ausgedacht rumgedachtrumgedacht angedacht angedacht ausgedacht Aus dem Inhalt: • Interviews rundum „Everything 4.0“ • Logistics League Weltmeister 2015 • Robots auf Saturnmond Enceladus • Refugees im DLR_School_Lab • Aachen wird Smart City Institutszeitung November 2015 Vorwort Vorwort Liebe Leserinnen, liebe Leser, Sabina Jeschke Ingrid Isenhardt Frank Hees Schutzbrille ab, Datenbrille 4.0 als eine Revolution vernetzter Informationen es, die die 4.0-Revolution technologisch treiben. Das alles war natürlich nur möglich, weil wir ein auf – nach Erfindung der und Intelligenz betrifft und durchdringt alle Be- Wieder einmal haben wir ihn und seine frühen Vi- hochengagiertes Team von Mitarbeitern haben, Dampfmaschine, der ver- reiche von Wirtschaft und Gesellschaft und wirkt sionen und Einsichten ausgegraben – ihn und die das dieses Jahr nochmals kräftig gewachsen ist. teilten Energienetze und zurück – kybernetisch eben. Werke seiner berühmten Zeitgenossen. Nur lesen Insgesamt 22 neue – überwiegend wissenschaft- wir die Arbeiten inzwischen auf dem Kindle auf liche – Mitarbeiter zählen wir in 2015. Und auch der ersten Industrieroboter mit einer „lokalen Intel- Für uns sind diese globalen Wechsel- und Rück- dem Flughafen von Philadelphia, wo wir ihn gera- unsere Internationalisierungsstrategie – gewis- ligenz“ wird mit der „In- wirkungsstrukturen Grund genug, diese Ent- de heruntergeladen haben. sermaßen im Vorgriff auf die starke Zuwanderung, dustrie 4.0“ auf Basis von wicklungen aus kybernetischer Perspektive zu Internet und eingebetteten untersuchen und sie auch gleich mit 4.0 zu labeln: Auch in der 2015er Ausgabe der angedacht findet nie zuvor konnten wir so viele Wissenschaftlerin- Systemen die vierte Pha- Learning 4.0, Engineering Education for Industry sich das Thema entsprechend prominent wieder. nen und Wissenschaftler aus dem Nahen und Fer- se der Industrialisierung 4.0, Towards Industry 4.0, Demographic Change So haben wir in einer neuartigen Kooperation im nen Osten und vielen anderen Regionen der Welt eingeläutet. Revolutionäre 4.0, Privacy 4.0, Ramp Up in 4.0, Society & Labour Auftrag der Andersch AG eine Studie zum Para- in unseren Reihen willkommen heißen. Züge und paradigmatische 4.0, Towards Logistics 4.0 – so oder ähnlich hie- digmenwechsel im deutschen Maschinen- und Wechsel sind deutlich zu ßen 2014 und 2015 viele Titel der Keynotes aus Anlagenbau verfasst, in der automatisierte Text- Last but not least: Wir freuen uns sehr über An- erkennen, etwa in Konzep- unserem Haus. 4.0 ok – wenn schon, denn schon! und Datamining-Verfahren – Big Data also – den regungen, Kooperationsangebote, Kommentare ten autonomer Autos und Ein zweites, wissenschaftlich zentrales Gewicht für zentralen Kern der Erhebungsmethodik darstellen. aller Art und wünschen Ihnen viel Freude bei der Trucks, neuer Formen enger das breite Aufgreifen der 4.0-Thematik liegt in ihrer Auch unsere drei Highlight-Interviews – ein neues die Deutschland zurzeit erlebt, trägt Früchte: Noch Mensch-Roboter-Koopera- Natur, in ihrer „Steuerungslogik“, und auch hier Format für die angedacht – adressieren das The- tion „ohne Zäune“, oder modernen Formen von treffen wir auf „alte Bekannte“: Bereits die frühen ma in multipler Form: Wir folgen den Visionen von Datenanalysen durch den Computer Watson, der – Arbeiten von Wiener, dem Urvater und Vordenker Kay Sauber, Audi AG, zum Wandel in der Automo- nach seinen legendären Siegen in der berühmten der Kybernetik, haben erste Modelle geliefert, wie bilindustrie. Wir sprechen mit Peter Förster, Trans- US-Spielshow Jeopardy – den Bereich der medizi- mit einem hochgradig vernetzten System intelli- poreon, über seine Vision der 4.0 in der Transport- nischen Diagnostik mit seinen Big-Data-Verfahren genter Teilkomponenten umzugehen wäre. Und logistik, und mit Max Haberstroh, für Interdigital gründlich „aufmischt“. Die – das sollte man er- genau diese Systeme, Systeme mit einer verteil- an dieser Stelle, über schlaue Apps für eine Smart wähnen – im Kern auf neuronalen Netzen basie- ten Intelligenz und hoher lokaler Autonomie, sind City Aachen. ... die Institutsdirektion in den Laboren des Institutsclusters Lektüre. Sabina Jeschke, Ingrid Isenhardt, Frank Hees ren (deren Weiterentwicklung als Deep Learning bezeichnet wird) und damit hochgradig kybernetischer Natur sind. Aber auch die aktuell sichtbaren, disruptiv verlaufenden „Vendor Changes“, Anbieter- und Produzentenwechsel also, sind ein Charakteristikum industrieller Revolutionen und lassen sich heute Institutstagung in Herzogenrath, in vielen Bereichen beobachten: So baut ein Suchmaschinenhersteller das erste vollautonome Auto mit Straßenzulassung, so sind beim Aufstieg Viele weitere spannende, interessante oder meistertitel in der Logistic-League des RoboCups erneuerbarer Energien in Deutschland gerade schlicht informative Themen, Projektergebnisse nach Hause holen konnten. Dieses Highlight im einmal 7 % der neuen Quellen in der Hand der und Erkenntnisse gab es, auf die wir Ihre Aufmerk- Jahreszyklus macht uns nicht nur stolz, sondern großen Anbieter, so übersteigt die Anzahl chine- samkeit lenken wollen. Sie alle zu nennen würde auch sicher, den richtigen technologischen Weg sischer Patentaktivitäten seit 2013 die der – bis den Rahmen dieser Einführung sprengen. eingeschlagen zu haben – denn hinter unseren dahin führenden – USA, und die Anzahl technik- Erwähnen wollen wir deshalb an dieser Stelle nur Teamrobots steckt ein vollständig dezentrales, ky- getriebener wissenschaftlichen Publikationen aus noch, dass wir zum zweiten Mal in Folge den Welt- bernetisch motiviertes Kommunikationsdesign. Korea übersteigen die Deutschlands. Damit ändern sich auch alle davon abhängigen Variablen. 2 Modellfabrik 4.0 zum Anfassen... 3 Inhaltsverzeichnis Highlights 2015 Die Logistik 4.0 als Baustein einer stark arbeitsteiligen Produktionswelt 6 Informationstechnik und Ingenieurskunst im Automobilbau 8 Schlaue Apps für Aachen: Die Kaiserstadt wird zur Smart City 10 Agile turbulenztaugliche Prozesse Kooperationsmanagement 4.0: Empirie meets Data Science 12 Demografiemanagement bei der Daimler AG 13 Chancen und Risiken in der Beschaffung clever managen 14 „Next Generation“ Lehr- und Lernkonzepte Roboter erobern die Hörsäle 15 Educating the Future Engineer 16 Sehbehinderte Jugendliche bauen und programmieren Roboter 18 Run auf Online-Klausuren 20 Kognitive IT-gestützte Prozesse Cybernetics very much alive 21 Wenn Roboter Steuern zahlen 24 Humanisierung der Maschinen? 26 Neu bei Heavy Tow – „Spreizverfahren für Multifilamentgarne“ 28 Zielgruppenadaptive mentale Nutzermodelle And the winner is…Robotino V3 29 Entwicklungen für den intermodalen Transport 30 Neu bei TMFB Insight – „Networking the Biomass“ 31 Neu bei EnEx-RANGE – „Robots auf dem Saturnmond“ 32 Semantische Netze und Ontologien 4 Exploring Virtuality für das Exzellenzcluster 33 „Paradigmenwechsel im deutschen Maschinen- und Anlagenbau“ 34 Virtual Production Intelligence36 Veranstaltungen 37 Auszeichnungen 42 Dissertationen 45 Neue Mitarbeiter 49 Ankündigungen 53 Impressum 56 5 Highlights 2015 Highlights 2015 Die Logistik 4.0 als Baustein einer stark arbeitsteiligen Produktionswelt Interview mit Peter Förster, Transporeon Nicole Nelißen Die deutsche Transport- mer nur auf die eigene Flotte bezogen. Wir finden te, desto prozessorientierter, aber bei 15 Fahrzeu- branche besteht aus sehr hier einzelne Inseln, so wie die smart factory eine gen ist es durchaus nicht üblich, prozessintegriert vielen mittelständischen einzelne Insel im Ozean der supply chain ist. Doch Unternehmen: Etwa 15.000 Unternehmen stellen rund Transportlogistik 4.0 wird sich eine Metaebene herausbilden müssen, die die systemübergrei- die Logistik hat heute schon eine vernetzende Wir- Prozesse wie Transportvergabe und Zeitfensterma- fende Vernetzung ermöglicht. Um besser zu ver- kung und ist das Bindeglied einer arbeitsteiligen Was leistet Ihr Unternehmen denn schon für die nagement digital über unsere Plattform ab. Aber stehen, wie genau der Bedarf aussieht und sich Vernetzung von Verlader und Spedition? erst mit der Mobilkomponente kann das Werk realisieren lässt, brauchen wir die wissenschaft- Verspätungen, etc. konkret einkalkulieren. Damit liche Unterstützung durch Ihr Institut. Aufbauend stehen wir noch am Anfang. auf Befragungen von internationalen Branchen- zu arbeiten. 80 % der deutschen Flotte Produktion (supply chain). Es reicht nicht, wenn die factories smart werden, sondern der Teil der niger als 15 Fahrzeuge. Die Branche ist „sehr zer- Brücke zwischen den factories muss ebenso smart Seit 15 Jahren digitalisieren wir Logistikprozesse, klüftet mit sehr vielen Familienbetrieben und sehr werden. Dort muss die 4.0-Denke hingehen. jetzt reden alle drüber und wir können die nötige wenig Prozessdenke. Der Unternehmer sitzt häufig Können Sie das konkretisieren? experten und ergänzt durch Forschungen u. a. Infrastruktur bereitstellen. Aber warum ist diese Ein Themensprung. Vollautomatisierte LKW mit Big-Data-Verfahren gewinnen wir so fundierte Logistik 4.0 gerade jetzt so wichtig, nicht nur an waren bei der letzten IAA in aller Munde. Ist das Kenntnisse, die wir in Studien publizieren und mit unseren Stakeholdern diskutieren wollen. den Lagern oder zwischen den Disponenten, son- für die Transportbranche eine Vision oder bald einer der Transporeon-Geschäftsführer, die Logis- Wenn jeder Auftraggeber eigene Apps baut und dern auch unter Einbindung der Fahrzeuge? Weil schon Realität? tikbranche. Die angedacht-Redaktion hat ihn nach jedes potentielle Fahrzeug, das für ihn fahren wir in einer extrem arbeitsteiligen Welt leben. Erst seiner Vision von der 4.0 in der Transportlogistik könnte, damit ausstattet, haben Sie unzählig vie- die Verkettung dieser verschiedenen smart facto- In Zeiten von Fahrerknappheit und Fahrzeitenre- Herr Förster, wir bedanken uns für dieses befragt. le Applikationen, und der Fahrer weiß gar nicht, ries bringt letztlich die gesamte supply chain nach gulierungen hat das interessante Komponenten, Gespräch. vorne. aber Machbarkeit und Verbreitung verlaufen dia- seine Fahrer per Telefon“, beschreibt Peter Förster, wie er diese Komplexität beherrschen soll. Und Wie müssen sich Transportunternehmen für die wir reden von Fahrern, die wir von immer weiter Industrie 4.0 aufgestellen? herholen, deren Ausbildung und Sprachfähigkeit metral. Flächendeckend in großem Umfang sind Was muss denn für diese Verkettung passieren? wir davon weit weg. Die erste Stufe wäre ein LKW, Das Interview führte Nicole Nelißen M.A. für die angedacht-Redaktion. immer schwieriger werden und die sich dann in der sich auf der Straße selbst orientiert und alle Die Herausforderung liegt darin, eine sehr arbeits- Frankreich oder Portugal zurechtfinden müssen. Mit dem Blick auf diese einzelnen Inseln smarter Unwägbarkeiten und Hindernisse erkennt. Der au- teilige, reale Welt mit zigtausend Flottenbetrei- Eine einzelne Flotte kann also nicht den Stan- factories sehe ich die Logistik als „Kleister“ dieser tonome LKW muss wiederum die Brücke zwischen bern und Logistikdienstleistern in einer möglichst dard für die Belieferung einer Branche schaffen, stark arbeitsteiligen Produktionswelt. Was hilft vernetzten Produktionsstandorten darstellen, die einfachen Art und Weise an die cloud anzubinden. sondern muss die Möglichkeit haben, sich in ein mir eine smart factory, die zwar auf verspätete Wa- Ware transportieren, zum richtigen Zeitpunkt an- Ein Beispiel: Ein Automobilhersteller möchte früh- Netzwerk einzuklinken und über diese cloud die renlieferungen reagieren kann und die Produktion kommen und informieren, welche Ware er denn zeitig wissen, welche Ware zu welchem Zeitpunkt relevanten Auftraggeber mit prozessrelevanten automatisiert umplant, ich aber nicht weiß, wann eigentlich bringt. Dieser übergeordnete Logistik- in seinem Werk eintrifft. So kann er Engpässe bes- Daten versorgen. die Ware tatsächlich eintreffen wird? Wenn die Lo- prozess muss auch mit den autonom fahrenden gistik nicht smart wird, werden wir riesige Brüche LKW verknüpft sein. ser einschätzen und ggf. Produktionssequenzen Bei Transporeon ist Peter Förster als Geschäftsführer vor allem für das Produkt- und Innovations-Management tätig Info umstellen. Diese Infos kann er bei seinen eigenen Und wie ist der derzeitige Stand der Digitalisie- haben. Das genau ist die Herausforderung, damit Fahrzeugen mit Ortungsgeräten abrufen, doch er rung in der Transportbranche? auch kleine Speditionen ein Teil dieser digitalen Worin besteht die Kooperation zwischen Ihrem Welt werden. Diese vielen Flotten und Menschen, Unternehmen und unserem Institutscluster? Peter Förster studierte Wirtschaftsingenieurwesen an der Hochschule Ulm. hat sie nicht, wenn er von einem fremden Spediteur beliefert wird oder gar nicht weiß, welcher Viele KMU arbeiten noch sehr analog, bei den für die Reifen, Diesel und Blech zählen, müssen Spediteur von seinem Zulieferer beauftragt wurde Fortschrittlichen gehen die Aufträge per WhatsApp in diese übergreifende smarter supply chain inte- Forschung, die auch in der Praxis gut anwendbar und welche Ware dieser anliefern wird. Damit es oder Flottenmanagementsysteme an die Fahrer. griert werden. ist! Einerseits wollen wir unsere Erfahrungen aus also nicht nur innerhalb einer Flotte eine digitale Doch daraus kann man sicherlich keine Prozess- Abwicklung gibt, brauchen wir eine übergreifende, informationen für die produzierende Industrie ab- standardisierte Form. leiten. Die Aufträge laufen per Telefon, Fax, Mail, Wie kann das umgesetzt werden? 6 Richtung die Entwicklung gehen soll. Im Sinne von Die Verladungsspeditionen wickeln schon erste dar, und weitere 50.000 KMU besitzen jeweils we- noch selbst mit auf dem „Bock“ und koordiniert Wie soll das konkret aussehen? den vielen Unternehmen, mit denen wir zusamSind denn die Transportfirmen dazu bereit? men arbeiten – und damit unsere Quintessenz der Logistik 4.0 – miteinbringen. Andererseits wollen evtl. über eine Plattform in einer einheitlichen Die Transportbranche ist recht konservativ unter- wir sehen, wo wir mit unserem Unternehmen auf Form ein, aber dann stecken die Unternehmen in wegs. Die Arbeitsteilung ist bereits da, die Digita- diesem Digitalisierungsgrad stehen, wie bei einer ihrer Insel der 50 Fahrzeuge. Technologisch war lisierung oder die Industrie 4.0 kommt. Der Weg Checkliste, auf der wir uns einsortieren und Anre- Die Transportunternehmen arbeiten teilweise dies bisher auch nicht anders möglich, und die dazwischen, die Verkettung dieser arbeitsteiligen gungen für die nächsten Schritte bekommen. schon digitalisiert, bspw. gelangen Aufträge bei meisten geben ihren Fahrern nach wie vor lieber Prozesse, wird mitziehen müssen, denn der Pro- Denn bei der dynamischen Entwicklung in un- größeren Flotten über Flottenmanagementsyste- einen alten „Nokia-Knochen“ als ein Smartphone. duzent fordert seinen integrierten smarten Pro- serem Bereich und der hohen Komplexität der me vom Disponenten zum Fahrzeug, aber eben im- Natürlich gibt es Ausnahmen – je größer die Flot- zess. Prozesse ist es schwer abzuschätzen, in welche Nach dem Studium gründete er im Jahre 2000 mit seinen Kommilitonen Roland Hötzl und Marc Simon die webbasierte Logistik-Plattform Transporeon, um die Kommunikation zwischen Auftraggeber und Transporteur zu vereinfachen und die Zusammenarbeit in der Logistikbranche zu optimieren. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Ulm und Kempten ist inzwischen in 16 Ländern mit 400 Mitarbeitern weltweit aktiv. 7 Highlights 2015 Highlights 2015 Informationstechnik und Ingenieurskunst werden im Automobilbau verschmelzen Interview mit Kay Sauber, Audi AG Nicole Nelißen Wer heute in der Automo- len und Universitäten. An der FH die angewandte Flut an Informationen informationstechnisch um- Apropos, wie sehen Sie denn die Zukunft der bilindustrie erfolgreich sein Technik als Schwerpunkt der Ausbildung, an der gehen kann. Produktion unter dem Aspekt der Industrie 4.0? will, muss über den Teller- Uni die Ausbildung zu wissenschaftlicher Arbeit. rand seiner Fachrichtung Das hat sich mit Bologna geändert, auch sind die Was sollten also die Stärken zukünftiger Bewer- (Sauber lacht): „Die Antwort auf die große Frage blicken und sich in andere Studiengänge zum Teil spezialisierter und haben ber sein? nach dem Leben, dem Universum und allem lau- Bereiche einarbeiten. Fle- neue Inhalte. xibilität, Weltoffenheit, Managementfähigkeiten xis“) Der Superrechner spuckt nach einer Rechen- und die Bereitschaft, neue Aufgaben zu über- Der zweite Aspekt betrifft die Arbeit in der Indus- so etwas Interdisziplinäres ist mir bislang nicht zeit von 7,5 Millionen Jahren das höchst korrekte, nehmen, werden noch wichtiger. Die angedacht- trie und die technischen Möglichkeiten, die sich begegnet. Die Industrie 4.0 lebt ganz stark von Ko- aber völlig unbefriedigende Ergebnis aus. Redaktion sprach darüber mit Kay Sauber, dem verändert haben. Heute sind mehr Flexibilität operationen und Interdisziplinarität. Und ich frage Leiter der „Technologieentwicklung Gießen“ bei und das Auseinandersetzen mit neuen und zu- mich, ob die zukünftige Generation kooperieren, Die Industrie 4.0 ist keine Vereinfachung, sondern der Audi AG in Ingolstadt. sätzlichen Inhalten gefordert, als strapaziertes interdisziplinär und länderübergreifend arbeiten sie macht die industrielle Fertigung noch komple- Stichwort das „lebenslange Lernen“. Durch das kann, und ob wir mit den bestehenden Institutio- xer. Bei dem fraktalen Gebilde einer großen in- Herr Sauber, Sie sind seit 1994 bei Audi. Was hat Internet hat sich die Arbeitswelt einschneidend nen auch dafür sorgen, dass sie es kann. dustriellen Produktion kann ich mich jedoch nicht sich in den letzten 20 Jahren in der Industriefor- verändert und die Vernetzung der technischen schung getan? Systeme ist eine ganz andere geworden. Haben Sie ein konkretes Beispiel? Dipl.-Ing. Kay Sauber, Leiter der „Technologieentwicklung Gießen“ bei der Audi AG Ingolstadt darauf verlassen, mit nur einer Steuerungseinheit ein solch hochkomplexes Gebilde zu regeln. Daher Vater – das war damals nicht ganz selbstverständ- Was müsste konkret verändert werden, damit es stelle ich mir autonome Systeme vor, deren Einzel- funktioniert? ergebnisse durch hochflexible Regelungstechnik Für mich sind zwei Aspekte in dieser Frage – zum Was muss denn ein Maschinenbauer in den Die Absolventen, die heute von einer deutschspra- lich, dass ich im ersten Lebensjahr unserer Kinder einen war die akademische Ausbildung anders ge- nächsten Jahren mitbringen, wenn er sich bei chigen Universität zu uns kommen, sind fachlich zu Hause blieb und meine Frau arbeitete. Das war gliedert. Mit Diplom-Studiengängen und der ein- Audi bewirbt? wirklich gut qualifiziert und die allermeisten wa- die richtige Entscheidung, denn es schaffte viel Natürlich ist es toll, wenn ich zu jeder Tages- und Wir müssen die Menschen so zusammen bringen, ren auch im Ausland. Ich schaue mir besonders Nähe. Niemanden interessierte, ob wir präsent Nachtzeit Vorlesungen abrufen kann. Ich habe ja dass sie ihre Aufgaben bewältigen können ohne deutigeren Abgrenzung zwischen Fachhochschu- zu einem Ergebnis zusammen geführt werden. deren Erfahrungen außerhalb der Universität an der Uni lernten oder Zuhause. Durch die freie auch nichts anderes gemacht als Skripte durch- alles wissen zu müssen – indem wir Einheiten um alle Probleme lösen zu können! (Sauber lacht) an: Was hat der Studierende erlebt und was hat Zeiteinteilung hatte ich viele Freiheiten, die ich gearbeitet. Diese Grundlagen brauchen wir. Alles, schaffen, die miteinander kooperieren. Wir brauchen Maschinenbauer mit einem mecha- er dafür leisten müssen? Musste er sich von der heute wohl nicht mehr so hätte. was ich an der Hochschule gelernt habe, habe ich nischen Verständnis, die Regelungs- und Steue- Arbeitserlaubnis bis zum Zimmer viel selbst orga- rungssysteme so beschreiben, dass Informatiker Die zukünftige Generation muss Allrounder sein, irgendwann in meinem Berufsleben gebraucht. Herr Sauber, noch eine Frage zu Ihrem Werde- nisieren oder ist er an einer Kooperationsuni auf Heute geht alles nahtlos ineinander über, von der Aber es geht nicht nur um das Vermitteln von gang. Würden Sie wieder in ein großes Industrie- damit etwas anfangen können. Wir werden jedoch einen Campus gezogen und alles war organisiert? Schule an die Uni. Kürzlich hatte ich einen sehr Grundlagen, sondern um Teamfähigkeit und kon- unternehmen gehen? Dipl.-Ing. Kay Sauber aus Ingenieuren keine Informatiker machen und Ist das jemand, der die Geschicke in die eigenen aufgeweckten Studenten, er stand kurz vor sei- tinuierliches Lernen. aus Informatikern keine Ingenieure. Aber sie müs- Hände nimmt und Dinge auch mal über Wider- nem Studienabschluss – mit nur 22 Jahren! Sehr 1963 in Hamburg geboren sen eine gemeinsame Sprache finden. Diejenigen, Ausbildung zum Maschinenschlosser (1983-1985) Studium der Produktionstechnik, Uni Bremen (1987-1994) seit 1994 bei der Audi AG Mit Audi zu neuen Inline-Prozesssteuerungen für Druckgussverfahren Das gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsprojekt der Audi AG und des Institutsclusters (Laufzeit bis Januar 2016) beschäftigt sich mit der methodischen Entwicklung und Umsetzung einer InlineProzesssteuerung für Aluminiumdruckguss. 8 tet... 42!