22 Pflanze BAUERNBLATT | 13. Februar 2016 ■ Ergebnisse der Uni Kiel zur Bekämpfung von Ackerfuchsschwanz Temperatur beeinflusst Herbizidstrategien Im Ackerbau breiten sich zunehmend resistente Ungräser- und Unkräuterpopulationen aus. Das Institut für Phytopathologie beschäftigt sich daher intensiv mit dieser Thematik. Fraglich ist, wie man mit der Resistenzentwicklung im Allgemeinen umgehen sollte. Bei einer potenziellen Resistenzgefahr stehen vor allem Schadpflanzen unter besonderer Beobachtung, die häufig mit denselben Wirkstoffklassen bekämpft werden. Insgesamt stehen vor allem Wirkstoffe einer Wirkstoffklasse unter Beobachtung, die in mehreren Feldkulturen nacheinander oder mehrmals innerhalb einer Vegeta- Der Bekämpfungserfolg von Gemeinem Windhalm, Ackerfuchsschwanz und tion appliziert werden. den Kamillearten ist von der Witterung abhängig. Vordergründig sind dies hierzulande Wirkstoffe aus den Klassen der ACCase- und ALS-Hemmer. Gänzlich sollten auch nicht die synthetischen Auxine und Zellwachstumshemmer bei der Betrachtung von ALS-resistenten Kamillepopulationen unterschätzt werden. Resistenzen können sich auch in Form von metabolischen Resistenzen durch verringerte Aufwand- und Wirkstoffmengen potenzieren. Grundsätzlich sind nur wenige Möglichkeiten gegeben, Herbizide aus biologischer beziehungsweise phytomedizinischer Sicht zu reduzieren, um die Resistenzsituation nicht weiter zu verschärfen. Das Institut für Phytopathologie der Universität Kiel hat im vergangenen Jahr Versuche mit interessanten Ergebnissen für die Praxis zur Thematik der Bekämpfung von unterschiedlichen Ackerfuchsschwanz-Biotypen unter verschiedenen Temperaturen durchgeführt. Klimakammerversuch zur Bekämpfung von verschiedenen resistenten Ackerfuchsschwanz-Biotypen: In einem Klimakammerversuch wurden unter verschiedenen Temperaturbedingungen und dem Aspekt einer möglichst effekti- ven Bekämpfung drei verschiedene resistente Ackerfuchsschwanzpopulationen untersucht (sensitiv, FOP-resistent und DIM/FOP-resistent), zuzüglich eines sensitiven Biotyps der Tauben Trespe als weiteres schwer zu bekämpfendes Ungras sowie Weizen als Referenz für Ausfallgetreide (insgesamt Pflanzen, so wie sie alle auch hier in Schleswig-Holstein im Ackerbau aufzufinden sein können). Die Fragestellungen zielten auf folgende Schwerpunkte ab: ●●Hat die Temperatur einen Einfluss auf die Wirkung von graminiziden Wirkstoffen? ●●Lassen sich resistente Ackerfuchsschwanzpopulationen mit DIM- und FOP-Wirkstoffen noch ausreichend bekämpfen? ●●Hat der Bekämpfungszeitpunkt (Wuchsstadium) einen Einfluss auf den Bekämpfungserfolg? Die Resistenzklasse und Mutationen der jeweils verwendeten Biotypen waren vor Versuchsbeginn bekannt. Die Wirkung der Herbizide wurde bei Temperaturen von 5 °C, 10 °C, 15 °C und 20 °C analysiert. Die Luftfeuchtigkeit wurde in allen Klimaräumen konstant bei 65 bis 70 % relativer Luftfeuchte (rLF) gehalten. Als Herbizide wurden drei Graminizide mit den Wirkstoffen Clethodim, Cycloxydim und Propaquizafop mit entsprechend empfohlenen Additiven aus der Wirk- Tabelle 1: Applizierte Graminizide im Versuch mit Wirkstoff, Wirkstoffgehalten und Aufwandmengen Herbizid/ Graminizid unbehandelte Kontrolle Select 240 EC + Para Sommer Focus Ultra + Dash E.C. Agil S Wirkstoffe