den Aufbautrupp wurde Logistikbataillons 171 „Sach- vom Landesverband Ost gesponsert. „Fair Play“ auf Augenhöhe zum Staatsbesuch 2015 D er Landesverband Ost hat sich traditionell mit einem Informationsstand am 29. und 30. August am zweiten Dienstsitz des Bundesministeriums der Verteidigung zum Tag der offenen Tür der Bundesregierung präsentiert. Der stellvertretende Bundesvorsitzende, Hauptmann Andreas Steinmetz, sowie der Landesvorsitzende Ost, Hauptmann Uwe Köpsel, vertraten an beiden Tagen den Bundesvorstand. Dabei konnten zahlreiche hochrangige Gäste vom Standpersonal begrüßt werden. Besucher der Leitung des BMVg waren die Staatsse- Landesverband Ost Geschäftsstelle Kapelle-Ufer 2 10117 Berlin Telefon: (030) 80 47 03 70 Telefax: (030) 80 47 03 79 E-Mail: [email protected] V.i.S.d.P.: Der Landesvorsitzende Beauftragter für Pressearbeit: Lars Hermann E-Mail: [email protected] kretäre Dr. Ralf Brauksiepe und Markus Grübel. Weitere Gäste waren der Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Jörg Vollmer, der Beauftragte PTBS, Generalarzt Dr. Bernd Christoph Matthiesen, und der General für Standortaufgaben Berlin, Brigadegeneral Michael Matz. Bei einem Kickerspiel mit Staatssekretär Dr. Ralf Brauksiepe gewann die Mannschaft des Staatssekretärs mit einem Tor Vorsprung. Fazit: Nur im Zusammenspiel mit dem DBwV kann das BMVg gewinnen. Mehr als 7000 Besucher folgten der Einladung in den Bendlerblock und nutzten die Gelegenheit, einmal militärisches Großgerät der Streitkräfte wie den Kampfpanzer Leopard 2, die Panzerhaubitze 2000 oder einen Tornado hautnah zu erleben. Darüber hinaus wurde der Infanterist der Zukunft, das Feldpostwesen, die Kampfmittelbeseitigung, das Diensthundewesen und vieles mehr rund um die Bundeswehr vorgestellt. Der DBwV war wieder neben vielen anderen VerbänAm DBwV-Kicker: Andreas Steinmetz trat mit Staatssekretär Ralf den, Stiftungen und EinrichBrauksiepe gegen Wolfgang Bender und Uwe Köpsel (v.l. ) an. tungen ein gesuchter und Landesverband Ost gefragter Ansprechpartner für viele aktive wie ehemalige Soldaten und zivile Besucher, die sich alle ausführlich über die Arbeit des Verbands informierten. Zahlreiche Interessierte traten dem DBwV bei. Der Landesvorsitzende Ost, Hauptmann Uwe Köpsel, zog ein positives Resümee: „Wie in jedem Jahr stand das persönliche Gespräch mit vielen Kameradinnen und Kameraden, die guten Aus den Bezirken Gespräche mit unseren Netzwerkpartnern und nicht zuletzt mit ranghohen militärischen und zivilen Vertretern der Bundeswehr im Mittelpunkt und machten diese Veranstaltung unverzichtbar.“ Am Informationsstand wurde der Bezirksvorsitzende Berlin/Brandenburg, Stabsfeldwebel a.D. Frank Udo Reiche, von den Kameraden des Vorstands der selbstständigen Truppenkame- Hauptmann a.D. Heinz Böhm Leipzig. Anfang Juli fand bei sommerlichen Temperaturen ein Spendenlauf „Beneflitz“ in Leipzig statt, um Kindern in Not zu helfen. Die Standortkameradschaft Leipzig sowie der Freundeskreis der Bundeswehr Leipzig unterstützten als Rundensponsoren die teilnehmende Laufgruppe der Bundeswehr, welche sich aus Leipziger und Delitzscher Soldaten zusammensetze. Insgesamt konnten dank der starken Laufleistungen 350 Euro an die Leipziger Kinderstiftung übergeben werden. Wir danken allen teilnehmenden Soldaten, dass sie in ihrer Freizeit bei diesem Benefizlauf mitgemacht haben. Hanse Sail – natürlich mit dem DBwV der Hanse-Kaserne und des 7. Schnellbootgeschwaders waren hier besonders aktiv. Der Informationsstand wurde durch die rund 15 000 Besucher rege wahrgenommen. Die Besucher waren zudem recht spendenfreudig: Der Betrag von 339,82 Euro wurde dem Konto der HeinzVolland-Stiftung gutgeschrieben. Es konnten sechs neue Mitglieder gewonnen werden. Strausberg. Mit einem Vortrag über seine Moskauer Sommerreise gestaltete Oberstleutnant a.D. Klaus Eckert einen Vorstadt-Dialog der Der Spasski-Turm in Moskau Teilnehmer der Laufgruppe „Bundeswehr“ beim Leipziger „Beneflitz 2015“ bei der Scheckübergabe 81 radschaft am zweiten Dienstsitz des Bundesministeriums der Verteidigung, den Vertretern der Karl-Theodor-Molinari-Stiftung, Oberstleutnant d. R. Christian Singer sowie Hauptmann a.D. Wolfgang Bender, und den Standortbeauftragten aus Berlin tatkräftigt unterstützt. Während der zweitägigen Veranstaltung wurde zu Gunsten der Soldaten und Veteranenstiftung der Heinz-Volland-Stiftung gespendet. ■ Weitere Berichte finden Sie auf den Landesseiten im Internet unter www.dbwv.de Rostock. Während der Hanse Sail 2015 wurde durch die Standortkameradschaft Rostock im Marinestützpunkt Hohe Düne ein Informationsstand betrieben. Die Truppenkameradschaften Babelsberg-Frankfurt/Oder. Im Juni 2015 fand nun bereits zum 20. Mal der Oderlandmarsch beidseitig der deutsch-polnischen Grenze statt. Für den Kameraden Hauptmann a.D. Heinz Böhm von der KERH Babelsberg war dies wieder ein Anlass, sich mit seinen 82 Lenzen dieser Herausforderung zu stellen. Die Hürde von 52 Kilometer galt es dieses Jahr für ihn mit dem Fahrrad zu bewältigen. Nach gut fünf Stunden überschritt er mit seinem Zweirad die Ziellinie. Nicht nur Urkunde und Medaille, sondern auch die persönlichen Glückwünsche des anwesenden Mi-nisterpräsidenten von Brandenburg, Dietmar Woitke, waren lohnender Dank für diese Leistung. Sollte sein Gesundheits- und Fitnesszustand auch nächstes Jahr einen Start zulassen – Heinz Böhm ist mit dabei. Die Bundeswehr Oktober 2015 Kameradschaft ERH Strausberg. Die Darlegungen über seine persönlichen Eindrücke fanden aufmerksame Zuhörer und führten zu einer angeregten Diskussion. Insbesondere seine vielfältigen Kontakte mit Moskauer Bürgern widerspiegelten deren Meinungen zur Situation im eigenen Land und auch zum gegenwärtig angespannten Verhältnis zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Russland, die immer die direkte oder indirekte Frage beinhalteten: „Warum wollt ihr Deutschen schon wieder gegen Russland Krieg führen?“ – Ausdruck großer Sorge von Menschen, denen die Schrecken des „Großen Vaterländischen Kriegs“ noch gut in Erinnerung sind. Seine Bilderkollektion zeigte die vielfältigen Veränderungen, die sich in den vergangenen Jahren in Moskau vollzogen haben. Die Mannigfaltigkeit moderner Neubauten, die Sauberkeit der Stadt, der Blumenreichtum auf den Wegen und in den vielen Parks, die vielen neu geschaffenen Möglichkeiten innerstädtischer Erholung beeindruckten im Besonderen. Für diejenigen, die Moskau von früher kannten, waren die Informationen über den Straßenverkehr und seine Ent-lastung durch den konzeptionellen und zügig ausgeführten Straßenbau mit vielen Hochstraßen und kreuzungsfreien Verkehrsknotenpunkten interessant. Beispiele der Wahrung der Geschichte des besuchten Landes rundeten den Vortrag ab, dessen vielseitige und aufschlussreiche Aussagen die Teilnehmer mit Applaus bekundeten. Weißenfels. Ende August hat die Kameradschaft ERH Burgenlandkreis die Firma „Schüco“ am Standort Weißenfels besucht. Der BundeswehrVerband versteht sich als Interessenvertreter der Kameraden der Bundeswehr sowie der Ehemaliger, Reservisten und Hinterbliebenen. Deshalb ist es auch nicht abwegig, dass der Verband Kontakt mit den Betrieben der Region pflegt, die für diesen Personenkreis von Interesse sein könnten. So wurden bereits Kontakte zu einer Reihe von ansässigen Betrieben der Region hergestellt. Begrüßt wurden die Teilnehmer der Betriebsbesichtigung durch den Leiter der Sparte Kunststoff, Wallfried Herzog. Mit einem Einführungsvortrag wurden die Teilnehmer über die Entstehung der Firma bis zum gegenwärtigen Stand vertraut gemacht. Schüco ist der führende Anbieter von zukunftsweisenden Gebäudehüllen und steht für weltweite Kompetenz bei Solarlösungen, Fenstern und Türen, so Herzog zu den Besuchern. Nach dem Einführungsvortrag übernahm Gerd Wiedemann, Leiter der Logistik, die Führung. Insgesamt werden bis zu 3500 Grundprofile hergestellt, gelagert und versandt. Auf einem Areal von 1600 Quadratmetern entstand ein in puncto Ökologie und Ökonomie zukunftsweisendes Gebäude mit Musterbau, Prüfzentrum, Lehrwerkstatt und Betriebstechnik. Ein Unternehmen, das in allen Belangen wichtig für die Region ist. ■ Terminkalender 2015 Geplante Termine LV Ost ● 03.–04.11.2015 Mannschaften-Tagung ● 25.