PADERBORNER KULTUR WESTFALEN-BLATT Nr. 15 Dienstag, 19. Januar 2016 Ewig junges Kabarett »Ich bin dann mal weg« Paderborn (WV). Was verbindet Hape Kerkeling, Verona Pooth, Shirley McLaine, Otto von Habsburg und manche andere Berühmtheit? Sie alle pilgerten auf dem Jakobsweg. Die Paderbornerin Marlene Timmer gibt an diesem Freitag, 17.30 Uhr, im Cineplex an der Westernstraße einen 30-minütigen Einblick in das »Erlebnis Pilgern« speziell auf den Jakobswegen in Deutschland und Spanien. Im Anschluss an den Kurzvortrag wird der Film »Ich bin dann mal weg« nach der Dokumentation von Kerkeling gezeigt. »Stichlinge« werden 50 Endgültig »Endstation« Paderborn (WV). Tennessee Williams Drama »Endstation Sehnsucht« wird am Samstag, 6. Februar, um 19.30 Uhr zum letzten Mal in dieser Saison am Theater Paderborn gespielt. Im Mittelpunkt steht die alternde, kapriziöse Südstaatenschönheit Blanche Dubois, die in das ärmliche, aber glückliche Leben ihrer Schwester Stella und deren Mann Stanley einbricht. Blanche verheimlicht delikate Details ihrer Vergangenheit und provoziert eine finale Katastrophe. Karten für die letzte Vorstellung gibt es an der Theaterkasse. Wie Opas Krieg auf die Enkel wirkt Paderborn (WV). Seit einigen Jahren ist bekannt, dass Kriegserfahrungen von Menschen weiterwirken und Folgen auch für die nachfolgenden Generationen haben. Am Dienstag, 26. Januar, hält Prof. Dr. Sabine Alexandra Engel von der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen (Katho, Abteilung Paderborn) einen Vortrag zum Thema »Kriegskinder – Kriegsenkel: Wie Kriegserlebnisse an die Kindergeneration weitergegeben werden«. Beginn ist um 19 Uhr im Hörsaal U01 der Katho, Leostraße 19. Liebeslieder auf der Deele Salzkotten (WV). Der Liedermacher Pascal Gentner ist an diesem Freitag beim Deelenkonzert auf dem Vauß-Hof in SalzkottenScharmede zu Gast. Um 20 Uhr packt er seine Gitarre aus und singt über die Liebe und das Leben. Gentner ist Deutsch-Franzose, geboren in Casablanca und inzwischen in Norddeutschland zuhause. Sechs CDs hat er in den 15 Jahren, in denen er als Liedermacher durch die Lande zieht, herausgebracht. Zum Konzert auf der Deele reicht Familie Pötting vom Vauß-Hof Getränke und Snacks. Gitarrenspiel neu entdecken Paderborn (WV). Der Jazz-Gitarrist und Musikpädagoge Jens Hausmann gibt am Wochenende 23. und 24. Januar ein Kompaktseminar »Fingerstyle, Songbegleitung und mehr« in Paderborn. Unterrichtet wird am Samstag von 10 bis 16 Uhr und am Sonntag von 10 bis 13 Uhr in der Schule für Musik am Querweg. Die Teilnahme kostet 80, ermäßigt 65 Euro (Anmeldung: Tel. 05251/76613). Angesprochen werden ausschließlich Erwachsene: Anfänger mit guten Vorkenntnissen sowie Wiedereinsteiger nach längerer Spielpause. Letzte Warnung: Mira haut ab Paderborn (WV). Mira haut ab und hinterlässt ihrer Mutter die Nachricht: »Ich will, dass sich in unserer Familie etwas ändert.« Was sich danach im Leben der Jugendlichen und ihrer Eltern ereignet, das schildert das Theaterstück »Letzte Warnung – A Long Way Home« von Lorenz Hippe, das die Theater-AG des Paderborner Gymnasiums St. Michael einstudiert hat. Öffentliche Aufführungen sind am Dienstag und Mittwoch, 26. und 27. Januar, jeweils um 19.30 Uhr in der Schulaula. Die aktuelle Besetzung der »Mindener Stichlinge«, aufgehübscht für das 50-jährige Jubiläum: (von links) Stephan Winkelhake, Rolf Berkenbrink, Annika Lindemann, Gründer Birger Hausmann, Kirsten Gerlhof und Frank Oesterwinter. Foto: Bernd Horstmann Paderborn (WV). Deutschlands ältestes, aktives