Wirkstoff ohne Additive menge (g l-1) halbe Auf wandmenge (l/ha) volle Auf wandmenge (l/ha) H2O - - - Clethodim 241,9 0,5 + 0,5 1,0 + 1,0 Cycloxydim 100 1,25 + 1,25 2,5 + 2,5 Propaquizafop 100 0,5 1,0 stoffklasse der ACCase-Hemmer gewählt (Tabelle 1). Die formulierten Herbizidpräparate mit den Wirkstoffen Clethodim und Cycloxydim aus der Gruppe der DIM (Cyclohexanedione) sowie Propaquizafop aus der Gruppe der FOP (Aryloxyphenoxypropionate) wurden in halber und voller (maximal zugelassener) Aufwandmenge in Winterraps in Deutschland (Tabelle 1) mit einer Laborapplikationseinrichtung appliziert. Zusätzlich wurden im Versuchsdesign zwei verschiedene Applikationstermine der Wuchsstadien der Pflanzen (BBCH12-13 sowie im bestockten Zustand) gewählt. Der Versuch wurde jeweils in vierfacher Wiederholung angelegt und die nach 57 Tagen oberirdisch verbliebene Pflanzenmasse geerntet, getrocknet, gewogen und ausgewertet. Zu bedenken ist dabei, dass die ACCase-Hemmer nach dem internationalen HRAC (Herbicide Resistance Action Committee) in die Resistenzklasse A (= hoch resistenzgefährdet) eingestuft sind. Eine häufige und unpräzise Ausbringung dieser Wirkstoffklasse kann somit unter Umständen die Resistenzentwicklung bei gefährdeten Ungräsern elementar verändern. Eine mögliche weitere Reduzierung der Wirkstoffmenge, bedingt durch eventuelle Einsparungsstrategien, könnte potenziell eine metabolische Resistenz fördern oder gar beschleunigen. Folglich muss zwingend sichergestellt sein, dass Applikationen mit größtmöglichen Wirkungssicherheiten gewährleistet werden. Wechselwirkungen festgestellt Insgesamt stellte sich heraus, dass eine Wirksamkeit aller getesteten herbiziden Wirkstoffe durch Wechselwirkungen mit signifikan- Pflanze 23 ■ BAUERNBLATT | 13. Februar 2016 Abbildung 1: Gemittelte Pflanzenschädigung (%) der getesteten Spezies (Ackerfuchsschwanz sensitiv, FOP-resistent, DIM/FOP-resistent, Taube Trespe, Weizen) in den vier Temperaturregimen über beide Wuchsstadien (BBCH 12 bis 13 & bestockt) Links: halbe Aufwandmenge, rechts: maximale Aufwandmenge. Der rote Balken markiert in der Abbildung den ereich von 12,5 °C B ten Einflüssen auf die TM-Erträge (überlebende Pflanzenmasse nach Herbizidapplikation) gegeben war. Weiter stellte sich heraus, dass die Genauigkeit des Versuches durch eine fünffache Wechselbeziehung zwischen den wichtigsten Einflussgrößen Herbizid, Temperatur, Dosis, Wuchsstadium und Pflanzenart im oberen Signifikanzniveau (0,0046) charakterisiert war. Aus diesem Ergebnis lässt sich bereits Wichtiges schlussfolgern: Wenn in der Praxis Graminizide nicht immer optimale Wirkungen erzielen, muss sehr genau hinterfragt wer- den, welche Applikationsbedingungen vorherrschten. In Tabelle 2 sind abgestuft die jeweiligen wichtigsten Wechselwirkungen mit der entsprechenden Irrtumswahrscheinlichkeit („P-value“) dargestellt. Je kleiner die Zahl der Irrtumswahrscheinlichkeit, desto höher ist die Sicherheit, dass die Wechselwirkungen der Einflussgrößen zutreffen. Bei der Auswertung der gemittelten Wirkungsgrade und dem Einfluss auf die Bekämpfungselastizitäten konnte festgestellt werden, dass bei Applikation im frü- Tabelle 2: Wechselwirkungen der Einflussgrößen (Herbizid, Temperatur, Dosis, Wuchsstadium und Pflanzenart) mit der Angabe der