Sehr geehrte Damen und Herren, wir laden Sie herzlich zur Präsentation des Projektes „Die Ostfriesland-Haggadah als Künstlerbuch“ ein. Die Veranstaltung findet am 27. Juli 2015 um 11:00 Uhr im Centrum Judaicum, „Neue Synagoge Berlin“, Oranienburger Straße 28- 30, 10117 Berlin, statt. Der Künstler Ricardo Fuhrmann wird dieses außergewöhnliche Projekt präsentieren und in seinem Vortrag einen Einblick in den Arbeitsprozess geben: „Und es geschah um Mitternacht...“ Blick in ein Buch in Bewegung Einladung Seit Jahrhunderten ist die Erzählung vom Auszug des Volkes Israel aus Ägypten ins Gelobte Land, ein Text von universeller Bedeutung über die Befreiung des Menschen aus der Sklaverei, die am häufigsten erzählte und illustrierte Geschichte im Judentum. Das Buch Haggadah enthält diese Erzählung, zugleich Anweisungen für die Feier des Seder, am Vorabend des Pessach-Festes, an dem die Befreiung der Israeliten aus der ägyptische Knechtschaft gefeiert wird. Daniel Jelin und Ricardo Fuhrmann, zwei Künstler mit jüdischen Wurzeln, die in Ostfriesland leben und sich damit für ein Leben in Deutschland entschieden haben, stehen mit ihrem Werk in der langen und reichen Tradition der Haggadah-Darstellungen. Für Ostfriesland haben sie damit etwas ganz Einmaliges geschaffen. Eine Ostfriesland-Haggadah hat es noch nie gegeben. Zugleich setzen die Künstler ein Zeichen für die Zukunft. Seit langem gibt es endlich wieder eine Haggadah aus Deutschland. Zeitgenössische Kunst verbindet sich in ihr mit der traditionellen Haggadah-SchelPessach-Erzählung. Wolfgang Freitag Deutsch-Israelische Gesellschaft Arbeitsgemeinschaft Ostfriesland Reinhold Robbe Wolfgang Freitag Deutsch-Israelische Gesellschaft - Der Präsident - Deutsch-Israelische Gesellschaft Arbeitsgemeinschaft Ostfriesland In den Jahren 2012 und 2013 haben die Künstler Daniel Jelin und Ricardo Fuhrmann eine Kunstausstellung aus 51 Einzelwerken geschaffen, die von den Themen und Motiven der Haggadah inspiriert waren. Dieses Buch wird in jahrhundertelanger Tradition im Verlauf des Seder gelesen. Die Ausstellung, Ostfriesland-Haggadah genannt, wurde in mehreren deutschen Städten gezeigt und erfuhr eine unerwartete und überraschend große Resonanz. Auf Einladung des israelischen Parlamentes wurde die Ausstellung im Mai 2014 in der Knesset in Jerusalem präsentiert. Für die Künstler war die Arbeit an dieser Ausstellung eine Zeit des Experimentierens und Forschens. Es entstanden Ideen und Vorstudien für ein weiteres Projekt: die Ostfriesland-Haggadah als Künstlerbuch. Beide Künstler haben sich in diesem Kunstgenre spezialisiert und geben seit langem künstlerisch gestaltete Bucheditionen heraus. Mit dem neuen Projekt nehmen sie die lange Tradition der illuminierten Haggadah wieder auf. Sie werden eine limitierte Auflage der Ostfriesland-Haggadah schaffen, jedes Exemplar mit Originalen, handkoloriert und handgebunden. Die Familie Fuhrmann stammt aus der ostfriesischen Seehafenstadt Emden. Ricardo Fuhrmanns Vater und ein Teil der Familie konnten im Oktober 1938 dem Nazi-Terror in Deutschland entkommen. Sie begannen ein neues Leben in Argentinien. Die gerettete Pessach-Haggadah des Großvaters von Ricardo Fuhrmann ist jetzt die Vorlage für die Ostfriesland-Haggadah. Das Buch war eine der wenigen persönlichen Dinge, die auf der Flucht mitgenommen wurden, was seine Wichtigkeit bezeugt. In Buenos Aires wurde mit diesem Buch in der Familie Fuhrmann jahrzehntelang der Seder-Abend gefeiert. Mit dem alten Buch als Vorlage erschaffen die Künstler mit der neuen Ostfriesland-Haggadah ausdrücklich ein Buch über ein Buch, ein Hommage, eine Metapher über die Rückkehr dieser alten Haggadah nach Deutschland. Damit schließt sich 77 Jahre nach der Flucht der Familie Fuhrmann aus ihrer Heimat ein Kreis, der gleichzeitig in beeindruckender Weise bezeugt, dass jüdische Facetten wieder in die ostfriesische und damit in die deutsche Kulturlandschaft gehören. In der alten Tradition der Haggadot haben die Künstler ihr Werk nach dem Ort der Entstehung, jetzt ihrer Wahlheimat, benannt. Den Unterstützern des Gesamtprojektes - dem Kulturparlament „Die Ostfriesische Landschaft“, Städten, Kreisen, den ostfriesischen Sparkassen und Menschen der Region sowie der Deutsch-Israelischen Gesellschaft – sind sie außerordentlich dankbar. www.ostfriesland-haggadah.de Falls Sie Interesse an diesem Buch haben, bitte schreiben Sie uns eine E-Mail an: [email protected]
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