Forschung & Lehre 10/2015

22. Jahrgang | 7,– $
www.forschung-und-lehre.de
Forschung 10 |15
& Lehre
a l l e s wa s d i e w i s s e n s c h a f t bew e g t
R E P U T A T I O N
J
ab Seite 804
J
25 JA HR E
W I E D E RV E R E I N I G U N G
FÜR UND
W I DER
I N T ER NAT IONA LISI E RU NG
Ist die deutsche Einheit
Geschichte?
| ab Seite 820
Kerndatensatz
Forschung
| ab Seite 824
Verpflichtung zu fremdsprachiger Lehre?
| ab Seite 828
Großer
Akademischer
Stellenmarkt
| ab Seite 868
Roboterethik
www.daimler-benz-stiftung.de/roboterethik
Sie sind stark, klug, selbstständig.
Und was wird aus uns?
Öffentliche Tagung | 24.11.2015
Karl Storz Besucher- und
Schulungszentrum Berlin
Leitung
Christiane Woopen
ceres
cologne center for
ethics, rights, economics, and social sciences
of health
Composing unter Verwendung von fotolia ©Alexander Pekour und fotolia©sarah5
Referenten
Alin Albu-Schäffer
Oliver Bendel
Hartmut Hirsch-Kreinsen
Norbert Lammert
Catrin Misselhorn
Jochen Steil
Johannes Weyer
S TA N D P U N K T
10|15 Forschung & Lehre
797
Europäischer Datenschutz
Im Jahr 2012 hat die
Europäische Kommission mit großem Klang
angekündigt, die seit
1995 gültige Europäische Datenschutzrichtlinie durch eine Verordnung abzulösen.
Verordnungen
sind
unmittelbar anwendbares Recht. Schluss
mit 28 unterschiedlichen
Interpretationen,
Nikolaus Forgó
ist Professor für IT-Recht
ein einheitliches, zeitund Rechtsinformatik an
gemäßes Recht für
der Leibniz Universität
ganz Europa war die
Hannover.
Verheißung. Seither ist
sehr geräuschvoll sehr
wenig geschehen. Immerhin hat sich im Juni 2015
– nach mehr als drei Jahren (!) – endlich auch der
Rat dazu bereit gefunden, eine abgestimmte Position einzunehmen. Jedoch: Bei genauerem Hinsehen zeigt sich, dass gerade auch dieser Text weiterhin wichtige Entscheidungen verschleppt.
Eines der Probleme ist das Verhältnis von Autonomie (informationelle Selbstbestimmung) und
Wissenschaftsfreiheit. Es ist ein Gemeinplatz, dass
Betroffene in der Regel selbst bestimmen können
wollen, was mit ihren Daten geschieht. Jedoch ist
es mitnichten so, dass diese Zustimmung immer
vorliegen muss, um eine Datenverarbeitung zu legitimieren. Wird Forschung mit personenbezogenen Daten durchgeführt, wird sehr schnell deutlich, wie schwierig vor diesem Hintergrund eine
datenschutzrechtliche Bewertung ist. Wann bedarf
es einer Einwilligung? Muss der Vorgang der Zustimmung ethisch bewertet werden? Wie präzise
muss die Einwilligung des Betroffenen sein?
Wann kann man auf sie verzichten? Welche Rolle
spielen die Interessen der Forschenden bei der
Bewertung? Welche Rechte hat der Betroffene?
Wem „gehören“ überhaupt die erhobenen Daten?
Und so weiter. Bisher gibt es in der EU auf jede
dieser Fragen mindestens 28 Antworten – eine für
jeden Mitgliedsstaat; wobei es im föderalen
Deutschland mit ca. 20 Datenschutzaufsichtsbehörden vermessen wäre, nur eine Antwort zu erwarten.
Das Verhältnis zwischen Betroffenenrechten
und wissenschaftlicher Forschung bleibt im Textentwurf im Großen wie auch im Detail weiter unbeantwortet. Der Rat schlägt zum Beispiel vor, in
Artikel 83 der Verordnung vorzusehen: „Werden
personenbezogene Daten zu wissenschaftlichen
[…] Zwecken verarbeitet, so können im Unionsrecht oder im Recht der Mitgliedsstaaten vorbehaltlich angemessener Garantien für die Rechte
und Freiheiten der betroffenen Person Ausnahmen
von [Betroffenenrechten] vorgesehen werden, insofern eine solche Ausnahme für die Erfüllung
der spezifischen Zwecke erforderlich ist.“ Wer
nicht versteht, was das bedeutet, hat wahrscheinlich den notwendigen Respekt vor der Abstraktheit
der Textierung. Was man aber leicht verstehen
kann: Es soll wieder 28 Antworten im Recht der
Mitgliedsstaaten geben können – und damit weiterhin keinen einheitlichen Rechtsrahmen. Das ist
zwar politisch bequem, kann aber nicht im Interesse europäischer Forschung sein.
Noch ist nichts in Stein gemeißelt, der finale
Text muss zwischen Kommission, Parlament und
Rat noch ausgehandelt werden, was bis Ende des
Jahres geschehen soll. Ob in dieser knappen Zeit
20 Jahre alte Grundsatzfragen angemessen beantwortet werden können, wird sich zeigen. Grundvoraussetzung dafür wäre aber – endlich – eine
öffentliche Diskussion der datenschutzrechtlichen
Prinzipien und ihrer zugrundeliegenden Werte
jenseits nationaler Reflexe.
798
I N H A LT
Forschung & Lehre 10|15
Inhalt
Reputation
S TA N D P U N K T
Nikolaus Forgó
797
Europäischer Datenschutz
800
BMBF will „unsachgemäße Kurzbefristungen“ unterbinden
R E P U TAT I O N
Stefan Kühl
804
Reputation
Zur Funktion des Strebens nach Anerkennung
in der Wissenschaft
Foto: dpa-picture-alliance
NAC H R IC HTE N
Die Anerkennung von Forschungsleistungen und von Wissenschaftlern ist für
die Wissenschaft essentiell. Reputation
steuert die Aufmerksamkeit in der Wissenschaft. Das Streben nach Anerkennung gehört zum Leben des Menschen,
und ist auch biologisch begründet. Dabei unterscheidet es sich durchaus auch
kulturell. Beiträge aus verschiedenen
Wissenschaftsdisziplinen.
Reputation. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 804
Bernhard Pörksen
808
Der digitale Pranger
Reputationsverluste in der Empörungsdemokratie
der Gegenwart
Christoph Antweiler
810
Soziale Wertschätzung als kulturelle Ressource
Reputation im Kulturvergleich
Thomas Junker
814
25 Jahre deutsche
Einheit
Schicksalsfrage
Zur Verankerung der Reputation in der Natur des Menschen
Stephan Grünewald
816
Kulissenzauber
Der gute Ruf aus psychologischer Sicht
Sascha Raithel
Der gute Ruf einer Hochschule
Über die Reputation von Organisationen
25 JAHRE DEUTSCHE EINHEIT
Andreas Rödder
820
Ist die deutsche Einheit Geschichte?
Eine Bilanz nach 25 Jahren
K E R N D AT E N S AT Z F O R S C H U N G
Doris Wedlich
824
Einheitlich und vergleichbar
Der Kerndatensatz Forschung für die Wissenschaft
Martin Schulze Wessel
826
Hoher Output und sinkende Originalität
Der Kerndatensatz Forschung und die Geisteswissenschaften
Foto: dpa-picture-alliance
818
Am 3. Oktober wird in Deutschland der
25. Jahrestag der Deutschen Einheit begangen. Ein welthistorisches Ereignis,
das für viele Menschen die Verwirklichung eines Lebenstraumes bedeutete
und bedeutet. Heute scheint es allerdings bei den meisten alltäglich geworden zu sein. Die nach 1990 Geborenen
kennen die Ereignisse nur mehr aus Erzählungen. Ist die deutsche Einheit Geschichte?
Eine Bilanz nach 25 Jahren . . . . . . 820
I N H A LT
10|15 Forschung & Lehre
Lehre
Foto: dpa-picture-alliance
F R E M DS P RAC H IG E LE H R E
Michael Sachs | Alexander Lethaus
828
TTIP
Um ihre ihre internationale Anziehungskraft zu erhöhen, bieten einige
deutsche Universitäten mittlerweile
komplette Studiengänge in englischer
Sprache an. Sind Hochschullehrer verpflichtet, in englischer Sprache zu lehren? Eine Analyse aus rechtswissenschaftlicher Sicht.
Verpflichtung zu fremdsprachiger
Lehre? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 828
Christoph Scherrer | Eva Walther
830
Forschung in Zeiten von TTIP und CETA
Privatisierung der Hochschulen durch Handelsabkommen?
W- B E S O L D U N G
Hubert Detmer
832
Freihandel
Ungeliebte „Gewinnchance“
Zielvereinbarungen in der W-Besoldung
FORSCHUNGSFÖRDERUNG
834
Die Verhandlungen um das Freihandelsabkommen TTIP werden von vielen Seiten kritisch betrachtet. Forschung und
Bildung sind zwar derzeit nicht Gegenstand der Gespräche, doch gibt es Hinweise, die dazu auffordern, wachsam zu
sein. Eine kritischer Beitrag.
CETA, TiSA, TTIP . . . . . . . . . . . . . . . 830
Forschungsförderung in Deutschland
Der DFG-Förderatlas 2015
CHINA
Thomas Schmidt-Dörr
838
Neue Strukturen für das Hochschulsystem in China
Akademikerarbeitslosigkeit versus Fachkräftemangel
LÄN DE RVE RG LE IC H
Was ist eigentlich...
Foto: Helmstaedter et al., 2013; © MPI for Brain Research
842
Das menschliche Gehirn wird von ca.
85 Milliarden Nervenzellen konstituiert. Jede Nervenzelle kommuniziert direkt über synaptische Verbindungen mit
ca. 1 000 anderen Nervenzellen. Hirnforscher haben es sich zur Aufgabe gemacht, dieses Kommunikationsnetzwerk zu entschlüsseln.
Konnektomik? . . . . . . . . . . . . . . . . . 844
Verpflichtung zu fremdsprachiger Lehre?
Neue Herausforderungen für die Lehrenden in der
internationalisierten Hochschule
Wissenschaftsminister der Länder
Eine Übersicht
WA S I S T E I G E N T L I C H . . . ?
Moritz Helmstaedter
844
Was ist eigentlich Konnektomik?
Kartierung der Nervenzellnetzwerke des Gehirns
RUBRIKEN
803
846
848
850
852
853
854
856
858
866
867
868
890
891
892
Fundsachen
Forschung: Ergründet und entdeckt
Zustimmung und Widerspruch
Lesen und lesen lassen
Entscheidungen aus der Rechtsprechung
Steuerrecht
Karriere-Praxis
Preise
Habilitationen und Berufungen
Rektoren, Präsidenten und Kanzler
Impressum und Informationsservice
Akademischer Stellenmarkt
Exkursion
Enigma
Fragebogen II: Zu Ende gedacht – Hermann Parzinger
799
800
NACHRICHTEN
Forschung & Lehre 10|15
Nachrichten
BMBF will „unsachgemäße Kurzbefristungen“ unterbinden
D
as Bundeskabinett hat
einen Gesetzentwurf
zur Änderung des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes
ZAHL DES MONATS
Im Jahr 2013 wurden
in Deutschland
258,3
Milliarden Euro
für Bildung und Wissenschaft ausgegeben.
Quelle: Statistisches Bundesamt, 22. September 2015
beschlossen. Damit sollen
unsachgemäße Kurzbefristungen im Wissenschaftsbetrieb
künftig unterbunden werden.
Es gebe keinen sachlichen
Grund dafür, dass mehr als
die Hälfte der jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bei ihrem ersten
Vertrag kürzer als ein Jahr
angestellt werden, heißt es
beim BMBF. Solchen Fehlentwicklungen in der Befristungspraxis wolle man mit
der Reform entgegentreten,
ohne jedoch die in der Wissenschaft erforderliche Flexibilität und Dynamik zu beeinträchtigen.
Bei der sogenannten
sachgrundlosen Qualifizierungsbefristung muss die Befristungsdauer laut dem Gesetzentwurf künftig der Dauer der angestrebten Qualifikation – etwa einer Promotion – angemessen sein. Bei einer Befristung wegen Drittmittelfinanzierung soll sie der
Dauer der Mittelbewilligung
entsprechen. Aus dem Wissenschaftszeitvertragsgesetz
soll sich künftig zudem klar
ergeben, dass die sachgrundlose Befristung nur zulässig
ist, wenn die Beschäftigung
der eigenen wissenschaftlichen oder künstlerischen
Qualifizierung dient. Damit
wird zugleich unterbunden,
dass Daueraufgaben durch
befristetes Personal erledigt
werden, das keine wissenschaftliche oder künstlerische
Qualifizierung anstrebt.
Die Bundesregierung hat
weiter beschlossen, die Situation des wissenschaftlichen Nachwuchses und der
Studierenden in Deutschland
genauer statistisch zu erfassen. Das Hochschulstatistikgesetz soll angepasst werden,
um die Veränderungen in der
Hochschullandschaft der vergangenen Jahre besser abbilden zu können. Das Gesetz
regelt, welche Daten Hochschulen an die statistischen
Landesämter melden sollen.
Die Daten liefern wichtige
Entscheidungsgrundlagen für
die Hochschulpolitik und die
Hochschulplanung. Zugleich
erfüllen sie europäische Verpflichtungen zur Lieferung
statistischer Daten. Mit der
Novelle werde nun erstmals
eine Promovierendenstatistik
eingeführt. Die Datenlage zu
Promovierenden in Deutschland ist bisher unzureichend.
Die neue Statistik bildet zusammen mit Erweiterungen
der Hochschulpersonalstatistik eine Basis für politische
Entscheidungen zur Verbesserung der Situation des wissenschaftlichen Nachwuchses. Ebenso wichtig für die
Wissenschaftspolitik ist eine
verbesserte Datenlage zu
Übergängen zwischen dem
Bachelor- und Masterstudium
sowie über Studienerfolg und
-abbruch. Die Einführung einer Verlaufsstatistik soll künftig erstmals Informationen
über den Ablauf eines Studiums, Fach- und Hochschulwechsel sowie die Promotionsphase liefern.
Eliteuniversitäten fordern Verlängerung der Exzellenzinitiative
D
ie Präsidenten der fünf
2012 zu Exzellenzhochschulen gekürten Universitäten haben von Bund und
Ländern eine Verlängerung
der Exzellenzinitiative gefordert. Laut einem Bericht des
Berliner Tagesspiegels betrachten sie die Diskussion
um die Fortsetzung des Wettbewerbs mit Sorge, da die
Auszeichnung einzelner Universitäten zur Disposition
stehe. Die jährlich mit bis zu
13,4 Millionen Euro geförderten
Zukunftskonzepte
müssten weitergeführt werden, heißt es in einem Brief
an führende Politiker aus
Bund und Ländern, der dem
Tagesspiegel vorliegt. Die Effekte des Wettbewerbs müssten langfristig gesichert werden, schreiben die Chefs der
Humboldt-Universität, der
Universitäten in Bremen,
Dresden, Köln und Tübingen.
Den Konzepten zufolge
will etwa die Humboldt-Universität zu Berlin ihr Leitbild
„Bildung durch Wissenschaft“
stärken und Bremen sich
„ambitioniert und agil“ aufstellen. Die Konzepte seien
in der Erwartung entwickelt
worden, dass dafür nicht
fünf, sondern zehn Jahre Zeit
sind, wenn sie in der Halbzeit
einer kritischen Evaluation
standhalten. Eine Beendigung
auf halbem Wege aus politi-
schen Gründen wäre „kaum
zu rechtfertigen“. Viele Reformvorhaben seien eingeleitet worden, bräuchten aber
Zeit, sich zu „konsolidieren“.
Deshalb plädieren die Unileitungen laut Tagesspiegel dafür, die Exzellenzinitiative
„nahe am eingeführten Verfahren“ weiterzuentwickeln,
ohne auf „veränderte programmatische Ansprüche“ zu
verzichten.
Hochschulen zu wenig international
D
eutsche Hochschulen
geben im Schnitt jährlich 89 Euro pro Student aus,
um sich internationaler aufzustellen. Darin enthalten sind
Ausgaben beispielsweise für
Mitarbeiter und Aktivitäten in
International Offices. Zu diesem Ergebnis kommt der Stifterverband für die Deutsche
Wissenschaft in seiner Studie
‚Hochschul-Barometer 2014‘.
„Das ist sehr wenig Geld im
Vergleich zu der Rhetorik, die
an den Tag gelegt wird“, sagt
Volker Meyer-Guckel, stellvertretender Generalsekretär
des Stifterverbandes laut der
Wochenzeitung Die Zeit. Dabei geben rund 80 Prozent der
für das ‚Hochschul-Barometer
2014‘ befragten Rektoren und
Hochschulpräsidenten an, eine ausgearbeitete Internationalisierungsstrategie zu haben.
Auch die Rektoren sehen
ein Missverhältnis zwischen
Soll und Ist. Sie hätten gern,
dass 28 Prozent ihrer Studi-
engänge international ausgerichtet sind, zurzeit sind es
knapp 16 Prozent. Jede siebte
Professur wollen sie mit einem Wissenschaftler aus dem
nicht deutschsprachigen Ausland besetzen, momentan ist
es jede zwanzigste. „Beim
aktuellen Tempo dauert es
noch Jahrzehnte, bis die Ziele
eines wirklich internationalen
Hochschulstandorts Deutschland erreicht sind“, so Meyer-Guckel gegenüber der Zeitung.
BMBF hilft Universitäten bei der Integration
von Flüchtlingen
B
undesbildungsministerin Johanna Wanka hat
den Universitäten Unterstützung in der Flüchtlingsfrage
versprochen. Das Bundesministerium für Bildung und
Forschung (BMBF) habe ein
Maßnahmenpaket beschlossen, das Flüchtlingen, die
Lust auf ein Studium hätten
und die entsprechenden Qualifikationen mitbrächten, den
Hochschulzugang erleichtern
solle, sagte Wanka der Wochenzeitung Die Zeit. Um
Sprachkenntnisse und die
Studierfähigkeit früh festzustellen und zu fördern, werde
der Sprachtest mit Mitteln
vom Bund in die Sprachen
übersetzt, welche die Flüchtlinge sprechen, wie etwa
Arabisch und Dari. Auch sollen Flüchtlinge den Test „flexibel an zentralen Hochschulstandorten ablegen können“, verspricht die Ministerin.
Darüber hinaus werde der
Bund 2 400 zusätzliche Plätze für Flüchtlinge an Studienkollegs bereitstellen, um
ihnen den Einstieg in ein
Studium zu erleichtern. Auch
gehe es darum, den Flüchtlingen „das Studium finanziell zu ermöglichen, wenn
alle Voraussetzungen dafür
erfüllt sind“, so Wanka.
„Nach der BAföG-Reform
können nicht nur Asylberechtigte ohne Wartezeit
BAfög bekommen, auch Geduldete haben nach 15 Monaten Aufenthalt in Deutschland Anrecht auf BAföG.
Das tritt zum 1. Januar 2016
in Kraft.“
Wieviel Geld der Bund
insgesamt investiere, kann
Wanka noch nicht genau sagen: „Die Zahl der Flüchtlinge ändert sich jeden Tag. Genauere Zahlen, wieviel Geld
nötig sein wird, könnten
übermorgen schon wieder
obsolet sein.“
U15: Keine absolute Karrieresicherheit
D
er Tenure Track darf
nach Ansicht der in der
U15 organisierten Universitäten kein Automatismus
nach der Berufung auf eine
Juniorprofessur sein oder
werden. Nur die Fokussierung auf transparente und
höchste Qualitätskriterien
könne eine faire Balance von
Zugangsgerechtigkeit und
leistungsorientierter Karriereplanung ermöglichen. Zugleich sei sicherzustellen, dass
die Besten Zugang zu einer
ausreichenden Zahl von
Dauerprofessuren erhielten.
Daher müssten alle Universi-
801
NACHRICHTEN
10|15 Forschung & Lehre
täten eine Strategie zur Gewinnung von hochbegabten
jungen Wissenschaftlern und
zur Sicherung ihrer Karrierechancen entwickeln. Das Tenure Track-Verfahren könne
hierfür ein tragfähiger Baustein sein, heißt es in einem
Positionspapier des Universitätsverbundes.
Für Postdocs, die den
Übergang auf eine Professur
oder den Wechsel in eine
Dauerstelle (Wissenschaft
bzw. Wissenschaftsmanagement) anstrebten, müssten
klare, sachlich begründete
und transparente Kriterien
existieren. Ebenso sollten
Optionen für den Wechsel
aus der Universität in andere
Bereiche – z.B. in die Industrie – durch Beratungs- und
Informationsangebote ab der
Promotionsphase sichtbar gemacht und unterstützt werden.
Jedoch gebe es in der
Wissenschaft „keine Garantie
absoluter Karrieresicherheit“.
Universitäten bieten laut der
U15 keine hundertprozentige
Daseinsfürsorge, sondern faire Chancen für die am besten
Qualifizierten.