Irrtumswahrscheinlichkeit zwischen verschiedenen Einflussgrößenstellungen (p-value) Einflussgröße Herbizid:Temperatur:Wuchsstadium:Pflanzenart Herbizid:Dosis:Wuchsstadium:Pflanzenart Temperatur:Dosis:Wuchsstadium:Pflanzenart Herbizid:Temperatur:Dosis:Wuchsstadium:Pflanzenart Irrtumswahrscheinlichkeit (P-value) 0,8711 < 0,001 < 0,001 0,0046 Das optimale Bekämpfungsstadium (zwei/drei-Blätter) dieser Ackerfuchsschwanzpflanzen ist bereits überschritten. hen Wuchsstadium BBCH 12 bis 13 keine wesentlichen Unterschiede zwischen den halben und vollen Aufwandmengen vorlagen. Gleichzeitig muss dies aber auch als die gleichmäßige Absicherung der Bekämpfungssicherheit unter verschiedenen Temperaturen im Versuch verstanden werden. Vergleicht man nun die Elastizitäten bei Applikation im bestockten Stadium, so ergibt sich ein diffe- renziertes Bild bezüglich der Wirkungssicherheit (Abbildung 1). Unter den kühleren Temperaturbedingungen (5 °C und 10 °C) ergaben sich deutliche unsicherere Wirkungsgrade. Das Mittel aller Schädigungen lag im Temperaturbereich von 5 °C bei zirka 80 % und wies eine große Varianz auf. Ein wenig sicherer gegenüber dem 5-°C-Temperaturbereich und mit einer gemittelten Schädigung von 93 % wurde die Wirksamkeit im 10-°C-Temperaturregime bei der halben Aufwandmenge dokumentiert. Je höher die Temperatur des jeweiligen Temperaturbereiches wurde, desto sicherer zeigte sich auch eine Pflanzenschädigung. Vergleicht man in Abbildung 2 und 3 die aufgezeigten Aufnahmen der Fotodokumentation der bestockten Pflanzenspezies, so ist zu erkennen, dass über alle Temperaturbereiche bei voller Aufwandmenge deutlich stärkere Schädigungen der Pflanzen diagnostiziert werden konnten. Aus den Ergebnissen lässt sich weiter ableiten, dass bei einer Temperatur unter 12 °C eine reduzierte Wirkstoffmenge nicht ausreicht; diese allerdings von der aufgezeigten Für schnelle Leser Ergebnisse des Klimakammerversuches ●●Hypothese: Hat die Temperatur einen Einfluss auf die Wirkung von graminiziden Wirkstoffen? Eindeutig! Wie aus den Ergebnissen hervorgeht, führen Temperaturen um 10 bis 12 °C zu einer deutlich höheren Herbizidleistung. FOP-Wirkstoffe wie das hier verwendete Propaquizafop zeigen unter kühlen Bedingungen Minderwirkungen im Vergleich zu den beiden eingesetzten DIM-Wirkstoffen Clethodim und Cycloxydim. ●●Hypothese: Lassen sich resistente Ackerfuchsschwanz-Populationen grundsätzlich noch mit DIM- und FOP-Wirkstoffen ausreichend bekämpfen? Es muss zwischen den Resistenzen unterschieden werden. Wirkortspezifisch resistenter oder metabolisch FOP-resistenter Ackerfuchsschwanz lässt sich natürlich noch mit DIM-Wirkstoffen ausreichend bekämpfen. Aber auch hier muss weiter differenziert werden. Häufig sind Kreuzresistenzen von FOP- und DEN-Wirkstoffen zu finden; hier wirken dann nur noch DIM-Wirkstoffe. Resistenter Ackerfuchsschwanz mit einer Target-Site-Mutation an Position 1781 (dann eigentlich auch gegen DIM-Wirkstoffe resistent) weist allerdings keine Resistenz gegen Clethodim auf. ●●Hypothese: Hat der Bekämpfungszeitpunkt einen Einfluss auf den Bekämpfungserfolg? Es konnten deutlich höhere Bekämpfungserfolge bei Pflanzen im frühen Entwicklungsstadium (Applikation in BBCH 12 bis 13) unter konditionierten Bedingungen diagnostiziert werden. Bestockte Pflanzen aller getesteten Spezies lassen sich effektiv nur bei Temperaturen über 15 °C bekämpfen. Aus den Versuchsergebnissen geht hervor, dass möglichst früh und in kleinen Wuchsstadien behandelte Schadpflanzen in Kombination mit höheren Temperaturen deutlich sicherere Wirkungserfolge erzielen als bei Schadpflanzenspezies mit mehr als drei Laubblättern. 