BS: Dies ist der Tag, den der Herr gemacht hat. Wir

Hour of Power Deutschland
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Hour of Power vom 01.11.2015
Begrüßung (Bobby und Hannah Schuller):
BS:
Dies ist der Tag, den der Herr gemacht hat. Wir werden froh und glücklich
sein.
HS:
Sie sollen wissen, dass Gott der ultimative Vater ist, jetzt und in Ewigkeit.
Wissen sie, dass sie einen besonderen Platz im Herzen Gottes haben? Er liebt
es mit ihnen zusammen zu sein. Sie sind sein geliebtes Kind. Wenden sie sich
bitte zu ihren Nachbarn und begrüßen sie einander mit den Worten: Gott liebt
sie, und ich auch.
BS:
Heute sind besondere Gäste in unserem Gottesdienst, Earl und Margaret
Lemar. Heben sie kurz die Hände. Sie kommen aus Australien und sind dort im
Vorstand von Hour of Power. Wir freuen uns, dass sie heute mit uns
Gottesdienst feiern. Und wenn wir heute mit einem Gebet anfangen, wollen wir
natürlich an zwei Dinge besonders denken. Wir leiden immer noch unter den
schrecklichen Ereignissen in Charleston und kämpfen damit. Ich weiß, dass viele
darüber reden und trauern, also wollen wir heute dafür beten. Viele haben auch
von meinem Cousin Timmy Milner gehört, der einen Unfall hatte und wir beten
auch für ihn. Es geht ihm soweit gut, aber ich…
HS:
Seine Verlobte ist auch betroffen.
BS:
..und ja auch seine Verlobte. Wir haben noch nicht viel von ihnen gehört.
Wir beten beten jetzt dafür. Vater im Himmel, danke, dass wir uns nicht sorgen
müssen. Wir können dir vertrauen, Herr. Danke, dass du in unserem Land bist,
du bist bei unserem Volk und durch deinen Heiligen Geist wirkst du in der
Geschichte. Du tust große Dinge und veränderst alles so, dass es in Einklang mit
deiner Liebe kommt, mit deinem Frieden und mit deiner Freude. Vater, wir beten
für die Menschen, deren Herzen gebrochen sind und für ihr ganzes Leben. Wir
bitten um Heilung, Vater. Wir bitten dich auch für meinen Cousin Timmy und
seine Verlobte, Breezy. Wir beten für alle hier die unter einer Tragödie, oder
Krankheit leiden. Bitte schenke du deinen Frieden und sende deine Kraft, die die
Kranken heilt. Herr, wir danken dir und glauben, dass heute dein Tag ist. Dieser
Tag kann ein Tag voller Freude sein. Wir lieben dich. In Jesu Namen. Amen.
Bibellesung – Psalm 1 – (Hannah Schuller):
Hören Sie das Wort des Herrn:
Glücklich ist, wer nicht lebt wie Menschen, die von Gott nichts wissen wollen.
Glücklich ist, wer sich kein Beispiel an denen nimmt, die gegen Gottes Willen
verstoßen. Glücklich ist, wer sich fern hält von denen, die über alles Heilige
herziehen. Glücklich ist, wer Freude hat am Gesetz des Herrn und darüber
nachdenkt - Tag und Nacht. Er ist wie ein Baum, der nah am Wasser steht, der
Frucht trägt jedes Jahr und dessen Blätter nie verwelken. Was er sich vornimmt,
das gelingt. Ganz anders ergeht es allen, denen Gott gleichgültig ist: Sie sind wie
dürres Laub, das der Wind verweht. Vor Gottes Gericht können sie nicht
bestehen. Weil sie ihn abgelehnt haben, sind sie von seiner Gemeinde
ausgeschlossen. Der Herr sorgt für alle, die nach seinem Wort leben. Doch wer
sich ihm trotzig verschließt, der läuft in sein Verderben.
Möge unser Leben bereichert werden während wir neu in Gottes Wort lesen und
unser Leben damit füllen.
Bekenntnis Hour of Power (Bobby Schuller):
Lassen Sie uns gemeinsam für unser Bekenntnis aufstehen. Halten sie die
Hände bitte so vor sich, als Zeichen, dass sie von Gott empfangen.