K O M M E N TA R
Ein Lob der
Provinz?
Keine Hochschulhomepage, keine Werbebroschüre, keine Ansprache oder
Stellungnahme von Hochschulrektoren oder -präsidenten ohne die Stichworte „Exzellenz“ und „Internationalisierung“ in allen
Varianten. Zu Floskeln
degenerierte Begriffe, denen man mittlerweile weder Sinn noch Aufmerksamkeit beimisst. Nun hat
der Stifterverband festgestellt, dass es mit den
vielbeschworenen Internationalisierungsstrategien in
Wirklichkeit nicht weit
her ist. Auch die Rektoren
sehen das ein. Das Missverhältnis zwischen Anspruch und Wirklichkeit
ist eklatant.
Ist die deutsche Wissenschaft also in der Provinz
angekommen?
Keineswegs. Denn jenseits der
Marketingrhetorik der Universitäten sind es die einzelnen Wissenschaftler,
die, wie es heute heißt,
meist „international sichtbar aufgestellt“ sind und
sich über wissenschaftliche Fragen mit ihren Kollegen in anderen Ländern
schon immer ausgetauscht
haben. Gespräch und
Kommunikation
über
Grenzen hinweg gehören
zum Kern der Wissenschaft, dazu braucht es
keine Marketingkonzepte.
Dazu kommt eine ungeplante, nicht vorbereitete
Internationalisierung der
Hochschulen,
zu
der
Flüchtlinge beitragen werden. Ihnen wünscht man
einen guten Beginn an
den deutschen Hochschulen und Begrüßungsansprachen ohne „Integrationsrhetorik“.
Felix Grigat
802
NACHRICHTEN
Forschung & Lehre 10|15
Ingenieurgesetze: VDI fordert
einheitliche Regelungen
KR AN KE N HAU S R E F OR M
Wenig Hoffnung für Uniklinika
D
ie Deutsche Hochschulmedizin ist vom geplanten
Krankenhausstrukturgesetz enttäuscht. Statt unmittelbarer Verbesserungen drohten den ohnehin unterfinanzierten Universitätsklinika zunächst zusätzliche
Belastungen, die sich ab dem Jahr 2017 auf bis zu 250
Millionen Euro im Jahr summieren könnten. Daran
würden die laut Gesetzentwurf ebenfalls geplanten
Qualitätszuschläge, bessere Finanzierung der Notfallversorgung oder die Förderung medizinischer Zentren
erst einmal wenig ändern, zumal diese wichtigen ordnungspolitischen Neuerungen „im besten Fall noch
Jahre“ auf sich warten ließen, teilten der in der Deutschen Hochschulmedizin zusammengeschlossene Verband der Universitätsklinika und der Medizinische
Fakultätentag mit. Enttäuschend sei, dass der Gesetzentwurf keine Lösung für die sogenannten Extremkostenfälle vorsehe. Die überproportionale Belastung von
Kliniken durch die Behandlung von Patienten mit
schweren, komplexen und mehrfachen Erkrankungen
müsse durch gesonderte Zuschläge ausgeglichen werden.
D
er Verein Deutscher Ingenieure und die Ingenieurkammer-Bau NRW haben gemeinsam ihre Eckpunkte für eine Überarbeitung der Ingenieurgesetze
veröffentlicht. Darin forderten sie weiterhin bundesweit
einheitliche Regelungen darüber, wer die Berufsbezeichnung Ingenieur führen dürfe.
Es müsse selbstverständlich
sein, dass derjenige, der sich
in Hamburg als Ingenieur
bezeichnen darf, auch in
München als Ingenieur gelte.
Da es seit der Bologna-Reform keinen einheitlichen
akademischen Grad mehr für
Ingenieure gebe, müsse man
endlich wieder klar und
transparent machen, wer sich
nach dem Studium Ingenieur
nennen dürfe. Dazu schlägt
der VDI die einheitliche Vergabe der akademischen Grade Bachelor und Master of
Engineering für alle Ingenieurstudiengänge vor.
Nach Auffassung des VDI
und der IngenieurkammerBau NRW sollte das Recht zur
Führung der Berufsbezeichnung Ingenieur auch weiterhin derjenige erhalten, der ein
technisches Studium an einer
deutschen Hochschule mit einer Regelstudienzeit von mindestens sechs Semestern Vollzeit mit überwiegend technischen Inhalten erfolgreich abgeschlossen hat. Die Überlegungen einiger Bundesländer
zur Festlegung von sehr hohen MINT-Anteilen im Ingenieurstudium werden kritisch
gesehen. „Wir brauchen gesetzliche Regelungen mit Augenmaß statt einer Überregulierung des Ingenieurberufs
und der Ingenieurausbildung“, appellierte der VDI an
die Vertreter der Länderregierungen und Parlamente.
Zahl der Hochschulabsolventen steigt weiter
I
m Prüfungsjahr 2014 (Wintersemester 2013/2014 und
Sommersemester 2014) erwarben rund 460 500 Absolventinnen und Absolventen einen
Hochschulabschluss an deutschen Hochschulen. Damit ist
deren Zahl im Vergleich zum
Vorjahr das 13. Jahr in Folge
angestiegen (plus sechs Prozent). Das teilte das Statistische Bundesamt mit. Demnach bestanden 416 800 deutsche Absolventen ihre Abschlussprüfung, 43700 hatten
eine ausländische Staatsbürgerschaft.
Die Absolventinnen und
Absolventen erlangten im
Jahr 2014 mit einem Anteil
von rund 50 Prozent am häufigsten einen Bachelorabschluss, gefolgt vom Masterabschluss mit 21 Prozent und
von den traditionellen universitären Abschlüssen mit
11 Prozent. 9 Prozent der
Absolventinnen und Absolventen schlossen erfolgreich
eine Lehramtsprüfung ab
(hier sind die Lehramt-Bachelor- und Masterabschlüsse
eingerechnet). 6 Prozent erwarben eine Promotion und
3 Prozent erreichten einen
Fachhochschulabschluss.
Rund ein Drittel der Examen wurde 2014 in der Fächergruppe Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften abgelegt. 20 Prozent
schlossen ihr Studium in Ingenieurwissenschaften erfolgreich ab, 18 Prozent in
Sprach- und Kulturwissen-
schaften und 17 Prozent in
Mathematik und Naturwissenschaften. In der Fächergruppe Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften erwarben 6 Prozent der Absolventinnen und Absolventen
einen Abschluss. Zusammengefasst erreichten die übrigen
Fächergruppen Sport, Veterinärmedizin, Agrar-, Forst- und
Ernährungswissenschaften sowie Kunst, Kunstwissenschaft
einen Anteil von 7 Prozent
an allen Abschlüssen.
Gleichstellungspolitik: Spitzenreiter Berlin
D
ie FU Berlin, die
RWTH Aachen und die
Universität Hildesheim zählen bundesweit zu den Universitäten, die Frauen am
besten fördern. Das ist ein
Ergebnis der aktuellen Ausgabe des Gleichstellungsrankings des Kompetenzzen-
trums Frauen in Wissenschaft
und Forschung (CEWS).
Zielstellung des Ranking ist
es, die Leistungen der Hochschulen im Bereich der
Gleichstellung von Frauen
und Männern mit Hilfe quantitativer Indikatoren zu vergleichen. Bewertet wurde ins-
besondere, wie sich der Frauenanteil in einer höheren
Qualifikationsstufe im Vergleich zur vorherigen Qualifikationsstufe verhält.
Beim Länderranking liegt
Berlin vor Hamburg vorn. Es
folgen Brandenburg, Hessen
und Schleswig-Holstein. Im
Mittelfeld sind Bremen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz
platziert, gefolgt von SachsenAnhalt, dem Saarland, Nordrhein-Westfalen und BadenWürttemberg. Schlusslichter
bilden die Länder Sachsen,
Mecklenburg-Vorpommern
sowie Bayern und Thüringen.
FUNDSACHEN
10|15 Forschung & Lehre
803
Fundsachen
Kompetenz
„Die Entkoppelung dessen, was die
Schüler im Unterricht hervorbringen,
von dem, was sie tatsächlich in Ausbildung, Studium und Kulturleben brauchen, nämlich handfestes Wissen, ist eine der Ursachen für die Inflation der
Schulnoten. Die falsch verstandene
Kompetenzpädagogik ist eine scheinbare Entlastung der Kinder und Jugendlichen. Das, was sie versäumt, belastet die jungen Menschen in ihrem
nachschulischen Leben, in dem sie sich
– ausweislich der Ausbildungsbetriebe
und Universitäten – zunehmend nicht
kompetent verhalten können.“
Klaus Ruß, ehem. Gymnasiallehrer; zitiert
nach Frankfurter Allgemeine Zeitung vom
24. September 2015
Notiz
„Eher umgekehrt. Wie viele meiner
Kollegen komme ich auf 80 Stunden
pro Woche, aber davon nimmt kaum
jemand Notiz.“
Professor Rudolf Hickel, Wirtschaftswissenschaftler, auf die Frage, ob er als Professor
für fleißiger gehalten werde, als er tatsächlich
sei; zitiert nach Der Spiegel 39/2015
Haarspaltung
„Unter dem Stichwort ,Mikroaggression’ ist an amerikanischen Universitäten ein neues Niveau politischer Korrektheit eingezogen. Wie fein die Haare
gespalten werden, zeigt ein Merkblatt,
das eine Reihe subtil abwertender, aber
nicht justitiabler Bemerkungen anführt.
Amerikanischen Universitäten ist das
Lachen vergangen. Komiker, früher oft
zu Gast, weil sie das liberale Universitätsmilieu schätzten, bleiben dem Vernehmen nach inzwischen fern. Der
Scherz ist das Vorspiel der Klage. Auf
dem Campus werden Schutzräume eingerichtet, in die empfindsame Naturen
vor verbal übergriffigen Professoren
fliehen.“
Thomas Thiel; zitiert nach Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 24. September 2015
Meinung
„Auch wenn alle einer Meinung sind, können alle Unrecht
haben.“
Bertrand Russell
Canaillen
Zukunft
„Daß viele Professoren Canaillen sind,
ist mir aus eigener Erfahrung u. am eigenen Leibe gründlich bekannt. Daß
mehr Professoren es sind als andere
Angehörige einer Zunft (z.B. der
Soz[ial]Dem[okratischen] Partei) bezweifele ich auf das Bestimmteste“.
„Nicht nur die Wissenschaft, die Gesamtgesellschaft beeindruckt sich mit
einer intransparenten Zukunft, von der
nur eines sicher zu sein scheint: daß sie
anders sein wird als das, was man aus
der Vergangenheit kennt.“
Max Weber in einem Brief an den
Sozialdemokraten Dr. Robert Michels vom
2. April 1907
Niklas Luhmann; zitiert nach Die Wissenschaft der Gesellschaft
Jugend
Klima
„Wer heute das Markenzeichen der
deutschsprachigen Philosophie, den
deutschen Idealismus (die unmittelbar
an Kant anschließende spekulative
deutsche Philosophie), studieren will,
wird kaum von einer deutschsprachigen Universität durch ihr Lehrangebot,
geschweige durch ihre Lehrpläne dazu
ermutigt. Ja, ein Student wird ernsthaft
überlegen, ob er sein Interesse nicht
besser in Sydney, Notre Dame, Georgetown oder Chicago wird befriedigen
können. Die Universitäten zumal der
Vereinigten Staaten haben eine lange
Tradition in der Aufnahme deutscher
Philosophen, die sich im geistigpolitischen Klima ihrer Heimat unwohl fühlten oder geradezu verfolgt wurden.“
Professor Manfred Frank; zitiert
nach Frankfurter Allgemeine Blog vom
23. September 2015
„Ich finde, die Jugend hat, wenn sie der
Träger des Neuen sein soll, ein Recht
auf eine bestimmte Sorte von älteren
Herrschaften. Nämlich auf Ältere, die
ihr die Jugend nicht vorschreiben und
die sie ihr auch nicht wegnehmen, indem sie immer noch jugendlicher sind,
als diejenigen, die gerade in dem skizzierten System mit seinen vielen Unsicherheiten damit beschäftigt sind, irgendwo am Horizont eine Stelle zu
identifizieren. Vielmehr haben die Jungen einen Anspruch auf Ältere, die
auch wirklich älter sind und nichts anderes prätendieren. Die nicht Unruhe,
sondern Ruhe, Verlässlichkeit, Anwesenheit und nicht unentschuldigtes
Fehlen (wegen Nebentätigkeiten, Begutachtungen, Tagungszirkus etc.) im
System verkörpern.“
Jürgen Kaube, Herausgeber der FAZ;
zitiert nach Junge Akademie Magazin, 2015
Zeit
„Man sollte nie so viel zu tun haben, dass man zum Nachdenken keine Zeit mehr hat.“
Georg Christoph Lichtenberg
804
R E P U TAT I O N
Forschung & Lehre 10|15
Reputation
Zur Funktion des Strebens nach Anerkennung
in der Wissenschaft
| S T E F A N K Ü H L | Wissenschaftlern geht es um die wissenschaftliche Wahrheit und um ihren Status in der Wissenschaft. Sie wollen mit
dem, was sie tun, von anderen Wissenschaftlern anerkannt werden. Darin unterscheiden sie sich nicht von Künstlern, Schriftstellern und Popstars. Reputation
steuert die Aufmerksamkeit in der Wissenschaft. Wie geschieht dies? Eine Analyse aus soziologischer Warte.
G
laubt man den Erzählungen,
Lebenszeit auffällig umtriebig sind.
dann sind Wissenschaftler äuEine über Status abgesicherte Anerkenßerst distinktionsbewusst. So
nung scheint ein mindestens so starker
soll es nicht unüblich sein, Artikel und
Motor in der Wissenschaft zu sein wie
Bücher von „hinten zu lesen“, also erst
die wissenschaftliche Neugierde.
einmal im Literaturverzeichnis zu prüAnerkennung hat in der Wissenfen, ob und wie man selbst vorkommt.
schaft offensichtlich einen ähnlichen
Und wenn man einen Band zu den
Charakter wie Geld in der Wirtschaft:
Schlüsselwerken einer Subdisziplin verMan kann nie genug davon haben. Geöffentlicht, verbringt man als Herausgeneralisiert man Klagen am Rande von
ber viel Zeit damit, E-Mails von KolleKonferenzen, dann scheint bei vielen
gen und Kolleginnen zu beantworten, die – mehr oder
»Anerkennung hat in der
minder gut kaschiert – vorWissenschaft einen ähnlichen
rangig ihre eigenen Artikel
und Bücher als SchlüsselCharakter wie Geld in der
werke vorschlagen.
Wirtschaft.«
Wissenschaftler ringen,
so schon die Beobachtung
Pierre Bourdieus, offensichtlich nicht
Wissenschaftlern das Gefühl zu herrnur um die wissenschaftliche Wahrheit,
schen, in ihrer Brillanz und Originalität
sondern auch um ihren Status innerhalb
bisher nicht ausreichend wahrgenomder Wissenschaft. Die Karriere einer
men worden zu sein. Das gilt interesWissenschaftlerin oder eines Wissensanterweise gerade auch für vielfache
schaftlers steht und fällt zu einem erEhrendoktoren, von denen man sponheblichen Teil damit, dass die eigenen
tan denkt, dass sie alles erreicht haben
Publikationen wahrgenommen werden,
müssten, was man in ihrer Disziplin erund die Anerkennung der eigenen Arreichen kann.
beit durch Kolleginnen und Kollegen
Abseits der nicht selten durch Alkoist vermutlich ein zentrales Motiv, wesholkonsum beförderten Klagen am
wegen die meisten Wissenschaftler auch
Rande von Konferenzen lässt sich das
nach einer erfolgreichen Beamtung auf
Problem der eigenen Reputation in der
Regel nicht offen ansprechen. Die offiAUTOR
zielle Orientierung der Wissenschaft an
der Wahrheitssuche verbietet, dass man
die Anerkennung der eigenen Leistung
Stefan Kühl ist Professor für
Soziologie an der Universität
durch andere Wissenschaftler offen einBielefeld.
fordert oder dass man in einer wissenschaftlichen Debatte einen Kontrahen-
ten mit Verweis auf den eigenen Status
in der Disziplin mundtot zu machen
versucht. Auch wenn sie für alle Beteiligten offensichtlich sind, können persönliche Motive nach Anerkennung in
den schriftlich oder mündlich geführten
wissenschaftlichen
Debatten
nur
schwerlich direkt zum Thema gemacht
werden. Und wenn es doch einmal jemand öffentlich tut, dann löst es Beklemmung bei den Teilnehmern und
häufig verzweifelte Reparaturversuche
in der Interaktion aus.
Zum Aufbau von Reputation in
der Wissenschaft
Man darf sich den Aufbau von Reputation nicht so vorstellen, dass gute Leistungen automatisch mit einer Steigerung von Reputation einhergehen. In
der Wissenschaft sind Tausch und Konkurrenz eng miteinander verwoben, darauf hat vor kurzem André Kieserling
hingewiesen. Diese Konstellation behindert den freien Tausch wissenschaftlicher Leistung gegen soziale Anerkennung. Es bestehe immer die Gefahr,
dass das Lob für die wissenschaftliche
Arbeit eines anderen diesen Konkurrenten aufwertet und einen selbst abwertet.
Deswegen werde die Anerkennung für
die wissenschaftliche Leistung anderer
erheblich durch eigene Statusinteressen
verzerrt. Sowohl die Zurückhaltung
von Lob für Wissenschaftler, die nicht
aus dem „eigenen Stall“ kommen, als
auch das Reziprozität erwartende, übertrieben vorgebrachte Lob gegenüber
Kolleginnen und Kollegen, das idealerweise in den Aufbau eines erfolgreichen
Zitationszirkels mündet, lässt sich daraus erklären.
Reputation entsteht auf verschiedene Weise: Sie wird teils von den gezeigten Einzelleistungen her hochgeneralisiert, indem unterstellt wird, dass auch
R E P U TAT I O N
Foto: picture-alliance
10|15 Forschung & Lehre
Zeichen für wissenschaftliche Reputation
par excellence
oder der Sorbonne in Paris erklären
kann.
Auch die Beteiligung von Wissenschaftlern an den vielen aktuellen Lieblingsprojekten der Wissenschaftspolitik
liegt in der Hoffnung begründet, darüber ihre eigene Reputation steigern zu
können. Die an einigen Universitäten
betriebenen Doktorandenmühlen dienen nicht nur der Erfüllung der von
das zweite Werk einer Autorin genauso
gut ist wie das erste. Sie wird durch Ansteckung gebildet, indem man mit bereits renommierten Autoren zusammen
publiziert, sich mit einem renommierten
Autor öffentlich streitet oder für eine
renommierte Zeitschrift
als Herausgeber arbeitet.
»Reputierten Wissenschaftlern
Und manchmal entsteht
– so Niklas Luhmann –
gelingt es, sich auch mit wenigen,
Reputation auch durch
dafür aber innovativen Artikeln
die bloße „Häufigkeit der
Publikationen“
oder
Aufmerksamkeit zu verschaffen.«
durch die „Anwesenheit
an renommierten Plätzen“, was neben dem unbestreitbaren
Ministerien vorgegebenen Leistungskriintellektuellen Reiz und dem touristiterien, sondern stellen auch implizite
schen Aspekt ebenfalls den Drang zur
Tauschverhältnisse zwischen ProfessoAnwesenheit an Orten wie der Stanford
ren und Doktoranden dar, indem –
University, der University of Oxford
ganz im Sinne von Peter Blaus Tausch-
805
theorie – die Betreuung von Nachwuchswissenschaftlern gegen die zitationsmäßige Unterwerfung unter die
Doktorandenbetreuer getauscht wird.
Das Unterhalten von Großforschungseinrichtungen hat sich nicht nur selbst
als Indikator für eine hohe Reputation
ausgebildet, sondern führt auch dazu,
dass sich eine Vielzahl von Nachwuchswissenschaftlern genötigt sieht,
sich zitationsmäßig an den Betreiber
dieser Einrichtung anzupassen und dessen persönlicher Reputationspflege zu
dienen. Und auch die Tätigkeit als Gutachter für Zeitschriften oder Forschungsprojekte dient nicht nur – wie
nach außen oft dargestellt – der Ableistung von Gemeinwohlaufgaben an der
wissenschaftlichen Gemeinschaft, sondern sie sichert auch den Reputationsaufbau durch die von Antragstellern
und Artikeleinreichern vorauseilend geleisteten Zitationen.
Die Wirkungen aber sind in der Regel kurzfristig. Das auf Mitgliedschaft
in Clustern, Schools, Kommissionen,
Prüfungsausschüssen oder Preisgerichten – also letztlich auf der Mitgliedschaft in Organisationen – basierende
wissenschaftliche Kapital entspricht, so
die Beobachtung Bourdieus, eher selten
der Sorte von wissenschaftlichem Kapital, das auf Erfindungen, Entdeckungen
oder Veröffentlichungen beruht. Im ersten Fall nimmt die Reputation von Wissenschaftlern mit ihrem biologischen –
oder mit dem meistens vorgelagerten
sozialen – Tod rapide ab, im Fall von
wichtigen Erfindungen, Entdeckungen
oder Veröffentlichungen steigt sie danach kontinuierlich an.
