LB261 Umschlag.qxd - Jugendburg Ludwigstein

Dezember 2013
63. Jahrgang
Heft 261
Selbstverständnis der
Vereinigung Jugendburg Ludwigstein
Die Burg Ludwigstein wurde von der deutschen Jugendbewegung, wie sie im
Wandervogel ihren ersten Ausdruck fand, als Jugendburg und Erinnerungsmal
an die im Ersten Weltkrieg gefallenen Brüder wieder errichtet. Nach dem
Zweiten Weltkrieg wurde das Gedenken an dessen Gefallene und an die Opfer
der Gewalt aus den Bünden mit einbezogen.
Die Vereinigung Jugendburg Ludwigstein e. V. ist Nachfolgerin der 1920 gegründeten Vereinigung zum Erwerb, Wiederaufbau und zur Erhaltung der Burg Ludwigstein
bei Witzenhausen an der Werra. Die Burg steht der Jugend und den Älteren in
Wahrung der Tradition der deutschen Jugendbewegung als Jugendherberge und
Tagungsstätte offen; sie soll menschliche Begegnung, Sammlung und gemeinsame
Erholung vermitteln. Die Burg ist Sitz des Archivs der deutschen Jugendbewegung.
Um die Erreichung dieses Zieles auch für die Zukunft sicherzustellen, beschloss die Ordentliche Mitgliederversammlung der Vereinigung Jugendburg
Ludwigstein e. V. vom 18. Juni 1966, das Eigentum an der Burg und dem
Archiv der deutschen Jugendbewegung auf eine gemeinnützige Stiftung privaten Rechts zu übertragen, die den Namen „Stiftung Jugendburg Ludwigstein
und Archiv der deutschen Jugendbewegung“ führt.
Präambel der Vereinssatzung
Impressum
Ludwigsteiner Blätter Zeitschrift der Vereinigung Jugendburg Ludwigstein e. V.
63. Jahrgang, Heft 261 vom Dezember 2013
Satz, Layout, Druck
und Versand:
Martin Schott, Leidener Straße 135, 47839 Krefeld
Redaktion:
Sandra Büchsenschütz-Nothdurft, Tütthees 15, 47559 Kranenburg
Florian Horst, Nahlstraße 10, 34117 Kassel
Druck:
Druckhaus Duisburg OMD GmbH, Duisburg
(auf 100 % Recyclingpapier)
Erscheinungsweise:
vierteljährlich, Auflage: 550
Redaktionsschluss:
für Heft 262 am 15. Februar 2014
Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.
Titelmotiv:
Gewitterstimmung über dem Ludwigsteiner Land; Foto: Carsten Deiters
Bildnachweis:
Burg: 25-29; Deiters: 9, 11, 20-21; Demmer: 30; Hermera: 44, 45;
Horst: 4; Lentz: 31; Pflüger-Grone: 43; Schichl: 8; Schott: 6
I NHALT
Inhalt der Ludwigsteiner Blätter, Dezember 2013
Meißnertreffen 2013
Die Jugend bestimmt sich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . HNA, Stefan Forbert
3500 Jugendbewegte zum Jubiläumslager . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . HNA
Start der Ludwigsteiner Meißnerwochen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . stk, HNA
Meißner-Erklärung 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Das Meißnerlager . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Juliane Palm (kani)
Fackel als Verbindung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfram Skupio, HNA
Feuerfeier geht in Regen unter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . zps, HNA
Naturerleben gegen inneres Vereinsamen . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stefan Forbert, HNA
Stilles Gedenken im Fackelschein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . zcc, HNA
Ende und Anfang – Die Meißnernacht 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Raphael Ferres
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Burg aktuell
Einschnitt auf Burg Ludwigstein . . . . . . . . . . . . . . . . . Eva Eisenträger, Roland Lentz,
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Alexander Liebig, Jörg Zimmer
Land friert Geld für Burg Ludwigstein vorerst ein . . . . . . . . . . . . . Stefan Forbert, HNA
Hauptsorge gilt den Gästen der Burg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stefan Forbert, HNA
Burg Ludwigstein hat guten Ruf als Bildungsstätte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ahl, HNA
Kein Platz für extremes Gedankengut . . . . . Maren Apel, MarktSpiegel Witzenhausen
Auch Schritte zur Abgrenzung positiv . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stefan Forbert, HNA
Fahnen im Gedenkraum wurden eingerollt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bauhüttenkreis
Brief an die Bünde . . . . . . . . . . . . . . Stiftungsvorstand, Kuratorium, Burgbetrieb, Jubi
Stellungnahme zur Aussetzung der Nutzung durch jugendbewegte Gruppen . . . . . . .
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VJL – Vereinigung Jugendburg Ludwigstein / Stiftungsvorstand
Geleitwort zu dieser Ausgabe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Florian Horst
Neu im Stiftungsvorstand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Roland Lentz
Aus dem VJL-Vorstand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Holger Pflüger-Grone
Protokoll der ordentlichen Mitgliederversammlung . . . . . . . . . . . . . . . . . Marie Medow
Ein ganz persönlicher Bericht zur OMV 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tatjana Wander
Ein offener Brief an Holger Pflüger-Grone . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tatjana Wander
Jahresschlusswort 2013 des VJL-Vorstandes . . . . . . . Tatjana Wander, Matti Zimmer
Hohe und runde Geburtstage 2014 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Dialog der Bünde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . VJL-Vorstand
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Burg intern
Neu auf der Burg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Ingrid Becker feiert 25-jähriges Dienstjubiläum . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicole Demmer
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Veranstaltungen auf der Burg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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G ELEITWORT
Lieber Leser, liebe Leserin,
M
eißner 2013 – was ein Fest, was
für Freude und was für Folgen.
Folgen für die Burg, den Burgbetrieb und
unsere Mitarbeiter, das Ansehen der Burg.
Reputationsverluste oder Imageschäden
sind Begriffe, die das von Außen mit Hilfe
renommierter Medien über die Burg verbreitete Bild deuten helfen. Eigentlich hat
unser Burgbetriebsleiter einen dem rechten Lager zugehörigen Menschen des
Burggeländes verwiesen – anläßlich des
Marktes der Jugendbewegung. Ein Schritt,
der einigen Kritikern der Burg nicht weit
genug ging – es seien schließlich noch
andere Neu-Rechte auf dem Markt unterwegs gewesen. Nur erkannte die offenbar
niemand – wie auch, schließlich ist niemand mit verfassungsfeindlichen Symbolen oder Hetzschriften über das Burggelände gelaufen und hat Jugendliche oder
Erwachsene zu irgendwelchen diesbezüglichen Taten verführt. Da nun also ein stiller Beobachter der Szenerie offenbar
Kenntnis von diesen Personen hatte, fotografierte er diese und schrieb in einen
Internet-Blog der renommierten Zeitung
„Zeit-online“ seine Meinung über rechte
Umtriebe auf der Burg.
Im Internet blieb hängen: „Eklat um
rechte Umtriebe auf Burg Ludwigstein“.
Es hagelte Stornierungen von Klassenfahrten und anderen bereits gebuchten
Veranstaltungen – einen Dialog mit der
Burg zur Aufklärung der als belastbaren
Vorwurf verstandenen Meinungsäußerung
haben nur wenige gesucht. Diese Meinungsäußerung kann nur als effektheischend bezeichnet werden, eine faire
Beleuchtung der Umstände hätte auch
anders lauten können, zum Beispiel: Burgbetriebsleiter verweist Neu-Rechten des
Geländes oder ähnlich. Nein, hier wurde
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die negative Aussage gesucht und
geschickt in die Medien lanciert.
Auf der letzten Ordentlichen Mitgliederversammlung dann die dringend notwendige Aussprache der Versammelten.
Es gab Stimmen, die auf die „Offene Burg
– Eine Erklärung“ hinwiesen und ihre
Offenheit als zu frei, zu offen, zu liberal
kritisierten, die offenbar lieber eine stärkere Eingrenzung des Zugangsrechtes zur
Burg bevorzugen. Freiheit? – Ja, aber für
wen soll diese Freiheit gelten? – Für alle?
Diese Frage bleibt zu klären.
Schlussendlich blieb keine andere
Lösung, als bündische Veranstaltungen
für ein Jahr auszusetzen. In dieser Zeit
wird ein professionell begleiteter Mediationsprozess vom Vorsitz der VJL zwischen
den Bünden angestoßen – damit die Bünde
unter sich klären können, was bündisch
sein ausmacht, wer die „Bünde“ sind und
was sie in einem Rechtsstaat an Freiheiten
genießen – und anderen zugestehen können. Ein interessantes Jahr steht bevor,
fordern wir für alle geltende und mitgetragene Lösungen!
G ELEITWORT / M EISSNERTREFFEN
Leider kommt die Berichterstattung
über die durchaus positiven Erlebnisse
und Ereignisse des Meißnerjahres
dadurch etwas zu kurz. Das Lager in
Frankershausen war großartig, die
Meißnerfahrt hatte sehr viele schöne
Aspekte und die Aktivitäten auf der
Burg Ludwigstein haben gezeigt, dass
2013
dort Leben und Offenheit groß geschrieben wird.
Zu guter Letzt wünscht das Redaktionsteam der Ludwigsteiner Blätter allen
Lesern eine frohe Vorweihnachtszeit,
gesunde und fröhliche Weihnachten und
ein Gutes, Neues Jahr 2014.
Viele Grüße, Florian
Die Jugend bestimmt sich
D
as Meißnertreffen, dessen Vorbereitung in den letzten Zügen liegt, ist etwas ganz besonderes für die Jugend.
Nach dem 1. Freideutschen Jugendtag im
Oktober 1913 fanden erst zwei Jubiläumsfeiern statt- 1963 nach 50 Jahren und 1988
nach 75 Jahren.
Jedes Mal überlegen sich die Köpfe der
teilnehmenden Bünde eine Erklärung. In
der Tradition des 1913 formulierten Anspruchs, dass die Jugend ihr Leben selbst
bestimmen und gestalten will, wurden die
Veränderungen in der Gesellschaft kritisch
beleuchtet und mögliche Gefahren be-
nannt. Dem wurden Vorschläge entgegengesetzt und neue Ziele festgelegt.
So wird die Zusammenkunft von 3500
Menschen aus allen Ecken Deutschlands
in der nächsten Woche nicht bloß ein fröhliches Pfadfinderlager mit Lagerfeuerromantik sein, sondern soll auch den Blick
schärfen auf Schwerpunkte bei verantwortungsbewusstem Denken und Handeln für
die nächsten 25 Jahre. Das ist so etwas
wie eine Weichenstellung der Jugend.
Dass diese direkt an unserem Hausberg
erfolgt, sollte uns mit Stolz erfüllen.
Stefan Forbert, HNA vom 27.9.2013
3500 Jugendbewegte zum Jubiläumslager
Gedenktreffen zum Freideutschen Jugendtag 1913 am Alten Teich
FRANKERSHAUSEN. Zum Mekka der Jugendbewegten aus ganz Deutschland wird
der Alte Teich oberhalb von Berkatal- Frankershausen in der nächsten Woche. Bis zu
3500 Pfadfinder, Wandervögel und Waldläufer der Waldjugend ab 14 Jahren aus
knapp 60 Bünden werden zum 1. Oktober
erwartet. Die Gruppen errichten dann ihre
Jurten genannten schwarzen Zelte.
Für die Zeltstadt steht eine fünf Fußballfelder große Wiese zur Verfügung. Seit
Beginn dieser Woche ist ein Team von 30
Freiwilligen bereits dabei, nicht nur das
Areal für die Gruppe einzuteilen, sondern
auch die Infrastruktur zu schaffen, damit
die 3500 jungen Menschen bis zur Abreise
am 6. Oktober sich waschen und verpflegen können. Es soll 90 mobile Toiletten
geben, zum Zeltaufbau liegen 800 geschlagene Fichten und für die Lagerfeuer
jede Menge Brennholz bereit. So wird
auch eine Lager-Feuerwehr gebildet. Und
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eine Sanitätsstation am Rande des Lagers
ist stets mit Notarzt und Rettungsassistenten besetzt.
Die Zeltstadt wird sechs Tage lang nicht
nur als Wohnstatt, sondern auch als Veranstaltungsort für viel Programm dienen.
Da wird beispielsweise gesungen und
Theater gespielt.
Im Mittelpunkt des Treffens steht die
Feier des 1. Freideutschen Jugendtages,
der 1913 auf der Hausener Hute am Westhang des Hohen Meißners stattfand. Da
dort zum Schutz der Natur nicht mehr gezeltet werden darf, traf man sich schon zur
75-Jahr-Feier 1988 nicht mehr am historischen Ort, sondern am Alten Teich.
Die Teilnehmer gehören zu Bünden,
die sich in der Tradition der Jugendbewegung sehen. Jede hat eine eigene
Geschichte, eigene Lebensformen und
Ideen, Symbole und Visionen. Um diese
Vielfalt kennenzulernen, ist die Öffentlichkeit eingeladen, sich ungezwungen ein
Bild davon zu machen.
Höhepunkt des Treffens ist am Freitag,
4. Oktober, ab 17 Uhr ein Festakt neben
dem Lager.
HNA vom 27.9.13
Start der Ludwigsteiner Meißnerwochen
WITZENHAUSEN. Die Ludwigsteiner Meißnerwochen beginnen am Samstag, 28.
September und enden mit der Meißnernacht am 13. Oktober.
Dazu gibt es zum Start zwei Veranstaltungen in Witzenhausen: am Sonntag, 29.
September, liest um 20 Uhr Dr. Robert
Steigerwald im Sammelsurium Arends aus
seiner sozialistischen Familienchronik
„Haus im Sandweg“. Der inzwischen 89jährige wurde bekannt als führender Theoretiker der DKP und Gründer der MarxEngels-Stiftung. Über seinen aus Witzen-
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hausen stammenden Schwiegervater, einem Meißnerfahrer von 1913, kam er mit
dem linken Flügel der Jugendbewegung
in Kontakt. Professor Arno Klönne, Verfasser des Standardwerks „Hitlerjugend und
ihre Gegner“ wird Lesung und Gespräch
begleiten.
Am Montag, 30. September, zeigt das
Capitol-Kino um 20 Uhr den Dokumentarfilm „Die Waldeck“ über Wandervogel und
Falkbewegung auf der im Hunsrück gelegenen Jugendburg.
stk, HNA vom 27.9.2013
M EISSNERTREFFEN
2013
Das Meißnerlager 2013
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ie Wochen und Monate vor dem Lager
schienen nur so dahin zu rasen und
wir konnten es kaum glauben, als es plötzlich Zeit war, zum Lagerplatz zu reisen. So
vieles war noch zu tun, zu planen, vorzubereiten und zu besorgen; so manchem
von uns wären 36-Stunden-Tage sehr willkommen gewesen. An Schlaf war fast
nicht mehr zu denken.
Doch kaum am Lagergrund angekommen, waren die Mühen der vergangenen
Wochen vergessen: Ein gut gelauntes Helferteam war bereits 10 Tage vor Lagerbeginn bei strahlendem Sonnenschein vor
Ort, um die Pläne auf dem Papier in die Tat
umzusetzen: Der Lagerplatz wurde abgesteckt und das Helfer- und Orgalager mit
Küche und sanitären Anlagen aufgebaut,
Im Lagergrund steht Zelt an Zelt
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ebenso die zentralen Zelte wie die Infojurte
mit ihren Satelliten und unser Büro- und
Besprechungszelt.
In den folgenden Tagen wurden 90 Dixis
angeliefert, Wasserschläuche verlegt,
Waschstellen für die Teilnehmer aufgebaut,
die Wanderhütte wurde zum Lagerhäuschen umfunktioniert, Bauzäune dienten als
Begrenzung, eine SanStation mit Lagerfeuerwehr wurde eingerichtet, das Verkehrssystem installiert und nach und nach entstand ein imposantes Lagertor.
Alle sahen dem Anreisetag nervös entgegen: Würde das Park-Leit-System mit
den Shuttlebussen den Planungen standhalten? War die Beschilderung des Wanderweges vom nächsten Bahnhof ausreichend? War bei der Anmeldung in der In-
M EISSNERTREFFEN
fojurte alles bedacht worden? Hatten wir
genügend Helfer für alle spontan anfallenden Aufgaben? Die Sorgen waren unbegründet, alles lief wie am Schnürchen. Die
Infojurte brummte vom ersten Tag an bis
tief in die Nacht und war von Anfang an
durchgehend besetzt.