“ (Zitat aus „Per Anhalter durch die GalaSie haben ein sehr interessantes Institutscluster, Auch nach 21 Jahren Audi stoße ich immer wieder stände hinweg vorantreibt? Viele engagieren sich gut qualifiziert, blutjung – aber welche Erfahrun- Wie könnten wir das lebenslange Lernen umset- auf Neuland wie etwa das Aluminium-Druckver- die im Sinne von Industrie 4.0 Problemursachen gesellschaftlich oder kommen sogar mit einer Ge- gen bringt er mit? zen? fahren. Seit Mai wenden wir es an. Das macht mit Hilfe von Daten lösen und auswerten, werden schäftsidee, das ist sehr bemerkenswert. Ich bin geprägt von der Schulpolitik der Siebzi- Der Bewerber muss bereit sein, in zehn Jahren et- mensstrukturen gibt es sehr viel Gestaltungsspiel- Diese „Skills“, diesen Erfahrungsschatz, lernen ger Jahre, als wir stark in Projektarbeit angeleitet was anderes zu wissen als heute. Sein Wissen wei- raum. wir außerhalb der Hochschule… wurden. Ein gutes Ergebnis lebt von Kooperation ter zu entwickeln. Bei Audi gibt es nicht sehr viele und Teamwork. So etwas entwickelt sich nicht im Beispiele interdisziplinärer Zusammenarbeit, im Herr Sauber, wir danken Ihnen für dieses Ge- … entweder bringen Sie diese von zu Hause mit „virtual classroom“ – und das ist nicht das, was betrieblichen Alltag bringen wir Elektrotechniker spräch. oder haben sie sich selbst angeeignet. Mir fehlt wir später in der Industrie unter interdisziplinärer mit Mechanikern zusammen, jedoch nicht Erzie- zwischen Schule und Uni ein Zwischenschritt, in Zusammenarbeit oder einer gemeinsamen Spra- hungswissenschaftler mit Ingenieuren. Müssen dem man zu Hause auszieht, auf eigenen Beinen che verstehen. wir möglicherweise in Zukunft noch mutiger mit Das Interview führte Nicole Nelißen M.A. für die angedacht-Redaktion. keine klassischen Mathematiker, Ingenieure oder Informatiker sein. Wir brauchen Leute, die nicht nur reihenweise Codes schreiben, sondern Daten nützlich herausfiltern und auswerten. Brauchen wir ein neues Berufsfeld? Wenn ich ein hydraulisches Problem habe, wende den Reiz aus, denn trotz hierarchischer Unterneh- ich mich an einen Hydrauliker. Wenn ich jedoch an stehen muss, vielleicht irgendeinen Dienst an der interdisziplinären Kooperationen umgehen, weil Daten rankommen, sie auswerten, Korrelationen Gesellschaft leistet und daraus ganz viel für die sie ein großes Synergiepotential bergen? Erst erkennen und sie für das Unternehmen konservie- eigene Entwicklung zieht. Beispielsweise wurde wenn ich mich frage, was die Absolventen können ren möchte, brauche ich jemanden, der mit dieser ich noch während meines Studiums zweifacher müssen, komme ich zur Zukunftsfrage. 9 Highlights 2015 Highlights 2015 Schlaue Apps für Aachen: Die Kaiserstadt wird zur Smart City Bei der Suche nach der damit sie dem Bürger bei seinen tagtäglichen Pro- signer, Studenten, Privatleute, App-Entwickler, Facebook, Amazon und Payback sammeln Daten. Stadt der Zukunft kann blemen und Problemchen helfen. Informatiker, Datenveredler, Leute mit Geschäfts- Darüber habe ich praktisch keine Kontrolle, ich ideen, sind aufgerufen, an der Smart@AC Chal- gebe mehr oder weniger freiwillig meine Daten Wie kann Technik eingesetzt werden, um urbane lenge teilzunehmen und Lösungen zu entwickeln, preis. Kommen wir überhaupt drumherum, diese Probleme zu lösen? die Aachen noch ein bisschen smarter machen. Daten zu teilen? es nicht schaden, vor der eigenen Nicole Nelißen Haustür anzu- fangen. Das dachten sich auch die Forscher des An- Als Partner konnten wir bisher die Stadt Aachen, Instituts für Unternehmenskybernetik e. V. (IfU) Mit den Smartphones entstehen ganz neue Mög- den AVV, das Bistum, Velocity, Cambio und Frei- Diese Daten werden von einer Firma genutzt und der RWTH Aachen um dessen wissenschaftliche lichkeiten, wie etwa „schlaue“ Stadtführer-Apps, funk Aachen gewinnen. Bei der Challenge geht es möglicherweise verkauft, ohne dass wir das mit- Leitung Prof. Sabina Jeschke. Mittels neuer tech- die die Brunnen in Aachen erklären könnten. Oder darum, mit frischen Ansätzen Daten-Provider und bekommen. Das steht meist irgendwo im Klein- nologischer Errungenschaften soll das Leben für Notrufsysteme alarmieren nicht mehr nur den Not- Entwickler zusammen zu bringen, die basierend gedruckten, dass Firmen darüber frei verfügen die Aachener „smarter“ werden: etwa mit Apps, arzt, sondern über die entsprechende App auch auf diesen Daten Smart City-Anwendungen ent- dürfen, aber das durchschaut man nicht sofort. die anzeigen könnten, wann man einen Regen- freiwillige Helfer in der Nähe. wickeln. Im besten Fall entwickeln sie dabei sogar Sobald Daten weiterverkauft oder wie bei Face- schirm mitnehmen muss, vor welchem Brunnen Ideen für Start-ups, dann könnten wir sie mit den book freiwillig geteilt werden, ist nicht mehr nach- man steht oder wie man am besten die Müllabfuhr Die Kaiserstadt – ein lebendiges Labor für Gründerinstitutionen von Hochschule oder der vollziehbar, auf welchen Endgeräten die Daten umfährt. Die angedacht-Redaktion sprach mit Dr. Aachen? AGIT vernetzen, ihnen Experten empfehlen oder gespeichert wurden. Das ist genau das, was wir mit potentiellen Kunden in Verbindung bringen. nicht wollen. Für uns gehört ein gewisses Maß an Max Haberstroh, Leiter des Forschungsprojekts „Hot Springs“, über schlaue Apps für Aachen, Aachen ist ein typisches Beispiel für eine europä- selbstfahrende LKW und einen Wettbewerb für ische Stadt. In Asien oder den Arabischen Emira- Kreativköpfe. ten geht es um den Neubau von Städten mit ganz urbanen Prozessen ein großes Potential zuge- verrückten Konzepten von der kompletten unterir- schrieben. Wer soll denn die Kontrolle über all Herr Haberstroh, was ist denn überhaupt eine dischen Verkehrsinfrastruktur bis zu künstlichen Smart City? Palmen, die Schatten spenden und gleichzeitig diese Daten haben? Sonnenkollektoren sind. Das können wir in Euro- Es gibt generell frei verfügbare Daten, wie etwa auf Smart Cities sind Städte, die moderne Kommu- pa mit seinen gewachsenen Strukturen so nicht der Open Data-Plattform der Stadt Aachen. Dort nikations- und Informationstechnologien für machen. Wir müssen mit mittelalterlichen Grund- mehr Lebensqualität der Bürger sinnvoll nutzen. rissen, Dom und Rathaus arbeiten. Für Aachen Letztlich geht es immer darum, auf der Basis der ist unser Feld, die intelligente Datenanalyse, das verfügbaren Daten Informationen bereitzustellen, entscheidende Thema. Beispiel Wettersäule: Am Smart@AC Challenge Offizieller Auftakt war am 25. September 2015, die Preisverleihung ist für den 17. März 2016 terminiert. Interessierte finden unter www.hotsprings.io alle relevanten Informationen. Es werden Preise im Gesamtwert von 15.000 € ausgelobt. Für weitere Fragen: Dr. Max Haberstroh, 0241/96 31 365 und [email protected]. Mobilitätskonzepten. Daimler hat bis 2025 selbst- Amerikaner, die weniger kritisch sind, bauen ei- fahrende LKW angekündigt und auch in Aachen nen riesigen Vorsprung bei der Internetökonomie Welche Bereiche des urbanen Lebens werden forschen wir seit einigen Jahren zu diesem Thema. aus. Da wollen wir aufholen. sich in den nächsten Jahren durch „schlaue“ In spätestens zehn Jahren haben wir selbstfahren- Apps am stärksten verändern? de Autos auf den Straßen. ten passiert und wer welche Daten hat. Herr Haberstroh, vielen Dank für dieses Gespräch. Eine letzte Frage: Was wäre Ihre Smart Homes sind ein sehr großes Thema, die Apropos selbstfahrend, Hackern in den USA ist finden sich die typischen Daten einer Verwaltung, meisten haben heute schon internetfähige Fern- ein beängstigendes Werk gelungen: Sie konnten wie Ampel-Standorte, Einwohnerzahlen oder die seher und Drucker zu Hause, zukünftig werden wir aus der Ferne die Kontrolle über einen Jeep über- Ich mag Apps, die unser Leben leichter organisie- Altersstruktur in den Vierteln. Diese Daten werden auch Kühlschränke, Alarmanlagen, Glühbirnen, nehmen, ihn sogar abbremsen. Sie drangen über ren. Beispiel Warteschlange. Gehe ich jetzt zum von der Stadt sowieso erhoben und sind kosten- Rollläden und Heizungen vernetzen und fern- eine Sicherheitslücke ins Unterhaltungssystem Einwohnermeldeamt oder lieber später? Bisher mache ich das mit einer geringen Datengrundlage. Für Aachener wäre eine Regenschirm-App toll, die Wunsch-App? Hauptbahnhof wurde ein sichtbarer Wetterbericht frei. ASEAG oder AVV bieten Fahrplan-Apps an, die steuern. Aktuell schreitet diese Entwicklung noch des Wagens, das mit dem Internet verbunden geschaffen, lange bevor jeder auf seinem Smart- zugrunde liegenden Daten sind Eigentum des je- langsam voran, da viele Geräte im Haushalt nur ist, bis zur Steuerung des Fahrzeugs vor. phone nachschauen konnte. Die Wettersäule ba- weiligen Unternehmens und zum Teil Geschäftsge- unregelmäßig neu angeschafft werden. Mit dem siert jedoch eigentlich auf den gleichen Daten wie heimnis. Für unsere Challenge versuchen wir mög- nächsten internetfähigen Gerät zieht dann das Das ist ein richtiges Problem, gerade deshalb weckt er mich automatisch früher, damit ich den Bus nicht verpasse. Bei schönem Wetter lässt er mich länger schlafen, dann nehme ich das Fahrrad. an meinen Wecker gekoppelt ist: Wenn es regnet, eine App vom Deutschen Wetterdienst: Im Grunde lichst vielseitige statische oder dynamische Daten Thema Smart Home auch bei Ihnen zu Hause ein. müssen wir auf diesem Gebiet forschen um das ist es der gleiche Gedanke, nur dass die Informa- zusammenzutragen, je bunter desto besser für Es gibt Prognosen, die für 2022 in einem normalen richtige Maß zwischen kritischem Umgang mit Da- tion für uns auf dem Smartphone immer verfügbar uns. Natürlich sind uns Persönlichkeitsrechte und Haushalt bis zu 500 vernetzte Geräte voraussagen. ten und ihren positiven Effekten zu nutzen. Neue ist – nicht nur bei freier Sicht auf die Säule. Datenschutz wichtig, damit vertrauliche Daten Bei E-Health, einem weiteren Smart-City-Bereich, Möglichkeiten bergen immer auch ein gewisses > Kontakt: auch vertraulich bleiben. Es muss für die Beteilig- geht es etwa darum, wie ältere Menschen länger Missbrauchspotential. Beispielsweise warnt die Der Schlüssel zum Erfolg Ihres Forschungspro- ten eine gewisse Kontrolle geben, was letztendlich eigenständig zu Hause leben können. Beispiels- Polizei davor, Urlaubsfotos ins Internet zu stellen, jektes liegt im Aufbau eines ausgedehnten Netz- mit den Daten passiert. Wir verwenden die Daten weise könnten die Vitalwerte über Armbänder etc. denn das zieht Einbrecher an. Die Probleme sind werks an Kooperationspartnern. Was konkret daher auch nicht weiter, verkaufen sie nicht oder überwacht werden und den heutigen Notrufknopf alt, aber die Werkzeuge neu. Früher war das der treiben damit irgendwelchen Schabernack. Die ersetzen. Damit entfällt auch der lästige Zwang im- Dorftratsch, mit dem Daten verbreitet wurden. Daten, die wir für unsere Challenge zusammen- mer wieder zu bestätigen, dass alles in Ordnung Heute ist es Facebook in einer globalisierten tragen, setzen wir auch nur für die Challenge ein. ist. Die Pläne reichen von Smart Grids, mit denen Welt. Die Deutschen stehen diesen Themen sehr Das Interview führte Nicole Nelißen M.A. für die der Energieverbrauch gesteuert wird, bis hin zu kritisch gegenüber, das ist verständlich. Aber die angedacht-Redaktion. haben Sie vor? Kreative Köpfe aus allen Bereichen der Gesellschaft und Wirtschaft, also Unternehmer, De- 10 Transparenz und Kontrolle dazu, was mit den DaDer Freigabe von Daten als Open Data wird in Unter der Wettersäule am Aachener Hauptbahnhof: Max Haberstroh wünscht sich eine Regenschirm-App für längeren Schlaf Dr. Max Haberstroh: [email protected] > Homepage: www.hotsprings.io 11 Agile turbulenztaugliche Prozesse Agile turbulenztaugliche Prozesse Kooperationsmanagement 4.0: Empirie meets Data Science Demografiemanagement bei der Daimler AG Interdisziplinäre Zusammenarbeit im Exzellenzcluster „Integrative Produktionstechnik für Hochlohnländer“ Dass die Zukunft der Pro- Das Thema „Demografi- deutung dieser Initiative: „Wir verfügen über ein Paradigmenwechsel müssen vorgelebt werden, duktionstechnik als hoch- scher Wandel“ macht auch enormes Potenzial an Erfahrung innerhalb unserer und sie müssen überzeugend vorgelebt werden. gradig interdisziplinäres – bzw. gerade – vor großen Belegschaft. Dieses gilt es auf innovative Weise zu Als Einstieg in die Thematik wurde zunächst an Themengebiet im Span- Automobilkonzernen nicht nutzen. Das gemeinsame Lernen und Arbeiten von den Produktionsstandorten Bremen und Sindel- nungsfeld Informatik und Halt. Die Potentiale aller jungen und erfahrenen Mitarbeitern ist für uns der fingen eine Workshop- und Interviewreihe mit Maschinenbau liegt, ver- Arbeitnehmer entlang des Schlüssel zur Zukunftsfähigkeit.“ Managern und Mitarbeitern aus Produktion, Ver- wundert in Zeiten der „In- gesamten Life-Cycles zu dustrie 4.0“ niemanden. erkennen, zu fördern und Innovatives Demografiemanagement berücksich- Status Quo des Demografiemanagements anhand So forschen im Aachener langfristig gewinnbringend tigt zudem aktuelle Veränderungen im Hinblick verschiedener Bewertungskriterien zu bestim- Exzellenzcluster „Integrati- zu nutzen, hat sich die auf einen „demografischen Wandel 4.0“. Die men. Ein Zieldefinitionsworkshop sowie eine Fak- ve Produktionstechnik für Daimler AG zum Ziel ge- Veränderungen der Zusammensetzung der Gesell- tenanalyse mit Experten für die entsprechenden Hochlohnländer“ nicht nur setzt. Die zentrale Prämisse schaft sind zwar bereits spürbar, werden aber erst Bewertungskategorien rundeten die Evaluation Informatiker und Ingenieure, sondern auch Wirt- des innovativen Ansatzes des Konzerns ist es, die im kommenden Jahrzehnt einschneidende Aus- ab. Anerkennung von Stärken, Fähigkeiten und Per- wirkungen nach sich ziehen. Umso mehr müssen spektiven älterer Mitarbeiter weiter zu stärken. die „Herausforderungen von Morgen“ auch mit An der Überführung des aktuellen Zustands in Diese Veränderung erfordert eine Life-Cycle-ori- „Methoden von Morgen“ angegangen werden. Die kurz- und mittelfristig umsetzbare zieldienliche entierte Beratung und dabei sowohl eine voraus- Verknüpfung neuer Kommunikationskulturen in Maßnahmen sowie maßgeschneiderte Hand- schauende Steuerung der Belegschaftsstruktur als einer digitalisierten Arbeitswelt mit zunehmend lungsempfehlungen wird derzeit intensiv gear- Thomas Thiele Claudia Jooß schafts- und Geisteswissenschaftler, Psychologen Sabina Jeschke Claudia Jooß Übersicht des Cross Sectional Processes Maßnahmensets und Werkstofftechniker gemeinsam in einem interdisziplinären Konsortium. Durch die Implementierung klassischer empirischer Maßnahmen wird diese Unterstützung Kooperationsmanagement im Exzellenzcluster der „Selbstverbesserung“ des Exzellenzclusters durch die Cross Sectional Processes bereits seit Das Team der Cross Sectional Processes widmet 2012 praktiziert. > Kontakt: Dipl.-Ing. Thomas Thiele [email protected] Dr. rer. pol. Claudia Jooß M.A. [email protected] > Homepage: sich dem Management interdisziplinärer Kooperationen mit dem Ziel, nachhaltige Clusterstruk- Data Science als weitere Methodik im Kooperati- turen zu entwickeln, zu fördern und dauerhaft onsmanagement www.produktionstechnik.rwth-aachen.de zu unterstützen. Mit allen Akteuren werden ko- 12 Y.E.S. – Die Mercedes-Benz Demografie-Initiative waltung und Management durchgeführt, um den auch Präventionsmaßnahmen, die beitet. Die Standorte Rastatt und die Beschäftigungsbedingungen für Untertürkheim folgen in Kürze. Nach- alle Mitarbeiter von Beginn an opti- folgend steht die Internationalisie- mal gestalten. Aber auch die gezielte rung des Konzepts an. Gewinnung junger Nachwuchskräfte und Angebote, die sich an den Cha- Die positiven Rückmeldungen der operationsförderliche Maßnahmen konzipiert, Diese empirischen Maßnahmen haben sich als rakteristika der jüngeren Generatio- Teilnehmer, die geplante kurzfristige implementiert und evaluiert. Eine Auswahl der zeitaufwendiges Instrument erwiesen, zudem ist nen „Generation Y“ orientieren, etwa Übertragung auf zwei weitere deut- bisher für das Cluster entwickelten Maßnahmen die „Befragungskapazität“ der Akteure begrenzt. im Bereich der Kommunikation und sche Produktionsstandorte sowie ist dargestellt. Diese reichen von der empirischen Derzeit arbeitet das Projektteam daher an neuen des Informationsgewinns, müssen die langfristig gewünschte standort- Untersuchung zur interdisziplinären Diversity, im Data Science-basierten Ansätzen, um die thema- im Zentrum eines generationenüber- übergreifende Umsetzung zeigen den greifenden Demografiemanagements Erfolg des Konzepts und den großen stehen. Bedarf, das Thema Demografie aktiv Sinne einer Beforschung des Clusters, bis zum vir- tischen Synergien des Exzellenzclusters aus wis- tuellen Kooperationsportal als Dienstleistung für senschaftlichen Publikationen zu extrahieren, als die Clusterakteure. In Analogie zur Industrie 4.0 Muster zu erkennen und darzustellen. Durch die umfasst Kooperationsmanagement 4.0 daher die Vorteile dieser Ansätze – besonders im Hinblick Summe dieser Maßnahmen zur Vernetzung aller auf eine dritte Förderphase der Exzellenzinitia- Akteure und Hierarchieebenen des Exzellenzclus- tive – gewinnt dieses Vorgehen an Bedeutung: ters sowohl durch klassische Forschungsmethodik Um das Konsortium neu aufzustellen, werden für (z. B. Empirie) als auch durch IT-gestützte Lösun- zukünftige Themen neue Projektzusammenset- gen (z. B. Data Science). zungen gesucht. Statistische Verfahren können Durch Einbeziehung und Mitgestaltung der Akteu- dies unterstützen, z. B. indem Methoden des re sollen sich Kernprozesse des Exzellenzclusters Data Science angewandt werden. Vorteile dieses (wie z. B. die interne Vernetzung oder die wissen- Vorgehens liegen in der automatisierten Analyse schaftliche Argumentationslinie) selbstständig großer (Publikations-)Daten, die potentiell viel- verbessern. Hierzu ist es notwendig, das Feed- versprechende Partner in Forschungsnetzwerken back der Akteure zu erfassen und zu analysieren. identifizieren können. Projektname: Cross Sectional Processes 1 – Scientific Cooperation Engineering Projektträger: Deutsche Forschungsgesellschaft Kooperationspartner: IMA/ZLW & IfU (Koordination), Human-Computer Interaction Center, Fraunhofer Institut für Lasertechnik, Institut für Eisenhüttenkunde Laufzeit: 2012 – 2017 Zentrale Forschungsfrage: Welche Maßnahmen sind notwendig, um den Transfer von hochkomplexen, dynamischen und interdisziplinären Forschungskooperationen im Exzellenzcluster in nachhaltige und robuste Strukturen zu unterstützen? zu gestalten. Als Baustein einer ganzheitlichen und standortübergreifenden Demografie- Der Demografiespiegel (Beispiel) erlaubt auf einen Blick die Ergebnisanalyse verschiedener Prozessschritte Initiative bei Mercedes-Benz Cars Operations, der weltweiten Fertigungsorganisati- intelligenterer Automatisierung der Produktion on von Mercedes-Benz, entwickeln das Instituts- durch hybride Teams von Robotern und Menschen cluster IMA/ZLW & IfU der RWTH Aachen University in enger Kooperation hat Potential für revolutionä- und die Nets‘n‘Clouds GmbH gemeinsam ein ent- re Veränderungen der Arbeitswelt. sprechendes Konzept, das Führungskräfte für das > Kontakt: Univ.-Prof. Dr. rer. nat. Sabina Jeschke [email protected] Dr. rer. pol. Claudia Jooß M.A. [email protected] Thema Demografie sensibilisieren und die Demo- Zentrale Voraussetzung für den Durchbruch sol- grafiefestigkeit des Unternehmens erheben und cher Modelle sind intensive Kenntnisse des Status gestalten soll. Heino Niederhausen, Projektleiter Quo ebenso wie die unbedingte und unmittelbare und Personalleiter im Werk Bremen, betont die Be- Einbeziehung des Managements des Konzerns: 13 Agile turbulenztaugliche Prozesse „Next Generation“ Lehr- und Lernkonzepte Chancen und Risiken in der Beschaffung clever managen Stephan Printz René Vossen Zeit für Neues Das richtige Abwägen von Lücke und erstellt gemeinsam mit Projektpartnern die möglicherweise qualitativ weniger hochwer- Chancen und Risiken ent- speziell für KMU ein Software-Tool für das quanti- tige Schlösser herstellen – aber damit kann er scheidet über den Erfolg tative Risikomanagement in der Beschaffung. jederzeit den Marktbedarf decken und die konti- Im Jahr 2011 wurden die In- und die Zukunft jedes Un- Zwischenstand des Projekts: Bisher wurden durch nuierliche Produktion sicherstellen. halte der Vorlesung ‚Infor- ternehmens. Viele kleine einen mehrstufigen Risikomanagementprozess Einzelne Risiken und Reaktionsoptionen werden und mittlere Unternehmen die einzelnen Schritte und Risiken der Prozessket- nun in dem neuen Software-Tool dokumentiert. grundlegend überarbeitet. (KMU) scheitern unter an- te analysiert. „Unser Novum ist die Transparenz Hierdurch findet die Sensibilisierung bspw. für die Java löste C++ ab und das derem deshalb, weil ihnen bezüglich existierender Risiken während des Pro- Abhängigkeit von nur einem Zulieferer mangels inzwischen dieses Abwägen nicht ge- duktions- und Beschaffungsprozesses“, sagt Dipl. nachhaltiger Einkaufsstrategien statt. Mit diesem Lernszenario eines Um- lingt – entweder nutzen Wirt.