20160122 Artikel Basler Zeitung

| Freitag, 22. Januar 2016 | Seite 19
Fallstudie
Agenda
Schulen sind keine
Trainingsanstalten
Weibliche
Empathie
Von Markus Melzl
In der Silvesternacht
wurden in Köln und
weiteren deutschen
Städten unzählige
Frauen sexuell angegriffen und ausgeraubt,
wobei auch in Zürich
gleich gelagerte Straftaten verübt wurden.
Die Täter werden in
allen Fällen als Araber
und Nordafrikaner
beschrieben, wobei ein
inzwischen veröffentlichter Kontrollbericht der
Kölner Polizei die Täterbeschreibungen der Opfer
bestätigt. Bei den Tatverdächtigen handelt es sich
überwiegend um Flüchtlinge, Asylbewerber oder
Personen mit illegalem Aufenthaltsstatus.
Ein widerliches Gemisch aus Frauenverachtung, Abscheu vor weiblicher Selbstbestimmung,
einer Verachtung von Verfassung und Gesetz des
Gastlandes sowie eine durch Drogen und Alkohol
aufgeheizte Stimmung haben zu diesen Verbrechen geführt. Und bereits im allerersten Interview
hat die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette
Reker aus Dummheit und Arroganz darauf
hingewiesen, dass es sich bei den Tätern nicht um
Flüchtlinge handelt, und empfahl den Frauen eine
Armlänge Abstand zu ausländischen Männern zu
halten. Da es die Opfer in der Silvesternacht
offenbar verpasst haben, diese Armlänge Abstand
einzuhalten, tragen die angegriffenen Frauen
zumindest eine Mitschuld. Die Welt von Frau
Reker, welche sich vor ihrer Wahl zur OB als
Beigeordnete für Soziales und Integration um die
Belange der in Köln lebenden Flüchtlinge
kümmerte, war für sie vorerst gerettet.
Was nicht sein darf, kann nicht sein, und so ist
wohl auch der unerträgliche Artikel von zwei
Journalistinnen (!) des Berliner Tagesspiegels zu
verstehen. In einem Kommentar zu den Kölner
Vorfällen schreiben diese von «der Urangst des
älteren weissen Mannes vor potenten, jungen,
fremden, wilden Männern» und als Gipfel der
Widerwärtigkeit heisst es, «womöglich sind auch
Frauen dabei, die gar nicht Opfer geworden sind,
sondern aus politischer Überzeugung der
Meinung waren, dass die Täter abgeschoben
gehören, und hoffen, dies mit einer Anzeige zu
beschleunigen». Von einer Frau stammt die
Empfehlung an ihre Geschlechtsgenossinnen,
eine Armlänge Abstand zu halten, während zwei
andere Frauen die Opfer verhöhnen und diesen
teilweise unterstellen, mit Falschanzeigen die
Ausländerpolitik beeinflussen zu wollen.
Empathie und weibliche Solidarität sehen
definitiv anders aus.
Bis in die frühen 70er-Jahre war es auch bei
der Basler Polizei gang und gäbe, bei Anzeigen
wegen Vergewaltigung und sexuellen Angriffen
die Opfer zu fragen, was sie selbst dazu beigetragen hätten, dass es überhaupt zu einer solchen
Straftat hat kommen können. Es macht heute den
Anschein, dass gewisse Kreise aufgrund einer
völlig falsch verstandenen politischen Korrektheit
wieder in solche alten, frauenverachtenden
Muster zurückfallen. Am «Schmotzigen
Donnerstag» fängt in Luzern und weiten Teilen
der Zentralschweiz die Fasnachtszeit an und am
15.2.2016 beginnen in Basel mit dem
Morgestraich die drey scheenschte Dääg. Gerade
im Gedränge und während einer ausgelassenen
Stimmung muss auch hierzulande mit gleich
gelagerten, sexuell motivierten Angriffen auf
Frauen gerechnet werden. Dann sind die Opfer
ernst zu nehmen und es ist völlig fehl am Platz,
den Geschädigten tatbegünstigendes Verhalten zu
unterstellen oder der Lüge zu bezichtigen. Auch
dann nicht, wenn dadurch das romantischverklärte Multikulti-Weltbild ins Wanken gerät.
Markus Melzl ist ehemaliger Kriminalkommissär und
Sprecher der Staatsanwaltschaft Basel-Stadt.