Das Lager selbst untergliederte sich,
wie schon 1988, in Foren, Zentren und einzelne größere Bünde, die das Programm
gestalteten. Für eine bessere Orientierung
wurden die einzelnen Angebote mit den
Symbolen Kopf, Herz oder Hand versehen. Jedes der regionalen Foren hatte sich
einen thematischen Schwerpunkt gesetzt,
zu dem es in den vergangenen Jahren gearbeitet hatte. Darüber hinaus gab es
überbündische Zentren, die sich mit der
Meißnerformel, mit Musik, der christlichen
Pfadfinderei, den überbündischen Projekten und auch mit dem schwierigen Thema
„Tabubruch“ beschäftigten. Die Stimmung
war phantastisch und auf dem zentralen
Platz war immer was los: Volkstanz, Capoeira, Tauziehen, Musik, Gespräche, es
wirbelte nur so um einen herum und man
konnte den Blick über die Zeltstadt ins Tal
genießen und das Lager aufnehmen, wo
es am intensivsten war.
Ein beeindruckender Festakt war
schließlich die Krönung dieses Treffens
zur 100. Wiederkehr des Ersten Freideutschen Jugendtages von 1913.
Viele Generationen begegneten sich
auf diesem Meißnerlager 2013, neue
Freundschaften entstanden, alte wurden
wiederbelebt. Viele kleinere Bünde nutzen
die Gelegenheit, über den viel zitierten Tellerrand zu schauen. Wir können nur hoffen, dass diese Begegnungen vielversprechend waren, dass sie zukunftsträchtig
sind, dass sie Lust machen auf mehr, dass
die Suche nach Gemeinsamkeiten erfolg-
2013
Stilleben mit Jurtenkreuz:
Schwarzzelt vor Himmelszelt
reich verläuft, dass wichtiger ist, was uns
vereint, als was uns trennt, damit diese
Gemeinsamkeiten noch oft Anlass für viele
weitere Treffen im Geiste des Meißners
sein können.
Obwohl Orgarunde und Helfer aus vielen unterschiedlichen Bünden zusammenkamen, um dieses Meißnerlager gemeinsam auf die Beine zu stellen, haben wir als
Team hervorragend funktioniert. Viele haben sich tatsächlich auf dem Lagerplatz
zum ersten Mal gesehen. Natürlich hatte
auch jeder Verantwortungsbereich mit
Widrigkeiten und kleineren Problemen zu
kämpfen, aber gemessen an der gesamten Herausforderung, die wir gemeistert
haben, tritt dies in den Hintergrund. Rückblickend sagen wir alle: Das Lager war ein
voller Erfolg und der beste Beweis dafür,
wie gut überbündische Zusammenarbeit
gelingen kann.
Juliane Palm, (kani)
Wandervogel Uelzen
Verantwortliche für die Presse- &
Öffentlichkeitsarbeit und Lagervögtin
Meißnerlager 2013
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M EISSNERTREFFEN
2013
Fackel als Verbindung
100 Jahre Meißnertreffen: Viele der 3500 Jugendbewegten
waren schon 1963 dabei
FRANKERSHAUSEN. Nicht nur Jugendbewegte, sondern auch Landrat Stefan
Reuß und Berkatals Bürgermeister Friedel
Lenz sowie viele ehemalige Wandervögel,
Bündische und Pfadfinder waren am
Freitagabend auf die Wiese neben dem
diesjährigen Meißnerlager gekommen, um
dort gemeinsam den Freideutschen Jugendtag auf dem Hohen Meißner vor 100
Jahren zu feiern.
Zu Beginn des Festaktes entzündeten
Wandervögel am Gedenkstein des Freideutschen Jugendtages an der Hausener
Hute eine Fackel und brachten diese in einer rund zweistündigen Wanderung zur
Festwiese. Der Platz des Jugendtages vor
100 Jahren ist heute Naturschutzgebiet,
weshalb das Meißnerlager am Hang zwischen Frankershausen und Frankenhain
stattfindet. Die Fackelwanderung aber
sollte die Verbundenheit mit dem ehemaligen Ort des Lagers demonstrieren.
Der erste Festredner Thomas Grothkopp gab einen kurzen Überblick über die
Geschichte der Jugendbewegung in den
letzten 100 Jahren, deren Bestandteil
auch er ist. Grothkopp hatte als Neunjähriger bereits an der 50-Jahr-Feier 1963 teilgenommen und 25 Jahre später das Meißnerlager mitorganisiert.
Zu Beginn seiner Rede rief er alle, die
schon einmal am Meißnerlager vor 25 und
50 Jahren teilgenommen hätten, dazu auf
aufzustehen. Selbst Rentner waren zum
Festakt gekommen und ließen so die Geschichte der Jugendbewegung lebendig
werden.
100 hölzerne Stelen bildeten einen
Kreis um den Festplatz, jede versehen mit
einer Jahreszahl und einem Loch für eine
Fackel. Sieben Lieder sangen die Jugendbewegten gemeinsam, nach jedem Lied
aber wurden Einzelne der teilnehmenden
Pfadfinder- und Wandervogelbünde aufgerufen, die dann mit ihrer Fahne an der
Stele mit dem Gründungsjahr ihres Bundes Aufstellung nahmen.
Nachdem die Meißner-Erklärung für
2013 verlesen wurde und der Jahrhundertkreis geschlossen war, endete der Festakt
mit dem Entzünden des Meißnerfeuers.
Wolfram Skupio, HNA Witzenhausen
Feuerfeier geht in Regen unter
Wandervögel trotzen dem nassen Wetter
HAUSEN. Es regnet in Strömen, alle Hoffnungen auf besseres Wetter erfüllen sich
nicht. Die Feuerfeier am Samstag zum Jubiläum des 1. Freideutschen Jugendtages
auf dem Hohen Meißner im Jahr 1913 war
dann eine große Herausforderung für die
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Organisatoren und Gäste. Abschrecken
ließen sich die zahlreichen Teilnehmer
nicht. Im Gegenteil: Sie trotzten dem nassen Wetter an der Hausener Hute und entzündeten die eine oder andere Fackel,
auch wenn der Regen so manches Feuer
M EISSNERTREFFEN
schnell löschte. Auch ein Holzstoß war
aufgeschichtet worden. Mitglieder der freiwilligen Feuerwehr Hasselbach, die den
Brandschutz übernahmen, waren jedoch
skeptisch, ob es gelingen würde das Holz
zu entzünden.
Frank Pölert, pensionierter Lehrer aus
Höxter, erinnerte bei einer kleinen Ansprache an die Feier vor 50 Jahren an gleicher
Stelle. „Das Herbstwetter war damals gut,
viel Sonne, etwa 3000 Teilnehmer, die in
knapp 1000 Zelten, der sogenannten Kote,
der Hausener Hute zu einem farbenfrohen
und stimmungsvollen Bild verholfen haben.“ Gern dachte er an die Teilnahme des
damaligen SPD-Politikers Carlo Schmid,
der auch Wandervogel war. „Es wird leider
immer schwieriger, Jugendliche neu für
die Bewegung zu begeistern, die heutige
Zeit bietet viele andere Abwechslungen“,
sagte Pölert. „Ich bin als Lehrer vor über 30
Jahren mit meiner Schulklasse in drei Ta-
2013
gen von Höxter zum Hohen Meißner gewandert, wir alle hatten viel Spaß bei diesem Schulausflug.“
Gerd Kinder aus Melle, ebenfalls Teilnehmer vor 50 Jahren, erinnerte an viele
Wandervögel aus Österreich, heute seien
nur wenige übrig. Auch er sieht Probleme
für die Zukunft durch weniger Jugendliche
im Nachwuchs.
Nach der Grenzöffnung 1989 kamen
zwar Wandervögel aus Ostdeutschland
hinzu, die Quote der Jugendlichen stieg etwas an, der Zulauf sei aber leider auch etwas zurückgegangen. Gern erinnert er
sich, dass damals deutlich mehr gesungen
wurde. „Die Verpflegung mussten wir
selbst organisieren und natürlich auch
transportieren“, so Kinder.
„Das führt dazu, dass man sich auf
leichte Lebensmittel wie Nudeln oder Reis
konzentriert.“
zps, HNA Witzenhausen
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2013
Naturerleben gegen inneres Vereinsamen
Bünde bekennen sich zu Meißnerformel 1913
FRANKERSHAUSEN. Der Tradition folgend
wurde zum Meißnertreffen 2013, 100
Jahre nach dem ersten Freideutschen Jugendtreffen, eine Erklärung formuliert. Sie
wurde am Ende des Festaktes am Freitag
bei Frankershausen verlesen. Bei einem
Treffen im März 2013 hatten sich die Sprecher der teilnehmenden Jugendbünde auf
die aktuelle Formulierung geeinigt.
In der Erklärung bekräftigten die Bünde,
dass die Meißnerformel von 1913 („Die
freideutsche Jugend will nach eigener Bestimmung, vor eigener Verantwortung, in
innerer Wahrhaftigkeit ihr Leben gestalten.“) in ihrer Beständigkeit „ein Kompass
auf unserem Weg“ sei. Und die bündische
Lebensweise werde die Gruppen im Sinne
der Meißnerformel auch durch zukünftige
Herauforderungen leiten. Dazu zähle
heute schon die zunehmende Verlagerung
von Begegnungen in den virtuellen Raum,
die die Gefahr von Unverbindlichkeit und
innerer Vereinsamung berge. „Dem stellen
wir unsere selbstgewählte Verbindlichkeit
und unser Bekenntnis zu Gruppe und
Bund entgegen, die tatsächliches Erleben,
Naturerfahrung und die persönliche Entwicklung fördern“, heißt es in der 2013-er
Erklärung.
Und weiter: „Veränderungen im Bildungswesen führen neben einer wachsenden zeitlichen Inanspruchnahme zu einer
Herabwertung von Bildung zu einem bloßen Mittel zum Zweck.“ Daher sehen die
Bünde als Aufgabe an, sich „der Einzigartigkeit unseres selbstbestimmten Bildungsansatzes hin zu innerer Haltung bewusst zu werden und ihn auch weiterhin
als Gegenentwurf in die Gesellschaft zu
tragen.“
Stefan Forbert, HNA Witzenhausen
Stilles Gedenken im Fackelschein
Bündische Jugend erinnert während der Meißnertage
im Burghof an alle Kriegstoten
BURG LUDWIGSTEIN. An die Avantgardisten der Freideutschen Jugendbewegung
hat die bündische Jugend im Rahmen der
Meißnertage erinnert. Das Gedenken der
Toten des ersten Weltkrieges wurde im
Hof der Burg Ludwigstein zu einer stimmungsvollen Feier im Fackelschein.
beim 1. Freideutschen Jugendtag auf dem
Hohen Meißner vor hundert Jahren auf.
„Auf Wiedersehen im nächsten Jahr“,
hatte er den Teilnehmern damals zugerufen. Doch dazu kam es nicht, weil im Oktober 1914 fast alle Wandervogelführer an
der Front standen. Es war Krieg.
Vor gut 200 Pfadfindern und Wandervögeln griff Stefan Schreiber als Organisator
der Meißnerfahrt 2013 das Schlusswort
des Schriftstellers Ferdinand Avanarius
Dass sich damals fast alle Wandervögel mit der in den ersten Kriegsmonaten üblichen Begeisterung zu den Waffen
gemeldet hätten, bedeutete nicht, dass
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sie kriegslüstern gewesen sein, sagte der
35-Jährige, der als Angehöriger des
Deutschen Pfadfinderbundes in Rabenau
im Kreis Gießen zu Hause ist. Im Gegenteil: Die Deutsche Akademische Freischar, von der das erste Meißnertreffen
ausgegangen sei, habe noch im Juli 1914
in einem Telegramm an den Kaiser darum gebeten, „die Jugend der ganzen
Welt vor dem entsetzlichen Unglück eines
Krieges zu schützen“ und alle Anstrengungen zur Erhaltung des Friedens zu unternehmen.
Zu den Freiwilligen im August 1914
habe auch Enno Narten gehört, dem im
Feldlager der Gedanke gekommen sei,
2013
nach dem Krieg den Ludwigstein als lebensvolles Denkmal für die gefallenen
Wandervögel aufzubauen. Narten habe zu
den wenigen überlebenden Führern des
Bundes gehört.
Enno Narten auch dabei
Über 7000 Wandervögel seien aus
dem Ersten Weltkrieg nicht zurückgekehrt.
Ihnen, und allen Kriegstoten, galt das stille
Gedenken, das von Liedern zu Gitarrenklängen umrahmt und mit einer Kranzniederlegung im Gedenkraum der mittelalterlichen Burg beendet wurde.
zcc, HNA Witzenhausen
Ende und Anfang – Die Meißnernacht 2013
H
at sich was bewegt? Was hat uns bewegt?“ Unter diesem Motto sollte in
der Meißnernacht 2013 Bilanz gezogen
werden am Ende des bewegten und bewegenden Meißnerjahres.
Nach den intensiven Wochen des Meißnerjubiläums finden sich am 12. Oktober
etwa 30 Jugendbewegte aus verschiedensten Bünden auf dem Ludwigstein ein.
Eine relativ kleine Schar, doch so ist für
alle Platz in der Runde im großen Raum
der neuen Jugendbildungsstätte. Angenehm gewärmt wird er nicht von einem
Feuer, sondern allein von der durch die
großen Fenster durchscheinenden Nachmittagssonne – die Passivhaustechnik
zeigt ihre Wirkung. Fleißige Hände haben
Blech um Blech an Kuchen gebacken, der
die Gäste mit den Früchten des Burgbergs
erfreut.
Unter Stephan Sommerfelds routinierter Diskussionsleitung hören wir Berichte
von drei Meißnerfesten.
Kay Schweigmann-Greve stellt Weimar
2013 vor, ein Treffen, das sich in einer
doppelten Tradition stellte, die des Meißnertreffens von 1913 und die des Arbeiterjugendtages, der 1920 in Weimar stattgefunden hat. Damals wie heute wurde das
Treffen in Weimar zu Goethes Geburtstag
veranstaltet. Über den Tag und die Teilnehmer hinaus will die „Weimarer Erklärung“ weisen.
Reinhard Rau und andere erzählen von
den Erlebnissen auf der Meißnerfahrt und
den Angeboten beim Markt der Jugendbewegung, zu dem eine Vielzahl von Interessierten auch aus der Region gekommen
war. Eindrucksvoll war für diese Fahrtengruppe besonders die Feuerrunde am historischen Lagerplatz, von der mehrere
gern erzählen.
Zum großen Meißnerlager bei Frankershausen erstattet kein Einzelner Bericht, viele der Anwesenden waren dort
und so ergibt sich ein nahtloser Übergang
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M EISSNERTREFFEN
2013
zum Gespräch. Viele Höhepunkte, aber
auch ganz alltägliche Dinge, vieles Erfreuliche, aber auch die Beschäftigung mit den
dunklen Punkten der Jugendbewegung
haben ein denkwürdiges, vor allem aber
ungeheuer buntes Großlager geschaffen.
In der Zusammenschau aller drei Veranstaltungen wird erkennbar: Auf unterschiedliche Weise waren die Meißnertage
für fast jeden eine lohnende, erlebnisreiche Zeit. Das Motto für dieses Treffen ist
erkennbar gut gewählt, die lebhafte Diskussion über Ziele und Ergebnisse, enttäuschte und erfüllte Erwartungen füllt den
ganzen Nachmittag. Mit einem Abendbrot
gestärkt brechen wir dann zur Nachtwanderung auf.
Auf der Hausener Hute empfängt uns
Regen am Gedenkstein. Fast trotzig klingt
es, als die fackelbeschienene Runde dagegen „Wir wollen zu Land ausfahren“ in
das Dunkel hinein singt. Nur wenige Worte
werden gesprochen, ehe wir in Richtung
Ludwigstein aufbrechen. Zügigen Schrittes geht es durch den nächtlichen Wald.
Eine große Rede versucht niemand. Nach
den langen, vollen Tagen der verschiedenen Meißnerfeste hängen viele Wanderer
erst noch ihren eigenen Gedanken nach.
Große Worte mögen später einmal daraus
erwachsen. Für dieses Mal ergeben sich
eher Gespräche zu zweit oder zu dritt.