-Ing. Stephan Printz. Die Software ermöglicht wissenschaftlich fundierten und praxiserprobten schlagbahnhofs wurde in sie ihre Chancen nicht oder die Modellierung der internen Prozesskette eines quantitativen Bewertungsprozess können KMU Sabina Jeschke Tobias Meisen matik im Maschinenbau 1‘ angestaubte Rente geschickt. Seither unterschätzen ihre Risiken. KMU, erkennt Risiken automatisiert und verknüpft ihre Prozesskettenabbildung verschlüsselt, web- wurden jedes Jahr kleine Abhilfe soll eine Software schaffen, die das quan- entsprechende Maßnahmen zur Risikobekämp- basiert und ohne Vorkenntnisse abbilden – und Änderungen im Detail vor- titative Risikomanagement in der Beschaffung er- fung. Die Simulation verschiedener Reaktionsvari- somit Gegenmaßnahmen im konkreten Fall für die genommen um die Quali- möglicht. anten hilft bei der Entscheidungsfindung. eigene Produktion ableiten. tät weiter zu optimieren. Während größeren Unternehmen bereits Instru- Ein konkretes Beispiel: Ein Hersteller produziert mente für das Risikomanagement zur Verfügung 100.000 Garagentore pro Jahr. Die Schlösser wer- stehen bzw. gesetzlich gefordert sind, gibt es für den von nur einem Zulieferer bezogen, der in letz- KMU kaum Informationen und praktische Hilfen. ter Zeit häufig mit Streiks zu kämpfen hatte. Wie [email protected] zeit 1600 Studierenden gut aufgenommen werden Dies obliegt gewöhnlicher Weise dem Risikomana- stellt sich der Garagentor-Produzent auf mögliche Dr. rer. nat. René Vossen und bestätigen die Verbesserung der Lehrqualität. ger, wenn denn das KMU diese Position überhaupt Lieferanten-Ausfälle ein? Bestellt er vorausschau- [email protected] Mit dem Sommersemester 2015 kam eine weitere besetzt hat. Doch durch die Revision der Qualitäts- end 100.000 Schlösser für die komplette Jahres- > Homepage: größere Veränderung: Ziel ist es, den Bezug der arbeit erstellt. Auf dieser Grundlage wurden der tituts (https://www.youtube.com/user/IMAZLWIfU) norm ISO 9001, die im Herbst 2015 in Kraft trat und produktion, um im Falle eines möglichen Liefer- Software-Entwicklung und die zentrale Bedeutung Einsatz der Roboter, deren Programmierung und abrufbar. Die Studierenden finden das klasse, da- zum Risikomanagement verpflichtet, besteht – so ausfalls weiter produzieren zu können, auch wenn der Informatik für den Maschinenbau zu stärken. prototypische Umsetzung für die Vorlesung reali- her wird ein erweiterter Einbezug der Roboter für schätzt es die Deutsche Gesellschaft für Qualität er damit viel Kapital bindet? Zumal KMU häufig siert. die nächsten Semester fest eingeplant. (DGQ) – für 52.000 deutsche Unternehmen akuter aus Kostengründen auf Lagerhaltung verzichten Handlungsbedarf. Das Projekt „SimQRi“ des Ins- und je nach Bedarf direkt ans Band liefern lassen. Den Einstieg in die neuen Inhalte bildet eine sim- Das vorlesungsbegleitende Programmierlabor tituts für Unternehmenskybernetik schließt diese Oder schaut er sich nach anderen Lieferanten um, Neue Beispiele und Anwendungen mit direktem ple Rechenvorschrift: Ein Roboter misst seinen rundet die Erfahrung der Studierenden ab. Hier Bezug zur Robotik: Einfache, mobile LEGO Mind- Abstand zu einem Hindernis mittels Ultraschall- haben sie die Möglichkeit, selbst direkt an LEGO- Projektname: Simulative Quantifizierung von Risiken in der Beschaffung – SimQRi storms Roboter der neuen EV3 Generation kom- sensor und regelt seine Antriebsgeschwindigkeit Robotern zu experimentieren, die Beispiele prak- men zum Einsatz. Die im Rahmen der Vorlesung entsprechend. Mit dieser einfachen Rechenvor- tisch nachzuvollziehen und die Funktionen der Projektträger: AiF/CORNET über Mittel des BMWI vermittelten Quellcodeabschnitte sind zentraler schrift werden die ersten zentralen Bausteine der Roboter praxisnah zu programmieren. Projektpartner: Institut für Unternehmenskybernetik e. V. (IfU) – Aachen, Deutschland; Fraunhofer IPT – Fraunhofer Institut für Produktionstechnologie (IPT) – Aachen, Deutschland; Centre d‘Excellence en Technologies de l‘Information et de la Communication (CETIC) – Charleroi, Belgien Bestandteil der Steuerungslogik eines Roboters. Java-Programmierung – Variablen, Konstanten, Angelehnt an die Braitenberg-Vehikel, die durch Datentypen und Operatoren – eingeführt und ver- einfache elektronische Verschaltungen von Sen- deutlicht. An diesem und weiteren Robotern, alle soren und Antrieben simples Verhalten demons- liebevoll als HUGO bezeichnet, werden im weite- trieren, zeigen die LEGO-Roboter die Auswirkung ren Verlauf der Veranstaltung nach und nach alle der Programmierung ebenfalls direkt durch ihr zentralen Konstrukte der Programmierung ver- Verhalten. mittelt. Von Studierenden für Studierende Anschauen und Anfassen Das didaktische Konzept wurde von fünf Bachelor- Videos aller eingesetzten HUGO-Modelle und ihrer Studenten des Maschinenbaus in einer Projekt- Funktionen sind auf dem YouTube-Kanal des Ins- Konstant gute bis sehr gute > Kontakt: Dipl.-Wirt.-Ing. Stephan Printz www.simqri.com Ziel: Entwicklung eines Software-Demonstrators zur Bewertung von Risiken in der Beschaffung für KMU SimQRi Framework Sebastian Thelen Evaluationen zeigen, dass die neuen Inhalte von derErläuterungen zum ersten Demo-Roboter und der Distanzregelung ( in der 1. Vorlesung Info 1) Quellcode zum Anfassen Laufzeit: 01.06.2014 – 30.05.2016 14 Roboter erobern die Hörsäle > Kontakt: Prof. Dr. rer. nat. Sabina Jeschke [email protected] Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Inform. Tobias Meisen [email protected] Dr.-Ing. Sebastian Thelen [email protected] 15 „Next Generation“ Lehr- und Lernkonzepte „Next Generation“ Lehr- und Lernkonzepte Educating the Future Engineer Von Mixed Reality und Videowettbewerben bis „Elearn-O-Mat” Was haben virtuelle Bau- Kollaboratives Lernen in Mixed Reality Lernum- Kollaboration begünstigen? Diese und andere men „ELLI – Exzellentes Lehren und Lernen in den klötze, ein „Elearn-O-Mat“ gebungen Forschungsfragen werden derzeit u. a. anhand von Ingenieurwissenschaften“ ist darum ein neuer 460 Minuten Interviews und 1.656 Minuten Video- Youtube-Channel online gegangen. Hier erhalten material ausgewertet – stay tuned! Studienanfänger/innen und Videos zum Thema Valerie Stehling Katharina Schuster der Ingenieurwissen- Diversity gemeinsam? Auf Wie werden wir in Zukunft miteinander lernen den ersten Blick vielleicht und arbeiten? Diese Frage bildet die Basis zum nicht gerade viel – am IMA/ Forschungszweig „Lernen in Mixed Reality“, der ZLW & IfU jedoch eine ganze in der Forschungsgruppe Didaktik in den MINT- internationale Studierende geben Tipps zum Stu- Menge. Im BMBF-geförder- Wissenschaften beheimatet ist. Die Kombination dium in Deutschland und Interessierte erhalten ei- ten Verbundprojekt „ELLI aus virtuellen Welten und natürlichen Benutzer- nen Einblick in spannende Arbeitsfelder wie bspw. – Exzellentes Lehren und schnittstellen, die über natürliche Bewegungs- die Forschung am Virtual Theater oder Neues von Lernen in den Ingenieur- muster gesteuert werden, verspricht insbesonde- der „Ingenieure ohne Grenzen-Challenge.“ schaften hilfreiche Informationen rund ums StuElearn-O-was? Elearn-O-Mat! dium durch Alumni der Ingenieurwissenschaften, wissenschaften“ tragen sie re im Hinblick auf Wissenstransfer und damit die neben vielen anderen Maßnahmen zur Verbesse- Anwendung theoretischen Wissens in der Praxis Your University, your Diverstity – Ein Videowett- rung der ingenieurwissenschaftlichen Hochschul- große Vorteile. In einer globalisierten und digita- bewerb für mehr Vielfalt an der Hochschule ausbildung bei. Denn diese wird in Zukunft vor lisierten Arbeitswelt ist es für Ingenieurinnen und allem von zwei gesellschaftlichen Megatrends ge- Ingenieure besonders wichtig, in virtuellen Umge- Doch die Hochschullehre der Zukunft wird nicht prägt sein: Dem demografischen Wandel und der bungen effizient miteinander zusammenzuarbei- nur digitaler, sondern auch bunter. Insbesondere Digitalisierung. Um für diese Herausforderungen ten. vor dem Hintergrund des demografischen Wandels traktive Preise. Die besten zwei Beiträge werden Wer als Lehrender noch nicht in die unendlichen und der aktuellen Migrationsbewegung spielt das mit einem iPad und einem iPhone ausgezeichnet. Doch wie genau kommunizieren Studierende in Weiten virtueller Welten vordringen möchte, sucht Thema Diversity an Hochschulen eine große Rol- Neben den hier beschriebenen Maßnahmen wird virtuellen Lernumgebungen? Wie verteilen sie sich digitale Unterstützung meist in Form klassi- le. Aus diesem Grund ruft ELLI Studierende aller der Fokus im Projekt ein Jahr vor Ende der Lauf- ihre Rollen und werden zu einem Team? Können schen E-Learnings. Aber welches Format bietet die Fachrichtungen dazu auf, in einem 90-sekündigen zeit insbesondere auf dem Transfer zwischen natürliche Benutzerschnittstellen wie die Virtual optimale Lösung für die eigene Veranstaltung? Bei Videobeitrag aufzuzeigen, was für sie „Diversity“ den Verbundpartnern Aachen, Bochum und Dort- Reality Brille „Oculus Rift“, die ein immersives dieser Frage erleichtert das im Rahmen von ELLI bedeutet und wie man die bestehende Vielfalt an mund liegen. Denn das Rad muss nicht immer Eintauchen in die virtuelle Welt ermöglicht, die entwickelte Empfehlungssystem „Elearn-O-Mat“ Hochschulen in der Lehre nutzen könnte. Inhalt- neu erfunden werden. Das starke Team hinter ELLI unter www.elearn-o-mat.net den Entscheidungs- lich gibt es keine Vorgaben und damit sind auch wird dafür sorgen, dass alle Projektergebnisse im prozess. Abgefragt wird beispielsweise, welche In- keine Grenzen in der Phantasie gesetzt. Mitma- Sinne der Nachhaltigkeit auch breit nutzbar und teraktionsformen sich der Lehrende wünscht, wel- chen lohnt sich, denn den Gewinnern winken at- möglichst gut auch auf andere Hochschulstandor- gewappnet zu sein, hat ELLI entsprechende Schritte vorgedacht. Sophie Sossong und Eva Breitenbach werben mit Straßeninterviews für den Videowettbewerb zum Thema „Diversity“ > Kontakt: Valerie Stehling M.A. [email protected] Dr. Katharina Schuster [email protected] > Homepage: www.elli-online.net te übertragbar sind. che Kommunikationsformate er präferiert oder ob das System Online-Tests ermöglichen soll. Nach Beantwortung von 18 Fragen mit Möglichkeit der Gewichtung, empfiehlt die Seite dem Nutzer das passende E-Learning Format und liefert darüber hinaus weitere Informationen und Links zur tiefergehenden Recherche. Projektname: ELLI – Exzellentes Lehren und Lernen in den Ingenieurwissenschaften ELLI Youtube Channel online Projektförderer: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Beim Thema Digitalisierung dürfen soziale Netz- Projektträger: Deutsches Zentrum für Luftund Raumfahrt (DLR) werke und Videoportale natürlich nicht fehlen. Kooperationspartner: Ruhr-Universität Bochum, Technische Universität Dortmund Insbesondere für die Generation der Digital Natives, auf die ELLI seine Angebote zuschneidet, ist Laufzeit: Oktober 2011 – September 2016 die Nutzung multimedialer Informationsangebote Die Virtual Reality Brille „Oculus Rift“ im Einsatz 16 ein entscheidender Punkt. Unter dem Projektna- Benutzeroberfläche des Elearn-O-Mat-Logo 17 „Next Generation“ Lehr- und Lernkonzepte „Next Generation“ Lehr- und Lernkonzepte Sehbehinderte Jugendliche bauen und programmieren Roboter Kadir Yilanci Lana Plumanns Barrierefreie Angebote für ten. So können die Roboter nicht mit der grafi- Bauanleitung selbst wurde über ein Sprachausga- sehbehinderte Jugendli- schen Programmiersprache NXT-G programmiert besystem durch ein freies Programm NVDA (http:// che, die eine Ausbildung werden. Auch bebilderte Bauanleitungen sind nvda.handytech.de/) vorgelesen, um möglichst oder ein Studium im MINT- schlichtweg nutzlos für blinde Menschen. reale Bedingungen zu schaffen. matik, Naturwissenschaf- Als erste Vorbereitung für einen entsprechenden Das neue Format konnte am 11. Juni 2015 zunächst ten, Technik) anstreben, Robotik-Kurs wurde im Juni 2014 die Blindenstu- mit Schülern der Louis-Braille-Schule in Düren fördert das NRW-Verbund- dienanstalt Marburg besucht. Dort arbeitet Lehrer und anschließend im Rahmen einer Projektwoche projekt ELLI (Exzellentes Ulrich Kalina sehr aktiv mit blinden Schülerinnen am 13. und 14. Juli in der Blista Marburg getestet Lehren und Lernen in den und Schülern in der textuellen Java-Programmie- werden. Unterstützung erfuhren die Mitarbeiter Ingenieurswissenschaften). rung der Lego Roboter. des RoboScopes in Düren durch die blinde Infor- Bereich (Mathematik, Infor- In dessen Rahmen hat das Schülerlabor RoboScope der RWTH Aachen Uni- matiklehrerin Trixi Droßard und in Marburg durch Gesprochene Bauanleitung entwickelt versity in Zusammenarbeit mit dem Berufsförde- die Teilnehmer des Workshops einen Fachvortrag rungswerk Soest und der Johannes-Kepler-Schule In der Marburger Schule werden die MindStorms- in Laurensberg 2013 drei Robotikkurse auf Lego Roboter allerdings nur programmiert, nicht ge- MindStorms-Basis mit sehbehinderten Kindern baut. Da aber die haptische Sensorik bei blinden Neben technischen Fragestellungen wurden auch und Jugendlichen durchgeführt. Nun wurde das Menschen im Vordergrund steht, sind das Suchen wichtige ethische Aspekte beim Einsatz von Ro- Projekt in einer nächsten Entwicklungsstufe für und Stöbern in den Legokästen und das Bauen botertechnologie diskutiert. In Marburg hatten die blinde Jugendliche umgesetzt. der Roboter aus blindenpädagogischen Gesichts- Teilnehmer zudem die Gelegenheit, ein Modell ei- punkten essentielle Elemente eines derartigen nes drehbaren Industrieroboters, einen kettenbe- Kurskonzeptes. Als gemeinsame Idee hat sich in triebenen Rettungsroboter und den humanoiden Marburg eine „gesprochene Bauanleitung“ ent- Roboter NAO zu ertasten. Anschließend bauten tivierte für die nächste Runde, den Robotern auch Aufgrund der Komplexität und der Notwendigkeit wickelt. Dazu wurde die bebilderte Bauanleitung die Jugendlichen in Zweierteams einen Fahrro- eine Form von Leben einzuhauchen. eines anderen technischen Setups, war es bisher eines Fahrroboters verbalisiert und verschriftlicht. boter nach der schriftlichen Bauanleitung. Das nicht möglich, die Programmier- und Konstrukti- Aus Testzwecken wurde der Roboter blind von Bauen der Roboter dauerte etwas länger, bereitete onsaufgaben auch für blinde Teilnehmer anzubie- zwei Studenten gebaut, was gut funktionierte. Die den Teilnehmer aber sichtbar viel Freude und mo- Austausch mit Experten in Marburg über Robotik und Künstliche Intelligenz. Robotikkurs in der Blista Marburg Neues Lesegerät für Blinde Autonomes Interagieren der Roboter Zum Ende der Workshops blickten wir in höchst zufriedene Gesichter der Jugendlichen, die es Anschließend ging es ans Programmieren: Zu- kaum erwarten konnten, einen weiteren Kurs zu nächst wurden den Robotern einfache Fahran- besuchen. weisungen beigebracht, doch erst durch die Zum Programmieren der Roboter wurde die Pro- Einbindung von Sensoren, die mit Schleifen und Interessierte Schulen können sich an uns wenden. grammiersprache Java gewählt, die es auch für Le- Abfragen bestimmte Bedingungen ermöglichen Die bisherigen Projektunterlagen stellen wir gerne go MindStorms Roboter gibt. Da die Jugendlichen oder einleiten, interagieren Roboter autonom mit zur Verfügung. noch keine Programmiererfahrungen hatten, wur- ihrer Umwelt. Wie eine Fledermaus erkennt der den einige Java Klassen neu hinzugefügt, welche Ultraschallsensor Hindernisse und stoppt den die Java Syntax für MindStorms etwas vereinfach- Roboter in einem ersten Schritt. Die errechnete ten. Zudem wurden Batch-Dateien geschrieben, Distanz zum Hindernis wurde anschließend vom die das Kompilieren, Verpacken und auf den Ro- Roboter durch verschieden hohe Töne ausgege- boter übertragen per Dateiauswahl ermöglichten. ben. Später wurde der Code so verfeinert, dass Ansprechpartner: Lana Plumanns Der Programmcode wurde entweder vorgelesen der Roboter autonom Hindernissen auswich. Mit Technologiezentrum am Europaplatz Dennewartstr. 27 52068 Aachen oder über ein Braillezeilen-Lesegerät ausgegeben. den Jugendlichen in Marburg haben wir an einem Zu guter Letzt wurde das ganze System lauffähig zweiten Workshop-Tag den Roboter mit den mitge- auf einen USB Stick portiert. So kann das System brachten Bauteilen eigenständig erweitert. Dane- relativ einfach von interessierten Schulen adap- ben konnten die Teilnehmer die Programmierung tiert und weiterentwickelt werden. weiter verfeinern. Schließlich war der Fahrroboter Schülerlabor RoboScope im Technologiezentrum Mail: [email protected] Web: www.robo-scope.de > Kontakt: Lana Plumanns M.Sc. [email protected] > Homepage: www.robo-scope.de in der Lage, seinen Weg autonom durch ein LabyRobotikkurs in der Louis-Braille-Schule Düren 18 Informatiklehrer Knut Büttner. Zunächst hörten rinth zu finden. 19 „Next Generation“ Lehr- und Lernkonzepte Kognitive IT-gestützte Prozesse Run auf Online-Klausuren Cybernetics very much alive Das ZuseLab als zentrales e-Prüfungscenter der RWTH Aachen University Frank Hees Lediglich vier Klausuren Open Source Software Moodle. Bis auf das Mal- Jahr Klausuren Teilnehmer Die gesamte Automatisie- welche alternativen Strategien es geben könnte auf dieser Basis die nächsten Schritte durchfüh- wurden 2012 als Onlineprü- heur eines Baggerfahrers, der eine Stromleitung 2011 2–3 ca. 1.000 rungstechnik steht vor ei- usw. Was wie eine kooperative Robotik wirkt – et- ren. So beherrschen insbesondere in der hochent- fung angeboten. 2015 wa- durchtrennte und den gesamten Audimax Hör- 2012 3–4 ca. 1.300 nem umfassenden Wandel, wa bei einer Vielzahl von Robotern entlang einer wickelten deutschen Automobilfertigung moderne ren es alleine in den ersten saalkomplex lahm legte, verliefen alle Prüfungen 2013 24 2.684 der von dem Wandel ihres Automobilfertigungsstraße – ist in der Regel heute Produktionslinien heute selbstverständlich die sieben Monaten des Jahres durchweg einwandfrei. zentralen lediglich ein zeitlich synchrones Abarbeiten ver- Fertigung mehrerer Modelle. schon sagenhafte 80. Inzwischen bieten alle Fa- Größter Rechnerpool Europas 2014 48 17.731 2015 80 21.444 Sabina Jeschke Steuerungspa- radigmas, dem Wechsel schiedener Tasks durch die beteiligten Roboter. Dennoch bleibt unter dem Strich die Erkenntnis, von einer zentralistischen top-down- zu einer de- zur Durchführung von e-Prüfungen mit dem Online zentralen bottom-up-Steuerung, gekennzeichnet Das Modell der zentralistischen Steuerung führt dass die Intelligenz heutiger Industrierobotik noch e-Prüfungen an – und im- Vor drei Jahren zog der ARPA schließlich vom sa- Prüfungssystem (OPS) im ZuseLab“ erstellt und ist. Frühe theoretische Modelle zur Beschreibung dazu, dass die gesamte Struktur typischerweise mehrheitlich beschränkt ist auf die – sehr präzi- mer mehr Offline-Klausuren nierungsbedürftigen Audimax in die hochmoder- stetig aktualisiert. solcher Systeme führen – wieder einmal – auf Nor- mit Systemen desselben Herstellers realisiert se! – Durchführung von Basisfunktionalitäten wie werden zu e-Prüfungen mo- nen Räume an der Professor-Pirlet-Straße um. bert Wiener und seine Kollegen in den berühmten wird: Heterogene Strukturen, also Systeme unter- die Handhabung spezifischer Tools, Navigation, Macy-Konferenzen zurück. schiedlicher Hersteller, würden voraussetzen, Kollisionsvermeidung und zentrale Prüffunkti- dass die Zentralserver die verschiedenen Kom- onen (z. B. die integrierte Messung der Breite munikationsprotokolle beherrschen, diese sind einer Schweißnaht). Wobei bereits das letztge- jedoch sogar mehrheitlich proprietär. Diversität nannte keine durchgängige Eigenschaft mehr ist: kultäten der RWTH Aachen Kurt Capellmann Auf dem Weg zu einer dezentralen Automatisierungstechnik difiziert. Tendenz steigend. Rund 11,9 Millionen Euro hat der Bau- und Liegen- Noch in diesem Jahr wird es weitere Vereinfachun- Vor zehn Jahren wurde der CIP-POOL der Fakultät schaftsbetrieb NRW aus dem Hochschulmoderni- gen geben: Die Firma Inside stellt ein Update des für Maschinenwesen – damals noch der soge- sierungsprogramm des Landes in den 1950 Quad- Onlineprüfungssystems zur Verfügung, in dem nannte Aachener Rechner Pool im Audimax (AR- ratmeter großen Neubau investiert. Benannt nicht nur die Erstellung der Klausuren mit multi- PA) – Schauplatz der ersten großen Onlineprü- nach Konrad Zuse, dem Erbauer des ersten frei medialen Inhalten möglich, sondern auch deren Die aktuelle Automatisierungstechnik ist von der Hardware stellt heute ein Problem dar und So erkennen etwa Roboter in einer Lackierstraße fung an der RWTH. Seitdem wurden regelmäßig programmierbaren Computers, ist das ZuseLab Auswertung wesentlich vereinfacht wird. dem Paradigma einer zentralistischen Steuerung wird tunlichst vermieden, gleichzeitig behindert. im Automobilbereich nicht, dass sie aufgrund e-Prüfungen mit dem Softwareprodukt „Online der größte Rechnerpool an einer europäischen ge-kennzeichnet. Master-Slave-Systeme sind das Ein Ziel, das in den vergangenen Jahren bereits verstopfter Düsen ein ungleichmäßiges Lackbild Prüfungs System“ (OPS) der Inside GmbH für die Universität. Für die gesamte Hochschule waren zu- dominierende Architekturmodell: Ein Zentralser- mehr und mehr erreicht werden konnte, ist die produzieren. Medizinische Fakultät durchgeführt. Die Klausur nächst 40 e-Prüfungen angesetzt, doch nach einer Dr. rer. nat. Frank Hees ver verteilt die Tasks, die abhängigen Einheiten Flexibilität der Anlagen in Bezug auf die Fertigung „Kommunikation und Organisationsentwicklung zweijährigen Testphase stand fest, dass dieser Be- [email protected] erfüllen ihre Aufgaben und berichten an den mehrerer Varianten auf derselben Produktionsli- (KOE)“ wurde 2008 für etwa 800 Maschinenbau- darf von allen unterschätzt wurde. Daher wurden Kurt Capellmann Zentral-server. Solche Systeme sind weder „ziel- nie. Durch die Ausstattung der Systeme mit mehr Erstsemester über zwei Tage in elektronischer im ZuseLab unter Hochdruck verschiedene Tools [email protected] basiert“ noch agieren sie als soziales Team: Sie Sensoriken und internem Prozessor (oder Zugang Die Zukunft der Automatisierungstechnik soll die Form geschrieben. Seither häufen sich auch die entwickelt, um manuelle, zeitintensive Klausur- wissen kaum, wer sie oder ihre Nachbarn sind, zu einem zentralen) wurde es möglich, dass Sys- Einzelsysteme mit mehr Intelligenz ausstatten, Anfragen, Klausuren mit anderen Systemen durch- vorbereitungen zu verkürzen. Um den Einstieg in was ihre Aufgabe ist, wie sie zusammenwirken, teme die angelieferten Teile bzw. den Zustand des zunächst einmal vor allem, um Prozess- und Pro- zuführen – daher etablierte sich neben OPS die e-Prüfungen zu erleichtern, wurde das „Handbuch was die Konsequenzen ihrer Fehler