Organisation und Personal Vertiefungskurs 040053/2 Foliensatz 2 Universität Wien Institut für Betriebswirtschaftslehre Lehrstuhl für internationales Personalmanagement Rolf Sonderegger VK Organisation und Personal (040053/2) 1 Aufbau Kapitel 1) Wie kann die Effizienz einer Organisation definiert werden? Kapitel 2) Wann sind Märkte und wann sind formale Organisationen effiziente Mechanismen zur Koordination wirtschaftlicher Aktivitäten? Kapitel 3) Wie sollen die Aufgaben innerhalb eines Unternehmens verteilt werden? Kapitel 4) Wie beeinflusst die Umwelt / Strategie die Organisationsstruktur? VK Organisation und Personal (040053/2) 2 Kapitel 2) Wann sind Märkte und wann sind formale Organisationen effiziente Mechanismen zur Koordination wirtschaftlicher Aktivitäten? Literatur: Milgrom/Roberts, 1992, S. 25 – 39, S. 288 – 324 Kräkel, 2007, S. 216 – 219, S. 267 – 283 Holmstrom, Moral Hazard in Teams, 1982 Fragestellungen: a) Markt oder formale ökonomische Organisation? b) Vermögenseffekte, Gesamtwertmaximierung und das Coase-Theorem c) Verfügungsrechte, Hierarchien Æ Ein Modell der Team-Produktion d) Unternehmensrechtsformen in der ökonomischen Analyse VK Organisation und Personal (040053/2) 3 a) Markt oder formale ökonomische Organisation? (1/8) Warum braucht es organisatorische Strukturen? Î Spezialisierung Æ Menschen können mehr produzieren, wenn sie sich auf eine Tätigkeit spezialisieren. Æ Probleme: 1. Spezialisten müssen koordiniert werden, damit die Kooperationsgewinne auch realisiert werden können. 2. Spezialisten müssen motiviert werden, damit diese auch ihren Arbeitsschritt erledigen. Æ Lösung: organisatorische Strukturen, dienen dazu: - das Personal zu koordinieren, so dass die Tätigkeiten effizient erledigt werden können. - das Personal zu motivieren, so dass die individuellen und die unternehmerischen Ziele identisch sind. VK Organisation und Personal (040053/2) 4 a) Markt oder formale ökonomische Organisation? (2/8) Was braucht es, damit das Personal koordiniert werden kann? Î Informationen Æ Informationen über: - die Bedürfnisse - die technologischen Möglichkeiten - die verfügbaren Ressourcen, etc. Æ Problem: Diese Informationen sind breit gestreut. Niemand hat alle notwendigen Informationen, damit folgende Frage beantwortet werden kann: Wer soll was für wen in welcher Menge mit welchen Methoden & welchen Ressourcen produzieren? Æ Lösung: 1. zentrale Stelle, welche die breit gestreuten Informationen bündelt 2. dezentrales System, welches: - die Berechnungen an die Personen mit den relevanten Informationen delegiert VK Organisation und Personal - trotzdem zu einem kohärenten Ergebnis5 (040053/2) führt. a) Markt oder formale ökonomische Organisation? (3/8) Dezentrales System Æ Markt (1/2): Æ Die Marktpreise enthalten alle relevanten Informationen – d.h. Informationen über: - die Bedürfnisse - die technologischen Möglichkeiten - die verfügbaren Ressourcen, etc. Î Alles was eine Person wissen muss, sind: - der aktuelle Marktpreis - die persönlichen Präferenzen Æ Arbeitnehmer: Wählt Ausbildung, Beruf, etc. so, dass er die persönlichen Talente nutzenmaximierend einsetzen kann. Æ Produzent: Æ Konsument: Entwickelt diejenigen Güter & Dienstleistungen, welche: - bei den Konsumenten den höchsten Nutzen stiften - er möglichst kostengünstig herstellen kann. VK Organisation und Personal (040053/2) 6 a) Markt oder formale ökonomische Organisation? (4/8) Dezentrales System Æ Markt (2/2): Î Eigennütziges / egoistisches Verhalten ist beim Marktmechanismus erlaubt Æ Motivation der Personen hoch! Î Die eigennützige / egoistische Verhalten wird beim Marktmechanismus sogar in die effiziente Richtung gelenkt (Adam Smith: 'invisible hand') Æ 'unsichtbare' Koordination der Personen! VK Organisation und Personal (040053/2) 7 a) Markt oder formale ökonomische Organisation? (5/8) Wenn der Marktmechanismus so effizient funktioniert, wieso gibt es dann trotzdem formale ökonomische Organisationen? Î Ronald Coase – Transaktionskostentheorie des Unternehmens (The Nature of the Firm, Economica, 1937) Æ Das positive Effizienzprinzip impliziert, dass die beobachtbare Koexistenz von Märkten und Organisationen auf die Dominanz des jeweiligen Allokationsmechanismus in der betrachteten Situation zurück zu führen sein muss. Æ Nur die Eigenschaften der Transaktionen selbst können dafür verantwortlich sein, dass manchmal der Markt und manchmal die formale ökonomische Organisation – also die Internalisierung von Transaktionen – ein dominanter Mechanismus darstellt. Æ Die Eigenschaften der Transaktionen verursachen Transaktionskosten, welche je nach Allokationsmechanismus unterschiedlich hoch ausfallen. VK Organisation und Personal die Transaktionskosten. 