Ich bin nicht, was ich tue. Ich bin nicht, was ich habe. Ich bin nicht, was andere
über mich sagen. Ich bin ein geliebtes Kind Gottes. Das ist es, was ich bin.
Niemand kann mir das nehmen. Ich brauche mich nicht zu sorgen. Ich muss
nicht hetzen. Ich kann meinem Freund Jesus vertrauen und seine Liebe mit der
Welt teilen. Amen.
1
Predigt „Die Psalmen: Der Weg der Weisheit!“ (Bobby Schuller):
Ich habe immer gedacht, die Bibel wäre eine Sammlung von Regeln, die ich gegen andere
verwenden kann. Jetzt weiß ich, dass die Bibel wie eine Kiste voller Liebesbriefe ist oder wie
geheime Nachrichten von einem Vater aus längst vergessener Zeit für mich.
Ich will ihnen eine Geschichte erzählen. Die Geschichte davon, wie ich mich in Hannah Presley
verliebt habe. Ich war mit einem Mädchen zusammen. Sie hieß Trish, spielte Volleyball und wir
waren in derselben Kirche. Ich war 16 und war gerade nach Oklahoma gezogen und Trish wollte
mich ihrer Freundin Hannah Presley vorstellen. Ja, sie ist mit Elvis verwandt, falls sie sich gefragt
haben. Trish sagte: “Hannah, das hier ist mein Freund Bobby!” und es war wie im Film. Der Blick
auf ihre Arme und ihre Haare. Ich sah sie an und sagte natürlich: „Schön, dich kennen zu lernen.
Ich heiße Bobby.“ Sie behauptet jedenfalls, das ich das gesagt hätte. Ich war sofort Hals über Kopf
in Hannah verliebt und jedes Mal, wenn ich mit ihr reden wollte, brachte ich kein Wort heraus. Sie
traf sich schon bald mit einem Freund von mir, der eine richtige Zehn ist. Ein sehr gut aussehender
Kerl. Die beiden gingen während der ganzen Schulzeit miteinander. Ich war so verliebt in dieses
Mädchen und konnte sie zu keinem Rendezvous einladen. Sie waren auch noch zusammen als ich
aufs College ging und studierte. Ich hatte eine lange Reise geplant, auf der ich 7 Monate lang in
Deutschland war, um beim Fernsehen zu arbeiten. Am Tag bevor ich flog, fand ich heraus, dass
die beiden Schluss gemacht hatten und ich war dabei für fast ein Jahr das Land zu verlassen. Und
natürlich war ich die ganze Zeit, in der ich weg war, völlig fertig, weil ich so verliebt in dieses
Mädchen war, die wahrscheinlich nicht mal weiß, dass es mich überhaupt gibt. Ich war so verliebt
in sie. Eines Tages, als ich in Deutschland war und gearbeitet habe, habe ich beschlossen,
zusammen mit einem Freund nach Venedig zu fahren. Dort in Venedig hat es geregnet.
Ich war ganz alleine, weil dieser Kumpel keine gute Gesellschaft für mich war. Ich ging spazieren,
und sah überall nur verliebte Pärchen die Händchen halten, sich küssen, Venedig genießen und
ich dachte: Wieso hänge ich hier allein in Venedig rum, wo ich doch zu Hause in Oklahoma
jemanden liebe. Die Gelegenheit, auf die ich Jahre lang gewartet habe, ist endlich da und ich
verpasse sie. Ich überlegte, ob ich sie anrufe. Nein, das ist verrückt. Sie kennt mich nicht mal.
Vielleicht kennt sie meinen Namen, aber keine Ahnung. Nein, sie kannte ihn.