24 Pflanze BAUERNBLATT | 13. Februar 2016 ■ fünffachen Wechselwirkung wie- sicherter ist als unter kühleren Bederum abhängen mag. dingungen. Ebengleiches gilt für die Bekämpfung der Tauben Trespe und eine Applikation mit reduzierHerbizide wirken bei ter Aufwandmenge. Eine eindeuWärme stärker tige Wirkungssicherheit kann hier In den folgenden Abbildungen erst bei zirka 15 °C diagnostiziert werden die unterschiedlichen Wir- werden, wie in den Abbildungen kungen der applizierten Herbizi- 2 und 3 (Brost = Taube Trespe) zu de mit den jeweiligen Aufwand- erkennen ist. Eine sichere Bekämpmengenstaffelungen in BBCH 12 fung der Tauben Trespe sollte darbis 13 in den Temperaturbereichen überhinaus gewährleistet sein, da 10 °C (Abbildung 2) und 15 °C (Ab- in der Bundesrepublik bereits ersbildung 3) dargestellt. Es ist deut- te Populationen mit einer Resistenz lich zu erkennen, dass die herbizi- gefunden wurden. den Wirkstoffe aufgrund von ForFerner ist zur Einschätzung der mulierung und Wirkmechanismus Auswertungen anzumerken, dass wirken, eine Schädigung bezie- die Temperaturen in den Klimaräuhungsweise Wuchsdepression im men konstant gehalten wurden. warmen Klimabereich deutlich ge- Eine direkte Vergleichbarkeit zur Praxis auf dem Feld erscheint daher schwierig. Die Tendenzen der Daten sind dennoch eindeutig und abgesichert und können der Praxis hilfreich sein. Abbildung 2: Wirkungsunterschiede der einzelnen Graminizide 57 Tage nach der Applikation in BBCH 12 bis 13 von halber und voller Aufwandmenge unter konstanten Klimabedingungen im Temperaturregime (10 °C) Abbildung 3: Wirkungsunterschiede der einzelnen Graminizide 57 Tage nach der Applikation in BBCH 12 bis 13 von halber und voller Aufwandmenge unter konstanten Klimabedingungen im Temperaturregime (15 °C) Folgende Kennzeichnung der Spezies-Biotypen ist aufgeführt: Alomy ( Alopecurus myosuroides, Ackerfuchsschwanz) sensitiv / FOP-res. / DIM/FOPres., Brost (Bromus sterilis, Taube Trespe) und Triae (Triticum aestivum, W eizen) Folgende Kennzeichnung der Spezies-Biotypen ist aufgeführt: Alomy ( Alopecurus myosuroides, Ackerfuchsschwanz) sensitiv / FOP-res. / DIM/FOPres., Brost (Bromus sterilis, Taube Trespe) und Triae (Triticum aestivum, W eizen) Mutationen erzeugen Resistenzen Weiter konnten unterschiedliche Pflanzenschädigungen zwischen den Herbiziden diagnostiziert werden, die passend auf die verwendeten Biotypen mit entsprechenden Mutationen zurückgeführt werden können. Die Mutation 1781 stellt dabei die wichtigste und am häufigsten zu diagnostizierende Mutation bei ACCase-Resistenzen bei Ackerfuchsschwanz dar. Wie bereits in anderer Fachliteratur beschrieben ist, zeigt sich eine differenzierte Wirkungssicherheit bei dem Vorliegen einer Mutation im ACCase-Gen an Position 1781 (DIM/FOP-resistenter Biotyp). Auch hier in Schleswig-Holstein sind bereits zahlreiche Ackerfuchsschwanzpopulationen mit derartigen Mutationen