Sich selbst
verstärkende Effekte
Wir wissen aus der Wissenschaftsforschung, dass es besonders den reputierten Wissenschaftlern gelingt, sich auch
mit wenigen, dafür aber innovativen Artikeln und Büchern entsprechende Aufmerksamkeit zu verschaffen. Wer ein
erfolgreiches wissenschaftliches Buch
geschrieben hat, bei dem ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass auch das zweite und dritte Buch erfolgreich sein werden, und zwar allein schon deswegen,
weil das erste Buch erfolgreich war. Es
gilt das von Robert Merton formulierte
Matthäus-Prinzip – „Wer hat, dem wird
gegeben“. Man kann hier – um die Terminologie von Bourdieu zu verwenden
– von der Ausbildung von „Wissenschaftskapitalisten“ sprechen. Das aus
Reputation bestehende Wissenschafts-
806
R E P U TAT I O N
Forschung & Lehre 10|15
kapital wird über „Akte des Erkennens
und des Anerkennens“ durch „gleichgesinnte Wettbewerber“ innerhalb des
wissenschaftlichen Feldes aufgebaut.
Aber auch wenn Reputation darauf
basiert, dass von einer sachlich beurteilten Einzelleistung einer Person auf
zukünftige Leistungen geschlossen wird,
sind die Beobachtungsinstrumentarien
anderer Wissenschaftler bezüglich der
Der massenmediale Erfolg wird in
den wissenschaftlichen Disziplinen jedoch sehr unterschiedlich bewertet. In
einigen Disziplinen – und dazu gehören
sicherlich die Philosophie, die Germanistik und die Soziologie – gibt es ein
Unbehagen gegenüber den Kolleginnen
und Kollegen, die allzu sehr in den
Massenmedien präsent sind. Man unterstellt ihnen mehr oder minder offen
ausgesprochen, dass in illegitimer
Weise außerwissenschaftliche An»Reputation steuert generell
erkennung in wissenschaftliche
Anerkennung getauscht wird. In
die Aufmerksamkeit in der
anderen Disziplinen – und dazu
Wissenschaft.«
gehören vermutlich Teile der Politikwissenschaft und der BeReputation von Kollegen sensibel. Es
triebswirtschaftslehre – wird die umwird aufmerksam beobachtet, wenn ein
fangreiche Rezeption in den MassenWissenschaftler, angestachelt durch den
medien eher als Reputationsvorteil anErfolg eines Artikels oder eines Buches,
gesehen. Man kann den Unterschied
zum Graphomanen wird, der ohne
zwischen den Disziplinen daran erkenSinn und Verstand Texte „heraushaut“.
nen, ob die Einführung einer Referentin
Oder es wird bemerkt, wenn eine Wisoder eines Referenten mit dem Zusatz
senschaftlerin zu einer Vielverwerterin
„bekannt aus Funk und Fernsehen“ als
wird, weil sie auf der Basis eines einmal
versteckte Spitze gegenüber einer Kolerfolgreichen Textes in verschiedenen
legin oder einem Kollegen gemeint ist
Varianten den immer gleichen Inhalt
oder tatsächlich als Kompliment.
veröffentlicht. Solche Tendenzen werNun kann man Reputation – entgeden eher selten in Rezensionen angegen allen Quantifizierungsversuchen in
prangert, sondern sie werden in Geder Wissenschaft – nicht einfach messprächen auf der Hinterbühne von
Workshops und Konferenzen bemerkt.
»Im Zweifelsfall entscheidet
Die Reputation eines wegen seiner
Werke erfolgreichen Autors wird ihm
sich für den bekannten und
dagegen nicht entzogen, sondern sie
den unbekannten Namen.«
verblasst nur langsam.
Wissenschaftliche versus
massenmediale Reputation
Reputation hat nicht nur in der Wissenschaft eine wichtige Funktion, sondern
sie spielt auch für die Wahrnehmung
außerhalb der Wissenschaft eine wichtige Rolle. Gerade die Massenmedien bedienen sich bei ihrer Berichterstattung
gern der Reputation als Kriterium für
die Auswahl ihrer Gesprächspartner. In
einigen Fällen wird dies darüber erreicht, dass ein Wissenschaftler so bekannt ist, dass selbst Journalisten seinen
Namen kennen. In anderen Fällen wählen – so wird jedenfalls kolportiert –
Journalisten eine Abkürzung zur Reputationsermittlung, indem sie den Begriff
„Wissenschaft“ und das Thema ihrer
Recherche in eine Internetsuchmaschine eingeben und dann den Wissenschaftler kontaktieren, der beispielsweise in der Kombination „Wissenschaft“
und „Coaching“ oder „Wissenschaft“
und „Haustier im Büro“ als Erstes auf
der Ergebnisliste erscheint.
sen. Es gibt aber Indizien, die der Orientierung dienen. Die Häufigkeit, mit
der ein Buch oder ein Artikel zitiert
wird, ist ein solches Indiz, insbesondere
dann, wenn die Verweise von Wissenschaftlern stammen, die mit dem theoretischen Zugang des Autors nicht
übereinstimmen. Reputation kann man
daran erkennen, dass über ein Werk an
einer Universität geprüft wird – und
zwar besonders dann, wenn dies an einer Universität stattfindet, an der nicht
die Anhänger oder gar Urheber dieses
Ansatzes ansässig sind, jene Wissenschaftler also, die ihre Prüfungen dazu
nutzen, die Studierenden ein letztes
Mal „auf Linie“ zu bringen. Des Weiteren kann es als Indiz gewertet werden,
wenn ganze Artikel oder gar Bücher
über diese Werke geschrieben werden,
weil man ihnen zustimmen oder sich
von ihnen abgrenzen möchte. Bei allen
inhaltlichen Unterschieden – in der Regel ist man sich über die Reputation einer Person einig. Auch wenn man sich
in der Wissenschaft zutiefst uneins ist,
ob ein Werk überzeugen kann, so kann
doch in vielen Fällen Einigkeit darüber
hergestellt werden, ob es als wichtiges,
vielleicht sogar zentrales Werk in einem
Forschungsgebiet gilt. Über Reputation,
so die Beobachtung Luhmanns, lässt
sich Konsens bilden, auch wenn sachlich sehr unterschiedliche Meinungen
bestehen.
Die Funktion von Reputation
für die Wissenschaft
Das Distinktionsbewusstsein von Wissenschaftlern, das dem von Künstlern,
Schriftstellern und Popstars vermutlich
wenig nachsteht, darf man jedoch auf
keinen Fall psychologisieren oder gar
pathologisieren. Niklas Luhmann hat
darauf hingewiesen, wie wichtig die
Orientierung an Reputation für „Vermittlungsdienste“ in der Wissenschaft
ist. Reputation dient nicht nur dazu,
den „akademischen Meinungsmarkt“
mit dem „System für offizielle Verteilungschancen“ zum Beispiel für Lebenszeitstellen, Projektförderungen oder
Wissenschaftspreise zu verbinden, sondern Reputation steuert generell die
Aufmerksamkeit in der Wissenschaft. In
den meisten Wissenschaften wären
Wissenschaftler überfordert, würden sie versuman
chen, auch nur grob die
gegen Entwicklungen im gesamten Feld im Auge zu behalten. In diesem Fall bietet
die Reputation von Autorinnen und Autoren ein Auswahlkriterium für die eigene Lektüre. „Im Zweifelsfall entscheidet man sich“ – so vor
kurzem Uwe Schimank – „für den bewährten, bekannten und gegen den unbekannten Namen.“ So wird das Risiko
minimiert, die „knappe Zeit für Lektüre
auf Schlechtes und Abseitiges verwendet zu haben“.
Der Text mit ausführlichen Literaturangaben
findet sich unter:
www.uni-bielefeld.de/soz/forschung/orgsoz/
Stefan_Kuehl/pdf/Kuehl-Stefan-WorkingPaper-1_2015-Reputation-Zur-Funktion-desStrebens-nach-Anerkennung-in-der-Wissenschaft-2015-1-18.08.2015.pdf
Vom Autor ist zuletzt erschienen der von ihm
herausgegebene Sammelband „Schlüsselwerke
der Organisationsforschung“ (Springer VS
2015).
Innovation & Leadership
PETER PRIBILLA-STIFTUNG
TUM Research Excellence Award
in Innovation & Leadership 2016
The bi-annual TUM Research Excellence Award of the Peter Pribilla Foundation honours
significant scholarly contributions that advance our knowledge and understanding in the
field of
„Innovation and Leadership“
Significant scholarly contributions may take the form of conceptual, theoretical, methodological
or empirical developments. Emerging scholars on the level of post-doctoral researchers as well
as early career academics and professors are eligible for the award.
The recipient of the TUM Research Excellence Award in Innovation & Leadership 2016 of the Peter
Pribilla Foundation will
쮿 be recognized at the 16th EURAM Conference, June 1st- 4th 2016 in Paris, France
쮿 receive a prize money of 10,000 EUR and
쮿 have the opportunity to present his/her research in the prominent setting of the TUM Institute
for Advanced Study (IAS).
The Peter Pribilla Foundation devotes special attention to the upcoming generation of scholars and
to networks between academics and practitioners. It sponsors activities that will advance the understanding of the interplay of innovation and leadership in organizations and markets.
We welcome nominations as well as submissions. They must be sent electronically and should
include:
쮿 copy of the scholarly contribution to be considered for the award,
쮿 a one page summary of the contribution, its intention and impact,
쮿 a publication list and full CV of the early career scholar to be considered for the award that
clearly states his/her academic achievements so far.
Nominations as well as submissions have to be received no later than October 31st , 2015 by the
Chair of the Award Selection Committee: Prof. Dr. Holger Patzelt
Please direct any nominations and submissions via email to: [email protected]
Peter Pribilla-Stiftung | Technische Universität München | Richard-Wagner-Straße 18
80290 München | Germany
808
R E P U TAT I O N
Forschung & Lehre 10|15
Der digitale Pranger
Reputationsverluste in der Empörungsdemokratie
der Gegenwart
| B E R N H A R D P Ö R K S E N | Blitzschnell sind im digitalen Zeitalter Transparenz und Aufklärung möglich – und in rasender Geschwindigkeit verbreiten sich Gerüchte und Falschmeldungen, bilden sich Protest- und
Wutgemeinschaften, die mit Schicksalen auf einer weltweit sichtbaren Bühne
spielen. Wie funktioniert die Dynamik des Reputationsverlustes? Eine Analyse.
Interview, in dem er sich zu erklären
versucht, heizt die Wut weiter an; tatsächlich scheint es nun für einen Moment lang so, als habe Tim Hunt ein
Problem mit Frauen im Labor. Erst ein
internes Protokoll der Konferenz und
s ist eine Geschichte, die alles
dabei zweifellos eine wichtige Rolle.
der Tonbandmitschnitt einer anwesenzeigt. Sie ist Drama und TragöWissenschaft braucht Frauen, und Sie
den Journalistin erzeugen eine neue
die gleichermaßen, ein Lehrsollten Wissenschaft betreiben trotz all
Wendung. Nun wird der ironisierende
stück, das von der Zerstörung von Reder Hindernisse und trotz solcher
Kontext klar; nun ist für jeden, der will,
putation unter den Bedingungen der diMonster wie mir.“ Eine britische Jourauch das Gelächter im Publikum zu
gitalen Moderne handelt. Am 9. Juni
nalismus-Dozentin twittert wenig später
hören. Es folgt die öffentliche Diskredi2015 macht Tim Hunt, Nobelpreisträger
über den angeblichen Sexismus Hunts,
tierung der Journalismus-Dozentin. Sie
und vielfach ausgezeichneter Zellforund sie wird dabei von anderen unterhat bei der Abfassung ihres eigenen
scher, bei einer Tagung in Seoul eine
stützt. Zunächst werden nur die arUni-CVs offensiv geflunkert und überBemerkung, die er für einen Scherz
chaisch wirkenden Äußerungen zitiert,
dies öffentlich behauptet, im Anschluss
hält und die ihn nur wenig später den
ohne den Kontext, ohne die ironische
an Hunts Bemerkungen habe peinlichJob kostet. Was ist passiert? Ganz am
Relativierung, ohne einen einzigen Verbetretenes Schweigen im Publikum geAnfang des angeblichen Sexismus-Skanweis darauf, dass es im Publikum Geherrscht. Allerdings: Das Ansehen
dals steht eine kleine Rede. Hier sagt
lächter und Applaus gab. Und plötzlich
Hunts ist zu diesem Zeitpunkt längst
Tim Hunt: „Lassen Sie
ruiniert. Auch eine Pemich von meinen Probletition von Wissen»Ein paar einzelne blödsinnige Bemerkungen schaftlern und zahlreimen mit Frauen erzählen.
Drei Dinge passieren,
können ein ganzes wissenschaftliches Leben che Solidaritätsbekunwenn sie im Labor sind:
dungen von Kolleginüberschatten.«
Du verliebst dich in sie,
nen und Kollegen brinsie verlieben sich in dich,
gen ihm seinen Job
und wenn du sie kritisierst, fangen sie
entsteht ein gigantisches Mobbingnicht zurück. Fünf typische Muster, Uran zu heulen. Vielleicht sollten wir geSpektakel, das sich aus dem Zusamsachen und Dynamiken des Reputatitrennte Labore für Männer und Frauen
menspiel alter und neuer Medien ergibt.
onsverlustes werden in der Geschichte
einrichten?“ Zuvor hat er sich allerHunt wird innerhalb von 48 Stunden
des Nobelpreisträgers offenbar:
dings gerade ironisch als „ein chauvivom University College London dazu
Es zeigt sich eine charakteristische
nistisches Monster“ eingeführt, um
gedrängt, seine Honorarprofessur aufAsymmetrie von Anlass und Effekt, von
dann im Anschluss an die Nonsenszugeben – ohne dass jemand direkt mit
Ursache und Wirkung, Verfehlung und
Forderung nach getrennten Arbeitsplätihm spricht. Man ruft, während er sich
Strafe. Im Zweifel können ein paar einzen folgende Sätze zu formulieren:
noch auf der Rückreise befindet, seine
zelne blödsinnige Bemerkungen ein
„Spaß beiseite, ich bin beeindruckt von
Frau an und droht, ihn zu feuern, sollte
ganzes wissenschaftliches Leben überder wirtschaftlichen Entwicklung Koreer nicht freiwillig gehen. Seine Positioschatten und eine beständig revitalisieras. Und Wissenschaftlerinnen spielten
nen beim Europäischen Forschungsrat
te Schrumpf- und Zombie-Identität im
und der Royal Society verliert er ebenOnline-Universum entstehen lassen, die
AUTOR
so. Auf Twitter wird vorgeschlagen, ihm
scheinbar zumindest das Gesamtbild
den Nobelpreis abzuerkennen. Und
repräsentiert.
Bernhard Pörksen ist Professor für
niemand nimmt seine Entschuldigung
Es gibt offenkundig vielfältige Tools
Medienwissenschaft an der Uniim
allgemeinen
Getümmel
sonderlich
und
Plattformen der Skandalisierung –
versität Tübingen.
ernst. Ein hektisch, offenbar im Movom eigenen Twitter-Account bis zum
ment totaler Überforderung gegebenes
persönlichen Blog, vom Smartphone
E
R E P U TAT I O N
10|15 Forschung & Lehre
mit Kamera- und Videofunktion bis hin
zu den Plattformen im Social Web. Die
neuartige Besonderheit besteht darin,
dass diese Werkzeuge in der Empörungsdemokratie der Gegenwart längst
in den Händen aller liegen, die einen
Computeranschluss besitzen und ein
paar sehr basale technische Kenntnisse
besitzen. Wie gesagt, die öffentliche
Empörung über Tim Hunt beginnt mit
einem einzelnen Tweet, der zu einem
plötzlich aufschäumenden Aufmerksamkeitsexzess explodiert.
Die Zeitform der Attacke und der
Herausbildung von Urteilen ist die
Hochgeschwindigkeit, der Live-Modus.
Und die Empörungswellen erzeugen offensichtlich einen derartigen Handlungsdruck, dass es keine Zeit mehr zu
geben scheint für die abgewogene, um
Fairness und Gesamtwürdigung bemühte Rekonstruktion einer tatsächlichen oder vermeintlichen Affäre. Immer
wieder opfern die Vertreter von Institutionen leichtfertig einzelne Personen
auf dem Altar der öffentlichen Meinung
und beugen sich Stimmungen – ohne
die Beschuldigten auch nur anzuhören
oder sich, wie in diesem Fall, persönlich
mit ihnen in Verbindung zu setzen. Es
regiert dann ein angstgetriebenes Reputations- und Krisenmanagement auf
Kosten der eigenen Mitarbeiter.
Häufig sind es gerade die unter
Stress entstehenden Versuche der Beschwichtigung (ein unüberlegtes Adhoc-Interview, im Extremfall aber auch
die Leugnung oder versuchte Vertuschung einer tatsächlichen Normverletzung), die alles nur noch schlimmer
machen. Das heißt: Die Skandalisierung
des Umgangs mit dem (angeblichen)
Skandal ist offline wie online ein gängiges Muster, das der Empörung immer
wieder neuen Schub verleiht. Medienwissenschaftler sprechen hier von
„Grenzüberschreitungen zweiter Ordnung“, die als Katalysatoren wirken.
In der Regel verwandeln sich (erst
dies erklärt das Ausmaß öffentlicher
Erregung) die Hauptakteure in Symbolfiguren, die mit einem Mal vermeintlich
gesellschaftliche Missstände und beklagenswerte Fehlentwicklungen repräsentieren. Aus Timothy Hunt wird der Typus des hässlichen Sexisten, des ar-
809
chaisch-selbstgefälligen Wissenschaftspatriarchen. Die Journalismus-Dozentin,
die ihn attackiert, erscheint im Prozess
ihrer eigenen Diskreditierung als eine
ideologische Feministin. Eben diese
„symbolische Aufladung“ verleiht der
Konfrontation – jenseits des konkreten
Geschehens – eine grundsätzliche Dimension und befördert die Polarisierung
und Lagerbildung unter allen Beteiligten.
Tim Hunt kann eine solche Betrachtung nicht helfen. Er gehört zu
den unglücklichen Protagonisten eines
Zeitalters der allgegenwärtigen Reputationsrisiken und der asymmetrischen
Kommunikationseffekte. Er sei zerstört,
so hat er einem Reporter des Guardian
im Nachgang der Ereignisse erzählt;
man habe es ihm unmöglich gemacht,
weiter im Dienste der Wissenschaft zu
arbeiten. „I am finished“, so Hunt.
Dieser Artikel basiert auf den Veröffentlichungen des Autors zum Thema, insbesondere seinem gemeinsam mit Hanne Detel verfassten
Buch „Der entfesselte Skandal. Das Ende der
Kontrolle im digitalen Zeitalter“ (Herbert von
Halem-Verlag).
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Deutsche
Forschungsgemeinschaft
Communicator-Preis 2016
50 000 Euro für die beste Vermittlung von Wissenschaft in Medien und Öffentlichkeit
Zum 17. Mal schreibt die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) den
„Communicator-Preis – Wissenschaftspreis des Stifterverbandes für die
Deutsche Wissenschaft“ aus. Dieser persönliche Preis ist mit 50 000 Euro
dotiert und wird an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus allen
Fachgebieten vergeben, die in herausragender Weise ihre wissenschaftlichen Ergebnisse und die ihres Faches in die Medien und in die breite
Öffentlichkeit außerhalb der Wissenschaft vermitteln. Mit der Auszeichnung
soll der immer wichtigere Dialog zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit
gestärkt und zugleich dafür geworben werben, dass die Vermittlung von
Wissenschaft in der Wissenschaft selbst einen höheren Stellenwert erhält.
Die wichtigsten Kriterien für die Vergabe des Preises sind die Breite und Vielfalt sowie die Originalität und Nachhaltigkeit der Vermittlungsleistung. Bewerbungen auf Grundlage eines einzelnen Projekts sind nicht möglich. Die
Bewerberinnen und Bewerber müssen im deutschen Sprachraum tätig sein.
Der Preis kann sowohl an einzelne Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler als auch an eine Gruppe von Forscherinnen und Forschern verliehen werden, die ihre wissenschaftlichen Arbeiten oder die ihres Faches kommunizieren. Größere Einheiten, wie Fakultäten oder ganze Universitäten mit ihren
Kommunikationsstrategien, können nicht berücksichtigt werden.
Es sind sowohl Selbstbewerbungen als auch Vorschläge für Preisträgerinnen und Preisträger möglich. Die Bewerbungen sollen aussagefähige Unterlagen über die Vermittlungsleistung enthalten (maximal 50 Seiten als
repräsentativer Querschnitt der Gesamtarbeit, bei audiovisuellen Beiträgen
nur eine Kassette oder DVD, bei Online-Blogs und anderen Social-MediaBeiträgen Hinweise in Link-Form). Bei Selbstbewerbungen ist die schriftliche Einschätzung eines zweiten Wissenschaftlers erforderlich, die deutlich auf die Kommunikationsleistung abhebt. Zu jeder Bewerbung wird
darüber hinaus ein Lebenslauf erbeten; hingegen sollen wissenschaftliche
Publikationsverzeichnisse ausdrücklich nicht beigefügt werden.