Also habe ich schönes Pergamentpapier gekauft, sowie Umschläge, Siegelwachs und ein kleines
Siegel mit einem S darauf. Dann habe ich einen schmalzigen Brief geschrieben. Über viele Seiten
lang. „Ich bin verliebt in dich. Ich liebe dich schon seit Jahren. Ich wollte immer nur mit dir
zusammen sein. Ich habe ewig gewartet und jetzt am Tag bevor ich wieder nach Deutschland
reise, stecke ich hier in Venedig und habe Sehnsucht nach dir. Ich schüttete in diesem Brief ihr
mein Herz aus. Ich faltete ihn an einem regnerischen Abend zusammen, steckte ihn in den
Umschlag und trug ihn immer während meiner Zeit in Europa bei mir. Ich war sicher, dass wir uns
eines Tages verlieben würden, und wir zusammenkommen und ich ihr dann diesen Brief geben
würde. Ich komme heim. Es ist mein erster Tag in Tulsa. Ich bin im Einkaufszentrum und wen sehe
ich da, ausgerechnet vor „Victoria’s Secret“ stehen? Wirklich wahr. Hannah Schuller...damals noch
Hannah Presley. Sie sagte: “Hey Bobby, schön, dich wieder zu sehen.” Ich darauf: „Es ist auch
schön, dich wieder zu sehen.“ Sie sagte: „Bei mir zu Hause ist heute Abend Bibelkreis. Komm
doch vorbei.” Ich sagte: „Ich bin da.“ Dann habe ich mein letztes Geld zusammen gekratzt und bin
zu „Banana Republic“. Schließlich musste ich umwerfend aussehen. Also holte ich mir ein neues
Outfit. Ich machte mich richtig chic und natürlich kam ich zu spät zum Bibelkreis. Ich kam rein, der
Lobpreisleiter spielte Gitarre und der Raum war so groß wie ein Theater. Einige hundert Leute
waren da.
Und unten, gleich rechts vorne sitzt meine Traumfrau. Das Mädchen, das ich immer wollte. Da sitzt
sie. Hannah und neben ihr? Ein freier Platz. Ich denke, der ist für mich. Ich sehe runter, aber dann
blicke ich die Treppe hoch und da steht ihr alter Freund. Ich schaue auf den leeren Platz und
denke nur: Gott nein. Ich sehe zu, wie er Stufe um Stufe herunter geht, sich neben sie setzt und
den Arm um sie legt. Ja, sie sind wieder zusammen gekommen, als ich in Europa war.
Ich bin sehr wütend nach Hause gegangen. Ich hatte immer noch diesen Brief, den ich monatelang
mit mir herum getragen hatte. Ich war völlig verliebt in dieses Mädchen und sie war wieder mit
diesem Kerl zusammen. Ein wirklich netter Kerl, gut aussehend und ich hatte meine Chance
verpasst. Die Jahre vergehen. Ich bin verliebt in Hannah. Und eines Tages in Panama, nachdem
sie endlich mit dem anderen Schluss gemacht hat, fangen wir an uns zu verabreden. Wir gingen
miteinander aus und die Monate vergingen. Wir sind verliebt und erleben viele schöne Sachen
miteinander, aber ich habe ihr immer noch nicht gesagt, dass ich schon seit Ewigkeiten in sie
verliebt bin. Dass ich seit Jahren diesen Brief mit mir herumtrage.
2
Diesen Brief von dem ich jahrelang geträumt habe, dass ihn ihr gebe und sage: Hannah, in Italien
wolle ich schon mit dir zusammensein und ich liebe dich, seit dem wir zum ersten Mal gesehen
haben. Ich wollte dich schon immer heiraten und all den ganzen Kram, den man einem Mädchen
auf keinen Fall bei der ersten Verabredung sagen sollte.
Dann habe ich ihr zum Geburtstag ein Kleid gekauft, sie zum Essen ausgeführt und ihr die ganze
Geschichte von diesem Brief erzählt. Davon, dass ich ihn oft am liebsten ins Feuer geworfen hätte
und ihn manchmal an die Wand gefeuert hatte. Dieses Versprechen, diesen kleinen Brief. Ich
schob ihn über den Tisch und sagte: Ich habe den Brief immer noch. Hier ist er für dich. Ich habe
dich immer geliebt. Hier ist der Beweis.“ Ich weiß, das ist total süß. Sie weinte. Wir waren verliebt
und gingen miteinander.
Und jetzt sind Hannah und ich seit 12 Jahren verheiratet. Wir haben zwei unglaubliche Kinder, eine
wunderbare Familie und wir schreiben uns immer noch Liebesbriefe. Ständig. Sie hat eine
Schachtel mit Briefen von mir und ich habe eine Schachtel mit Briefen von ihr. Und einmal, als sie
alleine ihre Familie in Tulsa besucht hat, war ich zuhause und fühlte mich einsam. Ich machte die
Schachtel auf und las einige der Briefe durch.
