Berufsinformationsabend im November 2015

Berufsinformationsabend November 2015 mit Allianz und Towers Watson Der Berufsinformationsabend ermöglichte den Studierenden auch im Wintersemester 2015/16 wieder interessante Einblicke in die Arbeit von Volkswirten. An diesem Abend lag der Fokus auf den unterschiedlichen Aspekten des Beratungsgeschäfts. Moderiert wurde der Abend zum ersten Mal vom neuen Dekan der Volkswirtschaftlichen Fakultät, Prof. Eckel, der sich besonders darüber freute, drei Alumni der Fakultät begrüßen zu dürfen. Frau Dr. Ines Pelger, die an der LMU promovierte, und Herr Klaus Hildebrand, der erst im März diesen Jahres sein Masterstudium an unserer Fakultät abschloss, stellten die Allianz und deren Inhouse Consulting vor. Frau Pelger gab zunächst einen Überblick über die Allianz, wobei das Allianz Inhouse Consulting Teil der Allianz Deutschland AG ist, die wiederum eine Tochter der Allianz SE mit Sitz in Schwabing ist. Die Allianz Deutschland AG erwirtschaftet mit ihren ca. 30.000 Mitarbeitern (davon etwa 6000 in Unterföhring) 32.1 Mrd. €, was ungefähr 25% des Gesamtumsatzes der Allianz SE entspricht. Herr Hildebrandt und Frau Dr. Pelger ‐ von links
Herr Dr. Kolaska und Prof. Eckel ‐ von rechts Da Frau Pelger erst kürzlich zur Allianz SE gewechselt ist, brachte Herr Hildebrand den zahlreich anwesenden Studenten das Allianz Inhouse Consulting näher. Das Allianz Inhouse Consulting agiert ähnlich wie eine externe Strategieberatung, hat jedoch den großen Vorteil, dass die Berater die Allianz sehr gut kennen, was schon mal zu Vorteilen bei der Überzeugung und der Motivation von Mitarbeitern führen kann. Zudem kann das Inhouse Consulting mit allen Ressorts zusammenarbeiten, da es nicht etwa dem Vorstand oder der Finanzabteilung zugeordnet ist. Weiterhin wurde darauf hingewiesen, dass im Gegensatz zu externen Unternehmensberatungen das Inhouse Consulting dauerhaft als Ansprechpartner zur Verfügung stehe und nicht nur die Entwicklung, sondern auch die Umsetzung neuer Ideen und Strategien aktiv begleite. Neben der Tätigkeit im Inhouse Consulting war mit Sicherheit die Frage zu Einstiegsmöglichkeiten für viele der Zuhörer sehr interessant. Auch darüber gab die Präsentation von Frau Pelger und Herrn Hildebrand Auskunft: Generell sind Praktika wie auch der Direkteinstieg als Consultant nach abgeschlossenem Masterstudium oder erfolgreicher Promotion möglich. Die Notengrenze liegt für gewöhnlich bei 1.7 bis 2.0, wobei die Allianz hier durchaus auch mal flexibel sei. Wer sich für einen Direkteinstieg beim Allianz Inhouse Consulting interessiert, kann sich jederzeit bewerben. Einmal im Monat findet ein Bewerbertag statt, zu dem geeignete Bewerber eingeladen werden, und in dessen Verlauf in Gesprächen und durch Case Studies geprüft wird, ob der Bewerber zum Unternehmen passt. Da die Anzahl an Mitarbeitern im Allianz Inhouse Consulting in den nächsten Jahren von 15 auf 25 erhöht werden soll, gleichzeitig aber auch eine gewisse Fluktuation vorherrscht, stehen hierbei die Bewerber nicht in Konkurrenz zueinander. Interessenten für Praktika sollten ihre Bewerbung idealerweise sehr frühzeitig, mindestens aber 6 Monate vor dem gewünschten Einstieg, einreichen. Dafür ist der Bewerbungsprozess weniger ausführlich, i.d.R. wird eine Entscheidung nach einem persönlichen Gespräch getroffen. Im Anschluss an den Vortrag wurden viele Fragen gestellt, so etwa, ob ein Großteil derer, die das Inhouse Consulting verlassen, auch der Allianz den Rücken kehren würde. Frau Pelger verneinte das und erinnerte sich, dass sie in drei Jahren Inhouse Consulting nur einen Mitarbeiter die Allianz verlassen sehen habe, wobei dieser sich für eine Karriere als Profisportler entschied. Auf die Frage, wie regelmäßig man „außer Haus arbeite“, also auf Reisen sei, meinten die Referenten, dass der