Bewerbungen und Vorschläge können – möglichst in digitaler Form – ab
sofort bis spätestens zum 8. Januar 2016 bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Kennedyallee 40, 53175
Bonn, eingereicht werden.
Über die Vergabe des Preises entscheidet eine Jury aus Kommunikationswissenschaftlern, Journalisten, PR-Fachleuten sowie ausgewählten Wissenschaftlern unter Vorsitz eines DFG-Vizepräsidenten. Die Auswahl und Bekanntgabe des Preisträgers erfolgt im Frühjahr 2016, die Preisverleihung
findet am 5. Juli 2016 im Rahmen der DFG-Jahresversammlung in Mainz
statt.
Weiterführende Informationen
Informationen zum Preis und den bisherigen Preisträgerinnen
und Preisträgern unter: www.dfg.de/communicator-preis/
Ansprechpartner in der Geschäftsstelle der DFG:
Marco Finetti, Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit,
marco.fi[email protected], Telefon +49 228 885 -22 30
810
R E P U TAT I O N
Forschung & Lehre 10|15
Soziale Wertschätzung
als kulturelle Ressource
Reputation im Kulturvergleich
| C H R I S T O P H A N T W E I L E R | Reputation besteht in
sozial geteilter Wertschätzung. Sie ist ein soziales und kulturelles Phänomen.
Gibt es allgemeine Grundlagen, auf denen Reputation basiert? Welche Rolle
spielt sie in verschiedenen Kulturen?
S
herwand Khan ist aus Syrien
über Ungarn geflohen und
kommt in Deutschland an.
Jahre vorher war er als Christ aus dem
Iran nach Syrien geflüchtet. Er ist froh,
dass er es geschafft hat, trotz aller Zwischenstationen seine Frau und sein
Kind mitzunehmen. Herr Khan ist ein
gut ausgebildeter Mediziner und hat
sein Diplom, seine Approbation und
andere Abschlusspapiere dabei. Mit viel
Glück kann er diese Papiere hier anerkennen lassen. Sein Wissen konnte er
mitnehmen. Was er aber verloren hat,
ist sein soziales Umfeld und sein Ruf
als Fachmann und verständiger Helfer
in der Not. Und damit hat er gleich
zweifach die Grundlage seiner Arbeit
verloren. Im Iran war er ein bestens angesehener Arzt und Wissenschaftler.
Wenn es um soziale Wertschätzung
und öffentliche Anerkennung von Personen geht, ist der gute Ruf, neben Wissen und Können, von zentraler Bedeutung. In der Wissenschaft ist der gute
Ruf die zentrale Münze. Reputation bildet aber nicht nur in Forschung und
Lehre ein wichtiges Kapital. Welche
Rolle spielt Reputation in anderen Lebensbereichen und in verschiedenen
Kulturen? Gibt es allgemeine Grundlagen, auf denen Reputation basiert, wie
sie gewonnen wird und wie sie verloren
werden kann? Wie verhält sich ReputaAUTOR
Christoph Antweiler ist Professor
für Südostasienwissenschaft am
Institut für Orient- und Asienwissenschaften der Universität Bonn.
tion zu ähnlichen Phänomenen, wie
Ruf, Renommee, Achtung, Geltung,
Würde, sozialem Prestige und moralischem Leumund?
Charakteristika von Reputation
Das Eingangsbeispiel zeigt einige Charakteristika von Reputation. Sie ist ein
durch und durch soziales und kulturelles Phänomen. Reputation besteht in
sozial geteilter Wertschätzung. Eine
Person wird von einer Gruppe von
Menschen in wertender Weise eingeschätzt. Die Menschen, die Anerken-
»Tratsch ist zentral für die
Reputation, auch unter
Wissenschaftlern.«
nung gewähren, sind nicht irgendwelche Personen. Es sind HeilpflanzenKenner, Fußball-Expertinnen oder eben
eine bestimmte (!) scientific community.
Die Menschen, die Reputation geben,
gehören einer bestimmten sozialen
Gruppe oder Kultur an. Diese Gruppen
oder Kulturen halten bestimmte Werte
hoch, und darin liegt der kulturelle
Kern von Reputation, die sie zum Kern
kulturellen Kapitals macht. Nicht nur
die Wertschätzung, sondern auch der
Wettbewerb um gute Reputation bestehen nicht zwischen allen Personen. Verglichen werden ähnlich gelagerte Personen: Reputation impliziert Wettbewerb
und soziale Ungleichheit.
Guter Ruf (oft auch „Prestige“ genannt) beruht in erster Linie auf sichtbaren Erfolgen und nachgewiesener
Kompetenz. Reputation beruht aber
neben nachweisbarer Expertise auch
auf fachlichen Fähigkeiten oder Persönlichkeitseigenschaften, die nicht
sichtbar, nicht offensichtlich sind. Sie
werden einer Person zugeschrieben,
und dies wird mündlich vermittelt.
Tratsch ist zentral für die Reputation,
auch unter Wissenschaftlern. Damit ist
die Reputation von einer bestimmten
Gruppe von Menschen einer Kultur abhängig, die bestimmte Werte in die Beurteilung einbringen. Gute Reputation
für einen Unternehmer oder Arzt
braucht ein soziales Netzwerk, um weitergegeben zu werden, um neue Kunden
oder Patienten zu erreichen. Dieses soziale Renommee kann höher oder geringer sein und sich schnell verändern.
Das Beispiel des Flüchtlings betrifft den Ruf einer
Person. Aber auch Firmen
brauchen einen guten Leumund, Länder können einen schlechten Ruf bei Anlegern haben. Hier bestehen
Übergänge zum Phänomen des Images,
bei dem es mehr um Assoziationen und
Affekte geht. Institutionen, wie eine
Universität oder korporate Gebilde,
wie eine Disziplin, brauchen Reputation
– und die kann verloren gehen. Nicht
nur Personen oder Institutionen können
über Reputation verfügen. Gerade der
Blick in andere Kulturen zeigt, dass
auch soziale Ämter, religiöse Funktionsträger oder Kollektive Reputation
haben. Führer von Verwandtschaftsgruppen in Polynesien, Schamaninnen
in Korea oder eine Ayurvedaschule in
Kerala in Südindien: sie alle benötigen
öffentliche Wertschätzung, um dauerhaft erfolgreich sein zu können. Wissen,
Kompetenz oder Weisheit allein sind
keine Erfolgsgaranten. Auch ein ehrwürdiges Amt, wie das des brahmani-
R E P U TAT I O N
811
Foto: Maria Blechmann-Antweiler, Dehradun, Indien, 2014
10|15 Forschung & Lehre
schen Tempelvorstehers in Indien, kann
in weiten Teilen der Bevölkerung Reputation verlieren, wenn etwa klar wird,
dass Opfergaben in Hindutempeln systematisch hintertrieben werden. Es gibt
Fälle, wo selbst Dinge eine Reputation
haben. Im malaiischen Raum, also in
Malaysia und Indonesien, sind Kurzdolche ein für die kollektive Identität
wichtiges symbolträchtiges Utensil.
Manche dieser Keris genannten Dolche
haben den Ruf, magische Kräfte zu haben. Ein Keris mit einem über Jahr-
zehnte gewachsenen magischen Ruf
kann sich in der Auffassung der Menschen selbstständig bewegen und Feinde
verletzen. Nicht nur Gegenstände, sondern auch der Austausch von Gegenständen kann Reputation bezeugen. In
Ozeanien gibt es einen Geschenktausch
namens Kula. Dabei tauschen sozial
hochstehende Personen in einem Kreistausch zwischen Inseln, die über Hunderte von Kilometern verteilt sind, Muschelketten und andere Gegenstände,
die wirtschaftlich völlig wertlos sind.
Auch bei einer Hochzeit in Indien ist
Reputation wichtig.
Mit dem Schenken und Annehmen dieser symbolisch hoch bewerteten Gegenstände erreichen die Personen eine regional weit bekannte Reputation. Der
Ruf steigert sich mit der Dauer des
Austauschverhältnisses und der Anzahl
der Tauschpartner. Gleichzeitig etablieren die Kula-Kreise regionalweite Kulturbeziehungen – und sie taten das
schon lange vor aller Globalisierung.
812
R E P U TAT I O N
Reputationsgeneratoren
In modernen Gesellschaften ist nicht
nur das Wissen, sondern auch der öffentliche Ruf eines Experten ganz entscheidend dafür, ob er oder sie gehört
wird. Das Ansehen, welches eine Person bei Kollegen oder anderen Menschen hat, ist aber auch in anderen Arbeitsfeldern und Lebensbereichen wichtig, z.B. in der Politik. Ethnologisch gesehen kann personenorientierte Wertschätzung
von
positionsbezogener
Wertschätzung unterschieden werden.
Wenn Reputation auf Personen bezogen ist, beruht sie auf nicht veränderbaren Merkmalen, die soziale Identität
ausmachen. Dazu gehören regionale
Herkunft, Abstammung und Genderan-
Forschung & Lehre 10|15
dann vielleicht irgendwann zu den wenigen Stars der Wissenschaft. Sie und er
bekommen öffentliche Aufmerksamkeit, aber fürs „Renommieren“ zahlen
sie (vor allem in Deutschland) mit einer
wertvollen Münze der Wissenschaft:
mit akademischer Reputation.
ten ausgiebig, etwa mit wertvollen Stoffdecken, Schmuckkisten, Kanus oder in
wochenlanger Arbeit gehämmerten Metallplatten. Außerdem wurden die „eingeladenen“ Gäste mit Spottreden desavouiert. Die Beschenkten mussten das
annehmen und sich die entehrenden Tiraden anhören. Später allerdings konnAufwendige Feste ausrichten
ten sie sich – nach langer und aufwendiReputation kann in fast allen Kulturen
ger Vorbereitung – mit eigenen Potlatauch durch bestimmte Aktivitäten erches revanchieren, um ihren Ruf nicht
reicht werden statt durch Kenntnisse
zu verlieren. Demonstrativer Konsum
oder Fähigkeiten. In Indien konkurriesteigert hier die Reputation Einzelner,
ren Familien der oberen Mittelschicht
aber nur kurzfristig, und er macht die
heutzutage durch das Ausrichten exorAusrichter der Feste für lange Zeit ärbitant teurer Hochzeitsfeiern um gute
mer. Langfristig wirken die Feste ausReputation. Die Eingeladenen bekomgleichend, indem sie die Herausbildung
men selbstredend auch die Flüge aus aldauerhafter politischer und wirtschafliler Welt und mehrere
cher Dominanz begrenzen.
Nächte im LuxushoAuch in bäuerlichen Gesellschaften
»Reputation kann als eine Form
tel bezahlt. Da erfolgt
kann eine Person durch das Ausrichten
sozialer bis öffentlicher Belohnung
die Einladung auch
von Festen einen guten Ruf etablieren.
schon mal in Form
Bei den Naga, die im Bergland Assams
interpretiert werden.«
einer Desktop-Nachin Nordindien und im Norden Myanricht auf einem versmars leben, richtet eine Person, wenn
gehörigkeit. Außerdem sind Merkmale
endeten Laptop, vorab geschenkt an
er oder sie Reputation gewinnen will,
erworbener personaler Identität wichtig
Hunderte Eingeladene, die aus Indien
mehrere und im Laufe mehrerer Jahre
für die Reputation. Hier geht es um
und der indischen Diaspora etwa aus
immer aufwendigere Feste aus. Das AnKönnen, spezielle Fähigkeiten, besonEngland, Mauritius, den USA und Kasehen steigt je nach Zahl der beköstigderes Wissen oder Erfahrungen. Aber
nada anreisen. Solche Feiern sind einerten Gäste, der geschlachteten Tiere und
auch Wohlstand und erbrachte Leistung
seits sicherlich Angeberei, das Prahlen
der Dauer der Feier. Große Feste und
sind Reputationsgeneratoren. Schließund Protzen mit dem eigenen wirtvor allem das größte Fest werden durch
lich können auch bestimmte soziale Poschaftlichen Erfolg. Aber es geht um
große Gedenksteine bezeugt. So lässt
sitionen einen niedrigeren oder höhemehr. Im städtischen Indien erreicht eisich Reputation in die nächste Generaren Ruf haben. Beruht Reputation auf
ne Familie, wie auch im ländlichen Betion transportieren, wie in anderen
einer Position, so handelt es sich oft um
reich, soziale Wertschätzung, indem sie
Kulturen mittels Fotos. Bei den Naga
Berufe oder Ämter, also Positionen in
Feiern gestaltet, Freunde beschenkt und
hat diese Form von Reputation einen
hierarchischen Gefügen. Hier gibt es
so in einer kulturell passenden Weise
sozialen Sinn. Die Feste sind teuer und
Übergänge zum Phänomen Status, also
Freude schenkt. Ökonomischer Erfolg
verhindern somit die Herausbildung eider Position einer Person oder eines
ist in vielen Kulturen selbst eine wichtiner Schicht reicher Großbauern. WohlKollektivs in einer soziastand und Konsum werden
len Struktur. Dies betrifft
als gut bewertet, aber nur
»Reputation kann in fast allen Kulturen
in erster Linie Hierals Grundlage für soziales
auch durch bestimmte Aktivitäten statt
achien; das kann es aber
Ansehen und persönlichen
auch
in
nichthierarVerdienst, nicht, um andere
durch Kenntnisse oder Fähigkeiten
chischen Sozialstruktuauszubeuten – vielleicht
erreicht werden.«
ren geben. Status ist mit
auch ein Modell für den
sozialen Rollen, also
Wissenschaftswettbewerb
Bündeln von Rechten und Pflichten
ge Basis für Reputation, z.B. bei den Big
im Bologna-Raum und den öffentlichen
verknüpft. Hier schließt sich der Kreis.
Men in Polynesien, die ihren Erfolg
Umgang mit wissenschaftlicher ReputaReputation gibt es nicht umsonst. Posidurch ausladende Gelage und auch in
tion.
tive Reputation kann als eine Form von
ihrem Körperumfang zeigen und somit
sozialer bis öffentlicher Belohnung inaus mehreren Gründen so heißen. Beterpretiert werden. Sie ermöglicht einer
rühmt sind die Potlatch-Feste bei IndiaPerson oder einer Gruppe bestimmte
nern der nordamerikanischen PazifikTätigkeiten. Reputation bringt Freiheiküste, die sehr gut vom Fischfang und
ten, aber guter Ruf fordert auch immer
anderen Meeresprodukten leb(t)en.
Leistung oder das Eingehen auf gegenHäuptlinge richteten große öffentliche
wärtig geltende Werte, Normen, ErwarFeste aus, um dadurch hohe Reputation
tungen. Eine Wissenschaftlerin, die als
zu gewinnen und bestimmte Rechte und
Expertin in jeder Talkshow auftritt, und
ehrenvolle Namenstitel zu beanspruder Feuilletonwissenschaftler etwa werchen. Bei diesen Ritualen beköstigte
den breit bekannt, und sie gehören
und beschenkte man seine Konkurren-
WissenschaftlerRückkehrprogramm
Eine gemeinsame Initiative der German Scholars
Organization und der Carl-Zeiss-Stiftung
Das Wissenschaftler-Rückkehrprogramm GSO/CZS
Durch diese besondere Form der Förderung wird
unterstützt Universitäten in Baden-Württemberg,
die Wettbewerbsfähigkeit der Hochschulen ge-
Rheinland-Pfalz und Thüringen dabei, sich im
stärkt und ihre Internationalisierung vorangetrie-
internationalen Wettbewerb um die besten Köpfe
ben. Gleichzeitig möchte das Programm Zeichen
zu behaupten. Gefördert werden Berufungen von
für eine verbesserte Willkommenskultur sein und
exzellenten deutschen Wissenschaftlern in den
so dazu beitragen, dass Universitäten in Baden-
sogenannten MINT-Fächern und der BWL, die zum
Württemberg, Rheinland-Pfalz und Thüringen als
Zeitpunkt der Berufung im Ausland tätig sind.
Zielorte für in ihrem Fachgebiet besonders qualiȴ]LHUWH:LVVHQVFKDIWOHUZHLWHUDQ$WWUDNWLYLW¦WJH
Je Professur stehen Fördermittel von durchschnitt-
winnen.
lich 100.000 Euro zur Verfügung. Entscheidend
LVWGDEHLGDVVGLH0LWWHOYRQGHU8QLYHUVLW¦WȵH[L
Informationen und Antragsformulare
bel beantragt werden können, um den Bedürfnissen des jeweiligen Kandidaten zu entsprechen
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vorlegen zu können.
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Illustration:
© Ohmega1982 / shutterstock.com
Aus Gründen der Lesbarkeit wurde im Text die männliche Form gewählt.
Sämtliche Angaben beziehen sich auf Angehörige beider Geschlechter.
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R E P U TAT I O N
Forschung & Lehre 10|15
Schicksalsfrage
Zur Verankerung der Reputation in der Natur des Menschen
| T H O M A S J U N K E R | Als ein Element der sozialen Interaktionen erleichtert die Reputation das Zusammenleben. In der Evolution ist
sie erst spät entstanden. Wie konnte sich die Reputation, die mühsam erarbeitet
werden muss, in der Evolution durchsetzen?
Strecken zurücklegen, kommt es zu einer Vielzahl flüchtiger Kontakte, beim
Handel, auf Reisen, im Krieg. Da man
sich nicht kennt und auch nie wieder
sieht, spielt der gute oder schlechte Ruf
ie Reputation eines Menschen
borene Mechanismen für das menschlieiner Person keine Rolle. Wenn man
entscheidet über sein Schickche Sozialverhalten relevant sind. Ob
aber keinen Ruf zu verlieren hat, steigt
sal: Sie bestimmt den sozialen
beispielsweise das Ansehen, das ein
die Versuchung, die eigenen Interessen
Rang, die Kooperationsmöglichkeit, den
Mensch genießt, auch durch Faktoren
mit Täuschung oder Gewalt zu beförErfolg bei der Partnerwahl und die
wie Körpergröße, Geschlecht oder Alter
dern.
Fortpflanzungschancen. Weil das Ansemitbestimmt wird. Dass auch scheinbar
Die damit einhergehende Unsicherhen ebenso wichtig ist wie das Aussenebensächliche Eigenschaften unterheit ist biologisch teuer, da sie erhöhte
hen, müssen wir das eine so intensiv
schwellig mitspielen, wurde erst kürzAufmerksamkeit und Vorsicht erfordert.
pflegen wie das andere. Und uns wehlich im amerikanischen PräsidentDieser Aufwand lässt sich begrenzen,
ren, wenn Konkurrenten oder Neider
schaftswahlkampf beobachtet: Kandiwenn das Verhalten des Gegenüber im
es zu beschädigen oder zu zerstören
daten mit tieferen Stimmen hatten bei
positiven wie negativen einigermaßen
versuchen. Davon profitieren letztlich
den Wählern einen Vertrauensbonus
prognostizierbar ist: wenn aus Einzelalle, da die Individuen gut beerfahrungen Reputation wurde.
raten sind, den eigenen Ruf
sich dieses Instrument in
»Reputation ist eines der wichtigsten Damit
durch soziales Handeln zu
der Evolution durchsetzen
Instrumente zur Stabilisierung
fördern. Und da es riskant ist,
konnte, mussten zwei Vorausden Ruf durch unbedachte Tasetzungen gegeben sein. Zum
sozialer Systeme beim Menschen.«
ten aufs Spiel zu setzen, wird
einen muss es längerfristige Indas Verhalten jedes einzelnen
teraktionen geben, wie sie norverlässlicher und berechenbarer. All
gegenüber solchen mit höheren. Noch
malerweise nur bei sozialen Tieren vordies macht die Reputation zu einem
relevanter dürften die instinktiven Rekommen. Zum anderen müssen die Inder wichtigsten Instrumente zur Stabiliaktionen bei der sexuellen Partnerwahl
dividuen ein vergleichsweise gutes Gesierung sozialer Systeme beim Mensein. Hier kann der schlechte Ruf eines
dächtnis haben. Ist beides gegeben,
schen. In der Evolution ist Reputation
Menschen zwar leicht zum Ausschlussdann gerinnen die Erfahrungen mit eierst spät entstanden und bei der Herkriterium werden; ein guter Ruf alleine
nem Individuum automatisch zu seinem
stellung von Status und Attraktivität
genügt aber meist nicht, um begehrensRuf. Insofern kann man davon ausgekonkurriert sie mit anderen biologiwert zu sein.
hen, dass es auch bei anderen sozialen
schen Mechanismen.