Warum ich ihnen diese Geschichte erzähle ist, dass sie nicht weit weg von dem ist, wie Gott die
Bibel für uns sieht. Die Bibel ist Gottes Liebesbrief an seine Braut, seine Kinder, sein Volk, seine
Kirche. In der Bibel lesen wir, dass Gott sagt; ich habe dich die ganze Zeit geliebt und wenn du
einsam bist, wenn du das Gefühl hast, ich bin nicht da, dann lies meine Liebesbriefe an dich. Ich
liebe dich, du bist mein geliebtes Kind. Alles wird gut.
Sehen sie, die Bibel ist wie eine Schachtel voller Liebesbriefe an die Braut Christi in denen Jesus
sagt, ich liebe dich. Wenn sie jetzt sagen, mit der Beschreibung bin ich nicht so glücklich, dann
formuliere ich es so: Die Bibel ist wie die Briefe, die man am Vatertag bekommt. Briefe von einem
Vater der seine Kinder im Krieg verlassen musste, der gestorben ist.
Vor kurzem kursierte eine Geschichte über einen Mann in Texas, 28 Jahre alt, der an Krebs
erkrankt ist und ein sieben Monate altes Baby hatte. Der Krebs war schon in Stadium 4. Er wusste,
dass er bald stirbt und nur noch ein paar Wochen zu leben hat. Und so machte er einige Videos, in
denen er seiner Tochter erzählte, was es heißt, auf Gottes Art zu leben und den Herrn zu kennen,
ein gutes Leben zu führen. Er sprach davon, warum er sich selbst jetzt wo er bald stirbt so
gesegnet fühlt, keine Angst vor dem Tod hat und sein Leben ganz in Gottes Hand legt. Er schrieb
ihr Geburtstagskarten für jeden Geburtstag bis zu ihrem 85. Lebensjahr, so dass sie jeden
Geburtstag einen Brief von ihm öffnen konnte und eine Geburtstagskarte von ihrem Vater finden
würde. So ähnlich ist die Bibel. Wie Briefe von unserem Vater. Wie Briefe von unseren Vorfahren
von vor 2.000 Jahren. Die Bibel ist nicht nur ein Buch, sie ist eine Bibliothek.
Eine Sammlung von Büchern, die über tausende von Jahren von unseren geistlichen Vorfahren
zusammengetragen wurde, die Gott begegnet sind, wie er in der Geschichte unglaubliche Dinge
vollbracht hat. Sie wollten sicher gehen, dass seine Taten nicht vergessen werden, wenn sie nicht
mehr sind und dass wir die Geschichte Gottes, seine Prinzipien und das Wort Gottes kennen und
es für immer in unseren Herzen tragen.
Die Bibel ist wie diese Videos von diesem Vater an seine Tochter. Wie kleine Zettel und Notizen,
die Verliebte einander schreiben und zustecken. Sie ist eine Nachricht von Gott an sie, genau für
diesen Augenblick. Sie hat 4.000 Jahre gebraucht um dort hin zu kommen, wo sie jetzt liegt. Auf
ihrem Tisch und verstaubt.
Heute möchte ich darüber sprechen, wie die Bibel sich in ihrem Leben entfalten kann. Die Bibel ist
genau für Sie geschrieben worden. Nicht als ein esoterisches, historisches Dokument, sondern als
etwas, dass für sie jetzt und hier gilt und relevant ist. Wenn wir Bibel lesen und sie auswendig
lernen, trainieren wir tatsächlich unsere Ohren, unsere geistlichen Ohren darauf zu erkennen, wie
Papas Stimme klingt. Wenn sie die Bibel lesen und sie studieren, und sie zu einem wichtigen Teil
ihres Lebens machen, erkennen sie auch, wenn Gott zu ihnen spricht, weil es mit seinem Wort in
der Bibel übereinstimmt.
