Aufg.1

Lösungsskizze zu Arbeitsblatt 3
1. Private Lösungen bei Externen Effekten
Aufg.1.1
Positive Externe Effekte in der Produktion
Märkte, bei denen die volkswirtschaftlichen Kosten der Produktion geringer sind, als die
betriebswirtschaftlichen Kosten, sind durch positive externe Effekte in der Produktion gekennzeichnet.

Die am Markt realisierte Gleichgewichtsmenge ist zu niedrig.
Beispiele:
Kosten von Bildungseinrichtungen:
-
Betriebswirtschaftlich: Kosten werden in Relation zu zukünftigen Einkommen gesetzt
Volkswirtschaftlich: Externe Effekte auf Höhe der Kriminalität, Stabilität einer
modernen Demokratie, u.a.
Markt für Industrieroboter:
-
Betriebswirtschaftlich: Kosten-Nutzen der Roboter im Betrieb
Volkswirtschaftlich: Positive externe Effekte durch Generierung neuen technischen
Wissens, dass letztendlich der ganzen Gesellschaft zu Gute kommt, durch
Anwendung des Wissens auch in anderen Bereichen
Negative externe Effekte in der Produktion
Märkte, bei denen die volkswirtschaftlichen Kosten der Produktion höher sind, als die
betriebswirtschaftlichen Kosten, sind durch negative externe Effekte in der Produktion
gekennzeichnet.

Die Wohlfahrt eines am Markt unbeteiligten Dritten wird durch die Auswirkungen des
ökonomischen Handelns verkleinert
Die am Markt realisierte Gleichgewichtsmenge ist zu hoch.
Sehr oft sind Märkte mit negativen externen Effekten dadurch geprägt, dass Inputfaktoren zu viel zu
niedrigen Preisen oder umsonst (wegen fehlenden Eigentumsrechten) zu Verfügung stehen (Bsp.
Saubere Luft).
Beispiele:
Industrieproduktion:
-
Betriebswirtschaftlich: Produktion zu Lasten der Umwelt (sauberes Wasser/Luft)
Volkswirtschaftlich: negative externe Effekte durch Verschmutzung der Umwelt auf
unbeteiligte Dritte wie z.B. die Tourismusbranche
Musikveranstaltungen:
-
Betriebswirtschaftlich: Markt für Musiktickets
Volkswirtschaftlich: negative externe Effekte in Form von Lärmbelästigung der
Anwohner
Graphische Analyse: Marktgleichgewicht mit negativen externen Effekten
Bitte die Beschreibung selber durchführen!
Aufg.1.2
Private Lösungen bei externen Effekten
1) Verhaltensregeln und gesellschaftliche Sanktionen:
z.B.: „Verhalte dich gegenüber anderen Menschen so, wie du von ihnen behandelt zu werden
erwartest.“
 Menschen internalisieren Externalitäten
2) Zivilgesellschaftliche Mechanismen:
Hervorgehend aus der Hilfsbereitschaft von Menschen
 Stiftungen & Vereine werden unterstützt
 Rettungsdienste, Breitensport, Volksbildung, Tierschutz, Naturschutz, Fördervereine
der Universitäten (positive externe Effekte)
3) Eigeninteresse (Privatwirtschaft):
a) Verträge
Durch vertragliche Abschlüsse kann der Geschädigte (durch z.B. negative externe Effekte) mit
dem Verursacher eine effiziente Lösung herbeiführen.
Voraussetzung dafür ist:
Die Verhandlungskosten für die Parteien sind niedrig
Die Eigentümer der Ressourcen können die Quelle für den Schaden ausfindig
machen und rechtlich dagegen vorgehen (geklärte Eigentumsrechte)
 Siehe Coase-Theorem
b) Fusionen
Der Verursacher der externen Effekte und der Betroffene schließen sich zusammen. Dadurch
werden die externen Effekte internalisiert und direkt in der Kosten-Nutzen-Abwägung
berücksichtigt.
Beispiel: Imker und Apfelbauer
Beiderseitige positive externe Effekte, nach Fusion: Anbau von mehr Bäumen und Zukauf von
Bienen -> höherer Gewinn
Aufg.1.3
Coase-Theorem
Märkte können das Problem der Externalitäten stets lösen und die Ressourcen effizient zuteilen, wenn
die Betroffenen in der Lage sind, ohne Kosten über die Allokation zu verhandeln und zu tauschen (d.h.
auch unabhängig von der Anfangszuteilung von Eigentumsrechten)



Bedingung für das Coase-Theorem ist, dass die Ressourcen jemanden gehören
(Eigentumsrechte)
Problematisch ist auch die Frage nach dem Verursacher und seinem Anteil an den
externen Effekten (z.B. der Verschmutzung)
Verhandlungskosten steigen mit zunehmender Anzahl von Beteiligten
Beispiel für erfolgreiche Anwendung des Coase-Theorems:
Schutz von freilebenden Elefanten


Kenia 1977: Verbot des Jagens
Elefantenpopulation sinkt von 167000 auf 16000 bis 1989
Simbabwe 1982: Einführung von Eigentumsrechten auf Elefanten für die Landbesitzer
Elefantenpopulation steigt von 40000 auf 68000 bis 1995
Aufg.1.4
Scheitern von privaten Lösungen
-
Verhandlungskosten (Transaktionskosten)
„Kosten der Vertragspartner aus dem Abschluß und Durchführung von Geschäften“
Kosten können zu hoch sein
z.B. Kosten für Verhandlungen mit noch nicht geborenen Individuen unendlich?
-
Fehlende Eigentumsrechte
z.B. Wer hat Rechte auf die Lautstärke in seiner Umgebung? Internationale Gewässer…
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Hohe Anzahl von Beteiligten
-
Zusammenbruch von Verhandlungen, wegen Verharren auf eigenen Positionen
-
Bestimmung der Kostenanteile der einzelnen Verursacher erweist sich als schwierig.