Von Allan Guggenbühl
Zuerst ein Geständnis: Das Ausfüllen von Fragebögen ist mir ein Gräuel! Teilt die Flight Attendant
beim Anflug Formulare aus mit der Bitte, diese
sorgfältig auszufüllen, dann verlange ich zwei!
Konzentriert schreibe ich dann meinen Namen
auf die oberste Zeile. Ich merke zu spät, dass er in
die untere Zeile gehört. Beim Abfragen von
Meinungen geht es mir gleich. Oft kommt mir
mehr als eine Antwort in den Sinn. Was soll ich
anstreichen bei der Frage: «Was ist Ihre Meinung
bezüglich Minderheiten?», wenn alle vorgegebenen Antworten stimmen könnten? Wenn
standardisierte Outputs geliefert werden müssten,
rebelliert mein Gehirn. Wehrt es sich gegen die
Einschränkung des Denkraums? Als Schüler hatte
ich das Glück, dass nur selten solche
Anpassungsleistungen verlangt wurden. Multiple
Choice war nicht verbreitet. Empathische Lehrpersonen testeten im Dialog und unter Einsatz
verschiedenster Mittel meine Fähigkeiten. Viele
wollten nicht nur hören, was sie vermittelt hatten,
sondern wie der Stoff weiterentwickelt wurde.
Auch heute erleben Tausende von Schülern
das formalisierte Abfragen ihrer Fähigkeiten als
geisttötend. Sie sehen in der Schule nicht eine
Trainingsanstalt, sondern einen Erfahrungs- und
Erlebnisraum, in dem experimentiert, fantasiert,
gedacht, gelacht, musiziert, Freundschaften
geschlossen und Streiche gespielt werden können.
Ihre Leistungen erleben sie als Nebenprodukt des
facettenreichen Schulgeschehens.
Diese Gewichtung des Schulgeschehens ist
heute unvereinbar mit den offiziellen Zielsetzungen der Schule. Der Output der Schüler soll ins
Zentrum gerückt werden. «Large Scale
Assessment» steht bei der Schweizerischen
Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren
(EDK) auf dem Programm. Mithilfe von einheitlichen Tests soll der konkrete Output der
Schweizer Schüler erfasst werden. Die Grundlage
sind die über 2000 Kompetenzen, die im Lehrplan
21 definiert werden. Die Resultate ermöglichen
einen Vergleich. Einheitlichkeit wird angestrebt,
Verwaltungsratspräsident und Delegierter.
Rolf Bollmann
Verleger und Chefredaktor. Markus Somm (mso)
Stv. Chefredaktor. David Thommen (-en)
Chefredaktion. Michael Bahnerth (mib), Textchef –
Roland Harisberger (rh), Chef vom Dienst –
Laila Abdel’Al, Assistentin
Politik. Martin Furrer (mfu), Leitung –
Viviane Joyce Laissue (vj), stv. Leitung –
Michael Hug (Autor, hu) – Hansjörg Müller (hjm) –
Alessandra Paone (ale) – Samuel Tanner (sta)
Bundeshaus. Dominik Feusi (fi), Leitung –
Daniel Ballmer (dab), Beni Gafner (bg) –
Christian Keller (ck)
Ihre Glosse
Von Stefan Strittmatter
damit Defizite identifiziert und sich Bildungsexperten einbringen können. Der konkrete Output
wird zum Kriterium der Schulqualität. Bei einem
Lesetext geht es dann nicht um Inspiration, sondern die korrekte Wiedergabe des Inhaltes. Argumentiert wird mit den angeblichen Bedürfnissen
der Wirtschaft.
Leistungserfassungen sind wichtig, doch die
Ausrichtung auf aufgabenorientierte Outputs
bringt die Gefahr mit sich, dass Bildung zu einer
Anpassungsleistung verkommt. Kinder sind jedoch
denkende Wesen, die sich über Eigenleistungen
profilieren wollen. Die kreative Umwandlung des
Stoffes gehört dazu. Diese Kernfähigkeit wird vor
allem in direkten Kontakten gefördert. Die Lehrpersonen haben den Freiraum, die Leistungen vor
dem Hintergrund der Prägungen und Interessen
der Schüler zu bewerten. Unerwartete Antworten
und ungewöhnliche Leistungen sind möglich. Messungen durch Ausseninstanzen beschränken sich
auf standardisierte Antworten auf Fragen, die sich
oft auf ein Detail des Schulgeschehens beziehen.