–26.11.2015 Kommandeur-Tagung 82 Die Bundeswehr Oktober 2015 Landesverband Süddeutschland Wir sind Euer Landesvorstand Stabsfeldwebel a.D. Gerhard Stärk Meine lieben Kameraden und Kameradinnen, mit dieser Ausgabe und den kommenden Ausgaben wollen wir Monat für Monat die Mitglieder des Landesvorstands vorstellen. Im Mai 1990, nach über 14 Jahren als Soldat, wurde ich erst auf den Deutschen BundeswehrVerband aufmerksam gemacht. Mit der Unterschrift auf der Beitrittserklärung war die Voraussetzung geschaffen worden, mich noch am gleichen Tag in ein Mandat zu wählen. Das Amt des In stiller Trauer A m 27. April 2015 verstarb unser langjähriger Mandatsträger, Oberstleutnant a.D. Raimund Steinbeck, im Alter von 68 Jahren. Seine Tätigkeiten für den Verband begannen im Jahr 1982 in Walldürn als Vorsitzender der Standortkameradschaft und TruKa PzArtBtl 365. Diese Mandate übte er bis 1989 aus. Im Rahmen der Landesversammlung 1989 wurde Raimund Steinbeck zum Bezirksvorsitzenden Nordbaden gewählt. Seine dienstliche Versetzung nach Ulm im Jahr 1990 zum Artilleriekommando nutzte er für Mandatstätigkeit als Vorsitzender der TruKa ArtKdo bis 1993. Im Jahr 1993 wurde er als Bezirksvorsitzender Ostalb-Donau-Iller gewählt und übte dieses Mandat bis 2005 aus. Steinbeck war Initiator der legendären „Ulmer Runde“, einer jährlich wiederkehrenden Diskussionsrunde mit Politikern, Soldaten und Mandatsträgern. Oberstleutnant a.D. Steinbeck hat sich in all diesen Jahren immer für die Arbeit des DBwV eingebracht und wird uns in ewiger Erinnerung bleiben. Für den Landesvorstand Süddeutschland Gerhard Stärk Landesvorsitzender Schriftführers der Truppenkameradschaft des damaligen RakArtBtl 102 in Pfullendorf verhalf mir, zwei Jahre später zum Vorsitzenden dieser TruKa gewählt zu werden. Weitere zwei Jahre später wurde ich zum Vorsitzenden der Standortkameradschaft in Pfullendorf gewählt. Mit der Zusammenlegung der bis dahin eigenständigen Landesverbände Baden-Württemberg und Freistaat Bayern im Juli 1997 wurde ich bei der Landesversammlung 1997 zum stellvertretenden Landesvorsitzenden des neuen Landesverbands Süddeutschland gewählt. Im April 2006 übernahm ich das Mandat des Landesvorsitzenden nach dem plötzlichen Tod von Bernhard Korinth. Meine aktive Dienstzeit bei der Bundeswehr war von Januar 1976 bis zu meiner Zurruhesetzung im Juli 2011. Durch meine inzwischen über 25-jährige Mitgliedschaft und Mandatstätigkeit haben sich weitere Betätigungsfelder ergeben; so bin ich für den DBwV seit 1998 Mitglied im Lan- desmedienrat Baden-Württemberg, seit Juli 2007 Vizepräsident der ARST Bayern e.V.. Ebenso bin ich seit 2008 Mitglied im Beirat „Stiftung Deutsche Gebirgstruppe“, war von 2005 bis 2008 im Programmbeirat von Radio 7 in Ulm und bin Mitglied im Beirat der Förderungsgesellschaft (FöG) des Verbands. Innerhalb des DBwV bin ich verantwortlich für das Ehrungswesen. Meine ganze Leidenschaft und mein Engagement gilt dem Mandat als Landesvorsitzender dieses stolzen und erfolgreichen Landesverbandes Süddeutschland. Neben der Aufgabe als Mitglied im Bundesvorstand bin ich immer bemüht, unseren Landesverband nach vorne zu bringen, die Mitgliederzahlen zu steigern und den Mitgliederservice zu verbessern. Dies gelingt nur mit einem tollen und erfolgreichen Team an der Seite, und genau dies haben wir. Ich bin stolz, hier Landesvorsitzender sein zu dürfen, zumal mein Hobby, „die Tanz- und Unterhaltungsmusik“, alle zwei Jahre durch unsere „Verbandsband“ belebt werden kann. Zusammen mit dem Landesvorstand, den Verbandsbeauftragten, dem Team im Außendienst und in der Landesgeschäftsstelle bin ich sicher, dass wir noch sehr viele Ziele durch unsere erfolgreiche Verbandsarbeit erreichen werden. Mit kameradschaftlichen Grüßen Ihr Gerhard Stärk Stabsfeldwebel a.D. Landesvorsitzender Süddeutschland Neuer Standortbeauftragter in München I n der Septemberausgabe hat sich Oberstabsfeldwebel a.D. Alfred Gebhardt als bisheriger Standortbeauftragter München nach über 14-jähriger Amtszeit verabschiedet. Heute möchte ich die Gelegenheit nutzen, mich Ihnen als neuer Standortbeauftragter der bayrischen Landeshauptstadt vorzustellen. Ich bin Stabshauptmann a.D. Günther Schmitt, 57 Jahre alt, verheiratet und wohne seit fünf Jahren in München. Seit dem 1. Juli befinde ich mich nach über 38-jähriger Dienstzeit im Ruhestand. Während meiner langjährigen Mitgliedschaft im Deutschen BundeswehrVerband habe ich auch ganz persönlich von diversen Verbandserfolgen und Mitgliedervorteilen profitiert. Daher möchte ich mich auch weiterhin für den Verband engagieren. In der Tätigkeit als Standortbeauftragter sehe ich eine herausfordernde und zugleich interessante Aufgabe, dem Verband und seinen Mitgliedern im Standort München wertvolle Dienste zu leisten. Besonders freue ich mich auf die Zusammenarbeit mit unseren Mitgliedern, Mandatsträgern und hauptamtlichen Mitarbeitern sowie allen Personen und Dienststellen, die unsere Verbandsarbeit unterstützen. Stabshauptmann a.D. Günther Schmitt Euer Standortbeauftragter, Stabshauptmann a.D. Günther Schmitt Landesverband Süddeutschland Aus den Bezirken Die Bundeswehr Oktober 2015 83 Weitere Berichte finden Sie im Internet unter www.dbwv.de Willi Arens ging kurz auf die Landesversammlung in Bamberg ein, bei der er nach 22 Jahren in führender Funktion verabschiedet wurde. Durch die Delegierten wurde er zum Ehrenvorsitzenden der ERH Süddeutschland und durch den Bundesvorsitzenden Oberstleutnant André Wüstner zum Ehrenmitglied ernannt. Sein Dank galt den Kameraden Rudolf Eineder, Alfons Kopp und Ernst Pflieger, die ihn 1993 als Delegierten in Bamberg aufgefordert hatten, das Amt des Bezirksvorsitzenden Niederbayern zu übernehmen. Anschließend wurden noch einige Ehrungen vorgenommen. In Ulm wurden langjährige Verbandsmitglieder geehrt. Ulm. Stabsfeldwebel a.D. Heiko Schmidt begrüßte am 15. Juli rund 80 Mitglieder sowie geladene Gäste zum kulinarischen Grillfest im Garten der OHG Dornstadt unter dem schattenspendenden Lastenfallschirm. Gastredner waren der neue Hausherr der Rommelkaserne, Oberstarzt Dr. Schütz, der Standortälteste Ulm/Dornstadt, Generalmajor Klaus Habersetzer, sowie der stellvertretende Bundesvorsitzende Hauptmann Andreas Steinmetz. Das Bundesvorstandsmitglied gab einen Überblick über die aktuellen politischen Aktivitäten des Verbandes. Geehrt wurden langjährige DBwV-Mitglieder: für 50jährige Mitgliedschaft Oberfeldwebel d.R. Helmut Schindler, Oberstabsfeldwebel a.D. Ernst Hakenholz, Hauptfeldwebel d.R. Klaus Weiß, Hauptmann a.D. Wolfgang Haut und Oberst a.D. Ewald Färber; sowie für 40 Jahre Stabshauptmann a.D. Johannes Faulhaber und Stabsfeldwebel a.D. Heinrich Sumser. Hauptmann a.D. Wolfgang Haut wurde die Plakette für 40 Jahre Mandatstätigkeit im DBwV überreicht. Freyung. Zur Mitgliederversammlung mit Grillfeier der KERH Freyung begrüßte der Vorsitzende Rudolf Eineder rund 40 der aktuell 340 Mitglieder – darunter den Ehrenvorsitzenden Helmut Eberle – erstmals im Offiziersheim. Nach dem Totengedenken stellte Albrecht Kiesner als Vorsitzender ERH im Bundesvorstand das Engagement des Deutschen BundeswehrVerbands heraus. Herausforderungen sieht Kiesner in der Arbeitszeitregelung, den demografischen Problemen der ERH sowie im reformbedürftigen System der Beihilfe, da insbesondere bei der Festbetragsregelung. Kiesner betonte die Notwendigkeit einer Unterstützung bei der Beihilfe. Münsingen. Der Vorsitzende des Bezirks Donau – Neckar – Bodensee, Oberstabsfeldwebel Harald Lott, nahm dankend die Einladung der ERH Engstingen-Müngstingen an und nutzte die Gelegenheit, von der Landesversammlung in Bamberg zu berichten. Er ging hier im Nachgang auf die verschiedensten Themen der Referenten sowie auf die unterschiedlichsten Thematiken und Problematiken aus anderen Kameradschaften ein. Des Weiteren freue er sich darüber, dass alle im Amt bei der Wiederwahl bestätigt wur- Die geehrten Mitglieder der ERH Engstingen-Münsingen den. Aus der Sicht des Delegierten Oberstabsfeldwebel Winfried Riedinger war die Landesversammlung ein voller Erfolg. Weitere Themen an diesem Tag waren die aktuelle Flüchtlingssituation sowie der Einsatz der Bundesmarine im Mittelmeer. Abschließend wurden Oberstleutnant a.D. Albert Schmied und Stabsfeldwebel a.D. Erwin Vohrer für 50 Jahre sowie auch weitere Mitglieder für 40 Jahre Zugehörigkeit zum Verband geehrt. ■ Coupon-Werbung Die Gewinner der Couponaktion werden im Internet bekannt gegeben. Landesverband Süddeutschland Albrecht Kiesner (r.) und ERH-Vorsitzender Rudi Eineder (l.) zeichneten in Freyung Stabsfeldwebel a.D. Willi Arens (v.l.), Major a.D. Horst Zerbel und Stabsfeldwebel a.D. Johann Gottschalk für 50 Jahre sowie Stabsfeldwebel a.D. Franz Pauli für 40 Jahre Mitgliedschaft im Deutschen BundeswehrVerband mit Urkunde und Treuenadel aus. Geschäftsstelle Prager Straße 3, 82008 Unterhaching Telefon: 089/61 52 09-0, Fax: 089/61 52 09-99 E-Mail: [email protected] V.i.S.d.P.: Der Landesvorsitzende Beauftragter für Pressearbeit: Pascal Jaensch E-Mail: [email protected] 84 Die Bundeswehr Oktober 2015 Förderungsgesellschaft Anzeige Handwerkerleistungen beantragen Für Handwerkerleistungen gewährt der Fiskus eine Steuerermäßigung von 