„Bochum Treff“ im Bergmannsheil: 200 Chirurgen diskutierten

PRESSEMITTEILUNG
des Berufsgenossenschaftlichen Universitätsklinikums Bergmannsheil
„Bochum Treff“ im Bergmannsheil:
200 Chirurgen diskutierten aktuelle Therapien bei
Protheseninfektionen
30 Referenten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz
Bochum, 04. Februar 2016. Knocheninfekte und Entzündungen an
Kunstgelenken (periprothetische Infektionen) stellen in der Chirurgie
besondere Herausforderungen dar, die ein differenziertes und genau
kalkuliertes Behandlungskonzept erfordern. Der diesjährige „Bochum Treff“
der Chirurgischen Universitätsklinik im Bergmannsheil, einer der führenden
chirurgischen Fachkongresse in Deutschland, nahm jetzt dieses Thema in
den Fokus. Unter der Leitung von Prof. Dr. Thomas A. Schildhauer,
Ärztlicher Direktor und Direktor der Chirurgischen Universitätsklinik,
diskutierten an zwei Tagen rund 200 Chirurgen und Experten angrenzender
Fachgebiete neue Wege der Revisionschirurgie, um Infekte an Knochen
und Gelenkprothesen zielgenau bestimmen und behandeln zu können.
Rund 30 Referenten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz bildeten
das breit gefächerte Programm.
Erfahrungsaustausch auf Expertenebene
„Infektionen an Implantaten sind ein ernstes Problem, denn sie bringen für
den betroffenen Patienten mitunter erhebliche Probleme wie Schmerzen
und Wundheilungsstörungen mit sich und erfordern oft den Austausch der
Prothese“, erläutert Priv.-Doz. Dr. Dominik Seybold, Leitender Oberarzt der
Chirurgischen Universitätsklinik. „Umso wichtiger ist der
Erfahrungsaustausch auf Expertenebene, um neueste Erkenntnisse und
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Verfahren in die klinische Praxis einfließen zu lassen.“ Einen Schwerpunkt
des „Bochum Treffs“ bildete daher die Frage, wie man solche Infektionen
besser und zielgenauer nachweisen kann. Vor allem die Erkennung von
Infektionen bei geringer Keimbelastung (sogenannte Low-GradeInfektionen) ist aufwändig. Ein innovativer Lösungsansatz verbindet sich mit
dem Stichwort Sonikation: Hierbei wird die keimbelastete Prothese nach
der Entnahme in ein Ultraschallbad gelegt, um eine exakte
mikrobiologische Diagnostik vornehmen zu können. „Auf dieser Grundlage
ist eine passgenaue Antibiotikastrategie und ein optimiertes
Therapiekonzept für die Implantation der Ersatzprothese möglich“, sagt Dr.
Seybold.
Neurorehabilitation, chirurgische Rekonstruktionsverfahren und 3-DModelling in der OP-Planung
Weiterhin wurden beim „Bochum Treff“ neueste Forschungserkenntnisse
der Chirurgischen Universitätsklinik zur exoskelettalen Rehabilitation von
Rückenmarkverletzten mittels des HAL-Roboteranzugs vorgestellt.
Weitere Themenschwerpunkte bildeten posttraumatische Verfahren zur
Rekonstruktion des Ellenbogens und der Behandlung der Ellenbogensteife
sowie ein neuer Ansatz im Bereich der individualisierten Medizin: Hier
wurde gezeigt, wie Unterarmkorrekturen nach Frakturen zunächst
computergestützt in einem dreidimensionalen Modell geplant werden
können. Dieses Modell bildet dann die Basis, um exakt auf den Patienten
abgestimmte Instrumente wie Sägeschablonen und Platten zur
Knochenstabilisierung herzustellen, damit ein bestmögliches
Operationsergebnis erzielt werden kann.
Vortragsprogramm und praktischer Workshop
Der „Bochum Treff“ ist die jährliche Hauptveranstaltung der Chirurgischen
Universitätsklinik im Bergmannsheil. Er fand in diesem Jahr am 29. und 30.
Januar 2016 und insgesamt bereits zum 29. Mal statt. Zum
Veranstaltungsangebot gehört neben dem Vortragsprogramm ein
praktischer Instrumentationsworkshop im Rahmen der wissenschaftlichen
Ausbildung.
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Bild: „Bochum Treff 2016“ im Bergmannsheil – Bildnachweis: Volker Daum/Bergmannsheil
Bild (v.l.): Prof. Dr. Thomas A. Schildhauer (Wissenschaftliche Leitung „Bochum Treff“) und
Priv.-Doz. Dr. Dominik Seybold (Wissenschaftliche Organisation „Bochum Treff“) –
Bildnachweis: Volker Daum/Bergmannsheil
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Über das Bergmannsheil
Das Berufsgenossenschaftliche Universitätsklinikum Bergmannsheil repräsentiert den Strukturwandel
im Ruhrgebiet wie kein anderes Krankenhaus: 1890 als erste Unfallklinik der Welt zur Versorgung
von verunglückten Bergleuten gegründet, zählt es heute zu den modernsten und leistungsfähigsten
Akutkliniken der Maximalversorgung und gehört zum Universitätsklinikum der Ruhr-Universität
Bochum (UK RUB). In 23 Kliniken und Fachabteilungen mit insgesamt 652 Betten werden jährlich
rund 21.000 Patienten stationär und 65.000 Patienten ambulant behandelt.
Das Berufsgenossenschaftliche Universitätsklinikum Bergmannsheil gehört zur Unternehmensgruppe
der BG Kliniken. In ihr sind neun berufsgenossenschaftliche Akutkliniken, zwei Kliniken für
Berufskrankheiten und zwei Unfallbehandlungsstellen verbunden. Mit 12.000 Mitarbeitern und jährlich
über 500.000 Patienten ist die Gruppe einer der größten Klinikverbünde Deutschlands.
Weitere Informationen: www.bergmannsheil.de, www.bg-kliniken.de
Weitere Informationen:
Priv.-Doz. Dr. Dominik Seybold
Leitender Oberarzt der Chirurgischen Universitätsklinik und Poliklinik
Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil gGmbH
Bürkle-de-la-Camp-Platz 1
44789 Bochum
Tel.: 0234/302-6502
E-Mail: [email protected]
Pressekontakt:
Robin Jopp
Stabsstelle Unternehmenskommunikation
Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil gGmbH
Bürkle-de-la-Camp-Platz 1
44789 Bochum
Tel.: 0234/302-6125
E-Mail: [email protected]
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