Fokus primär auf München läge, dass jedoch in selteneren Fällen auch anderswo in Deutschland das Inhouse Consulting gebraucht werden würde. Mit der Frage nach der Wochenarbeitszeit im Inhouse Consulting (im Durchschnitt etwa 50 Stunden) musste die Fragerunde aus Zeitgründen auf das get together nach dem Vortrag verlegt werden. Gleichzeitig bildete diese Frage eine schöne Überleitung zum Vortrag von Herrn Dr. Thomas Kolaska, der von Towers Watson, einer externen Fachberatung, an die LMU kam. Nachdem Herr Kolaska versicherte, dass auch er im Normalfall nicht mehr als 50 Stunden pro Woche arbeitet, begann er seinen Vortrag damit, die Unterschiede zwischen einer Strategieberatung, wie z.B. BCG oder Roland Berger, und einer Fachberatung zu erläutern. Als eine Beratung, die dem letzteren Typ zugerechnet wird, spezialisiert sich Towers Watson in drei zentralen Bereichen: Personal, Finanzen und Risikomanagement. Um hier eine bestmögliche Beratung zu garantieren, finden sich neben Beratern einige weitere Berufsgruppen unter den rund 15.000 Mitarbeitern von Towers Watson, insbesondere viele Aktuare und Anwälte. Gleichzeitig beschränkt sich Towers Watson aber auf die Beratung und die Unterstützung bei der Umsetzung, d.h. dass Towers Watson beispielsweise in der Anlageberatung nicht selbst mit Wertpapieren im Auftrag der Kunden handelt, sondern lediglich berät, welche Anlagestrategie und im Endeffekt auch welcher Fonds am besten zum Kunden passt. Herr Kolaska arbeitet im General Consulting und erläuterte seine Arbeit anhand von zwei Projekten, an welchen er mitgewirkt habe. Bei einem Auftrag für ein DAX‐30‐Unternehmen ging es darum, die sog. Benefits neu zu gestalten, also um die Leistungen, die ein Mitarbeiter über seine monetäre Vergütung hinaus erhält. Ein anderes Projekt, an dem zeitweise bis zu 20 Mitarbeiter von Towers Watson involviert waren und welches sich über die Dauer von zwei Jahren erstreckte, hatte zum Ziel, die Versicherungsverträge einer Firma, die allesamt mit derselben Versicherungsgesellschaft geschlossen wurden, zu diversifizieren und im Wert zu berichtigen, wobei die Verträge in der Folge zwischen 20% und 30% an Wert hinzugewannen. Nach Gründen für seine Entscheidung für Towers Watson gefragt, nannte Herr Kolaska diverse Argumente. So sei Towers Watson eine internationale Fachberatung, die einerseits viele US‐
Unternehmen berate, andererseits aber in Deutschland auch mit 28 der 30 DAX‐Konzerne zusammenarbeite. Persönlich biete Towers Watson flache Hierarchien, die Möglichkeit der Spezialisierung im jeweiligen Interessengebiet und eine gute Work‐Life‐Balance, sodass man zumeist ohne Wochenendarbeit auskomme. Mit geschätzt einer Nacht im Hotel pro Woche ist Herr Kolaska zwar öfter auf Reisen als die Kollegen vom Allianz Inhouse Consulting, aber doch weniger, als es bei einer klassischen Strategieberatung der Fall wäre. Wichtig sei zudem, einen langen Atem mitzubringen. Da die Kunden oftmals ein enormes Wissen in der Materie voraussetzten, dauere es einfach eine gewisse Zeit, dieses Wissen zu akquirieren und sich dementsprechend voll einbringen zu können. Im Anschluss an die Gespräche gab es für die anwesenden Studierenden bei einem Empfang die Möglichkeit, auf die Referenten mit persönlichen Fragen zuzugehen. Ein herzlicher Dank geht an den Volkswirte Alumni Club, der uns mit seiner Unterstützung diesen Empfang möglich gemacht hat! Auch im Januar veranstaltet die Volkswirtschaftliche Fakultät, erneut mit Unterstützung durch den VAC, wieder einen Vortrag aus der Reihe „Berufsinformationsabend“. Dieses Mal wird die Weltbank gemeinsam mit dem Büro Führungskräfte zu Internationalen Organisationen (BFIO) der Bundesagentur für Arbeit zu Gast sein. Einen Veranstaltungshinweis diesbezüglich finden Sie wie gewohnt auf dieser Homepage. Bericht: Student Office VWL