dokumentiert worden. Der Wirkstoff Clethodim bietet in solchen Fällen deutlich höhere Wirkungssicherheiten bei einer Mutation der Position 1781 als die anderen beiden applizierten Wirkstoffe. Ähnliche Ergebnisse sind bereits aus den Forschungsarbeiten von Wagner und Belz (2014) sowie Kaundun et al. (2013) bekannt. ■ BAUERNBLATT | 13. Februar 2016 Die Wirkung von Herbizidmaßnahmen ist zu bonitieren! Hier zu erkennen: Einige Ackerfuchsschwanzpflanzen (oben im Bild) haben eine Graminizidmaßnahme überlebt. Fotos: Wanja Konstantin Rüstner Über alle Temperaturbereiche hinweg konnte des Weiteren festgestellt werden, dass sich die Wirkungsgeschwindigkeit zwischen den vollen (100 %) und halben (50 %) Aufwandmengen – sofern sich eine Wirkung einstellte – um zirka acht Tage voneinander unterschied. Nach Erkenntnissen des Instituts für Phytopathologie und aus einem weiteren Herbizidforschungsprojekt, welches auf Freiflächen an überregional elf Standorten über Schleswig-Holstein hinweg begleitet wird, kann abgeleitet werden, dass deutlich mehr Ackerschläge von einer Resistenzsituation betroffen sind, als vielleicht in der Praxis wirklich wahrgenommen wird. Es herrschen jedoch deutlich mehr ACCase-resistente Populationen als ALS-resistente Populationen bei Ackerfuchsschwanz vor. Die Gefahr darf nicht unterschätzt werden, wie sich die Resistenzsituation bereits in Schleswig-Holstein ausgeweitet hat. Auf Problemstandorten mit hohen Unkrautdichten oder bereits einer gegebenen Resistenzgefahr sollten möglichst optimale Applikationsbedingungen (zum Beispiel hohe Luftfeuchtigkeit oder geringe Tages- und Nachttemperaturschwankungen) bei den Herbizidmaßnahmen gegeben sein. Sollten weiter Probleme bei der Bekämpfbarkeit nach einer Applikation von Herbiziden festgestellt werden, müssen alle potenziellen Fehlerquellen überprüft werden. Die letzte Lösung würde eine molekulare Resistenzanalyse in einem speziellen Fachlabor bieten, um die genauen Ursachen einer Minderwirkung der Herbizide zu diagnostizieren und für die Zu- kunft wirkliche Gewissheit über die Situation am Standort zu haben. Allerdings muss dennoch bedacht werden, dass die Analyse einer Population eines Jahres auf einem Ackerschlag meist nicht dezidiert über eventuelle weitere Populationen in anderen Bodenschichten oder Fruchtfolgen Aufschluss gibt. FAZIT Bei den in der Praxis teilweise applizierten reduzierten Aufwandmengen und der Kombination der beschriebenen Wirkungsunsicherheiten (beeinflusst durch die verschiedenen Einflussfaktoren) dürften diese nicht mehr allzu lange ausreichen, um Ackerfuchsschwanz in Schleswig-Holstein zu kontrollieren. Es entsteht so ein erheblicher und zusätzlicher Selektionsdruck auf die entsprechenden Spezies. Sollte bereits eine etwaige anfängliche metabolische Resistenz vorliegen, wird durch eine weitere Reduzierung der Wirkstoffe der Selektionsdruck maßgeblich mitbestimmt, was unter allen Umständen verhindert werden sollte. Ein gutes Resistenzmanagement in der Praxis ist daher oberstes Gebot. Wanja Konstantin Rüstner Nils Conrad Dr. Holger Klink Prof. Dr. Joseph-Alexander Verreet Institut für Phytopathologie – CAU Kiel Tel.: 04 31-8 80-25 95 [email protected] Grünland braucht Schwefel, Tiere brauchen Selen. 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