20% auf den Arbeitslohn. Der maximale Steuerbonus beläuft sich auf 1.200 Euro; begünstigt sind damit insgesamt 6.000 Euro pro Jahr. Der Lohn- und Einkommensteuer Hilfe-Ring Deutschland e.V. (Steuerring) informiert Sie im folgenden Beitrag über einige wichtige Details. Begünstigte Aufwendungen Der Steuerbonus wird auf Erhaltungs- und Herstellungskosten gewährt. Voraussetzung dafür ist, dass die Arbeiten in einem bereits fertiggestellten Haushalt durchgeführt werden. Baut man beispielsweise nachträglich ein Kinderzimmer im Dachgeschoss aus oder wird der Außenputz bei einem Neubau erst nach dem Einzug angebracht, gibt es dafür die Steuerermäßigung. Generell werden von den Finanzämtern unter anderem folgende Handwerkerleistungen anerkannt: • Malerarbeiten in der Wohnung bzw. am Haus • Austausch/Renovierung von Fenstern und Türen • Modernisierung des Badezimmers oder der Einbauküche • Reparatur von Computern, Haushaltsgeräten und Elektronikgeräten • Wartung der Heizungsanlage • Verlegung von Bodenbelägen wie Fliesen, Teppich, Parkett • Dach- oder Fassadenarbeiten • Pflasterarbeiten auf dem Hof vor dem Haus • Gebühren für den Schornsteinfeger oder die Kontrolle des Blitzableiters Kauf einer gebrauchten Immobilie Häufig werden vor dem Bezug einer gebrauchten Immobilie notwendige Renovierungen ausgeführt. Obwohl Sie noch nicht in dem Gebäude wohnen, sind die Aufwendungen begünstigt. Der notarielle Kaufvertrag, in dem der Besitzübergang vereinbart wird, muss jedoch abgeschlossen sein. Räumliche Abgrenzung des Haushalts Die Finanzämter gingen bisher davon aus, dass der Haushalt an der Grundstücksgrenze endet. Aufwendungen auf öffentlichem Grund sollten nicht begünstigt sein. In zwei Urteilen vom 20.3.2014 vertritt der Bundesfinanzhof (BFH) jedoch eine andere Mei- nung. Beantragen Sie daher z. B. auch für Anschlusskosten an die Abwasserentsorgung die Steuerermäßigung. Ob die Rechnung von einem Handwerker oder vom Versorgungsbetrieb erstellt wurde, spielt keine Rolle. Vorgeschriebene Prüfungen Auch gesetzlich vorgeschriebene Prüfungen sind begünstigt, wenn diese durch einen Handwerker erledigt werden. Nach einem BFH-Urteil vom 6.11.2014 wird nicht unterschieden, ob der Überprüfung eine Instandsetzung folgt oder ob diese lediglich vorbeugend durchgeführt wurde. Dazu zählt beispielsweise die vorgeschriebene Dichtheitsprüfung der Abwasserleitung. Nebenkostenabrechnung Wohnen Sie in einer Eigentumswohnung oder sind Sie Mieter, prüfen Sie Ihre Nebenkostenabrechnung: Die umgelegten Kosten für den Schornsteinfeger sind Handwerkerleistungen, die für den Hausmeister haushaltsnahe Dienstleistungen. Sie dürfen immer die Abrechnung verwenden, die Sie im jeweiligen Jahr erhalten haben. Kompetenter Ansprechpartner Ihnen ist das alles zu kompliziert? Dann kommen Sie zum Steuerring. Wir erstellen Ihre Einkommensteuererklärung, prüfen Ihren Steuerbe- scheid und helfen Ihnen beim Antrag auf Kindergeld. Aus gesetzlichen Gründen dürfen wir ausschließlich im Rahmen einer Mitgliedschaft beraten. Der jährliche Mitgliedsbeitrag kann als Steuerberatungskosten abgezogen werden und ist sozial gestaffelt – er ist also von der Höhe der Einnahmen abhängig. Wir verfügen über ein flächendeckendes Netz mit über 1.000 Beratungsstellen im gesamten Bundesgebiet. Die nächstgelegene Beratungsstelle finden Sie im Internet unter www.steuerring.de oder Sie nutzen das kostenfreie Infotelefon: 0800/9784800. Aufbau von Möbeln Die Möbelhäuser verlangen meist einen einheitlichen Preis für die Möbel und die Montage. Bitten Sie das Möbelhaus um eine Bescheinigung der Montagekosten oder schätzen Sie den anteiligen Montagelohn. Nur Arbeitslohn ist begünstigt Der Handwerker muss für Ihre steuerlichen Zwecke den Arbeitslohn auf der Rechnung bescheinigen. In Ausnahmefällen ist auch eine Schätzung möglich, wenn in den Rechnungspositionen zweifelsfrei Arbeitslohn enthalten ist. Notieren Sie sich die Arbeitsstunden des Handwerkers und multiplizieren Sie diese mit dem üblichen Stundensatz der Handwerksbranche. Keine Barzahlung Das Gesetz schreibt vor, dass die Bezahlung der Rechnung per Kontoauszug nachgewiesen werden muss. Eine Barzahlung kann nicht berücksichtigt werden; diese Regel soll die Schwarzarbeit bekämpfen. Das Begleichen der Rechnung mittels Electronic-Cash-Verfahren ist eine unbare Zahlung und damit begünstigt. Rechnungsempfänger Die Rechnung muss an Sie ausgestellt sein, kann aber von einer anderen Person bezahlt werden. In der Fachsprache bezeichnet man das als einen „abgekürzten Zahlungsweg“. Meine Steuererklärung lasse ich machen. KLARER PREIS. SCHNELLE HILFE. ENGAGIERTE BERATER. Weitere Informationen im Internet unter: www.steuerring.de/die-bundeswehr FöG-Kooperationspartner seit mehr als 25 Jahren Lohn- und Einkommensteuer Hilfe-Ring Deutschland e.V. (Lohnsteuerhilfeverein) | Alsfelder Str. 10 | 64289 Darmstadt kostenloses Infotelefon: 0800–9784800 Wir erstellen Ihre Steuererklärung – für Mitglieder, nur bei Besoldungsbezügen, Arbeitseinkommen, Renten und Pensionen. Förderungsgesellschaft Die Bundeswehr Oktober 2015 85 Neu in Ihrer FöGWelt ab Oktober 2015: FöGNEWS In der öffentlichen Diskussion hat das Thema Energie einen breiten Raum eingenommen: Atomausstieg, Energiewende und die Entwicklung der Preise für Energie. ie Förderungsgesellschaft des Deutschen BundeswehrVerbands mbH hat aus diesem Grund am 31. August 2015 einen Kooperationsvertrag mit der hannoverschen e:veen Energie eG abgeschlossen, der ab Oktober 2015 Sonderkonditionen für die Mitglieder des DBwV bietet. „Gemeinsam stark für eine nachhaltige Zukunft“ lautet der Grundgedanke der Energiegenossenschaft. Das ist auch die Idee für die Kooperation mit einer Gemeinschaft, bei der alle Gewinner sind. Der Erfolg der Energiewende hängt erheblich davon ab, ob und in welchem Maße die Menschen bereit sind, Veränderungen mitzutragen. Unmittelbare Bürgerbeteiligung trägt zur Akzeptanz von Energieprojekten vor Ort bei. Eine traditionsreiche Gesellschaftsform gerät deshalb immer mehr in den Fokus: die Genossenschaft. Entsprechend ist auch das Geschäftsmodell von e:veen Energie eG aus Hannover aufgestellt: „Als Genossenschaft sind wir nicht daran interessiert, einen möglichst hohen Gewinn zu erzielen, sondern wir wollen zuallererst ökologischen Strom D EnergieWelt zu einem fairen Preis liefern“, sagt Dieter Carstens, Vorstand von e:veen Energie eG und ergänzt: „Wir sehen uns und unsere Kunden als Teil einer Gemeinschaft. Unsere attraktiven Angebote können gemäß unserer Geschäftsphilosophie ‚Energie von Bürgern für Bürger‘ von jedem genutzt wer- deutlich reduziert werden. Der Einkauf von Energie mit direktem Zugang zur Strombörse erfolgt über einen Zusammenschluss von mehr als 250 Stadtwerken mit einem Handelsvolumen von rund 15 Milliarden Kilowattstunden – allein bei Strom. Gemeinsam als starker Handelspartner aufzutreten macht es möglich, auch kleinere Energiemengen zu Großhandelskonditionen einzukaufen und diese Preisvorteile an den Endkunden weiterzugeben. Hinzu kommt, dass e:veen Energie eG durch die hohe Automatisierung der Geschäftsprozesse andere Kostenstrukturen als große Energieversorger hat. Damit wird gezeigt, dass Energie in Deutschland auf Dauer bezahlbar sein kann. Die e:veen Energie eG bietet deutschlandweit faire und transparente Tarife mit Preissicherheit von bis zu 36 Monaten, die stets günstiger sind als der Grundversorger. Dr. Norbert Günster (Förderungsgesellschaft des Deutschen BundeswehrVerbandes mbH) und Dieter Carstens (e:veen Energie eG) Die Mitglieder des Deutschen BundeswehrVerbands erhalten zusätzlich einen Sonderbonus in Höhe von 50 Prozent des Grundpreises auf ihr Konto überwiesen. den. Eine Mitgliedschaft in der Genossenschaft ist dabei nicht erforderlich.“ Der klare Vorteil von e:veen Energie eG am Markt erwächst aus den Einkaufsmöglichkeiten. Durch Kooperationen konnten die Kosten Vorauskasse oder Kautionszahlungen gibt es nicht. Der Service bei e:veen Energie eG zeichnet sich durch einfachen Wechsel, individuelle Kundenbetreuung sowie eine kostenfreie Service-Hotline sogar am Wochenende aus. Der TÜV-SÜD zertifiziert den nachhaltigen Naturstrom, der aus 100 Prozent Wasserkraft gewonnen wird. Zudem engagiert sich e:veen Energie eG für ökologische Energieprojekte und ist Partner der Kampagne „Energiewende in Bürgerhand“. Im Jahr des Marktstarts, 2012, gewann die Genossenschaft dank ihres überzeugenden Geschäftsmodells und ihrer vielversprechenden Ideen den „Plug & Work“-Wettbewerb des Wirtschaftsförderers hannoverimpuls. Wie können Sie einen Vertrag mit e:veen Energie eG mit Sonderkonditionen für die Mitglieder des Deutschen BundeswehrVerbands abschließen? Im geschlossenen Mitgliederbereich der Förderungsgesellschaft des Deutschen BundeswehrVerbands (FöG) finden Sie ab Oktober 2015 unter www.foeg.de in der FöGWelt die neue EnergieWelt, welche mit der Webseite der e:veen Energie eG verlinkt ist. Mit dem im geschlossenen Mitgliederbereich der FöG genannten Aktionscode können Sie dann über den Tarifrechner der e:veen Energie eG Ihren persönlichen Strompreis berechnen und online einen Liefervertrag abschließen. Bei Rückfragen können Sie sich direkt an die e:veen Energie eG unter der kostenfreien Rufnummer (0800) 1480480 wenden oder an die Förderungsgesellschaft des Deutschen Bundeswehr- Der FöG-Rabattmeister im Oktober 2015 Ab sofort: Der VW Passat Variant Am PC können sich DBwV-Mitglieder in der FöGWelt unter www.foeg.de an unserem Konfigurator bequem ihr Wunschfahrzeug zusammen stellen. Dabei profitieren sie von den fest vereinbarten Sonderkonditionen, die mit den Vertragshändlern vereinbart sind. 