Wir beginnen heute mit Psalm 1. Psalm 1 bereitet die Bühne für alle anderen Psalmen und meine
Frau hat ihn heute so wunderbar vorgelesen. Er hört sich etwa so an: Glücklich ist der Mann, der
nicht im Rat der Gottlosen läuft, noch auf dem Weg der Sünder steht, oder unter den Spöttern
sitzt.” Stellen sie sich das erste Bild vor. Man bekommt hier drei Bilder eines Mannes während er
älter wird vorgestellt. Zuerst einen jungen Mann, der nach dem Rat der Gottlosen handelt. Anders
gesagt, er hört auf die gottlosen, selbstsüchtigen, bösen Männer und entfaltet ihren Rat in seinem
Leben, seiner DNA. Gesegnet, Glücklich, der Mann der nicht auf ihre Worte hört oder auf dem
Weg der Sünder steht.
3
Man stellt sich einen Mann mittleren Alters vor, der in Sünden versinkt. Oder im Kreis der Spötter
sitzt. Da stellt man sich einen alten verhärmten Greis vor, der da sitzt und alle anmeckert, die
vorüber gehen. Das sind Bilder von Menschen, die auf den Rat der Welt hören und nicht auf den
Rat Gottes. Leute, die im Lauf ihres Lebens verschrumpeln und verwittern und zu einem alten
Griesgram werden, der im Stuhl sitzt, spottet und alle nur kritisiert, weil sie selbst keine Freude,
keine Hoffnung, keine Träume mehr im Herzen tragen. So jemand möchte ich nicht werden. Sie
etwa?
Er schreibt dann: Glücklich der Mensch, der nicht so ist. “Glücklich der Mensch, der nicht im Kreis
der Spötter sitzt, sondern sich erfreut an den Worten des Herrn.” An der Bibel, dem Gesetz, hat er
seine Freude, an den Worten des Herrn. Und über diese Worte in der Bibel denkt er jeden Tag und
jede Nacht nach. Und hier entsteht ein völlig anderes Bild der Altersphasen. “Der ist wie ein Baum,
gepflanzt an Wasserbächen. Seine Blätter verwelken nicht und er bringt Frucht zu seiner Zeit.
Alles was er tut, gelingt ihm.” Das ist fast genau das gegenteilige Bild. Ein Baum, der an einem
Bach gepflanzt ist. Im Alter verschrumpelt er nicht und geht ein und spottet, sondern er wächst und
segnet. Während er älter wird, gedeiht er und bringt Frucht und alles was er tut gelingt ihm.
Warum? Wegen dieser einen Sache. Weil er über die Worte Gottes nachsinnt. Er sinnt nach über
die Bibel, über Gottes Weg. Er sucht seinen größten Rat und das beste Wort in der Bibel. Das
bedeutet ihm oder ihr alles.
Das jüdische Volk, und das sieht man durch die Psalmen auch, liebte und liebt immer noch Gottes
Wort. In vielen Orthodoxen Synagogen fangen die Leute an zu hüpfen und zu tanzen, wenn die
Torah präsentiert und vorgelesen wird. Sie feiern eine Bibel-Party und springen. Ich weiß noch, wie
ich in die Eastman Curtis Kirche ging und wenn der Prediger sagte: Schlagt eure Bibel auf! Dann
schnappte sich jeder seine Bibel und rief „wooo“!!! Genau so. Es wäre schön, wenn wir das auch
machen. Ich verlange sowieso schon viel, also bitte ich sie nicht auch noch darum.
Aber ich erinnere mich an die Freude und den Durst, den Hunger nach Gottes Wort. Und deshalb
ist die Denkweise im Judentum die, dass wenn eine Generation das Wort Gottes vergisst, das
ganze Volk für immer verloren ist. Gottes Wort ist das Blut in unseren Adern. Es bringt unser Herz
zum schlagen und gibt uns Leben. Durch Gottes Wort werden wir sein Volk und Gott hat uns die
Ehre erwiesen uns sein Wort zu geben.