8 Î Der dominante Mechanismus minimiert (040053/2) a) Markt oder formale ökonomische Organisation? (6/8) Was sind Transaktionskosten? Î Transaktionskosten: Anfallende Kosten, damit die organisatorische Struktur die Ziele – Koordination und Motivation – erreichen kann! Transaktionskosten Koordinationskosten - Infrastruktur (Gebäude, Dezentrales System Markt: Computer, Personen) Æ Markt - Werbekosten Verkäufer: - Marktanalyse - Werbekosten Käufer: - Suchkosten - Informationskosten Zentrales System Æ Formale Organisation - Informationsübertragung - Berechnung der Allokation - Kommunikation der Allokation VK Organisation und Personal - Verzögerungskosten, etc. (040053/2) Motivationskosten - unvollständige Information - asymmetrische Information - unvollkommenes Commitment Æ verpasste Gelegenheiten (Opportunitätskosten) Æ kostspielige Arrangements, um sich vor opportunistischem Verhalten zu schützen 9 a) Markt oder formale ökonomische Organisation? (7/8) Was beeinflusst die Höhe der Transaktionskosten? Î Oliver Williamson – Die Höhe der Transaktionskosten (TK) ist abhängig von: Æ Spezifität der Transaktion (Asset Specificity) Æ Häufigkeit & Laufzeit der Transaktion (Frequency & Duration) Æ Komplexität & Unsicherheit der Transaktion (Uncertainty & Complexity) Æ Präzision der Perfomance-Masse der Transaktion (Difficulty of Performance Measurement) Æ Grad der Vernetzung mit anderen Transaktionen (Connectedness to other Transactions) VK Organisation und Personal (040053/2) 10 a) Markt oder formale ökonomische Organisation? (8/8) Probleme der Transaktionskostentheorie Î Die Transaktionskostentheorie minimiert die totalen Transaktionskosten, in der Realität minimiert jede Person jedoch lediglich die persönlichen Transaktionskosten. Æ Beispiel: Wieso soll ein Arbeitgeber bei der Wahl des Anstellungsverhältnisses auch die Transaktionskosten berücksichtigen, welche beim Arbeitnehmer anfallen? Wird der Arbeitgeber nicht eine Struktur wählen, welche lediglich seine Transaktionskosten minimiert? VK Organisation und Personal (040053/2) 11 b) Vermögenseffekte, Gesamtwertmaximierung und das Coase-Theorem (1/8) Was sind Vermögenseffekte? Æ Die Änderung von Vermögenswerten verändert das Verhalten von Individuen: - macht Alternativen verfügbar, die vorher nicht gewählt werden konnten, obwohl man sie gerne gewählt hätte, z.B. Lotteriegewinn. - schliesst Alternativen aus, die vorher gewählt werden konnten und die man jetzt gerne wählen würde. - bewirkt eine Veränderung in der relativen subjektiven Bewertung von Handlungen. Î Vermögenseffekte liegen vor, wenn die Wahl eines Individuums beeinflusst wird von: - Änderungen seiner Vermögenswerte - seinem Ausgangsvermögen VK Organisation und Personal (040053/2) 12 b) Vermögenseffekte, Gesamtwertmaximierung und das Coase-Theorem (2/8) Wann spricht man von Abwesenheit von Vermögenseffekten? Æ Definition: Es seien Y1 and Y2 mögliche Wahlhandlungen eines Individuums. Wenn 1. es immer eine monetäre Zahlung X gibt, so dass das Individuum, das derzeit Y1 gewählt hat, gewillt ist, Y2 durch zu führen, wenn es die Kompensation X erhält, 2. die Kompensation X unabhängig vom Einkommen und sonstigen Vermögen des Individuums ist, 3. und das Individuum über genügend eigenes Vermögen verfügt, um X selbst aufbringen zu können, dann sind die Präferenzen des Agenten durch die Abwesenheit von Vermögenseffekten charakterisiert. VK Organisation und Personal (040053/2) 13 b) Vermögenseffekte, Gesamtwertmaximierung und das Coase-Theorem (3/8) Individuelle Wertfunktion: Wenn: die Präferenzen eines Individuums i durch die Abwesenheit von Vermögenseffekten charakterisiert sind, dann: maximiert die bevorzugte Handlung des Individuums i folgende individuelle Wertfunktion: Wi = xi + vi(y), wobei: xi y vi(y) Einkommen und Vermögen von Individuum i Vektor möglicher Wahlhandlungen monetärer Wert der Wahlhandlungen aus der Perspektive des Individuums i VK Organisation und Personal (040053/2) 14 b) Vermögenseffekte, Gesamtwertmaximierung und das Coase-Theorem (4/8) Gesamtwertmaximierung (1/4): Wenn: die Präferenzen einer Gruppe von N Individuen durch die Abwesenheit von Vermögenseffekten charakterisiert sind, dann: ist eine Allokation über diese Gruppe dann und nur dann effizient, wenn diese Allokation den Gesamtwert dieser Gruppe maximiert: Gesamtwert = P(y) + v1(y) + v2(y) + ... +vN(y) wobei: P(y) vi(y) = x1 + x 2 + … + xN monetärer Wert der Wahlhandlungen aus der Perspektive des Individuums i VK Organisation und Personal (040053/2) 15 b) Vermögenseffekte, Gesamtwertmaximierung und das Coase-Theorem (5/8) Gesamtwertmaximierung (2/4): Gibt es eine andere Allokation, welche die gesamtwertmaximierenden Allokationen dominiert? U2 Allokationen, welche den Gesamtwert maximieren, d.h. effizient sind Allokationen, welche den Gesamtwert nicht maximieren, d.h. ineffizient sind U1 VK Organisation und Personal (040053/2) 16 b) Vermögenseffekte, Gesamtwertmaximierung und das Coase-Theorem (6/8) Gesamtwertmaximierung (3/4): Gibt es für jede ineffiziente Allokation eine alternative Allokation, die von allen Beteiligten präferiert wird? U2 Allokationen, die strikt besser als A sind A U1 VK Organisation und Personal (040053/2) 17 b) Vermögenseffekte, Gesamtwertmaximierung und das Coase-Theorem (7/8) Gesamtwertmaximierung (4/4): Î Wenn die Wahlhandlung einer Gruppe zu einer ineffizienten Allokation führt, d.h. der Gesamtwert nicht maximiert wird, gibt es immer eine dominante (von der ganzen Gruppe strikt bevorzugte) Wahlhandlung, die dadurch charakterisiert ist, dass sie den Gesamtwert maximiert. VK Organisation und Personal (040053/2) 18 b) Vermögenseffekte, Gesamtwertmaximierung und das Coase-Theorem (8/8) Coase-Theorem: Wenn: die Präferenzen einer Gruppe von N Individuen durch: - die Abwesenheit von Vermögenseffekten charakterisiert sind und - das positive Effizienzprinzip gilt, dann: wird die Gruppe immer die effiziente Allokation wählen, unabhängig von der Macht-, Einkommens- oder Vermögensverteilung. Î Die Macht-, Einkommens- oder Vermögensverteilung beeinflusst lediglich die Aufteilung der Kosten und Erträge auf die N Individuen der Gruppe! VK Organisation und Personal (040053/2) 19 Aufgabe 1 In einem Gewerbegebiet ist ein Grundstück noch unbebaut. Der neue Bauherr B hat aus dem Neubau eines Hochhauses einen Nettowert von 1.000. Der Besitzer des Grundstücks daneben A erleidet einen Verlust, weil Schatten auf sein Grundstück fällt. Nehmen Sie an, dass die Präferenzen von A und B durch die Abwesenheit von Vermögenseffekten charakterisiert. a) Der Schatten fällt in die Büroräume des A. Der Verlust ist mit 500 anzusetzen. Gibt es eine effiziente Allokation – Bau / nicht Bau? b) Der Schatten fällt auf die Gärtnerei des A. Der Verlust ist mit 1.500 anzusetzen. Gibt es eine effiziente Allokation – Bau / nicht Bau? c) Kommen die effizienten Allokationen in a) und b) zustande, wenn: i) das Recht ursprünglich bei A liegt? ii) das Recht ursprünglich bei B liegt? VK Organisation und Personal (040053/2) 20 Aufgabe 2 Eine Hausgemeinschaft mit zwei Parteien überlegt sich, für die Gartenpflege x einen Gärtner zu beschäftigen. Unter Berücksichtigung der Kosten ergeben sich für die beiden Parteien folgende (Netto)Wertfunktionen yi: Partei 1 y1 = 4 + 2x – x2 Partei 2 y2 = 10x – x2 a) Wie viele Einheiten Gartenpflege wünscht sich: i) Partei 1? ii) Partei 2? b) Partei 2 weigert sich, von ihrem Optimum abzurücken, da sie das Haus besitzt und daher entscheiden darf. Partei 1 schlägt nun vor, den Gesamtwert zu maximieren. Stimmt Partei 2 zu? c) Wie sieht ein mögliches Transferzahlungssystem aus, damit bei einer Gesamtwertmaximierung Partei 2 zustimmt? VK Organisation und Personal (040053/2) 21 c) Verfügungsrechte, Hierarchien (1/21) Alchian/Demsetz (1972) (1/3): Team-Produktion: Der Output des gesamten Teams ist grösser als die Summe der durch jedes Teammitglied allein maximal erreichbaren Outputs: Teamoutput > ∑i(individueller Outputi) Æ Wenn die Team-Mitglieder nach ihrem individuellen Grenzprodukt entlohnt werden, wird weniger als der gesamte Erlös der Produktion verteilt. Æ Wenn der zusätzliche Erlös der Teamproduktion unkonditional auf alle Teammitglieder verteilt wird, werden Anreize gesetzt, welche die individuelle Leistungserbringung negativ beeinflussen („shirking“) Æ vgl. Wandtafel! VK Organisation und Personal (040053/2) 22 c) Verfügungsrechte, Hierarchien (2/21) Alchian/Demsetz (1972) (2/3): Î In Team-Produktionen muss notwendigerweise eine Überwachung („Monitoring“ Æ Existenz von Bossen) und Sanktionierung der individuellen Leistungserbringung statt finden! Überwacher kontrollieren Überwacher??? Überwacher kontrollieren Produktionsteam Produktionsteam Î Wichtiger Beitrag der Theorie: Hierarchische Unternehmensstrukturen entstehen als dominante Mechanismen! Æ Hierarchien reflektieren somit keinen Ausbeutungsmechanismus! Æ Wer überwacht den Überwacher? VK Organisation und Personal (040053/2) 23 c) Verfügungsrechte, Hierarchien (3/21) Alchian/Demsetz (1972) (2/3): Î In Team-Produktionen muss notwendigerweise eine Überwachung („Monitoring“ Æ Existenz von Bossen) und Sanktionierung der individuellen Leistungserbringung statt finden! Überwacher kontrollieren Überwacher??? Überwacher kontrollieren Produktionsteam Produktionsteam Æ Überwacher wird motiviert, indem er das Residualeinkommen erhält! Æ Es braucht keine Überwacher der Überwacher! VK Organisation und Personal (040053/2) 24 Aufgabe 3 Die Produktionsfunktion eines Teams aus zwei Personen ist gegeben durch: y(x1, x2) = 5(x1x2)0,4 Dabei bedeuten: y (x1, x2) xi Output, gemessen in Geldeinheiten (GE) Input von Teammitglied i; i=1,2, gemessen in GE Die Teammitglieder können den Input des jeweils anderen nicht unmittelbar beobachten, z.B. weil die Arbeitsplätze räumlich getrennt sind. VK Organisation und Personal (040053/2) 25 Aufgabe 3 a) Ermitteln Sie die effiziente Lösung und geben Sie folgende Werte an: - den Gesamtwert, bzw. „Gewinn“ aus der Produktion VG, - die individuellen Inputs der Teammitglieder xi, - den Gesamtoutput y, - die individuellen Erträge aus der Teamproduktion Li - dazu wird der Output zu gleichen Teilen zwischen den Teammitgliedern aufgeteilt - die individuellen Werte der Produktion für die beiden Teammitglieder Vi Tragen Sie die Werte in die Tabelle ein! b) Beide Teammitglieder vereinbaren, den für die effiziente Lösung notwendigen Arbeitseinsatz zu erbringen. Trotzdem reduziert Teammitglied 1 seinen Arbeitseinsatz. - Auf welches Niveau senkt Teammitglied 1 seinen Arbeitseinsatz - Wie gross ist der individuelle Wert V1? - Wie nennt man dieses Verhalten? VK Organisation und Personal 26 (040053/2) Aufgabe 3 c) Somit hat auch Teammitglied 2 einen Anreiz, den Arbeitseinsatz zu reduzieren. Welchen Arbeitseinsatz leisten beide Teammitglieder im NashGleichgewicht? Berechnen Sie wieder: - den Gesamtwert, bzw. „Gewinn“ aus der Produktion VG, - die individuellen Inputs der Teammitglieder xi, - den Gesamtoutput y, - die individuellen Erträge aus der Teamproduktion Li - dazu wird der Output zu gleichen Teilen zwischen den Teammitgliedern aufgeteilt - die individuellen Werte der Produktion für die beiden Teammitglieder Vi Tragen Sie die Werte in die Tabelle ein! VK Organisation und Personal (040053/2) 27 Aufgabe 3 d) Beide Teammitglieder haben also einen Anreiz zur Minderleistung. Daher wird überlegt, die einzeln erbrachten Leistungen kontrollieren zu lassen (Monitor). Dies würde jedoch zu Kontrollkosten in Höhe von KM = 8 führen. Berechnen Sie wieder: - den Gesamtwert, bzw. „Gewinn“ aus der Produktion mit Monitor VM, - die individuellen Inputs der Teammitglieder xi, - den Gesamtoutput y, - die individuellen Erträge aus der Teamproduktion Li, - die individuellen Werte der Produktion für die beiden Teammitglieder Vi Tragen Sie die Werte in die Tabelle ein. e) Wie müsste ein Anreizsystem aussehen, dass die effiziente Lösung implementiert und den Residualgewinn des Monitors VM auf null drückt? VK Organisation und Personal (040053/2) 28 Aufgabe 3 VK Organisation und Personal (040053/2) 29 c) Verfügungsrechte, Hierarchien (4/21) Modell 1: Der Effekt der Überwachungskosten (1/10) Grenzerlös MB, Grenzkosten MC MC MB Überwachungsleistung MB: MC: Marginale Unternehmenswertsteigerung durch Steigerung der Überwachung der 30 Produktionsmitarbeiter VK Organisation und Personal (040053/2) Grenzkosten der Überwachungsleistung für zwei einzelne, identische Überwacher A und B c) Verfügungsrechte, Hierarchien (5/21) Modell 1: Der Effekt der Überwachungskosten (2/10) Grenzerlös MB, Grenzkosten MC MC Annahme: Produktionskosten entsprechen der Summe der