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Michael Klawes 4.1.56 – 21.6.15 Delitzsch Stabsfeldwebel a. D. Walter Prus 30.4.44 – 28.6.15 Meggerholm Oberstabsfeldwebel a. D. Rudi Schaper 3.11.35 – 4.7.15 Aurich Gedenken Stabsfeldwebel a. D. Robert Oppen 7.6.22 – 30.7.15 Mendig Stabsfeldwebel a. D. Werner Baumgardt 2.11.28 – 9.8.15 Sigmaringen Stabsfeldwebel a. D. Jörn Heitmann 5.3.39 – 15.8.15 Köln Hauptfeldwebel a. D. Manfred Busch 9.6.34 – 30.7.15 Lüneburg Ulrich Horder 19.2.58 – 9.8.15 Rastatt Oberstleutnant a. D. Horst Lorper 6.5.41 – 15.8.15 Jena Oberst a. D. Dr. Dieter Rudolph 11.10.30 – 2.8.15 Berlin Hauptmann a. D. Eberhard Homeister 19.12.29 – 2.8.15 Regensburg Oberstleutnant a. D. Albert Eggerling 3.5.24 – 3.8.15 Hennef Inge Heilmann 17.5.46 – 5.8.15 Lohmar Herbert Klug 13.10.16 – 6.8.15 Bonn Oberst a. D. Franz Wilhelm Wismar 13.12.20 – 6.8.15 Garmisch-Partenkirchen Hauptmann a. D. Rudi Köpke 6.11.35 – 7.8.15 Bonn Hauptmann a. D. Theodor Streit 1.1.35 – 10.8.15 Burbach Käthe Krause 27.8.31 – 11.8.15 Holzwickede Hauptfeldwebel a. D. Walter Meißner 26.6.30 – 11.8.15 Koblenz Oberstleutnant a. D. Horst Beckmann 6.2.32 – 11.8.15 Neumünster Oberst a. D. Gerhard Decker 13.3.46 – 11.8.15 Hannover Oberstabsfeldwebel a. D. Klaus Erlenbach 14.6.58 – 11.8.15 Lautert Stabsfeldwebel a. D. Wolfgang Schmidt 11.10.33 – 12.8.15 Alfter Oberstabsfeldwebel a. D. Bruno Lewald 20.8.53 – 12.8.15 Inzigkofen Stabsfeldwebel a. D. Detlef Görner 24.5.43 – 18.7.15 Mintraching Oberleutnant a. D. Manfred Mayer 17.12.50 – 7.8.15 Grünstadt Oberstleutnant a. D. Manfred Renner 14.6.43 – 23.7.15 Sulzbach-Rosenberg Hauptmann a. D. Maximilian Ruby 19.3.21 – 7.8.15 Bexbach Stabsfeldwebel a. D. Max Abend 17.6.29 – 25.7.15 Wentorf Stabsfeldwebel a. D. Gunter Wolf 6.10.50 – 8.8.15 Dresden Oberfeldarzt a. D. Dr. Andreas Schnabl 30.8.65 – 26.7.15 Piding Ida Römer 16.9.27 – 8.8.15 Neuried Hauptfeldwebel Harry Thomsen 31.10.66 – 14.8.15 Norstedt Stabsfeldwebel a. D. Josef Tinnes 21.7.38 – 8.8.15 Merzig-Weiler Oberstleutnant Michael Graf 12.3.66 – 15.8.15 Bad Kissingen Stabsfeldwebel a. D. Peter Ehrlich 27.3.40 – 9.8.15 Lüchow Oberst a. D. Karl Müller 28.9.19 – 15.8.15 Rheinbach Oberstleutnant a. D. Gerhard Lorbeer 6.8.30 – 26.7.15 Altlandsberg Maria Jäger 1.5.31 – 30.7.15 Bad Neuenahr-Ahrweiler Stabsunteroffizier Nico Bauer 13.7.86 – 13.8.15 Neuwied Hauptmann a. D. Walter Meyer 26.3.36 – 13.8.15 Norderstedt Oberstabsfeldwebel a. D. Lothar Cimiotti 25.3.31 – 16.8.15 Bonn Ursula Lensch 24.3.28 – 16.8.15 Cuxhaven Kapitänleutnant a. D . Peter Ehlers 4.6.39 – 16.8.15 Gilching Stabsfeldwebel a. D. Alfred Rösner 18.1.35 – 16.8.15 Landshut Oberstleutnant a. D. Rudolf Meier 3.10.47 – 17.8.15 Rotenburg Oberstabsfeldwebel a. D. Karl-Heinz Schuran 9.10.38 – 18.8.15 Seelze Gisela Syben 14.3.30 – 18.8.15 Bad Neuenahr-Ahrweiler Oberstleutnant a. D. Hans Siegel 15.2.30 – 18.8.15 Berlin Oberstabsfeldwebel a. D. Kurt Morgenröther 22.12.45 – 18.8.15 Ulm Oberfeldwebel Benedikt List 9.5.87 – 19.8.15 Merxheim Stabsfeldwebel a. D. Nikolaus Lenartz 25.5.24 – 19.8.15 Brake Irene Jekewitz 11.8.34 – 19.8.15 Herzogenrath Kapitän zur See a. D. Harry Nowicky 16.12.32 – 19.8.15 Rostock Gedenken/Personalia Hauptmann a. D. Jürgen Fichtner 3.6.46 – 20.8.15 Telgte Erna Druse 11.9.34 – 20.8.15 Troisdorf Stabsfeldwebel a. D. Reinhard Cziesla 6.11.38 – 21.8.15 Braunschweig Oberstabsfeldwebel a. D. Werner Kürz 27.12.43 – 22.8.15 Köln Major a. D. Hartwig Lange 27.1.37 – 22.8.15 Leipzig Oberstabsbootsmann a. D. Wolfgang Schmidt 24.5.38 – 23.8.15 Eckernförde Oberstleutnant a. D. Dieter Petersmann 2.10.36 – 23.8.15 Leer Hauptmann Michael Struttmann 3.8.60 – 24.8.15 Eitorf Oberstleutnant a. D. Gunter Qualmann 21.8.41 – 24.8.15 Rotenburg Anne Piechota Hauptmann a. D. Fridolin Sparrer 1.2.29 – 30.8.15 Straubing 25.7.48 – 2.9.15 Lutzerath Christel Mittelstädt Stabsfeldwebel a. D. Hans-Jürgen Richter 7.11.35 – 30.8.15 Bremen 14.1.23 – 2.9.15 Fehmarn Hauptmann a. D. Bernhard Pohlmann Generalstabsarzt a. D. Dr. Peter Fraps 6.9.45 – 31.8.15 Reichertshofen 27.2.27 – 3.9.15 Havixbeck Gisela Felsner Oberstleutnant a. D. Konrad Zettelmeißl 9.7.37 – 31.8.15 Mainz 7.7.21 – 3.9.15 Oerlinghausen Stabsfeldwebel a. D. Hauptmann a. D. Ludwig Rüther 9.9.38 – 31.8.15 Nordhorn Berthold Klaehn Hauptfeldwebel a. D. Heinrich Reifenröther 18.3.18 – 1.9.15 Köln Rudolf Gilch 10.4.19 – 3.9.15 Schneverdingen Stabsfeldwebel a. D. 13.12.34 – 5.9.15 Amberg Stabsfeldwebel a. D. Oberstleutnant a. D. Rudolf Liebich 22.2.41 – 1.9.15 Leck Klaus Zeiger 22.1.37 – 6.9.15 Goch Horst Baulig 23.4.54 – 26.8.15 Mayen $ $.!- . 2 . ."&..$* Feldwebel d. R. Willi Münch 26.8.31 – 27.8.15 Rodgau Oberstarzt a. D. Prof.Dr. Otfried Messerschmidt 29.12.20 – 28.8.15 München Oberstleutnant a. D. Klaus Moehring 2.5.31 – 28.8.15 Bonn Oberstleutnant a. D. Klaus Eckelt 2.4.38 – 29.8.15 Osnabrück Oberstleutnant a. D. Kurt Angele 6.8.36 – 29.8.15 Buxheim -.2"52$$2 ** 4* 5" (%4 4* 5" 4:( $ .2 ""- -5 5#)2-5) # 55.2 4:( -$$2-5- - 2 # $.2$ # " $!- . .2225$$* - . $- $!$ #'2 $ 22$ 8 - 5# $ )$ 6- . ""# $$ &.) 9 6"" 5 . &$-!&$2& 7&$ .2225$$ #"" :/ 4(/0 34 ::(0 :3 2 8&-2 +- "# 52-2*, Die Bundeswehr Oktober 2015 87 Ehrungen und Auszeichnungen Verbandsmedaille des DBwV für 20-jährige Mandatstätigkeit Hauptmann a. D. Rainer Fedder, Rösrath Oberstabsfeldwebel Markus Kaiser, Köln Stabsfeldwebel a. D. Peter Lamberts, Heide Frau Brigitte von Grabe, Köln DBwV-Verdienstnadel in Gold Oberstleutnant d. R. Max-Peter Hornemann, Köln Oberstabsfeldwebel Markus Kaiser, Köln DBwV-Verdienstnadel in Silber Stabsfeldwebel Michael Biermann, Köln Stabsfeldwebel a. D. Jürgen Koch, Friedrichshafen Stabsfeldwebel Ronald Schulze, Köln Kapitänleutnant Jörg-Hans Wiebach, Kramerhof/Parow DBwV-Verdienstnadel in Bronze Stabsfeldwebel Gonne Christiansen, Heide Hauptmann a. D. Wolfgang Everschor, Köln Oberstabsbootsmann Oliver Föster, Köln Stabsfeldwebel Curd Dirk Greten, Münster Major a. D. Klaus Hörold, Marienberg Stabsfeldwebel Mario Lederer, Bruchsal Hauptmann a. D. Jürgen Pfretzschner, Berlin Hauptmann Hendrik Rottmann, Köln Stabsfeldwebel Dirk Teschendorf, Aachen Buch mit Widmung des Bundesvorsitzenden Oberstabsfeldwebel a. D. Wolfgang Heyer, Maintal Dankurkunde des Landesvorsitzenden Frau Ilona Alves, Köln Leutnant David Henig, Köln Hauptmann Andreas Wehrhahn, Köln Buch mit Widmung des Landesvorsitzenden Oberstabsfeldwebel Ludger Horstmann, Münster Oberleutnant Dirk Ziermann, Köln Die Bundeswehr Oktober 2015 Förderungsverein des DBwV Foto:dpa 88 Die Sterbegeldversicherung des DBwV – viel besser als die Konkurrenz! E s zeugt von Verantwortung, wenn Sie sich zu Lebzeiten Gedanken darüber machen, ob Ihre Liebsten im Todesfall finanziell abgesichert sind. Es ist beruhigend zu wissen, dass für den schlimmsten Fall vorgesorgt wurde. Denn in Deutschland gibt es eine Bestattungspflicht. Das heißt, die nächsten Verwandten – auch Geschwister – müssen für die Beerdigung aufkommen. Die Ausgaben für Sterbeurkunden, Erbschein, Grabstein, Trauerkarten und Blumenkränze summieren sich schnell zu mehreren Tausend Euro. Auf ein gesetzliches Sterbegeld können Sie sich nicht verlassen, denn dieses wurde vor fast zehn Jahren abgeschafft. Allerdings erhalten Versorgungsempfänger gemäß Beamtenversorgungsgesetz § 18 (gilt auch für Soldaten) ein Sterbegeld in Höhe der zweifachen Bezüge, das aber zu versteuern ist. Um die Kosten für eine Beerdigung zu decken, empfiehlt sich daher der Abschluss einer Sterbegeldversicherung. Damit entlasten Sie Ihre Angehörigen bei den Kosten einer angemessenen und würdigen Bestattung. Was ist eine Sterbegeldversicherung? Die Sterbegeldversicherung gehört zu den Risikoversicherungen und ist nicht mit der Risikolebensversicherung zu verwechseln. Beiden gemein ist, dass sie zu den Lebensversicherungen zählen, jedoch nicht als