sein können, halbfertigen Produkts korrekt identifizieren und duktqualität zu erhöhen. Die Systeme umfassen > Kontakt: > Homepage www.zuselab.de Die Grenzen von Master-Slave-Systemen Automatisierungstechnik der Zukunft zunehmend mehr Sensoriken, die etwa Abweichungen vom Zielzustand früh feststellen. Integrierte Fehleranalysen können im Idealfall das Verhalten noch im laufenden Prozess anpassen oder ihn notfalls abbrechen, um weiteren Schaden zu verhindern (im Fall des beschriebenen Lackschadens wird die komplette Karosserie – nach Fertigstellung der Lackierung – entsorgt, sie ist für den Verkauf vollständig unbrauchbar). Kooperative Robotik und dezentrale Steuerungslogiken Darauf aufbauend setzen moderne Robotikkonzepte insbesondere bei dem Konzept einer „kooperativen Robotik“ an: Eine Vielzahl von Forschungsprojekten in der Automatisierungstechnik adressiert die Thematik, Roboter als Team agieren Durchführung einer e-Prüfung im ZuseLab 20 Klassische Industrierobotik – synchronisiert aber nicht kooperativ, und ohne „Selbstwahrnehmung“ zu lassen. Der Hintergrund ist evident: Werden 21 Kognitive IT-gestützte Prozesse Kognitive IT-gestützte Prozesse aus einem ganz anderen Bereich der künstlichen bei Nichtöffnung die Gefahr, vollständig vom Intelligenz greifen, dem Bereich der Computer-Lin- Markt verdrängt zu werden, wenn andere Syste- guistik, der in den vergangenen zwei Jahrzehnten me diese Fähigkeiten beherrschen. Zusätzlich zur beeindruckende Ergebnisse hervorgebracht hat. Öffnung der Systeme gegenüber offenen Sprachstandards ist aber auch in der Robotik langfristig Kommunikation ist ein wichtiges Teilgebiet der eine Entwicklung zu erwarten, die, vergleichbar Intelligenz. Sprachverständnis kann grundsätzlich zur WWW-Kommunikation, stärker auf der Ebene auf zwei Weisen erreicht werden: Der top-down der natursprachlichen Analyse angeht als über -orientierte Ansatz sieht eine gemeinsame, stan- Sprachstandardisierung überhaupt. Ein Babelfish dardisierte Hochsprache vor, die dann alle Com- für Roboter! munity-Mitglieder bedienen. Der kybernetische bottom-up-Ansatz hingegen versucht, auf der Ba- Bei diesem Artikel handelt es sich um einen Aus- sis statistischer oder regelbasierter Analysen ei- zug aus einer Studie mit dem Titel „Kybernetik und nen beliebigen Inhalt selbstständig zu erkennen. die Intelligenz verteilter Systeme“ von Prof. Sabina Jeschke, die vom Cluster Informations- und Kom- Moderne Industrierobotik mit intelligenter Kooperation und Fehlererkennung munikationstechnologie des Landes NRW (IKT. Im Internet wurde der top-down-Lösungsweg un- NRW) Anfang 2015 herausgegeben wurde. Die Stu- ter dem Titel „Semantic Web“ um 2005 durch den die erläutert die Entwicklung, die Herausforderun- Internetpionier und heutigen Direktor des W3C Kommunikation in 4.0-Systemen: computerlinguistische Interpretation für den Informationsaustausch gen und die Potentiale der kybernetischen Idee für dezentrale Steuerungsmodelle von Cyber Physical (World Wide Web Consortium) Tim Berners-Lee Menschen mit einer komplizierten Aufgabe kon- Kommunikation auf der Basis natursprachlicher vorgeschlagen. Auf der Basis des Resource De- zentrales Element dieser Entwicklung sind die auf frontiert, so lösen sie sie in Teamarbeit, und dies Analyse scription Framework (RDF) sollten die Webinhalte neuronalen Netzen basierenden „Deep Learning mit möglichst heterogenen Teammitgliedern, um Dazu sind aber erhebliche Steigerungen der „In- in standardisierter Weise semantisch angereichert Algorithmen“. die wechselseitigen Kompetenzen nutzen zu kön- telligenz“ der heutigen Systeme notwendig: Um werden. Es gehört zu den vielleicht besten Trep- nen. Genau dieser Schritt steht in der Robotik der- kooperieren zu können, ist ein Verständnis der zeit an – die aktuellen Produktionssysteme um- Gesamtaufgabe notwendig, ein Verständnis der fassen zwar oft viele Roboter, aber diese werden einzelnen Entität für seine Rolle im Team, ein Ver- nur durch den Zentralserver zeitlich koordiniert, ständnis der Rolle anderer, eine Übersicht über im sie agieren nicht als sich abstimmendes Team. Die Team verfügbare Kompetenzen, Spielregeln für die neuen Erkenntnisse der Theorie verteilter Systeme „decision making processes“, die Fähigkeit zur bilden die Grundlage für neue Modelle. Ein solcher gemeinsamen Entwicklung neuer Arbeitsteilungen Teamprozess unterliegt notwendigerweise einem und Lösungsstrategien, die Fähigkeit der Kommu- dezentralen Steuerungsparadigma. nikation von Intentionen gegenüber den anderen Teammitgliedern. Die Automatisierungstechnik der Zukunft steht vor 22 Natursprache statt Sprachstandards Der Sieg des Offenheitsparadigmas Systems und 4.0-Paradigmen und kann unter folgender Adresse heruntergeladen werden: Die Übertragung der oben beschriebenen Ge- www.cps-hub-nrw.de/images/publish/download/ schichte des WWW auf die Automatisierungstech- IKT-NRW-Schriftenreihe-Kybernetik-final.pdf. penwitzen der Internet-Ära, dass dieser Ansatz Biologische und soziale Modelle als Vorbild nik jedenfalls bedeutet: Weder werden sich lang- überhaupt nicht funktioniert hat, wie Berners-Lee Hierin zeigt sich einmal mehr die immer stärker fristig die proprietären Herstellersprachen halten, 2006 bekennen musste. Das Ziel jedoch, nämlich werdende Tendenz, für effiziente technische Lö- noch werden alle Hersteller je eine gemeinsame > Kontakt: die Daten des Internets durchsuchbar zu machen, sungen auf bestehende biologische Modelle, teil- Standardsprache verwenden. Mehr und mehr Her- auszuwerten, Schlussfolgerungen zu ziehen usw., weise sogar auf menschliche Vorgehensweisen, steller insbesondere aus China und Korea drängen Prof. Dr. rer. nat. Sabina Jeschke wurde in exzellenter Weise erreicht! zurückzugreifen, je „intelligenter“ die Systeme zudem auf den Markt. Offene Sprache – auf allen werden bzw. werden sollen. Dieses Vorgehen wird Ebenen, auf der der Ansteuerung ebenso wie auf Anstatt darauf zu setzen, dass alle Nutzer die in der Informatik als „Organic Computing“ oder der des Informationsaustauschs unter den Syste- Standards bedienen würden – völlig klar, dass biologically-inspired computing bezeichnet und men – wird mehr und mehr zur Regel: Deutsche sie das nie tun würden – , kamen aus der Com- kann in diesem Sinne auch auf die gesamte Au- Hersteller beginnen bereits, ihre Systeme für mo- puterlinguistik grundlegend neue Methoden des tomatisierungstechnik übertragen werden. Denn derne, etwa objektorientierte Programmierspra- einem vergleichbaren Umbruch, die der Bereich Letzteres wird gerne unterschätzt: Naiv sollte man automatisierten Textverständnisses: Insbesonde- auch die menschliche Kommunikation schreibt chen wie z. B. Java zu öffnen, um so die Durchläs- des Höchstleistungsrechnens bereits hinter sich annehmen, dass sich Roboter und andere tech- re der Bereich der natursprachlichen Analyse NLP nur „Eckdaten“ (Grammatik, Vokabular) der sigkeit der Systeme zu unterstützen. hat: Die weitgehende Ablösung monolithischer nische Systeme aufgrund ihrer Möglichkeit draht- konnte in den vergangenen zwei Dekaden eine Sprachverwendung vor – ein und derselbe Zusam- Großrechner zu riesigen Rechner-Clustern, auf de- loser, hochperformanter Funkverbindungen eher stürmische Erfolgsgeschichte verzeichnen. Die menhang kann aber auf unbegrenzt viele Weisen Dabei handelt es sich natürlich um ein trade-off: nen parallele Algorithmen laufen, entspricht dem schneller und unmittelbarer austauschen können heutigen beeindruckenden Ergebnisse der Big Da- äquivalent repräsentiert werden. Ambiguitäten Einerseits bedeutet die Öffnung der Systeme eine Wandel weg von zentralistischen Master-Slave- sollten als Menschen. Das ist richtig für den rei- ta Technologie sind keinesfalls das Ergebnis des sind eher die Regel als die Ausnahme, und Unge- verstärkte Gefahr, dass Kunden nicht mehr Kom- Systemen hin zu dezentral organisierten koopera- nen Datenaustausch. Um aber zu „verstehen“ was Einhaltens effizienter Standards, sondern zeugen nauigkeiten etwa durch nicht-muttersprachliche plettsysteme beziehen, sondern Systeme kombi- tiven Teams von Systemen. die Informationen des Senders inhaltlich bedeu- im Gegenteil von unserer Kompetenz, auch mit Schreiber werden trotzdem verstanden. nieren, wobei insbesondere auch Preisvorteile ten, bedarf es mehr. Hier müssen dann Ansätze nicht-standardisierten Inhalten umzugehen. Ein [email protected] ausgenutzt werden können. Andererseits besteht 23 Kognitive IT-gestützte Prozesse Kognitive IT-gestützte Prozesse Wenn Roboter Steuern zahlen Reflektionen zu einer Society 4.0 Sabina Jeschke Wo auch immer über Indus- Cyber Physical Systems und das Internet der Dinge und insbesondere in der zweiten industriellen Re- scher wird, kippt logischerweise das sind, zum Beispiel in der Medizin, Pflege oder Wis- trie 4.0 debattiert wird, ei- zwei Sichten auf dasselbe Phänomen: Prognosen volution sogar zu einer positiven Arbeitsmarktent- gesamte Modell. Der naheliegende sensvermittlung. Eine dritte Überlegung wäre die ne Frage kommt immer auf: zufolge werden kommendes Jahr 50 Milliarden Ge- wicklung geführt habe. Das ist zwar richtig, aber Schritt ist die Besteuerung nicht- Einführung eines bedingungslosen Grundeinkom- Was passiert bei zuneh- räte miteinander verbunden sein - sowie mit sechs historische Parallelen sollte man nicht überstrapa- menschlicher Arbeit. mens. Ein solcher Ansatz würde eine sehr grund- mender Milliarden Menschen. zieren, denn die vorliegenden Bedingungen sind Automatisierung mit den Arbeitsplätzen und Praktisch könnten wir versuchen, Revolution einleiten. An deren Ende stünde ein welche Rolle wird der Mensch in der Wirtschaft der Eine zentrale Frage berührt nun die Auswirkungen Jobs in der Industrie entsprach überhaupt nicht das Ganze so zu lösen: Die Produk- Gesellschaftsmodell, in dem die Erwerbstätigkeit Zukunft spielen? Die Antworten darauf sind in der der rasanten Automatisierung auf die Arbeitsplät- den menschlichen Fähigkeiten. Der Abbau der vie- te werden von Robotern produziert. nicht mehr den Mittelpunkt einer jeden Biogra- Regel unbefriedigend. Ein Grund dafür liegt in der ze in der Produktion: Wenn immer mehr Aufgaben len einfachen Tätigkeiten vollzog sich parallel zum Ihr Verkauf bringt Geld in die Kasse phieentwicklung darstellen würde. eingeschränkten Denkweise, die bei der Suche von Robotern und Algorithmen unschlagbar kos- Streben des Individuums nach höherer Bildung. der Firmen. Diese haben Kosten bei nach Lösungen für diese völlig veränderten gesell- tengünstig gelöst werden können, welche Tätig- Zudem verlief die Automatisierung damals viel menschlicher Arbeit gespart, aller- Unter dem Strich bleiben aus meiner Sicht zwei schaftlichen Bedingungen an den Tag gelegt wird. keiten wird dann der Menschen in der „Fabrik der langsamer, eine ganze Generation konnte sich auf gestellt wird. Wer das nicht glaubt, sollte sich nur dings auch zusätzliche Automatisierungsaufwän- Erkenntnisse. Erstens: Wir müssen uns von dem Zukunft“ übernehmen? die neuen Verhältnisse einstellen. Heute herrscht mal daran erinnern, was wir bis vor zehn Jahren de gehabt – ein positives Delta aber muss jedoch Gedanken verabschieden, dass nur ein Mensch in in beiden Punkten eine komplett andere Situati- über das Verfassen hochqualitativer Enzyklopädi- geblieben sein, denn sonst wäre die Investition Erwerbstätigkeit ein glücklicher Mensch sein kann Doch schon die Formulierung dieser on: Zum einen ist die Leistungsfähigkeit der Men- en gedacht haben. Bloß weil wir uns etwas nicht in die Automatisierung ja unwirtschaftlich gewe- und Vollbeschäftigung die einzige erstrebenswer- Frage hinkt. Wer sagt denn, dass schen nicht unbegrenzt zu steigern, zum anderen vorstellen können, heißt das nicht, dass es nicht sen. Einen Rückfluss eines Teils dieses Gewinns te Gesellschaftsform ist. Menschen brauchen zwar Arbeitsplätze – so denn welche ent- ist die Zeitskala getrieben durch Digitalisierung geht. in das Gemeinschaftswesen kann man als „indi- interessante und anspruchsvolle Tätigkeiten, an- stehen – unbedingt dort entstehen, und Globalisierung eine viel kürzere – wir stehen rekte Besteuerung von nichtmenschlicher Arbeit“ derenfalls fühlen sie sich unausgefüllt. Niemand wo andere verlorengehen? Vielleicht mitten in revolutionären Veränderungen. Wie könnte eine Neujustierung des Weltbilds also verstehen und damit als eine „Vergesellschaftung aber sagt, dass diese Aufgaben unbedingt nur im aussehen? An dieser Stelle möchte ich noch ein- der Automatisierungsdividende“, um in Riegers Bereich klassischer Erwerbstätigkeit liegen müs- mal an ein paar Überlegungen aus dem lesens- Wording zu bleiben. Im Ergebnis ist es fast so, als sen. Sinnvolle Tätigkeiten gibt es auch an ande- werten Artikel „Automatisierungsdividende für habe der Roboter die Steuern bezahlt. ren Stellen: im sozialen Bereich, im Bereich des entstehen sie ja tatsächlich – aber nicht unbedingt im Kontext der ProVierte Industrielle Revolution eingeleitet durch die Digitalisierung Neu-Justierung unseres Weltbilds duktion. Gesamtgesellschaftlich be- Wie könnte eine Neujustierung des Weltbilds aussehen? trachtet hätten wir „genug zu tun“ Diese Umwälzung betrifft längst nicht nur die In- alle“ von Frank Rieger in der „Frankfurter Allge- Wir stehen vor einer völlig neuen Ära der Künst- – etwa im Bereich von Gesundheit und Pflege, im dustrie, sondern praktisch alle gesellschaftlichen meinen Zeitung“ erinnern. Rieger schreibt richtig: lichen Intelligenz. Angekündigt wird sie durch Bereich der Bildung, der Integration von Zuwande- Bereiche. Deshalb müssen wir auch bei der Suche „Die derzeitige Finanzierung unseres Gemeinwe- die zahlreichen bemerkenswerten Durchbrüche rern, der Kreativwirtschaft und vielen weiteren. Wir nach Lösungen radikaler denken. Es wird Zeit, sens beruht größtenteils auf der Besteuerung von Mit diesen Annahmen kann man hier mindestens der vergangenen zwei Jahre, wie etwa dem IBM- ziehen die Systemhülle zu eng. Und verfallen dann dass wir unser Weltbild neu justieren. menschlicher Arbeit und menschlichem Konsum.“ drei Weiterführungen denken, die die Verwen- Die zweite Erkenntnis: Wir können dieser Debat- Supercomputer Watson oder dem autonomen in Panik, weil es – wenn man die ganze 4.0-Ent- Fällt nun die Besteuerung menschlicher Arbeit in dung dieser Gelder betreffen. Die erste ist wenig te nicht ausweichen – die Digitalisierung und die Google Car. Eine besondere Rolle nimmt in dieser wicklung einmal verstanden hat – ziemlich offen- Berücksichtigen müssen wir auch, dass nicht nur immer weiteren Teilen aus, weil die gesamtgesell- originell aber nichtsdestotrotz richtig: „Bildung, resultierende Entwicklung zu immer intelligente- neuen Ära die Verteilte Künstliche Intelligenz ein. sichtlich ist, dass Produktion mit immer weniger in der Produktion und dem Niedriglohnsektor Ar- schaftliche Vollbeschäftigung immer unrealisti- Bildung und nochmal Bildung“. Auf diese Weise ren, hochvernetzten Systemen haben eine vierte Die Konzepte von Cyber Physical Systems und dem Menschen auskommen wird. Auch dann, wenn es beitsplätze verlorengehen werden. Ein gutes Bei- entstehen mehr kreative Köpfe für die Innovation industrielle Revolution eingeleitet, und wir stehen Internet of Things „boomen“. Im Kern handelt es innerhalb der Produktion zu gewissen Verschie- spiel liefert hier das systematische Sterben großer neuer Produkte, Dienstleistungen und Geschäfts- mittendrin. Völlig neue gesellschaftliche Modelle sich bei ersteren um einen Verbund mehrheitlich bungen kommen und das Bild der menschenlosen Enzyklopädien und ihrer top-qualifizierten Mitar- ideen. Und hier gibt es noch viel zu tun: Wir müs- werden benötigt. Wir müssen uns trauen, alles technischer Subkomponenten, die über eine in- Fabrik jedenfalls in naher Zukunft nicht die Reali- beiter, während Wikipedia das Rennen macht. Das sen uns nur mal die soziale Schieflage ansehen in Frage zu stellen. Natürlich bringt die digitale ternetbasierte Dateninfrastruktur miteinander tät bilden wird. Die Gesamtanzahl der Arbeitsplät- Bundeskartellamt hat 2009 die Übernahme von zwischen den beruflichen Aufstiegschancen des Zukunft auch riesige Probleme mit sich. Nichts- kommunizieren, bei letzterem um die Ausweitung ze in diesem Bereich wird weiter sinken, und das Brockhaus durch Bertelsmann trotz dessen markt- Arbeiterkindes und des Arztsohns. Bildung ist destotrotz ist sie auch eine Chance – eine Chance des „Beteiligungskonzepts“ des Internets. bei steigenden Produktionszahlen, höherer Quali- beherrschender Position genehmigt, weil „der Le- nicht nur notwendig für die Wettbewerbsfähigkeit, nämlich, im Rahmen ganz neuer Denkweisen und tät und größerem Variantenreichtum. xikonmarkt zu einem Bagatellmarkt geschrumpft“ sondern auch zentrale Voraussetzung für eine Ge- Wirtschaftsphilosophien nicht nur diese Probleme Teilnehmer sind nicht mehr ausschließlich Men- 24 sätzliche und sehr sichtbare gesellschaftliche heute völlig andere: Die Mehrheit der damaligen Erkenntnisgewinns im wissenschaftlichen Sinn, Drei Gestaltungspfade für die Zukunft ganz besonders aber auch in der Kreativität, der Kunst. sei. Viele weitere Beispiele ließen sich anführen, sellschaft, in der der Sinn des Lebens außerhalb zu lösen, sondern auch die heute bestehenden schen, sondern auch Dinge – wie etwa die Senso- Ebenso fehl am Platz wäre es allerdings, sich jetzt so etwa die Umwälzungen in Reisebüros oder Apo- der Erwerbstätigkeit definiert wird. gesellschaftlichen Missstände anzugehen. rik eines Autos, Klimadatenstationen, Prozessda- in naiver Zuversicht zu wiegen, nach dem Motto: theken, im Journalismus oder die Bedrohung von tenrechner der Produktionstechnik sowie andere Die Hoffnung stirbt zuletzt. Hier wird gerne ar- Lehrern und Professoren durch MOOCs. Im Grunde Die nächste sinnvolle Verwendung der Gelder wäre > Kontakt: informationstragende oder mit ihrer Umwelt un- gumentiert, dass das Verschwinden von Jobs im genommen gibt es kaum ein Berufsfeld, das durch mittelbar interagierende Systeme. Dabei bilden Kontext massiver Automatisierung nicht neu sei die fortschreitende Digitalisierung nicht in Frage die Finanzierung von Erwerbstätigkeiten, die von Indirekte Besteuerung von nichtmenschlicher Arbeit zentraler Bedeutung für eine humane Gesellschaft Prof. Dr. rer. nat. Sabina Jeschke [email protected] 25 Kognitive IT-gestützte Prozesse Kognitive IT-gestützte Prozesse Humanisierung der Maschinen? Anthropomorphismus in Industry und Society 4.0 Die vierte industrielle Revolution ist gekennzeichnet von neuen Formen technisch-künstlicher Anja Richert In- telligenz einerseits und der allgegenwärtigen Vernetzung von „allem mit allem“ andererseits. Daraus resultieren umfassende Konsequenzen für MenschSabina Jeschke Maschine-Kooperationen wie etwa neue Modelle für die Produktion, in der Mensch und Maschine gemeinsam mit virtuellen Agenten hybride Teams bilden. Mensch und Maschine „auf Augenhöhe“ Virtuelle Labore in der Automobilindustrie In der klassischen Linienproduktion operieren gung. In der Industrie 4.0 arbeiten Mensch und großen Teilen aufgefangen werden. Erfolgreich Mensch und Maschine in zumeist seriell oder Maschine auf engstem Raum und „auf Augenhö- wird derzeit z. B. an Lightweight-Robotern und parallel geschalteten Arbeitsschritten, Roboter he“ als Team zusammen. natürlichen Benutzerschnittstellen zur Bedienung 3. sie befriedigen damit das menschliche Be- Teamfähig in hybriden Teams? von virtuellen Agenten und Robotern geforscht. kalische Interaktion mit der Umwelt ermöglicht. vom Menschen getrennt oder in Bandstraßen mit Wie in rein menschlich besetzten Teams bringen Insbesondere das in den letzten Dekaden rasant Der Ansatz deckt sich mit aktuellen Ergebnissen ebenfalls getrennten vollautomatisierten Teilab- auch in heterogenen Teams die Akteure verschie- wachsende Gebiet der Social Robotics liefert hier und Modellen der Wahrnehmungsforschung. schnitten. Die technologischen Fortschritte, die dene Kompetenzen, Stärken usw. ein. Teamstruk- anschlussfähige Ergebnisse für Fragen der sozio- Demnach akzeptieren Menschen Systeme mit Das Anthropomorphisieren einer Entität übt einen se über die menschliche Teamentwicklung ebenso eine Industrie 4.0 ermöglichen, erfordern auch ei- turen entwickeln sich – hybride Mensch-Roboter- technischen Entwicklung teamfähiger Roboter, die vergleichbarer Körpergestalt prinzipiell eher, da Einfluss auf jene Individuen aus, die anthropo- auf die Entwicklung robotischer Systeme und die ne Entwicklung weg von der klassischen Linienfer- Teams arbeiten produktiv in einer vollständig als „gleichwertiger Arbeitskollege“ und Mitglied ihnen ein vergleichbares Intelligenzkonzept unter- morphisieren. Ihr Verhalten dieser Entität gegen- Mensch-Maschine-Interaktion in der Industrie tigung hin zu einer modularisierten, zum größten vernetzten Produktionsumgebung und sichern die in die Wertschöpfungsprozesse der Zukunft einge- stellt wird. über orientiert sich an kulturellen Normen; Sie 4.0 übertragen lassen. Bisher ist weitgehend un- Teil sich selbst organisierenden In-the-Box-Ferti- Wettbewerbsfähigkeit des Produktionsstandor- bunden sind. Dafür werden Konzepte benötigt, die zeigen der Entität gegenüber sozial normiertes klar, welche Voraussetzungen robotische Systeme tes Deutschland. Eine zentrale dabei mehrheitlich in Sicherheitsbereichen und Offen bleibt jedoch die Frage, ob sich Erkenntnis- technisch sicherstellen, dass Maschinen den Men- Der Psychologe Nicolas Epley definierte Anthropo- Verhalten (vgl. Nass/Moon, 2000; Sproull et al. gestaltseitig, kompetenzseitig und interaktions- schen einerseits keinen Schaden zufügen können morphismus als „die Neigung von Menschen, das 1996). In diesem Sinne ist es ein vielversprechen- seitig erfüllen müssen, um in hybriden