Kinder sind denkende Wesen,
die sich über Eigenleistungen
profilieren wollen. Die kreative
Umwandlung des Stoffes
gehört dazu.
Schulen leisten mehr als die Vermittlung konkreter
Aufgabenbewältigungskompetenzen. Sie dienen
der Menschenbildung. Innere und äussere Prozesse
sind wichtig. In einem halb chaotischen Umfeld
begeistern Lehrpersonen ihre Schüler für Themen
und Kulturprodukte. Wenn der messbare Output
als Kernleistung definiert wird, führt dies zu einer
problematischen Verschiebung des Wesens der
Schule. Rankings sind die Folge, auch wenn diese
offiziell heftig umstritten sind. Lehrpersonen werden ihren Unterricht auf das Bestehen in Tests ausrichten, statt Gesamtförderung zu betreiben.
Allan Guggenbühl ist Psychologe und Autor des Buches
«Vergessene Klugheit – Wie Normen uns am Denken hindern».
Da blättere ich nichts ahnend die Immobilienseiten im Internet durch und plötzlich lese ich
«Ihre Traumwohnung mit Rheinblick». Eigenartig,
ich kann mich nicht entsinnen, diesen 7-Zimmer-Palast gekauft zu haben. Und mit welchem
Geld? Vielleicht habe ich die Luxuswohnung ja
geerbt und es vor lauter Trauer und Freude
sogleich wieder vergessen. Zum Glück schaltet die
nette Verwaltung extra ein Onlineinserat, um
mich an meinen Besitz zu erinnern.
Flink mache ich mich auf den Weg, schliesslich
möchte ich nun auch meinen Schlüssel zu meiner
Traumwohnung abholen gehen. Doch ehe ich die
angegebene Adresse erreicht habe, verwirrt mich
ein Autohaus mit seiner Auslage: Da steht ein
viertüriger Achtplätzer mit einem Schild unter der
Windschutzscheibe: «Ihr neues Familienauto!»
Interessant, dabei habe ich meines Wissens weder
Nachwuchs noch Führerschein. Und die Farbe Rot
gefällt mir ehrlich gesagt auch nicht, aber einem
geschenkten Gaul und so weiter.
Ich breche die ganze Übung ab und kehre nach
Hause zurück (zu Fuss und in die kleinere meiner
beiden Wohnungen). Dort schlage ich die Zeitung
auf und entdecke zwischen Vogel Gryff und
Brothuus eine kleine Anzeige mit einer grossen
Behauptung: «Ihre Fernseh-Wochen jetzt im
aktuellen TV-Star». Soso, das ist nun wahrlich
eigenartig. Da ich zwar passionierter ZwangsBillag-Bezahler, aber eben nicht Fernseh-Schauer
bin, muss dieses Heft ja ungemein dünn ausfallen.
Und selbst wenn ich ein Heimgerät besässe und ab
und an eine Sendung schauen würde, täte
(Konjunktiv absolutus undenkbarus), dann fände
ich es recht dreist, wenn dieses beigelegte Heft
alle Abonnenten über meinen TV-Konsum
aufklären würde: «Kommenden Sonntag
um 18.21 Uhr schaut Herr Strittmatter für
14 Minuten die Sendung xyz, ehe er sich
am Kühlschrank ein Bier holt.»
Wo bleibt denn «Ihr Datenschutz-Beauftragter», wenn man ihn braucht? Wo ist «Ihr Partner
für Privatsphäre»? Am Ende steht in diesem
Fernsehprogramm sogar noch, dass ich in
meinem Familienauto an meine RheinblickWohnung gefahren bin, um dort meine
Fernsehwoche zu verbringen.
[email protected]
Kleine grosse Welt
Die Podiumsredner
Von Hansjörg Schneider
Kürzlich sass ich wieder einmal auf einem Podium
der angenehmen Art. Wir waren zwei Schriftsteller und ein Moderator, der uns Zeit gegeben hat,
etwas zu erzählen. Die Leute im Saal mussten, wie
üblich bei Podiumsgesprächen, den Mund halten
und zuhören. Sie waren ja freiwillig hergekommen und hatten erst noch Eintritt bezahlt. Anschliessend kam eine Frau zu mir und sagte
freundlich: Sie haben in einem schönen, langsamen Dialekt geredet. Ich antwortete: Ich habe so
schnell geredet, wie ich kann. Sonst kommt man
ja kaum mehr zu Wort. Wobei es auch auf einem
Podium nicht immer klappt. Oft laden die Veranstalter zu viele Leute ein. Wenn sechs Teilnehmer
oben sitzen, sind bestimmt zwei Schnellschwätzer
dabei, die dann die andern zutexten.