Tief in der Nacht erreichen wir wieder
den inneren Burgring. „Wir haben den
Berg erklommen“ klingt passend als Lied
dazu an. Im Gedenkraum geht das Meißnerlicht, das hier seit dem vergangenen
Jahr gebrannt hat, noch einmal still von
Hand zu Hand. Zippo, der in der Jugendbildungsstätte viele Monate rund um dieses
Jubiläum gearbeitet hat, fällt es nun zu,
dieses Licht wieder zu löschen. Ein Ende?
Ja – und nein. Im Lied „Nocturne“ spiegelt
sich der Gedanke eines Abschlusses, der
über sich hinaus wieder Neues verheißt.
Der Tee, den einige Zurückgebliebene
für uns gekocht haben, ist den Wanderern
willkommene Stärkung. Manche gehen
nun rasch und still zu Bett, andere belohnen sich in der Sauna für den Marsch
durch die nasskalte Nacht. Und am Feuer
unter dem großen Kamin singen einige
noch bis zum Morgengrauen.
Die Meißnernächte, die 2007 im Vorausblick auf das Jubiläum begonnen worden waren, hätten mit dieser eigentlich einen Abschluss haben sollen. Doch beim
Frühstück am Sonntagvormittag sind sich
die Meisten einig: Diese überbündische
Gesprächsgelegenheit soll weiterleben.
Am gleichen Termin, vielleicht mit etwas
anderem Ablauf, und gerne mit noch weiteren Teilnehmerinnen und Teilnehmern.
Auf Wiedersehen im nächsten Jahr!
Raphael Ferres
Burg Ludwigstein/Meißner 2013
http://meissner-2013.de
14
Burg Ludwigstein/Geschichte
B URG
AKTUELL
Mitteilungen für unsere Burggäste
Einschnitt auf Burg Ludwigstein
V
on Seiten der überregionalen Presse
sowie von verschiedenen Bünden wird
der Burg Ludwigstein eine mangelnde
Distanz nach „rechts“ vorgeworfen.
Die negative Berichterstattung der vergangenen zwei Wochen hat für die Burg
bis jetzt bereits einen schwerwiegenden
Imageschaden zur Folge. Der Burgbetrieb
ist in dieser Situation in seinem Fortbestand gefährdet.
Als Reaktion auf diese Entwicklung hat
sich der Stiftungsvorstand der Burg im
Vorfeld der offiziellen Mitgliederversammlung der Vereinigung Jugendburg Ludwigstein (VJL) an diesem Wochenende zu einem drastischen Schritt entschlossen: Ab
sofort wird die Jugendburg Ludwigstein
den Bünden – zunächst für die kommenden 12 Monate – als Begegnungsstätte
nicht mehr zur Verfügung stehen.
Um weiteren Schaden für die Burg abzuwenden, sind die auf der Burg engagierten Bünde aufgerufen, ihren Konflikt um
die Jugendburg Ludwigstein zu klären und
beizulegen. Sie sollen einvernehmlich
festlegen, unter welchen Voraussetzungen die Burg Ludwigstein auch in Zukunft
wieder die Begegnungsstätte der Jugendbewegung sein kann.
Eine erste Initiative dazu ist von Seiten
der Deutschen Waldjugend e. V. und dem
Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder
e. V. in Form eines Antrages auf der offiziellen Mitgliederversammlung der VJL
gestartet worden. Gemäß des Antrags ist
der Vorstand der VJL aufgefordert, einen
zielgerichteten, transparenten und ergebnisoffenen Dialog zwischen den die Burg
tragenden Bünden zu initiieren. Der Antrag ist von den Mitgliedern der VJL angenommen worden und in voller Länge
auf der Website der Burg unter „VJL“
veröffentlicht.
Dies bedeutet im Einzelnen:
– Die Institutionen der Burg – die VJL, die
Jugendbildungsstätte und die Stiftung –
werden keine überbündischen Veranstaltungen organisieren.
– Es werden demnach ebenfalls
keine Arbeitseinsätze und Bauhütten
stattfinden.
– Raumpatenschaften werden
ausgesetzt.
– Die Burg wird nicht als Ort für
Veranstaltungen und Burgbelegungen
der Jugendbewegung zur Verfügung
stehen.
– Besucher in Kluft sind in den
nächsten 12 Monaten auf der Burg
nicht willkommen.
Die Arbeit der Jugendburg Ludwigstein basiert auf der grundlegenden Einsicht, dass demokratiefeindlichen Entwicklungen vor allem gelebte Demokratie und zivilgesellschaftliches Engagement entgegenwirken. Für extremistisches Gedankengut ist auf der Burg kein
Platz.
Wir bitten alle, diesen Beschluss zu respektieren.
Eva Eisenträger, Roland Lentz,
Alexander Liebig, Jörg Zimmer
Der Stiftungsvorstand
der Jugendburg Ludwigstein
2. November 2013
15
B URG
AKTUELL
Land friert Geld für Burg Ludwigstein
vorerst ein
Reaktion auf Vorwürfe, Jugendburg sei Rechtextremen-Treff
BURG LUDWIGSTEIN. Die Jugendbildungsstätte Ludwigstein erhält derzeit kein
Geld vom Land. Das hessische Sozialministerium will erst RechtsextremismusVorwürfe klären, die von einem freien
Journalisten in einem Bericht aufgeworfen
wurden.
Der wurde unter anderem im InternetMagazin „Zeit online“ am Mittwoch veröffentlicht.
Bis dahin würden alle Zuwendungen
gestoppt und Entscheidungen über Investitionsförderungen ausgesetzt.
In dem tendenziösen Bericht mit der
Überschrift „Eklat um rechte Umtriebe auf
Burg Ludwigstein“ listet der Journalist
Jesko Wrede, der Rechtsextremismus als
einen seiner Schwerpunkte nennt, eine
Reihe von Zusammenhängen zwischen
Personen und Gruppen mit der Burg auf,
die mehr oder weniger zum rechtsextremen Spektrum gezählt werden.
Insbesondere im Rahmen der Jubiläums-Veranstaltungen zum 1. Freideutschen Jugendtag 1913, die Anfang Oktober unter anderem auf der Jugendburg
stattfanden, ergaben sich für den auch
dem Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder (BdP) in Berlin angehörenden Journalisten Anknüpfungspunkte, zu denen er
die Verantwortlichen der Burg um Stellungnahme bat.
Stiftungsvorsitzende Eva Eisenträger,
Burgbetriebsleiter Selmar Sechtling und
Geschäftsführer Stephan Sommerfeld von
der Jugendbildungsstätte weisen dabei
den Vorwurf, der Ludwigstein habe sich zu
einem gern besuchten Ort für prominente
rechte Publizisten entwickelt, als unzutreffend zurück. Die zwei von Wrede benannten Publizisten hätten die Burg ihres
Wissens nach in den vergangenen zehn
Jahren nur einmal besucht, konkret im
Rahmen der Meißnerfahrt des Rings junger Bünde Hessen am 3. Oktober, heißt es
in der Stellungnahme, die auch im Internet
zu lesen ist.
Ein erstes Gespräch mit dem Ministerium fand am Donnerstagnachmittag bereits in Wiesbaden statt.
Stefan Forbert, HNA vom 25.10.2013
Hauptsorge gilt den Gästen der Burg
Polizei zu Burg Ludwigstein: Kein Treffpunkt für Rechtsextreme
BURG LUDWIGSTEIN. „Es gibt effektiv keine
weitergehenden Erkenntnisse“ darüber,
dass sich die Burg Ludwigstein zu einem
Treffpunkt für Rechtsextreme entwickelt hat.
Das sagte auf HNA-Anfrage Polizeidirektor
Thomas Beck, der Chef der Polizeidirektion
16
Werra-Meißner. Einzig über einen Vorfall am
3. Oktober im Rahmen des Marktes der Jugendbewegung auf der Burg ist Beck informiert: Dabei erteilten die Veranstalter einem
bekannten Rechtsextremisten einen Platzverweis, der mit Hilfe des Burgbetriebsleiters
B URG
durchgesetzt wurde. Dieser Vorfall wird in
dem Zeit-online-Bericht auch erwähnt.
„Extremisten sind vom Besuch der Jugendburg ausgeschlossen“, erklären Stiftungsvorsitzende Eva Eisenträger, Burgbetriebsleiter Selmar Sechtling und Geschäftsführer Stephan Sommerfeld von
der Jugendbildungsstätte in ihrer Stellungnahme ausdrücklich. Und auch: In den zurückliegenden zehn Jahren seien Veranstaltungen der Burg „zu keiner Zeit von
Neonazis besucht“ worden.
Die drei Burg-Verantwortlichen rechnen
damit, die Sache in Kürze bereits „aus der
Welt zu haben“. Das sagte Eva Eisenträger am Donnerstag gegenüber unserer
Zeitung nach einem fast zweistündigen
Gespräch in Wiesbaden. Das Sozialministerium habe noch Fragen geäußert. Diese
werde man bald schriftlich beantworten.
AKTUELL
Wobei es ihnen weniger um das Geld
vom Land geht. „In erster Linie geht es
uns um unsere Gäste“, so Eisenträger,
die einen Imageschaden für die Burg
„durch die Kampagne“ des freien Journalisten Jesto Wrede sieht. Gruppen und
Schulklassen dürften nicht das Gefühl haben, auf der Burg gebe es Probleme mit
Rechtsextremismus. Ein großes Problem
komme nur auf die Stätte zu, wenn Besucher ausbleiben. Von den Gästen sei man
abhängig, nicht aber von Fördermitteln
des Landes.
Die regelmäßigen Zahlungen des Ministeriums seien übrigens nicht betroffen,
sagte Eisenträger. Im Raum stehe vorerst
ein Antrag, die Ausstattung des neuen
Enno-Narten-Baus in fünfstelliger Höhe zu
fördern.
Stefan Forbert, HNA vom 25.10.2013
Burg Ludwigstein hat guten Ruf
als Bildungsstätte
Ludwigstein als Treffpunkt demokratischer Bünde
BURG LUDWIGSTEIN. „Auf der Jugendburg
Ludwigstein finden keine rechten Umtriebe
statt. Wir fühlen uns seit jeher der Demokratie und Rechtsstaatlichkeit verpflichtet
und richten unser gesamtes Handeln nach
diesen Grundsätzen aus“.
Das sagt Eva Eisenträger, Vorstandsvorsitzende der Stiftung Jugendburg Ludwigstein und Archiv der deutschen Jugendbewegung angesichts der Vorwürfe,
die der freie Journalist Jesko Wrede in einem tendenziösen Blog-Artikel auf der Internet-Seite des Magazins „Zeit“ aufwirft.
Jesko Wrede begründe seine Aufforderung, einzelne Bünde auszugrenzen, mit
den subjektiven Kriterien „völkisch“ und
„völkisch-national“. „Das sind jedoch keine
Begriffe, nach denen wir uns richten“, sagt
Eisenträger. „Unsere objektiven Kriterien
definieren sich durch den Rechtsstaat, das
Jugendbildungsförderungsgesetz und die
Satzung der Burg.“
Stephan Sommerfeld, Geschäftsführer
der
Jugendbildungsstätte,
ergänzt:
„Wrede spricht Kindern und Jugendlichen
der von ihm kritisierten Bünde die Demokratiefähigkeit ab und erklärt sie zu einer
Gefahr für unsere Gesellschaft.“ Bildungsarbeit müsse allen Menschen offen stehen. Kriterium sei nicht, ob die Eltern
17
B URG
AKTUELL
rechts oder links sind, sondern ob die
Gruppen und ihre Mitglieder die Regeln
der Jugendbildungsstätte als Treffpunkt
aller demokratischen Jugendbünde akzeptieren.
Entgegen der Aussage von Wrede
stehe, dass die Jugendburg eine in den
vergangenen Jahren stetig steigende Partizipation der Jugendbünde genießt. „Eine
deutliche Sprache dafür sprechen die rund
45.000 Ehrenamtsstunden, die durch Bündische und Pfadfinder zur Errichtung des
Enno-Narten-Baus erbracht wurden“, erklärt Eisenträger. Zudem habe die Burg
ihren ausgezeichneten Ruf als Bildungsstätte stetig verbessert und ausgebaut.
Bezeichnend hierfür seien die zahlreichen Auszeichnungen für die Jugendbildungsstätte. Zuletzt wurde sie zum zweiten Mal „ausgezeichneter Ort im Land der
Ideen“ mit dem Projekt „Iphigenie auf Praxis“, in dem Migranten und Pfadfinder gemeinsam Abenteuer erleben.
alh, HNA vom 25.10.2013
Kein Platz für extremes Gedankengut
Jugendburg zieht Konsequenzen – Bünde werden ausgeschlossen
WITZENHAUSEN. Vor wenigen Wochen
wurden Vorwürfe laut, in denen der Jugendburg Ludwigstein mangelnde Distanz
nach „rechts“ vorgeworfen wurde.
Der Artikel „Eklat um rechte Umtriebe
auf Burg Ludwigstein“! erschien bei der
„ZEITONLINE“ und sorgte bei den Verantwortlichen der Burg für Turbulenzen. Hessens Sozialminister Stefan Grüttner hatte
daraufhin sogar sämtliche finanzielle
Zuwendungen bis zu einer Klärung der
Verhältnisse auf der Burg eingefroren.
Bünde werden ausgeschlossen
Und jetzt reagieren die Burg-Chefs: „Wir
nehmen die Vorwürfe sehr ernst. Für
extremistisches Gedankengut ist auf der
Burg kein Platz.“ Daher habe sich am
vergangenen Samstag der Stiftungsvorstand, allen voran Eva Eisenträger, der
Vorsitzende des Kuratoriums und der Vereinigung Jugendburg Ludwigstein (VJL)
Holger Pflüger-Grone, der Geschäftsführer der Jugendbildungsstätte Stephan
18
Sommerfeld sowie der Burgbetriebsleiter
Selmar Sechtling dafür entschieden, die
Bünde für die kommenden zwölf Monate
vom Burgbetrieb auszuschließen.
„Wir schließen die Bünde nicht aus, weil
sie unter Verdacht stehen, sondern weil
wir die Zeit und den Raum brauchen, den
Begegnungsort neu zu definieren“, so die
Vorstände.
Selbstverständlich würde die Burg als
Beherbergungsbetrieb und Tagungsort
allen weiteren Gästen, wie immer in vollem
Umfang zur Verfügung stehen. Bisher
haben mehr als 15.000 Gästen die Burg
jährlich besucht.
Großer Schaden für Burgbetrieb
Vor allem dem Burgbetrieb habe die
Diskussion extrem geschadet: Bereits jetzt
habe man mit einem schweren Imageschaden und damit auch einem wirtschaftlichen Schaden zu kämpfen.
„Der Beherbergungsbetrieb als solches,
der sich zu großen Teilen auf nicht jugend-
B URG
bewegte Gästegruppen stützt, ist somit in
seinem Fortbestand gefährdet“, so die
Burgbetreiber.
Um weiteren Schaden von der Burg abzuwenden, sah man sich zum Handeln gezwungen, so die Verantwortlichen der verschiedenen auf der Burg Ludwigstein beheimateten Institutionen: „Nach vielen
Jahren erheblicher Bemühungen um die
AKTUELL
Burg Ludwigstein als Begegnungsort der
Bünde und Verbände, die sich in der Tradition der Jugendbewegung verstehen,
sollte der Konflikt um den Zugang zur Burg
nicht länger auf Kosten des Burgbetriebes
ausgetragen werden.
Maren Apel,
MarktSpiegel Witzenhausen
vom 6.11.13
Auch Schritte zum Abgrenzen positiv
Minister sieht erhebliche Vorwürfe entkräftet
BURG LUDWIGSTEIN. Nicht nur die Gespräche mit Vertretern von Stiftung, Jugendbildungsstätte und Burgherberge der
Jugendburg Ludwigstein und die von Ihnen vorgelegten Gegendarstellungen und
Einschätzungen haben im hessischen Sozialministerium zu der Einschätzung geführt, dass die Rechtsextremismus-Vorwürfe ihrer Grundlage entbehren.
Gewürdigt wird von Minister Stefan
Grüttner auch, dass die Gremien der Jugendburg Schritte eingeleitet haben, um
die eindeutige Abgrenzung zu rechten
Tendenzen zu untermauern und für eine
noch stärkere Sensibilisierung für das
Thema zu sorgen.
Die aktuell beantragte Mitgliedschaft im
„Beratungsnetzwerk Hessen und Mobile
Intervention gegen Rechtsextremismus“
sowie das Einrichten eines gemeinsamen
Arbeitskreises von Kritikern und Befürwor-
tern der Burg seien Vertrauen schaffende
Maßnahmen, so Grüttner zum Ergebnis
der Prüfung weiter.