Im Psalm 1 steht das wichtigste Wort und zugleich das, was am meisten ignoriert wird und zwar
folgendes. Das hebräische Wort heißt Hagaw. Sagen sie mal Hagaw. Es klingt nach dem, was es
heißt. Hagaw, wird übersetzt mit nachsinnen. Er sinnt nach über die Torah. Er meditiert über die
Bibel. Im Westen mögen wir dieses Wort nicht so sehr. Wir analysieren die Bibel lieber. Wir
sezieren Gottes Wort. Wir schreiben Bibelworte auf Lernkarten und diskutieren darüber. Und das
ist auch gut. Lernkarten sind gut, aber Hagaw heißt mehr als studieren. Es beinhaltet lernen, aber
ist mehr eine Meditation. Tatsächlich heißt das Wort auch seufzen oder singen. Wenn man die
Rabbis an der Klagemauer sieht, machen sie genau das. Sie sagen die Torah wieder und wieder
auf. Sie meditieren über die Schrift.
Fast immer wenn in der Bibel über die Bibel gesprochen wird, steht da nicht studieren. Zu
studieren, lernen ist absolut wichtig und das Studium gehört auch zu diesem Wort meditieren dazu,
aber das Wort was meistens gebraucht wird heißt meditieren. Nachsinnen. Zu erleben dass das
Wort Gottes mehr hat als wir hier verstehen. Zu verstehen, dass Gottes Wort in unserem Herz
etwas bewirkt.
Ich erinnere mich noch an die Zeit, wo ich meinen Dienst als Pastor angefangen hatte und mich
traf mit Bill Gaultiere. Einige kennen ihn vielleicht. Ich fühlte mich ausgebrannt und hatte irgendwie
keine Kraft mehr für meine Arbeit, Menschen zu helfen, die Anrufe anzunehmen,
Krankenhausbesuche zu machen, Trauungen und Beerdigungen zu halten. Ich fühlte mich einfach
nur leer. Kennen sie das Gefühl? Und es war nicht so, dass ich keine Bibel gelesen hätte. Das
habe ich. Ich habe sie gelesen, studiert, griechisch gelernt, war am theologischen Seminar. Und
trotzdem fühlte ich mich innerlich leer. Ich fing an, alle möglichen dummen Sachen anzustellen.
Sah ohne Ende fern. Ich fühlte mich innerlich leer und doch meinte ich, dass ich alles richtig
mache. Dann machten wir diese Reise ins Prince of Peace Benediktinerkloster in Oceanside; sehr
katholisch. Für mich als protestantischen Prediger war das ehrlich ziemlich ungemütlich. Und doch
hat es meinen Blick auf katholische Spiritualität und die Kirche insgesamt verändert.
Wir sind dort hingefahren, verbrachten das Wochenende dort und haben viel über mein inneres
Leben geredet. Am Morgen sind wir dann zu dem Frühgebet, ich habe den Namen vergessen. Ich
glaube Laudes. Ja genau. Wir sind zur Laudes gegangen. Es war halb sechs Uhr morgens. Es gab
zwei Chor Emproen und die Mönche kamen herein und hatten ihre braunen Habite an und ihre
Hände in den Ärmeln der Robe verborgen. Sehr würdevoll.
4
Sie gingen auf die eine und die andere Seite im vorderen Teil der Kirche. Die Orgel fing an zu
spielen. Das war keine bombastische Orgel. Eher eine sehr sanfte, leise Orgel und die Männer
fingen an, die Psalmen hin und her zu singen. „Glücklich ist der Mann der nicht im Rat der
Gottlosen sitzt.“ Und das ging immer weiter während ich da saß. Ich habe es erkannt. Es warren
Psalmen. Ich wusste, was die Männer singen. Zuerst wusste ich nicht, was ich tun soll, weil es
keine Anleitung gab. Ich sitze also da und ganz plötzlich fand ich wieder, völlig durchsättigt, von
Gottes Wort. Ich erlebte die Bibel. Nicht als eine akademische Studie, sondern als Gottes Worte in
Musik gefasst und ich konnte nicht anders als über die Macht dieser Worte nachzudenken. Ich war
da und wurde umhüllt von diesen Worten und fand mich an einem Ort wieder auf meinem Weg, wo
ich vorher nie war. Mir war nicht klar, dass mein Leben nie mehr das selbe sein konnte, weil ich
jetzt die Bibel ansehe als etwas, das ich nicht nur studiere und das wars, sondern ich betrachte
jetzt die Bibel als etwas, worüber ich meditiere.