Geldanlage, sondern als Todesfallschutz dienen. Der Unterschied liegt in ihrem Zweck. Eine Risikolebensversicherung soll im Ernstfall die Hinterbliebenen mit einer hohen Versicherungssumme langfristig finanziell entlasten. Die Sterbegeldversicherung hingegen entla- stet die Hinterbliebenen bei den Bestattungskosten. Die Höhe des Beitrags hängt bei der Sterbegeldversicherung im Wesentlichen von der Höhe der Versicherungssumme, dem Leistungsumfang und dem Alter des Versicherungsnehmers sowie der Beitragszahlungsdauer und -art ab. Prinzipiell lässt sich sagen: Je höher die Versicherungssumme, die im Todesfall ausgezahlt wird und je älter die zu versichernde Person, desto höher ist der Beitrag. Die Beiträge der Sterbegeldversicherung des DBwV sind besonders günstig, da Sie von den besonderen Konditionen eines Gruppentarifs für die Mitglieder des Förderungsvereins der ge-meinnützigen und mildtätigen Einrichtungen des Deutschen BundeswehrVerbands profitieren. Die Mitgliedschaft im Förderungsverein beträgt lediglich 0,10 Euro monatlich und werden mit dem Versicherungsbeitrag eingezogen. Die Sterbegeldversicherung ist besser als ihr Ruf! Für alle, die gesundheitlich vorbelastet nur wenig Geld übrig haben und möglichst früh voll abgesichert sein möchten, ist der Abschluss einer Sterbegeldversicherung absolut sinnvoll! Vielfach wird die Sterbegeldversicherung, aus unserer Sicht vollkommen unbegründet, in ein schlechtes Licht gerückt. Dieses Thema wird sehr verallgemeinert und individuelle Umstände werden dabei viel zu wenig berücksichtigt. Ob und inwieweit eine Sterbegeldversicherung sinnvoll für Sie ist, hängt ganz allein von Ihren persönlichen Möglichkeiten und Vorstellungen ab. Wenn Sie sich einmal damit beschäftigt haben, wie umfassend Beerdigungskosten sein können, dürfte Ihnen auch bekannt sein, dass diese schnell bis zu 5000 Euro betragen können, die Ihre Hinterbliebenen zu tragen haben. In den Medien wird oft dazu geraten, statt einer Sterbegeldversicherung, einen gewissen monatlichen Beitrag einfach in Eigenregie zu sparen, zum Beispiel in Banksparplänen. Alternative Sparplan oder Risikolebensversicherung? Nehmen wir einmal an, Sie schließen keine Sterbegeldversicherung ab und sparen in Eigenregie jeden Monat 50 Euro. Das sind im Jahr 600 Euro – ohne Zinsen. Einfach gerechnet, müsste man also mindestens erst einmal ca. acht Jahre sparen, um die Summe von 5000 Euro zu erreichen. Was ist wenn ein Todesfall bereits im dritten Jahr eintritt und Sie bis dahin nur eine Summe von 1800 Euro angespart haben? Die durchschnittliche Sterblichkeitsrate ist zwar angestiegen, aber wer weiß heute schon, ob man zu den Glücklichen zählt, die 90 Jahre und älter werden? Bei der Wahl einer guten Sterbegeldversicherung, wie zum Beispiel die des DBwV, steht den Hinterbliebenen jedoch die volle Summe für eine Beerdigung bereits nach einem Jahr zur Verfügung (gestaffelte Leistung während der ersten zwölf Monate). Oft wird auch argumentiert, statt einer Sterbegeldversicherung sollte man eine kleine Risikolebensversicherung abschließen, weil eine Risikolebensversicherung wesentlich günstiger als eine Sterbegeldversicherung ist. Grundsätzlich ist dieses Argument richtig. Die Förderungsverein des DBwV Beispielrechnung Bestattungskosten Einbettung am Sterbeort und Überführung ca. 115 EUR Eichensarg inklusive Ausstattung ca. 1500 EUR Kirchengebühren, Sargträger ca. 250 EUR Kränze, Blumenschmuck auf dem Sarg ca. 350 EUR Trauerdrucksachen (Anzeigen, Danksagungen) ca. 350 EUR Beurkundungen, Gebühren ca. 450 EUR Grabanlage, Grabstein ca. 2000 EUR Gesamtkosten 5015 EUR Erfahrung hat jedoch gezeigt, dass sich erst ältere Menschen für eine Sterbegeldversicherung interessieren und diese zusätzlich oft gesundheitlich vorbelastet sind, so dass der Abschluss einer Risikolebensversicherung für sie gar nicht mehr möglich ist. Hinzu kommt noch, dass Sie bei der Risikolebensversicherung auch einen Versicherungsablauf festlegen müssen, der bei den meisten Versicherungsgesellschaften mit 70 Jahren endet. Sollten Sie erst nach dem Ablauf versterben, war alles umsonst. Der Sterbegeldversicherung des DBwV hingegen können Sie bis zu einem Alter von 80 Jahren beitreten und das ohne Gesundheitsprüfung. Die Bundeswehr Oktober 2015 89 Deutschen BundeswehrVerbands. Vielen unverschuldet in Not geratenen Soldaten konnte bisher durch diese Regelung geholfen werden. Dabei sollten wir auch niemals vergessen, dass Schicksalsschläge letztendlich jeden treffen könnten. Zuverlässiger Partner in der Versicherungsbranche Versicherungsträger der Sterbegeldversicherung des DBwV ist die DBV Deutsche Beamtenversicherung, welche bereits seit 1956 Partner des Deutschen BundeswehrVerbands ist. Die wesentlichen Vorteile nochmals im Überblick: • Niedrige Beiträge • Überschussbeteiligung • Eintrittsalter bis 80 Jahre • Verzicht auf Gesundheitsprüfung, dadurch garantierte Aufnahme • Versicherungssumme bis 12 500 Euro • Keine Wartezeit • Doppeltes Sterbegeld bei Unfalltod (bei Eintrittsalter bis 74 Jahre) • Beitragszahlung entfällt ab einem Alter von 85 Jahren Sterbegeldversicherung des DBwV – zusätzlich für einen guten Zweck Die vom Versicherer laufend erwirtschafteten Überschüsse werden in Form einer Überschuss-beteiligung weitergegeben und zusammen mit der jeweiligen Versicherungssumme im Leis-tungsfall ausbezahlt. Mit der Sterbegeldversicherung des DBwV haben Sie jedoch die Möglichkeit, Teile der Überschussanteile dem Förderungsverein zu überlassen. Dieser setzt diese Mittel für satzungsgemäße Aufgaben ein, wie beispielsweise der Unterstützung der Heinz-VollandStiftung, mildtätige Stiftung des Deutschen Bei Fragen wenden Sie sich bitte an den BundeswehrVerbands und der Karl-Theodor- Förderungsverein des Deutschen BundesMolinari-Stiftung e.V., Bildungswerk des wehrVerbands unter Tel. (0228) 3823-252. Der Blutspendedienst der Bundeswehr sammelt in den Liegenschaften der Bundeswehr Blutspenden. Neuerdings wird bei einigen Terminen kostenlos die Möglichkeit angeboten, sich in die internationale Knochenmark-Datei aufnehmen zu lassen. Spenden Sie für lebensbedrohlich erkrankte Kameraden in den Bw-Krankenhäusern und in den Feldlazaretten! Zudem werden zivile Krankenhäuser mit Blut versorgt. BlutspendedienstBw – Lababtg.V/ZInstSanBw KOB, Tel.: 0261/896-7504, Fax: -7509, Bw: 90-4400-7501 Aktuelle Termine und Änderungen im Intranet der Bundeswehr unter http://Fachinfo. ZSan/Blutspende. Blutspendetermine Datum 06.10.2015 07.10.2015 08.10.2015 13.10.2015 14.10.2015 15.10.2015 19.10.2015 21.10.2015 22.10.2015 27.10.2015 28.10.2015 03.11.2015 04.11.2015 05.11.2015 10.11.2015 11.11.2015 12.11.2015 16.11.2015 18.11.2015 19.11.2015 Zeit 11:00 - 18:00 08:00 - 12:00 08:00 - 12:00 08:00 - 12:00 10:00 - 12:00 08:30 - 12:00 09:30 - 12:00 08:30 - 12:00 08:30 - 12:00 08:00 - 12:00 08:00 - 12:00 08:00 - 12:00 08:00 - 12:00 08:00 - 12:00 08:00 - 12:00 08:00 - 12:00 08:00 - 12:00 09:00 - 12:00 08:00 - 12:00 08:30 - 12:00 13:00 - 16:00 13:00 -16:00 13:00 - 15:00 13:00 - 15:00 13:00 - 15:00 13:00 - 15:00 13:00 - 16:00 13:00 - 16:00 13:00 - 16:00 13:00 - 16:00 13:00 - 16:00 13:00 - 16:00 13:00 - 16:00 13:00 - 16:00 13:00 - 16:00 13:00 - 16:00 13:00 - 15:00 13:00 - 16:00 13:00 - 16:00 Kaserne oder Straße Helmut-Schmidt-Universität Helmut-Schmidt-Universität BWK HH Julius-Leber-Kaserne BMVg von-Hardenberg-Kaserne BAAINBw Saaleck-Kaserne Saaleck-Kaserne Universität München Universität München Otto-Lilienthal-Kaserne Otto-Lilienthal-Kaserne FachSanZentrum Kummersbrück Wilhelmsburg-Kaserne Rommel-Kaserne Kurt-Georg-Kiesinger-Kaserne BwZKrHs Henne-Kaserne Friedenstein-Kaserne Plz, Ort 22043 Hamburg 22043 Hamburg 22049 Hamburg 133405 Berlin 10785 Berlin 15344 Strausberg 56073 Koblenz 97762 Hammelburg 97762 Hammelburg 85577 Neubiberg 85577 Neubiberg 91154 Roth 91154 Roth 92245 Kummersbrück 89081 Ulm 90160 Dornstadt 88471 Laupheim 56065 Koblenz 99099 Erfurt 99867 Gotha Stand: 15.10.2015 Blutspenden heißt Leben retten Unterricht Stellenangebote Verkehrs-Fachschule Sie werden als Fahrlehrer im ganzen Bundesgebiet gesucht! 