Frühgeborenen-Fest am 29. August in der Kinderklinik

URL: http://www.uni-jena.de/Mitteilungen/PM150812_Fruehchenfest.pdf
"Jeden Tag dankbar für dieses Wunder"
Frühgeborenen-Fest am 29. August in der Kinderklinik
"Zwei Stückchen Butter": Soviel, knappe 550 Gramm, wog Max Massinger bei seiner Geburt am
12. August 2013 um kurz nach 8 Uhr im Universitätsklinikum Jena (UKJ). Max kam als Frühchen
nach 23 Schwangerschaftswochen auf die Welt. Sein Start ins Leben war nicht einfach: Erste
Operationen, Blutungen und intensive Untersuchungen. "Es war dramatisch", blickt seine Mutter
Tina Massinger auf diese Zeit zwischen Angst und Hoffnung. Heute geht Max in einen integrativen
Kindergarten, fängt an zu laufen und zu sprechen. "Wir sind jeden Tag dankbar für dieses
Wunder", sagt die 38-jährige Krankenschwester aus Gera. Am 29. August fährt sie wieder mit Max
in die Kinderklinik des UKJ und besucht Thüringens größtes Frühgeborenenfest.
Rund 250 Besucher erwartet das Team um Prof. Dr. Hans Proquitté, den Leiter der Sektion
Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin an der Kinderklinik des UKJ. "Es ist schön, die
Kinder und ihre Eltern wiederzusehen und für viele Eltern ist es eine gute Gelegenheit zum
gegenseitigen Austausch", blickt Prof. Proquitté auf das Fest unter dem Motto "Kleine Wunder".
Seit 2013 leitet er die Neonatologie am UKJ. In diesem Jahr zeichnet sich zudem ein Höchstwert
ab bei den Kindern, die weniger als 1.500 Gramm bei ihrer Geburt wiegen: Waren es früher bis zu
50 sehr kleine Kinder pro Jahr, die am UKJ versorgt wurden, ist diese Zahl 2015 bereits im August
erreicht.
Die Bedingungen im Mutterleib imitieren
In hochmodernen Inkubatoren, die die Bedingungen im Mutterleib imitieren sollen, müssen die
Kleinsten zum Teil viele Wochen verbringen. Körperkontakt mit den Eltern ist dennoch möglich sogar erwünscht. Es ist aber nicht nur medizinische und pflegerische Kompetenz, die wichtig ist,
betont der Frühgeborenen-Experte: "Wir verfügen über eine Milchbank, in der gespendete
Frauenmilch für die Frühgeborenen auf den Stationen aufbereitet wird. Muttermilch schützt die
Kinder durch ihre Immunstoffe vor lebensbedrohlichen Infektionen und enthält Enzyme, die optimal
der Darmflora des Babys angepasst sind. Dies spielt gerade bei Frühgeborenen eine wichtige
Rolle, deren Magen-Darm-Trakt noch unreif und daher besonders anfällig für entzündliche
Darmerkrankungen ist." Nur 13 der rund 200 Kinderkliniken in ganz Deutschland verfügen über ein
solches Angebot. Dank der Unterstützung durch die Kinderhilfestiftung Jena e. V. kann bald eine
neue Pasteurisierungsmaschine in Betrieb genommen werden.
Für Prof. Proquitté ist es wichtig, dass Kinder so früh wie möglich nach Hause oder in heimatnahe
Kliniken verlegt werden können, sobald es medizinisch vertretbar ist: "Neben der Sorge um das
Kind ist ein Klinikaufenthalt natürlich auch eine organisatorische Belastung für die Familien. Das
kann so zumindest etwas reduziert werden." Anfang 2014 wurde das Perinatalzentrum des UKJ,
bestehend aus der Neonatologie und der Geburtshilfe der Frauenklinik, offiziell zertifiziert: Damit
waren das Experten des UKJ seinerzeit die erst vierte Klinik in Deutschland mit diesem Gütesiegel.
"Jeden Tag dankbar für dieses Wunder"
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Beim kleinen Max waren nach seiner Geburt mehrere Eingriffe nötig, vier Monate verbrachte er in
der Kinderklinik des UKJ. "Mein Mann und ich haben natürlich viele bange Stunden erlebt. Aber wir
konnten 24 Stunden am Tag jemanden in der Klinik erreichen. Täglich bin ich von Gera in die Klinik
nach Jena gefahren, sofort war ein Arzt oder ein Schwester zu sprechen, die mir Auskunft geben
konnten. Das hat mir viel geholfen", so Tina Massinger heute.
Eng in die Pflege eingebunden
Für Nicole Hüttenrauch ist gerade dieser Punkt wichtig. Ihr Sohn Tony kam Anfang Juni dieses
Jahres mit rd. 590 Gramm zur Welt: "Das Team der Klinik bindet mich eng in die Pflege von Tony
ein. Sie zeigen mir, wie ich ihn wickeln und anheben kann. Das nimmt mir viele Ängste. Die
Schwestern und Ärzte kümmern sich nicht nur um mein Kind, sondern auch um mich. Das
bedeutet mir sehr viel. Wenn man auf solche Ärzte und Schwestern zählen kann, braucht man
keine Engel", so die 28-Jährige. Sie wohnt derzeit noch im Ronald-McDonald-Haus in Jena, nur
wenige Schritte von der Kinderklinik entfernt. Bis zu ihrem Heimatort wären es 90 Minuten Fahrt
pro Strecke. So kann die junge Mutter täglich mehrmals bei ihrem Tony sein und ihn wachsen
sehen - auf inzwischen fast 1.400 Gramm.
Termin:
Sommer-Frühgeborenenfest des UKJ: "Kleiner Wunder"
Samstag, 29. August 2015, 14 bis 18 Uhr
Universitätsklinikum Jena, Kinderklinik
Kochstraße 2, 07745 Jena
Meldung vom: 12.08.2015 15:01 Uhr
Frühgeborenen-Fest am 29. August in der Kinderklinik
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