Anders gesagt, wenn ich fertig bin mit Bibel lesen, nehme ich mir noch mal Zeit, und lasse die
Bibel mich lesen. Was heißt es, wenn ich von jemandem der die Bibel studiert zu einem werde, der
sich von der Bibel untersuchen lässt? Jemand der sein Herz prüfen lässt, sein Leben anschaut und
meditiert und tief in Gottes Wort eintaucht. Ich habe gemerkt, dass ich zwar durch die Bibel etwas
über Gott erfahren habe, aber Gott nicht durch die Bibel erlebt habe. Das ist vielleicht auch die
Wand vor der sie heute stehen. Das könnte die Sache sein. Sie sagen, ich lese die Bibel, aber sie
spricht mich nicht an. ich frage sie, meditieren sie über die Bibel? Was heißt das? Nehmen sie ein
paar Verse und nehmen sie sich Zeit. Fokussieren sie sich. Lesen sie die Verse ein paar Mal laut,
unterbrechen sie und lassen sie den Heiligen Geist zu sich sprechen durch die Schrift. Denken sie
daran, die Bibel ist mehr als nur ein Dokument. Wenn die Bibel gelesen wird, wird Gottes Stimme
gehört. Wenn die Bibel laut gelesen wird, wird Gottes Stimme hörbar. Die Bibel ist Gottes Wort an
Sie heute und wenn sie das Wort Gottes lesen, kommt es in bunten Regenbogenfarben zum
Leben und in Zusammenarbeit mit dem heiligen Geist erleben sie, wie er sich zu ihnen stellt, sie
überführt, herausfordert und ermutigt und ihnen Freude schenkt.
Und so möchte ich sie heute mit dem Psalm 1 ermutigen, dass wir Bibelmenschen sein sollten. Wir
sollten Menschen sein, die getauft und durchtränkt mit dem Leben aus Gottes Wort sind. Lassen
sie uns Gottes Wort wertschätzen und als Geschenk ehren.
Viele denken vielleicht, naja die Bibel ist nichts für mich. Hören sie, die Bibel ist sehr wohl etwas
für sie. Vielleicht haben sie nur die falsche Übersetzung oder schlechte Erfahrungen gemacht.
Geben sie die Bibel nicht auf.
Mir ging es so mit Rosenkohl. Ich habe Rosenkohl gehasst. Das widerlichste Gemüse überhaupt.
Der Geschmack; giftig einfach schrecklich. Und ich erinnere mich noch wie einmal in der Cucina
Enoteca saß und ein sehr begeisterter Feinschmecker, namens Jason an unseren Tisch kam.
Er meinte, das ist das unglaublichste Restaurant in dem ich je war. Ich sagte: Jason, wenn wir
heute sterben würden und ich ein Gericht wählen müsste, von dem du sagst, es wäre tragisch zu
sterben ohne das probiert zu haben, welches wäre das. Etwas, das ich noch nie gegessen habe.
Wenn ich einen Preis gewinnen müsste. Welches? Er darauf: Bestellt den Rosenkohl. Ich sagte:
Auf keinen Fall. niemals. Dann sagte ich: Na gut, Jason, ich bestelle den Rosenkohl. Das machte
ich und er kam, und der Rosenkohl war kurz frittiert und flockig, sautiert in einer Senfsauce,
einfach fantastisch.
Sehen sie, ich dachte Rosenkohl wäre nichts für mich, bis ich Jason traf. Sie denken vielleicht die
Bibel ist nichts für sie, aber vielleicht lesen Sie einfach nur eine falsche Übersetzung. Vielleicht
haben sie an einer bizarren Stelle angefangen, wie den Klageliedern oder die Chroniken. Fangen
sie bei etwas leichterem an, wie Matthäus, die Sprüche oder dem Römerbrief. Keine leichte Kost,
aber interessant. Und nehmen sie sich eine Übersetzung wie die Hoffnung für Alle oder sogar die
Gute Nachricht. Suchen sie sich eine aus, aber geben sie nicht auf, die Bibel zu lesen. Das sind
Gottes Worte an sie. Wenn sie sich Zeit für Gottes Wort nehmen, kurz am Morgen beim
Aufwachen darin lesen oder zu einer anderen Zeit, werden sie sehen, dass ihr Leben sich
erstaunlich verändert.