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Nach diesem Treffen begann die Jagd der Amerikaner auf den Whistleblower Edward Snowden, die darin gipfelte, dass der bolivianische Präsident Morales in Wien zur Landung gezwungen wurde, weil Snowden angeblich an Bord seines Flugzeugs war. Acht Tage stand Snowden den Journalisten Rede und Antwort, Poitras durfte die verdeckten Zusammenkünfte im Hotel filmen. Das ebenso grandiose wie beängstigende Ergebnis war ab November in den deutschen Kinos zu sehen: „Citizenfour“ gewann später den Oscar als beste Dokumentation und wurde mit weiteren 43 Preisen überhäuft. Was an dem Film so tief beeindruckt: Er zeigt, das Snowden, der mit seinen Enthüllungen über Nacht die Welt aufschreckte, kein Spinner war, sondern ganz genau einschätzen konnte, was er tat und trotz akuter Gefahr – man erwartet ständig, dass ein Eingreifkommando die Hoteltür eintritt – nicht in Panik ausbrach. „Einer der wichtigsten und prägendsten Dokumentarfilme der letzten Jahre“, ließ „Hollywood Reporter“ seine Leser wissen. Er ist mindestens so spannend wie ein Thriller und hinterlässt bei sensiblen Sehern zumindest ein deutlich ungutes rt Gefühl. Anspruch: ✶✶✶✶✶ Sprache: E mit D-UT Strudel aus Gewalt und Korruption Ein Geburtstag voller Katastrophen D D as Jahr 1981 ging wegen seiner hohen Kriminalitätsrate als das gefährlichste in die Stadtgeschichte New Yorks ein. In dieser Zeit wagt der Immigrant Abel Morales (Oscar Isaac) seinen größten Coup. Mit einer hohen Anzahlung erwerben er und seine Frau Anna (Jessica Chastain) die Option auf ein Industriegelände, das sie zum Stützpunkt seiner Heizölfirma machen wollen. Doch ständig werden seine Trucks samt Ladung gekapert, weshalb Morales immer tiefer in einen Strudel aus Gewalt, Verfall und Korruption gerät, der seine Existenz zu zerstören droht. „A Most Violent Year“ ist inszeniert wie ein Gangsterfilm – inklusive Verfolgungsjagd. Doch der brillant inszenierte Thriller von J. C. Chandor („Margin Call“) dokumentiert die Geschichte eines Deals, der trotz aller Widerstände am Ende gelingt. Großartiges Kino, sollte man haben. rt Anspruch/Spannung: ✶✶✶✶ Sprachen: D+E mit D-UT Vollstschlank im Dienst der CIA © 20th Century Fox Home Entertainment Nächtlicher Blick auf den Hauptsitz der National Security Agency (NSA) in Maryland. Gefährlich, was dort im Verborgenen und mit Billigung der US-Regierung geschieht. S usan Cooper (Melissa McCarthy) ist eine versierte CIA-Agentin. Ihrer üppigen Pfunde wegen ist sie jedoch nicht einmal im Ansatz fit für die riskanten Einsätze der Agency, weshalb sie die Einsätze der Spione vom Schreibtisch aus unterstützt. Doch Susans große Stunde kommt, als man in Rom der verschlagenen Aristokratin Raina Boyanov das Handwerk legen will und ihr Partner Bradley Fine (Jude Law) dabei ums Leben kommt. Mutig taucht sie, als Haus- frau getarnt und sehr zum Missfallen des Superspions Rick Ford (Jason Statham), in die Welt der Bösewichte ein, um die Welt vor einer Katastrophe zu bewahren. „Spy – Susan Cooper Undercover“ ist ein perfekter Stoff für die quirlige Melissa McCarthy, über die wir schon bei „Brautalarm“ oder „Mike & Molly“ lachen konnten und die uns diesmal 115 kurzweilige rt Minuten kredenzt. Unterhaltung: ✶✶✶✶ Sprachen: D+E mit UT as war mal wieder so ein Tag zum Abgewöhnen für Alexander: Kaugummi in den Haaren, verschüttete Milch über dem Schulheft, ein Brand im Chemielabor und ähnliche Missgeschicke mehr. So sauer ist der Steppke, dass er sich in der Nacht zu seinem zwölften Geburtstag wünscht, dass seine Familie auch einmal so einen Katastrophen-Tag erleben möge. Der Geburtstagsfee muss dieser Wunsch Befehl gewesen sein, denn ab dem nächsten Morgen regiert im Leben der Coopers das Chaos. „Die Coopers – schlimmer geht immer“ basiert auf dem Kinderbuch „Alexander und der mistige Tag“ und lässt uns einen Unglückstag miterleben, den man nicht einmal seinen Feinden wünschen würde. Die Kritiker waren weniger gnädig mit der Komödie. Familien mit Kindern dürften jedoch einen ungetrübten Spaß erleben. rt Unterhaltung: Sprachen: D+E mit UT © The Walt Disney Company Germany D ie US-Dokumentarfilmerin Laura Poitras legt mit ihren Arbeiten, die gesellschaftliche und politische Missstände aufdecken, unerschrocken ihre Finger in Wunden. 2006 hat sie in „My Country, My Country“, einer Doku über den Irak unter amerikanischer Besatzung, die Auswirkungen des Kriegs gegen den Terror thematisiert. Das amerikanische Department of Homeland Security führt die Journalistin laut Wikipedia seither als terrorverdächtig. Im Januar 2013 bekam Laura Poitras Post. Per E-Mail stellte sich der Absender, der sich Citizenfour nannte, als hochrangiger Computerspezialist im Dienst USamerikanischer Nachrichtendien- © Piffl-Medien / Indigo Freizeit & Multimedia Zerstörte Illusionen im neuen Land D ie Freunde Dani, Mark, Pitbull und Paul sind 13 und bekommen noch die „Ausläufer“ der DDR mit – Thälmann-Pioniere und FDJ, Jugendweihe und eine Zeit, in der in ihrem Leipziger Vorort alles seinen „sozialistischen Gang“ (Wolf Biermann) geht. Vier Jahre später leben die vier dann schon im „anderen“ System voller Freiheiten, das aber auch Gefahren birgt. Die Jungs wissen nicht so recht, was sie mit diesem neuen Leben anfangen sollen. Sie eröffnen einen Techno-Club, erleben bald brutale rechte Gewalt, kämpfen mit Drogen und Eifersucht, Verrat und zerstörten Illusionen. Und drohen, im Desaster zu enden. Andreas Dresen ist mit „Als wir träumten“, gedreht nach dem Roman von Clemens Meyer, ein beklemmender Film gelungen, laut ZDF heute journal „ein starkes Stück Kino aus Deutschland“. Gehört auf jede Cineasten-Liste. rt Anspruch: Sprache: D © Pandora Filmverleih (Alive AG) 93 Die Bundeswehr Oktober 2015 DVDs frisch gepresst Freizeit & Multimedia Die Bundeswehr Oktober 2015 93 Glanzvolle Parade mechanischer Wunderwerke Das Bonner Arithmeum besitzt die weltweit führende Sammlung alter Rechenmaschinen © Sony Classical Berliner Philharmoniker: Great Recordings Müßig, die Berliner Philharmoniker vorzustellen. Kaum ein anderes Orchester in der Welt reicht an ihr hohes künstlerisches Niveau heran, nur die größten Dirigenten und herausragende Solisten haben eine Chance, mit ihnen zu arbeiten. Wer sich günstig eine klassische Sammlung aufbauen will, kann mit „Great Recordings“ gleich einen Volltreffer landen: Die limitierte Edition vereint auf acht CDs zahlreiche hoch gerühmte Aufnahmen der Berliner, darunter Claudio Abbados 9. Sinfonie von Beethoven und das legendäre Mauerfallkonzert 1989 mit Daniel Barenboim. rt Rechenmaschine aus dem Jahr 1796 von Johann Jakob Sauter. Ein Typenschild beschreibt die Erfindung als „Maschine ohne nachzudenken geschwind und sicher damit rechnen zu können J. Sauter Eßlingen“. cal begann, der seinem Vater, einem Steuereinnehmer, bei der Arbeit helfen sollte und zu diesem Behufe eine Maschine entwickelte. Das Arithmeum besitzt einen originalgetreuen Nachbau. Auch dank der internationalen Leihgaben – prachtvolle Belege für den Erfindergeist der Uhrmacher von einst – wird diese Schau für jeden Kenner zu einer glanzvollen Parade dieser filigranen Kostbarkeiten – und zu einer unvergesslichen Exkursion. rt www.arithmeum.uni-bonn.de Telefon: (0228) 738790 © Science Museum London Joseph Schmidt: Ein Lied geht um die Welt Was hatte dieser Tenor für eine unglaublich schön strahlende Stimme. Sein einziges Manko: Mit 154 cm war Joseph Schmidt viel zu klein für die Opernbühne. So wurde er durch das Radio zum Star, eroberte Deutschland zudem per Tonfilm – bis er 1933, er war Jude, vor den Nazis flüchten musste. 1937 begeisterte er in der New Yorker Carnegie Hall, 1942 starb er mit nur 38 Jahren in der Schweiz. Jetzt erinnert die CD „Ein Lied geht um die Welt“ mit Ohrwürmern wie „Heut ist der schönste Tag in meinem Leben“ und „Die Liebe siegt“ wieder an rt den legendären Sänger. © Stadsmusem Göteborg man einige der ersten Rechenmaschinen aus dem 17. Jahrhundert bewundern und ihre Entwicklung über 350 Jahre bis zum technologischen Untergang durch Apple & Co. verfolgen. Weshalb bereits die ständige Ausstellung zum Pflichtbesuch für jeden Liebhaber dieser mechanischen Wunderwerke wird. Bis 30. Oktober bietet zudem die Sonderausstellung „Uhrmacher und Rechenmaschinen“ einen zusätzlichen Anreiz, weil sie erstmals den Einfluss von Uhrmachern auf den Bau, den Entwurf und die Konstruktion der weltweit ersten Rechenmaschinen belegt. Der Universalgelehrte Gottfried Wilhelm Leibniz zum Beispiel ließ sich beim Bau einer Rechenmaschine für alle vier Grundrechenarten gleich von verschiedenen Uhrmachern helfen. Die Entwicklung dauerte – Geduld ist alles – an die 40 Jahre! Zu den genialen Tüftlern gehörte neben vielen anderen auch Johann Jakob Sauter aus Esslingen. Als er um 1800 nach Stockholm übersiedelte, gehörte bald das schwedische Königshaus zu seinen Kunden. Dank seiner Talente wurde er sogar zum Hofmechanikus ernannt. Die Bonner Ausstellung ist voll spannender Details zur Geschichte des maschinellen Rechnens, die 1642 mit dem Franzosen Blaise Pas- ken, finden sich regelmäßig auch Scharen „normal begabter“ Gäste ein. Das ist dem langjährigen Institutsleiter, Professor Bernhard Korte (76), und seinem Hobby zu verdanken: Seit seiner Studentenzeit hat der Mathematiker alte Rechenmaschinen gesammelt, die er später dem Land Nordrhein-Westfalen schenkte und die