Taschenmesser Erfinder: Die Schweizer Armee Zeitpunkt der Erfindung: Ende der 1880er-Jahre 1884 beginnt die Erfolgsgeschichte von Victorinox. Karl Elsener eröffnet in Ibach-Schwyz eine Messerschmiede-Werkstatt und kann 1891 erstmals die Schweizer Armee mit einem Soldatenmesser beliefern. Nach der Lancierung des weltberühmten Swiss Army Knifes im Jahre 1897 sind im Laufe der Jahre weitere Tools mit neuen Funktionen hinzugekommen. Heute sind die beliebten Taschenmesser und Multitools in über 360 verschiedenen Ausführungen und Kombinationen erhältlich. Was in Ibach-Schwyz ganz klein, aber mit viel Pioniergeist begonnen hat, ist heute eine Weltmarke, die für Tradition, Qualität, Innovation und beispielhaftes Design steht. Die Ausstellungsobjekte wurden von der Firma Victorinox AG zur Verfügung gestellt. Gasturbine Erfinder: Adolf Meyer Zeitpunkt der Erfindung: 1939 Bereits im Jahre 1791 wurden erste Versuche in Richtung Gasturbine unternommen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts experimentierten verschiedenste Ingenieure an deren Weiterentwicklung. Jedoch gelang es erst Adolf Meyer, der im schweizerischen Unternehmen Brown, Boveri & Cie. tätig war, die Turbinen marktreif zu machen. Nachdem das britische Luftfahrtministerium Gasturbinen zu Versuchszwecken verwendet hatte, wurde 1940 in Neuenburg die erste in Betrieb genommen. Nach der erfolgreichen Verwendung setzte man die Turbinen auch an anderen Orten ein, wie zum Beispiel in Lokomotiven der SBB. In der heutigen Zeit werden Gasturbinen unter anderem bei Flugzeugen verwendet, damit wir mit viel Schub in die Ferien fliegen können. Das Ausstellungsobjekt wurde von Niklaus Vogel zur Verfügung gestellt. Sparschäler Erfinder: Alfred Neweczerzal Zeitpunkt der Erfindung: 1947 Der erste Sparschäler mit querliegender beweglicher Klinge ist das Modell «Rex». Es wurde 1947 von Alfred Neweczerzal erfunden und noch im selben Jahr unter Modellschutz gestellt. Neweczerzal (1899 – 1959) war ein in Davos geborener Nachfahre tschechischer Auswanderer und Grossvater des jetzigen (2006) Inhabers der Zena AG. Hier wird der Schäler, neben ähnlichen Produkten, heute noch hergestellt. Jährlich werden zwei Millionen Stück produziert; 2009 waren es bereits über 70 Millionen Sparschäler. Die Hälfte der heutigen Produktion wird exportiert. «Rex» zierte 2003 in der Serie «Designklassiker der Schweiz» als Motiv die 15-Rappen-Briefmarke der Schweizerischen Post. Die Ausstellungsobjekte wurden von der Firma Zena Swiss zur Verfügung gestellt. Turbolader Erfinder: Alfred Büchi Zeitpunkt der Erfindung: 1905 Der Schweizer Ingenieur Alfred Büchi gilt als Begründer der Abgasturboaufladungs-Technik. Er erfand den Turbolader und meldete seine Erfindung zum Patent an, welches ihm 1905 von Deutschland erteilt wurde. Büchi hatte erkannt, dass herkömmliche Verbrennungsmotoren einen schlechten Wirkungsgrad besitzen, weil zwei Drittel der Energie ungenutzt mit dem Abgasstrom verpufften. So kam er auf die Idee, die vorhandene Wärme und Energie des Abgases für den Antrieb einer Turbine zu nutzen, die wiederum einen Verdichter antreibt. 1925 erzielte er mit dieser Methode eine Leistungssteigerung von über 40 Prozent. Ab 1909 war er sechs Jahre Chefingenieur bei der Sulzer AG in Winterthur, wo er den Turbolader für Schiffsdieselmotoren weiterentwickelte. Das Ausstellungsobjekt wurde von der Firma FPT Motorenforschung AG zur Verfügung gestellt. Nespresso Erfinder: Eric Favre Zeitpunkt der Erfindung: 1970 Das Nespresso System wurde 1970 vom Ingenieur Eric Favre in Nestlés Forschungs- und Entwicklungsabteilung erfunden und 1976 patentiert. Die Markteinführung in der französischsprachigen Schweiz erfolgte erst 10 Jahre später und war zunächst ein Flop. Ab 1991, nachdem der Marketingfachmann Jean-Paul Gaillard die Führung bei Nespresso übernommen hatte und das System mit dem Maschinenpartner Krups international angeboten wurde, gewann Nespresso zunehmend an Stärke im Markt. Zum Erfolg Anfang der 2010er Jahre trug auch die Print- und Fernsehwerbung mit George Clooney bei. Die Nestlé Nespresso S.A. in Lausanne agiert als selbstständige Vertriebsorganisation am Markt. 