Zum anderen können soziale InterTieren, die ein gutes Gedächtnis haben,
Im Tier- und Pflanzenreich beruhen
aktionen rein situationsabhängig erfolvergleichbare Mechanismen gibt.
soziale Interaktionen zum einen auf gegen. Unmittelbares Geben und Nehmen
Der Aufbau von Reputation basiert
netisch programmierten, relativ stabilen
gibt es in vielen Bereichen der Biologie.
also auf ähnlichen Voraussetzungen
Verhaltensmustern. Es ist eine interesEin Beispiel wäre der Besuch einer
wie die Entstehung von kulturellem
sante und im Einzelfall oft schwer zu
Blüte durch ein Insekt. Seit Menschen
Wissen. Ein Unterschied ist, dass letztebeantwortende Frage, inwieweit angein größeren Städten leben und weitere
res über viele Generationen systematisch weitergegeben wird. NichtsdestoAUTOR
weniger könnte man sagen, dass Reputation die phylogenetische Schwester
der Kultur ist. Als konservatives EleThomas Junker ist Wissenschaftshistoriker und Evolutionsbiologe. Er lehrt seit 2006
ment der sozialen Interaktionen stabilials apl. Professor an der Fakultät für Biologie der Universität Tübingen.
siert und erleichtert sie das Zusammenleben. Wie kulturelles Wissen muss
D
10|15 Forschung & Lehre
auch Reputation mühsam erarbeitet
ternetforen beobachten, die sich in teils
werden. Und beides ist gleichermaßen
atemberaubender Primitivität und Gegefährdet: Wie kulturelles Wissen kann
hässigkeit gefallen. Wie neuere Unterauch die Reputation durch Vandalismus
suchungen zeigen, ist der rapide Verfall
und Vernachlässigung zerstört werden.
moralischer und ästhetischer Ansprüche
Kultur und Reputation haben auch
direkt an die mangelnde WiedererNachteile: Da sie nur langsam entstekennbarkeit der Akteure gekoppelt.
hen, sind sie vergleichsweise unflexibel,
Aus biologischer Sicht ist es deshalb
können verknöchern und zum Hinderkeine Überraschung, dass das Internet
nis für neue Ideen und Bewertungen
die evolutionäre Entstehung des Instruwerden. Einmalige Interaktionen ermöglichen es dagegen, unbelastet zu
»Wie kulturelles Wissen muss
agieren. Dies kann eine Chance
sein und ist vielleicht die Erklärung
auch Reputation mühsam
dafür, warum manche Menschen
erarbeitet werden.«
trotz der emotionalen und gesundheitlichen Risiken unverbindliche,
anonyme Sexualkontakte suchen. Und
ments der Reputation im Zeitraffermowarum so viele der Versuchung nicht
dus zu wiederholen versucht.
widerstehen können, ihre Meinung im
Zunächst waren die vielen kleinen
Internet unter oft wechselnden Pseudound unbekannten Firmen und Blogger,
nymen zu äußern. Letztlich ist das aldie nur im Internet unterwegs waren,
lerdings ein Teufelskreis: Die mangelnde
unbeschriebene Blätter. Schon nach
Stabilität der Interaktionen und die
kurzer Zeit entstanden Bewertungsporfehlende Wiedererkennbarkeit der Aktale, Reputation erzeugende Formen
teure verhindert, dass sich Reputation
der Kommunikation. Dies funktionierte
aufbauen lässt. Weil in jeder Situation
eine Weile, bis deutlich wurde, dass es
immer wieder von Neuem Aufmerkauch auf den Ruf der bewertenden Persamkeit erregt werden muss, kommt es
sonen ankommt. Wenn die Kommentazu übertriebener Lautstärke und Aufgere anonym erfolgen, tritt das ursprüngregtheit. Wie schnell dann sicher geliche Problem der Unsicherheit wieder
glaubte soziale Umgangsformen verauf: die Reputation kann auf Täuschung
schwinden, lässt sich in anonymen Inberuhen, erkauft oder erschlichen sein.
R E P U TAT I O N
815
Und so entstanden verschiedene Werkzeuge, die den Rang der bewertenden
Personen oder ihre Identität deutlich
machen.
Es ist aufschlussreich zu beobachten,
dass ein neues Medium wie das Internet
bewährte Grundlagen des menschlichen
Zusammenlebens wie die Reputation
zunächst als anachronistisch erscheinen
lässt, um sie dann unter neuem Namen
wieder zu entdecken. Noch leben
wir in einer Zeit des Umbruchs, in
der unsere Gesellschaft glaubt, es
sich leisten zu können, die mühsam
erarbeitete wissenschaftliche oder
persönliche Reputation von Menschen dem Internetvandalismus und
anonymen Verdächtigungen preiszugeben. Es ist noch nicht so lange her, da
konnte ein Angriff auf die Ehre eines
anderen Menschen zu einem lebensgefährlichen Duell führen. Man mag dies
für übertrieben und unangemessen halten, aber vielleicht ist das Gefühl für
die Bedeutung der Reputation eines
Menschen doch stärker in unserer Natur verankert, als es die Nachlässigkeit
vermuten lässt, mit der heute vielfach
damit umgegangen wird.
Vom Autor ist zuletzt erschienen: „Die Evolution der Phantasie: Wie der Mensch zum Künstler wurde“, Hirzel Verlag.
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mit dem Ziel, Citizen Science in Deutschland zu stärken.
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Forschung & Lehre 10|15
Kulissenzauber
Der gute Ruf aus psychologischer Sicht
| S T E P H A N G R Ü N E W A L D | Nach einem guten Ruf zu
streben und darauf bedacht zu sein, ihn nicht zu ruinieren, treibt viele Menschen
an. Was steckt hinter diesem Impuls, und was bedeutet er für unser gesellschaftliches System?
F&L: Wie sehr beeinflusst uns der von
Ihnen beschriebene „Scheinruf“ in unseren Entscheidungen und in unserer Lebensgestaltung?
Forschung & Lehre: Warum ist der gute Ruf für Menschen so wichtig, und wie
entsteht er?
Stephan Grünewald: Die Gefahr ist,
dass man nur noch in den guten Ruf investiert. Man macht auf diese Weise eine
Imagemaßnahme nach der anderen, sehr
schön zu sehen an Phänomenen wie das
„Greenwashing“ oder die „Corporate Social Responsibility“ vieler Unternehmen.
Viele dieser Modeerscheinungen sind
austauschbar, da man nicht wirklich erkennen kann, ob das Unternehmen an
dem interessiert ist, was da propagiert
wird.
Stephan Grünewald: In einer menschlichen Beziehung oder in einer geschäftlichen Beziehung eilt einem der gute oder
der schlechte Ruf voraus. Schon aus der
Ferne kann ich mir so bereits ein Urteil
bilden. Das erspart die intensive und
zeitaufwändige Auseinandersetzung mit
einem Menschen, einer Firma oder einer Regierung. Aus diesem Grund ist
der gute Ruf oder auch die Reputation
sehr praktisch, weil damit der Boden
dafür bereitet wird, dass ich freundlich
aufgenommen werde oder dass ich die
Geschäfte tätigen kann, die ich tätigen
will.
F&L: Knüpft das an das menschliche
Bedürfnis an, das Miteinander einfacher
zu gestalten?
Stephan Grünewald: Da wir verschiedenen Dingen nicht immer persönlich
auf den Grund gehen können, orientieren wir uns am guten Ruf oder an der
Reputation eines Menschen.
F&L: Bekommt man einen guten Ruf
vor allem durch gute und sorgfältig geleistete Arbeit?
Stephan Grünewald: Der gute Ruf entsteht, wenn man über längere Zeit bewiesen hat, dass man das hält, was man
verspricht, dass man als Handwerker eine solide Arbeit macht oder als Industrieunternehmen qualitativ hochwertige
Produkte herstellt. Diese sprachliche
Nähe von Ruf und Beruf zeigt das sehr
gut. Der Beruf, den ich mit Leidenschaft
ausübe, der führt dann auch zu einem
guten Ruf.
F&L: Welche Aspekte kommen noch
hinzu?
Stephan Grünewald: Da wäre das generelle Wirken zu nennen: Wie verhalte
ich mich als Person oder als Unternehmen im Allgemeinen? Zur Zeit laufen
wir Gefahr, dass Ruf und Wirken sich
voneinander isolieren. Es gibt eine große
Tendenz in unserer Gesellschaft, über
unsere Kommunikation, über unsere
Verlautbarungen und über unsere Selbstdarstellungen ein bestimmtes Bild aufzubauen, das aber nicht durch unser Wirken letztendlich beglaubigt wird. Ein Ergebnis unserer Studien ist, dass junge
Menschen gar nicht mehr danach fragen,
wie sie als Handwerker es zur Meisterschaft bringen oder als Mediziner wirklich den Menschen und seinen Körper
verstehen können. Sie konzentrieren
sich eher auf das Erarbeiten von Bescheinigungen, unabhängig davon, ob ihnen das in ihrem Wirken wirklich einmal nützlich sein wird. Der gute Ruf
wird so zu einer Scheinauthentizität. Mit
den Bescheinigungen wird ein vorteilhafter Ruf aufgebaut, aber sie sagen nichts
darüber aus, was ich später in meinem
Wirken wirklich brauche. Ich habe also
Noten, die im übertragenen Sinne kein
Zeugnis mehr geben von meiner Person
und von meinen Fähigkeiten. Das ist
dann ein gigantischer Kulissenzauber,
der mitunter wenig mit dem zu tun hat,
was ich wirklich will und kann.
F&L: Gibt es nach Ihrer Beobachtung
Unterschiede zwischen dem beruflichem
und dem privaten guten Ruf?
Stephan Grünewald: Der private Ruf
erlaubt natürlich Rückschlüsse auf das
Dipl. Psych. Stephan Grünewald ist
Mitbegründer des Rheingold Instituts für
qualitative Markt- und Medienanalysen in
Köln.
R E P U TAT I O N
817
Foto: picture-alliance
10|15 Forschung & Lehre
berufliche Wirken. In früheren Zeiten
wurde dies noch ganzheitlicher gesehen.
Ein Beispiel ist der rechtschaffene Kaufmann aus Thomas Manns Die Buddenbrooks. Das ist jemand, der nicht nur
seine Geschäfte in Ordnung hält und
ein verlässlicher Geschäftspartner ist,
sondern auch in Bezug auf seine Familie
die gleiche Verlässlichkeit an den Tag
legt.
F&L: Wie kann es zur Zerstörung des
guten Rufs kommen?
kehrt sich das aber in eine lebenslange
Misstrauensgarantie um.
F&L: Warum ist der gute Ruf für Deutsche besonders wichtig?
Stephan Grünewald: Die Deutschen
haben nach wie vor keine feste und stabile Identität. Sie sind rastlos und ewig
Suchende. Die Amerikaner haben ihren
amerikanischen Traum, der besagt, dass
sie das Land der unbegrenzten Möglichkeiten sind. Hier kann jeder vom Tellerwäscher zum Millionär werden. Die
Franzosen haben ihre Genusskultur.
Wir haben keine feste Identität, die uns
Stephan Grünewald: Indem wir dem
guten Ruf folgen und auf dieser Grundlage Entscheidungen fällen,
ersparen wir uns eine kriti»In unserem Erschöpfungsstolz
sche
Realitätsprüfung.
wissen wir gar nicht mehr, an
Wenn wir dann getäuscht
und enttäuscht werden,
welchem Werk wir beteiligt sind.«
reagieren wir unerbittlich.
Ein Sprichwort sagt: Für
den guten Ruf muss man jahrelang arso eine Seins-Gewissheit vermittelt.
beiten, aber man kann ihn innerhalb
Wenn wir uns gefunden haben, dann
von einer Minute zerstören. Der Verkommt direkt wieder der Zweifel, ob
trauensvorschuss schlägt meist in eine
wir uns „wirklich“ gefunden haben. Gebittere Enttäuschung um, wenn wir das
rade weil die Deutschen keine SeinsGegenteil erleben. Meist sind Menschen
Gewissheit haben, müssen sie sich seldann auf lange Zeit nicht bereit, dieses
ber immer wieder vergewissern, was sie
Bild nochmal zu korrigieren. Menschen
sind und was sie machen. Deshalb braureagieren eher grundsätzlich mit einem
chen sie den externen Applaus als BeVertrauensvorschuss, bei Enttäuschung
stätigung ihres Seins. Diese „Applaus-
Martin Winterkorn, der ehemalige Vorstandsvorsitzende des Autoherstellers
Volkswagen am 17. September 2015 bei
der Internationalen Automobilausstellung IAA in Frankfurt am Main
kultur“ wird immer wichtiger. In dem
Maße, wie wir in unserem beruflichen
Wirken nicht mehr einer Berufung folgen, wissen wir am Ende des Tages gar
nicht mehr, was wir geleistet haben. Daher ist es wichtig, uns ständig durch andere vergewissern zu lassen, dass wir auf
dem richtigen Weg sind.
F&L: Wie erklären Sie sich diese Art von
Veräußerung?
Stephan Grünewald: In unserem „Erschöpfungsstolz“ wissen wir gar nicht
mehr, an welchem Werk wir beteiligt
sind und welchem Ruf wir folgen. Darum orientieren wir uns am Ausmaß
der Erschöpfung. Wenn wir richtig erschöpft sind, dann haben wir das Gefühl, dass wir genug geleistet haben. Parallel zur Erschöpfung brauchen wir
dann den ständigen äußeren Applaus,
das Feedback, um eigentlich zu wissen,
wer wir sind und was wir wollen.
Vom Autor ist zuletzt erschienen: „Die erschöpfte Gesellschaft – Warum Deutschland neu träumen muss“ bei Campus.
818
R E P U TAT I O N
Forschung & Lehre 10|15
Der gute Ruf einer Hochschule
Über die Reputation von Organisationen
| S A S C H A R A I T H E L | Ein Erfolgsfaktor einer Organisation ist ihr guter Ruf. Wie definiert sie sich und wie entsteht Reputation? Wie ist
dieser Einflussfaktor messbar, und was zeichnet erfolgreiches Reputationsmanagement aus?
Anspruchsgruppen grundsätzlich verringert. Wenn eigene oder persönliche
Erfahrungen anderer mit einer Organisation nicht vorliegen, sind darüber hinaus oftmals medial vermittelte Inforn der Forschung gilt die Reputation
daran aus. Die Erwartungshaltungen
mationen in diesem Prozess von imeiner Organisation als eine der
der Anspruchsgruppen werden durch
menser Bedeutung. Zur Reduzierung
wichtigsten immateriellen Ressourein Reputationsurteil insbesondere beder Entscheidungsunsicherheit benötigcen und als ein zentraler Vorläufer des
einflusst, wenn apriorisches oder aposte Informationen können dann lediglich
Vertrauens. Langfristig ist der Stellenteriorisches Wissen über entscheidungsmedial erworben werden.
wert der Reputation mitunter sogar hörelevante Eigenschaften der OrganisatiAngesichts der Bedeutung der Reher als der materieller Ressourcen: „We
on nicht oder nur sehr schwierig verfügputation für eine Organisation ist es
can afford to lose money – even a lot of
bar ist. Welcher Studienbewerber kann
naheliegend, dass die Reputationsformoney. But we can’t afford to lose reoder wird sich vorab bei verschiedenen
schung seit rund 30 Jahren vorangetrieputation – even a shred of reputation“
ben wird und auf großes Inte(Warren E. Buffet). Gleichermaßen beresse in der Praxis stößt. Spätes»Reputation ist nicht direkt
legen empirische Befunde einen Zutens seit dieser Zeit liegen auch
beobachtbar und kann
sammenhang von Reputation und zumehr oder minder aussagekräfkünftigem Erfolg.
tige Reputationsranglisten für
dementsprechend nicht ohne
vor, welche jeWeiteres objektiviert werden.« Organisationen
Reputationsurteil als
doch häufig auf grundlegend
Verhaltenskompass
unterschiedlichen Definitionen
Durch die Reputation einer OrganisatiHochschulen in eine Vorlesung setzen
und Messungen der Reputation basieon werden Entscheidungsprozesse von
oder Kontakt zu Dozenten aufnehmen,
ren, wenn nicht sogar eine explizite
Anspruchsgruppen beeinflusst. Angehöum die Qualität der Lehre oder die ChaDefinition und/oder ein durchdachtes
rige dieser Gruppen sind bei einer posiraktereigenschaften des Personals zu
Messmodell gänzlich fehlen. Es ist dativ besetzten Reputation eher bereit, zu
beurteilen? In solchen Situationen dieher vor der Versuchung zu warnen, die
einer Organisation eine Beziehung aufnen vielmehr andere eigene ErfahrunRessourcenallokation einer Organisatizubauen, bestehende Beziehungen zu
gen mit der Hochschule oder über
on an derartigen, wissenschaftlich nichtvertiefen und/oder zu verlängern. Somit
Mund-zu-Mund-Propaganda Erfahrunfundierten Reputationsranglisten ausbedingt das Handeln der Vergangenheit
gen anderer stellvertretend als Beurteizurichten. Vielmehr gilt es, verschiedene
einer Organisation wie beispielsweise
lungsgrundlage. Die bekannten InforAspekte zu berücksichtigen.
einer Hochschule generell auch zukünfmationen verdichten sich sukzessive zu
tiges Verhalten ihrer Anspruchsgrupeinem Reputationsurteil und werden als
Mit Gefühl und Verstand
pen. Studierende, Wissenschaftler, KoErsatz für die Bewertung von anderen
Anders als beispielsweise auf Sekundäroperationspartner oder Mäzene entwinoch unbekannten Eigenschaften der
daten basierende Reputationsranglisten
ckeln Einstellungen und ÜberzeugunOrganisation verwendet. Entscheidend
häufig suggerieren, ist Reputation nicht
gen über zukünftiges Verhalten der
ist, dass das so gebildete Reputationsurdirekt beobachtbar und kann dementHochschule und richten ihr Verhalten
teil die Entscheidungsunsicherheit der
sprechend nicht ohne Weiteres objektiviert werden. Reputation manifestiert
AUTOR
sich nur „in den Köpfen“ der Anspruchsgruppen einer Organisation und
Sascha Raithel ist Professor für Marketing an der Freien Universität Berlin. Sein
ist somit – zumindest nach wissenForschungsschwerpunkt liegt auf markt-basierten Vermögensgegenständen wie
schaftlich anerkannten Methoden – nur
Markenwert, Unternehmensreputation, Corporate Social Performance, Kundenauf Basis von Meinungsbefragungen zuzufriedenheit und -loyalität.
verlässig zu ermitteln.
I
10|15 Forschung & Lehre
819
www.zew.de
Ausgehend von sozialpsychologischen Erkenntnissen zeigt die Reputationsforschung, dass zwei Assoziationskomponenten bei der Einschätzung einer Organisation Berücksichtigung finden: eine kognitive und eine affektive.
bei identischer Wahrnehmung aller
Treiber – unterschiedliche Reputationsurteile resultieren.
Darüber hinaus ist die Kenntnis der
tatsächlichen Einflussstärken der Treiber auf die wahrgenommene Sympathie
und Kompetenz der Hochschule
»In vielen Messmodellen wird wesentlich, damit die Hochschule die eigenen Ressourcen
die affektive Komponente nur
optimal einsetzen kann. Investiunzureichend beachtet.«
tionen in vermeintlich signifikante Treiber sind nutzlos, nur
Erstere beinhaltet unter anderem das
Investitionen in die tatsächlich signifiWissen über die Fähigkeit einer Orgakanten Treiber werden eine effektive
nisation, qualitativ herausragende Pround nachhaltige Veränderung der Redukte oder Dienstleistungen anzubieten:
putationsurteile bewirken können.
„Organisation XY ist kompetent“. Letztere umfasst Assoziationen, die mit ausErfolgreiches Reputationsgelösten Emotionen wie Zuneigung
management
einhergehen: „Organisation XY ist symIm Grundsatz sollte eine erfolgreiche
pathisch“.
