Hilft nur noch Gürtel-enger-schnallen und Sozialabbau?

Kein Geld für Aufwertung?
Zur Lage der öffentlichen Haushalte in Deutschland
Kai Eicker-Wolf, DGB Hessen-Thüringen
Oft zu hörende These:
Wir haben über
unsere Verhältnisse
gelebt.
Wir können uns
vieles nicht mehr
leisten.
Der öffentliche
Dienst kann nicht
besser bezahlt
werden.
Kai Eicker-Wolf, DGB-Bezirk Hessen-Thüringen
Der Gürtel muss
enger geschnallt
werden.
Mehr und bessere
öffentliche
Leistungen sind
wünschenswert aber
nicht finanzierbar.
2
Von der Dichtung zur
Wahrheit:
Tatsache ist: Der
deutsche Staat ist VizeWeltmeister im Sparen!
Die Staatsausausgaben
sind – gemessen an der
Wirtschaftsleistung – in
Deutschland gesunken!
Angemessene Lohn- und
Gehaltssteigerungen sind
notwendig, um die
Konjunktur zu stützen.
Kai Eicker-Wolf, DGB-Bezirk Hessen-Thüringen
Die deutsche
Staatsquote weist einen
im internationalen
Vergleich niedrigen Wert
auf!
Die öffentliche Hand ist –
gemessen an den zu
erfüllenden Aufgaben – in
Deutschland strukturell
unterfinanziert.
3
Staatliche Ausgaben und
Einnahmen in % des BIP 19942014
50
Einnahmenquote
Ausgabenquote
49
48
Prozent
47
46
45
44
43
42
1995
1997
1999
2001
2003
2005
Jahr
Kai Eicker-Wolf, DGB Hessen-Thüringen
2007
2009
2011
2013
Staatsquoten in ausgewählten Ländern
2014
70
60
58,9
57,9
57,0
52,9
50,8
Prozent
50
49,3
48,2
44,3
43,9
42,5
38,6
40
30
20
Kai Eicker-Wolf, DGB-Bezirk Hessen-Thüringen
USA
Japan
Deutschland
Großbritannien
Land
EU
Eurozone
Italien
Schweden
Dänemark
Frankreich
0
Finnland
10
5
Öffentliche Beschäftigung im Jahr 2011
%
40
35
30
25
20
15
10
2001
2011
2001
2011
2001
2011
2001
2011
2001
2011
2001
2011
2001
2011
2001
2011
2001
2011
2001
2011
2001
2011
2001
2011
2001
2011
2001
2011
2001
2011
2001
2011
2001
2011
2001
2011
SWE
LUX
FIN
FRA
EST
SVN
NLD
GRC
POL
GBR
CAN
IRL
SVK
AUS
CHE
DEU
ESP
TUR
NZL
MEX
General government
Kai Eicker-Wolf, DGB-Bezirk Hessen-Thüringen
CHL
RUS
2001
2011
2001
2011
CZE
2001
2011
2001
2011
DNK
2001
2011
2001
2011
NOR
2001
2011
2001
2011
0
2001
2011
5
UKR BRA
Public corporations
6
Prozent
3
2
1
0
4,4
Kai Eicker-Wolf, DGB-Bezirk Hessen-Thüringen
5,6
5,7
5,8
5,9
Spanien
Schweiz
Österreich
Australien
Slowenien
7,5
7,6
7,7
7,9
Neuseeland
Korea
Island
Dänemark
7,3
7,4
Norwegen
6,9
USA
8
Israel
6,9
Chile
6,4
6,8
Kanada
6,3
6,6
Belgien
6,2
6,5
Finnland
6,2
Großbritannien
6,2
Schweden
6,1
Niederlande
7
Mexiko
6,1
Irland
5,5
OECD-Durchschnitt
5,5
Frankreich
5,5
Portugal
5,1
5,5
Polen
5,1
Japan
6
Estland
5,0
Deutschland
4,6
Tschechische Republik
Italien
4,4
Ungarn
4
4,2
Slowakische Republik
5
Türkei
Bildungsausgaben in % des BIP 2011
9
Land
7
Investitionsquoten in ausgewählten Ländern
2014
5,0
4,6
4,5
4,2
4,0
4,0
3,6
3,6
3,4
Prozent
3,5
3,0
3,0
2,8
2,7
2,5
2,3
2,2
2,0
1,5
1,0
0,5
0,0
Schweden
Finnland
Frankreich
Japan
Dänemark
USA
EU
Eurozone
Großbritannien
Deutschland
Italien
Land
Kai Eicker-Wolf, DGB-Bezirk Hessen-Thüringen
8
Wachstumsraten der Arbeitskosten je
geleistete Arbeitsstunde im Euroraum im
öffentlichen Dienstleistungssektor 20002013
Kai Eicker-Wolf, DGB Hessen-Thüringen
Entwicklung von Bruttolöhnen- und gehältern je Arbeitnehmer von 2000-2014
in Hessen
135
130
Öffentliche und sonstige Dienstleister, Erziehung und Gesundheit, Private Haushalte
Index 2000 = 100
125
Produzierendes Gewerbe ohne Baugewerbe
120
Dienstleistungen
115
110
105
100
95
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
Jahr
Kai Eicker-Wolf, DGB Hessen-Thüringen
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
 Bertelsmann Stiftung: für die Altersgruppe der 1- bis 3-
Jährigen einen Personalschlüssel von 1:3 und für die
Altersstufe der 3- bis 6-Jährigen von 1:7,5.
