PREMIERE OPERETTE SIRNACH Wirbelwind Juliska Varady (Liliane Ecoffey) knuddelt ihren Liebsten Josef Fraunhofer (Christian Sollberger). Wiler Nachrichten, 14. Januar 2016 17 Hauptdarstellerin Petra Halper König verleiht «Maske in Blau» gar goldenen Glanz. «Maske in Blau», die lustvoll und professionell inszenierte Operette in Sirnach Der lustvolle Funke sprang über Und ebenso lieb hat Evelyne Valera (Petra Halper König aus Wien) ihren Armando Cellini (Reto Hofstetter aus Winterthur). Aber das tut doch weh! Intrigant Pedro dal Vegas (Erich Hufschmid) Der Kater nach dem Fischen von Franz Kilian (li./Bastian Stoltzenburg) und Majordomus Gonzalo (Otto Edelmann) Von Hermann Rüegg Die «Maske in Blau» der Operette Sirnach erlebte eine glanzvolle, lustvolle und stimmungsvolle Premiere, welche Lust macht auf mehr. Die Professionalität der Inszenierung und die Spielfreud aller Beteiligten war ein echter Genuss. tetter als Kunstmaler Armando Cellini sagen. Als überzeugender Wirbelwind sang und tanzte einmal mehr Liliane Ecoffey als Juliska Varady und sorgte zusammen mit Partner Christian Sollberger als Komiker Josef Fraunhofer für viel Action. Zum lustvollen Gesamten trugen Bastian Stolzenburg als Fischmaler Franz Kilian mit seinem besonderen Humor, Otto Edelmann als Majordomus Gonzala mit seiner Präsenz und Erich Hufschmid als Intrigant und gehörnter Nebenbuhler Pedro dal Vegas wesentlich bei. Sirnach Noch nie erlebte Sirnach an einer Premiere, dass zum Schlussapplaus bereits nach 30 Sekunden alle Gäste im Dreitannensaal standen und zur verdienten Standing Ovation ansetzten. Sie wurden mit rassiger Musik, gespickt mit viel Humor und ausgezeichneten Protagonisten, das heisst Solisten wie Chor, lustvoll unterhalten. Sirnach wird für die kommenden Woche tatsächlich zur Kulturhauptstadt des Kantons, wie es Gemeindepräsident Kurt Baumann vor der Premiere ankündete, und er wird recht behalten, denn was in der scheinbar kulturellen Provinz geboten wird, ist tatsächlich grosses lustvolles Theater. Eine lustvolle Einheit Regisseur Leopold Huber verstand es ausgezeichnet, die Texte der politisch heiklen wie gesellschaftlich aber auch frivolen Zeit des Jahres 1937, als die Operette in Berlin ihre Uraufführung hatte, zu übertünchen und mit an die heutige Zeit angepasstem Humor, Situationskomik und Slapstick zu verpacken, ohne lächerlich zu wirken. Das kam sehr gut an und sorgte sogar für mehrere spontane Lacher und Heiterkeit. Die pure Lust der Solisten Auffallend auch, dass die sieben Solistenrollen den Darstellen wie auf den Leib geschrieben waren und niemand weder stimmlich noch spielerisch abfiel. Trotzdem darf man Petra Halper König in der Hauptrolle als Evelyn Valera besonders herausheben, denn sie verstand es, stilvoll wie lustvoll ihre Rolle zu interpretieren, und fügte sich als Profi in das Laienensemble ein und das mit spürbarer Lust. Dies darf man auch von ihren Bühnenpartner und Liebhaber Reto Hofs- Verschmelzung zur Einheit Eine Augenweide auch das grandiose Bühnenbild von Klaus Hellenstein, das mit wenigen Handgriffen der jeweiligen Situation angepasst werden konnte, nicht erdrückend wirkte und Aug und Ohr dem eigentlichen Geschehen auf der Bühne Raum lässt, aber trotzdem positiv haften bleibt. Ein genussvolles Erlebnis scheint «Maske in Blau» auch für den einheimischen musikalischen Leiter Martin Baur zu sein. Er verstand es, die lockeren Kompositionen mit einigen Ohr- würmern, die aber durchaus musikalischen Tiefgang haben, mit Orchester und dem grösstenteils aus Laien bestehenden, aber exzellenten Chor zu zelebrieren und mit dem Geschehen auf der Bühne zu verschmelzen. Rundum eine gelungene grosse Kiste für die insgesamt 200 Beteiligten und die positive Aussicht, dass das Budget von rund 1 Million Franken gut angelegt ist und so wie es aussieht, auch zu einem finanziellen Erfolg führt. Die Geschichte Eine geheimnisvolle Unbekannte hat dem Maler Armando Cellini für sein preisgekröntes Portrait «Maske in Blau» Modell gesessen und versprochen, nach einem Jahr nach San Remo zurückkehren und ihre Identität preiszugeben. Als Erkennungszeichen hat Armando ihr einen Ring geschenkt. Tatsächlich stellt sich nach Ablauf der Frist die Dame in Armandos Atelier ein. Es ist die Argentinierin Evelyne Valera. Beide gestehen sich ihre Liebe. Pedro dal Vegas, der Evelyne aus Argentinien nachgereist ist, da er sie selbst heiraten will, spinnt eine Intrige. Er stiehlt Evelyne den Ring und gibt ihn Armando zurück. Armando fühlt sich betrogen und annulliert die Verlobung. Enttäuscht kehrt Evelyne nach Argentinien zurück. Armandos Freunde, die alles nur für ein Missverständnis halten, können den Maler jedoch überreden, seiner geliebten «Maske» hinterherzufahren. Vor Ort klärt sich alles auf, Pedro dal Vegas wird als Mitgiftjäger entlarvt und Armando und Evelyne holen ihre Verlobung nach. Martin Baur, ein rundum zufriedener musikalischer Leiter Ein zufriedenes Regiepaar mit Regisseur Leopold Huber und Produktionsleiterin Florence Leonetti Josef Fraunhofer (li./Christian Sollberger): «Um Himmels Willen, lass mir noch etwas Luft, mein lieber Cellini.» (Reto Hofstetter) «Da zittern mir die Knie bei diesen schönen langen Beinen, meine Gute». Geselligkeit zwischen (v.l.n.r.) Fischmaler Franz Kilian (Bastian Stoltzenburg), Revuegirls Juliska Varady (Liliane «Maske in Blau»: Operette Sirnach mit herrlichen Szenenbildern, schönen Kulissen und Lichteffekten ,welche Ecoffey), Kunstmaler Armando Cellini (Reto Hofstetter) und Komiker Josef Fraunhofer (Christian Sollberger) zu den einzelnen Szenen passten.
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