Steuerung der Reputation unter BeUnter Bezugnahme auf beide Komrücksichtigung der vorangehenden Ausponenten sind nicht nur (objektives)
führungen auf zwei Säulen basieren:
Wissen, sondern ebenso subjektive
Zum einen muss die Organisation
Wahrnehmungen bestimmend für ein
eine umfassende Kenntnis über die sigReputationsurteil. Dabei sind die kogninifikanten Treiber der Reputation und
tive und die affektive Komponente in ihWege für deren Bewirtschaftung besitrer Bedeutung annähernd gleichrangig.
zen. Im Kontext der Hochschule gelten
In vielen Messmodellen wird die affektials mögliche Treiber beispielsweise eine
ve Komponente jedoch regelmäßig,
qualitativ herausragende Forschung und
wenn überhaupt, nur unzureichend beLehre oder höchste Standards für ein
achtet, obwohl eine Organisation besfaires Verhalten gegenüber Mitarbeitern
tenfalls, um Anerkennung und Bewunund Studierenden, welche über Jahre
derung ihrer Anspruchsgruppen hervoroder Jahrzehnte entwickelt werden
zurufen, „Herz und Verstand“ anspricht.
müssen. Zum anderen muss auch die
subjektive und häufig ausschließlich
Entstehung und Reflexion
medial beeinflusste Wahrnehmung der
Ein weiterer Mangel vieler publizierter
signifikanten Treiber durch die AnReputationsranglisten liegt in einer Verspruchsgruppen bedacht werden. Dies
mischung der die Reputation beeinflusfordert von der Hochschule eine prosenden Faktoren und der den Ruf wifessionelle Kommunikation mit allen
derspiegelnden Indikatoren. Diese Unexternen und internen Anspruchsgrupterscheidung in Treiber (Ursachen) eipen.
nerseits und in „Reflexionen“ der RepuZu beachten ist, dass das Reputatitation andererseits ist von immenser
onsmanagement nur langfristig wirken
Wichtigkeit, weil Präferenzen und Bekann. In Folge eines desaströsen Ereigwertungen für jede Einflussgröße sepanisses kann der gute Ruf einer Organirat und individuell gebildet werden.
sation jedoch „über Nacht“ ruiniert
Zusätzlich unterstellen viele Repuwerden: „It takes 20 years to build a retationsranglisten, dass die Reputation
putation and five minutes to ruin it. If
ausnahmslos ein Aggregat der von ihyou think about that, you’ll do things
nen gewählten und gewichteten Treiber
differently“ (Warren E. Buffet). Beispiele
ist. Diese Modelle missachten allerdings
für solche Katastrophen oder Skandale
wesentliche Kontextfaktoren: Persönligibt es zahlreiche.
che Orientierungen, AnspruchsgrupZusammenfassend sollte das Repupen-spezifische Interessen oder kultutationsmanagement somit, um langfrisrelle Unterschiede bestimmen, welchen
tig erfolgreich zu sein, an einem funAnteil verschiedene Treiber an der Bedierten Verständnis für das, was den eiwertung einer Organisation wie der
genen guten Ruf ausmacht respektive
Hochschule aufweisen. Entgegen der
ausmachen soll sowie einem dafür gefehlgehenden Messansätze, die die Ureigneten Messinstrument zur Steuerung
teilsbildung vereinheitlichen, können
und Kontrolle dieses (angestrebten)
aus individuellen Gewichtungen – selbst
Rufes und seiner Treiber orientiert sein.
12. November 2015, Mannheim
Expertenseminar
Internationaler
Mitarbeitereinsatz
in Wissenschaft
und Forschung
Beim internationalen Personaltransfer
von Wissenschaftlern und Forschern
gilt es neben den allgemeinen
Anforderungen an die Vertragsgestaltung oder die Vertragsinhalte auch
zahlreiche Besonderheiten in den
Bereichen des Steuer- und Sozialversicherungsrechts zu berücksichtigen.
Während es im Steuerrecht Sonderregelungen in der nationalen
Gesetzgebung und den Doppelbesteuerungsabkommen gibt, sind
aus sozialversicherungsrechtlicher
Sicht vor allem die Besonderheiten
in der tatsächlichen Abwicklung
bzw. den Rahmenbedingungen des
Personaltransfers zu berücksichtigen.
Daneben gibt es bei Inbound-Fällen
Sonderregelungen in Bezug auf die
Erlangung eines Aufenthaltstitels.
Anmeldung und weitere Informationen:
www.zew.de/weiterbildung/697
Kontakt:
Zentrum für Europäische
Wirtschaftsforschung GmbH (ZEW)
L 7, 1 · 68161 Mannheim
Axel Braun
Telefon: 0621/1235-241
E-Mail: [email protected]
www.zew.de/weiterbildung
820
25 JAHRE DEUTSCHE EINHEIT
Forschung & Lehre 10|15
Ist die deutsche Einheit
Geschichte?
Eine Bilanz nach 25 Jahren
| A N D R E A S R Ö D D E R | Die deutsche Einheit vor
25 Jahren war ein Ereignis von welthistorischen Dimensionen. Für viele
Menschen auf beiden Seiten des ehemaligen „Eisernen Vorhangs“ war der
3. Oktober 1990 die Erfüllung eines Lebenstraumes. Wie sieht die Bilanz aus
heutiger Sicht aus?
D
ie deutsche Revolution von
1989/90 war eine besondere
Revolution. Statt sich zu radikalisieren wie etwa die Französische Revolution von 1789, ging die friedliche
Revolution auf den Straßen der DDR in
die geregelten Bahnen des staatlichen
Beitritts zur Bundesrepublik über. Dabei
wandelten sich auch die Ziele: stand im
Herbst 1989 der Gewinn der Freiheit im
Mittelpunkt, so rückte nach dem Fall
der Mauer das Interesse an zügigem
Wohlstand in den Vordergrund. Beides
ist freilich kein Gegensatz. Vielmehr gehören Demokratie und Wohlstand im
Modell des „Westens“ untrennbar zusammen, das sich mit dem Ende des
Ost-West-Konflikts durchsetzte. Im Winter 1989/90 kam noch ein drittes Ziel
hinzu: die Massenabwanderung aus der
DDR zu stoppen. Diese drei Ziele bestimmten die Agenda der deutschen Revolution.
All dies geschah in atemberaubendem Tempo. Es war, wie Jakob Burckhardt im 19. Jahrhundert geschrieben
hatte, einer jener historischen Momente,
in denen „der Weltprozess plötzlich in
furchtbare Schnelligkeit“ gerät: „Entwicklungen, die sonst Jahrhunderte
brauchen, scheinen in Monaten und
Wochen wie flüchtige Phantome vorüAUTOR
Andreas Rödder ist Professor
für Neueste Geschichte an der
Johannes Gutenberg-Universität
Mainz.
I.Kulturelle Fehleinschätzungen
Getragen vom Boom der Bundesrepublik in den späten achtziger Jahren und
geleitet von der vierzigjährigen „Erfolgsgeschichte“ des „Modell Deutschberzugehen und damit erledigt zu sein.“
land“, ging die westliche Vorstellung daDabei wechselten auch die treibenden
hin, „den marxistisch-leninistischen
Kräfte: von der Bürgerbewegung in der
Baum zu fällen“ (wie das Handelsblatt
DDR zur Bundesregierung in Bonn, der
einmal schrieb), so dass von der DDR
die Mehrheit der Ostdeutschen spätesbestenfalls das Ampelmännchen und
tens mit den Volkskammerwahlen vom
der grüne Pfeil zum Rechtsabbiegen
18. März 1990 die Verantwortung für
blieben. Die Übertragung der westdeutdie weitere Entwicklung übertrug.
schen Ordnung würde stattdessen ein
Wirtschaftswunder entfachen, wie es die Bundesre»Die Wiedervereinigung war ein
publik in den fünfziger
Sprung ins Dunkle, eine der ganz
Jahren erlebt hatte. Innergroßen Herausforderungen in der halb kurzer Zeit würden
Landschaften“
Geschichte des 20. Jahrhunderts.« „blühende
entstehen und die vormalige DDR in der BundesreDie Wiedervereinigung war ein
publik aufgehen, während sich die OstSprung ins Dunkle, eine der ganz grodeutschen in zufriedene Bundesbürger
ßen, unabsehbaren Herausforderungen
verwandelten.
in der deutschen Geschichte des zwanAbgesehen davon, dass diese Vorzigsten Jahrhunderts. In dieser Situation
stellung die bundesdeutsche „Erfolgsgeentschied sich die Bundesregierung, die
schichte“ ebenso überschätzte wie sie
DDR durch eine schnelle und umfangdie anstehenden Probleme unterschätzreiche Übertragung der westlichen Instite, lag ihr ironischerweise eine geradezu
tutionen möglichst vollständig zu bunmarxistische Denkweise zugrunde: das
desrepublikanisieren.
materielle Sein werde das Bewusstsein
Institutionell ist weder zeitgenösbestimmen. Nun ist es in der Tat die
sisch noch nachträglich eine Alternative
Aufgabe einer demokratischen Regieentwickelt worden, die alle drei Ziele –
rung, für das materielle Sein statt für das
Demokratisierung, Wohlstand und
individuelle Bewusstsein zu sorgen. ZuStopp der Massenabwanderung aus der
gleich aber blieb die Sensibilität für die
DDR – auf tragfähiger Basis miteinankulturelle Dimension der Wiedervereinider vereinbart hätte. Wäre es nicht so
gung auf westlicher Seite weit hinter
phantasielos und abgedroschen, könnte
den institutionellen Regelungen zurück.
man die Wiedervereinigung in der Form
Als Lothar de Maizière am Vorabend
von 1990 in der Tat als „alternativlos“
des 3. Oktober 1990 „Abschied ohne
bezeichnen. Zugleich unterlag sie zwei
Tränen“ von der DDR nahm und zugrundsätzlichen Fehleinschätzungen: eigleich bekundete, die Geschichte dieser
ner ökonomischen und einer kulturelvierzig Jahre sei „ein Teil unserer perlen.
sönlichen Biographie, ein Stück unseres
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Foto: picture-alliance
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gewachsenen Ichs“, die „zurückzulassen
manchem schwer fallen wird“, fand er
wenig Verständnis bei den westdeutschen Repräsentanten. Überhaupt hielt
sich das Bewusstsein für das Ausmaß
des Transformationsprozesses, für die
materiellen und kulturellen Anpassungsleistungen, die von den Ostdeutschen
gefordert wurden, zwischen Flensburg,
Saarbrücken und Berchtesgaden in engen Grenzen.
So lagen west-östliche Missverständnisse tief im Einigungsprozess angelegt. Westdeutsche Selbstgewissheit
als Sieger der Geschichte und als Gestalter der Einheit traf auf eine ostdeutsche Melange aus tiefer Verunsicherung
und hohen Erwartungen an die Bundesrepublik. Schon früh entwickelte sich
auf ostdeutscher Seite ein Gefühl der
Benachteiligung und der Fremdbestimmung, der mangelnden Anerkennung
und der kränkenden Entwertung ostdeutscher Biographien durch westliche
Dominanz. Der lange vorherrschende,
oftmals bittere Gegensatz zwischen
(Jammer-) „Ossis“ und (Besser-) „Wessis“ ist zwar aus dem öffentlichen Diskurs weitgehend verschwunden. Immer
wieder ermitteln Umfragen aber persistente politisch-kulturelle und mentale
Unterschiede und eine ostdeutsche Abgrenzungsidentität.
II. Ökonomische Fehleinschätzungen
Dass die Differenzen tiefer lagen und
länger währten als gedacht, gilt neben
der kulturellen Dimension auch für die
ökonomische. Mit der Wirtschafts-,
Währungs- und Sozialunion entschied
sich die Bundesregierung für eine
schlagartige Transformation der DDR
zum 1. Juli 1990 – mit allen Konsequenzen.
Volle Regale in den Geschäften signalisierten das Ende der Mangelwirtschaft, während der Aufwertungsschock
durch die Währungsumstellung ein wesentlicher Grund für die Deindustrialisierung war, die im selben Moment einsetzte. Die Frage des Umtauschkurses
war dabei ein Paradebeispiel für die
Zwänge der Wiedervereinigung, die immer wieder „nur die Wahl zwischen
zwei schlechten Lösungen“ (Lothar de
Maizière) ließ. Die Währungsumstellung
– eins zu eins für Stromgrößen wie Gehälter und Mieten, zwei zu eins für
Geldvermögen und Verbindlichkeiten
oberhalb gewisser Freigrenzen, alles zusammen 1,8 zu eins – verhinderte einen
Jubelnde Menschen sitzen mit
Wunderkerzen auf der Berliner Mauer
am 11. November 1989.
politisch nicht durchhaltbaren Kaufkraftrückstand der Ostdeutschen und
beförderte zugleich einen unerwartet
heftigen wirtschaftlichen Absturz der
nicht konkurrenzfähigen DDR-Wirtschaft.
Die Arbeitslosenzahlen stiegen
schon 1991 über eine Million an. Sie
entsprachen zwar in etwa der Scheinbeschäftigung in der DDR und waren daher eine Folge der mangelnden Konkurrenzfähigkeit der DDR-Wirtschaft unter
Marktbedingungen. Nichtsdestoweniger
wurde Arbeitslosigkeit, nicht das Wirtschaftswunder zum Urerlebnis der Ostdeutschen mit der Marktwirtschaft. Und
war es nicht Arbeitslosigkeit, so wurde
oft ein Wechsel des Arbeitsplatzes erforderlich, der zu Zeiten der DDR ganz
unüblich gewesen war. 1993 befanden
sich nur noch 29% der Ostdeutschen an
dem Arbeitsplatz, an dem sie im November 1989 tätig gewesen waren.
Obendrein brach in der vormaligen
DDR mit dem Betrieb mehr weg als nur
der Arbeitsplatz sondern zugleich der
zentrale Ort der sozialen Gemeinschaft.
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25 JAHRE DEUTSCHE EINHEIT
Forschung & Lehre 10|15
Diese Erfahrungen erzeugten eine
die Erwartungen bei Gründung der
III. Eine Bilanz
„tiefe emotionale Distanz der OstdeutTreuhand dahin gingen, dass sie etwa
Wie sieht nun die Bilanz nach 25 Jahren
schen zur Marktwirtschaft.“ Verstärkt
600 Mrd. D-Mark erlösen würde, aus
aus? In den neuen Ländern hat – so
wurde diese durch eine Institution, die
denen sich die Kosten der Einheit weitweit sie nicht abgewickelt worden ist –
bald zum Sündenbock aller Vereinigehend finanzieren ließen. Tatsächlich
eine Modernisierung der Produktion
gungsunbilden wurde: die Treuhandanschloss sie mit einem Defizit von 230
und eine veritable Re-Industrialisierung
stalt. Zum 1. Juli 1990 wurde sie zur EiMrd. D-Mrd. Diese Diskrepanz von 830
stattgefunden, die im Vergleich zu Westgentümerin von 7.894 Volkseigenen BeMrd. D-Mark – selbst in Zeiten der
deutschland durch zwei Besonderheiten
trieben mit vier Mio. Beschäftigten und
Euro-Rettungsschirme eine Menge Geld
gekennzeichnet ist: zum einen sind
einer Grundfläche, die mehr als die
– enthüllt sowohl die ökonomischen Diüberwiegend kleine Betriebsgrößen anHälfte des Territoriums der DDR ummensionen, die durch die deutsche Einzutreffen, zum anderen Produktionsfasste. Ihr Auftrag war das umfangheit aufgerufen wurden, als auch das
stätten größerer Unternehmen. Diese
reichste Programm der EigentumsumAusmaß der Illusionen von 1990.
fungieren weithin als „verlängerte
schichtung seit der Säkularisation 1803
Zwei Jahre nach der WiedervereiniWerkbänke“, während die Forschungsund der Bodenreform in der SBZ nach
gung waren die neuen Länder „prakund Entwicklungsabteilungen samt Indem Zweiten Weltkrieg. In diesem Fall
tisch deindustrialisiert“ (Karl-Heinz Pagenieuren und Managern in Westaber ging es nicht um Verstaatlichung,
qué); ihr Anteil an der gesamtdeutschen
deutschland angesiedelt sind. So reisondern um Privatisierung, und dafür
industriellen Wertschöpfung lag bei gechen Innovationspotentiale und ökonogab es weder ein historisches Vorbild
rade noch 3,5 Prozent, während die Bamische Potenz nach wie vor nicht an
noch konzeptionelle Vorlaufzeit.
sis für marktfähige Dienstleistungen
die starken westdeutschen Regionen
Die Devise der Treuhand lautete
fehlte. Die Ursachen dafür lagen dabei
heran; die Anzahl der Patente pro Ein„zügig privatisieren, entschlossen sanieweniger in institutionellen Mängeln der
wohner zum Beispiel beträgt in Ostren, behutsam stilllegen.“ Doch bald
Wiedervereinigung als vielmehr in
deutschland nur etwa 30 Prozent von
kam alles anders erwartet: die
der des Westens. In und um
Zahl der überlebensfähigen BeDresden, Leipzig, Jena und Ber»Schneller als die Produktivität
triebe war sehr viel niedriger als
lin sind regionale Wachstumsursprünglich veranschlagt, und
entwickelte sich der Lebensregionen und Innovationskerne
permanent mussten die Erwartunentstanden, aufs Ganze gesestandard in den neuen Ländern.«
gen nach unten korrigiert werden.
hen allerdings weder selbsttraDas Aktionsfeld der Treuhand
gende wirtschaftliche Struktuwandelte sich rasch von einem VerkäuStrukturproblemen der DDR-Wirtschaft.
ren noch eine selbsttragende Steuerbafer- zu einem Käufermarkt. Als die TreuDabei war der verschlissene Kapitalsis.
hand Ende 1994 ihre Bücher schloss,
stock ein Problem, das sich durch den
Was die ökonomischen Kennzahlen
waren von den 12.162 Unternehmen,
„Aufbau Ost“ noch eher lösen ließ als
betrifft, so hat die Produktivität (je nach
die vorwiegend aus den ehemaligen
eine zweite Folge von 40 Jahren soziaBerechnungsmethode) ca. drei Viertel bis
Kombinaten entstanden waren, 3718
listischer Planwirtschaft: ein Mangel an
vier Fünftel des Westniveaus erreicht und
(30,6 Prozent) stillgelegt, 6546 (53,8
weltmarktfähigen Produkten, an indigeist dort stehen geblieben. Mit Ausnahme
Prozent) privatisiert, 1588 (13,1 Pronem Marktwissen und an Innovationsder Landwirtschaft ist eine Produktivizent) an Alteigentümer zurückgegeben
potential, zumal auf verteilten Auslandstätslücke zwischen alten und neuen Länund 310 Unternehmen (2,6 Prozent) in
märkten und bei überlegener Konkurdern verblieben, wo die Lohnstückkoskommunale Trägerschaft überführt worrenz westlicher Unternehmen.
ten wiederum unter dem westdeutschen
den, wobei die privatisierten Betriebe
Vermeintliche Übergangsphänomene
Niveau liegen. Schwerwiegendstes Proüberwiegend in westlichen Besitz überwurden zu Dauerproblemen, die unerblem in den neuen Ländern war zugingen. Dabei war mehr als die Hälfte
wartete staatliche Interventionen erfornächst die Arbeitslosigkeit, die 2003 gar
der ehemals 4 Mio. Arbeitsplätze verloderten, ohne die erwarteten Ergebnisse
die 20%-Marke überschritt. Seit 2005 ist
ren gegangen.
zu erbringen. Der Aufbau- und Konversie, wie in ganz Deutschland, erheblich
Die Treuhand wurde zum Inbegriff
genzprozess verlief sehr viel langsamer,
gesunken (bis 2012 von 21 auf 12 Prodes „Ausverkaufs“ der DDR und des
mühsamer und begrenzter als erwartet.
zent), wobei sie durchgängig fast doppelt
Vorwurfs, der Westen habe lebensfähige
Die erste Phase der Deindustrialisierung,
so hoch lag wie der westdeutsche DurchStrukturen zerstört, um mögliche Kondie von massiven Investitionen in die Inschnitt. Dabei ist der Anschluss an die alkurrenz niederzuhalten. Nicht zuletzt
frastruktur, einer boomenden Expansion
ten Länder in Sichtweite gerückt: im Auvor diesem Hintergrund zählt eine funder Bauwirtschaft und hohen Wachsgust 2009 wurde in Thüringen erstmals
dierte empirische Aufarbeitung der Getumsraten begleitet war, endete mit dem
eine niedrigere Arbeitslosenquote als in
schichte der Treuhand zu den zentralen
Einbruch des Baubooms und dem Plateinem westdeutschen Bundesland (BreAufgaben künftiger Forschungen. Einstzen der dadurch entstandenen ostdeutmen) ermittelt. Arbeitslosigkeit ist mithin
weilen spricht aber viel für die Auffasschen Immobilienblase 1995. Sie ging in
nach wie vor ein großes Problem der
sung, dass nicht die Treuhand und ihr
eine lange zweite Phase eines verlangneuen Länder, allerdings nicht mehr so
Handeln das zentrale Problem darstellsamten Aufholprozesses und – wie insbedramatisch wie in den ersten beiden
ten, sondern ihr Auftrag, der sich angesondere aus der Rückschau erkennbar
Jahrzehnten nach der Wiedervereinisichts der Rahmenbedingungen gar
wird – der kontinuierlichen Reindustriagung.
nicht zufriedenstellend erfüllen ließ. Die
lisierung über, die nach der WeltfinanzSchneller als die Produktivität ent„verwaltete[n] Illlusionen“ (Wolfgang
krise seit 2009 zumindest vorübergehend
wickelte sich der Lebensstandard in den
Seibel) zeigten sich allein daran, dass
zu einem Halt gekommen ist.
neuen Ländern. Eine „nachholende Ein-
10|15 Forschung & Lehre
25 JAHRE DEUTSCHE EINHEIT
823
kommensexplosion“ (Rainer Geißler)
sche Vergleich zu den großen finanzielstrukturschwacher Regionen in einem
erfasste vor allem Erwerbstätige, die eilen Überbürdungen in der deutschen
hochproduktiven Industrieland gekomnen Arbeitsplatz besaßen, und Rentner,
Geschichte eher günstig aus, vergleicht
men. Auch hier stellt sich die Frage
die insbesondere von der in der DDR
man die Finanzierung der Wiedervereinach dem Maßstab: Ostdeutschland
verbreiteten Doppelerwerbstätigkeit von
nigung zum Beispiel mit der Finanzieliegt in seiner Performanz weit vor allen
Ehepaaren profitierten. Statistisch geserung des Ersten Weltkriegs, die in Hyanderen postkommunistischen Transforhen (wobei sich die unterschiedliche Soperinflation, Vermögensverlusten und
mationsstaaten; die Produktivität liegt
zialstruktur niederschlägt) beträgt das
gesellschaftlicher Radikalisierung endeetwa doppelt, die Bruttolöhne etwa drei
Einkommen je Einwohner in den neuen
te.
mal so hoch wie in Tschechien, das hinLändern ca. 80% des Niveaus der alten
sichtlich der Ausgangslage vergleichbar
Länder bei zugleich niedrigeren LebensIV. Hartnäckige Unterschiede
ist. Auch sind die neuen Länder dem
haltungskosten, v.a. für Mieten und ImÜberhaupt hängt jedes Urteil vom angeSchicksal abgehängter deindustrialisiermobilien. Haben sich die Realeinkomlegten Maßstab ab. Das gilt nicht zuletzt
ter Regionen wie in England und Wales
men angenähert, so haben sich die Konfür die Bilanz der deutschen Einheit.
entgangen, und sie sind auch kein deutsummuster angeglichen: die AusstatMisst man sie an den Erwartungen des
sches Mezzogiorno geworden. Gegentungslücke mit Autos, Telefonen, ComJahres 1990, dann ist die deutsche Einüber den westdeutschen Ländern hat eiputern, Haushalts- und Unterhaltungsheit hinter überzogenen Hoffnungen
ne Annäherung stattgefunden, allerdings
elektronik war bereits nach einem Jahrzurückgeblieben.
keine Angleichung. Möglich erscheinen
zehnt weitgehend geschlossen. Selbst für
Misst man sie an den realistischen
künftig kleine Schritte, während eine
die Verlierer der Einheit – v.a. ArbeitsloZielen, die sich für die DDR 1989/90
vollständige Konvergenz der Lebensverse und Teile der sozialistischen Eliten –
stellten, dann lässt ich feststellen: die
hältnisse in unrealistische Ferne gerückt
trifft zumindest in materieller Hinsicht
akute Massenabwanderung wurde
ist – eine andere Frage ist, ob dies ein
Helmut Kohls Prognose zu, es werde in
durch die deutsche Einheit gestoppt, ohrealistischer Maßstab ist.