Zusätzlich hat die Vereinigung Jugendburg Ludwigstein aus sich heraus auf ihrer
Mitgliederversammlung dazu entschlossen, die Burg für die nächsten zwölf
Monate keinen Bünden zur Verfügung zu
stellen. Dieser Zeitraum soll zur Neudefinition des Begegnungsorts genutzt
werden und ein tragfähiges Konzept über
den Zugang der Bünde zur Burg erarbeitet
werden.
Der Minister erklärte aber auch, dass es
bei derart erheblichen Vorwürfen, die im
Raum standen, geboten gewesen sei, bis
zur Klärung die Mittel einzufrieren. Nun ist
das Geld für die Jugendburg wieder freigegeben
Stefan Forbert, HNA vom 9.11.2013
Der Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe
der Ludwigsteiner Blätter ist der 15. Februar 2014.
19
B URG
AKTUELL
Wehe dem, der keine Heimat hat
In der Nacht nach dem Ausschluss der Bünde haben wir die Fahnen
im Gedenkraum eingerollt und ins Archiv getragen. Wir sind gebeten
worden zu erklären, warum wir das getan haben.
A
ls Bauhüttenkreis waren wir seit 2005
über Tage und Wochen, zwei von uns
auch über Jahre, auf der Burg im Dienst.
In dieser Zeit haben wir uns oft im
Gedenkraum eingefunden. Wie für viele
Ludwigsteiner ist der Gedenkraum für uns
ein Ort der Besinnung und der inneren
Einkehr.
Als vor einigen Jahren die historischen
Fahnen zu ihrem Erhalt ins Archiv verlagert werden mussten, nähten Einige aus
den Raumpatengruppen Repliken, die an
ihre Stelle traten. Angesichts der jugendbewegten Opfer von Krieg und Gewalt
sollten sie auch vor dem Ungeist warnen,
Gemeinschaft über Feindbilder zu rechtfertigen; dem Ungeist, der das jugendbewegte Ideal des aufbauenden Denkens und
Handelns schon zweimal in sein Gegenteil
verkehrt hat. Im Sinne der Meißnertreffen
von 1913 und von 1963 haben uns die
Fahnen im Gedenkraum dazu aufgerufen,
im Rahmen des demokratischen Rechtsstaates für die innere Freiheit aller einzustehen, ihr Leben nach eigener Bestimmung, vor eigener Verantwortung und in
innerer Wahrhaftigkeit zu gestalten.
Auf den zahlreichen Bauhütten, an denen
bis zu 170 Kinder und Jugendliche teilgenommen haben, durften wir erleben, wie im
gemeinsamen Tun Grenzen überwunden
und Leistungen erbracht wurden, die wir als
Fachleute anfangs nicht für möglich gehalten hatten – von der Fachwerksanierung mit
Langzeitarbeitslosen und straffällig gewordenen Jugendlichen bis hin zur Errichtung
20
des Enno-Narten-Baus in über 40.000
ehrenamtlichen Arbeitsstunden mit Mitgliedern aus mehr als 50 Jugendbünden. Wir
waren überzeugt, dass das Erlebnis dieser
offenen Begegnung, das Menschen mit
Behinderungen und Gruppen aus ganz
unterschiedlichen Ländern und Kulturen
einschloss, auch die Zweifler in den Bünden
erreichen würde. Wir haben uns getäuscht.
Dass der Ludwigstein kein Ort der Ausgrenzung sein kann, konnten ausgerechnet
in den Bünden einige bis heute nicht
akzeptieren. Sie haben nicht verstanden,
wie weit der Bogen der Burg gespannt ist
– von der Jugendbewegung in die Gesellschaft und von der Vergangenheit in die
Zukunft.
Der Ausschluss der Bünde von der Burg
betrifft auch den Bauhüttenkreis als ein
Gremium der Burg, dessen Mitglieder aus
den unterschiedlichsten Bünden kommen.
Er betrifft all jene, die die Burg aus den
Bünden heraus mit gestaltet und den
jugendbewegten Werten in den vergangenen Jahren zu neuem Glanz verholfen
haben. In zigtausend freiwilligen Arbeitsstunden wurde Beachtliches geleistet.
Aber wir haben gesehen, dass die Verteidigung des offenen Raums gegen die über
die Medien geführten Angriffe aus den
Reihen einiger Bünde im Wesentlichen der
Burgmannschaft überlassen wurde. An
dem Anspruch, für die Freiheit der anderen einzustehen, einander offen zu begegnen und Grenzen zu überwinden, statt
neue aufzureißen, an diesem Anspruch,
B URG
der durch die Fahnen der einst verbotenen
Bünde für jedermann greifbar war, sind
die heutigen Bünde gescheitert. Deswegen
verstehen wir diese – für uns sehr bittere –
Entscheidung der Burgverantwortlichen.
Als in der Nacht nach dem Ausschluss
mehr und mehr Burgfreunde aus vielen
verschiedenen Bünden zu uns in den
Gedenkraum getreten sind, als wir die
Fahnen schließlich stumm aus ihren Haltern genommen und aus dem Burgtor
hinaus in den Bilsteinflügel getragen
haben, da haben wir die Hoffnung auf den
Neuanfang gespürt.
Als Bauhüttenkreis fühlen wir uns dem
Anspruch derer, denen wir auf der Burg
gedenken, weiterhin verpflichtet. Wir danken dem Stiftungsvorstand und dem Burgwart für das Einverständnis, unserer
Trauer durch das Entfernen der Fahnen
aus dem Gedenkraum Ausdruck verleihen
zu können – auch wenn dort nun eine
sichtbare Lücke bleibt. Wir hoffen, dass
AKTUELL
wir diese Lücke in einem Jahr gemeinsam
mit euch allen wieder schließen können.
Die Mitglieder des Bauhüttenkreises:
Dietrich Herr, Bund der Pfadfinderinnen
und Pfadfinder, Bauingenieur
Johannes Kaltenecker, Pfadfinderschaft
Grauer Reiter, Schreiner
Benjamin Neunes, Wandervogel Lippe,
Zimmermeister
Dirk Osmers, Kanu-Jugend
Witzenhausen, Bauingenieur
Meike Pilsl, ehem. Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder, Dipl.-Ing. Architektur
Klaus Pilsl, Bund der Pfadfinderinnen
und Pfadfinder, Elektroingenieur
Dirk Pretzell, Fahrtenschaft Gralsritter,
Tischlermeister
Gunthard Stübiger, Fahrende Gesellen,
Bauingenieur
Thomas Wagner, Deutsche Waldjugend,
Elektroniker
Vereinsamt
Die Krähen schrei’n und ziehen schwirren Flugs zur Stadt.
Bald wird es schnei’n – wohl dem, der jetzt noch Heimat hat.
Nun stehst du starr, schaust rückwärts, ach, wie lange schon.
Was bist du Narr vor Winters in die Welt entfloh’n?
Die Welt – ein Tor zu tausend Wüsten, stumm und kalt;
wer das verlor, was du verlorst, macht nirgends halt.
Nun stehst du bleich, zur Winterwanderschaft verflucht,
dem Rauche gleich, der stets nach kälter’n Himmeln sucht.
Flieg, Vogel, schnarr dein Lied im Wüstenvogelton.
Versteck, du Narr, dein blutend Herz in Eis und Hohn.
Die Krähen schrei’n und ziehen schwirren Flugs zur Stadt:
Bald wird es schnei’n – weh dem, der keine Heimat hat.
Friedrich Nietzsche
21
B URG
AKTUELL
Brief an die Bünde
Trennung für ein Jahr – Aufarbeitung!
Liebe Bünde der Jugendbewegung,
liebe Burgfreunde,
die Ereignisse der letzten beiden Wochen
haben uns hart getroffen. Das Krisenmanagement nach allen Seiten hat uns an
unsere Grenzen geführt. Manches ist dabei
sicher nicht optimal gelaufen, aber es gab
dabei oft keine Handlungsalternative.
Nach den von Jesko Wrede veröffentlichten Anschuldigungen im Blogartikel erhielten wir auf der Burg, ebenso wie das Hessische Sozialministerium, zahlreiche Unterstützerschreiben. Es fanden aber auch sehr
kritische Stimmen ihren Weg zu uns.
Die Dynamik zwischen Befürwortern
und Kritikern der offenen Burg war
immens und hat den Burgbetrieb und den
ehrenamtlichen Stiftungsvorstand sehr
viel Kraft und Zeit gekostet. Wesentliche
Teile der täglichen Arbeit blieben liegen.
Die starke Polarisierung um die Definition, wer jugendbewegt ist und wer nicht,
hat mit dem Ludwigstein einen Kristallisationspunkt erhalten, welcher der Burg
massiven Schaden zugefügt hat. Die Burg
will Ort der Begegnung sein, kein Schauplatz von Grabenkämpfen. Wenn beispielsweise von einem bunten Singewettstreit mit Konzert, Workshops, moldawischen Pfadfindern und 500 Bündischen
am Ende nur die Diskussion um eine diffamierende Äußerung auf dem Parkplatz
bleibt, ist ein Schlusspunkt erreicht.
Uns allen wurde klar, dass der andauernde Konflikt um das Zugangsrecht der
Bünde zur Burg einer einvernehmlichen
Lösung bedarf. Die Burg alleine kann in
diesem Klärungsprozess zurzeit keine zen22
trale Rolle übernehmen, da auch die Existenzsicherung des Burgbetriebes für den
Erhalt der Arbeitsplätze zunächst Priorität haben muss. Aus diesem Grund möchten wir diese Fragestellung an die Bünde
zurückgeben. Unser Beschluss vom ersten
Novemberwochenende, Burg und Bünde
für ein Jahr zu trennen, sichert allen Beteiligten die dafür notwendige Zeit. Diese
Entscheidung war eine sehr schwere,
besonders weil es diejenigen am allerhärtesten trifft, die sich mit ihrem Engagement für den Enno-Narten-Bau, das
Beräunertreffen, die Bauhütten und vielen
weiteren Veranstaltungen sehr stark mit
der Burg identifizieren. In den letzten Jahren ist eine Verbundenheit zwischen Bünden und der Burg entstanden, wie sie es in
der Burggeschichte schon lange nicht
mehr gegeben hat. Ohne Euch ist die Burg
nur eine Herberge – wir wollen, dass Ihr
wiederkommt!
Aber – in dieser freundschaftlichen
Nähe auf der Burg haben wir vielleicht
den Blick verloren für Vorbehalte und
Fragen, denen wir noch mehr Raum und
mehr Antworten hätten geben müssen. Die
Kommunikation unseres Selbstverständnisses als geschützter Begegnungsraum
hat nicht alle überzeugt. Wir treten nun
einen Schritt zurück, um unseren bisherigen Weg zu analysieren und dann zu
schauen, wie Burg und Bünde wieder zueinander finden können. Ein Jahr „keine
Kluft“ auf der Burg soll keine Schuldzuweisung an die Bünde sein. Es heißt vielmehr, Burg und Bünde nutzen die Zeit, um
jeweils mit der Unterstützung und Begleitung von Experten Klarheit zu schaffen.
B URG
Ein erster Impuls dazu ist von Seiten
einiger Bünde in die Vereinigung Jugendburg Ludwigstein (VJL) hineingetragen
worden. Auf der ordentlichen Mitgliederversammlung (OMV) der VJL wurde der
Antrag der Deutschen Waldjugend e.V.
und dem Bund der Pfadfinderinnen und
Pfadfinder e.V. mit großer Mehrheit der
über einhundert anwesenden Mitglieder
und Mitgliedsbünde angenommen. Dieser
fordert den Vorstand der VJL auf, einen
„... zielgerichteten, transparenten und
ergebnisoffenen Dialog zwischen den die
Burg tragenden Bünden ...“ zu initiieren,
„... um Schaden von der Burg abzuwenden
und die Identifikation der Bünde mit der
Jugendburg Ludwigstein zu verbessern“.
In diesem Sinne hat die Mitgliederversammlung der Vereinigung Jugendburg
Ludwigstein einen Prozess angestoßen,
der die Bünde in einem demokratischen
Plenum und mit externer Moderation zu
einer Lösung dieses Konfliktes führen soll.
Dafür sind wir dankbar.
Auch wir als Burgverantwortliche in
den einzelnen Gremien wollen die vergangenen Jahre mit Hilfe professioneller
Unterstützung aufarbeiten. Wir möchten
für uns und unsere Mitarbeiter ein Ort
sein, der über Stabilität verfügt, ein
Begegnungsort, der nicht jederzeit durch
persönliche Meinungsverschiedenheiten
gefährdet ist.
Bis Ende nächsten Jahres wünschen
wir uns, über ein tragfähiges Konzept zum
Erhalt der Burg als jugendbewegte
Begegnungsstätte zu verfügen, welche den
Blick über den Tellerrand ermöglicht und
frei vom Verdacht bleibt, politischen
Extremismus zu tolerieren. Vor diesem
Hintergrund ist die erfolgte Wiederfreigabe der Fördermittel des Hessischen
AKTUELL
Sozialministeriums von existenzieller
Bedeutung für die Burg. „Angesichts der
mit den Vertretern der Jugendbildungsstätte Ludwigstein gGmbH, der Stiftung
und der Burgherberge Jugendburg Ludwigstein geführten Gespräche und den
von Seiten der Burg vorgelegten detaillierten Gegendarstellungen und Einschätzungen teilte der Hessische Sozialminister
Stefan Grüttner am Donnerstag mit, dass
die Burg auch unter Einholung externer
Auskünfte über verschiedene Bünde überzeugend darlegen konnte, dass eine
„rechte Milieubildung“ weder befördert
noch toleriert werde.“
Was bedeutet nun aber die Trennung
von Bünden und Burg für ein Jahr genau?
Wenn jemand auf Durchreise in Kluft zu
Besuch kommen will, muss er sich nicht am
Burgberg umziehen. Es geht schlicht
darum, dass es für ein Jahr keine Veranstaltungen von Pfadfinder-, Wandervogel-,
Jungenschafts- und anderen jugendbewegten Gruppen gibt. Wir bitten Euch um die
Respektierung dieses Beschlusses. Das
Archiv der deutschen Jugendbewegung
bleibt von der Regelung ausgenommen.
Gruppen oder Einzelpersonen, die im
Archiv forschen oder tagen wollen, können
sich auch auf der Burg als Übernachtungsgäste einmieten. Ebenso wird die Arbeit des
überbündischen Arbeitskreises „Schatten
der Jugendbewegung“ weiterlaufen. Dessen Veranstaltungen werden während dieses einen Jahres allerdings nicht auf der
Burg stattfinden. Veröffentlichungen,
Informationen und Kontakte dazu werden
aber weiterhin auf der Homepage der
Jugendburg einsehbar sein.
Darüber hinaus hat es in den vergangenen Tagen noch zwei Neuerungen im Stiftungsvorstand gegeben: Eva Eisenträger
23
B URG
AKTUELL
wird nicht wie geplant ausscheiden, sondern bleibt als Vorsitzende weiterhin
dabei. kani (Juliane Palm) aus dem Wandervogel Uelzen ist in dieser Situation als
neues Vorstandsmitglied hinzugekommen.
Mit ihr hat die Jugendbewegung eine weitere Stimme im Vorstand – das ist gerade
jetzt besonders wichtig.
Wir haben versprochen, die Burg für
die Bünde offen zu halten und wir werden
als Burgverantwortliche daran arbeiten,
einen Weg zu finden, um unser Versprechen einzuhalten. Und wir bitten Euch,
dieses Jahr zu nutzen, um Euren Weg zu
finden.
10. November 2013
Eva, Roland, Jörg, Alex, kani
für die Stiftung
Holger für das Kuratorium
Selmar für den Burgbetrieb
Stephan für die Jugendbildungsstätte
Stellungnahme zur Aussetzung
der Nutzung der Burg Ludwigstein durch
jugendbewegte Gruppen
A
uf Grund der Berichterstattung der
letzten Wochen ist der Jugendburg
Ludwigstein ein großer Schaden entstanden.
Der Stiftungsvorstand beschloss daher,
die Jugendburg Ludwigstein zunächst in
den kommenden zwölf Monaten nicht
mehr als Ort der Begegnung für jugendbewegte und bündische Gruppen zur
Verfügung zu stellen.