Und das zweite. Fangen sie an die Bibel als Weg zu begreifen, Gott zu erleben, statt einfach nur
etwas über Gott zu lernen. Benutzen sie die Bibel als Weg um Gottes Leben in diesem Augenblick
zu erfahren. Denken sie daran, dass die Bibel nicht etwas ist, was sie studieren um zu lernen,
sondern worüber sie meditieren, etwas, das sie durchbeten. Etwas mit dem sie die Art wie sie
denken trainieren, wie sie handeln und beten, selbst wenn sie keine Bibel zur Hand haben. Sehen
sie, wir wollen Leute sein, die man in der Wüste aussetzen könnte, auch ohne Bibel und in deren
Adern immer noch die Bibel fließen würde.
5
Menschen deren Art zu denken, zu sehen und zu fühlen durch Gottes Wort verändert ist. Es gibt
überwältigende Verheißungen in der Bibel und sie sind Nahrung für die durstige Seele.
Liebe Freunde, ich möchte sie heute ermutigen Menschen zu sein, die nicht auf den dummen Rat
der Welt achten und ihm folgen, sondern die achten auf den großartigen und weisen Rat unserer
geistlichen Vorfahren und das, was sie uns im geschriebenen Wort Gottes hinterlassen haben, das
wir die Bibel nennen.
Ich weiß, dass ihr Leben dadurch gesegnet sein wird und sie verwandelt werden in die neue
Schöpfung, die sie immer schon werden wollten und sollten. Man kommt ohne einen Kompass und
ohne Licht nicht voran. Und genau das ist die heilige Schrift für uns als Gottes Volk. Sie ist Gottes
Versprechen an uns, dass wir seinen Geliebten sind, dass wir gerettet werden, dass wir uns keine
Sorgen machen sondern ihm vertrauen können und jeden Tag ein gutes Leben führen können.
Lassen sie uns beten:
Vater, danke für deine Worte. Wir bitten dich Herr Jesus, dass du uns hilfst, dass wir dein Wort
gern haben. Dass wir die Schrift kennen und lieben lernen und wenn wir an Stellen kommen die
schwierig sind, dass wir nicht aufgeben, sondern dich um Weisheit bitten und Pastoren, Theologen
und Freunde im Glauben uns helfen lassen. Herr, darum bitten wir dich.
Und ich möchte jedem hier, der da ist oder am Fernseher sitzt und sagt: Bobby, ich möchte in den
Himmel kommen, oder Bobby ich möchte Gott kennenlernen, oder der sagt; Bobby, ich bin so von
Sorgen geplagt oder von Schuldgefühlen, oder sie wollen Jesus kennenlernen, sagen: Heute ist
ein guter Tag, um Christ zu werden.
Sie müssen nicht alle Antworten kennen. Wenn sie zu 99% zweifeln und ein Prozent glauben,
dann sagt Jesus, alles was sie brauchen ist Glaube so groß wie ein Senfkorn. Gott kann dieses
eine Prozent benutzen, um ihr Leben völlig zu verändern. Ich möchte Sie bitten, das Gebet
mitzusprechen. Alle die es schon für sich gesprochen haben und die es zum ersten Mal sagen.
Gott wird sie markieren und sich an sie erinnern in seinem Reich.
Beten sie mit mir: Vater, im Himmel, vergib mir meine Schuld. Ich vertraue mein Leben Jesus an.
Ich vertraue auf sein Opfer und seine Auferstehung. Vergib mir meine Sünden. Ich will dein
Schüler sein und dir mein Leben nachfolgen. Danke, dass du mich rettest. Fülle mich mit deinem
heiligen Geist. In Jesu Namen Amen.
Segen (Bobby Schuller):
Und nun, möge der Herr euch segnen und behüten. Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über
euch und sei euch gnädig. Der Herr gebe euch Frieden in eurem Ausgang und Eingang, in guten
und in schlechten Zeiten, in der Arbeit und in der Freizeit. Im Lachen und im Weinen, bis zu dem
Tag, wo ihr vor Jesus steht, wo es keinen Sonnenuntergang und keinen Sonnenaufgang mehr
gibt. Amen!
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