seit 1999 in einem sehr schönen Museumsbau bestaunt werden können. Das „Arithmeum“ beherbergt mit nahezu Zehntausend Objekten (etwa 2000 sind ausgestellt) die weltweit führende Sammlung mechanischer Rechenmaschinen, dazu kommen um die Tausend historische Computer und etliches mehr. Am Hofgarten in Bonn kann Neue CDs in den Regalen © Plg Classics © Arithmeum, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn Der Uhrmacher Johann Christoph Schuster, ein Franke, ist der Erfinder dieser VierspeziesRechenmaschine von 1820/22. Sein Handwerk lernte er in Kornwestheim – bei einem Pfarrer: Philipp Matthäus Hahn hat die ersten voll funktionsfähigen Vierspezies-Maschinen gebaut. Die erste VierSpeziesRechenmaschine von Gottfried Wilhelm Leibniz kann man als originalgetreue Replik im Arithmeum auch in Funktion erleben. © Arithmeum, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn D iskrete Mathematik. Seltsamer Begriff, schwer zu erklären. Wer’s versteht: Es handelt sich dabei um eine sehr anwendungsorientierte Ausrichtung der Mathematik, die sich vor allem mit Optimierungsfragen beschäftigt. An der Bonner Uni gibt es sogar ein Forschungsinstitut für diese „Spielart“ der Mathematik. Wo Tag für Tag überaus kluge Köpfe wir- Diese Additionsmaschine von Johann Sauter gehört zu den Schätzen des Science Museum in London. Kino-Tipps Für Deutschland geht nächstes Jahr „Im Labyrinth des Schweigens“ ins Oscar-Rennen um den besten ausländischen Film. Der Film schildert die Mühen der Staatsanwälte rund um den Frankfurter Auschwitz-Prozess. Der Hauptfilm des Monats, der einige Jahre früher einsetzt, enthüllt nun eine lange geheim gehaltene Großtat des unbeugsamen Generalstaatsanwalts Fritz Bauer. © Studiocanal Picknick mit Bären: Robert Redford als Reiseschriftsteller Bill Bryson, der mit seinem lange entfremdeten Schulfreund Steven Katz (Nick Nolte) den 3500 Kilometer langen Appalachian Trail bezwingen will. Unterhaltsame Buddy-Komödie für gereifte Semester. Ab 15.10. Sicario: Ein bis zur 121. und letzten Minute packender Thriller über eine internationale Task-Force, die mit allen Mitteln ein mexikanisches Drogenkartell zur Strecke bringen will. Grandios besetzt mit Benicio del Toro, Emily Blunt und Josh Brolin. Ab 1.10. ✶✶✶✶ © 20th Century Fox American Ultra: Der Kiffer Mike (Jesse Eisenberg) und Freundin Phoebe (Kristen Stewart) leben von langweiligen Minijobs. Dabei ist der Ahnungslose ein hochqualifizierter Schläfer-Agent, der plötzlich in eine tödliche Regierungsoperation gerät. Ab 15.10. ✶✶✶ Fritz Bauer (links: Burghart Klaußner) kann sich nur auf ganz wenige Vertraute stützen. Einer ist der junge Staatsanwalt Karl Angermann (Ronald Zehrfeld), ein anderer der damalige hessische Ministerpräsident Georg-August Zinn. V or 50 Jahren, am 20. August 1965, endete in Frankfurt der spektakuläre erste Auschwitz-Prozess, der im Dezember 1963 begonnen und den Deutschen und der Welt in vielen schrecklichen Einzelheiten die Hölle von Auschwitz geschildert hatte. Für das größte Verfahren der deutschen Justizgeschichte waren auf 700 (!) Seiten viele Nazi-Gräueltaten in der Anklageschrift aufgelistet worden. Das Urteil, 920 Seiten dick, dokumentierte so sachlich als möglich all die abscheulichen historischen Wahrheiten, die in der jungen Bundesrepublik lange Zeit niemand wahrhaben wollte und die nun nicht mehr zu vertuschen waren. Zu verdanken ist das alles dem Generalstaatsanwalt Fritz Bauer, dessen Team mit den Ermittlungen gegen die 22 Angeklagten, der Faktensammlung für die Anklage und dem Auffinden von 320 Zeugen Immenses leistete. Ein Hauptgegner war dabei der Staat selbst: Bis in die A m 8. Mai 1945 feiert Europa das Ende des Zweiten Weltkriegs. London quillt geradezu über vor Menschen, die auf Sieg und Frieden anstoßen wollen. Auch Prinzessin Elizabeth, damals 19, und ihre fünf Jahre jüngere Schwester Margaret, genannt P2 (Prinzessin Zwei) feierten mit, wohlgesittet natürlich und mit noblen Gästen im edlen Hotel Ritz. In „A Royal Night – Ein königliches Vergnügen“ stellt sich Regisseur Julian Jarrold („Geliebte Jane“) jedoch vor, was hätte passieren können, wenn Eine neue Erfahrung für Prinzessin Lilibet: Im Trubel der Londoner Siegesfeiern drängt sie sich erstmals gemeinsam mit Frauen aus dem Volk vor einem Toilettenspiegel. die jungen Royals damals ausgebüxt wären, um sich inmitten ihrer Untertanen zu vergnügen. Natürlich geraten beide in brisante Situationen, wobei zumindest „Lilibet“ es schafft, trotz aller Turbulenzen eisern ihre Würde zu wahren. Die liebevoll gemachte Komödie wird gewürzt mit Rupert Everett als King George und Emily Watson als die spätere Queen Mom. ✶✶✶✶ Ab 1. Oktober. rt So schnell rauf wie andere runter D Maze Runner – Die Auserwählten in der Brandwüste: Zweiter Teil des SciFi-Abenteuers. Nachdem sie dem tödlichen Labyrinth entronnen sind, müssen Thomas (Dylan O’Brien) und seine Mitstreiter sich erneut unglaublichen rt Gefahren stellen. Gestartet. höchsten Kreise reichte der Widerstand, vor allem in der eigenen Behörde wurde Bauer ständig sabotiert. Zu Recht heißt Lars Kraumes Film daher „Der Staat gegen Fritz Bauer“, in dem Burghart Klaußner bravourös die Titelrolle meistert. Dieses packende Justizdrama beleuchtet vor allem ein großes Geheimnis, das erst lange nach dem Tod des brillanten Juristen bekannt wurde: Bauer war die treibende Kraft bei der Ergreifung des SS-Obersturmbannführers Adolf Eichmann, der als zentrale Figur der „Endlösung“ galt. Klammheimlich, weil er ständig bespitzelt wurde, arbeitete er mit dem israelischen Mossad zusammen, auch auf die Gefahr hin, wegen Landesverrats angeklagt zu werden. Der aufwühlende Film, der in Locarno den Publikumspreis gewann, erzählt weitere Einzelheiten von Bauers Leben und Arbeit und wird hoffentlich die Aufmerksamkeit bekommen, die er verdient! Ab 1. Oktober. ✶✶✶✶✶ rt er irische Journalist David Walsh hatte es schon 1999 geahnt. Als Radrennprofi Lance Armstrong, gerade von einer Krebserkrankung genesen, bei der Tour de France eine Etappe nach der anderem gewann und am Berg quasi so schnell rauf radelte wie andere runter, wähnte er Betrug im Verzug. Natürlich hat er darüber geschrieben. Doch Armstrong siegte von Tour zu Tour, sieben Mal am Stück, während Walsh und die Sunday Times, für die er arbeitete, wegen ihrer Verdächtigungen 300 000 © Studiocanal Alles steht Kopf: Absolut wunderbarer Animations-Film über die Emotions-Helden Freude, Angst, Wut, Ekel und Kummer, die im Kopf der elfjährigen Riley für die nötige Balance sorgen. Was nach dem Umzug der Familie nach San Franzisco ins Chaos führt. Ab 1.10. ✶✶✶✶✶ Eine Siegesnacht voller Turbulenzen © Concorde Filmverleih Der Mann, der Adolf Eichmann fangen ließ © Alamode Film © The Walt Disney Company Germany 94 Die Bundeswehr Oktober 2015 Weitere Neustarts Ben Foster („Liberty Heights“) spielt den Sporthelden Lance Armstrong, dem kein Trick zu perfide war, um zu siegen. Pfund Schadensersatz zahlen mussten. Bis das gigantische Netzwerk aus Betrug und Vertuschung am Ende über Armstrong zusammen- brach. Stephen Frears („The Queen“) hat sein Sportdrama „The Program – Um jeden Preis“ nach Walshs preisgekröntem Buch „Seven Deadly Sins“ (Sieben tödliche Sünden) gedreht – spannend und bis heute erschreckend aktuell. Ab 8. Oktober. ✶✶✶✶ rt ●: ärgerlich ; ★: na ja; ★★: okay; ★★★: ganz gut; ★★★★: sehenswert; ★★★★★: Spitzenklasse! Auto 95 Ford Mondeo 1,5-l-EcoBoost Fakten zu Euro: Verschärfte Abgasnorm D er aktuelle Ford Mondeo ist schon seit 2012 in den USA auf dem Markt und wird nun auch in Europa angeboten. Trotz dieser Verzögerung, die der Verlegung der Produktion ins spanische Valencia geschuldet ist, zeigt sich die große Ford-Limousine auf der Höhe der Zeit. Die elegante Karosserie wirkt hochwertig, die Front mit dem großen Grill erinnert ein wenig an das aktuelle Gesicht von Aston Martin. Auch innen präsentieren sich Material und Verarbeitung auf hohem Niveau. Erfreulich ist, dass das unübersichtliche Cockpit des Vorgängers Vergangenheit ist. Die Mittelkonsole wirkt jetzt aufgeräumt, ein Acht-Zoll-Touchscreen (Serie ab Titanium) organisiert etwa die Smartphone-Anbindung. Das alles sieht gut aus und lässt sich gut bedienen. Auch das Beladen des bis zu 1630 Liter großen Kofferraums fällt leicht – nicht zuletzt ein Verdienst der elektrisch weit nach oben schwingenden Heckklappe. Für die Passagiere ist das Platzangebot ebenso großzügig, der Innen- raumkomfort ist hoch. Ford hat besonderes Augenmerk auf ein niedriges Geräuschniveau gelegt und dafür viele Stellen der Karosserie aufwendig gedämmt. Reduzierte Wind- und Motorgeräusche und Feinschliff an der Akustik der Hinterachse bringen die Limousine damit auf das Niveau der oberen Mittelklasse. Das Fahrwerk