Teams Teamstrukturen kommt spezi- und andererseits in der Lage sind, eine enge Ko- Verhalten von nicht menschlichen Objekten durch der Ansatz zu prüfen, inwieweit die umfangreich „teamfähig“ zu sein. An diesen und weiteren ell in Deutschland auch dem operationsbeziehung mit Menschen entstehen menschenähnliche Eigenschaften zu erklären, wie vorliegenden Erkenntnisse zu Team- und Koope- spannenden interdisziplinären Fragestellungen demografischen Wandel zu: zu lassen. Dafür liefern die aktuellen technischen Motivationen, Emotionen oder Absichten“ (Epley rationsprozessen in das Gebiet der Social Ro- der Industrie 4.0 wird das Institutscluster in ver- Durch Kooperation und Kom- Entwicklungen und die Erkenntnisse zum Anthro- et al. 2007, S. 175). Epley et al. (2007) erarbeitete botics transferierbar sind. Die Übertragung von schiedenen aktuellen Bundes- und Industriefor- pensation von z. B. körperli- pomorphismus eine fruchtbare Kombination. das erste komplexere Modell, das psychologische Erkenntnissen über den Menschen in die Entwick- schungsvorhaben arbeiten. Anthropomorphismen mit Hilfe von drei Determi- lung robotischer Systeme zu legen, ist bereits in Anthropomorphe Technik: Gestaltung roboti- nanten erklärt: anderen Bereichen der Robotik üblich, wie z. B. scher Systeme für die Industrie 4.0 1. Durch die wahrgenommene Ähnlichkeit ru- der Kinematik humanoider Systeme, die sich der Fortschritte einer 4.0-getriebe- fen anthropomorphe Objekte gespeichertes Ergonomie-Erkenntnisse der Arbeitswissenschaft nen Automatisierungstechnik Nach dem in den neunziger Jahren von Kogniti- Wissen über Menschen hervor, bedienen (vgl. z. B. Schlette 2013). und komplexer Mensch-Ma- onswissenschaften und künstlicher Intelligenz schine-Interaktion in hybri- begründeten Modell des Embodiments benötigen Verhalten seiner Umgebung verstehen und den Teamkonstellationen zu intelligente Systeme einen Körper, der eine physi- vorhersagen zu können und die Schwierigkeiten einer alternden Belegschaft durch die Industrie 4.0: Mensch-Maschine-Kooperation dürfnis nach sozialem Kontakt und Bindung. Bedeutung solcher hybriden chen Überbelastungen können 26 Drei-Faktoren-Modell von Epley et al. (2007); NFC = Need for Cognition, NFClo = Need for Closure, DC = Desire for Control 2. sie stillen das Bedürfnis des Menschen, das > Kontakt: Prof. Dr. phil. Anja Richert [email protected] Prof. Dr. rer. nat. Sabina Jeschke [email protected] 27 Kognitive IT-gestützte Prozesse Zielgruppenadaptive mentale Nutzermodelle Neu bei Heavy Tow – „Spreizverfahren für Multifilamentgarne“ And the winner is…Robotino V3 Produktionsqualität bei der Faserverarbeitung Ein Jahrzehnt erfolgreicher Seit 2012 nimmt das IMA/ Forschung in der Auto- ZLW & IfU zusammen mit matisierung Bereich der FH Aachen und der Faserverbundkunst- Knowledge-Based Systems der Bahoz Abbas René Vossen im stoffen (FVK) zeichnet die Partnerschaft Daniel Ewert teil. Mit dem gemeinsa- dem An-Institut für Unter- men Team Carologistics nehmenskybernetik e. V. konnte so erstmals in 2014 (IfU, Prof. Sabina Jeschke) zunächst und dem Institut für Textil- und dann die WeltmeisSebastian Reuter Gries) der RWTH Aachen terschaft in der RoboCup Logistics League gewonnen auf kybernetischen Grundprinzipien aufgebauten konstant weiter, um für Wissenschaft und Indus- 3D-Sensor zur Detektion des Aufnahme-/Ausgabeschachts der MPS Webcam zur Identifikation des MPS-Typs trie interessant zu bleiben und kontinuierlich ein Spreizprüfstand zunehmend realistischeres Szenario anzubieten. fundierter Kenntnissen in der FVK-Herstellung und Garns nicht alle parallel zueinander verlaufen, rungs- und Regelungssystem, welches abhängig 2015 wurde die bisher stärkste Veränderung des -Handhabung (ITA), hat zu zahlreichen und für die sondern bspw. sich gegenseitig umschlingen oder von gemessenen Qualitätsgrößen (Breite des Wettkampfs vorgenommen: Aus bisher nur virtuell Industrie äußerst relevanten Forschungsprojekten quer zueinander verlaufen. Diese Inhomogenitä- Garns, Filamentverteilung und -orientierung) den dargestellten Produktionsschritten wurden reelle geführt. ten im Multifilamentgarn erschweren die Verar- Spreizgrad dynamisch anpasst und somit Inhomo- Montagevorgänge, die durch sogenannte Modula- beitbarkeit in den nachfolgenden Prozessen wie genitäten im Garn behebt. ren Produktionssysteme (MPS) von Festo Didactics Je mehr Filamente, desto größer die der Weberei oder dem Flechten und mindern die Inhomogenität Qualität des Endproduktes. > Kontakt: Durch Spreizverfahren wird die anfänglich ellipti- Dipl.-Inform. Bahoz Abbas he bedient. Mit diesen Änderungen wurde ein Während dieser langjährigen Forschungsarbeiten sche Querschnittsfläche des Multifilamentgarns [email protected] vollkommen neues Roboterdesign nötig. Daher in der FVK-Handhabung und Weiterverarbeitung zu einem Faserband mit dünnen und breiten Dr. rer. nat. René Vossen wurden drei Robotinos der neuesten Generation hat sich die besonders stark schwankende Qua- Querschnitt für die Weiterverarbeitung aufgefä- [email protected] beschafft und aufgerüstet. lität der FVK-Rohrmaterialien als ein zentrales chert. Die Inhomogenitäten werden dabei jedoch Problem für die Weiterverarbeitungsprozesse her- nur unzureichend ausgeglichen, da keine aktive > Homepage: Der Robotino v3 ist deutlich größer als sein Vor- auskristallisiert. Ein wichtiges Rohrmaterial bildet Regelung des Spreizprozesses stattfindet. www.auto-tow.de gänger. Durch neue Motoren mit größerer Überset- das sog. Multifilamentgarn (engl. Heavy Tow), das aus einer großen Anzahl von Fasern/Filamenten Eigenbau-Greifer zur Aufnahme der Produkte. Einzeln ansteuerbare Finger, zwei Linearachsen zur Korrektur der Position deutsche werden. Die Liga entwickelte sich über die Jahre ten künstlichen Intelligenz (IfU) und andererseits umgesetzt werden. Diese finden sich auch nicht mehr am Boden, sondern werden auf Arbeitshö- 2,4 GHz WLAN zur Kommunikation im Team Onboard PC für Motorsteuerung und Laserdatenauswertung Gyroskop für Trägheitsbasierte Navigation SICK Laserscanner für Lokalisierung, Hinderniserkennung und Ausrichtung an MPS Ultraschallsensoren zur Kollisionsvermeidung (8x) Omni-Wheels zur freien Fahrt in jede Richtung und Rotation auf der Stelle Bumperleiste (Not-Aus bei Kollision) Aufbau und Funktionen des Robotino V3 zung verfährt er präziser, gleichzeitig verhält er Durchgehende Qualitätsüberwachung entwickeln besteht. Das Problem bei Multifilamentgarnen ist, sich durch größere Reifen aber auch robuster auf werden kann, um Produkte sicher aufnehmen zu Anwendungen einsetzbar werden. Es ist nicht unebenem Untergrund, so dass ein Einsatz z. B. können. undenkbar, dass Sie beim nächsten Besuch unseres Instituts von einem Robotino begrüßt, zu dass, je größer die Anzahl der Filamente im Garn, Im Rahmen des Forschungsprojektes Auto-Tow in Werkhallen möglich wird. Für den RoboCup wur- desto größer das Ausmaß von Inhomogenitäten. entwickeln die Forschungspartner eine Methode, de die Plattform weiter aufgerüstet: Neben einer Die neue Plattform bewährte sich bereits im Wett- Ihrem Termin geführt werden oder Ihnen auf der Dies bedeutet, dass die Filamente innerhalb des die eine durchgehende Qualitätsüberwachung Vielzahl verschiedener Sensoren zur Situations- kampf: Beim RoboCup 2015 im chinesischen Hefei Institutsweihnachtsfeier Ihr Getränk vollautonom erkennung, zur Lokalisierung und zur Erfassung verteidigte das Aachener Team die Weltmeister- serviert wird. des Zustands anzufahrender Maschinen wurde vor schaft erfolgreich und freut sich nun auf den Ro- allem die Aktorik erweitert: Produkte werden nun boCup 2016 im eigenen Land. Mit dem neuen mit einem Backengreifer aktiv aufgenommen und Robotino werden jedoch – neben der Teilnahme abgelegt. Die Eigenkonstruktion ist über insge- am RoboCup – auch ganz neue Anwendungsge- samt vier Motoren aktuiert, so dass Finger einzeln biete möglich: Die größere Höhe ermöglicht nun angesteuert und der Greifer im Ganzen bewegt die Interaktion mit dem Menschen, so dass un- Dipl.-Wirt.-Ing. Sebastian Reuter M.Sc. sere Robotinos als Service-Roboter in vielfältigen [email protected] und -sicherung des Spreizprozesses ermöglicht. Das ITA entwickelt hierfür ein Sensorsystem, das Inhomogenitäten im Garn erfasst und erweitert das Spreizverfahren mittels neuer Regelungsaktorik. Das IfU konzeptioniert und impleSpreizprozess mit Spreizstangen 28 die University aus. Die Kombination aus einerseits Lösungsansätzen wie bspw. im Bereich der verteil- Webcam nimmt Lichtsignal der MPS auf Group (RWTH) am RoboCup zwischen technik (ITA, Prof. Thomas High Performance Laptop für Agentensystem, Computer Vision und Bahnplanung mentiert seinerseits ein Steue- Projektname: Automatische Regulierung und Homogenisierung der Fasereigenschaften von Hochmodulfasergarnen Projektpartner: An-Institut für Unternehmenskybernetik e. V. (IfU) und Institut für Textiltechnik (ITA) der RWTH Aachen Laufzeit: April 2015 – Juli 2017 > Kontakt: 29 Zielgruppenadaptive mentale Nutzermodelle Zielgruppenadaptive mentale Nutzermodelle Entwicklungen für den intermodalen Transport Neu bei TMFB Insight – „Networking the Biomass“ Neue Kooperationsplattform für das Exzellenzcluster Alexia Fenollar Solvay Liebe Leser, wenn Sie sich für unterschiedliche Anwendungsfälle. Die Au- Wissensmanagement für Logistik und Güterver- tomotive Version erfüllt beispielsweise mit einer interdisziplinären kehr interessieren, sind Sie Innenhöhe von 2970 mm die Anforderung der Au- hier richtig, denn die Zu- tomobilindustrie von drei gestapelten Meterkisten der Quantität und beson- lenzcluster die Wissenslandkarte und den BSCW- kunft des Güterverkehrs ist und vereint diese mit innovativen Merkmale wie ders der Heterogenität der Server ersetzt. Im Zuge der Realisierung wurden intermodal. For- Kooperationsplattform begonnen, die zu Beginn schungsnetzwerken ist ob des Jahres 2015 fertig gestellt wurde und im Exzel- einem anhebbaren Dach und verschiebbaren Sei- Akteure anspruchsvoll. Be- die folgenden (Haupt-)Ziele verfolgt: tenwände. sonders die damit einher- • gliedrige Transportketten, Die Varianten wurden zunächst für die Modalitä- gehenden differierenden über die Expertise der Wissenschaftler und bei denen eine Transport- ten Zug und Schiff optimiert, da diese Verkehrsträ- Anforderungen der Akteure Beförderung des synergetischen Austau- oder Ladeeinheit (bspw. ger nicht an die Transportgüter angepasst werden Container) mit mehr als ei- können. Dies führt zwangsläufig zu notwendigen Logistikpartner GEFCO im intermodalen Trans- nem Verkehrsträger (bspw. Änderungen für den Kraftfahrzeugtransport. So portbetrieb europaweit intensiv getestet. Das Dies gilt insbesondere im Zug, Schiff oder Kraftfahrzeug) transportiert wird. darf beispielsweise eine Gesamtaußenhöhe mit System erreichte eine um bis zu 20 % gesteigerte universitären, forschungsgeförderten Kontext, Dabei ist es die Herausforderung eine Ladeeinheit Zugmaschine von vier Metern nicht überschritten Frachteffizienz im Containertransport gegenüber wo sich Anforderungen und Bedarfe der Wissen- zu entwickeln, die allen Anforderungen gerecht werden, was in Vereinbarung mit den innovativen wird, die durch die Verkehrsträger und die Spedi- Merkmalen der Ladeeinheit aus Konstruktions- teure festgelegt werden. So muss die Ladeeinheit beispielsweise für den Schiffsverkehr stapelbar Beladung der TelliSys Continental Box machen höchst individuIngrid Isenhardt elle Lösungen notwendig. Welche Wissenschaftler beschäftigen sich mit dem Unterstützung der Kommunikation und des Thema/der Methode etc.?). Informationen werden herkömmlichen Systemen. schaftler und deren Erkenntnisse im Vergleich zu Informationsflusses zwischen kooperieren- so schneller abrufbar und nicht offensichtliches Durch die genannten Innovationen generiert Tel- privatwirtschaftlichen Unternehmen stark unter- den Wissenschaftlern, Wissen bzw. mögliche Schnittstellen transparent. sicht nicht realisierbar ist. Daher wurden neue liSys ein marktorientiertes, intermodales Techno- scheiden. Wege bei der Entwicklung der Zugmaschine und logiekonzept, das inner- und außerhalb Europas des Containerchassis gegangen. Die entwickelte neue Möglichkeiten im Bereich des intermodalen Zugmaschine, genannt Super-Low-Deck, zeichnet Transports eröffnet. Wissensaustausch port nicht in sich zusammenzufallen. Gleichzeitig sich durch eine Aufsattelhöhe von 850 mm aus, darf sie aber weder zu schwer noch zu hoch sein, was 60 mm niedriger ist als die derzeit auf dem da andernfalls ein Transport mit Kraftfahrzeugen Markt verfügbaren Lösungen. Erreicht wurde dies nicht mehr möglich ist. durch neu entwickelte Niedrigprofilreifen, die Das EU-Projekt TelliSys (Intelligent Transport Sys- schwere Ladungen bei einem sehr geringen Rei- tem for Innovative Intermodal Freight Transport) fendurchmesser zulassen. Mehr Effizienz bei weniger CO2-Emissionen systems für intermodale Gütertransporte an. Im Das im Projekt entwickelte intermodale Transport- • • Bewusstsein schaffen hinsichtlich der Diversität im Exzellenzcluster. Rahmenbedingungen genügen, um beim Trans- Im Sinne der bedarfsgerechten Entwicklung wurden mittels eines Anforderungsworkshops Be- > Kontakt: Alixia Fenollar Solvay Ing. Industrial [email protected] Dipl.-Inform. Philipp Meisen [email protected] > Homepage: www.tellisys.eu Technische Tools zur Unterstützung der Koopera- darfe erhoben und auf dieser Grundlage die er- tion sind noch in der Entwicklung bzw. nur unter sichtlichen Hauptbereiche (vgl. Navigationsleiste) hohem Aufwand individualisierbar. Daher wurde implementiert. Diese bestehen aus einer Startsei- bereits in der ersten Förderphase für das Exzel- te (Ankündigungen, Aktuelles), einem Mitarbei- lenzcluster Tailor-Made Fuels for Biomass (TMFB), terbereich (Kontakt- und Forschungsprofile inkl. durch die Supplementary Cluster Activities (SCA), Publikationsverweise), einem Organigramm (Pro- eine elektronische Wissenslandkarte entwickelt jektstruktur und -inhalte inkl. Mitarbeiterzugehö- und implementiert, u. a. mit dem Ziel, Strukturen rigkeit), einem Kalender (zentrale TMFB Termine; und Kontakte transparenter zu machen. Ergän- Outlook importfähig), einem Publikationsbereich (alle TMFB Publikationen inkl. Originaldokumen- Prototypen auf der Fachmesse transport logistic system wurde hinsichtlich der Kosten, der Vorteile zend wurde der sogenannte BSCW-Server ein- in München dem Fachpublikum vorgestellt und sowie der Umweltverträglichkeit geprüft. Dabei gerichtet, um Daten und Informationen zwischen ten) und einem Bereich zum Austausch von Daten erhielten durchweg sehr positive Resonanz. Das wurde in einer Wirtschaftlichkeitsanalyse belegt, den Wissenschaftlern auszutauschen. bzw. Informationen. im Laufe des Projektes entwickelte innovative dass durch die Entwicklungen Ersparnisse von bis Transportsystem besteht aus einer Zugmaschine zu 15 % gegenüber aktuellen Transportsystemen Synergien fördern durch Kooperationsplattform „Tagging“ des Datenbestandes und einem angepassten Containerchassis sowie realisierbar sind. Die Ökobilanz weist darüber hi- einer Familie von neuartigen intermodalen Lade- naus eine Reduktion von CO2 und eine Steigerung Beide Tools konnten funktional den Wissensaus- Zwecks Generierung von Synergien wurden sämt- einheiten. der Umwelteffizienz (kg CO2-Eq) um 25 % auf. tausch unterstützen, bedurften jedoch z. B. durch liche Angaben bzw. Attribute auszeichnungs- ihr Oberflächendesign und Usability einer Opti- sprachlich „getaggt“, was die Identifikation von mierung. Ferner waren die Identifikation von Syn- inhaltlichen Schnittstellen unterstützt. Die integ- ergien und die technologische Weiterentwicklung rierte TagCloud speist sich so beispielsweise aus systemarchitekturbedingt nicht möglich. Somit den Kompetenzen und Forschungsschwerpunkten wurde im Jahr 2014 die Entwicklung des neuen der Wissenschaftler (Ranking häufigkeitsbasiert) Kooperationsportals ‚TMFB-Insight‘ angestoßen und referenziert auf andere Verwendungen (z. B. Maßgeschneiderte Lösungen Die Familie der Ladeeinheiten umfasst drei Versio- Screenshot TMFB-Insight Mitarbeiterbereich clusterweite Verteilung von Informationen, in welchem Paper wurde der Begriff verwendet? Elektronische Wissenslandkarte zwecks Mai wurden die Ergebnisse und die entwickelten sches, • etc., sein, genug Volumen bieten und den statischen die Entwicklung eines fortschrittlichen Transport- Schaffung eines detaillierten Überblicks wie z. B. Meetings, Literatur, Publikationen, stellt sich diesen Herausforderungen und strebt 30 und mit der Erstellung einer Synergien fördernden Verkehr beschreibt mehr- Philipp Meisen Intermodaler Stefan Schröder in Getestet und zertifiziert Die Entwicklung wurde vollständig zertifiziert (d.h. nen Continental, Automotive und Intercontinental Zulassungen DIN/EN 12642 Code XL CSC) und be- und liefert jeweils maßgeschneiderte Lösungen reits zwischen März und Juli 2015 durch unseren Seit mehr als zwei Jahren forscht das TelliSys-Konsortium, bestehend aus dem IMA der RWTH Aachen University, WECON, WESOB, EIA, DAF, GEFCO, Goodyear und der Heiko Sennewald Unternehmensberatung, an der Entwicklung eines neuen intermodalen Transportsystems. > Kontakt: Stefan Schröder M.Sc. [email protected] apl.-Prof. Dr. habil. Ingrid Isenhardt [email protected] > Homepage: www.tmfb-insight.rwth-aachen.de www.fuelcenter.rwth-aachen.de Projektname: Supplementary Cluster Activities (SCA) im Exzellenzcluster Tailor-Made Fuels from Biomass (TMFB) Projektträger: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) Laufzeit: 2012 – 2017 (2. Förderphase) 31 Zielgruppenadaptive mentale Nutzermodelle Semantische Netze und Ontologien Neu bei EnEx-RANGE – „Robots auf dem Saturnmond“ Exploring Virtuality für das Exzellenzcluster Intelligente Agenten für die Suche nach außerirdischem Leben René Vossen Der Saturnmond Enceladus Die Produktion wird neu ist ein spannendes Ziel für erfunden: Dies ist das Ziel die Suche nach Leben im des Exzellenzclusters „In- Weltall. Unter seiner Eis- tegrative Produktionstech- oberfläche befinden sich Max Hoffmann große Wasservorkommen, Sebastian Schönitz nik für Hochlohnländer“, das im Namen der DFG in denen lebende Kleinst- Grundlagenforschung organismen vermutet wer- Produktion fördert. Dieses den. Das DLR Raumfahrt- anspruchsvolle management strebt daher wurde in vier Teilbereiche für 2040 eine Weltraummission zum Enceladus an, Das Team während des ersten Gletschertests auf dem Hintereisferner (Österreich) den sogenannten Enceladus Explorer (EnEx), wäh- Christian Büscher zur Vorhaben (A – D) untergliedert, von der Produktentwicklung über innovative Fertigungsverfahren bis hin zur rend der eine Eissonde eine wassergefüllte Spalte zu steuernden Eissonde ermöglicht, sozusagen ger Miniaturisierung, ein integriertes Ultraschall- ganzheitlichen Planung und Optimierung der Pro- anbohren und Wasserproben entnehmen soll. ein „GPS on-the-rocks“. Die Sonden des Netz- system zur Vorfelderkundung sowie eine Simulati- duktion. Im Unterbereich „D-3“ steht die „Selbst- werks lokalisieren sich dabei gegenseitig über on der Signalpropagation im Eis. optimierung in Montageprozessen“ im Fokus. Intelligentes Ortungsnetzwerk akustische Signale. Jede Netzwerksonde ist dazu Mit der Visualisierung des Strukturbauteils für die Großbauteilmontage mit eingebetteter Heatmap wird die Spannungsverteilung im Bauteil dargestellt mit entsprechenden Sende- und Empfangseinhei- Durch Feldtests in Wasser und Eis wird das RANGE- Selbstoptimierung am Beispiel der Montage von Doch die technischen Herausforderungen sind ten ausgestattet. Mittels wechselseitigem Signal- System regelmäßig erprobt und sukzessive ver- Flugzeug-Großbauteilen enorm: Ist es auf der Erde noch relativ einfach, austausch und der Messung der Signallaufzeiten bessert. Die Tests finden in den Einrichtungen der Eissonden kontrolliert zu steuern, muss das EnEx- kann so die Position jeder einzelnen Sonde im Eis RWTH Aachen, Aachener Schwimmhallen, im Rur- Allgemein verbirgt sich hinter dem Begriff „Selbst- näher zu untersuchen, werden am IMA virtuelle System weitestgehend autonom arbeiten können. über Distanzbestimmungen sehr genau bestimmt see bei Simmerath und auf dem Hintereisferner, optimierung“ ein System, das beispielsweise Modelle für sich selbstständig optimierende De- Grundvoraussetzung für die sichere und robuste werden. dem größten Gletscher Tirols, statt. auf Basis von intelligenten Algorithmen oder monstratoren geschaffen. > Kontakt: optimieren und noch wichtiger, hierbei im Lau- Mit Virtual Reality der Selbstoptimierung [email protected] fe der Zeit immer besser zu werden! Mit diesem auf der Spur Navigation im Eis ist jedoch eine hinreichend genaue Lokalisierung im Eis, ohne die die Sonde ihr Die verteilte Intelligenz der Sonden maximiert Ziel nicht erreichen kann. nun die Qualität der Ortungsleistung und die Ab- Im Projekt EnEx-RANGE (Robuste autonome Akus- der aktuellen Gegebenheiten, also bspw. der tische Navigation in Gletscher-Eis) entwickelt das Eisqualität und Struktur, der Empfangsgüte, so- IMA/ZLW & IfU zusammen mit dem III. Physikali- wie etwaigen Störungen und Ausfällen einzelner schen Institut der RWTH Aachen ein Ortungsnetz- Sonden, bestimmt jede Sonde die für sie optimale werk von autonomen Schmelzsonden, welches als Referenzsystem eine absolute Lokalisierung der > Kontakt: Dr. rer. nat. René Vossen der Selbstoptimierung in der industriellen Praxis im Bauteil auftretenden physikalischen Prozesse ein Stück näher zu kommen. Ziel werden im Exzellenzcluster Demonstratoren wie der zur Montage von Großbauteilen für die Durch eine virtuelle Abbildung von Robotern, Flugzeugindustrie, z. B. für Teile der Seitenwand Bauteilen und Produktionsstätten können reale eines Airbus A320, entwickelt. Die Komplexität bei Aufbauten so im Vorhinein besser geplant und der Montage dieser Bauteile besteht darin, dass umgesetzt werden. Größenordnungen und Ar- Schmelztiefe und steuert diese an. Die verteilte während des Prozesses enorme Kräfte und Belas- beitsbereiche eingesetzter Roboter können so Intelligenz wird durch ein Multiagentensystem re- tungen, wie das hohe Eigengewicht der Bauteile, auch hinsichtlich ergonomischer Aspekte besser alisiert, das Ortungsnetzwerk wird berücksichtigt werden müssen. Um den hieraus bewertet werden. Ein weiterer Vorteil besteht in ei- so zum intelligenten Schwarmsys- resultierenden nicht vorhersehbaren Spannungen ner nachvollziehbaren Darstellung physikalischer [email protected] Sebastian Schönitz M.Sc [email protected] und Verformungen Rechnung zu tragen, müssen Effekte, z. B. durch FEM-Heatmaps zur Visualisie- Projektname: RANGE Abweichungen und Toleranzverstöße im Prozess rung von Verformungen des Bauteils. Neben der tem. Mit Ultraschall die Umgebung Projektträger: DLR Raumfahrmanagement – also in Echtzeit – kompensiert werden. Die da- didaktischen Funktion des virtuellen Demons- erkunden Projektförderer: BMWI bei zu berücksichtigenden physikalischen Effekte trators soll das Modell außerdem dazu genutzt Projektpartner: III. Physikalisches Institut (Prof. Christopher Wiebusch) sind jedoch hochkomplex und lassen sich meist werden, die virtuelle Inbetriebnahme größerer Weitere Forschungsaspekte neben nur schwer nachvollziehen. Aufbauten besser zu planen, um so einem Einsatz der Schwarmintelligenz sind die elektronische Leistungssteigerung Skizze des RANGE-Systems mit Lander und Eissonde Um die komplexen Regelungsverfahren sowie die Maschinenlernen in der Lage ist, sich selbst zu deckung des Untersuchungsgebiets: Aufgrund 32 Virtual Reality Anwendungen für die selbstoptimierende Produktion von Morgen Dipl.