Wir, als Mitglieder der Vereinigung
Jugendburg Ludwigstein aus den Bünden,
verstehen diese drastische und für uns
sehr schmerzhafte Entscheidung und tragen sie mit, um weiteren Schaden von der
Burg abzuwenden.
Als Jugendbewegte stehen wir, genau
wie die Jugendburg Ludwigstein, selbstverständlich für gelebte Demokratie und
zivilgesellschaftliches Engagement. Extremistisches Gedankengut hatte und hat
auch nach unserer Meinung keinen Platz
an diesem Begegnungsort.
24
Deshalb werden wir in den folgenden
zwölf Monaten die im Raum stehenden
Vorwürfe klären und Missverständnisse
ausräumen.
Unser Ziel und Wunsch ist es, den Ludwigstein als Begegnungsstätte der Jugendbewegung zu erhalten.
Burg Ludwigstein, den 3.11.2013
Gerrit Hußmann
Stefanie Wilke (Alpi)
Ulrich Jakesch (Wusel)
Jennifer Sechtling (Anneh),
Wandervogel Lippe – Mädchenbund
Sven Stemmer,
Wandervogel Lippe – Jungenbund
Björn und Juliane (Jule) Rusinowski
Susanne und Stefan Weis
Kurt Ternes (sadarji),
Pfadfinderschaft Grauer Reiter
Georg Janzen (Gjorde),
Wandervogel Nifelgau
B URG
INTERN
Neu auf der Burg
Moin, mein Name ist Fynn Walter, ich
bin 19 Jahre alt und einer von fünf neuen
Bundesfreiwilligen auf der Burg. Nachdem
ich in diesem Jahr mein Abitur gemacht
habe, wollte ich einmal „raus“ und etwas
Neues kennenlernen. Wichtig ist mir die
praktische Erfahrung im Arbeitsalltag, bevor es mit einem Studium weitergeht.
Die Burg habe ich durch einen guten
Freund, welcher selber hier BFDler war,
kennengelernt, der mein Interesse für die
Stelle als BFDler hier auf der Burg geweckt
hat. Die ersten Eindrücke konnte ich schon
sammeln und bin nun mit Begeisterung
dabei. Ich freue mich auf ein hoffentlich abwechslungsreiches Jahr mit vielen neuen
Erfahrungen und einem Leben in einer
Wohngemeinschaft.
Hey, ich heiße Lea-Sophie Heinz, bin 19
Jahre alt und seit September eine der Bundesfreiwilligen auf der Burg Ludwigstein. Ursprünglich komme ich aus der Nähe von Koblenz und habe dort in diesem Jahr mein
Abitur abgelegt. Auf der einen oder anderen
überbündischen Aktion wie bei der Meißnernacht lernte ich die schöne Burg und deren
nette Atmosphäre kennen und schätzen, so
dass ich recht bald beschloss, ihr ein Jahr
meines Lebens zu widmen. Verstärkt wurde
diese Entscheidung durch ein paar abenteuerliche wie lehrreiche Probearbeitstage, die
ich zusammen mit Lukas und einer lustigen
Truppe von nun Ex-Zivis hier verbrachte.
Der erste Monat meines Dienstes ist
nun auch schon rasch vergangen und ich
bereue meinen Entschluss keineswegs.
Verschiedene interessante Menschen lassen hier keine Langeweile aufkommen, ob
es sich nun um Gäste, Mitbewohner oder
Vorgesetzte handelt. Die Burg in ihrem
Herbstkleid trägt ihr Übriges zur guten
Stimmung bei. Da man hier auch selten
ahnt, was der Tag an Überraschungen bereit hält, sehe ich auch den kommenden
Monaten mit Spannung entgegen.
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B URG
INTERN
Hallo, ich heiße Christin Koch und
arbeite als Praktikantin auf der Burg. Zurzeit habe ich dieselben Aufgaben wie die
anderen BFDler und lebe auch zusammen
mit den anderen Freiwilligen auf dem
Ludwigstein.
Bis Dezember ist hier also mein neues
Zuhause: Kilometer weit weg von der Gegend um Nürnberg herum, wo ich eigentlich wohne. Bewusst habe ich mich dazu
entschieden, weiter weg von Zuhause zu
arbeiten, um einmal komplett neu anzufangen ohne jemanden zu kennen. So etwas
kann man nur weit weg von Freunden und
Familie ausprobieren.
Wie viele hier bin auch ich bündisch geprägt. Seit elf Jahren bin ich beim BdP aktiv und habe dort schon viel erlebt. Gerade
deshalb finde ich es so interessant, auf
dieser Burg zu sein. So bekomme ich noch
mehr Eindrücke von den verschiedenen
Gruppen der Jugendbewegung und kann
Kontakte zu vielen verschiedenen Bünden
aufbauen. Ein Pfadfinder brachte mich
auch auf die Burg Ludwigstein, als ich auf
der Suche nach einer Beschäftigung für
die Zeit nach dem Abitur war. Weil ich nicht
sofort studieren und erst einmal Erfahrungen in der Arbeitswelt machen wollte,
begann also Ende September meinen
Weg in Richtung Burg ...
Bisher gefällt es mir sehr gut hier. Die
Arbeit ist trotz des obligatorischen Spülens
immer abwechslungsreich und durch das
viele Treppensteigen und Herumlaufen
eher ein gutes Training.
Moin, ich bin Torben Lüth, komme aus
einem kleinen Dorf bei Kiel in SchleswigHolstein und habe dieses Jahr mein Abitur
gemacht. Direkt danach wollte ich nicht sofort mit meiner Ausbildung anfangen, weshalb ich auf der Burg nun Bundesfreiwilligendienst leiste. Weil ich jugendbewegt
bin, war ich schon vorher einige Male auf
dem Ludwigstein zur Bauhütte oder bündischen Festen und mir hat es jedes Mal
sehr viel Freude bereitet, hier zu sein.
Wir sind zu fünft im Bundesfreiwilligendienst und verstehen uns sehr gut ... Deshalb ist hier ausgelassene Stimmung und
das Jahr mit uns wird großartig werden.
26
B URG
Heyho, ich bin Lukas Becherer (19
Jahre), einer von fünf neuen Bundesfreiwilligen auf der schönen Burg Ludwigstein.
Durch meine langjährige Mitgliedschaft
in der Pfadfinderschaft Süddeutschland
(PSD), war es nur eine Frage der Zeit, bis
es mich schließlich zur Sommerbauhütte
2012 zum ersten Mal hierhin verschlug.
Sofort war es um mich geschehen und ich
dachte darüber nach, der Burg nach meinem Abitur einen längeren Lebensabschnitt zu widmen und meinen Freiwilligendienst hier anzutreten.
An meinem Probearbeitstag lernte ich
die nun ehemaligen Freiwilligen und einige
hauptamtliche Mitarbeiter kennen und entschloss mich endgültig zu einem Jahr auf
dem Ludwigstein.
Die freundliche Atmosphäre, das Leben
mit den anderen Freiwilligen und nicht zu-
INTERN
letzt der Ausblick auf das schöne Werratal
sind für mich die Dinge, die diese alte Burg
so besonders machen und mich gespannt
auf das nächste Jahr blicken lassen.
Hallo, mein Name ist Jonas Bressler.
Am 15. Oktober habe ich meinen freiwilligen Dienst auf der Jugendburg Ludwigstein angetreten.
Nun möchte ich mich kurz vorstellen: Ich
bin 18 Jahre alt und habe im Frühjahr 2013
mein Abitur geschafft. Ich komme aus der
kleinsten Großstadt Deutschlands, Paderborn in Nordrhein-Westfalen. Ich kannte die
Burg vorher noch nicht. Gefunden habe ich
sie auf der Suche nach einer interessanten
Stelle für mein freiwilliges Jahr. Da ich noch
nicht weiß, was ich studieren möchte, erhoffe ich mir von dem Jahr viele neue Eindrücke und Erfahrungen.
Stellenangebote auf
Burg Ludwigstein für Praktiker, Bufdi,
FJD, FÖJ, Ausbildungen
27
B URG
INTERN
Hallo, mein Name ist Markus Zimmermann und ich leiste seit dem 1. September 2013 meinen Freiwilligendienst
auf der Burg Ludwigstein. Für mich stand
schon während der Schulzeit fest, dass
ich nach dem Abitur nicht gleich studieren möchte. Und da ich ohnehin mit
dem Gedanken gespielt habe, eine
handwerkliche Ausbildung zu machen,
habe ich mich schlussendlich dazu
entschieden ein freiwilliges Jahr in der
Denkmalpflege zu machen, um einen
Einblick in handwerkliche Tätigkeiten zu
bekommen.
Ich habe mich für die Burg als Einsatzstelle beworben, da ich nach meinem
erstmaligen Besuch von der Umgebung
und dem gemeinsamen Leben mit den
anderen Freiwilligen auf der Burg begeistert war.
Ursprünglich komme ich aus Rodenbach bei Hanau und bin selber auch Pfadfinder, was natürlich ein weiterer Grund
war, hier auf die Burg zu kommen.
Moinmoin, ich bin Klaas Hurling, 18
Jahre jung und einer der beiden neuen
Freiwilligen in der Denkmalpflege hier auf
dem Ludwigstein.
Doch warum eigentlich die Burg?
Nach dem Abi wollte ich ein freiwilliges
Jahr machen, von einem Freund bei den
Pfadfindern bekam ich den Tipp, mir doch
mal die Burg anzuschauen. Schon die Internetpräsenz überzeugte mich restlos,
sodass ich mich einfach mal auf einen
Bundesfreiwilligendienst und ein Freiwilliges Jahr in der Denkmalpflege bewarb. Im
Nachhinein (soweit ich das zumindest bis
jetzt beurteilen kann) bin ich ganz froh darüber, dass ich FJD und kein Zivi geworden bin ...
Wie schon erwähnt, bin ich Pfadfinder
im Stamm Parzival Oldenburg (BdP), wo
ich dreieinhalb Jahre lang als Meutenführer aktiv war.
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Ich freue mich auf ein spannendes
und interessantes Jahr auf der Burg. Ich
möchte neue Erfahrungen machen, viel im
handwerklichen Bereich lernen und mit
den anderen Freiwilligen die Chaos-WG
„Ziviflur“ meistern!
B URG
INTERN
ich denn genau machen wollte, war ich mir
überhaupt nicht sicher. FSJ, Au-pair,
work&travel …? Nachdem ich mich mit
einem Bekannten über sein FÖJ unterhalten hatte, sah die Sache schon besser
aus, ich war begeistert. Spontan fuhr ich
zur Info- und Kontaktbörse des Naturschutzzentrums Hessen und entdeckte
dort den Infostand der Burg.
Hallo zusammen, mein Name ist
Friederike Roy und ich bin seit dem 1. September die neue FÖJlerin auf Burg Ludwigstein. Ursprünglich komme ich aus Usingen
in der Nähe von Frankfurt und habe dort
auch dieses Jahr mein Abitur gemacht.
Dass ich nach der Schule erstmal ein
Jahr Pause vom Lernen brauchte, war mir
relativ früh klar. Bei der Frage danach, was
Da ich seit 2002 beim BdP Stamm Hattstein aktiv bin, war mir die Burg Ludwigstein ein Begriff, dass man dort auch ein
Freiwilliges Jahr machen konnte, überraschte mich. Nach einem Gespräch mit
dem technischen Leiter Mario Groß und
meiner Vorgängerin Sophia Streit trug ich
mich in die Interessentenliste ein. Wenig
später wurden meine Unterlagen angefordert und ich zu einem Besuch eingeladen.
Im Juni hatte ich meinen unterschriebenen
Vertrag in den Händen.
Ich freue mich sehr darüber, hier sein zu
dürfen und bin gespannt darauf, was dieses Jahr noch alles bringen wird.
Hallo, ich heiße Melanie Giebl und bin
19 Jahre alt. Ich lebe mit meiner Familie,
Eltern und zwei Schwestern, in Großalmerode/ Laudenbach. Zu uns gehört noch
unser Hund namens Sammy. In der Freizeit gehe ich viel mit ihm spazieren.
Zu meinen Hobbys gehören Tischtennis spielen und Ski fahren. Tischtennis
spiele ich zusammen mit meinem Freund
in seinem Verein in Fürstenhagen.
Mit meiner Familie fahre ich fast jedes
Jahr nach Österreich zum Ski fahren, was
ich auch schon als kleines Kind gelernt
habe. Meine Grundschulzeit habe ich in
der Meißnerlandschule in Walburg absolviert. Den Realschulabschluss bekam
29
B URG
INTERN
ich dann in der Gesamtschule Großalmerode. In meiner Freizeit koche und backe
ich sehr gerne mit und für meine Familie.
Das hat mich auch dazu bewegt, eine Ausbildung zur Hauswirtschafterin auf der Jugendburg Ludwigstein zu beginnen. In die-
sem Beruf kann ich meine Fähigkeiten gut
umsetzten und auch gleichzeitig mein
Hobby bzw. Freizeitvergnügen ausführen.
Es gefällt mir sehr gut auf der Burg. Es
macht Spaß mit einem so netten Team zusammen zu arbeiten.
Ein Viertel-Jahrhundert dabei
S
ie hat eine ganze Ära in der Hauswirtschaft geprägt – am 1. November feiert Ingrid Becker ihr 25-jähriges Dienstjubiläum auf der Jugendburg Ludwigstein.
1988 begann Ingrid Becker ihre Tätigkeit
als Ausbildungsleiterin und stellvertretende Hauswirtschaftsleiterin, am 1. August 1990 übernahm sie dann die Führung
der Hauswirtschaft. Seitdem hat sie rund
40 Auszubildende erfolgreich durch Lehre
und abschließende Prüfung geführt. Etwa
4600 Mal – so hat sie es einmal grob überschlagen – hat sie in ihrer Zeit den Burgberg erklommen. Seit Anfang Dezember
2011 genießt Ingrid Becker bereits die Ruhephase ihrer Altersteilzeit – wobei ihre
Enkeltöchter dafür sorgen, dass diese
Phase nicht zu ruhig wird.
Nicole Demmer
Eine Stimme, die uns vertraut war, schweigt.
Ein Mensch, der immer für uns da war, lebt nicht mehr.
Was uns bleibt sind Liebe, Dank und Erinnerung
an viele schöne Jahre.
Wir gedenken
unserer Verstorbenen
Günther Bauwe, Halberstadt
30
* 24.11.1913, < Sommer 2013, 99 Jahre
S TIFTUNGSVORSTAND / VJL
Neu im Stiftungsvorstand: Roland Lentz
I
m September wurde ich neu in den Stiftungsvorstand der Stiftung Jugendburg
Ludwigstein gewählt. Dort werde ich mich
u.a. mit dem spannenden und herausfordernden Bereich der Finanzen auseinandersetzen. Ich bin gespannt und neugierig
auf die bevorstehenden Aufgaben, die ich
gerne voller Engagement erfüllen möchte,
um die Burg Ludwigstein als einen Ort der
Begegnung und des Miteinanders zu erhalten und weiter zu entwickeln. Auf die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten der Stiftung sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Burg freue ich mich besonders.
Der Ludwigstein ist für mich seit meiner
Jugend bedeutsam und hat mich immer in
seinem Bann gehalten aufgrund unzähliger Zeltlager durch meine Zeit beim Deutschen Pfadfinderbund Mosaik in Bad Sooden-Allendorf, die später folgende Mitgliedschaft in der VJL, die Teilnahme an
vielen Aktionen auf der Burg sowie das interessierte Verfolgen der Entstehung des
Dritten Ringes.
Mit meiner Frau (unsere Hochzeitsfeier
fand im Rittersaal der Burg statt) und meinen beiden Kindern lebe ich in Eschwege
und bin beim Werra-Meißner-Kreis in
Eschwege als stellvertretender Fachbereichsleiter für Finanzen beschäftigt. In
meiner Freizeit bin ich gerne draußen, entweder bei Aktionen mit meiner Familie, bei
längeren Touren auf dem Fahrrad oder in
unserem großen Garten, wo ich viel gestalte bzw. baue.
Roland Lentz
Aus dem VJL-Vorstand
Die Vorstandsarbeit 2013 – von ernüchternd bis spannend
E
her nüchtern und mit viel Fleiß beschäftigte uns die Umwandlung von
Kontonummern und Bankleitzahlen in Internationale Kontonummern (IBAN) und
Internationale Bankleitzahlen (BIC); ein
zwingendes MUSS zur Fortführung des
ansonsten arbeitserleichternden Einzugsverfahrens der Mitgliedsbeiträge.