2006 verkaufte Nespresso rund 3 Milliarden Kaffeekapseln; 2010 waren es bereits 4,8 Milliarden. Relativitätstheorie Erfinder: Albert Einstein Zeitpunkt der Erfindung: 1905 Bereits 1905 begründet Albert Einstein die Relativitätstheorie, welche zu den grundlegendsten Theorien der Physik gehört. Sie befasst sich mit der Bewegung von Masse in Raum und Zeit und hält fest, dass die Lichtgeschwindigkeit unveränderbar ist. Je nach Beobachter werden Raum und Zeit unterschiedlich wahrgenommen. Ein Effekt aus dem Alltag veranschaulicht diese unterschiedliche Wahrnehmung: Wenn ein Krankenwagen auf dich zufährt, sind die Sirenentöne intensiv und laut. Sobald er an dir vorbeigefahren ist, werden die Töne leiser und tiefer. Konkret heisst das: Die Wellenfrequenz wird, wenn sich der Sender der Wellen und sein Empfänger relativ zueinander bewegen, anders wahrgenommen. SerienComputermaus Erfinder: Daniel Borel, u.a. Zeitpunkt der Erfindung: 1982 Das Unternehmen Logitech wurde 1981 unter anderem vom Schweizer Daniel Borel gegründet. Ein Jahr später gelang bereits der Durchbruch: mit der «P4» wurde die weltweit erste Serienmaus vorgestellt. Das Folgemodell war «C7», eine vom Schweizer Elektroingenieur René Sommer entwickelte Maus, die keine externe Stromquelle mehr benötigte. Massgebend für alle weiteren Modelle verschiedenster Hersteller war die mit ihr neu eingeführte Drei-Tasten-Funktion. Seit 1989 sind die Computermäuse von Logitech dank ihrer ergonomischen Form unverkennbar. Swatch Erfinder: Elmar Mock und Jacques Müller Zeitpunkt der Erfindung: 1983 Mitte der 1970er Jahre befand sich die Schweizer Uhrenindustrie in ihrer bis dahin grössten Krise, aufgrund starker Konkurrenz vom asiatischen Markt. 1983 wurde als Antwort auf die immer noch andauernde Krise die erste Uhr unter dem Markennamen Swatch präsentiert – eine revolutionäre Schweizer Uhr, welche hohe Qualität mit einem erschwinglichen Preis verband. Seither überrascht der von Nicolas G. Hayek geprägte Konzern stets mit innovativen Modellen und gilt sowohl im In- wie auch im Ausland als Aushängeschild der heutigen Uhrennation Schweiz. Mittlerweile hat sich die Swatch Uhr zur erfolgreichsten Armbanduhr aller Zeiten entwickelt, und Swatch zu einer der weltweit berühmtesten Marken. Das Ausstellungsobjekt wurde von Swatch zur Verfügung gestellt. Eiffelturm Erfinder: Maurice Koechlin Zeitpunkt der Erfindung: 1887 Maurice Koechlin wurde als Sohn von Frédérique Koechlin geboren, der eine Spinnerei betrieb. Der Spross einer angesehenen Grossbürger- und Industriellenfamilie besuchte in Mülhausen das Lycée und schrieb sich dann zum Studium der Ingenieurwissenschaften an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) – damals noch Polytechnikum – in Zürich ein. 1877 beendete er das Studium als Jahrgangsbester und trat als Ingenieur in die Eisenbahngesellschaft «Chemin de Fer de l’Est» ein. Zwei Jahre später wechselte er als leitender Ingenieur ins Büro von Gustave Eiffel. Sein wichtigstes Projekt sollte der Eiffelturm werden. Dieser wurde zwar nach Eiffel benannt, die Konstruktionsidee und statische Berechnungen dafür stammen jedoch von Koechlin. Ohne ihn gäbe es das Wahrzeichen von Paris nicht. Reissverschluss Erfinder: Martin Othmar Winterhalder Zeitpunkt der Erfindung: 1923 Der Reissverschluss wurde ab 1851 von mehreren Erfindern entwickelt. 1923 erwarb Martin Othmar Winterhalter aus St. Gallen das Patent für Europa, entwickelte den ursprünglich aus Kügelchen und Klemmbacken bestehenden Verschluss weiter und ersetzte diese durch die heute üblichen Rippen und Rillen. Er taufte das Produkt auf den Namen RiRi (Rippen und Rillen). In seiner Firma RiRi in Wuppertal, die später nach Mendrisio umsiedelte, wurde der erste serienmässig gefertigte Reissverschluss der Welt produziert. 