Wohnformen für Menschen mit Demenz - Exkursion in das Demenzdorf „De Hogeweyk“ Am Mittwoch, den 13. Januar 2016, fand für BA- und MA-Studierende der Gerontologie eine Exkursion in das Demenzdorf „De Hogeweyk“ im niederländischen Städtchen Weesp statt. Die Exkursion wurde von Theresa Grüner, Dozentin an der Universität Vechta, und Tabea Janson, Mitarbeiterin im Projekt InVECTra, organisiert. Im Rahmen des von Theresa Grüner geleiteten Masterseminars „Umweltressourcen im Alter“ fand in Zusammenarbeit mit zwei Masterstudentinnen (Sara Hinc, Anastasia Warkentin) eine Vor- und Nachbereitung statt. Im Mittelpunkt standen bei der Vorbereitung Wohnformen für Menschen mit Demenz, der aktuelle Diskurs zum Thema Demenzdörfer sowie die Unterschiede in den Pflegepolitiken zwischen Deutschland und den Niederlanden. Die Nachbereitung umfasste die Reflexion der Eindrücke und Erfahrungen, einen Überblick zur Geschichte „De Hogeweyks“ und einen Input zum Thema Architektur, Raumund Farbgestaltung zur Unterstützung der Pflege und Betreuung demenziell erkrankter Personen mit Beispielen aus dem Demenzdorf. Zur Mittagszeit kam die Exkursionsgruppe im Demenzdorf an und erkundete zunächst das naheliegende Umfeld. „De Hogeweyk“ liegt umgeben von großen Wohnkomplexen und einem Gewerbegebiet am Stadtrand von Weesp. Zunächst konnte sich die Gruppe im hauseigenen Restaurant stärken und wurde anschließend von Yvonne van Amerongen, Consultant Managerin der Einrichtung, empfangen. Frau van Amerongen, die das Konzept mit entworfen und umgesetzt hat, gab erste Einblicke in das Wohnkonzept und berichtete von den historischen Entwicklungen von „De Hogeweyk“, die bis in die 1990er Jahre zurückreichen. Unerwartet ergab sich sogar die Gelegenheit für ein kurzes Gespräch mit einer Angehörigen, die ihren demenziell erkrankten Mann besuchen kam und die uns bereitwillig unsere Fragen zur Zeit vor, während und nach dem Umzug ihres Mannes ins Demenzdorf beantwortete. Anschließend fand eine Führung durch das Demenzdorf statt, dabei wurden zwei Wohneinheiten mit unterschiedlichen Lebensstilen (handwerklich, gehoben) besichtigt. Exkursionsgruppe, begleitet von Frau van Amerongen, im Innenbereich des Demenzdorfes „De Hogeweyk“ (Foto: Anastasia Warkentin) 1 Außenbereich der handwerklich und christlich geprägten Wohngemeinschaften in „De Hogeweyk“ (Foto: Theresa Grüner) Zum Wohnkonzept des Demenzdorfes gehören Wohngemeinschaften für je 6-7 demenziell erkrankte Pflegebedürftige. Im Demenzdorf leben derzeit 152 Pflegebedürftige. Die Einrichtung der Wohnungen und der Alltag sind dabei auf den Lebensstil der Bewohner hin ausgerichtet. Die Wohnungen unterscheiden sich entlang von insgesamt sieben Lebensstilen. Die Zugehörigkeit zu einer Lebensstilgruppe wird dabei mittels Fragebogen und Beurteilungsgespräch erhoben. Hintergrund der Orientierung am Lebensstilansatz ist, dass sich die Einrichtung davon ein höheres Zusammengehörigkeitsgefühl und einen friedvolleren Umgang miteinander innerhalb einer Wohngemeinschaft verspricht, wenn Menschen mit ähnlichen Einstellungen, Werten und Lebensbiografien zusammenleben. Der Rundgang über das Gelände der Wohnanlage schloss auch die dazugehörigen Einrichtungen des Hauses ein, unter anderem das Restaurant, das Café, das Theater, das Vereinshaus und den kleinen Supermarkt. Alle Einwohner von Weesp sind eingeladen diese Einrichtungen zu besuchen und zu nutzen, wodurch ein vernetztes Leben in „De Hogeweyk“ entsteht. Außenbereich der städtisch und häuslich geprägten Wohngemeinschaften in „De Hogeweyk“ (Foto: Anastasia Warkentin) 2 Nachdem die Führung beendet wurde, konnten noch offene Fragen geklärt werden. Insgesamt war es eine interessante Exkursion, bei der die angehenden GerontologInnen im Bereich Wohnkonzepte für Menschen mit Demenz viele neue Anregungen und Eindrücke sammeln konnten. Die Exkursionsgruppe verließ „De Hogeweyk“ mit einem positiven Eindruck von der dortigen Atmosphäre. Eingangsbereich des Restaurants in der „Passage“ von „De Hogeweyk“, umgeben von Café, Supermarkt und Vereinsraum (Foto: Theresa Grüner) 3
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