Flächen A und B (Fixum, z.B. Löhne für Arbeiter) A MB B E0 E0: Überwachungsleistung Überwachungsleistung, die eingesetzt werden muss, damit die Produktionskosten VK Organisation und Personal (040053/2) gedeckt werden 31 c) Verfügungsrechte, Hierarchien (6/21) Modell 1: Der Effekt der Überwachungskosten (3/10) Grenzerlös MB, Grenzkosten MC MC A Die Einstellung eines Überwachers ist profitabel, wenn: Residualer Ertrag der Überwachung (C+D) ≥ Gesamtkosten der Überwachung (B+D) C MB B D E0 E1: E1 Optimale Überwachungsleistung eines Überwachers VK Organisation und Personal (040053/2) Überwachungsleistung 32 c) Verfügungsrechte, Hierarchien (7/21) Modell 1: Der Effekt der Überwachungskosten (4/10) Grenzerlös MB, Grenzkosten MC MC A C MB B D E0 E0´ E1 Wenn B < C, dann: VK Organisation und Personal - werden die Produktionsarbeiter für sich einen höheren Lohn beanspruchen. (040053/2) - ist der Überwacher weiterhin bereit zu kontrollieren. Überwachungsleistung 33 c) Verfügungsrechte, Hierarchien (8/21) Modell 1: Der Effekt der Überwachungskosten (5/10) Grenzerlös MB, Grenzkosten MC MC A C MB B D E0´ E0 E1 Wenn B > C, dann: VK Organisation undmüssen Personal - werden die Produktionsarbeiter Lohnverzicht üben (040053/2) - damit der Überwacher kompensiert werden kann. Überwachungsleistung 34 c) Verfügungsrechte, Hierarchien (9/21) Modell 1: Der Effekt der Überwachungskosten (6/10) Grenzerlös MB, Grenzkosten MC MC A C MB B D E0 E1 Überwachungsleistung Im Unternehmensgleichgewicht mit einem Überwacher muss gelten: B = C VK Organisation und Personal (040053/2) 35 c) Verfügungsrechte, Hierarchien (10/21) Modell 1: Der Effekt der Überwachungskosten (7/10) Grenzerlös MB, Grenzkosten MC MCA= MCB MCA+B C A MB D B E0 MCA+B: E1 Überwachungsleistung Grenzkosten der gemeinsamen Überwachungsleistung unter Berücksichtigung von Organisation und Personal 36 Spezialisierungsvorteilen VK (Skaleneffekten) (040053/2) c) Verfügungsrechte, Hierarchien (11/21) Modell 1: Der Effekt der Überwachungskosten (8/10) Grenzerlös MB, Grenzkosten MC MCA= MCB MCA+B MB E0 E2/2 E2: E2/2: E1 E2 Überwachungsleistung Optimale Überwachungsleistung beider Überwacher VK Organisation und Personal 37 (040053/2) Optimale Überwachungsleistung des einzelnen Überwachers bei gemeinsamer Ausübung c) Verfügungsrechte, Hierarchien (12/21) Modell 1: Der Effekt der Überwachungskosten (9/10) Grenzerlös MB, Grenzkosten MC MCA= MCB A´ MCA+B C´ E´ MB B´ D´ F´ E0 E2/2 E1 E2 Überwachungsleistung Die Einstellung eines zusätzlichen Überwachers ist profitabel, wenn: VK Organisation und Personal 38 Residualer Ertrag der Überwachung (C´+D´+E´+F´) ≥ Gesamtkosten der Überwachung (B´+D´+F´) (040053/2) c) Verfügungsrechte, Hierarchien (13/21) Modell 1: Der Effekt der Überwachungskosten (10/10) Grenzerlös MB, Grenzkosten MC MCA= MCB A´ MCA+B C´ E´ MB B´ D´ F´ E0 E2/2 E1 E2 Überwachungsleistung Im UnternehmensgleichgewichtVKmit zwei Überwachern muss gelten: B´ = C´ + E´ Organisation und Personal (040053/2) 39 c) Verfügungsrechte, Hierarchien (14/21) Modell 2: Unternehmenswert als Funktion der Trennung von Management und Eigentum (1/8) Indifferenzkurven des Eigentümer-Managers V, W VU FU V: W: F: Transformationskurve zwischen dem Vermögen W des EigentümerManagers und den Investitionsausgaben mit Konsumcharakter F Transformationskurve zwischen Unternehmenswert V und Investitionsausgaben mit Konsumcharakter F Æ Steigung = -1 F Wert des Unternehmens Vermögen des Eigentümer.-Managers VK Organisation und Personal 40 Investitionsausgaben mit Konsumcharakter (040053/2) Æ nichtgeldliche Vorteile des Eigentümer-Managers, z.B. luxuriöse Büroausstattung, etc. c) Verfügungsrechte, Hierarchien (15/21) Modell 2: Unternehmenswert als Funktion der Trennung von Management und Eigentum (2/8) V, W VU V* F* (V*, F*): FU VK Organisation und Personal Optimum für den Eigentümer-Manager (040053/2) F 41 c) Verfügungsrechte, Hierarchien (16/21) Modell 2: Unternehmenswert als Funktion der Trennung von Management und Eigentum (3/8) Idee: • Der Eigentümer-Manager will einen Anteil (1-a) von seinem Unternehmen VU an außenstehende Kapitalgeber verkaufen. Æ Der Eigentümer-Manager behält also den Anteil a. • Der Eigentümer-Manager will weiterhin sämtlich Geschäfte leiten. Æ Die Kapitalgeber erwerben mit dem Anteil (1-a) keine Stimmrechte, können also auch keinen