Ostdeutschland „niemandem schlechter
ne den Verlust von über einer Million
Alles in allem: die Unterschiede zwigehen als zuvor – dafür vielen besser.“
oft besonders qualifizierter Einwohner
schen Ost- und Westdeutschland sind
Grund dafür war die Sozialunion,
zwischen 1991 und 2007 (samt der degrößer und hartnäckiger als 1990 gedie gemeinsam mit der Wirtschafts- und
mographischen Folgen) verhindern zu
dacht, wie sich nicht zuletzt ganz aktuell
Währungsunion zum 1. Juli 1990 in
können, für die wiederum ca. 400.000
im Umgang mit Ressentiments und GeKraft trat und die einigungsbedingten
Menschen aus dem Westen kamen. Auf
walt gegen Asylbewerber und allgemein
sozialen Härten abfederte. Zugleich verpolitischer Ebene entstand eine stabile
im Umgang mit ethnischer Diversität
ursachte sie unerwartet hohe Kosten: sie
Demokratie, die mittelfristig auch die
zeigt. Während xenophobes Verhalten
überlastete die sozialen
im Westen auf massive ZuSicherungssysteme und
rückweisung durch die
»Die neuen Länder sind dem Schicksal
führte zu einem Anstieg
der Zivilgesellabgehängter deindustrialisierter Regionen Mehrheit
der deutschen Staatsverschaft stößt, kann es sich in
wie in England und Wales entgangen.«
schuldung auf über 1.500
den neuen Ländern vielfach
Mrd. Euro bis 2008, bis
im öffentlichen Raum entWeltfinanzkrise und Euro-Schuldenkrise
zur Partei der Einheitsverlierer mutierte
falten. Die Trennlinien zwischen alten
ganz neue Dimensionen von Beträgen
PDS zu integrieren vermochte. Die Leund neuen Ländern sind nicht veraufriefen.
bensbedingungen der überwiegenden
schwunden, sondern wirtschaftlich, soziÜber anderthalb Jahrzehnte lang verMehrzahl der Menschen verbesserten
al und kulturell nach wie vor sichtbar.
breitete sich vor diesem Hintergrund die
sich dramatisch, während trotz einer
Doch sie sind von anderen Problemen
Einschätzung einer „misslungenen“ Einkontinuierlichen Reindustrialisierung
und Herausforderungen überlagert: dem
heit, die mit der Wahrnehmung der deutkeine wirklich selbsttragende Wirtschaft
Zustrom von Asylbewerbern und der
schen Krise, vom „Abstieg eines Superentstand.
Gestaltung von Zuwanderung, der
stars“ (Gabor Steingart) einherging. DieGemessen an der Situation des JahEuro-Krise und der europäischen Intese Einschätzung hat sich mit dem deutres 1989 erlebte Deutschland eine gigration oder der Rückkehr militärischer
schen Wiederaufstieg seit 2005 verängantische Aufbau- und Solidarleistung,
Gewalt nach Europa.
dert: die ökonomische Erholung in Vereinen nationalen Kraftakt unter enorGeschichte schließt ihre Bücher
bindung mit der demographischen Entmem Mitteleinsatz und mit massiven
nicht wie ein bilanzpflichtiges Unterwicklung haben das Problem der ArbeitsTransferleistungen – auf 2.000 Mrd.
nehmen und mit einer klaren Bilanzlosigkeit entschärft und die sozialen SiEuro wird das Gesamtvolumen bislang
summe. In diesem Sinne ist die deutsche
cherungssysteme entlastet, während
geschätzt. Städte, Infrastruktur, VersorEinheit Geschichte – Geschichte, die
niedrige Zinsen die Refinanzierung der
gung, Arbeitsproduktivität und soziale
noch qualmt (Barbara Tuchman), und
explodierten Staatsverschuldung tragbar
Sicherung nahmen eine enormen Aufdoch: Geschichte.
machen. Die Frage bleibt freilich, wie
schwung, und vielerorts, wenn auch
Leicht veränderte Fassung des Beitrages aus
nachhaltig diese Entspannung wirkt:
nicht überall, sind die „blühenden Landdem Sammelband „25 Jahre Wiedervereininiedrige Zinsen können sich in kurzer
schaften“ entstanden. Das ist weniger
gung“, Forum des Deutschen HochschulverbanFrist umkehren, und die demographische
als 1990 erwartet wurde, aber mehr, als
des, Heft 85, 2015. Zu bestellen bei redaktion@
Entwicklung bringt in der langen Frist
forschung-und-lehre.de.
in Kenntnis aller Umstände zu erwarten
nicht nur entlastende Effekte mit sich.
gewesen wäre.
Vom Autor ist soeben im Verlag C.H. Beck in
Sind die Zukunftsaussichten also
Ökonomisch gesehen sind die neuen
München das Buch „21.0. Eine kurze Geschichte der Gegenwart“ erschienen.
notorisch ungewiss, so fällt der historiLänder auf den Stand konsolidiert
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Forschung & Lehre 10|15
Einheitlich und vergleichbar
Der Kerndatensatz Forschung für die Wissenschaft
| D O R I S W E D L I C H | 2013 schlug der Wissenschaftsrat vor, Forschungsdaten von Hochschulen und außeruniversitären Einrichtungen in einem „Kerndatensatz“ standardisiert aufzubereiten. Um welche Daten
handelt es sich, und was sind die Vorteile eines solchen Datensatzes?
W
ie viele Doktorandinnen
in der BWL gibt es eigentlich? Wie viele von
ihnen werden in einem strukturierten
Promotionsprogramm
ausgebildet?
Nicht nur in Köln, sondern auch in
Düsseldorf oder Münster; wie viele von
einer Hochschule für Angewandte Wissenschaften mitbetreut? Stellt heute eine Hochschule, Fachgesellschaft oder
Kerndaten künftig einheitlich und vergleichbar berichtet werden können.
Denn, dies war die zweite Diagnose,
auch Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen tun sich
schwer: Heute werden sie nach Drittmitteln gemäß der einen und morgen
bereits gemäß einer anderen Definition
gefragt. Auch hier kann ein Standard
Abhilfe schaffen. Die Daten, um die es
dabei geht (z.B. zu
»Der Kerndatensatz ist mitnichten eine Beschäftigten, Drittmitteln,
Nach›Datenkrake‹, die unzählige Daten an
wuchsförderung)
einer Stelle sammelt.«
liegen in der Regel
schon vor. Hochein Parlament eine solche Frage, ist weschulverwaltungen pflegen diese Inforder sichergestellt, dass der Antwort dasmationen, oft auch Fakultäten oder Inselbe Verständnis eines Promotionsprostitute. Neu wäre, sie standardisiert aufgramms, noch dass dieselbe Zählweise
zubereiten.
von Doktorandinnen zugrunde liegt. So
wüsste man am Ende wohl auch nicht,
Ziele und Aufgaben des
wie belastbar eine Zahl wäre. Eine erste
Projekts Kerndatensatz
Diagnose also lautet: Bei einigen wichtiIst der Kerndatensatz damit eine „Dagen Fragen im Wissenschaftssystem ist
tenkrake“, die unzählige Daten an einer
unklar, wie belastbar die Daten sind, die
Stelle sammelt? Mitnichten. Es war und
die Grundlage für manche Diskurse bilist dem WR ein Anliegen, für eine sachden.
gemäße und sinnvolle Verwendung solDiese Unsicherheit war ein Grund,
cher Daten einzutreten. So werden
warum der Wissenschaftsrat (WR) 2013
auch weiterhin die Einrichtungen selbst
empfohlen hat, einen Kerndatensatz
darüber entscheiden, welche Daten sie
Forschung zu entwickeln. Für Forzu welchem Zweck an wen weitergeschungsaktivitäten sollten wichtige
ben. Darüber hinaus gilt sowieso der
AUTORIN
Doris Wedlich ist Professorin für Zell- und Entwicklungsbiologie sowie Bereichsleiterin für Biologie, Chemie und Verfahrenstechnik am Karlsruher Institut für
Technologie (KIT). Seit 2013 ist sie Mitglied des Wissenschaftsrates und dort Vorsitzende des Beirates für einen Kerndatensatz Forschung.
strenge deutsche Datenschutz. Informationen, die auf Individuen rückbeziehbar sind, dürfen nur auf gesetzlicher Basis oder mit Zustimmung der Betroffenen weitergegeben werden. Auch wenn
andere Länder, z.B. Norwegen, eine nationale Datenbank geschaffen haben,
war für den WR klar, dass eine solche
Entscheidung die Vorteile des Kerndatensatzes konterkariert hätte. Die Standardisierung erspart Einrichtungen sowie ihren Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftlern einen Teil des Aufwandes, der bei der Bereitstellung von
Daten entsteht, die auch heute schon
regelmäßig erfragt werden. Dadurch,
dass dieselben Daten für unterschiedliche Zwecke verwendet werden können,
steigt auch deren Qualität.
Kerndatensatz bedeutet vor allem:
einen gemeinsamen Nenner der vielfach
schon vorliegenden Daten herauszuarbeiten, um sie für möglichst viele verschiedene Anlässe nutzen zu können.
Damit wird es automatisch Aspekte geben, die über den Kerndatensatz hinausgehen. Für eine Evaluation durch Fachexpertinnen und -experten wird man
daher auch zukünftig quantitative und
qualitative Informationen über den
Kerndatensatz hinaus erbitten müssen.
Interpretationsspielraum
Ebnen solche vergleichbaren Daten zu
Forschung den Weg für eine rein zahlenbasierte, quantitative Bewertung von
Forschung? Es wäre naiv zu bestreiten,
dass standardisierte Daten auch dazu
verwendet werden können, Kennzahlen
zu bilden. Der Kerndatensatz enthält
sehr bewusst keine Vorschläge zur Interpretation. Auch der WR hat bereits
mehrfach sehr nachdrücklich auf die
engen Grenzen rein quantitativer Bewertung hingewiesen. Allerdings, und
auch das wäre naiv zu bestreiten, gibt es
10|15 Forschung & Lehre
solche Bewertungen, die nur auf ein
Mehr oder Weniger schielen, schon
heute. Beurteilt wird oft auf der Basis
gänzlich ungesicherter Daten. Der
Kerndatensatz schafft nun die Grundlage für eine sachliche Auseinandersetzung darüber, welche Schlüsse Daten,
deren Belastbarkeit bekannt ist, legitimerweise zulassen. Auch wenn entsprechende Informationen vorliegen, käme
aber wohl niemand auf die Idee, sich
über die geringe Zahl von Patenten in
der Mathematik oder der Anglistik zu
wundern, ebenso wenig wie über eine
geringe Zahl an Monographien in der
Medizin.
Als Vorsitzende des Beirates, der das
Projekt Kerndatensatz begleitet hat, sehe ich im Kerndatensatz vor allem eines: ein Unterfangen, aus der Wissenschaft heraus einen Prozess anzustoßen,
um die eigenen Forschungsaktivitäten
richtig beschreibbar zu machen. Deutlich wird dies auch am Beispiel der Publikationen: Jenseits von Zeitschriftenartikeln werden viele wissenschaftliche
Beiträge wie Quelleneditionen, Gutachten oder Interviews in gängigen Literaturdatenbanken nicht dokumentiert.
Sie geraten so aus dem Blick. Der Vorschlag im Kerndatensatz sieht dagegen
vor, auch diese Formate zu dokumentieren (und z. B. auch für Homepages oder
Antragsbibliographien zu erschließen).
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Selbst wenn dies anfänglich sicher Aufwand bedeuten wird, die positiven Effekte erscheinen substanziell.
Anpassungen vorgenommen. So ist der
Vorschlag, eine Liste festgelegter Forschungspreise zu erfassen, gänzlich entfallen.
Ohne rechtliche BindungsEin großes Plus des Kerndatensatzes
wirkung
ist, dass er, leichter als gesetzliche RegeDer Vorschlag, die Praxis der Berichterlungen, anpassbar bleiben wird. Der WR
stattung durch einen freiwilligen Stanwird sich deshalb bei seiner nächsten
dard zu verändern, ist ein Novum für
Sitzung im Oktober auch mit der Frage
Deutschland. Aus diesem Grund war eibefassen, wie man eine Weiterentwicklung im Sinne der
Wissenschaft gestal»Ein großes Plus des Kerndatensatzes
ten kann. Ziel sollte
ist, dass er, leichter als gesetzliche
es sein, nur Inhalte,
Regelungen, anpassbar bleiben wird.« die sich bewährt haben, in diesem Standard zu erhalten.
ne große Zahl von Expertinnen und ExZunächst wird sich der Kerndatenperten in den Erarbeitungsprozess des
satz aber selbst bewähren müssen; als
Kerndatensatzes eingebunden, die auStandard ohne rechtliche Bindungswirßeruniversitären Organisationen genaukung muss er von sich überzeugen. Dies
so wie Fachhochschulen. Zuletzt konnwird besonders dann gelingen, wenn
te eine Vorabversion der Definitionssich auch Datennutzer wie Ministerien,
vorschläge über den Sommer öffentlich
Evaluations- oder Akkreditierungsagenkommentiert werden, um auf diesem
turen an diesem Standard ausrichten.
Weg mögliche Probleme zu identifizieDer WR selbst plant, seine Datenerheren. In ca. 1800 Rückmeldungen zu einbungen an den Kerndatensatz Forzelnen inhaltlichen Vorschlägen, die
schung anzupassen.
aus 100 Einrichtungen eingingen, wurNicht zuletzt auch weil wir doch
den viele Punkte kritisiert, ein großer
selbst gern wissen, was wir – auch über
Teil der Vorschläge jedoch mit Zustimdie Grenzen der eigenen Einrichtung himung begrüßt. Der Beirat hat sich innaus – machen, lohnt es, diesen Prozess
zwischen intensiv mit den kritischen
zu unterstützen.
Stimmen auseinandergesetzt und viele
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25 Jahre Wiedervereinigung
Die nach der Wiedervereinigung geborenen Generationen können oft mit Ost-West-Gegensätzen oder „Ossi“ und „Wessi“ nicht mehr viel anfangen. Andere, insbesondere gesamteuropäische oder globale Fragen sind für die neuen Generationen wichtiger als ehemalige
Gegensätze. Bedeutet dies, dass die Einheit vollendet ist? Ist die Herstellung gleichwertiger
Lebensverhältnisse geglückt? Wie stellt sich die Situation in der Wissenschaft und an den
Hochschulen in den neuen Ländern dar?
Die neue Buchdokumentation „25 Jahre Wiedervereinigung“ des Deutschen Hochschulverbandes geht diesen Fragen nach und versammelt dazu Stimmen aus Wissenschaftsorganisationen,
von Historikern und Zeitzeugen:
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Johanna Wanka: 25 Jahre Innovation in den Neuen Ländern – ein retrospektiver Ausblick
Horst Hippler: Zusammengewachsen, nicht vereinnahmt
Matthias Kleiner: Mit dem Rückenwind der Wiedervereinigung
Jürgen Mlynek: Welch ein Glück...
Olaf Bartz: Rückblick und Resümee aus der Perspektive des Wissenschaftsrates
Bernhard Kempen: Die Wiedervereinigung als bleibender Auftrag
Roland Jahn: Hinter jeder Akte steht ein menschliches Schicksal
Dagmar Schipanski: Anmerkung zur 25-jährigen Entwicklung der Wissenschaftslandschaft
im vereinten Deutschland
Hans Joachim Meyer: Vom Zentralismus zur Globalisierung
Thomas Petersen: Das Ende der „Mauer in den Köpfen“
Anita Krätzner-Ebert: Der Einfluss des Ministeriums für Staatssicherheit auf die Universitäten und Hochschulen in der DDR
Gunnar Berg: Die Wiedervereinigung und die Altersversorgung der Hochschullehrer
Andreas Rödder: Ist die deutsche Einheit Geschichte?
Raj Kollmorgen: Die deutsche Einheit als vollendetes oder unabschließbares politisches
Projekt?
Herausgegeben vom Deutschen Hochschulverband
Erschienen in der Reihe „Forum“,
Heft 85, März 2015, 138 Seiten,
ISBN: 978-3-944941-01-1
Preis: 11,80 Euro incl. Porto (für Mitglieder
des Deutschen Hochschulverbandes 9,80 Euro
incl. Porto)
Deutscher Hochschulverband
Rheinallee 18-20
53173 Bonn
[email protected]
Fax: 0228 / 902 66 80
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Forschung & Lehre 10|15
Hoher Output und
sinkende Originalität
Der Kerndatensatz Forschung und die Geisteswissenschaften
| M A R T I N S C H U L Z E W E S S E L | Der Kerndatensatz
Forschung stößt nicht überall auf Zustimmung. Der Historikerverband wendet
sich gegen das Datensammlungs-Projekt, weil es die Forschung in den Geisteswissenschaften nicht weniger einschneidend verändern werde als Bologna die
Lehre.
A
ls 29 europäische Bildungsund es wird auch vermieden, auf eurominister 1999 in Bologna eipäische oder außereuropäische Vorbilne Erklärung für eine europader hinzuweisen, die in bildungspolitiweite Hochschulreform unterzeichneschen Diskussionen sonst nicht fehlen.
ten, versprachen sie viel: Durch die
Dabei gibt es durchaus Staaten wie
Etablierung von zweistufigen berufsquaGroßbritannien, die Niederlande oder
lifizierenden Berufsabschlüssen sollten
die Tschechische Republik, die entspredie Mobilität und die Beschäftigungschende Verfahren eingeführt haben. Als
chancen der Studierenden erhöht und
Werbeträger für die Einführung von
die europäische Hochschullandschaft
Kerndatensatz Forschung und Rating in
harmonisiert werden. Vieles ist anders
Deutschland taugen sie offensichtlich
gekommen als gedacht, aber eines kann man dem Bologna»Viele renommierte GeistesProzess nicht absprechen: Von
wissenschaftler sind keine
der Einführung der Bachelorund Masterstudiengänge ging eiOutput-Olympioniken.«
ne große Verheißung aus.
Die vom Wissenschaftsrat
betriebene Einführung des „Kerndatennicht. Die Wirkungen der Reformen in
satzes Forschung“ (KDS) wird von der
den genannten Ländern werden von beHochschulrektorenkonferenz als nottroffenen Kollegen ganz überwiegend
wendige Voraussetzung für die Etablieals schädlich für die Forschungskultur
rung eines Wissenschaftsratings angesebeschrieben. Aus dem englischen Wishen. Beide Instrumente zusammen –
senschaftssystem ist die hohe Stellender „Kerndatensatz Forschung“ und das
fluktuation bekannt, zu der es regelmäRating – gehören in der Tat zusammen.