-Ing. Max Hoffmann M.B.A. Dipl.-Wirt.-Ing. Christian Büscher [email protected] Laufzeit: 01.02.2015 – 30.11.2018 der EnEx-Hardware bei gleichzeiti- 33 Semantische Netze und Ontologien Semantische Netze und Ontologien „Paradigmenwechsel im deutschen Maschinenund Anlagenbau“ Ein Blick hinter die Kulissen der Studie Sabina Jeschke Tobias Meisen “Lots of companies don‘t im deutschen Maschinen- und Anlagenbau“ auf Volumina an Dokumenten einer systematischen in Deutschland erst mit der Hightechinitiative der succeed over time. What einem neuen Studiendesign. Das Ziel, simpel Analyse unterzogen. Das Ziel der Analyse ist, das Bundesregierung 2011 eingeleitet wurde. do they fundamentally do wie herausfordernd: die Kombination klassischer mediale Interesse und die wissenschaftlichen wrong? They usually miss Methoden der qualitativen empirischen Sozialfor- Fortschritte in den relevanten Themenfeldern Das Ergebnis stellt eine Studie von acht kritischen the future. I try to focus on schung mit jüngeren Verfahren der quantitativen, entlang Ort und Zeit nachzuweisen, um in einem und umfassend validierten Hypothesen dar. Inte- that: What is the future re- computergestützten Analyse großer Datenbestän- abschließenden Schritt die durch klassische Ver- ally going to be? And how de. Der Grund für diese Herangehensweise liegt fahren ermittelten Hypothesen mit den ermittel- do we create it? And how in der Natur des Untersuchungsgegenstands: Die ten Fakten abzugleichen. do we power our organiza- Stärken und Schwächen deutscher Unternehmen tion to really focus on that im globalen Wettbewerb zu analysieren, rührt and really drive it at a high an den Kern unternehmerischen und politischen rate?” Durchführung von Big Data Analytics frei verfügbaren Studie nachlesen: http://maschi- von mehr als dreißig Jahren abbilden. Im nächs- In einem big-data-basierten Verfahren kann eine nenbau.andersch-ag.de/. Ebenso wird dort detail- ten Schritt wurden Meta-Daten wie Autor, Zeit- solche Frage z. B. durch die Analyse des Publikati- lierter auf die Herangehensweise, die verwende- punkt der Veröffentlichung und Ort identifiziert. onsaufkommens in dem entsprechenden Themen- ten Verfahren und das Design eingegangen. Eine Kategorisierung der Dokumente hinsichtlich kreis – abgebildet über sogenannte Wordclouds Selbstverständnisses. Ihre Untersuchung führt Zur Durchführung der Analyse galt es zunächst, verschiedener Thematiken rundete die Integrati- – gebildet werden. Während sich der gesamte An- Larry Page, zu emotionalen Diskussionen und selbst bei breit die entsprechenden Dokumente zu akquirieren on ab. Hierdurch wurden die Dokumente entlang teil an wissenschaftlichen Publikationen, die The- CEO Google angelegten klassischen Techniken droht die Ge- Max Hoffmann Vorhersage des Unbekannten und aufzubereiten. Nach Festlegung der relevan- ihrer adressierten Themen in Kategorien aufge- menfelder der Industrie 4.0 tangieren, innerhalb fahr, dass subjektive Einzelmeinungen und feste ten Quellen (News-Portale wie Spiegel, Fokus und teilt. der letzten zwei Dekaden kaum verändert hat, Erwartungshaltungen die Ergebnisse prägen und Huffington Post sowie Paper-Datenbanken wie ihre Aussagekraft schwächen. CiteSeer) wurden entsprechende Bot-Systeme ist bei Deutschland im Gegensatz zur USA sowie Interaktive visuelle Interfaces entwickelt, die eine automatisierte Datenakquise Um diesem Effekten vorzubeugen und weitere fak- ermöglichen. Insgesamt wurden so mehr als eine In der anschließenden Evaluation des Daten- tenbasierte Aussagen anzuführen, wurden große Million Dokumente erfasst, die einen Zeitrahmen korpus wurde das Prinzip der Visual Analytics Nichts ist so ungewiss wie die Zukunft – eine Aus- verfolgt. Im Zentrum dieses Prinzips stehen in- sage, die sicherlich noch Gültigkeit besitzt, aber teraktive visuelle Interfaces. Diese kombinieren im Zeitalter der fortschreitenden Digitalisierung die Stärken der automatisierten Datenanalyse sind möglicherweise Zweifel angebracht. So ha- mit den Fähigkeiten des Menschen zur schnellen ben datenorientierte Unternehmen wie Google Erfassung von Mustern bzw. Trends. In der Stu- und Facebook oder Statistiker wie Nate Silver mit die werden dazu die erfassten Dokumente bspw. der Vorhersage von Wahlausgängen oder Gewin- mittels Frequenz- und Co-Okkurenzmodellen nern von Wettbewerbern eindrucksvoll gezeigt, visualisiert. Hierfür wurde eine entsprechende welche Erkenntnisse Daten innewohnen. Die Benutzerschnittstelle entwickelt. Diese ermög- Schlüsseltechnologie hierfür wird mit „Big Data licht dem Analysten die zeitliche und ortsbasierte Analytics“ betitelt – die Analyse sehr großer hete- Visualisierung von Veröffentlichungen entlang von rogener Datenmengen. Daten sind dabei vielfältig. Suchbegriffen oder der oben genannten Katego- Diese Technologien sind jedoch nicht nur im Kon- risierung. Die einzelnen Schritte von Big Data zu text der oben genannten Szenarien anwendbar. einer aktiven Entscheidungsunterstützung sind in Ihr Potential zu erschließen und etablierte Metho- Bild 2 dargestellt. den zu hinterfragen, sind Gegenstand aktueller Prozentualer Anteil der Publikationen mit Industrie 4.0-Bezug der USA und Deutschlands anderer EU-Staaten auch kein größerer Zuwachs innerhalb der vergangenen fünf Jahre zu verzeich- Von Fakten und Hypothesen Forschungsbemühungen. Wir wollen vorne mit dabei sein. nen. Erst im aktuellen Jahr (nicht dargestellt) lässt sich in Deutschland eine umfassende Verwen- > Kontakt: Univ.-Prof. Dr. rer. nat. Sabina Jeschke [email protected] Dr.-Ing. Dipl.-Inform. Tobias Meisen Am Beispiel: Eine der meistdiskutierten Fragen im dung des Industrie 4.0-Gedankens beobachten. 4.0-Kontext ist die deutsche Position im Vergleich Eine Ursache dafür liegt in der Förderpolitik der zu den Wettbewerbern. Von „wir sind vorne dran“ USA, die den Themenkreis unter dem Schlagwort Dipl.-Ing. Max Hoffmann M.B.A. Aus diesem Grund basiert die von unserem Ins- bis „Deutschland hat 4.0 verschlafen“ lassen sich „Cyber Physical Systems“ seit 2006 intensiv ad- [email protected] titut für die und in Kooperation mit der Andersch alle Standpunkte täglich in der Presse und den ressiert, während eine vergleichbare Entwicklung Neues Studiendesign AG durchgeführte Studie „Paradigmenwechsel 34 ressierte Leser können weitere Ergebnisse in der Von der Datenakquisition zur Interpretation Studiendesign [email protected] Verlautbarungen verschiedener Verbände finden. 35 Semantische Netze und Ontologien Veranstaltungen Virtual Production Intelligence Robodiana Jones Moderne kollaborative Produktionsplanung Die Research Area „Virtual den gesamten Planungsprozess im Sinne der Di- wicklung definiert, der ausgehend von den se- Nach intelligenten Ameisen, räuberischen Piraten, Projekttagebuch in Form einer Präsentation der Production gitalen Fabrik. mantisch annotierten Planungsdaten sämtliche haarigen Hobbits und furchtlosen Sternenkrie- externen Jury, vertreten durch Frau Robert und Kennzahlen automatisiert berechnet und in einem gern ging es im nunmehr fünften Roboterwettbe- Frau Adenauer (Regina e. V.) sowie Herrn Dr. Vos- Intelligence“ (VPI) des Exzellenzclus- Rudolf Reinhard Christian Büscher ters „Integrative Produk- Die zentralen Herausforderungen stellen die Inte- Kennzahlen-Cockpit darstellt. Dieses Ontologie- werb des Schülerlabors RoboScope der RWTH Aa- sen (Institut für Unternehmenskybernetik e. V. an tionstechnik Hoch- gration und die anschließende Evaluation von Pla- basierte VPI-Informationssystem ermöglicht eine chen University rund um die Indiana Jones Trilogie der RWTH Aachen), vor. Am Ende gab es natürlich lohnländer“ fokussiert die nungsinformationen dar. Sämtliche wissenschaft- ganzheitliche Bewertung der Fabrikplanung, die mit dem berühmten Archäologen Dr. Henry Walton auch Geldpreise für alle Teilnehmer. Die Sieger in vernetzte Unterstützung liche und technische Arbeiten der VPI werden in in der Form bislang nicht möglich war. Jones Junior. Die teilnehmenden Schulteams wur- den Einzelkategorien: die Kategorie „Wettkampf“ von Planungsprozessen für einem interdisziplinären Team aus Maschinenbau- den wie Mr. Jones auf eine atemberaubende Jagd gewannen die punktgleichen Teams Inda-Robots Produktionssysteme und und Wirtschaftsingenieuren, Informatikern, Physi- Visual Analytics für die Modellierung von Ferti- nach archäologischen Schätzen rund um den Glo- Produkte. Die Validierung kern und Mathematikern durchgeführt. Grundlage gungsprozessen bus geschickt, um Reichtum und Ruhm zu ernten der wissenschaftlichen sind konkrete Anwendungsfälle aus der Planung für (und nebenbei die Welt zu retten). Team Stiftisches Gymnasium am Finaltisch (Inda-Gymnasium) und Robodiana Wirteljones (Gymnasium vom Wirteltor). „Konstruktion und ein separater Tisch konstruiert. Bisher wurden Programmierung“ entschieden die Inda-Robots Ansätze findet hinsicht- von Produktionssystemen und Produkten, die Die Modellierung von Fertigungsprozessen ist nämlich alle Roboter-Aufgaben an einem Tisch für sich. Die beste Präsentation zeigte das Mäd- lich der Planung von Produktionssystemen und durch Spezialisten innerhalb des Exzellenzclus- durch die Nutzung mehrdimensionaler Parame- absolviert. Die sechs Roboter sollten, zunächst chenteam vom Stiftischen Gymnasium mit einem Fertigungsprozessen über Informationssysteme ters formuliert werden. Diese Anwendungsfälle terräume geprägt. Insbesondere die Validierung ungehindert, den labyrinthartigen Finaltisch hoch- witzigen und kreativen Schattenspiel. statt, die die Integration und interaktive Analyse dienen der Erhebung von Anforderungen, die bei solcher Prozessmodelle ist hier von besonderer fahren, an dessen Ende sich auf einem Podest anfallender, meist heterogener Planungsinforma- der Konzeptionierung und Entwicklung der ein- Bedeutung, da die Auslegung des realen Ferti- eine goldene Fruchtbarkeitsstatue befand. Diese Vom Schülerlabor RoboScope gab es noch einen tionen ermöglichen. Letztere werden, abhängig gangs erwähnten Informationssysteme umgesetzt gungsprozesses auf diesen Prozessmodellen be- musste nun vom Podest entfernt und durch einen besonderen Preis. Alle Teams bekamen einen vom vorliegenden Anwendungsfall, über hetero- werden. Unter Federführung des IMA wurde die ruht. Für die Modellvalidierung gibt es allgemein anderen Gegenstand ersetzt werden. Filmkenner 3D-gedruckten Pokal in Form des Helden Indiana gene Informationsquellen generiert. Ziel ist ein VPI-Plattform als intelligentes Informationssystem kein einheitliches Vorgehen. Im vorliegenden wissen schon, dass diese Aufgabe mit der Aktivie- Jones. Als besonderes Gimmick wurde die Statue durchgängiges Informationsmanagement über entwickelt. Anwendungsfall werden die Modelldaten mittels rung diverser tödlicher Fallen einhergeht, die die für den Gesamtsieger noch während des Wett- Rückfahrt des Roboters zum rettenden Ausgang bewerbs gedruckt. Die sich in aller Munde befin- Smart Sampling generiert. Das heißt, die GitOntologien für die seman- VPI-Cockpit für die Fabrikplanung Vorher mussten die selbstkonstruierten Lego verhindern sollen. Die live vor Publikum gezeigte dende Drucktechnologie erstaunte Zuschauer und abhängig von der Varianz des Modellverhaltens Mindstorms Roboter unserer Hobby-Archäologen Finalaufgabe erwies sich jedoch als zu harte Nuss Wettbewerbsteilnehmer gleichermaßen. gewählt, um somit die Rechenzeit so effizient allerdings diverse Fallen überwinden, die zu den für die meisten Teams. Nur die Jungs und Mädels Auf der Ebene der Fabrikpla- wie möglich zu gestalten. Das dahinterliegende raffiniertesten und tödlichsten ihrer Art gehören. vom Inda-Gymnasium konnten dabei einige Punk- nung wurde innerhalb des te einfahren. Prozessmodell wird mit Hilfe eines Visual-Ana- Auf die Teams warteten unter anderem gewaltige VPI-Projekts ein domänenspe- lysis-basierten Ansatzes und Methoden aus der Hämmer, professionelle Schwertfuchtler, die ge- zifisches Informationsmodell Sensitivitätsanalyse über die Klassifikation des fährlichsten Giftpfeile sowie ein Rennen um Leben auf Basis von Ontologien ent- Wirkzusammenhangs zwischen Prozessmodellva- und Tod gegen eine alles zermalmende, riesige wickelt und umgesetzt. Das riablen validiert. Ein weiteres Projektergebnis ist Steinkugel. Den Fallen stellten sich in diesem Jahr Informationsmodell ist sowohl die Auslegung einer neuen Optik für das Laser- sechs Schulteams aus Düren, Aachen, Eschweiler Der gedruckte Indiana Jones menschenlesbar als auch ma- strahlschneiden sowie der Konzeption einer Pro- und Herzogenrath. Alle Fragen rund um unsere Schülerlaboraktivitä- schineninterpretierbar, sodass zess-Landkarte der Schnittkanten-Rauheit beim ein einheitliches Verständnis Laserstrahlschneiden mit elliptischen Strahl- Zum fünfjährigen Jubiläum des Roboterwettbewer- Profilen. bes hat sich das RoboScope Team etwas Beson- der Domäne als auch ein intelligentes ten RoboScope und das DLR_School_Lab RWTH deres ausgedacht: Für die finale Aufgabe wurde Systemverhalten Aachen University beantwortet gerne Lana PluDie diesjährige Jury ermöglicht wird. Während der Doch wie jedes Jahr galt es nicht nur, die Roboter- Integration von Planungsdaten Aufgaben zu meistern. In die Punktevergabe floss in die VPI-Plattform wird eine die Konstruktion des Roboters, mit besonderem automatisierte Konsistenz- überprüfung durchgeführt und so die Datenqualität erhöht. Darauf aufbauend wurde ein VPI-Cockpit für die Analyse von Simulationsdaten für die Fertigung Hämmer im Tempel des Todes terbreite innerhalb des Parameterraums wurde tische Fabrikplanung 36 5. Roboterwettbewerb im Schülerlabor RoboScope Prozess zur Kennzahlenent- Augenmerk auf eine stabile Bauweise. Eben- > Kontakt: [email protected] [email protected] > Kontakt: Lana Plumanns M.Sc. [email protected] falls wurde die Programmierung des Roboters Dipl.-Math. Rudolf Reinhard Dipl.-Wirt.-Ing. Christian Büscher manns. Gruppenbild aller Teilnehmer im Wettbewerbspunkt „Software Design“ von > Homepage: erfahrenen RoboScope-Trainern unter die Lupe www.robo-scope.de www.schoollab.dlr.de genommen. Anschließend stellten die Teams ihr 37 Veranstaltungen Veranstaltungen Smart Cities im Mittelpunkt kybernetischer Forschung an der RWTH Aachen University ExAct Lunch Lehre Vom Praktikumsgeflüster zur exzellenten Hochschullehre Enabling Cybernetics – Smart Cities: IfU Jahrestagung Exzellente Hochschullehre im Austausch: Dieses Prof. Jürgen Handke vom Mit atemberaubendem Tempo und hoher Innovati- und Beratung GmbH) veranschaulichte Ziele und Ziel verfolgt das Center of Excellence in Academic Institut für Anglistik und onskraft dringt die Digitalisierung in sämtliche Be- Herausforderungen der Städtelogistik, die die Teaching (ExAcT) mit dem „ExAcT Lunch Lehre“. Amerikanistik der Philipps- reiche des Alltags vor. In Smart Cities durchdringt Europäische Union in der Entwicklung von Smart Dabei stehen die gemeinsame Diskussion und Universität in Marburg den das Internet die gesamte städtische Infrastruktur: Cities sieht und im Rahmenprogramm „Horizon (Weiter)-Entwicklung neuer innovativer Lehr- und Mehrwert von e-Prüfungen Smartphones sind nicht mehr lediglich Infor- 2020“ beforschen lässt. Lernmethoden im Fokus. Im Gästehaus Königshü- und die Integration der di- mations- und Kommunikationsmittel des Men- gel gibt es seit einem Jahr einen Raum für diesen gitalen Lehre in der Hoch- schen, sondern fangen an, sich mit ihrer Umwelt gemeinsamen Austausch. Bei der Veranstaltung schuldidaktik. Nicht weni- und weiteren smarten Agenten auszutauschen, „Lunch Lehre“ können sich Dozenten, wissen- ger spannend machte Prof. Fahrzeuge und freie Parkplätze finden autonom schaftliche Mitarbeiter und die, die sich an der Dr. Michael Beurskens, zueinander und Klimaanlagen regeln sich selbst RWTH Aachen mit Lehre beschäftigen und diese Leiter des Lehrstuhls für effektiv und ressourcenschonend, um nur einige verbessern wollen, in einem unkonventionellen Bürgerliches Recht von Format über die Mittagspause vernetzen. der Rheinischen Friedrich- Prof. Axel Sowa präsentiert das Lehrcanapé en miniature City“ zu nennen. Das komplexe Zusammenspiel Einblicke in vielschichtige Problematiken der Ma- der verschiedenen Agenten ist Kern der kyber- ten Umgang mit eigenen und fremden Inhalten in terialwissenschaften erhalten. Die studentische netischen Forschung, die in diesem spannenden akademischen Kontexten zum Thema. Konstruktiv Wilhelms-Universität Bonn, den juristisch adäquaNetworking mit der Lunchtüte Beispiele der umfassenden Zukunftsvision „Smart Evaluation motiviert wiederum den Dozenten: die Forschungsfeld eine Schlüsselfunktion einnimmt. „Ein kurzer Vortrag soll zur Diskussion anregen ging er auf die Fragen des Publikums, wie „Sollte Studierenden bewerten sein Engagement und Aus diesem Grund veranstaltete das Institut für Besonders interessant wurde es für die Zuhörer Internet of Things: Wer, Was & Wie?“, dass es und mit der Lunchtüte in der Hand kann man an- ich meine Materialien unter eine Lizenz stellen?“, multimediale Herangehensweise durchgehend Unternehmenskybernetik am 3. Juli 2015 im forum aus der Region Aachen beim Vortrag von Dr.-Ing. sich beim Thema nicht immer um komplexe Ge- schließend mit den Kollegen über die neuesten „Darf ich eigene Inhalte zweitverwerten?“, „Darf mit „sehr gut“ oder „gut“. M in Aachen seine diesjährige Fachtagung zum Georg Werdermann (Koordinator CIVITAS DYN@ samtlösungen drehen muss, sondern, dass z. B. Lehr- und Lernformen reden“, beschreibt Dipl. ich fremde Materialien nutzen?“ und „Wer haftet Thema „Enabling Cybernetics – Smart Cities“. MO Initiative der Stadt Aachen) über moderne auch Gamification einen motivierenden Zugang Wirt.-Inf. Dipl. Dolm. Ute Heinze vom ExAct-Team bei Verstößen?“ ein. Stadtentwicklung. Sie erhielten Einblicke in das zu Teillösungen in diesem vielschichtigen Kontext digitale Aachen im Jahr 2030 und diskutierten, bereithält. Mittels mehrerer Exponate stellte er welchen Beitrag die städtische Infrastruktur da- den Mehrwert des spielerischen Erfindens dar. Oft zu leisten kann und muss. Schon heute stellt die liegt der „smarte“ Bestandteil von Gegenständen Stadt Aachen verschiedene Verkehrsdaten durch und Agenten in der Adaption oder der Verknüp- eine offene Schnittstelle Anwendern und Entwick- fung von mehrwertschaffenden Inhalten zum Woh- lern bereit. le der menschlichen Umwelt. Publikum während der Keynotes Auch Teillösungen gefragt Ausklingen ließen die Teilnehmer den Vormittag Müllleerung auf Bestellung Abschließend zeigte Sascha Wolter (Senior Ma- giebig für den weiteren Austausch und Diskussi- nager Connected Home der Deutschen Telekom onen zu den Vortragsthemen nutzten. den alle zwei Monate stattfindenden Austausch. Bisher konnte das ExAct-Team besonders kreative Multimedial kommt an Referenten gewinnen, die meisten zählen zu den ETS-Preisträgern der RWTH-internen Ausschrei- Mit einem Best Practice-Beispiel begeisterte Re- bung, wie etwa Prof. Axel Sowa, Leiter des Lehr- ferent Dr. Jaan-Willem Simon vom Institut für an- und Forschungsgebiets Architekturtheorie. Bei gewandte Mechanik der RWTH Aachen University seinem Projekt „Praktikumsgeflüster“ vermitteln die Zuhörer: In einem aufschlussreichen Erfah- Architektur-Studenten ihre Praktikumserfahrun- rungsbericht seines ETS-Projekts „Materialverhal- gen in kurzen Interview-Videos auf einem adretten ten beschreiben – Virtuelle Experimente im Hör- roten Sofa. Mit den Interviews werden hochaktu- saal und am Schreibtisch“ elle berufspraktische Erfahrungen im Internet für gewährte er exklusive Ein- > Kontakt: Dipl. Dolm. Dipl. Wirt.-Inf. Ute Heinze [email protected] > Homepage: bei einem geselligen Get-Together, das sie aus- blicke in die multimediale Dr. René Vossen, Geschäftsführer des An-Instituts zu schärfen. Auch die anderen Fakultäten könnten Gestaltung seiner Vorle- für Unternehmenskybernetik e. V. (IfU), eröffnete von der Idee aus dem Hause der Architekten pro- sung Werkstoffme- die mit über 60 Teilnehmern auf großes Interesse fitieren: Das ansprechende Format mit dem schi- chanik für Bauingenieure stoßende und mit hochkarätigen Rednern besetz- cken roten Interview-Lehrcanapé ist auf andere mit multidimensionalem te Fachtagung. Dr.