Einfluss auf die Höhe der Investitionsausgaben mit Konsumcharakter F nehmen! Æ Zu welchem Preis kann der Eigentümer-Manager den Anteil (1-a) an die Kapitalgeber verkaufen? VK Organisation und Personal (040053/2) 42 c) Verfügungsrechte, Hierarchien (17/21) Modell 2: Unternehmenswert als Funktion der Trennung von Management und Eigentum (4/8) V, W VU W0 V* V0 (W0, F0): V0 Transformationskurve zwischen dem Vermögen W des EigentümerManagers und den Investitionsausgaben mit Konsumcharakter F Æ Steigung = -a Transformationskurve zwischen Unternehmenswert V und Investitionsausgaben mit Konsumcharakter F Æ Steigung = -1 F F* F0 FU Optimum für den Eigentümer-Manager bei einer Trennung von Eigentum und Management VK Organisation und Personal Tatsächlicher Wert des Unternehmens (040053/2)nach den Investitionsausgaben 0 mit Konsumcharakter F 43 c) Verfügungsrechte, Hierarchien (18/21) Modell 2: Unternehmenswert als Funktion der Trennung von Management und Eigentum (5/8) V, W VU aV* V* (1-a)V* F* (1-a)V * : FU F VK Organisation Preis, den ein kurzsichtiger Investor und fürPersonal den Anteil (1-a) zu zahlen bereit ist (040053/2) 44 c) Verfügungsrechte, Hierarchien (19/21) Modell 2: Unternehmenswert als Funktion der Trennung von Management und Eigentum (6/8) V, W VU Rationale Investoren werden die höheren Investitionsausgaben mit Konsumcharakter des EigentümerManagers antizipieren! V* W1 V1 (W1, F1): V1 F F* F1 FU Optimum für den Eigentümer-Manager, wenn der Investor den Preis (1-a)V* bezahlt Tatsächlicher Wert des Unternehmens nach den Investitionsausgaben VK Organisation und Personal 45 1 mit Konsumcharakter F (040053/2) c) Verfügungsrechte, Hierarchien (20/21) Modell 2: Unternehmenswert als Funktion der Trennung von Management und Eigentum (7/8) V, W Rationale Investoren werden die höheren Investitionsausgaben mit Konsumcharakter des EigentümerManagers antizipieren! VU V* V´ F* (V´, F´): Gleichgewichtszustand F´ FU VK Organisation und Personal (040053/2) F 46 c) Verfügungsrechte, Hierarchien (21/21) Modell 2: Unternehmenswert als Funktion der Trennung von Management und Eigentum (8/8) Schlussfolgerungen: Die Trennung von Management und Eigentum führt dazu, dass: • die Investitionsausgaben mit Konsumcharakter F ansteigen. • der Marktwert V des Unternehmens sinkt. VK Organisation und Personal (040053/2) 47 Aufgabe 4 Herr Müller ist alleiniger Besitzer eines Unternehmens. Der Wert des Unternehmens beträgt ŷ. Zur Steigerung seines Nutzens kann Herr Müller aus dem Unternehmen Geld für den persönlichen Konsum nehmen. Seine Nutzenfunktion ist: U = y + c½ Dabei bedeuten: y Wert des Unternehmens nach der Konsumentnahme Æ Jede entnommene Einheit c schmälert den Wert des Unternehmens um eine Einheit! c Höhe der Konsumentnahme a) Wie hoch ist die optimale Konsumentnahme durch Herrn Müller? b) Herr Müller möchte einen Anteil a seines Unternehmens verkaufen. Dabei stellt er sicher, dass er die alleinige effektive Kontrolle über das Unternehmen behält. Es gibt mehrere Investoren, die diesen Anteil kaufen möchten. Alle Investoren kennen die Nutzenfunktion von Herrn Müller. 48 VK Organisation und Personal (040053/2) bereit sein, zu zahlen? Welchen Preis p werden die Investoren Aufgabe 4 Herr Müller ist alleiniger Besitzer eines Unternehmens. Der Wert des Unternehmens beträgt ŷ. Zur Steigerung seines Nutzens kann Herr Müller aus dem Unternehmen Geld für den persönlichen Konsum nehmen. Seine Nutzenfunktion ist: U = y + c½ Dabei bedeuten: y Wert des Unternehmens nach der Konsumentnahme Æ Jede entnommene Einheit c schmälert den Wert des Unternehmens um eine Einheit! c Höhe der Konsumentnahme c) Welchen Einfluss hat der Verkauf der Unternehmensanteile auf die Konsumentnahme durch Herrn Müller - bedenken Sie, dass Herr Müller die Konsumentnahme unkontrolliert vornehmen kann? VK Organisation und Personal (040053/2) 49 d) Unternehmensrechtsformen in der ökonomischen Analyse (1/7) Personengesellschaften (1/2): Rechtliche Verfassung des Unternehmens Offene Gesellschaft §§ 105 bis 160 UGB Verteilung der Eigentumsrechte - OG kann zu jedem erlaubten unternehmerischen wie auch nichtunternehmerischen Zweck gegründet werden. - Gründung erfolgt mittels Gesellschaftsvertrag zwischen mindestens zwei Personen. Æ Gesellschaftsvertrag harmonisiert die individuellen Zielsetzungen! - Gesellschafter