Amateurkabarett, das Ensemble »Mindener Stichlinge«, hat Jubiläum. Gefeiert wird am Donnerstag, 25. Februar, um 20 Uhr in der Kulturwerkstatt. Unter dem Motto »Goldene Hochzeit – verliebt wie am ersten Tag« lassen die Stichlinge 50 Jahre Amateurkabarett Revue passieren. Es gibt kein Thema, vor dem die westfälischen Satiriker Halt machen: Egal wie kalt – Hauptsache warm, die Grammatik der Ehe, die Ente von der Rente, Banken ohne Schranken, Deutsche Bahn: Absurdistan, Streichorchester der Berliner Kakophoniker, das Alfa und sein Omega, gesicherte Einbrüche, Kommunal-Tango, die SPD sucht ihre Mutti, Griechischer Wein und vieles mehr. Beim aktuellen Programm hatte das Publikum ein Wörtchen mitzureden, 1000 Zuschriften bestimmten schließlich ein »Best of«-Programm mit Texten, die trotz ihres Alters nichts an Aktualität eingebüßt haben. Was einst als Satire gedacht war, ist oft Realität geworden. Karten zum Preis von 15, ermäßigt 12 Euro (zuzgl. VVK-Gebühr) gibt es bei Ticket Direct und im Ticket-Center. Veranstalter ist das Theater im Esszimmer. Netzwerk für Kreative gegründet Projekt »0525.1fallsreich« startet im Februar – Gründerinnen sind Julia Ures und Rita Maria Fust Von Isabell W a s c h k i e s P a d e r b o r n (WV). Paderborns kreative Köpfe treffen aufeinander und stellen gemeinsame Projekte auf die Beine. Das haben sich die Journalistin Julia Ures (34) und die Roman-Autorin Rita Maria Fust (44) mit ihrem neuen Projekt »0525.1fallsreich« auf die Fahnen geschrieben. Im Februar startet es im Café »Markt 5« mit Blick auf den Dom. In der frisch gegründeten Gruppe vernetzen sich Filmemacher, Musiker, Autoren, Texter, Designer und andere Vielseitig-Interessierte – vor allem diejenigen, die mit ihrem kreativen Beruf erfolgreich sein und Geld verdienen wollen. Unterstützt werden sie dabei von der Wirtschaftsförderung und dem Kulturamt Paderborn. Julia Ures und Rita Maria Fust möchten vor allem Künstler und Kulturschaffende aus Paderborn und Umgebung ansprechen. Viele Paderborner seien zwar kreativ, aber: Sie könnten auch gemeinsame Projekte auf die Beine stellen. Überschneidungen gebe es genug – und falls nicht: Gegensätze ziehen sich an. Sollte, hätte, könnte, würde – nein, machen sei die Devise. »Wir haben im Gefühl, dass Potenzial in den Paderbornern verborgen ist«, weiß Julia Ures, die seit vielen Jahren in Paderborn lebt und als Moderatorin bei einem Radiosender tätig ist. Dass auch in Rita Maria Fust eine kreative Ader steckt, zeigt die gebürtige Paderbornerin nicht nur in ihren Romanen mit historischem Bezug zu ihrer derzeitigen Wahlheimat Lippstadt. Die Idee ist beim Kreativfrühstück der Paderborner Wirtschaftsförderung entstanden, das Ures moderierte und Fust als Teilnehmerin besuchte. Nach einer Umfrage unter den Besuchern stellte sich im vergangenen Jahr heraus: In Paderborn fehlt ein Netzwerk, das kreative Köpfe zu- sammenbringt. Kaum hat die Idee im Raum gestanden, haben sie sich an die Arbeit gemacht und Konzept, Homepage und Logo entworfen. Sie sind sich sicher, dass nicht nur die Paderborner, sondern auch die Stadt von diesem Projekt profitieren werden. Für die Umsetzung kreativer Ideen brauche es sicherlich mehr als nur ein einziges Treffen. »Im Idealfall kommen die Leute nach dem ersten Treffen ins Gespräch und haben anschließend privat weiterhin Kontakt«, sind sich Ures und Fust einig. Aber auch wenn das nicht klappe, erhoffen sie sich einen entspannten Abend mit guten Gesprächen. Insgesamt planen sie vier Treffen im Jahr. Die erste