So ein Podium stärkt in der Regel das Selbstwertgefühl ungemein. Man sitzt oben und sieht
die Leute im Saal kaum noch, da die Scheinwerfer
blenden. Man muss nicht einmal laut reden, man
hat ein Mikrofon vor dem Mund.
Es gibt Podiumsredner, die das Podiumsreden
zum Beruf gemacht haben. Sie reden professionell
über Flüchtlinge, Umweltzerstörung und Vaterschaftsurlaub. Man sieht es ihnen sogleich an, dass
sie Profis sind. Denn sie haben einen Kurs besucht
und fuchteln nun ständig mit den Händen in der
Gegend herum, um ihre Emotionalität auszu-
Basel-Stadt. Nina Jecker (ni), Leitung –
Dominik Heitz (hei), stv. Leitung –
Aaron Agnolazza (aag) – Nadine Brügger (nab) –
Denise Dollinger (dd) – Mischa Hauswirth (hws) –
Jonas Hoskyn (hys) – Franziska Laur (ffl) –
Martin Regenass (mar)
National Zeitung und Basler Nachrichten AG
Gegründet 1842 (NZ) und 1844 (BN)
Verdrängter Besitz
Baselland. Daniel Wahl (wah), Leitung –
Boris Gygax (bgy) – Joël Hoffmann (Jho) –
Alexander Müller (amu) – Dina Sambar (dis)
Thomas Dähler (td) – Thomas Gubler (Gu), Liestal
Wirtschaft. Ruedi Mäder (rm), Leitung –
Patrick Griesser (pg), stv. Leitung –
Kurt Tschan (kt) – Daniel Zulauf (dz) (Zürich)
Sport. Marcel Rohr (mr), Leitung –
Andreas W. Schmid (aws), stv. Leitung –
Andreas Eugster (ae) – Oliver Gut (olg) –
Fabian Kern (ker) – Tilman Pauls (tip) –
Dominic Willimann (dw)
Kultur. Raphael Suter (ras), Leitung – Sigfried
Schibli (bli), stv. Leitung – Christoph Heim (hm),
Nick Joyce (nj) – Stephan Reuter (sr) –
Christine Richard (chr) – Jochen Schmid (js) –
Stefan Strittmatter (mat) – Markus Wüest (mw)
drücken. Sieht man sie anschliessend in der Beiz,
staunt man darüber, wie schweigsam sie sind.
Es ist eine Seuche in der heutigen Zeit. Alle
wollen reden, niemand will zuhören. Alle leiden
unter einem Redestau. Man will sich selbst einbringen, sich selbst ausdrücken, sich selbst entwerfen und gestalten. Die Person gegenüber, die
zuhören soll, interessiert nicht mehr. Sie versinkt
im Dunkeln. Viele blenden ihre Umgebung ohnehin aus. Sie haben ein Handy am Ohr und reden in
irrem Tempo hinein. Manchmal hege ich den Verdacht, es sind Selbstgespräche. Das Handy haben
sie bloss als Tarnung am Ohr.
Das Fernsehen hat daraus längst eine Sendegefäss gemacht. Auf deutschen Kanälen sind
jeweils nach 22 Uhr Diskussionsrunden zu sehen,
moderiert von einer klugen, schönen Frau, welche
die Diskutierenden bändigen soll. Es geht meist
um Tagesaktualitäten. Da mich Aktualitäten interessieren, schaue ich oft zu. Es wird in aberwitzigem Tempo geredet und gestritten, es sitzen lauter
Podiumsprofis da. Sie reden oft schneller, als ich
denken kann. Es gilt das Argument der lauten
Stimme, man muss sich Gehör erkämpfen. Sechs
Stück scheinen ideal zu sein, damit der Kampf
nicht ins Chaos ausufert. Selbstverständlich sitzen
Vertreter der verschiedenen Meinungen da, man
nennt das ausgewogen. Ich als Zuschauer verteile
meine Sympathien, die einen mag ich, die anderen gehen mir auf die Nerven.