haften unbeschränkt und solidarisch. Æ Residualer Gewinnanspruch bei voller persönlicher Haftung! VK Organisation und Personal (040053/2) 50 d) Unternehmensrechtsformen in der ökonomischen Analyse (2/7) Personengesellschaften (2/2): Rechtliche Verfassung des Unternehmens Kommanditgesellschaft §§ 161 bis 177a HGB Verteilung der Eigentumsrechte - Gründung erfolgt mittels Gesellschaftsvertrag zwischen mindestens zwei Personen, wobei mindestens ein Gesellschafter ein Kommanditist und ein weiterer Komplementär ist. - Komplementär Æ Vollhafter: Unbeschränkt und solidarische Haftung Æ Kann gegenüber Gläubiger nicht einwenden, dass er nur zur Hälfte am Unternehmen beteiligt ist! - Kommanditist Æ Teilhafter: Wenn Kommanditeinlage geleistet, dann keine Haftung gegenüber Gläubiger. d) Unternehmensrechtsformen in der ökonomischen Analyse (3/7) Kapitalgesellschaften (1/2): Rechtliche Verfassung des Unternehmens Aktiengesellschaft Die rechtlichen Grundlagen finden sich im Aktiengesetz (AktG) Verteilung der Eigentumsrechte - Grundkapital beträgt mindestens 70.000 € und ist in Aktien zerlegt. Es wird durch die Übernahme der Aktien durch die Gründer aufgebracht. Æ Möglichkeit gestreuten Eigentums Æ Möglichkeit der Trennung von Eigentum und Management - Vorstand Æ Geschäftsführung Aufsichtsrat Æ Kontrollorgan Hauptversammlung Æ Eigentümerversammlung (Aktionäre) - Haftung der Aktionäre ist auf das Grundkapital beschränkt! - Residualer Gewinn wird in Form von Dividenden pro Aktie verteilt. d) Unternehmensrechtsformen in der ökonomischen Analyse (4/7) Kapitalgesellschaften (2/2): Rechtliche Verfassung des Unternehmens Gesellschaft mit beschränkter Haftung Die rechtlichen Grundlagen finden sich im GmbH-Gesetz. Verteilung der Eigentumsrechte - Stammkapital beträgt mindestens 35.000 € und muss bei der Gründung mindestens zur Hälfte einbezahlt sein. - GmbH haftet nur mit dem Gesellschaftsvermögen, nicht jedoch mit dem Privatvermögen der Gesellschafter. VK Organisation und Personal (040053/2) 53 d) Unternehmensrechtsformen in der ökonomischen Analyse (5/7) Übrige (1/2): Rechtliche Verfassung des Unternehmens Genossenschaft Verteilung der Eigentumsrechte - Leitmaxime : Förderung der Mitglieder, die primär über Leistungsbeziehungen zwischen den Mitgliedern und dem Gemeinschaftsunternehmen erfolgt. Æ Mitglieder sind zugleich Geschäftspartner (Lieferant, Abnehmer) und Eigenkapitalgeber. Æ Gewinne werden nicht um ihrer selbst willen, sondern als Mittel zur Erfüllung des Förderauftrages angestrebt. - Leistungsbeziehung ist freiwillig. Kapitalbeteiligung ist eine obligatorische Folge aus dem Mitgliedschaftserwerb. - Jedes Mitglied hat ein Stimmrecht, unabhängig von der Zahl der übernommenen Geschäftsanteile. - Haftung ist durch den Gründungsvertrag geregelt. - Anteile sind nicht handelbar! d) Unternehmensrechtsformen in der ökonomischen Analyse (6/7) Übrige (2/2): Rechtliche Verfassung des Unternehmens Verteilung der Eigentumsrechte Verein - Kann sowohl gemeinnützige als auch wirtschaftliche Interessen verfolgen. - Mitglieder haben Stimmrecht. - Rechte sind nicht übertragbar. Æ Rechte können nicht veräußert werden! - Haftung grundsätzlich nur durch das Vereinsvermögen. - Kein Residualeinkommensanspruch. Stiftung - Einrichtung, die mit Hilfe eines Vermögens einen vom Stifter festgelegten Zweck verfolgt, welcher in der Satzung fest gelegt ist. Æ Geschäftsführer dürfen nur dieses Ziel verfolgen! - Anteile können nicht veräußert werden. - Hat im Unterschied zu einem Verein keine Mitglieder. d) Unternehmensrechtsformen in der ökonomischen Analyse (7/7) Æ Das positive Effizienzprinzip impliziert, dass die beobachtbare Koexistenz von verschiedenen Unternehmensrechtsformen, auf die Dominanz der jeweiligen Organisationsform in der betrachteten Situation zurück zu führen sein muss. VK Organisation und Personal (040053/2) 56 e) Exkurs Eigentum - Eigentumsrechte (1/8) Einleitung (1/3) Î Sind die Eigentumsrechte: - eindeutig definiert - vor Gericht durchsetzbar - übertragbar dann: - kann der Eigentümer einer Sache frei über das Residualeinkommen (residual return) verfügen. Æ Betrag der übrig bleibt, nachdem alle Ansprüche abgegolten wurden. - besitzt der Eigentümer einer Sache die residualen Verfügungsrechte (residual rights of control) Æ Rechte, welche nicht explizit dem Gesetzgeber oder