Einen Dank an Kathi an dieser Stelle für
die Geduld und Fleißarbeit.
Mit einem herzlichen Dank an die Organisationsteams der beiden Familienwochen (Ostern und November), der drei
Pfingsttreffen (Pfingsttagung, Familien
und djl), des Kirschenfestes und der Novembergespräche blicken wir auf ein
31
VJL – V EREINIGUNG J UGENDBURG L UDWIGSTEIN
vielfältiges Angebot zum Treffen, Singen, Tanzen, Wandern, inhaltlichen Austauschs und Kuchenbacken zurück.
Dass wir alle pünktlich zum Ende eines jeden Quartals die Ludwigsteiner
Blätter in den Händen halten dürfen, haben wir dem unermüdlichen Einsatz im
Stillen von Martin Schott, Florian Horst
und Sandra Büchsenschütz-Nothdurft zu
verdanken. Anregungen zur Gestaltung,
wie z.B. ein einleitendes Geleitwort, wurden umgesetzt. Nicht oft genug kann an
jede und jeden Einzelnen von euch, der
geneigten Leserschaft, appelliert werden, die Redaktion weiterhin mit Berichten von der Burg oder Fahrten zu unterstützen.
Die Möglichkeiten zum Einlagern von
Spielen, Jurten, Sitzgarnituren, Kuchenbackutensilien, Kaffeemaschinen und
lauter wichtigen Dingen im „VJL-Keller“
des Enno-Narten-Baus erleichtert unseren Gruppen die Organisation und erspart den alljährlichen Transport zur
Burg. Dank der Sommerbauhütte hat
dieser Keller nun auch eine abschließbare Tür und ist somit vollwertig als Lagerraum nutzbar. Geschichtlich passend
zum Beginn des Meißnerlagers und dem
100-jährigen Jubiläum des Freideutschen Jugendtages auf dem Hohen
Meißner begann am 01.10.2013 die auf
25 Jahre mit der Stiftung vereinbarte Nutzung des Kellerraumes durch die VJL.
Damit konnten wir jahrzehntelange Provisorien mit dem feuertechnisch verbotenen Lagern auf diversen Dachböden
oder dem Vollstellen des Vereinigungszimmers beenden.
Am 20.09.2013 hat die VJL 20 Geschäftsanteile vom RjB erworben. Die
VJL ist nun mit 31 von 50 Geschäftsanteilen Mehrheitsgesellschafter der Ju-
32
gendbildungsstätte Ludwigstein gGmbH.
Der RjB hält 11 und eine Privatperson 8
Anteile. Damit gewährleisten wir nachhaltig unseren Satzungszweck der „Förderung der Jugendarbeit und Jugendbildung auf Burg Ludwigstein im Sinne der
deutschen Jugendbewegung“.
Zu den vielfältigen Vorbereitungen
und Erlebnissen des Meißnertreffens
und der Meißnerfahrt aus Anlass des
100-jährigen Jubiläums des Ersten Freideutschen Jugendtages auf dem Hohen
Meißner wurde und wird ausführlich an
anderer Stelle berichtet. Vom 28. September bis zum 13. Oktober 2013 fanden
dazu die Meißnerwochen auf Burg Ludwigstein mit einem umfangreichen Programmangebot statt – für viele von uns
und euch sicherlich das wichtigste Ereignis in diesem Jahr.
Das Jahr 2013 war darüber hinaus
auch von zahlreichen personellen Veränderungen geprägt.
Aus dem Stiftungsvorstand verabschiedeten sich zum 21.09.2013 Matthias Leese (hoettges) sowie Hans Martin Behr (Hannes). Matthias hat mit viel
Engagement seit November 2007 das
Ressort Bau und Technik geleitet und
Hannes seit März 2009 fachkundig die
Arbeiten am Enno-Narten-Bau mit Einbau und Anschluss der Holzpelletheizung unterstützt. Herzlichen Dank an
euch zwei!
Eva Eisenträger, seit September 2006
im Stiftungsvorstand zuständig für Personal und Finanzen sowie Stiftungsvorstandsvorsitzende, wollte sich nach 7
Jahren eigentlich zum 01.11.2013 aus
dem Stiftungsvorstand verabschieden.
Ihr haben wir ein außerordentlich gutes
Betriebsklima, die Meisterung der wahrlich nicht einfachen Finanzsituation bis
VJL – V EREINIGUNG J UGENDBURG L UDWIGSTEIN
hin zum ehrenamtlich verantwortlichen
Begleiten des Enno-Narten-Baus zu verdanken. Aufgrund der außerordentlichen
Vorwürfe um die „offene Burg“ und die
dadurch ausgelösten Existenzprobleme
für Burgbetrieb und Stiftung, wird Eva
dem Stiftungsvorstand als Stiftungsvorstandsvorsitzende auch weiterhin noch
angehören. Vielen Dank!
Für den Finanzbereich im Stiftungsvorstand konnten wir Roland Lentz gewinnen. Seine Vorstellung findet ihr auch
in diesem Heft.
Aus dem Vereinigungsvorstand hat
sich zur OMV 2013 Heiko Meserle, der
seit 2004 auch verlässlich die Mitgliederverwaltung führt, als stellvertretender Kurator für die VJL-Kassenwartstelle verabschiedet. Seine jahrelange strukturelle
Zuarbeit hat uns und mir die Vorstandsarbeit erleichtert; vielen Dank! Neu als
stellvertretender Kurator für die VJL-Kassenwartstelle wurde Jörg Rothhämel gewählt.
Als Team an der Spitze des neuen
VJL-Vorstandes verstehen sich die bei
der OMV gewählte/n Tatjana Wander
(VJL-Vorsitzende) und Matti Zimmer
(stellvertretender Kurator für die VJLVorsitzende).
Im 20. „Amtsjahr“, nach 5 Jahren als
VJL-Kuratoriumsersatzmitglied für die
VJL-Schriftführerstelle und 15 Jahren im
VJL-Vorstand (davon 3 Jahre als Kassenwart und 12 Jahre als Vorsitzender)
verabschiede ich mich nach einjähriger
Ankündigung ebenfalls zur OMV 2013
aus dem VJL-Vorstand. Als VJL-Gründungsgesellschafter der Jugendbildungsstätte hatte ich in der Gesellschafterversammlung zunächst Unterstützung
durch Dorle Wiechmann bis Matti Zimmer schließlich unsere VJL-Gesellschafteraufgaben übernahm. Seit 2001
schenkt mir das Kuratorium das Vertrauen als Kuratoriumsvorsitzender.
Als neu gewählter Kurator bleibe ich
dem Kuratorium als Kuratoriumsvorsitzender erhalten. Peter Kretschmer bleibt
auch weiterhin stellvertretender Kurator
für den VJL-Kuratorenposten, was mich
angesichts seiner Finanzkompetenz
sehr freut.
Ich bedanke mich bei Allen, die mich
unterstützt, hilfreich kritisiert, durch die
wirklich schwierigen Zeiten 2001 bis
2003 begleitet und mir vertraut haben.
Holger Pflüger-Grone
Protokoll der ordentlichen Mitgliederversammlung
der Vereinigung Jugendburg Ludwigstein e.V.
02. November 2013, Burg Ludwigstein, Meißnersaal
Beginn: 14:07 Uhr
Die Veranstaltung wird mit einem gemeinsamen Lied eröffnet. Anschließend wird der
verstorbenen Mitglieder gedacht.
TOP 1: Begrüßung, Beschlussfähigkeit, Protokoll, Tagesordnung
Annahme des Protokolls der OMV vom 03.11.2012
Im Saal sind 143 Stimmen und die Versammlung ist somit beschlussfähig.
33
VJL – V EREINIGUNG J UGENDBURG L UDWIGSTEIN
Es sind im Saal 7 Gäste anwesend. Die Mitgliederversammlung beschließt, dass diese
im Saal bleiben können.
Zur Mitgliederversammlung ist fristgerecht in den Ludwigsteiner Blättern (LB) Nr. 260
geladen worden.
Marie Medow wird zur Erstellung des Protokolls gewählt.
Die Tagesordnung wird einstimmig angenommen.
Das Protokoll des vorangegangenen Jahres, für alle Mitglieder in den Ludwigsteiner
Blättern Dez/2012 einsehbar, wird einstimmig angenommen.
TOP 2: Bericht des Vorstandes und des Archivreferenten
Der im letzten Jahr erstellte Burgkalender 2013 hat sich leider nicht so gut verkauft,
dass von den Erlösen eine Auflage 2014 finanziert werden könnte.
Die Mitgliederzahlen sind, wie auch schon im letzten Jahr, rückläufig. Es gibt zwar auch
stetig neue Mitgliedschaften, diese gleichen den Rückgang aber nicht aus.
Hellmuth-Behrendes-Fond: Das Grundstück ist mittlerweile verkauft, aber die Abwicklung läuft immer noch an.
Die intensive Bautätigkeit am Enno-Narten-Bau ist weitestgehend abgeschlossen, auch
wenn immer noch viel daran gearbeitet wird. So ist jetzt zum Beispiel der „Fahrstuhl“ fertig.
Vor dem Bau stehen derzeit 3 Stelen vom Festakt des Meißner-Lagers 2013. 1920 ist
im Besitz der VJL, die Jahreszahlen 1913, 1963 und 1988 kommen ins Archiv. Eine
Idee für die Gestaltung ist noch nicht ganz klar.
Der von der VJL angemietete Kellerraum ist nun endgültig fertig und bezogen. Der
Schlüssel ist für VJL-Veranstalter im Burgbüro deponiert. Die Mietzeit begann mit der
endgültigen Fertigstellung (Tür, usw.) am 01.10.2013 und endet in 25 Jahren.
Holger spricht dem Team der Ludwigsteiner Blätter seinen Dank aus und lobt ihre Arbeit.
Der VJL-Vorstand und das Kuratorium sind ihren satzungsgemäßen Aufgaben nachgekommen und haben sich zu den regulären wie auch zu außerordentlichen Sitzungen
getroffen. Zwischen den Sitzungen fand ein kontinuierlicher Abgleich per Email und
Telefon statt.
Gemäß dem auf der letztjährigen OMV, 2012, gefällten Beschluss, hat die VJL dem RjB
Anteile an der Jugendbildungsstätte abgekauft. Die VJL besitzt nun 31 von 50 Anteilen
und ist somit Hauptanteilseigner.
Holger berichtet weiter von den seit der letzten OMV durchgeführten Veranstaltungen der VJL:
– Novembergespräche 2012 mit dem Thema „Afghanistan“, Jan Wollny.
– Beräunertreffen, 500 Teilnehmer, ausführlich in den Ludwigsteiner Blättern berichtet.
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VJL – V EREINIGUNG J UGENDBURG L UDWIGSTEIN
– Familienwoche zu Ostern/ Pfingsttreffen/ Kirschenfest
– parallel zur OMV finden Novembergespräche statt mit dem Thema „Bauen in der
Jugendbewegung“.
Die durchgeführten Bauhütten tragen im Wesentlichen zum Burgerhalt bei. Ohne diese
gäbe es den Enno-Narten-Bau und die Kernburgsanierung nicht.
Es wird angekündigt, dass 2014 wieder über Ostern die nächste Familienwoche stattfindet, diesmal mit dem Thema „Jahrmarkt“.
Bericht des Archivkurators.
Da Herbert Reyer wie auch sein Stellvertreter Sven Reiß abwesend sind, verliest
Holger den Bericht für Herbert.
‚Meine Aufgabe als Archivreferent der Vereinigung ist klar definiert: Zum einen verstehe
ich mich als Gewährsmann, der für die Mitglieder der VJL die Archivarbeit im Blick
behält. Ich habe folglich nur eine beobachtende und informierende, aber keine
gestaltende Funktion. Ein Eingriffs- und Steuerungsrecht steht ausschließlich dem
eigens eingerichteten Verwaltungsrat zu, dem der Direktor des Staatsarchivs Marburg
angehört und der auch die Fachaufsicht über unser Archiv ausübt. Das ist so im
Depositalvertrag zwischen der Stiftung und dem Land Hessen geregelt. – Dem „Verwaltungsrat“ gehört vom Stiftungsvorstand Alexander Liebig an.
Der wissenschaftliche Beirat des Archivs besteht aus 9 Personen, die vom Verwaltungsrat jeweils für 3 Jahre berufen werden. Den Vorsitz hat Frau Dr. Barbara
Stambolis, von der wir ja schon öfter in den Ludwigsteiner Blättern lesen konnten. Der
Beirat begleitet das Archiv inhaltlich und plant die Tagungen auf der Burg.
Ich habe mich bislang nicht wissenschaftlich mit dem Archiv und seinen Unterlagen
beschäftigt. Meine Forschungsschwerpunkte liegen auf ganz anderen Gebieten. Aber
im zurückliegenden Jahr nun habe ich mich doch einmal als Forscher ins Archiv gesetzt
und an zwei Tagen recherchiert, was das Archiv an Unterlagen zu jugendbewegten
Gruppen in Hildesheim zu bieten hat.
Ich bin ganz hervorragend betreut und bedient worden, sowohl von der Leiterin Frau
Rappe-Weber als auch von der neuen Archivarin Frau Elke Hack.
Elke Hack hat übrigens im Oktober 2011 die Archivarsstelle antreten können.
Die Leiterin, Frau Rappe-Weber, konnte im Juli 2012 ihr 10jähriges Dienstjubiläum
feiern. Im Juni 2002 trat sie damals ihr Amt an.
Unter ihrer Führung hat sich das Archiv erfreulich gut entwickelt.
Bemerkenswert ist, dass das Archiv insgesamt betrachtet nunmehr seit 90 Jahren besteht
(gegründet 1922) – unterbrochen nur durch die unseligen 12 Jahre des Dritten Reichs.
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VJL – V EREINIGUNG J UGENDBURG L UDWIGSTEIN
Eine ganz erfreuliche Nachricht konnte man schon in den Ludwigsteiner Blättern lesen:
Dass das Archiv von der Deutschen Forschungsgemeinschaft eine gewaltige Summe
an Fördermitteln erhält, nämlich in 2 Jahren insgesamt rund 190.000 Euro für die
Erschließung und Digitalisierung von rund 40.000 Fotos des Wandervogel-Fotografen
Julius Groß.
Stiftung Dokumentation der Jugendbewegung
Der Archivreferent der Vereinigung gehört kraft Amtes dem Vorstand der „Stiftung
Dokumentation der Jugendbewegung“ an. Vom Stiftungsvorstand gehört Alexander
dem Vorstand an. Die besondere Handlungsfähigkeit dieser Stiftung besteht z.Zt. darin,
dass neben den mäßig fließenden Zinserträgen (Stiftungskapital ca. 70.000 Euro)
mehrere zweckbestimmte größere Spenden zur Verfügung stehen. Ich habe darüber
schon letztes Jahr berichtet.
Mit diesen Mitteln konnten im zurückliegenden Jahr bis heute vor allem Personalkosten
(Mitarbeiter auf Zeit) für diverse Archiv-Projekte übernommen werden. Außerdem
wurden diverse Druckkosten-Zuschüsse bewilligt.
Stiftungsvorstand:
Holger berichtet über personelle Veränderungen im Stiftungsvorstand.
Höttges beendete nach 2 Wahlperioden turnusgemäß sein Amt. Holger bedankt sich
stellvertretend für die VJL für seine langjährige Tätigkeit und überreicht ihm eine
Auflaufform mit Stiftungslogo.
Hannes ist ebenfalls ausgeschieden. Er wurde bereits auf der letzten Kuratoriumssitzung im September verabschiedet.
Besonderer Dank gilt Eva, die als Vorsitzende ebenfalls aus dem Amt scheidet. Ihr wird
ein Kirschbaum überreicht, der auf der Burg einen Platz finden wird.
Für die nächste Zeit wird es einen 5-köpfigen Vorstand geben, der sich den dringenden
aktuellen Problemen um die Vorwürfe zur „Offenen Burg“ widmen muss, um wirtschaftlichen Schaden und weiteren Imageschaden von der Burg abzuwenden.
Neu in den Stiftungsvorstand gewählt wurde Roland Lentz. Er stellt sich kurz vor und
wird sich im Vorstand vorwiegend um die Finanzen kümmern.
Eva bleibt aufgrund der aktuellen Probleme dem Stiftungsvorstand bis auf weiteres
erhalten.