Auslandkorrespondenten. Roman Arens (RA),
Rom – Rudolf Balmer (RB), Paris – Sebastian Borger
(bor), London – Wolfgang Drechsler (wdk), Kapstadt –
Paul Flückiger (flü), Warschau – Willi Germund (wig),
Bangkok – Frank Herrmann (fhw), Washington –
Pierre Heumann (heu), Naher Osten – Felix Lee (flp),
Peking – Benedict Neff (ben), Berlin – Thomas
Roser (tro), Belgrad – Stefan Scholl (sch), Moskau –
Reiner Wandler (rwa), Madrid
Gestaltung Nino Angiuli (Art Director),
Bettina Lea Toffol (stv. Leitung) –
Jean-Claude Basler – Paul Graf – Monika Müller –
Daniel Schaufelberger – Paul Schwörer
Meinungen und Profile. Graziella Kuhn (gku)
Korrektorat. Lesley Paganetti (Teamleitung) –
Rosmarie Ujak (Teamleitung) –
Katharina Dillier Muzzulini – Andreas Herzog –
Markus Riedel – Dominique Thommen
Kolumnisten. Claude Cueni – Thomas Cueni –
David Dürr – Felix Erbacher (FE) – Allan Guggenbühl –
Markus Häring – Hans-Peter Hammel (-minu) –
Martin Hicklin (hckl) – Walter Hollstein – Helmut
Hubacher – Markus Melzl – Manfred Messmer –
Linus Reichlin – Hansjörg Schneider – Eugen Sorg –
Regula Stämpfli – Roland Stark – Tamara Wernli
Spezialseiten. Bildung, Gesundheit heute:
Denise Dollinger (dd)
Essen & Trinken: Roland Harisberger (rh)
Mobil: Benno Brunner (bb)
Reisen: Sarah Ganzmann (sag)
Beilagen/Projekte. Roland Harisberger (rh) –
Benno Brunner (bb)
Produktion. Benno Brunner (bb),
Stv. Chef vom Dienst – Claudia Blangetti (cbl) –
Peter de Marchi (pdm) – Sarah Ganzmann (sag) –
Christian Horisberger (ch) – Lukas Lampart (lam) –
Eva Neugebauer (ene) – Stephan Reuter (sr) –
Stefan Strittmatter (mat) – Markus Vogt (mv)
Bildredaktion. Melody Gygax, Leitung –
Jeannette Bölle
Fotografen: Pino Covino – Lucian Hunziker –
Kostas Maros – Dominik Plüss – Nicole Pont
Sachbearbeitung. Milena De Matteis –
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Schweizer sind selten eingeladen, sie reden
wohl zu langsam, zu bedächtig. Man merkt ihnen
an, dass Hochdeutsch für sie eine Fremdsprache ist.
Einzig Roger Köppel hat sich in diesen Schnellfeuergefechten einen Stammplatz gesichert. Er spielt
jeweils den bösen Buben aus der Schweiz, was ihm
sichtlich Vergnügen bereitet. Auch das gehört zum
Programm. Man nennt das Streitkultur.
Vor einigen Jahren hat es im Deutschschweizer
Fernsehen eine ähnlich spannende Sendung gegeben. Es war die alte «Arena». Darin gingen die politischen Schwergewichte ungebremst aufeinander
los, dass manchmal die Fetzen flogen. Grosses
Polittheater war das. Inzwischen ist die «Arena»
zum braven Verlautbarungsorgan zurechtgestutzt
worden. Hauptperson ist jetzt der Schiedsricher,
der Moderator. Offenbar gilt das als schweizerisch
ausgewogen. Ich finde es zum Gähnen.
Um Mitternacht, wenn diese Sendungen jeweils
aufhören, sitze ich eine Weile da und frage mich,
was ich soeben getan habe. Ich habe, sage ich mir,
an einer Diskussion teilgenommen. Das heisst, ich
habe zugeschaut, wie andere diskutieren. Ich selber war total ausgeschlossen. An einer Diskussion
teilnehmen, von der man ausgeschlossen ist, geht
das? Eigentlich nicht. Und es regt sich in mir der
Redestau. Ich fange an, meine eigene Meinung zu
formulieren. Nur in Gedanken, versteht sich. Noch
führe ich keine lauten Selbstgespräche.
Hansjörg Schneider ist Schriftsteller.
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