einer anderen Partei via Vertrag zugewiesen wurden. Æ Der Eigentümer wird seine residualen Verfügungsrechte so einsetzen, dass das Residualeinkommen maximiert wird. VK Organisation und Personal (040053/2) 57 e) Exkurs Eigentum - Eigentumsrechte (2/8) Einleitung (2/3) Æ Der Eigentümer wird seine residualen Verfügungsrechte so einsetzen, dass das Residualeinkommen maximiert wird. Î Das Residualeinkommen maximieren ist gleichbedeutend wie den Gesamtwert maximieren! Residualeinkommen Gesamtwert Fixe Ansprüche Î Wenn der Eigentümer seine residualen Verfügungsrechte so einsetzt, dass der Gesamtwert maximiert wird, dann wird er gemäss Coase-Theorem die effiziente Allokation wählen! e) Exkurs Eigentum - Eigentumsrechte (3/8) Einleitung (3/3) Î Sind die Eigentumsrechte: - nicht eindeutig definiert (unassigned) - vor Gericht nicht durchsetzbar (insecure) - nicht übertragbar (untradable) dann wird keine effiziente Allokation erreicht! Æ z.B. Fische, Öl, Grundwasser, Sozialismus VK Organisation und Personal (040053/2) 59 e) Exkurs Eigentum - Eigentumsrechte (4/8) Wem gehört ein Unternehmen? (1/5) Î Eigentümer: - kann frei über das Residualeinkommen (residual return) verfügen - besitzt die residualen Verfügungsrechte (residual rights of control) Î Gibt es in Unternehmen eine Person / Gruppe von Personen, welche die Charakteristika eines Eigentümers aufweist? VK Organisation und Personal (040053/2) 60 e) Exkurs Eigentum - Eigentumsrechte (5/8) Wem gehört ein Unternehmen? (2/5) Akteur Kompetenzen Shareholder (Anteilseigner, Aktionär): - Können Vorstände und Aufsichtsräte wählen. - Können über grundlegende strategische und strukturelle Veränderungen des Unternehmens entscheiden. - Können nicht über Dividenden entscheiden. - Können keine Angestellten einstellen und entlassen. - Können keine operativen Entscheidungen (Preise, Löhne, Investitionen, etc.) treffen. Æ Shareholder haben klar definierte Rechte, keine residualen Verfügungsrechte, können aber über das Residualeinkommen verfügen! Vorstand: - Entscheidet über Dividenden. - Entscheidet über Vorstandsvergütungen. - Entscheidet über die strategische Ausrichtung. Æ Vorstand besitzt die residualen Verfügungsrechte, kann VK aber nichtundüber das Residualeinkommen Organisation Personal verfügen! (040053/2) 61 e) Exkurs Eigentum - Eigentumsrechte (6/8) Wem gehört ein Unternehmen? (3/5) Akteur Management / Angestellte: Kompetenzen - Entscheidet über Einstellungen und Entlassungen. Treffen operative Entscheidungen. Kontrollieren den Informationsfluss zum Vorstand. Führen die strategischen Vorstands-Entscheidungen aus, können die Entscheide aber auch blockieren… Æ Oder besitzt das Management / die Angestellten sogar das residuale Verfügungsrecht? Î Es gibt keine Person / Gruppe von Personen, welche die Charakteristika eines Eigentümers alleine aufweist! Æ Es gibt keine Person / Gruppe von Personen, die seine residualen Verfügungsrechte so einsetzt, dass das Residualeinkommen maximiert wird. VK Organisation und Personal (040053/2) 62 e) Exkurs Eigentum - Eigentumsrechte (7/8) Wem gehört ein Unternehmen? (4/5) Æ Es gibt keine Person / Gruppe von Personen, die seine residualen Verfügungsrechte so einsetzt, dass das Residualeinkommen maximiert wird. Î Es gibt keine Person / Gruppe von Personen, die das Residualeinkommen maximiert, oder gleichbedeutend den Gesamtwert maximiert! Î Wenn es keine Person / Gruppe von Personen gibt, die seine residualen Verfügungsrechte so einsetzt, dass der Gesamtwert maximiert wird, dann wird gemäss Coase-Theorem eine ineffiziente Allokation gewählt! Î Werden in dieser Welt bei der Unternehmensführung lediglich die Interessen der Shareholder berücksichtigt, dann muss aus Effizienzgesichtspunkten dagegen opponiert werden! VK Organisation und Personal (040053/2) 63 e) Exkurs Eigentum - Eigentumsrechte (8/8) Wem gehört ein Unternehmen? (5/5) Æ Nur wenn: - alle Eigentumsrechte definiert, durchsetzbar & übertragbar sind - vollständiger Wettbewerb gilt - keine / tiefe Transaktionskosten vorherrschen dann ist das Coase-Theorem anwendbar. Æ Verfolgt in einer solchen Welt ein Unternehmen dann lediglich die Interessen seiner Shareholder, dann kann aus Effizienzgesichtspunkten dagegen nicht opponiert werden! VK Organisation und Personal (040053/2) 64
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