Ebenfalls neu in den Stiftungsvorstand gewählt wurde kani, Juliane Palm. Sie stellt sich
kurz vor und wird sich ab März 2014 um die Öffentlichkeitsarbeit kümmern.
Die beiden neuen Mitglieder werden gebeten sich in den nächsten Ludwigsteiner
Blättern vorzustellen.
36
VJL – V EREINIGUNG J UGENDBURG L UDWIGSTEIN
Stellvertretend für die VJL dankt Holger den Mitarbeitern der Burg, denen der Jugendbildungsstätte, den zahlreichen ehrenamtlichen Helfern, den Mitarbeitern des Archivs,
den Organisatoren der VJL-Veranstaltungen sowie den Kuratoriums- und Vorstandsmitgliedern.
Kathi Labrenz stellt den Haushaltsabschluss 2012 vor.
Dank des Grundstückverkaufs mit rund 73.500,00 € gab es 2012 recht hohe Einnahmen.
Die Beitragszahlungen sind konstant.
Die hohen Portokosten sind durch Nachportozahlungen beim Versand der Ludwigsteiner Blätter entstanden.
Hohe Rechtskosten sind Folge der Grundstücksverkäufe.
Die jährlich bereitgestellten Mittel für Veranstaltungen werden von den jeweiligen
Veranstaltern kaum abgefragt. Der höchste Posten hier ist das Beräunertreffen und ein
Zuschuss für die Vorbereitungstreffen des Meißner-Lagers.
Die Einlage für den Depositalvertrag wurde vergessen auszuzahlen, diese fällt daher
in 2013 doppelt an.
Das Jahr 2012 wurde mit 8.000,00 € (bereinigt um die 5.000,00 € Einlage – tatsächlich
sind es rund 13.000,00 €) positiv abgeschlossen.
Die Versammlung dankt Kathi für ihre solide Arbeit.
TOP 3: Bericht der Revisoren und Entlastung des Vorstandes
für das Geschäftsjahr 2012
Die beiden Revisoren Jörg und Jasmin berichten von einer ordentlich geführten Kasse
ohne Unklarheiten und haben keinerlei Beanstandungen, weshalb sie die Entlastung
des Gesamtvorstandes beantragen.
Sie leiten die Abstimmung über die Entlastung.
Bei 4 Enthaltungen und keinen Gegenstimmen wird der Gesamtvorstand entlastet.
TOP 4: Genehmigung des Haushaltsplanes für das Jahr 2014
Kathi Labrenz stellt den Haushaltsplan 2014 vor.
Wichtig für 2014 wird auch für die VJL die SEPA-Umstellung.
Es wird wenig Veränderungen geben. Die Veranstaltungen bleiben als Fehlbedarfsfinanzierung bestehen, unabhängig davon wie viel sie abrufen.
Änderungsantrag von Stephan Sommerfeld:
Die bereitgestellten Beträge für die Jugendbildungsstätte, das Beräunertreffen und die
Meißnernacht sollen, wenn möglich bzw. nötig, für die Finanzierung eines offenen
37
VJL – V EREINIGUNG J UGENDBURG L UDWIGSTEIN
Gesprächskreises über das weitere Verfahren zur ‚offenen Burg’ zur Verfügung gestellt
werden.
Der Antrag wird bei wenigen Enthaltungen angenommen.
Der Haushaltsplan 2014 mit eben beschlossener Änderung wird bei einer Enthaltung
angenommen.
TOP 5: Wahlen
Kathi informiert die Versammlung über die Vorschläge des VJL-Vorstandes zum Tagesordnungspunkt Wahlen.
Holger erhält auf seine Nachfrage die Zustimmung der Anwesenden, die Versammlung
bis zum Ende zu leiten bzw. nach der Wahl einer/s neuen Vorsitzenden zu moderieren.
Wahlleitung: Holger Pflüger-Grone
VJL Vorsitzende/r und Ersatzmitglied
Ende Amtszeit: Holger Pflüger-Grone und Matti Zimmer
Vorschläge: Tatjana Wander und Matti Zimmer
Anmerkung der beiden Vorgeschlagenen, beide stehen hinter dem Konzept der
,offenen Burg’
Bitte von Regina: die VJL wieder mehr mit Inhalt und Leben innerhalb des Vereins zu
füllen. Beiden Vorgeschlagenen ist dies auch ein dringendes Anliegen.
Es wird der Antrag auf geheime Wahl gestellt. Für den Antrag stimmen weniger als ein
Zehntel der anwesenden stimmberechtigten Mitglieder, daher wird er von der Versammlung nicht angenommen.
Tatjana Wander wird mit 14 Enthaltungen gewählt. Sie nimmt die Wahl an.
Matti Zimmer wird bei 9 Enthaltungen gewählt. Er nimmt die Wahl an.
Wahlleitung: Jörg Rothhämel
VJL-Kurator/in und Ersatzmitglied:
Ende Amtszeit: Tatjana Wander und Peter Kretschmer
Vorschläge: Holger Pflüger-Grone und Peter Kretschmer
Holger Pflüger-Grone wird bei 15 Enthaltungen gewählt und nimmt das Amt an und
bedankt sich für das ihm damit entgegengebrachte Vertrauen.
Peter Kretschmar wird bei 4 Gegenstimmen und 10 Enthaltungen wiedergewählt und
nimmt die Wahl an.
Wahlleitung: Holger Pflüger-Grone
38
VJL – V EREINIGUNG J UGENDBURG L UDWIGSTEIN
Ersatzmitglied VJL-Kassenwart bis zum Ende der Amtszeit Heiko Meserle:
Heiko Meserle legt sein Amt vor Ende der Amtszeit nieder.
Vorschläge: Jörg Rothhämel
Jörg Rothhämmel stellt sich der Versammlung vor.
Er wird bei 3 Enthaltungen gewählt und nimmt die Wahl an.
Florian Horst und Tatjana Wander bedanken sich im Namen der VJL bei Holger Pflüger-Grone für seine langjährige, wichtige und kontinuierliche Arbeit und seinen unermüdlichen Einsatz für die Belange der Burg.
Wahlleitung: Holger Pflüger-Grone
Revisor/in
Ende der Amtszeit Jörg Rothhämel bzw. keine Wiederwahlmöglichkeit wegen
Annahme eines anderen Amtes.
Vorschläge: Sabrina Bansleben
Sabrina wird mit 11 Enthaltungen und 2 Gegenstimmen gewählt und nimmt die Wahl an.
TOP 6: Anträge
Es liegt ein Antrag der Deutschen Waldjugend e.V. und des Bund der Pfadfinderinnen
und Pfadfinder e.V. über das weitere Verfahren zur „Offenen Burg“ vor.
Es entsteht eine rege, aber sachliche und konstruktive Diskussion.
Allen Beteiligten geht es darum, einen für alle vertretbaren Kurs zu finden.
Wegen des hohen Beratungsbedarfs gibt es um 15:50 Uhr eine Pause, die bis 16:30
Uhr dauert.
Im Anschluss wird die Diskussion weitergeführt. In deren Verlauf sich Annäherungen
abzeichnen.
Die Antragsteller möchten über die an sie herangetragenen Punkte beraten und bitten
erneut um eine kurze Pause.
Die Antragsteller nehmen die in der Diskussion vorgetragene Anliegen in ihren Antrag auf
und verlesen im Anschluss der Pause den überarbeiteten Antrag, der wie folgt lautet:
„Antrag an die OMV der Vereinigung Jugendburg Ludwigstein am 02.11.2013
Präambel:
Die Antrag stellenden Bünde Deutsche Waldjugend e.V. und der Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder e.V. sehen mit großer Sorge den Bestand der Jugendburg Ludwigstein als überbündischen Begegnungsort bedroht.
Ein „weiter so wie bisher“ sowohl seitens der Befürworter/innen, als auch der Kritiker/innen
der „Offenen Burg“ bzw. ihrer Handhabung wird die aktuelle Situation nicht verbessern.
Deshalb empfiehlt die OMV:
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VJL – V EREINIGUNG J UGENDBURG L UDWIGSTEIN
Der VJL-Vorstand möge einen zielgerichteten, transparenten und ergebnisoffenen Dialog zwischen den die Burg tragenden Bünden initiieren. Ziel ist es, Schaden von der
Burg abzuwenden und die Identifikation letztgenannter Bünde mit der Jugendburg Ludwigstein zu verbessern.
Der Vorstand der VJL lädt einmalig jeweils einen/eine offiziellen Vertreter/in der in der
VJL, beim Enno-Narten-Bau bzw. als Raumpaten vertretenen Bünde zu einem Auftakttreffen ein. Diese Versammlung gibt sich eine Geschäftsordnung. Ein entsprechender
Vorschlag wird von den Moderator/innen erarbeitet. Die Versammlung hat die Möglichkeit, mit einfacher Mehrheit Vertreter/innen weiterer, nicht in der VJL vertretener Bünde
hinzuzuziehen. Ihre Aufgabe ist es, ein tragfähiges Konzept über den Zugang der
Bünde zur Burg zu erarbeiten. Dieses soll 2014 der OMV vorgelegt werden.
Der Dialog wird durch eine nicht den beteiligten Bünden zugehörige, professionelle
Fachkraft moderiert.
Der Dialog findet bewusst nicht in den Räumen der Burg Ludwigstein statt.
Die Vertreter der Bünde kommunizieren wertschätzend und auf Augenhöhe nach fairen und demokratischen Grundsätzen.
Antragsteller/innen:
Deutsche Waldjugend e.V.
Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder e.V. “
Es gibt 2 Verständnisnachfragen aus der OMV an die Antragsteller, die wie folgt seitens
der Antragsteller geklärt werden können:
Finanzierung:
Die Initiatoren des Antrags sind sich bewusst, dass die Kosten deutlich höher sein werden als die von der OMV in Aussicht gestellten 1.400 €. Die antragstellenden Bünde
kümmern sich um die weitere Finanzierung.
Auswahl der Moderation: Obliegt dem VJL-Vorstand.
Der Antrag wird mit 21 Enthaltungen und 16 Gegenstimmen angenommen.
Es gibt keine weiteren Anträge.
TOP 7: Verschiedenes
Die nächsten beiden Termine für die OMV sind:
Termin OMV 2014 – 08.11.2014
Termin OMV 2015 – 07.11.2015
Kathi wirbt für zweckgebundene Spenden, um aus dem Mitgliederkreis der VJL den
‚moderierten Dialog’ über die im Haushalt umgeschichteten 1.400 € hinaus finanziell
unterstützen zu können.
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VJL – V EREINIGUNG J UGENDBURG L UDWIGSTEIN
Christian Blum wirbt für breite und konstante Unterstützung der Burg in Hinblick auf Reputation und Finanzen; insbesondere für Gästeakquise aus dem eigenen persönlichen
Umfeld.
Zum Abschluss wird ‚Die Gedanken sind frei’ gesungen.
Um 17:40 Uhr wird die Sitzung beendet.
Für das Protokoll:
gez. Marie Medow
Für die Versammlungsleitung:
gez. Holger Pflüger-Grone
Von fliegenden Fetzen, emotionaler Betroffenheit
und einem konstruktiven Klima
Ein ganz persönlicher Bericht zur OMV 2013
I
ch muss gestehen, dass ich von den aktuellen Turbulenzen um „rechts“ auf der
Burg gar nichts mitbekommen habe, bis
ich über den Kuratoriumsverteiler die Gegendarstellung der Stiftung zur Anfrage
von Jesko Wrede erhalten habe. „Oh nein,
nicht schon wieder!“, habe ich gedacht.
War aber naiv genug zu glauben, dass wir
dieses „Problem“ würden zügig klären
können.
Dann haben sich die Ereignisse überschlagen und plötzlich stand da eine für
die Burg existentielle Gefährdung im
Raum. Mit all den potentiellen Konsequenzen bis hin zur Schließung der Burg. Was
das bedeuten würde, wurde mir erst nach
und nach bewusst: Die Gefahr, dass ich
„meine“ geliebte Burg als Ort einer starken
emotionalen Verbundenheit verlieren
könnte, dass ich Ostern nach mehr als 30
Jahren nicht auf der Burg im Rahmen der
Familienwoche würde feiern können (wie
geht das eigentlich?) und Pfingsten nicht
im Zelt frieren und über vermatschte Wiesen würde laufen können.
Dass eine Vielzahl von Arbeitsplätzen
bedroht wäre, darunter viele von
Menschen, die seit sehr vielen Jahren
der Burg treu sind. Darüber, dass dann
die Burg nicht mehr als Begegnungsstätte für „die Bünde“ zur Verfügung
stünde, die vor allem in den letzten Jahren das Gesicht des Ludwigstein so intensiv geprägt haben. Ja und darüber,
dass mein Kontakt in diese „Szene“, die
mir oft so fremd ist und mich doch so fasziniert, dann vermutlich weitgehend abreißen würde.
Gleichzeitig war es mir völlig unverständlich, wie es möglich war, dass gerade
die Jubi mit Stephan Sommerfeld so stark
in die Schusslinie geraten war, deren enormes (und mehrfach ausgezeichnetes) Engagement in Sachen demokratischer Bildung für mich beispielhaft ist und jeden
Verdacht einer rechten Gesinnung eigentlich von selbst ausschließt.
Mit diesen Gedanken und Gefühlen fuhr
ich also freitags auf die Burg. Selbstredend
traf sich das Kuratorium noch an diesem
Abend zu einer Besprechung. Sonst hat
der Freitagabend für uns eher einen informellen Charakter und wir tauschen uns
im VJL-Zimmer bei dem einen oder
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VJL – V EREINIGUNG J UGENDBURG L UDWIGSTEIN
anderen Glas Weine zu den verschiedenen Themen aus.
Diesmal trafen wir uns im Archivraum,
wo wir regelmäßig zu den Kuratoriumssitzungen tagen und ohne dass dies abgesprochen worden wäre, brachte niemand
einen Wein mit ...
An diesem Abend wurden wir Kuratoriumsmitglieder zum ersten Mal nach einer
Einschätzung gefragt, wie es wäre, die
Bünde für ein Jahr vom Ludwigstein auszuschließen. Dies erschien mir so unmöglich, weil ich mir das gar nicht ausmalen
konnte und wollte und doch war es schon
wenige Stunden später zur traurigen
Gewissheit geworden.
Der Samstagvormittag begann jedoch
zunächst sehr interessant und spannend
mit sehr persönlichen Berichten von Nils
zur Meißnerfahrt und von kani zum Meißnerlager, die einem eine Idee davon vermittelten, welche Dimensionen die Veranstaltungen in alle möglichen Richtungen
hatten. Wie angekündigt, kamen um 11.00
Uhr der Stiftungsvorstand, Selmar Sechtling und Stephan Sommerfeld hinzu – eine
große Anspannung und Betroffenheit war
ihnen deutlich anzumerken. Zusehends
füllte sich der Raum mit Bündischen. Als
Eva den Beschluss des Stiftungsvorstandes mitteilte, alle Bünde für ein Jahr von
der Burg auszuschließen, hätte man eine
Stecknadel fallen hören können. Für einen
Moment schien die Zeit still zu stehen.
Ich hatte mit einem Tumult gerechnet,
mit Wut und Trotz – aber dies blieb völlig
aus. Mehrere Bündische äußerten ihr Verständnis für den Entschluss und unterstützen ihn. Viele waren den Tränen nahe
oder konnten sie nicht zurück halten, ließen ihnen freien Lauf. Die darauf folgende
Diskussion heizte sich immer mehr auf,
fast schien es, als gäbe es einen Graben
42
zwischen den beiden Seiten des Meißnersaales. Die Fronten schienen immer stärker zu verhärten, es gab teils unschöne
Schlagabtausche, es flogen die sinnbildlichen Fetzen.
Als ich zum Mittagessen ging, hatte es
mir den Appetit verschlagen. Auch ich
kämpfte mit den Tränen und war ratlos,
wie es unter diesen Umständen weiter
gehen sollte.
Mit entsprechend gemischten Gefühlen
ging ich zur OMV. Die Atmosphäre hatte
jedoch nur noch wenig von der des Vormittags. Nachdem die Wahlen abgeschlossen waren, brachten die Waldjugend und
der BdP unter „Verschiedenes“ ihren gemeinsamen Antrag ein, wie ein Prozess
zur Bewältigung der Situation und ein Wiederkommen der Bünde auf die Burg aus
ihrer Sicht gestaltet werden könnten.