Veranstaltung findet am Donnerstag, 25. Februar, um 19.30 Uhr im Café »Markt 5« in Paderborn statt. Weitere Informationen gibt es bei Facebook (www.facebook.com/05251fallsreich) und auf der Homepage. ____________________________ www.05251fallsreich.com @ Julia Ures (links) und Rita Maria Fust haben das neue Projekt »0525.1fallsreich« ins Leben gerufen. Foto: Thorsten Henning Hörgenuss der Extraklasse Eldering Ensemble und Gast-Bratschist Matthias Buchholz beeindrucken durch Emotionalität Von Andrea A u f f e n b e r g P a d e r b o r n (WV). Es gibt Konzertabende, die man nicht so schnell vergisst. Das Konzert mit dem Eldering Ensemble, das am Sonntag im Konzertzyklus der Philharmonischen Gesellschaft in der Kaiserpfalz zum Hörgenuss der Extraklasse avancierte, gehört dazu. Das Trio, bestehend aus Simon Monger (Violine), Jeanette Gier (Violoncello) und Sandra Urba (Klavier), hat sich nach dem holländischen Geiger und Pädagogen Bram Eldering benannt. Im Kern konzentriert sich das Ensemble auf Klaviertrios von der Frühklassik bis zur Moderne. Am Sonntagabend gastierte hierzu noch Matthias Buchholz (Viola) beim Quartett in g-Moll von Johannes Brahms. Gleich zu Beginn demonstrierten die drei Musiker des Ur-Ensembles bei Joseph Haydns »Trio für Klavier, Violine und Violoncello« sowie beim »Trio pour Violon, Violoncello et Piano« von Jean Francaix wunderbare Leichtigkeit und Kantabilität. Ein eigenständig ausformulierter Klavierpart als klanglicher Gegenpol zu den Streichinstrumenten verlieh den Interpretationen dabei besondere Intensität. Glänzend gelang das Wechselspiel der Instrumente bei den vielfältigen Stimmungen, die den Werken innewohnen. Die Musiker meisterten einfühlsam und tonschön, mit technischer Brillanz und dynamischem Facettenreichtum Haydns Trio sowohl im »Allegro« als auch im »Andante«. Rhythmische Vitalität forderte den Instrumentalisten vor allem das »Finale Presto« ab. Zur Sternstunde wurde das dargebotene Trio des aus Paderborns Partnerstadt Le Mans stammenden Jean Francaix als brodelnde Seelen- und Nervenmusik, schwungvoll, zerrissen, wild und zart. Bewundernswert, wie die in Paderborn aufgewachsene Pianistin Sandra Urban nahtlos hämmernde Akkordik, perlende Läufe und sanfte Lyrik aneinanderreihte und mit den Streichern hervorragend kommunizierte. Mit einem kräftigen »Allegro« schafften die Solisten mit Gast Matthias Buchholz an der Viola schlussendlich beim Quartett in gMoll von Johannes Brahms eine energiegeladene, anziehende Atmosphäre. Technisch perfekt und von mitreißender Spiellust war das Eldering Ensemble in der langen Reihe der Konzerte der Philharmonischen Gesellschaft eine wahre Bereicherung. Das lag nicht zuletzt an der geschickten Werkauswahl, mit der sich die international erfahrenen Musiker präsentierten. In allen drei dargebotenen Stücken punkteten die Musiker mit einer höchsten Ansprüchen genügenden überlegten Wiedergabe, die mit Spannung und zarter Bogenführung bei den Streichern und geschmeidig-brillantem, nuanciertem Klavierspiel überraschte. Trotz ihrer Jugend verfügen die Musiker des Eldering Ensembles über große spielerische Erfahrung: (von Francaix strahlte so im Licht der Empfindsamkeit mit schlankem Ton, Präzision und schmalem Vibrato. Die Soli wurden hier in aller Natürlichkeit musiziert. Kein Wunder, dass nach einem tollen Kammermusikabend der Applaus kaum nachlassen wollte. links) Jeanette Gier (Violoncello), Simon Monger (Violine) und Sandra Urba (Klavier). Foto: WV
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