-Ing. Tobias Meisen, Geschäfts- Fachbereiche übertragbar. Blended Learning-Konzept führer des Lehrstuhls für Informationsmanage- bis hin zu E-Tests. Dabei ment im Maschinenbau (IMA), gab einen Einblick sieht Dr. Simon ein hohes in die Trends und Visionen des Forschungsfeldes Potenzial in der Anwen- und präsentierte bereits existierende Lösungen, Das ganze Jahr über füllen spannende Gastredner, dung von virtuellen Experi- wie die Dust Carts im italienischen Peccioli, die konstruktive Themen und ein intensiver Austausch menten, mithilfe derer die für Senioren auf Bestellung den Müll abholen. Dr. die LunchLehre-Veranstaltungen: So erläuterte Studierenden Wolfgang Backhaus (Rupprecht Consult Forschung der praktische AG) in seinem Impulsvortrag „SmartHome und www.exact.rwth-aachen.de alle Studierenden abrufbar, um auch Berufsbilder Spannende Gastredner, konstruktive Referenten 38 Nützliche Sensorik für den „smarten“ Haushalt Angeregte Diskussion mit dem Publikum über den Beitrag der Stadt Aachen zur Smart City > Kontakt: Dipl.-Kff. Nadine Voßen [email protected] Sascha Wolter in seinem leidenschaftlichen Vortrag als Bastler und Erfinder 39 Veranstaltungen Veranstaltungen Kick-Off zur Smart City Challenge Refugees welcome Das DLR_School_Lab lässt junge Flüchtlinge den Mars erkunden Der Startschuss zur Smart@AC Challenge fiel am Kreative Apps für Aachen entwickeln 25. September mit einem großen Kick-off-Event August 2015 wurde nun die erste Ladestation zu Testzwecken am Informatik-Zentrum in Aachen in der Aachener Erholungsgesellschaft. Mit dem Dr. phil. Max Haberstroh, Projektleiter von „Hot aufgebaut, die nächste folgt im Oktober am West- Wettbewerb verknüpft das Forschungsprojekt „Hot Springs“, erklärte einem gespannten und höchst bahnhof. Springs“ des An-Instituts für Unternehmenskyber- aufmerksamen Auditorium die Modalitäten des netik e. V. (IfU) der RWTH Aachen die eigene Smart Wettbewerbs: Gegenstand der Challenge ist die City Forschung enger mit der lokalen Entwickler- Entwicklung kreativer Apps im Smart City Kontext Community, um so die Basis für neue innovative Aachen, an der Jeder teilnehmen kann – alleine Und so geht´s bei der Challenge weiter: Mitte März Services für die Aachener Bürger zu schaffen. oder im Team. Zur Entwicklung der Apps werden 2016 erfolgt die Prämierung und Preisverleihung auf der Hot Springs-Plattform Daten von lokalen der besten Apps durch eine transdisziplinäre Ju- Partnern (u. a. Stadtverwaltung Aachen, Bistum ry. Bis zum 15. Februar 2016 müssen die fertigen Aachen, AVV, APAG, Cambio, Velocity, Freifunk, Apps eingereicht werden. Zu gewinnen gibt es AWA) zur Verfügung gestellt. Preisgelder von über 10.000 Euro, davon alleine „We boost your data“ Zum Auftakt und ersten Ideenaustausch kamen über 80 Teilnehmer, darunter Programmierer, Projektpartner, Vertreter der Stadt Aachen und 5000 Euro für das erstplatzierte Team. Mit 1000 E-Bikes zur Smart City viele weitere Interessierte. Neben Studenten und professionellen App-Entwicklern war auch ein Zeitlicher Laufplan Im Anschluss zeigte Tobias Meurer, Geschäftsfüh- komplettes Azubi-Team aus mathematisch-techni- rer und Mitgründer von Velocity, wie er mit 1000 schen Softwareentwicklern der Aachener Firma Sy- Leih-E-Bikes dazu beitragen möchte, Aachen zur naix mit den passenden T-Shirt-Aufschriften „We Smart City zu machen. Gemeinsam mit Dennis boost your data“ vertreten. Brinckmann entwickelte er aus ihren Bachelorarbeiten diese ambitionierte Geschäftsidee. Im Begeisterung im Fahrsimulator > Kontakt: Dr. phil. Max Haberstroh [email protected] > Homepage: www.hotsprings.io Erster virtueller Besuch auf dem Mars Im ganzen Land fragen sich auch die Hochschulen, gen Technikbegeisterten schnupperten nicht nur was sie für Flüchtlinge tun können: Es gibt den Nu- erstmal Uni-Luft, sondern konnten sich in einer merus clausus, Einstiegstests und volle Hörsäle, offenen Werkstatt eigenständig in Roboter und Unser Einsatz lohnte sich: Die Begeisterung der Ju- Zeugnisse müssen vorgelegt werden. Studienplät- deren Entwicklung vertiefen, über eine virtuelle gendlichen war groß, die Resonanz der Paten und ze können sie nicht einfach vergeben, aber sie set- Marslandschaft im Holodeck des Labors laufen, Lehrer außerordentlich positiv. Für die zahlreichen zen auf Integration. So lud unser Institutscluster am Fahrsimulator testen, wie Fahrerassistenzsys- glücklichen Gesichter unserer Besucher hat sich im Oktober technikbegeisterte Kinder und Jugend- teme funktionieren, oder mit intuitiven Gesten unser Engagement mehrfach gelohnt. Die Kurse liche aus Flüchtlingsfamilien zu einem Experimen- über die Kinect einen Quadrocopter steuern. werden nun weiter ausgearbeitet, um eine noch tier-Sonntag ins Schülerlabor DLR_School_Lab der RWTH Aachen ein. Erfahrungsberichte und weiteres Vorgehen größere Zielgruppe zu adressieren. Sprachlich war dies kein Problem – auch wenn einige Jugendliche erst seit einigen Monaten in Möglich machte dies die Kooperation mit dem Deutschland sind, konnten sie sich untereinander Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), schon in gebrochenem Deutsch bei den Mit-mach- dem Aachener Bezirksverein vdi und dem Aache- Experimenten verständigen. Das Kursangebot ner Hände Projekt des SKM Aachen e. V.. Die jun- sollte dabei nicht nur einen interessanten Einblick in eine neue Art der > Kontakt: Lana Plumanns M.Sc. [email protected] Dr. rer. nat. René Vossen [email protected] Lernumgebung geben, Dr. rer. nat. Frank Hees sondern auch früh- [email protected] zeitig für Technik und Forschung begeistern. Generell lernten seit 2010 bereits über 2000 Aachener Kinder und Jugendliche spielerisch forschend verschiedene Grundlagen und Bereiche der Robotik im Networking unter Datensüchtigen bei der Kick-Off-Veranstaltung zur Smart@AC Challenge 40 Technikbegeisterte Teilnehmer im DLR_School_Lab Schülerlabor kennen. 41 Auszeichnungen Auszeichnungen Auszeichnungen Roboter-Weltmeistertitel für Aachen – Team Caro- entscheiden. Die agentenbasierte High-Level Or- gebauten Produktionssystemen der Firma Festo. Prof. Sabina Jeschke mit Nikola-Tesla-Preis Konferenz am 23. September in Florenz durch den on für Interoperabilität von Simulationen im Ma- logistics gewinnt RoboCup Logistics League 2015 ganisation des Roboterteams stellt durch robuste Produkte stellen Zylinder dar, auf die farbliche ausgezeichnet Präsidenten der IGIP, Prof. Michael Auer. In sei- schinenbau nachgehen: Die Berufung ist erfolgt. in China Kommunikation ein einheitliches Weltmodell der Ringe und Deckel montiert werden können. Die ner Laudatio würdigte er ihre außerordentlichen Schwerpunkt der Forschung von Dr.-Ing. Tobias einzelnen Roboter sicher. Sie bildete zusammen farbliche Sequenz der Ringe und Deckel definiert Virtuelle & remote Labore, künstliche Intelligenz Leistungen als international anerkannte Wissen- Meisen ist die intelligente und automatisierte Ver- Das Team Carologistics holte im Juli 2015 beim mit leistungsfähigen Basisfähigkeiten der Loka- dabei unterschiedlichen Produkttypen. Um einen virtueller (Lern-)Agenten, Softwareentwicklung schaftlerin und ihre unermüdlichen Anstrengun- netzung heterogener Systemlandschaften. Ziel ist internationalen Roboterwettbewerb RoboCup im lisierung, Navigation und Umgebungswahrneh- möglichst optimalen Materialfluss zu realisieren, für Lernumgebungen, semantische Kodierung gen für die Weiterentwicklung der rechnerunter- ein effizienter und verwertbarer Austausch von chinesischen Hefei seinen zweiten Weltmeisterti- mung die Grundlage für eine stabile Kooperation muss das Roboterteam flexibel auf verschiedene und natursprachliche Analyse von Fachinhalten stützten Lehre in den Ingenieurwissenschaften. Informationen zum einen zwischen den techni- tel in der Logistics League. Das Team Carologistics und die Anpassung an sich verändernde Umfeld- Ereignisse reagieren und die einzelnen Handlun- faszinieren Sabina Jeschke schon seit ihrer Zeit Zentraler Gegenstand der Laudatio waren Elemen- schen Komponenten und zum zweiten in hybriden ist ein gemeinsames Team von RWTH und FH Aa- parameter. gen koordinieren. So wird die Logistik eines flexib- als Doktorandin an der TU Berlin. Nun wurde die te aus ihrer Keynote, die am Vortag anhand der Systemen, mit Maschinen, digitalen Agenten und len Produktionsszenarios im Sinne von „Industrie Direktorin des Institutsclusters mit der goldenen Schwerpunkte „Künstliche Intelligenz“, „Innova- Menschen – anders gesagt, semantische Intero- 4.0“ simuliert. Nikola-Tesla Kette (Nikola-Tesla Chain) für ihre in- tion/Entrepreneurship“ und „Learning Analytics“ perabilität zwischen maximal heterogenen Komponenten. chen und setzt sich aus Wissenschaftlern und Studenten des Institutsclusters IMA/ZLW & IfU (Prof. Die Logistics League ist eine Liga des jährlich statt- Sabina Jeschke, Maschinenbau, RWTH Aachen), findenden internationalen Roboterwettbewerb novativen Beiträge zu einer modernen Ingenieu- die Kopplung einer modernen Ausbildung und der dem Lehr- und Forschungsgebiet für Wissensba- RoboCup. In der RoboCup Logistics League treten Der RoboCup fand vom 19. bis zum 22. Juli 2015 im rausbildung von der Internationalen Gesellschaft Industrie 4.0-Entwicklung zum Gegenstand hatte. sierte Systeme (Prof. Gerhard Lakemeyer, Informa- zwei Mannschaften mit einem Team kooperie- chinesischen Hefei statt. Über die Logistics League für Ingenieurpädagogik (IGIP) ausgezeichnet. tik, RWTH) und dem Institut für Mobile Autonome render Transportroboter gegeneinander an. Auf hinaus treten Teams aus der ganzen Welt in zahl- Systeme & Kognitive Robotik (Prof. Alexander Fer- dem einer Fabrikhalle nachempfundenen Spiel- reichen anderen Ligen mit ihren spezialisierten Damals gehörten sie und ihr Team zu den ersten, te und das Arbeitspensum, das Sabina Jeschke rein, FH Aachen) zusammen. feld realisieren Roboter den effizienten Transport Robotern gegeneinander an. Der RoboCup folgt die im Rahmen BMBF- und EU-geförderter Pro- seit Jahren täglich bewältigt, fand sich schließlich dabei der Leitlinie, den wissenschaftlichen Aus- jekte diese und verwandte Themen einer digitalen auch: „Ohne eine wirklich gute Energiequelle ist tausch zwischen den Teilnehmern zu fördern und Wissensvermittlung beforschten. Seitdem hat sich das nicht zu machen – und ich glaube, diese Quel- ihnen eine Plattform zu geben, ihre entwickelten nichts an ihrer Faszination geändert – zumal das le findet sich in dem Patent 511.916 von Nikola Tes- Systeme und Algorithmen gegeneinander zu eva- Gebiet in der aktuellen Debatte einer 4. indust- la von 1894 – dem für selbsterzeugende Energie.“ luieren. Insbesondere die berühmte Fußballliga, riellen Revolution noch einmal weiteren Auftrieb in der Roboter gegeneinander Fußball spielen, erhält. Während der verschiedenen Stadien ihrer sorgt hierbei Jahr für Jahr für Aufsehen. Ziel der Karriere – als Professorin in Berlin, Stuttgart und Liga soll eine Fußballmannschaft aus autonomen seit 2009 an der RWTH Aachen – leitete Sabina Robotern bis 2050 sein, die gegen eine Auswahl Jeschke eine Vielzahl von Forschungsprojekten im Dr. rer. nat. Ruth Hausmann, Referentin der Institutsdirektion der weltbesten Fußballspieler gewinnen kann. Bereich der Ausbildung von Ingenieuren, deren [email protected] Eine interessante Erklärung für die fachliche Brei- Ein zukünftiges Forschungsgebiet von Tobias Mei> Kontakt: [email protected] > Homepage: Das Team in China, von hinten links: Nicolas Limpert, Randolph Maaßen, Victor Mataré, Frederic Zwilling, von vorne links: Johannes Rothe, Tobias Neumann, Tim Niemüller, Sebastian Reuter, Matthias Löbach 42 www.carologistics.org delt die ganzheitliche, automatisierte Integration von Information über verschiedene heterogene Informationsträger hinweg unter gleichzeitiger Be- Ergebnisse dazu beitragen, ein „Education 4.0“ rücksichtigung der Zeit. Das Ziel ist die Betrach- möglich zu machen. tung der Gegenwart und die Prognose der Zukunft sowohl für virtuelle als auch reale Prozesse etwa > Kontakt: Dipl.-Wirt.-Ing. Sebastian Reuter sen ist ebenso spannend wie praktisch: Es behan- Diese jahrelange Arbeit wurde nun von der IGIP Juniorprofessur am IMA wieder besetzt mit ihrer höchsten Auszeichnung – der goldenen in der Produktion oder anderen Anwendungsbereichen zu realisieren. Nikola-Tesla Kette – belohnt. Überreicht wurde Tobias Meisen faszinieren die Schnittstellen zwi- die Auszeichnung während der jährlichen IGIP schen Informatik und Maschinenbau. Im Laufe Die Professur wird aus dem Bund-Länder- seiner Forscherkarriere am IMA/ZLW & IfU konnte Programm finanziert, Grundlage dafür ist das er sich schon intensiv mit ihnen auseinanderset- Verbundprojekt „ELLI – Exzellentes Lehren und zen: Nach seiner Zeit als wissenschaftlicher Mitar- Lernen in den Ingenieurwissenschaften“, eine In einem nervenaufreibenden Finale setzten sich von Waren zwischen Fertigungsmaschinen. Dabei beiter leitete er die Forschungsgruppe „Produkti- gemeinsame Aktivität mit den Universitäten Dort- die Roboter aus Aachen gegen die Roboter des müssen die Roboter Rohmaterialien vom Waren- onstechnik“ über mehrere Jahre und ist seit 2014 mund und Bochum. Team Solidus aus der Schweiz durch. Nach einem eingang holen und diese in einer dynamischen Geschäftsführer des Lehrstuhls IMA mit Schwer- anfänglichen Kopf-an-Kopf-Rennen profitierte das Reihenfolge zu verschiedenen Fertigungsmaschi- punkt auf Informatik im Maschinenbau, eines der Aachener Team von der Robustheit seines Systems nen transportieren, um schließlich das fertige drei Institute des Institutsclusters. und konnte schließlich den Weltmeistertitel in der Produkt am Warenausgang abzuliefern. Die Fer- Ab sofort kann er auf der nächsten Stufe der Kar- RoboCup Logistics League mit 46:16 klar für sich tigungsmaschinen bestehen aus modular auf- riereleiter – als Juniorprofessor – seiner Faszinati- > Kontakt: Dr.-Ing. Dipl.-Inform. Tobias Meisen [email protected] 43 Auszeichnungen Dissertationen Dissertationen am IMA/ZLW & IfU RoboCup Best Paper – „Best Engineering Paper warum einzelne Strategien das vorgegebene Ziel- schien die zugrundeliegende Dissertationsschrift Dissertation von Dipl.-Wirt.-Ing. Christian Büscher Award“ beim RoboCup-Symposium system der RoboCup Logistics League besser um- „IT-Kooperationsplattform für speditionsüber- „Ontologiebasierte Kennzahlenentwicklung für Virtual Production Intelligence“ setzten und so höhere Punktzahlen erzielten. greifende Direktverkehre von Lkw-Teilladungen“ Im Rahmen des 19. RoboCup-Symposiums im chi- von Dr.-Ing. Christian Tummel im Cuvillier Verlag nesischen Hefei gewann die Publikation „Evalua- Göttingen. tion of the RoboCup Logistics League and Derived Criteria for Future Competitions“ von Tim Niemu- > Kontakt: Dipl.-Wirt-Ing. Sebastian Reuter M.Sc. Immer höhere Ansprüche Ontologien zur Schaffung von Interoperabilität an die Individualisierung existierender heterogener Planungswerkzeuge. Die Initiative Mittelstand zeichnet bereits seit von Produkten führen dazu, dass Anforderungen Dazu wurden ein explizit formalisiertes Informati- 2004 Unternehmen aus, die effiziente und inno- an eine effiziente und flexible Produktion sowie onsmodell für die Fabrikplanung sowie ein durch- Jeschke und Gerhard Lakemeyer den „Best Engi- vative IT-Lösungen für den Mittelstand entwickeln. deren Planung stetig zunehmen. Im Bereich der gängiger Prozess der Informationsintegration und neering Paper Award“. Der Award wurde auf Grund In diesem Jahr haben sich rund 5000 Unterneh- Fabrik- und Produktionsplanung wird das not- -evaluation von einzelnen Planungsdaten bis hin hervorragender Kritiken, sowohl für den einge- men um den Award beworben. Die im April 2014 wendige Expertenwissen in Planungswerkzeugen zu einem neu gestalteten Kennzahlensystem zur eller, Sebastian Reuter, Alexander Ferrein, Sabina [email protected] neugegründete Part Load Alliance GmbH setzt die abgebildet, mit denen jedoch meist nur einzelne Planungsbewertung implementiert. Die Evaluati- vergeben. Das Symposium ist Teil des jährlichen itRessort GmbH mit Innovationspreis-IT „Best of Kooperationslösung seit März 2015 erfolgreich im Facetten des Planungsprozesses analysiert und on erfolgt anhand eines darüber hinaus entwickel- Roboterwettbewerbs RoboCup und der zentrale 2015“ der Initiative Mittelstand ausgezeichnet operativen Geschäft ein. Mit über 20 Systempart- bewertet werden können. Es fehlen Werkzeuge ten Informationssystems für die Fabrikplanung, nern sowie 61 nationalen und 25 internationalen und Methoden für eine systematische, ganzheitli- das die Zusammenführung von Planungsdaten che Entscheidungsunterstützung. entlang des gesamten Planungsprozesses, deren reichten Beitrag als auch für die Präsentation, Austauschpunkt von wissenschaftlichen Beiträgen innerhalb der Anwendungsbereiche des RoboCup Im März 2015 gab die Initiative Mittelstand unter Lkw-Linien belebt die PLA das Kooperationsge- (RoboCup Soccer, RoboCup Rescue, RoboCup@ der Schirmherrschaft der Microsoft Deutschland schäft im Straßengüterverkehr auf Basis der ge- Home, RoboCup Logistics League). GmbH die Preisträger des Innovationspreises IT meinsamen Forschungsergebnisse. „Best of 2015“ bekannt: Mit der itRessort GmbH 44 Christian Büscher kontextspezifische Verarbeitung, Analyse und AufDem Konzept der Virtual Production Intelligence bereitung sowie die nutzergerechte und nachvoll- (VPI) folgend, liegt der Kern der Dissertation in ziehbare Bereitstellung der gewonnenen Erkennt- der auf spezifischen Geschäftslogiken basieren- nisse realisiert. Die Publikation entstand im Rahmen der sehr er- befand sich nicht nur ein geschätzter Projektpart- folgreichen Kooperation „Team Carologistics“, mit ner unter den Gewinnern. Vielmehr gehörte die dem das IMA/ZLW & IfU seit 2012 an der RoboCup am Institutscluster im Rahmen des Forschungs- Logistics League teilnimmt und schon zwei Deut- projekts CloudLogistic konzipierte Kooperationslö- sche Meister-Titel sowie zwei Weltmeister-Titel sung und durch die itRessort GmbH zur Produktrei- Dissertation von Dr.-Ing. Jesko Elsner erlangen konnte. Das Paper analysiert die unter- fe weiterentwickelte Kooperationsplattform zu den „Auf künstlicher Intelligenz basierte Ersthelfer-Auswahl?“ schiedlichen Agenten-Strategien der verschiede- Preisträgern für die beste Branchensoftware 2015 nen Teams auf Basis umfangreicher Datensätze und wurde damit als eine der innovativsten IT- der Wettbewerbe in 2013 und 2014. Es zeigt auf, Lösungen des Jahres ausgezeichnet. Zeitgleich er- > Kontakt: den Informationsmodellierung mittels Domänen- > Kontakt: Dipl.-Wirt.-Ing. Christian Büscher [email protected] Dr.-Ing. Dipl.-Inform. Christian Tummel [email protected] Das Volontär-Notifikati- liche Entscheidungskriterien für die onssystem (VNS) zielt bei Auswahl der am besten geeigneten medizinischen Notfällen, speziell dem plötzlichen Kandidaten. Daher beschreibt diese Herztod, darauf ab, schnellstmöglich potentielle Arbeit ein hochentwickeltes Freiwilli- Ersthelfer in der Nähe zu alarmieren, um mit der gen-Auswahlsystem, das, basierend kardiopulmonalen Reanimation (Herzmassage) zu auf einem Verfahren der künstlichen beginnen – noch bevor Notarzt und Krankenwa- Intelligenz (KI), die zeitlich kommen- gen eintreffen. Eine simple Lösung zur Auswahl tierten Bewegungsbahnen bearbeitet, der entsprechenden Probanden wird durch einen um zusätzliche Entscheidungskriteri- sogenannten Benachrichtigungs-Radius beschrie- en abzuleiten. Darüber hinaus werden ben: Mit Absetzen eines Notrufs wird jeder frei- Techniken des maschinellen Lernens willige Ersthelfer alarmiert, dessen aktuelle geo- angewandt, um Verhaltensmuster zu erkennen plementiert werden, wird diese Arbeit zusätzlich graphische Lage sich innerhalb eines Umkreises und individuelle Benutzerprofile zusammenzufas- eine Karte mit unabhängigen Reisezeitschätzun- mit maximalem Radius vom Unglücksort befindet. sen, um die Plausibilität zukünftiger Benachrichti- gen einführen, die – beruhend auf Raum-Zeit-Da- Während die aktuellen GPS-Koordinaten eines gungen zu ermitteln. tensätzen – darauf abzielt, häufige Bewegungs- Freiwilligen (falls vorhanden) sehr bedeutsam für Während Abschätzungen der Ankunftszeit am Un- muster der Profile zu identifizieren. die Auswahl sind, gelten verschiedene zusätz- glücksort in der Regel durch Web Map Services im- Jesko Elsner 45 Dissertationen Dissertationen Dissertation von Dipl. Dolm. Dipl. Wirt.-Inf. Ute Heinze Dissertation von Dipl.