ist Ford-typisch dynamisch und fahraktiv ausgelegt. Eine neue Integrallenker-Hinterachse unterstützt das Einlenken und sorgt für besonders neutrales Fahrverhalten. Dazu passt die exakte Lenkung mit präziser Rückmeldung und geringem Kraftaufwand. Für noch mehr Komfort sorgt eine optionale interaktive elektronische Dämpferregelung als Bestandteil eines 2000 Euro teuren Komfortpakets. Diese kommt im Verbund mit einer adaptiven Geschwindigkeitsregelung, einem Toter-Winkel-Assistenten, der elektronisch verstellbaren Lenksäule, einem zehnfach verstellbaren Fahrersitz sowie einem ParkPiloten, und federt lange Wellen ebenso weg wie kurze Stöße. Der Motor, ein 1,5-l-EcoBoost-Benzinaggregat, überzeugt mit seiner guten Fahrbarkeit – nicht zuletzt ein Verdienst des weiten Drehzahlbereichs zwischen 1600 und 4000 Touren, in dem der 160 PS (118 kW) starke Vierzylinder-Turbo-Benziner sein maximales Drehmoment von 240 Newtonmeter abgibt. Dieses breite, nutzbare Drehzahlband im Verbund mit dem sauber schaltenden Sechsganggetriebe macht sowohl Schaltfaule als auch Schaltvirtuosen glücklich. Wenn der Hebel schnell durch die Ebenen geführt wird, erreicht man die 100 Stundenkilometer nach 9,1 Sekunden und der Vortrieb endet erst bei einer respektablen Höchstmarke von 222 km/h. Insgesamt bietet der große Kölner eine vergnügliche Mischung aus Fahrkomfort, Fahrspaß und Fahrsicherheit. Die Verbrauchswerte zeigen zudem, dass dies nicht mit einem hohen Verbrauch bezahlt wird, denn der mittlere Kraftstoffkonsum pendelt sich bei weniger als sechs Litern auf 100 km ein. Der Preis für den Mondeo startet ab 28 150 Euro. Teurer wird es, wenn man sich aus dem Zubehörkatalog bedient und eines der vielen Assistenzsyteme ordert: Zur Auswahl stehen etwa Komfortoptionen wie eine Verkehrszeichenerkennung, „Active City Stop“ mit Fußgängererkennung, eine aktive Spurhaltung, die QuerEinparkhilfe oder adaptive Frontscheinwerfer mit insgesamt 198 LEDs. rro Schnappschuss des Monats Foto: Bundeswehr Foto: Bundeswehr Euro 6 bedeutet für Pkw-Fahrer eine neue, weiter verschärfte Abgasnorm. Die Emissions-Norm Euro 6 beinhaltet primär niedrigere Maximalwerte für Partikel- und Stickoxid-Emissionen von Fahrzeugen. Ab dem 1. September 2014 durften Diesel-Pkw lediglich 80 mg Stickoxide pro Kilometer emittieren. Der bisherige Grenzwert für Selbstzünder lag bei 180 mg pro Kilometer. Bei OttoMotoren bleibt dieser Grenzwert mit 60 mg pro Kilometer unverändert. Entsprechend beschränken sich die technisch notwendigen Modifikationen auch überwiegend auf Modelle mit DieselAggregaten. Leichtere Modelle bis zu einem Gewicht von rund 1700 Kilogramm können durch eine perfekt abgestimmte GemischAufbereitung und Abgasreinigung bereits der Euro-6-Norm angepasst werden. Genügen diese Maßnahmen nicht, so wird der Einsatz eines NOx-Speicherkatalysators erforderlich. Schwerere DieselPkw müssen dann mit einem SCR-Katalysator mit HarnstoffEinspritzung ausgerüstet sein. Bei diesem System wird die „AdBlue“ genannte, geruchsneutrale Harnstofflösung eingespritzt. Diese reagiert mit den Abgasen und wandelt Stickstoffoxide in harmlosen Wasserdampf und Stickstoff um. Der AdBlue-Verbrauch ist dabei in der Regel so gering, dass es reicht, den Zusatztank im Fahrzeug im Rahmen der normalen Service-Intervalle bei der Inspektion nachzufüllen. Die neuen Grenzwerte waren seit dem 1. September 2014 zunächst für die Typzulassung neuer Pkw in Kraft. Ab dem 1. September 2015 sind sie auch für alle Neuwagen bei der Erstzulassung verbindlich. An der Zuteilung der Umwelt-Plaketten ändert sich mit dem Umstieg auf Euro 6 nichts. Wer also aktuell mit seinem Euro-4- oder Euro-5-Fahrzeug eine grüne Plakette für Innenstädte erhält, behält diese auch mit der Umstellung. ■ Die Bundeswehr Oktober 2015 Ergänzen Sie unser „Foto des Monats“ und füllen Sie Preisträger der August-Ausgabe „Schnell rein in den Hangar, diese Woche gibt es Ersatzteile!“ die Sprechblase mit einem originellen Satz. Einsendungen an: Redaktion DIE BUNDESWEHR, Hauptfeldwebel Andreas Gross, Geilenkirchen Kapelle-Ufer 2, 10117 Berlin. „Nun legt mal schön die Schneeketten beiseite, es ist Som- Die drei besten Lösungen werden mit je 50 Euro honoriert. Vergessen Sie nicht Dienstgrad, Vorname, Name mer!!!“ Regierungsinspektorin Ramona Rabe, und Standort (Zuschriften werden nur bei vollständigen Stetten am kalten Markt Angaben berücksichtigt). Die Namen der Preisträger werden in der übernächsten Ausgabe „Anschieben bringt’s nicht! Jetzt müssen wir doch die veröffentlicht. Einsendeschluss für das Oktober-Bild: Rotorblätter anwerfen!“ Oberstleutnant a.D. Gunter Freytag, Burghausen Montag, 9. November 2015 Rätsel höchster Berg im Kaukasus altrömische Provinz ungezwungen, salopp Gesetzgeber im A.T. 6 gezogener Wechsel 8 DIE FALLE SCHNAPPT ZU P. A. Orlimont Wiener Schachzeitung 1931 (Version: S. Eisert, Die Schwalbe 1980) Kontrolle: Weiß (6) Ke2, Tg5, Sg1, h3, Bc5, h6 – Schwarz (6) Kh2, Le7, h1, Bg2, g3, g6 Weiß beginnt und setzt in 4 Zügen matt. In der Hauptvariante spielt Schwarz auf Patt, aber Weiß dreht den Spieß rechtzeitig um. Sehen Sie, wie? 3 + !4!5 & ' ! " % 5 Element antiker Tempel Vorname der Lollobrigida 7 tropischer Tölpelvogel 12 ein Balte förmliche Anrede Musikträger (Mz.) jetzt eine Fleischspeise Abk.: Denkmal flaches Display (Abk.) 10 Sahne 9 1 2 3 4 DP-bw15-10 5 6 7 8 9 10 35$/+5 2 11 Frage: Wie sind Kartenverteilung und Spielverlauf, wenn nach dem 7. Stich unabänderlich ist, dass Vorhand am Ende glücklich mit 64 Augen die Oberhand behält, obwohl die Konstellation ihrer beiden Farben von Anfang an gegen sie spricht und dabei ihre Karo-10 keinen Stich macht? 3 # ( !# ( 1.Df1! droht nicht etwa 2.Dxa1? (3.??), sondern 2.Db1! (droht 3.Dxh7 matt) 2…g6 3.Dxa1 matt (jetzt erst!); 1… Lb2 2.Db1! g6 3.Dxb2 matt; 1…Lc3 oder Ld4 2.Dd3! g6 3.DxL matt; 1…Le5 oder Lf6 2.Df5! g6 3.DxL matt; 1…g3 2.Sg6+! (2.Db1? g2+!) 2…hxg6 3.Dh3 matt. Sechsmal Läuferfang in herrlicher Geometrie, dazu ein apartes Springeropfer! Ein interessanter Fehlversuch ist 1.Dxg4? (droht 2.Sg6+! hxg6 3.Dh3 oder Dh4 matt) 1…h6? 2.Dg6! (droht unparierbar 3.Dh7 matt); 1…Lf6? 2.Df5! g6 3.Dxf6 matt; jedoch: 1…g6! oder g5! Der Lösungszug 1.Df1! hingegen nimmt den Läufer von Anfang an ins Visier. 3 + !4 Vorhand (V): Kartenabbild Mittelhand (M): Herz-Bube, Karo-Bube; Pik-König; Herz-König; Karo-10, -König, -Dame, -9, -8, -7 Hinterhand (H): Pik-10, -Dame, -8, -7; Herz-Ass, -10, -Dame, -9, -8, -7 Skat: Pik-Bube; Karo-Ass Vorhand gewinnt Kreuz mit zweien, Spiel 3, Hand 4, Schneider 5, Schneider angesagt 6 mal 12 = 72 Pluspunkte, die Mittelhand für einen Grand ohne einen mit sicherem Schneider-Gewinn eingefahren hätte. Der Spielverlauf: 12 13 15 9 4 2 6 8 4 14 8 1 !5&,35.'%. 3%04%-"%2 !53'!"% Mittelhand passt und Hinterhand mit 34 Augen im Blatt kommt nicht an einen astreinen Null ouvert Hand heran. Vorhand hat obiges Blatt und spielt Grand Hand. Im Skat liegen KreuzKönig und Kreuz-Dame. Nach dem Anspiel der Pik-9 sieht Vorhand ein Problem. 2 Glanzpunkte Umlaut 7 6 2 6 9 Kartenabbild: Kreuz-Bube, Pik-Bube, Herz-Bube, KaroBube; Pik-Ass, -König, -9; Karo-10, -König, -9 japanischer Klappfächer 1 irischer Schriftsteller, † 1939 Zahlen von 1 bis 9 sind so einzutragen, dass sich jede dieser neun Zahlen nur einmal in einem Neunerblock, nur einmal auf der HorizontaOHQXQGQXUHLQPDODXIGHU9HUWLNDOHQEHÀQGHW GUTES ENDE NACH BÖSER VORAHNUNG deutsche Vorsilbe kleinste Einheit eines Dramas Hundelaute Studienhalbjahr unendlich Weltsprache 11 13 englisch: englisch: Jahr dieses 4 errichten Greifvogel Vogelschwanz längere Fahrt übers Meer 14 eintönige Landschaft feines Baumwollgewebe 15 kubanischer Tanz im 4/4-Takt Roman v. Defoe Ä5RELQ VRQҊ DonauMetropole sonderbar 3 Union, Bündnis bayrischer Autor (F. X.) ein Kohlenwasserstoff Gartenpflanze 5 3 4 6 4 1 9 7 2 9 7 8 5 3 1. V Kreuz-Bube M Karo-Bube H Herz-7 (+4) 2. V Kreuz-7 M Herz-Bube H Herz-Ass (-13) 3. M Pik-König H Pik-8 V Pik-9 (-4) Reststiche für AS (-17) Sollte Mittelhand auch Pik-Bube (zum Karo Hand ohne einen mit König, Dame, 9, 8, 7 ohne weiteres denkbar) haben, würden höchstens noch zwölf Augen weggehen, womit der angesagte Schneider ungefährdet wäre. 35$/+5 1 3 2 7 8 5 9 4 6 5 7 4 9 1 6 2 8 3 6 8 9 2 3 4 5 1 7 8 9 7 5 4 2 3 6 1 2 6 5 1 7 3 4 9 8 3 4 1 8 6 9 7 2 5 9 1 3 6 2 7 8 5 4 7 2 8 4 5 1 6 3 9 4 5 6 3 9 8 1 7 2 S T I J AM U P A E N A ME T T O OHM I K L D R E I S T R E G I U N S E H MON AR A T I R F A S E R S S A T R BUR T R HO L UND E O WEG R S RN B L M BU L L E O L EM A T NGE KU T NOTENSCHLUESSEL R S CH I E G O L S I R E K T E D I R L E R RUN U E S B X T E S T S CH E © DEIKE PRESS 10/2015 3 # ( !# ( !5 & ' ! " % Bergweide Plauderei
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