1917 wurden Reissverschlüsse erstmals in grossem Umfang in der US Navy bei wetterfesten Anzügen von Lotsen eingesetzt. Erst ab 1925 hielt der Reissverschluss dann Einzug in die Alltagskleidung. Knoblauchpresse Erfinder: Karl Zysset Zeitpunkt der Erfindung: 1950 Die Knoblauchpresse wurde in den 1950er Jahren von Karl Zysset erfunden, dem Inhaber der Firma Zyliss mit Sitz in Zürich. Sie besteht meistens aus einem Kolben und einem Zylinder mit perforiertem Boden, die über ein zangenähnliches Hebelwerk betätigt werden. Die Knoblauchzehe wird in den Zylinder gelegt, dann wird mit dem oberen Hebel der Kolben in den Zylinder und damit die Zehe durch die kleinen Löcher im Zylinderboden gedrückt. Inzwischen gibt es verschiedene Varianten von Knoblauchpressen; darunter solche, bei denen man die Zehen ungeschält verwenden kann. Einige Knoblauchpressen verfügen zudem über ein Reinigungsinstrument, dank dem der Zylinderboden einfach von Rückständen befreit werden kann. Autom. Aufzug für Taschenuhren Erfinder: Abraham-Louis Perrelet Zeitpunkt der Erfindung: 1775 Der Schweizer Uhrmacher und Erfinder Abraham-Louis Perrelet stellte als Sohn eines Landwirts und Zimmermanns bereits in frühen Jahren technische Bauteile für Uhrmacher in der Gegend rund um Le Locle her. Nach seiner Ausbildung zum Uhrmacher tüftelte er intensiv an mechanischen Uhrwerken herum und erfand den automatischen Aufzug für Taschenuhren. Schifflistickmaschine Erfinder: Isaak Gröbli Zeitpunkt der Erfindung: 1863 Als 1843 Isaak Gröblis Vater starb, übernahm er mit seiner Mutter und den Geschwistern den heimischen Hof samt Weberei. Die Webstube rüstete er mit acht Jacquard-Webstühlen aus. Mit dem Aufkommen der Stickmaschinen Mitte des 19. Jahrhunderts kam Gröblis Erfolg. Als dann in der Umgebung von Uzwil auch noch die erste Nähmaschine auftauchte, sprang der Funke endgültig über. 1867 stellte Gröbli seine Erfindung die Schifflistickmaschine, eine Kombination aus Näh- und Stickmaschine, an der Weltausstellung in Paris vor. Diese Maschine eroberte ab 1880 den Markt. Die Ausstellungsobjekte wurden von der Firma Saurer Embroidery zur Verfügung gestellt. Dampfmaschine Erfinder: Charles E. L. Brown Zeitpunkt der Erfindung: 1865 Charles E. L. Brown, ein englischer Maschinenkonstrukteur, war Autodidakt und Praktiker mit einem ausserordentlichen räumlichen Vorstellungsvermögen. 1851 trat er in die Sulzer AG in Winterthur ein. Als Angestellter bei Sulzer entwickelte er eine Ventildampfmaschine, für die er 1878 die Goldene Medaille der Weltausstellung in Paris erhielt. 1871 entschloss er sich, die Firma zu verlassen, weil er die Gebrüder Sulzer nicht für den Bau von Dampflokomotiven gewinnen konnte. Zusammen mit Investoren gründete Brown schliesslich die Schweizerische Lokomotiv- und Maschinenfabrik (SLM) und wurde deren Direktor. Das Ausstellungsobjekt wurde von Lukas Lendenmann zur Verfügung gestellt. Velokette Erfinder: Hans Renold Zeitpunkt der Erfindung: 1880 1873 fuhr der 21-jährige Hans Renold, Sohn einer bürgerlichen Familie aus dem Aarau, nach England, wo er in Manchester Arbeit bei einer Maschinenexportfirma fand. Er erwarb 1879 einen kleinen Betrieb von James Slater in Salford, der Textilketten herstellt – die spätere Hans Renold Company. 1880 erfand er die Hülsenkette (Velokette) und rief damit einen neuen Industriezweig ins Leben. Hans Renolds Visionen waren jedoch nicht auf die Industrie des Vereinigten Königreichs beschränkt, weshalb er in den folgenden Jahren mit der internationalen Expansion seines Unternehmens begann. Renold wurde damit zum ältesten Antriebskettenhersteller, der heute noch besteht. Das Ausstellungsobjekt wurde von der Firma Renold Switzerland zur Verfügung gestellt. Künstliches Hüftgelenk Erfinder: Maurice Edmond Müller Zeitpunkt der Erfindung: 1963 Maurice Edmond Müller war ein Schweizer Chirurg und gilt als Pionier der Verbindung von Knochen durch Operation (Osteosynthese). In Zusammenarbeit mit Robert Mathys Senior und anderen Chirurgen stellte er Implantate zur Knochenbruchbehandlung her und erfand das künstliche Hüftgelenk. Das Ausstellungsobjekt wurde von der Firma Mathys AG Bettlach zur Verfügung gestellt.
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