-Math. Rudolf Reinhard „Using Web Content Mining for Analyzing Job Requirements in Online Job Advertisements“ „Visual Analytics für die Virtuelle Produktion“ In der Dissertation wird ver Kontextinformation in online Stellenanzeigen. Immer höhere Ansprüche sowie die nutzergerechte und an die Individualisierung nachvollziehbare der Web Content Mining Das Ziel ist einen Ansatz zu entwickeln, der dann Rudolf Reinhard Prozess zur Analyse von in online Stellenanzeigen angewandt wird, wenn vorab keine Informationen von Produkten führen dazu, dass Anforderungen stellung formulierten Job-Anforderungen entwickelt und über potenzielle Job-Anforderungen zur Verfügung an eine effiziente und flexible Produktion sowie Erkenntnisse realisiert. Dem evaluiert. Die Analyse von Job-Anforderungen ist stehen. Der Web Content Mining Prozess fördert deren Planung stetig zunehmen. Im Bereich der Konzept der Virtual Produc- für Unternehmen relevant, die ihre momentanen andere Informationen zu Job-Anforderungen zu Fabrikplanung wird das notwendige Experten- tion Intelligence (VPI) folgend, und zukünftigen Personalbedarfe in Job-Anforde- Tage als herkömmliche Studien wie bspw. Infor- wissen in Planungswerkzeugen abgebildet, mit liegt der Kern der Arbeit in der rungen formulieren, ebenso wie für Jobsuchende, mationen zu nicht-akademischen Anforderungs- denen jedoch meist nur einzelne Facetten des auf der Domänenlogik der die aktuelle Informationen zu Job-Anforderungen profilen oder geforderten beruflichen Erfahrun- Planungsprozesses analysiert und bewertet wer- Fabrikplanung benötigen, um ihre Karrieren zu planen. gen. Er kann auf Basis einer großen Datenmenge den können. Es fehlen Werkzeuge und Methoden Informationsmodellierung unabhängig Informationen ermitteln und benötigt für eine systematische, ganzheitliche Entschei- mittels Domänen-Ontologien Die Untersuchung vorheriger Job-Anforderungs- dafür keine vordefinierten Forschungshypothesen. dungsunterstützung. zur Schaffung von Interoperabilität existierender bewertung implementiert und im Rahmen eines analysen hat gezeigt, dass hauptsächlich hypo- Zukünftige Forschungsansätze müssen sich der heterogener Planungswerkzeuge. Dazu wurden Anwendungsfalls der sogenannten Zustandsba- thesen-testende Verfahren durchgeführt wurden, Integration des Web Content Mining Prozesses in In der Dissertation wurde ein Informationssystem ein explizit formalisiertes Informationsmodell für sierten Fabrikplanung (ZBFP) evaluiert. die Gefahr laufen von den Erwartungen und ein übergreifendes Recruiting 4.0 Framework wid- für die Fabrikplanung entwickelt, das die Zusam- die Fabrikplanung sowie ein durchgängiger Pro- Meinungen der beteiligten Forscher bezüglich zu men, welches der Entscheidungsunterstützung im menführung von Planungsdaten entlang des ge- zess der Informationsintegration und -evaluation erwartender Ergebnisse unbewusst beeinflusst Personal-Recruiting dient. samten Planungsprozesses, deren kontext-spe- von einzelnen Planungsdaten bis hin zu einem Dipl.-Math. Rudolf Reinhard zifische Verarbeitung, Analyse und Aufbereitung neu gestalteten Kennzahlensystem zur Planungs- [email protected] Ute Heinze zu sein. Daher wird der Web Content Mining Prozess als hypothesen-generierendes Verfahren der Bereit- gewonnenen basierenden > Kontakt: > Kontakt: implementiert und basiert auf der Analyse von Dipl. Dolm. Dipl. Wirt.-Inf. Ute Heinze N-Grammen, Wortkookkurrenzen und deren relati- [email protected] Dissertation von Dipl.-Inform. Philipp Meisen Dissertation von Dr.-Ing. Sebastian Thelen „Analyzing Time Interval Data – Introducing an Information System for Interval Data Analysis“ „Connectivity Prediction in Mobile Ad Hoc Networks for Real-Time Control“ Der Begriff Cyber-Physische schicht eines Systems verborgen bleibt. Die Vor- rio-Kontexts auf die Konnektivitätsmetriken syste- Systeme steht für die fundamentalen Zeitintervalldaten sind Da- durch langwierige Berechnungen be- matisch untersucht und drei Klassen verschiede- antwortet werden. Sebastian Thelen hersage von Konnektivitätsmetriken ermöglicht ten welche innerhalb eines Herausfor- es Anwendungsentwicklern, hohe Verzögerungen ner Vorhersagemodelle für eben diese Metriken Zeitfensters, d.h. zwischen einem Start- und End- Zur Lösung der Probleme werden in der derungen die sich ergeben, wenn eingebettete oder den Verlust der Kommunikation zu antizipie- vorgeschlagen sowie experimentell evaluiert. Die zeitpunkt, erfasst werden und eine Verallgemeine- Arbeit eine Modellierung (TIDAMODEL), Systeme nicht länger abgeschirmte, geschlossene ren statt auf diese Unwägbarkeiten nur reagieren mit dem jeweils besten Modell erzielbare Vorher- rung von Zeitpunktdaten darstellen. Heutzutage zu können. sagegenauigkeit reicht für Anwendungen, die Ver- Philipp Meisen eine Anfragesprache (TIDAQL) sowie Systeme sind, sondern offene, vernetzte Systeme werden immer häufiger große Mengen von Zeit- ein Ähnlichkeitsmaß (TIDADISTANCE) von Systemen bilden und etablierte Abstraktio- intervalldaten in Bereichen, wie z. B. der Perso- zögerungen in der Größenordnung von Sekunden definiert und im Detail vorgestellt. Die nen des Systementwurfs versagen. Konkret heißt In der Dissertation werden für mobile ad-hoc tolerieren, aus. Für Anwendungen, die auf maxi- naldisposition, Gerätenutzung, Prozesssteuerung einzelnen vorgestellten Teilergebnis- das, dass der Aspekt Zeit und die Verfügbarkeit Netzwerke, die zur lokalen Vernetzung zwischen male Verzögerungen in der Größenordnung von oder Planung, erfasst. Die Auswertung von diesen se werden genutzt, um das zentrale von Ressourcen nicht länger vor der Anwendungs- Systemen dienen, die Einflussfaktoren des Szena- Millisekunden angewiesen sind, sind die Fehler Daten stellt gängige Analysesysteme vor große Ergebnis der Arbeit, ein Informations- Herausforderungen. Fragestellungen wie „Wie system zur Analyse von Zeitintervallda- viele Ressourcen wurden im Jahresdurchschnitt ten (TIDAIS), zu entwerfen und zu realisieren. Die montags über den Tag verteilt in der Fertigung be- Evaluierungsergebnisse zeigen, dass das vorge- nötigt?“ oder „Welche Tage sind bzgl. der Planung stellte, auf Bitmaps basierende System, andere > Kontakt: am genausten und welche verlaufen diametral“ Lösungen, wie z. B. Oracle oder icCube, deutlich Dipl.-Inform. Philipp Meisen > Kontakt: können meistens gar nicht modelliert oder nur bzgl. der Auswertungsperformanz übertrifft. [email protected] Dr.-Ing. Sebastian Thelen der Vorhersagemodelle jedoch zu groß. [email protected] 46 47 Dissertationen Neue Mitarbeiter Dissertation von Dr. Ing. Dipl. Inform. Christian Tummel „IT-Kooperationsplattform für speditionsübergreifende Direktverkehre von Lkw-Teilladungen“ Christian Tummel Kleine und mittlere Spedi- der dafür notwendigen IT-basierten Neue Mitarbeiter tionen des Straßengüter- Werkzeuge unumgänglich. Diese Pu- verkehrs sind immer stärker darauf angewiesen, blikation befasst sich einerseits mit Anas Abdelrazeq Anna Birmanns die speditionsübergreifender den grundlegenden Anforderungen kleiner und mittlerer Speditionen an Master of Science Software Systems Engineering, Schwerpunkt: Angewandte Informatik Mitarbeiterin Office Management horizontaler Kooperationen zu nutzen und mit konkurrierenden Unternehmen zusammenzuar- Logistikkonzept und IT-Lösung für spe- beiten. Hierbei wird vermehrt auf Angebote durch ditions- übergreifende Direktverkehre Seit April 2015 Researcher & PhD candidate at IMA/ZLW & IfU Frachtenbörse oder Logistiknetzwerke zurückge- von Lkw-Teilladungen und beschreibt 2013 – 2014 Researcher Assistant at bitstars GmbH griffen. Im Stückgut- und Komplettladungsbereich andererseits die Umsetzung einer 2011 – 2014 konnten solche Lösungen bereits erheblich zur IT-Kooperationsplattform für deren Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit kleiner und Organisation. Darüber hinaus werden mittlerer Speditionen beitragen. die durch das Logistikkonzept induzierten Opti- schließend Stellung und beschreibt zahlreiche Der Transport sogenannter Teilladungen stellt mierungsprobleme behandelt, für deren Lösung mögliche Szenarien für deren Adaption und An- kleine und mittlere Speditionen allerdings bis heuristische Ansätze entwickelt werden. schlussfähigkeit. Um am Markt mit den „Big Playern“ auch im Die vorgestellten Lösungen und Konzepte lassen > Kontakt: Teilladungssegment konkurrieren zu können, ist sich auf eine Vielzahl anderer Anwendungsdo- die Umsetzung neuer Kooperationslösungen und mänen übertragen. Hierzu bezieht der Autor ab- Dr.-Ing. Dipl.-Inform. Christian Tummel Synergieeffekte Seit Sept. 2015 Mitarbeiterin am IMA/ZLW & IfU im Bereich Office Management Bis 2015 BWL Studium (FH Aachen) M.Sc. Software System Engineering at RWTH Aachen University 2015 Studentische Mitarbeiterin im Team Office Management am Institutscluster IMA/ZLW & IfU 2011 – 2013 Researcher Assistant at Virtual Reality Chair i12 at RWTH Aachen University Bis 2014 Sekretärin in der Kanzlei Roeth, Rechtsanwalt Erik Roeth (RA, StB) 2004 – 2009 B.Eng. Computer System Engineering at Birzeit University, Palestine 2010 – 2013 Ausbildung zur Kauffrau für Bürokommunikation in der Kanzlei Böhm, Rechtsanwältin Cornelia Böhm (Fachanwältin für Familienrecht) heute noch vor erhebliche Herausforderungen. [email protected] Daniela Antkowiak Master of Arts Bildungs- und Wissensmanagement, Sprach- und Kommunikationswissenschaft Seit Okt. 2015 2013 – 2015 Dissertation von Dr. rer. nat. Helmut Vieritz „Barrierefreiheit im virtuellen Raum - Benutzungszentrierte und modellgetriebene Entwicklung von Weboberflächen “ Helmut Vieritz Mit Hilfe moderner Techno- Inhalt: logien wie Standardarchi- • den Entwurf einer barriere- Modeling Language, stellt Helmut Vieritz die bar- frei bedienbaren Webober- rierefreie Bedienbarkeit einer Webanwendung fläche, • durch die hohe Komplexität der Barrierefreiheit von Webanwendungen – bedingt durch die Viel- 2011 – 2015 Studentische Mitarbeiterin am IMA/ZLW & IfU 2010 – 2013 Bachelorstudium Betriebspädagogik- und Wissenspsychologie und Sprach- und Kommunikationswissenschaft Wiebke Behrens Anwendungsfall: Seit Jan. 2015 Entwurf einer barrierefreien Webo- Anforderungen. Die Beschreibung des Zusammen- berfläche für ein Integrati- hangs zwischen Bedienaufgaben, Dialogpräsenta- onssystem. tekten und Webentwicklern das Verständnis, die Zielgruppe: Anforderungen der Barrierefreiheit bereits im Dozenten, Studierende der In- Entwurf zu beachten und kostspielige nachträg- formatik, des Software- bzw. Web-Engineerings liche Änderungen zu vermeiden. Eine vertiefende und der Human-computer Interaction (HCI) sowie > Kontakt: Fallstudie sowie weitergehende Anwendungen Softwareingenieure und -architekten und Webent- runden die Darstellung ab. wickler. Dr. rer. nat. Helmut Vieritz Wissenschaftliche Mitarbeiterin am IMA/ ZLW & IfU in der Forschungsgruppe „Knowledge Engineering“ 2013 – 2014 Studentische Mitarbeiterin am IMA/ZLW & IfU, u. a. bei ExAcT 2010 – 2012 Studentische Mitarbeiterin im TMFB Cluster Office 2009 – 2014 Bachelorstudium Psychologie (Schwerpunkt biologische Psychologie) und Masterstudium Work and Organisational Psychology an der Maastricht University, Niederlande 2008 – 2009 Studium an der Halmstad University, Schweden tion und Webarchitektur vermittelt Softwarearchi- 48 Seit Sept. 2015 Auszubildender als Mathematisch-technischer Software Entwickler am IMA/ZLW & IfU 2012 – 2015 Abitur am Berfuskolleg Alsdorf Max Grein Auszubildender als Mathematisch-technischer Softwareentwickler 2015 Abitur am Kreisgymnasium Heinsberg Master of Science Arbeits- und Organisationspsychologie Modellierung barrierefreier falt der Webtechnologien sowie die Diversität der Auszubildender als Mathematisch-technischer Softwareentwickler Seit Sept. 2015 Auszubildender als Mathematisch-technischer Software Entwickler am IMA/ZLW & IfU Weboberflächen, • Masterstudium Bildungs- und Wissensmanagement und der Sprach- und Kommunikationswissenschaft Anforderungserhebung für tekturen und der Unified ganzheitlich dar. Der Bedarf dafür ergibt sich Wissenschaftliche Mitarbeiterin am IMA/ ZLW & IfU in der Forschungsgruppe „EHealth“ Stephan Delhey Julius Haring Auszubildender als Mathematisch-technischer Softwareentwickler Seit Sept. 2015 Auszubildender als Mathematisch-technischer Software Entwickler am IMA/ZLW & IfU, Duales Studium an der FH Aachen Juni 2015 Abitur am Städt. Gymnasium Herzogenrath [email protected] 49 Neue Mitarbeiter Neue Mitarbeiter Olga Haubrich Kristina Lahl Sonja Mertens Lana Plumanns Dipl.-Inform., Schwerpunkt „Datenanalyse und Data Mining“ Dr. phil., Deutsche Philologie; M.A. Deutsche Philologie, Englische Philologie, Mittlere und Neuere Geschichte Mitarbeiterin Human Resources & Controlling Seit Juli 2015 Mitarbeiterin am IMA/ZLW & IfU im Bereich Human Resources & Controlling Master of Science Psychologie, Schwerpunkt: Personal- und Organisationspsychologie 2012 – 2015 Mitarbeitern der Techn. Dokumentation bei der Elwema Automotive GmbH Seit Aug. 2015 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am IMA/ZLW & IfU in der Forschungsgruppe „E-Health“ 2013 Abschluss als Diplom Informatikerin mit dem Anwendungsfach Wirtschaftsinformatik an der Universität Koblenz-Landau Lisa Hoffmann Projektassistentin ExAcT Qualification Seit Sept. 2015 Mitarbeiterin am IMA/ZLW & IfU in der Forschungsgruppe „Agile Management & eHumanities“, Center of Excellence in Academic Teaching 2014 – 2015 Eventmanagement 2009 – 2014 Bachelor- und Masterstudium der Betriebswirtschatslehre an der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg 2013 – 2015 Freiberufliche Dozentin 2013 Promotion zur Dr. phil. 2009 – 2013 Promotionsstipendiatin der a.r.t.e.s. Graduate School for the Humanities Cologne 2008 – 2009 Wissenschaftliche Hilfskraft am Institut für deutsche Sprache und Literatur I der Universität zu Köln 2007 – 2008 Lektorin am Pembroke College, University of Cambridge, Großbritannien 2006 Tutorin an der Karls-Universität Prag, Tschechische Republik 2006 – 2008 Magisterstudium der Germanistik, Anglistik und Geschichte an den Universitäten Köln, Prag und Cambridge Andreas Kirmse Markus Leisten Master of Science Informatik Auszubildender als Mathematisch-technischer Softwareentwickler Seit Juni 2015 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am IMA/ZLW & IfU im Bereich Smart City 2012 – 2014 Masterstudium der Informatik an der RWTH Aachen 2012 – 2014 Studentischer Mitarbeiter am IMA/ZLW & IfU in verschiedenen Projekten aus den Bereichen Logistik und Mobilität 2008 – 2012 50 Seit März 2015 Forschungsgruppenleiterin der „Wirtschafts- und Sozialkybernetik“ am IMA/ ZLW & IfU Bachelorstudium der Informatik an der RWTH Aachen Seit Jan. 2015 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am IMA/ ZLW & IfU in der Forschungsgruppe „Wirtschafts- und Sozialkybernetik“ Seit März 2012 Abendstudium an der FOM Aachen – Business Administration mit dem Schwerpunkt Jahresabschluss & Controlling 2014 Praktikum bei der Rheinbahn AG, Personalund Organisationsentwicklung 2013 – 2014 Studentische Mitarbeiterin am IMA/ZLW & IfU in der Forschungsgruppe „Verkehr und Mobilität“ Sarah Müller 2013 Praktikum beim Institut für Personal- und Unternehmensberatung (ifp, Köln) Master of Science Psychologie, Schwerpunkt: Personal- und Organisationspsychologie Seit Jan. 2015 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am IMA/ZLW & IfU in der Forschungsgruppe Knowledge Engineering André Pomp 2014 Projektmitarbeiterin Great Place to Work Germany Seit Jan. 2015 2013 – 2014 Studentische Mitarbeiterin bei der Industrie- und Handelskammer im Bereich Innovation, Umwelt und Industrie Wissenschaftlicher Mitarbeiter am IMA/ZLW & IfU mit den Forschungsschwerpunkten Smart City & Internet der Dinge 2012 – 2014 Masterstudium Informatik an der RWTH Aachen Master of Science Informatik 2013 Praktikum bei der AachenMünchener Versicherung, Personal- und Organisationsentwicklung 2012 – 2014 Studentischer Mitarbeiter am IMA/ZLW & IfU in verschiedenen Projekten aus den Bereichen Logistik und Mobilität 2011 – 2013 Studentische Mitarbeiterin am Institut für Arbeitswissenschaft 2008 – 2012 Bachelorstudium Informatik an der RWTH Aachen Seit Sept. 2015 Auszubildender als Mathematisch-technischer Softwareentwickler am IMA/ZLW&IfU 2015 ® Abitur am Gymnasium in Hückelhoven Alexander Paulus Master of Science Informatik Laura Lenz Master of Science Cultures of Arts, Science and Technology (Research Master) Seit April 2015 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am IMA/ZLW & IfU in der Forschungsgruppe „E-Health“ 2015 Masterstudium Informatik an der RWTH Aachen Seit Jan. 2015 Wissenschaftliche Mitarbeiterin, erst am IfU, nun am ZLW in der Forschungsgruppe „Didaktik in den MINT-Wissenschaften“ 2013 – 2015 2012 Praktikum als Junior Researcher an der NYU in New York City Studentischer Mitarbeiter am IMA/ZLW & IfU in der Forschungsgruppe „Produktionstechnik“ 2013 2011 Auslandssemester an der Universitat Pompeu Fabra in Barcelona Bachelorstudium Informatik an der RWTH Aachen 2010 Erasmus Semester an der Karls-Universität Prag Julia Sauer Master of Science Operations Research Seit Juli 2015 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am IMA/ ZLW & IfU in der Forschungsgruppe „Technische Kybernetik“ 2013 – 2015 Studium Operations Research, Department of Knowledge Engineering Maastricht University 2013 – 2015 Wissenschaftliche Hilfskraft IT Center RWTH Aachen, Abteilung Systeme und Betrieb 2010 – 2013 Duales Bachelorstudium, Scientific Programming FH Aachen, Ausbildung zur mathematisch-technischen Softwareentwicklerin, IT Center RWTH Aachen 51 Neue Mitarbeiter Ankündigung Buchvorstellung: Exploring Demographics Transdisziplinäre Perspektiven zur Innovationsfähigkeit im demografischen Wandel Sebastian Schönitz Hasan Tercan Master of Science Mathematik Master of Science Informatik Seit Mai 2015 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am IMA/ZLW & IfU in der Forschungsgruppe „Technischen Kybernetik“ Seit Juli 2015 2013 – 2015 Studentischer Mitarbeiter am Lehrstuhl II für Mathematik im Bereich Lehre für die Ingenieursveranstaltungen 2011 – 2015 2012 – 2013 Studentischer Mitarbeiter am Institut für Medizinische Statistik in den Bereichen Lehre, Softwareentwicklung und Qualitätssicherung Mohammed Shehadeh Master of Science Maschinenbau Schwerpunkt: Produktion Seit Aug. 2015 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am IMA/ZLW & IfU in der Forschungsgruppe „Didaktik in den MINT-Wissenschaft“ Wissenschaftlicher Mitarbeiter am IMA/ZLW & IfU in der Forschungsgruppe „Produktionstechnik“ Studentischer Mitarbeiter sowie anschließend Business Intelligence Specialist bei Standard Life Versicherung Herausgeber: Sabine Jeschke, Anja Richert, Frank Hees, Claudia Jooß ISBN Print: 978-3-658-08790-6 ISBN eBook: 978-3-658-08791-3 Verlag: Springer Spektrum Veröffentlichung: April 2015 Die Buchbeiträge wurden im Rahmen der Tagung des BMBF Förderschwerpunkts „Innovationsfähigkeit im demografischen Wandel“ initiiert. Unter der Florian Ziebarth Koordination des Metaprojekts DemoScreen des IMA/ZLW & IfU kamen 27 Auszubildender als Mathematisch-technischer Sofwareentwickler Verbundprojekte mit über 80 beteiligten Institutionen aus ganz Deutschland Seit Aug. 2015 Auszublidender als Mathematisch-technischer Softwareentwickler am IMA/ZLW & IfU, Duales Studium an der FH Aachen Der Tagungsband enthält nun insgesamt 60 Beiträge. Die ersten beiden Teile 2013 – 2015 Fachhochschulreife am Berufskolleg Eschweiler sible Unternehmensgestaltung und -strukturierung“, „Personalentwicklung im 2007 – 2013 Fachoberschulreife Realschule der Stadt Jülich zusammen. sind dem Entstehungsprozess des Memorandums des Förderschwerpunktes gewidmet. Die folgenden 48 Beiträge sind den drei Kapiteln „Demografiesendemografischen Wandel“ sowie „Kooperationen und Netzwerke – Unterstützung beim Management des Wandels“ zugeordnet. Hierbei wechseln sich so- 2012 – 2015 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am IAM in Bereich Biomechanik wohl Good Practice-Beiträge als auch wissenschaftliche Aufsätze ab und zeigen 2010 – 2012 Studentischer Mitarbeiter am IAM als Labore Betreuer (Biomechanik und Strukturmechanik) Entlang dieser vielfältigen Themengebiete wird die Ausrichtung des Tagungs- die transdisziplinäre Zusammenarbeit im Förderschwerpunkt auf. bandes als Transfermedium deutlich: In Form von Konzepten und Erkenntnissen sowie Produkten und Dienstleistungen werden die Ergebnisse des Förderschwerpunktes aus der gemeinsamen Forschung von Wissenschaft und Praxis in mehr als 190 Organisationen abgebildet. > Kontakt: Dr. rer. pol. Claudia Jooß [email protected] > Homepage: www.demoscreen.de 52 53 Ankündigung Bildnachweis Buchvorstellung: Exploring Cybernetics Bildnachweis Kybernetik im interdisziplinären Diskurs Herausgeber: Sabina Jeschke, Robert Schmitt, Alicia Dröge Titelbild: © kras99 – Fotolia.com S. 21: © Madeleine Malcher Aachen ISBN Print: 978-3-658-11754-2 S. 22: © Madeleine Malcher Aachen ISBN eBook: 978-3-658-11755-9 S. 23: © Madeleine Malcher Aachen Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden 2016 S. 24: © Denned – Fotolia.com Veröffentlichung: 2016 S. 25 (oben): © red150770 – Fotolia.com S. 25 (unten): © videodoctor – Fotolia.com S.26: © Andrea Danti – Fotolia.com S. 34: © Andersch Studie (2015): „Paradigmenwechsel im deutschen Maschinen- und Anlagenbau“ Was ist überhaupt Kybernetik? Wie können wir sie nutzen und wo setzen wir sie ein? In diesem Sammelband erläutern hochkarätige WissenschaftlerIn- Bilder soweit keine anderen Quellen angegeben: © IMA/ZLW & IfU nen aus unterschiedlichsten Fachgebieten die Kybernetik aus Sicht ihrer jeweiligen Disziplin. Unser Digitalzeitalter ist von umfassenden technologischen Neuerungen, komplexer Vernetzung und schnellen Innovationszyklen gekennzeichnet, die sich klassischen Beschreibungsmodellen und traditionellen Regelungsmechanismen entziehen. Immer vielfältiger interagierende Strukturen erfordern neue Methoden, um diese Komplexität zu beschreiben und zu gestalten. > Kontakt: Dr. Alicia Dröge [email protected] 54 55 ausgedacht rumgedacht rumgedacht ausgedacht angedacht angedacht Herausgeber IMA/ZLW & IfU der RWTH Aachen University Direktorin: Prof. Dr. rer. nat. Sabina Jeschke 1. Stellvertreterin: apl.-Prof. Dr. habil. Ingrid Isenhardt 2. Stellvertreter: Dr. rer. nat. Frank Hees Senior Advisor: Prof. Dr.-Ing. em. Klaus Henning Dennewartstraße 27 D-52068 Aachen Telefon + 49 (0) 2 41 - 80 911 00 Telefax + 49 (0) 2 41 - 80 911 22 E-Mail:[email protected] Internet:www.ima-zlw-ifu.rwth-aachen.de Redaktion Dr. rer. nat. Ruth Hausmann Nicole Nelißen M.A. Layout Catharina Zeiß B.Sc. Ausgabe November 2015 Bundesrepublik Deutschland ISSN: 2191-1924
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