Die sich daran entzündende Diskussion blieb aber im genauen Gegenteil
zum Vormittag von allen Seiten konstruktiv. Schließlich wurde der Antrag mit Hilfe
von Beteiligten aus allen „Lagern“ und unter Einbindung des (neuen) VJL-Vorstands solange umformuliert, bis er die
breite Zustimmung der anwesenden Mitglieder fand.
Nach der vormittags so verfahrenen
Situation entstand nachmittags plötzlich
ein ganz anderes Klima – ein Klima, das
für mich ein gutes Fundament für das
schwierige Jahr, das nun bevorsteht, bilden kann. So bin ich letztlich mit einem
vertrauensvollen Gefühl wieder nach
Hause gefahren, dass wir uns in einem
Jahr wieder alle dort treffen können. Mit all
unseren Unterschiedlichkeiten und dem
uns einenden Motiv – der Burg.
Tatjana Wander
VJL – V EREINIGUNG J UGENDBURG L UDWIGSTEIN
Große Fußstapfen
Ein offener Brief
Lieber Holger,
wir kennen uns durch die Familienwoche
nun schon sehr viele Jahre. Auch dort hast
Du Dich immer stark engagiert. Du hast jahrelang das Tanzen geleitet, warst immer mit
Beiträgen am Bunten Abend vertreten, hast
Arbeitswochenenden und
-wochen mit
Familienwöchnern auf dem Ludwigstein
organisiert, um nur einiges zu nennen.
Vor rund 20 Jahren hast Du angefangen,
dann auch im VJL-Vorstand/Kuratorium
aktiv zu werden. Wie oft haben wir Ostern
oder Pfingsten schmunzelnd, interessiert
oder auch leicht genervt während einer netten Plauschrunde abends am Speisesaalfeuer oder auf der Zelterwiese deinen Versuchen gelauscht, uns für die VJL-Vorstandsarbeit zu gewinnen. Meistens ohne Erfolg für
Dich. Aber Deiner Beharrlichkeit ist es zu
Verdanken, dass ich mich irgendwann habe
breitschlagen lassen, mich der Wahl zur
freien Kuratorin zu stellen. Das war vor –
ich glaube – 9 Jahren. Seither arbeiten wir
gemeinsam im Kuratorium für die Burg und
haben manchmal ruhigere im Wesentlichen
aber anstrengende und aufreibende Jahre
zusammen dort verbracht. Florian hat das in
seiner Rede bei der OMV sehr schön deutlich gemacht. In all den Jahren hattest Du
immer die Doppelbelastung aus VJL-Vorsitz
UND Kuratoriumsvorsitz. Für Außenstehende ist das Geflecht aus VJL, Stiftung
(Kuratorium) und Jubi nur schwer durchschaubar. Deshalb können auch nur die
wenigsten tatsächlich nachvollziehen, was
Du da die ganzen Jahre geleistet hast.
Manchmal kann man sich schon wundern,
dass Du noch nicht geschieden bist und
Deine Söhne für Dich ein Dauerzimmer auf
der Burg gemietet haben. Mein Dank an die-
ser Stelle deshalb nicht nur an Dich, sondern
auch an Euch, Marion, Johannes und
Richard, die ihr in all den Jahren Holger in
seiner Arbeit unterstützt und viele Familienstunden auf ihn verzichtet habt!
Diese Doppelbelastung war es unter anderem, die uns alle davon abhielt, in Deine
Fußstapfen zu treten.
Nun folge ich Dir „nur“ auf dem Posten des
VJL-Vorsitzes – zum Glück! Und zum Glück
gemeinsam mit Matti. Es sind große
Fußstapfen, in die ich bzw. wir da treten.
Aber sie haben bereits viele Trampelpfade
angelegt, auf denen es sich nun erstmal recht
bequem weiter gehen lässt, um von hier neue
Pfade anzulegen und eigene Fußspuren zu
hinterlassen.
Lieber Holger, ich danke Dir auch im Namen
der VJL für Dein unermüdliches Engagement
und freue mich, dass wir im Kuratorium weiter zusammen arbeiten werden!
Herzliche Grüße
Tatjana
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VJL – V EREINIGUNG J UGENDBURG L UDWIGSTEIN
Jahresschlusswort 2013 des VJL-Vorstandes
Liebe Mitglieder der VJL,
als wir beide uns entschieden haben,
gemeinsam für den Vorsitz der VJL zu
kandidieren, schienen die VJL und die Stiftung, in die wir als Kuratoren ja involviert
sind, in einem vergleichsweise ruhigen
Fahrwasser zu sein: Der Enno war soweit
fertiggestellt, dass eine Nutzung möglich
ist, die Finanzen der Burg waren zwar
noch bei weitem nicht stabil aber auf einem guten Weg, die Grundstücksangelegenheiten der VJL waren weitgehend abgeschlossen, die Stimmung war gut.
Es geht also vorrangig um das „einfache Tagesgeschäft“ und darum, wie wir
das Leben in der VJL noch aktiver und
übergreifender gestalten können – dachten wir.
Nun haben sich die Ereignisse rund um
den Ludwigstein in den letzten zwei Wochen vor der OMV überschlagen, es gab
große Turbulenzen, die Burg ist möglicherweise in ihrer Existenz als Begegnungsstätte bedroht und vieles, was der Enno an
Zusammenführung, an Kommunikation
und Gemeinschaft geschaffen hat, gleich
mit. Ein Jahr auf der Burg ohne Bündische? Was für eine unglaubliche Vorstellung! Keine Winterbauhütte im Januar?
Kein Beräunertreffen im März? Manchmal
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scheint uns das alles wie in einem schlechten Film oder einem bösen Traum.
Gemäß dem Auftrag aus der OMV,
einen zielgerichteten, transparenten und
ergebnisoffenen Dialog zwischen den die
Burg tragenden Bünden zu initiieren, sind
wir dabei diesen Prozess in Gang zu
setzen.
Das Ganze hält uns jedoch nicht davon
ab, weiterhin an das Leben in der VJL zu
denken. Wir hoffen Euch spätestens im
Frühjahr einen Vorschlag machen zu können, wie wir unser Vereinigungsleben
noch aktiver und hoffentlich auch übergreifender gestalten können. Erste Ideen
haben wir bereits. Wenn ihr hierzu noch
Anregungen und Vorschläge habt, lasst es
uns gerne wissen.
Wir wünschen uns, allen auf der Burg
engagierten Bünden und allen anderen
VJL-Mitgliedern, dass wir nächstes Jahr
an dieser Stelle über einen fairen und erfolgreichen Verlauf der Bemühungen der
Bünde berichten können und sich gleichzeitig unsere Vereinigung in ihrer vollen
Bandbreite immer weiter entfaltet.
Euch allen einen guten Start in das
Neue Jahr!
Für den VJL-Vorstand
Tatjana Wander und Matti Zimmer
VJL – V EREINIGUNG J UGENDBURG L UDWIGSTEIN
Hohe und runde Geburtstage 2014
70 Dr. Karl Bühler
Gisela Goette
Eva Maria Auer
Dr. Frieder Luthardt
Hildegard Heinrich
Wolfgang Moeller
Ina Matern
Ursula Meier
Uwe Urban
07.12.1944
29.10.1944
14.10.1944
13.09.1944
12.09.1944
09.07.1944
21.04.1944
12.04.1944
11.02.1944
75 Karin Wollny
Tilman Zülch
Ines Zülch
Dr. Manfred Nimax
Harald Goette
Ludwig Gernhardt
Helge Karnagel
Frank-Dietrich Pölert
Christa Flader
Gerhard Neudorf
Dr. Eike Rachor
28.09.1939
02.09.1939
02.09.1939
22.07.1939
14.07.1939
23.04.1939
20.04.1939
04.03.1939
19.02.1939
30.01.1939
25.01.1939
80 Waltraud Siebeneicker
Volker Jandt
Barbara Eichert
Uwe Schlösser
Elfriede Lange
Helga Palmer
17.12.1934
04.09.1934
07.08.1934
24.07.1934
25.05.1934
16.01.1934
85 Charlotte Kaempf
Gisela Seifert
Hans-Dieter Roethe
11.09.1929
26.08.1929
20.04.1929
86 Günter Wiechmann
Thea Harder
Elisabeth Stocks
20.07.1928
24.06.1928
13.05.1928
87 Prof. Dr. Staffan Helmfrid 13.12.1927
Hildegard Brune
17.11.1927
Franz Ganslandt
27.06.1927
Marta Herrmann
29.05.1927
Elisabeth Narten
14.03.1927
Benno Kesting
09.01.1927
88 Dr. Helga Raape
Helga Wiechmann
Marlis Nahme
Irma Meier
10.12.1926
14.09.1926
29.07.1926
15.03.1926
89 Brunhilde Jablonowski
Antje Helmfrid
18.12.1925
26.06.1925
90 Hans-Dieter Nahme
Anneliese Förster
22.09.1924
06.04.1924
91 Gertrud Pautze
Otto Meyer
Ursula Tätsch
21.11.1923
21.06.1923
28.03.1923
92 Irmgard Roth
Ursula Eickhoff
29.05.1922
22.04.1922
96 Ursula Horstmann
Margarete Ortenburger
05.09.1918
30.03.1918
97 Eva Hartmann
29.10.1917
98 Gertraud Otto
29.07.1916
99 Hildegard Pusch
Paul Richter
27.12.1915
21.01.1915
100 Edith Weiß
18.05.1914
101 Gerda Zeller
19.01.1913
45
B URGTERMINE / VJL – V EREINIGUNG J UGENDBURG L UDWIGSTEIN
12.-21.4.14 VJL-Familienwoche, Thema „Jahrmarkt“
weitere Informationen auf: www.familienwoche.de
7.-9.6.14
Pfingsttagung
Informationen gibt es im Burgbüro unter 05542-501710 oder unter
Dialog der Bünde – Initiierung durch den VJL-Vorstand
Liebe Burgfeunde,
direkt in den Tagen nach der OMV haben wir mit den Planungen eines ersten Treffens begonnen. Es stellte sich schnell heraus, dass es schwieriger als erhofft war, Moderation, Ort und
Termin mit der gebotenen Neutralität zu finden und zu koordinieren. Zwischenzeitlich sind
wir auf einem guten Weg, können Euch aber noch keine endgültigen Details nennen.
Ziemlich sicher kristallisiert sich jedoch als Termin das Wochenende 7.-9.2.14 heraus.
Dies vorab damit ihr besser planen könnt. Außerdem berücksichtigt bitte, dass Kosten
für Unterkunft und Verpflegung anfallen werden. Genaue Informationen erhaltet ihr mit der
endgültigen Einladung, die wir Anfang Januar an die im OMV-Beschluss genannten Bünde
verschicken werden.
Wir wünschen Euch allen eine schöne Weihnachtszeit. Kommt gut ins neue Jahr!
Viele Grüße
der VJL-Vorstand
Wir begrüßen unsere neuen Mitglieder
Maximilian (corleone) Bröker,
Henstedt-Ulzburg
Katharina Papenfoht, Königswinter
Torsten Bentfeld, Harrislee
Jan Wehenkel, Holzminden
regelmäßige Termine:
dienstags, 19.30 – 21.00 Uhr:
mittwochs, 19.00 – 21.00 Uhr:
sonntags, 13, 14 und 15 Uhr:
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Matthias (magges) Grüllich-Mack,
Zaberfeld
Michael (typ) Friedrich, München
Georg (Gjorge) Janzen, Vettweiß
Hagen Echzell, Holzminden
Singen an der Feuerstelle im Speisesaal
Tänze der Völker im Meißnersaal
für Schulklassen und/oder auf Anfrage
Burgführungen
April bis Oktober oder auf Anfrage
ADRESSEN UND KONTEN
Vereinigung
Stiftung
Vereinigung Jugendburg Ludwigstein e.V.
Burg Ludwigstein, 37214 Witzenhausen
Homepage: www.ludwigstein.de
Vereinsvorstände (zugleich Kuratoren)
Vorsitzende: Tatjana Wander
Schillerstraße 18, 34260 Kaufungen
Tel. (0 56 05) 9 39 29 42
Stiftung Jugendburg Ludwigstein und
Archiv der deutschen Jugendbewegung
Burg Ludwigstein, 37214 Witzenhausen
Homepage: www.burgludwigstein.de
Schriftführer: Florian Horst
Nahlstraße 10, 34117 Kassel
Kassenführerin: Katharina Labrenz
Junkerholweg 28, 24939 Flensburg
Tel. (01 77) 7 44 12 37,
Stiftungskuratorium
Vorsitzender: Holger Pflüger-Grone (s. links)
Das Kuratorium hat sieben Mitglieder.
Die Vereinigung ist durch ihre drei Vorstände,
den Archivreferenten und den freien Kurator
vertreten, der Ring junger Bünde durch
Thiemo Gerbich und Tim Brandes.
Stiftungsvorstand
Vorsitzende: Eva Eisenträger
Martha-Eberhard-Straße 2, 37269 Eschwege
Tel. (0 56 51) 7 63 81,
Archivreferent (zugleich Kurator)
Prof. Dr. Herbert Reyer
Ludwig-Uhland-Straße 22, 31137 Hildesheim
Freier Kurator
Roland Lentz
Magnolienweg 41, 37269 Eschwege
Tel. (0 56 51) 302-22 20
Holger Pflüger-Grone
Am Altersheim 12, 37213 Witzenhausen
Tel. (0 55 42) 7 27 59,
Alexander Liebig
Am Papenberg 3, 37075 Göttingen
Tel. (01 60) 7 55 32 27,
Beirat: N.N.
Geschäftsstelle u. Mitgliederbetreuung
Juliane Palm
Vor Mönchsgarten 4, 21339 Lüneburg
Burgbote / Mitgliedsanträge
Heiko Meserle
Augustenstraße 39 B, 70178 Stuttgart
Jörg Zimmer
Stiekelkamp 20, 26125 Oldenburg
Tel. (04 41) 80 06 30 40,
Jubiläen und Ehrungen
Caroline Hartge
Lübecker Str. 3, 30823 Garbsen
Tel. (0 51 37) 87 67 98,
Burgbüro
Tel. (0 55 42) 50 17 10
Burgbetriebsleiter
Selmar Sechtling
Konto der Vereinigung
VJL, Sparkasse Werra-Meißner
BLZ 522 500 30, Konto-Nr. 50 01 83 73
IBAN: DE07 5225 0030 0050 0183 73
BIC: HELADEF1ESW
für Mitgliedsbeiträge, Ludwigsteiner Blätter,
Spenden an die Vereinigung und das Archiv
Mitgliedsbeiträge der Vereinigung
Einzelmitglieder . . . . . . . . . . . . . . . . . 50
Familien (Ehepaare) . . . . . . . . . . . . . . 70
Schüler, Studenten, Jugendliche . . . . 20
Korporative Mitglieder bis 100 Mitgl. 110
bis 500 Mitgl. 140
über 500 Mitgl. 250
Ludwigsteiner Blätter
Euro
Euro
Euro
Euro
Euro
Euro
Redaktion: s. Impressum; Einzelheft im Direktverkauf: 1,50 Euro, im Versand: 3,50 Euro,
Jahresabo: 12 Euro (für Mitglieder im Beitrag).
Einzahlungen auf das Konto der Vereinigung
(Verwendung: LB)
Tel. (0 55 42) 50 17 15
Konto der Stiftung
(nicht für Mitgliedsbeiträge)
Sparkasse Werra-Meißner
BLZ 522 500 30, Kto. 50 01 13 94
IBAN: DE66 5225 0030 0050 0113 94
BIC: HELADEF1ESW
Archiv
Leiterin: Dr. Susanne Rappe-Weber
Archiv der deutschen Jugendbewegung
Tel. (0 55 42) 50 17 20, Fax 50 17 23
Jugendbildungsstätte
Geschäftsführer: Stephan Sommerfeld
Jugendbildungsstätte Ludwigstein gGmbH
Tel. (0 55 42) 50 17 30, Fax 50 17 34,
www.burgludwigstein.de
Die drei Spatzen
In einem leeren Haselstrauch,
da sitzen drei Spatzen, Bauch an Bauch.
Der Erich rechts und links der Franz
und mittendrin der freche Hans.
Sie haben die Augen zu, ganz zu,
und obendrüber, da schneit es, hu!
Sie rücken zusammen dicht an dicht,
so warm wie Hans hat’s niemand nicht.
Sie hör’n alle drei ihrer Herzlein Gepoch.
Und wenn sie nicht weg sind, so sitzen sie noch.
Christian Morgenstern (1871-1914)