 Deutschland: zusätzlicher Personalbedarf in Höhe von
117.800 Vollzeitkräften. Hessen: zusätzlich 8.600
Vollzeitbeschäftigte (+ 34 %).
 Die zusätzlichen Personalkosten würden sich
deutschlandweit auf 5 Mrd. Euro belaufen, hiervon
entfielen 373 Mio. Euro auf Hessen.
Kai Eicker-Wolf, DGB Hessen-Thüringen
Kommunalfinanzen
Hessen
Kai Eicker-Wolf, DGB Hessen-Thüringen
Einnahmen- und Ausgabenquote
der Kommunen in Hessen 19942013
8,0
Einnahmequote
Ausgabenquote
2000
2004
Prozent
7,5
7,0
6,5
6,0
5,5
1994
1996
1998
2002
Jahr
Kai Eicker-Wolf, DGB Hessen-Thüringen
2006
2008
2010
2012
Die Kommunale
Verschuldung in Hessen
1995-2013
14
12
Kreditmarktschulden
Liquiditätskredite
Mrd. Euro
10
8
6
4
2
0
1995
1997
1999
2001
2003
Jahr
Kai Eicker-Wolf, DGB Hessen-Thüringen
2005
2007
2009
2011
2013
19
Kai Eicker-Wolf, DGB Hessen-Thüringen
Land
271
Ost-Länder
650
West-Länder
Länder
25
Thüringen
327
Schleswig-Holstein
488
Sachsen-Anhalt
Sachsen
2.000
Saarland
Rheinland-Pfalz
1.500
Nordrhein-Westfalen
419
Niedersachsen
Mecklenburg-Vorpommern
Hessen
500
Brandenburg
17
Bayern
0
Baden-Württemberg
Euro
Kassenkredite pro Kopf
2013
2.500
1.985
1.713
1.442
1.099
1.000
734
495
97
231
Kommunale Investitionen in
Hessen1994-2013
2,4
Mrd. Euro
2,2
2,0
1,8
1,6
1,4
1,2
1994
1996
1998
2000
2002
2004
Jahr
Kai Eicker-Wolf, DGB Hessen-Thüringen
2006
2008
2010
2012
Kommunale Investitionsquote in
Hessen 2000-2013
1,3
1,2
Prozent
1,1
1,0
0,9
0,8
0,7
0,6
0,5
1994
1996
1998
2000
2002
2004
Jahr
Kai Eicker-Wolf, DGB Hessen-Thüringen
2006
2008
2010
2012
Kai Eicker-Wolf, DGB Hessen-Thüringen
Land
252
Ost-Länder
278
West-Länder
273
Länder
272
Thüringen
244
Schleswig-Holstein
169
Sachsen-Anhalt
300
Sachsen
Saarland
244
Rheinland-Pfalz
147
Nordrhein-Westfalen
239
Niedersachsen
Mecklenburg-Vorpommern
256
Hessen
400
Brandenburg
500
Bayern
Baden-Württemberg
Euro
Investitionen pro Kopf 2013
600
471
373
285
201
240
200
154
100
0
Auswirkungen der
Steuerpolitik seit der
Jahrtausendwende
Kai Eicker-Wolf, DGB Hessen-Thüringen
Steuerreformbedingte
Einnahmeausfälle 2000-2013
30
20
10
0
Mrd. Euro
2000
2002
2004
2006
-10
-20
-30
-40
-50
rot-grün
scharz-rot
schwarz-gelb
Gesamt
-60
Jahr
Kai Eicker-Wolf, DGB Hessen-Thüringen
2008
2010
2012
Steuerreformbedingte
Einnahmeausfälle in Hessen seit
2000
0,0
2000
2002
2004
2006
2008
2010
2012
-0,2
-0,4
Mrd. Euro
-0,6
-0,8
-1,0
Land
-1,2
Kommunen
-1,4
-1,6
Jahr
Kai Eicker-Wolf, DGB-Bezirk Hessen-Thüringen
21
Wichtige Stichpunkte zur
Kommunalfinanzentwicklung in
Hessen
 Kürzungen bei den Landeszuweisungen (350 Mio.
Euro ab 2011), durch Staatsgerichtshofurteil ab 2016
aufgehoben
 Kommunaler Schutzschirm ab 2013
 Neuordnung des Kommunalen Finanzausgleichs
Kai Eicker-Wolf, DGB Hessen-Thüringen
Alternative Steuerpolitik
 Vermögensteuer: 20 Mrd. Euro Aufkommen bei
Freibetrag von 1 Mio. Euro (Erwachsene; Kinder
200.000 Euro) und Steuersatz von 1 %. Hessen: Land
1,56 Mrd. Euro, davon entfielen 360 Mio. Euro auf die
Kommunen (durch KFA).
 Erbschaftsteuer: Aufkommenssteigerung auf 10 Mrd.
Euro; davon kämen Hessen rund 500 Mio. Euro
zugute.
 Weiterentwicklung der Gewerbe- zur
Gemeindewirtschaftssteuer.
Kai Eicker-Wolf, DGB Hessen-Thüringen
Vielen Dank für die
Aufmerksamkeit!
Kai Eicker-Wolf
DGBHessen-Thüringen
Abteilung Wirtschafts- und Strukturpolitik
Wilhelm-Leuschner-Straße 69-77
60329 Frankfurt
Telefon
(+49) 69-27300553
Mobil (+49) 151-14275261
E-Mail [email protected]