ßig vor Evaluationen an den HochschuSie werden die Forschung nicht weniger
len kommt. Universitäten, die im Raneinschneidend verändern als Bologna
king gut abschließen wollen, kaufen
die Lehre. Der Unterschied: Es gibt keikurzfristig Wissenschaftler ein, deren
ne Verheißung. Niemand verspricht,
Kennziffern sehr gut sind. Eine nachhaldass Forschung nach der Einführung
tige Förderung von exzellenter Wissenvon KDS und Rating besser sein wird,
schaft kann damit nicht erreicht werden.
AUTOR
Martin Schulze Wessel ist Professor für Geschichte Osteuropas an der LudwigMaximilians-Universität München und Vorsitzender des Verbands der Historiker
und Historikerinnen Deutschlands (VHD).
Worum geht es?
Das erklärte Ziel des Kerndatensatzes
Forschung ist die Sammlung von standardisierten Forschungsdaten. Dazu
werden von jedem Wissenschaftler rund
100 Angaben erhoben, die vom eigenen
publizierten output bis zum Alter der
betreuten Doktoranden reichen. Ein
Prinzip ist die sogenannte „Datensparsamkeit“, womit gemeint ist, dass nur
Daten gesammelt werden sollen, die
sich über alle Disziplinen hinweg erheben lassen. Das bringt eine Tendenz in
die Datensammlung, denn viele Tätigkeiten, die zum Profil von Geisteswissenschaftlern gehören, wie z.B. öffentliche Interventionen als „public intellectual“, sind auf die Natur- und Technikwissenschaften kaum zu übertragen
und werden dementsprechend nicht berücksichtigt. Dagegen wird nach der
Anmeldung von Patenten sehr wohl gefragt, obwohl diese für die Geisteswissenschaften keine Rolle spielen. „Datensparsamkeit“ spielt in diesem Fall also keine Rolle. Aber wie kann man
überhaupt von „Datensparsamkeit“ bei
einem Projekt sprechen, das in nie dagewesener Form persönliche Daten von
Wissenschaftlern zentral speichert? Der
Begriff hat alle Voraussetzungen, zum
Unwort des Jahres zu werden.
Der Versuch, die individuelle Leistung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern quantitativ zu erfassen, hat
offensichtlich Schwächen: Viele renommierte Geisteswissenschaftler sind keine
Output-Olympioniken. Reinhard Koselleck stünde in einem Kerndatensatz
Forschung ziemlich schlecht da. Selbstverständlich wird der Kerndatensatz für
Forscherinnen und Forscher, die am
Anfang ihrer Karriere stehen, eine verhaltenssteuernde Wirkung haben. Insbesondere für Postdocs ohne dauerhafte
Anstellung wird der Druck unwidersteh-
827
K E R N D AT E N S AT Z F O R S C H U N G
10|15 Forschung & Lehre
lich sein, möglichst gute Kennziffern zu
vergleichsweise einfach individuell erschaftler mitwandern, das Rating somit
produzieren: den output in die Höhe zu
heben. Der Kerndatensatz Forschung
aktuell gehalten werden.
treiben und Forschungsergebnisse in
entspricht einem Interesse der UniversiDer Kerndatensatz Forschung und
möglichst viele einzelne Aufsätze zu
tätsleitungen und Wissenschaftsverwaldas Wissenschaftsrating sind also in eiportionieren. Für die Wissenschaft ist
tungen nach einfachem Überblick. Der
nem engen Zusammenhang zu sehen.
dieser Effekt schädlich. Junge Geisteswichtigste Zweck des Kerndatensatzes
Zusammen werden sie mit den quantiwissenschaftler und -wissentativen Erhebungen des
schaftlerinnen sollten das
Kerndatensatzes und den
»Der wichtigste Zweck des KerndatenFundament ihrer Forschunqualitativen Aussagen des
satzes liegt in seiner Verknüpfung mit
gen breit anlegen können,
Ratings die Forschungskuld.h. viel lesen, viele Sprachen
tur in Deutschland tiefgreidem Wissenschaftsrating.«
lernen, viel reisen. Nach
fend verändern. Dabei gibt
Möglichkeit auch viel publies kein Problem innerhalb
zieren, aber nicht um jeden Preis.
liegt aber in seiner Verknüpfung mit
der Wissenschaft, das damit bearbeitet
dem Wissenschaftsrating, das für ganze
würde. Weder gelten WissenschaftlerinQuantitative und qualitative
Standorte und Disziplinen eine qualitanen und Wissenschaftler in Deutschland
Aussagen
tive Bewertung geben will. Die Hochals faul, noch gibt es einen Mangel an
Die Einführung und die Pflege des
schulrektorenkonferenz hat ihre ZuQualitätskontrolle durch peer review. JeKerndatensatzes Forschung wird mit eistimmung zum Wissenschaftsrating an
de Universitätsleitung und jede Institutsnem ungeheuren Aufwand verbunden
die Einführung eines Kerndatensatzes
direktion hat bereits jetzt die Möglichsein. Da stellt sich die Frage, wer die
Forschung gebunden. Für die Verklamkeit, die Daten aller bei ihr beschäftigten
Lasten der Datenerhebung und -pflege
merung von beidem gibt es ein plausiMitarbeiter zusammenzustellen.
zu schultern haben wird. In keinem Fall
bles Argument: Die Ergebnisse des
dürfen das am Ende die Fakultäten sein.
standort- und disziplinenbezogenen RaSelbstzweck mit Folgen
Es muss aber ganz grundsätzlich das
tings verlieren schnell ihre AussageDas Regime permanenter DatenerfasVerhältnis von Aufwand und Ertrag diskraft, wenn es zu personellen Wechseln
sung und Wissenschaftsvermessung hat
kutiert werden. Für Wissenschaftler an
zwischen Universitäten kommt. Der inseinen Zweck in sich selbst. Das heißt
Universitäten und außeruniversitären
dividuell erhobene Kerndatensatz Fornicht, dass es folgenlos bliebe: In den
Forschungsinstituten gibt es keinen entschung kann dem Verfallsprozess entgeGeisteswissenschaften wird es hohen
sprechenden Bedarf. Selbst für umfanggensteuern, denn die individuell erhooutput bei sinkender Originalität herreiche Anträge wie in der Exzellenzinibenen Daten können mit einem an eine
beiführen. Gewinner ist der innovatitiative lassen sich die nötigen Daten
andere Universität berufenen Wissenonsfeindliche mainstream.
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828
FREMDSPRACHIGE LEHRE
Forschung & Lehre 10|15
Verpflichtung zu
fremdsprachiger Lehre?
Neue Herausforderungen für die Lehrenden in der
internationalisierten Hochschule
| M ICHAE L SACH S | ALEXAN DE R LETHAUS |
An deutschen Universitäten studieren immer mehr Studenten aus dem Ausland,
und in vielen Fächern ist Englisch die wichtigste Wissenschaftssprache. Einige
Universitäten bieten deshalb komplette Studiengänge in englischer Sprache an.
Sind die Hochschullehrer verpflichtet, in englischer Sprache zu lehren?
D
as Verwaltungsgericht Köln
(VG Köln) (Beschl. v. 2. 7.
2009 – 6 L 783/09 –, juris)
hatte über den Eilantrag einer Professorin zu entscheiden, die ihr Dekan angewiesen hatte, Lehrveranstaltungen in
englischer Sprache zu halten. Das VG
gab dem Antrag statt, weil die Professorin dazu mangels einer entsprechenden
Berufungsvereinbarung nicht verpflichtet sei. Auch wenn dieser Rechtsstreit
wohl vereinzelt geblieben ist, lohnt es
sich, der Frage nach der Verpflichtung
zu fremdsprachiger Lehre nachzugehen.
mäßigkeit genügen und die Freiheit der
Lehre so weit wie möglich wahren.
konkreten Bezug: Danach bestimmen
sich Art und Umfang der Aufgaben
nach der Regelung, die die zuständige
Stelle bei der Ernennung schriftlich getroffen hat. Dies geschieht durch eine
Berufungsvereinbarung bzw. durch eine
darauf gestützte Einweisungsverfügung.
Anfängliche Festlegung der
Pflicht zur fremdsprachigen
Lehre
Eine Verpflichtung zu fremdsprachiger
Lehre besteht danach nur, wenn sie bei
Begründung des Dienstverhältnisses
Teil der Aufgabenbestimmung geworden ist. Dies ist jedenfalls der Fall, wenn
sie diese Pflicht ausdrücklich ausspricht. Doch genügt es auch, wenn eine Aufgabenbestimmung nach den Gesamtumständen dahin auszulegen ist,
dass (auch) fremdsprachige Lehre zu erbringen sein wird. Zu
Freiheit der Lehre
den zu berücksichti»Die Freiheit der Lehre kann
Hochschullehrer genießen die durch
genden Umständen geArt. 5 Abs. 3 GG geschützte Freiheit der
hört jedenfalls der Text
gesetzlich eingeschränkt werden.«
Wissenschaft auch für ihre Lehre. Dader der Berufung vonach ist der Hochschullehrer frei, den
rausgehenden
AusInhalt seines Lehrstoffs und die Art seischreibung;
genügen
ner Vermittlung zu bestimmen; dies
schule obliegenden Aufgaben in der
könnte es aber wohl auch, wenn fremdschließt die vom Hochschullehrer dafür
Lehre nach näherer Ausgestaltung ihres
sprachige Lehre im jeweiligen Fach begewählte Sprache ein, zumal sie auch
Dienstverhältnisses wahrnehmen. Weikanntermaßen an der Hochschule zur
Inhalt und Qualität der Lehre beeinfluster bestimmt § 35 Abs. 2 Satz 1 HG
Zeit der Ernennung gängige Praxis ist.
sen kann. Allerdings kann die Freiheit
NRW, dass sie im Rahmen der für ihr
Dagegen dürfte allein die Tatsache, dass
der Lehre gleichwohl mit Rücksicht auf
Dienstverhältnis geltenden Regelungen
ein Hochschullehrer mehr oder weniger
andere verfassungsrechtliche Anliegen,
verpflichtet sind, in ihren Fächern in alhäufig freiwillig Vorlesungen in fremder
zumal die Ausbildungsinteressen der
len Studiengängen und StudienabSprache gehalten oder in fremder SpraStudierenden, gesetzlich eingeschränkt
schnitten zu lehren. Der doppelte Verche wissenschaftlich publiziert hat,
werden. Einschränkungen müssen geweis auf das Dienstverhältnis findet in
nicht genügen, um einer dazu schweinerell und im Einzelfall der Verhältnis§ 35 Abs. 4 Satz HG 1 NRW seinen
genden Aufgabenbestimmung einen
entsprechenden
Verpflichtungsgehalt
AUTOREN
beizumessen.
Eine Aufgabenbestimmung, die zur
Professor Michael Sachs lehrt Staats- und Verwaltungsrecht an der
Lehre in fremder Sprache verpflichtet,
Universität zu Köln.
wird grundsätzlich die Lehrfreiheit
Alexander Lethaus ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl
nicht verletzen, und zwar auch dann
für Staats- und Verwaltungsrecht der Universität zu Köln.
nicht, wenn der Hochschullehrer von
Gesetzliche Grundlagen einer
Verpflichtung zu fremdsprachiger Lehre
Die Hochschulgesetze (hier exemplarisch das aus NRW) enthalten zu den
Lehrverpflichtungen der Hochschullehrer nur recht allgemeine Bestimmungen,
die wohl auch für privatrechtliche
Dienstverhältnisse (§ 39 Abs. 1 HG
NRW) (ggf. entsprechend) gelten sollen.
So sieht § 35 Abs. 1 HG NRW vor, dass
die Hochschullehrer die ihrer Hoch-
FREMDSPRACHIGE LEHRE
829
Foto: picture-alliance
10|15 Forschung & Lehre
seinem Einverständnis abrückt. Hält
Grenze die des Fachs, das der Hochmehr ist diese schon mit Rücksicht auf
sich der Einsatz der Fremdsprache im
schullehrer vertritt. In diesem Rahmen
die Fürsorgepflicht des Dienstherrn,
Rahmen der von der Hochschule bzw.
muss jede Neubestimmung der Lehraber auch auf die prinzipielle LehrfreiFakultät ihrerseits grundrechtsgeschützt
aufgaben dem Grundsatz der Verhältheit des betroffenen Hochschullehrers
festgelegten Ausbildungsziele, wird man
nismäßigkeit genügen. So mag die Ergrundsätzlich gehalten, erneut dessen
Eignung und Erforderlichkeit
Zustimmung zur Aufgabeneiner entsprechenden Verbestimmung herbeizuführen;
»Als ultima ratio zur Gewährleistung
pflichtung des Lehrpersonals
dieser ist umgekehrt durch
des vollständigen Lehrangebots kommt die Treuepflicht gegenüber
grundsätzlich nicht bezweifeln können; in aller Regel
seinem Dienstherrn vereine Weisung des Dekans in Betracht.«
wird es Betroffenen auch zupflichtet, auf zumutbare Anmutbar sein, an der überpassungsverlangen einzugenommenen Verpflichtung festgehalten
forderlichkeit der zusätzlichen Verhen, soweit dies nicht mit seinen Vorzu werden.
pflichtung zu fremdsprachiger Lehre
stellungen davon, wie er seine wissenfehlen, wenn genügend andere Hochschaftliche Lehre gestaltet, unvereinbar
Nachträgliche Erweiterung der
schullehrer zur Verfügung stehen oder
ist.
Aufgabenbestimmung?
gewonnen werden können, die dazu fäAufgrund des Vorbehalts in § 35 Abs. 4
hig und bereit sind. Für die ZumutbarAnweisung zu fremdsprachiger
Satz 2 HG NRW kann die Aufgabenbekeit kann eine Rolle spielen, ob eine
Lehre im Einzelfall?
stimmung in angemessenen Abständen
Aufgabenerweiterung sich im Rahmen
Gehört die Verpflichtung zur Lehre in
überprüft werden. Dies impliziert die
von vornherein absehbarer oder übereiner fremden Sprache zu den urMöglichkeit der Anpassung an verängreifend wirksamer Entwicklungen hält,
sprünglich oder nachträglich rechtmäderte Gegebenheiten. Diese können
zumal auch die Hochschullehrer eine
ßig bestimmten Aufgaben eines Hochauch darin bestehen, dass die Hocheigenverantwortlich wahrzunehmende
schullehrers, kommt als ultima ratio,
schule bzw. die Fakultät sich entFortbildungspflicht trifft.
wenn keine kollegiale Einigung zu erschließt, Lehrveranstaltungen in fremHinsichtlich des Verfahrens wird
reichen ist, eine Weisung des Dekans
der Sprache anzubieten. Allerdings gibt
man die Möglichkeit der Anpassung
zur Gewährleistung des vollständigen
der Anpassungsvorbehalt der zuständider Aufgabenbestimmung vor dem HinLehrangebots, § 27 Abs. 1 Satz 2 HG
gen Stelle nicht freie Hand zur beliebitergrund ihrer konsensualen Entstehung
NRW, in Betracht. Dabei ist erneut mit
gen Umgestaltung der Aufgaben eines
nicht als uneingeschränkte ErmächtiRücksicht auf die Lehrfreiheit des
Hochschullehrers.
gung zur einseitigen Neuregelung durch
Hochschullehrers die VerhältnismäßigInhaltlich ist eine unübersteigbare
die zuständige Stelle lesen dürfen. Vielkeit zu wahren.
830
TTIP
Forschung & Lehre 10|15
Forschung in Zeiten
von TTIP und CETA
Privatisierung der Hochschulen durch Handelsabkommen?
| C H R I S T O P H S C H E R R E R | E VA WA LT H E R |
Auch wenn Forschung und Bildung derzeit nicht Gegenstand der TTIP-Verhandlungen sind, lassen sich an dem schon vorliegenden Verhandlungstext mit Kanada (CETA) Folgen für diese Bereiche ablesen. Es gilt, wachsam zu bleiben.
D
jüngst den Sachverhalt, dass nur 139
Regierungsbeamte Zugang zu den Verhandlungsdokumenten erhalten, aber
kein einziger Abgeordneter.
Folgen für Forschung und
Bildung durch TTIP und CETA
Forschung und Bildung sind zwar derzeit nicht Gegenstand der TTIP-Verhandlungen, doch aus CETA, welches
als Blaupause für TTIP gilt, lassen sich
Folgen für diese Bereiche ablesen. So
folgert der Rechtswissenschaftler Professor Axel Flessner aus dem umfangreichen CETA Verhandlungstext, dass der
Subventionsvorbehalt nicht unangetastet bleibt. Dieses Schutzprinzip sorgt
dafür, dass externe Anbieter kein Anrecht auf die gleichen öffentlichen Zuschüsse
haben
»Die neuen Handelsabkommen schaffen wie inländische
und insbesondeProtektionismus nicht ab, sondern änre staatliche Andern nur die zu schützende Zielgruppe.« bieter. Wird der
SubventionsvorDie Inhalte dieser neuen Abkombehalt mit CETA gekippt, hätten kanamen werden nicht von den Parlamenten
dische Konzerne gleichberechtigte und
gesetzt, sondern von der EU-Handelseinklagbare Ansprüche wie nationale
kommission zusammen mit WirtBildungs- und Forschungsinstitutionen,
schaftsverbänden; zivilgesellschaftliche
bzw. die staatlichen Zuschüsse müssten
Akteure blieben bei der Ausarbeitung
eingestellt werden. Somit würde sich
des Forderungskatalogs gegenüber den
der Kampf um staatliche Drittmittel
Handelspartnern außen vor. Die Vermaßgeblich verschärfen, und kostenaufhandlungen werden geheim geführt.
wändige Grundlagenforschung, die sich
Verhandlungen – streng
Massiver öffentlicher Protest hat die EU
wegen ihrer Langfristigkeit kaum an Efgeheim?
Kommission bewogen, etwas besser zu
fizienzkriterien messen lässt, würde
Die neuen Handelsabkommen schaffen
informieren, doch der Kreis der Inforbeim Fortfall des SubventionsvorbeProtektionismus nicht ab, sondern änmierten bleibt klein. So kritisierte Bunhalts in „marktwirtschaftliche“ Bedern nur die zu schützende Zielgruppe.
destagspräsident Norbert Lammert
drängnis geraten.
Darüber hinaus haben viele der EUAUTOREN
Staaten bereits bei der Etablierung der
WTO 1995 Teile des Bildungswesens,
Christoph Scherrer leitet das Fachgebiet Globalisierung und Politik am
insbesondere die Bereiche Hochschulen
International Center for Development and Decent Work (ICDD) der
Universität Kassel.
und Forschung, für privat-finanzierte
Eva Walther ist Leiterin des Instituts für Sozialpsychologie an der
Dienstleistungen geöffnet (was die allerUniversität Trier.
meisten bildungspolitischen Akteure
erzeit verhandelt die Europäische Union mit ausgewählten
Ländern über eine Liberalisierung des grenzüberschreitenden Handels und eine Stärkung der Rechte von
Investoren, die über die Vereinbarungen im Rahmen der Welthandelsorganisation (WTO) hinausgehen sollen. Am
fortgeschrittensten sind die Verhandlungen mit Kanada (CETA), hier liegt
der Vertragstext (ca. 1700 Seiten) vor
und wird gerade juristisch geprüft. Im
Verhandlungsstadium befinden sich die
angestrebten Abkommen zum Handel
mit den USA (TTIP) und eines zur Liberalisierung von Dienstleistungen mit 23
Vertragspartnern (TiSA). Für Regierung
und Wirtschaftsverbände sind diese Abkommen eine historische Chance, so
genannte Handelshemmnisse abzubauen. Für viele Bürgerinnen und Bürger,
wie für den ehemaligen Richter am
Bundeverfassungsgericht
Siegfried
Broß, stellen diese nichts weniger als einen Frontalangriff auf die Demokratie
und den Rechtsstaat dar. Was steht für
Hochschulen und Forschungsinstitute
auf dem Spiel?
Die Schutzzölle für industriell nachholende Länder sind in den letzten Jahrzehnten weitgehend abgebaut worden.
Stattdessen wird der Schutz der Unternehmen aus den frühen Industrieländern erhöht. Die neuen Abkommen
schützen die kapital- und forschungsstarken Unternehmen beispielsweise
mittels der Verankerung von geistigen
Eigentumsrechten vor ärmeren Nachahmern. Sie sichern Investoren vor
staatlichen Maßnahmen zum Schutz
der Beschäftigten, der Konsumierenden,
der Umwelt und der Privatsphäre.
TTIP
10|15 Forschung & Lehre
damals nicht wahrgenommen haben).
Zusammen mit der EU-Dienstleistungsrichtlinie von 2006 macht sich diese
handelspolitische Maßnahme bereits im
universitären Alltag bemerkbar. Hochschulen und Forschungseinrichtungen
müssen seitdem genau darauf achten,
nicht mit ihren Angeboten den Privatsektor zu unterbieten. Deshalb müssen
Weiterbildungsmaßnahmen zu Vollkosten angeboten werden, und Mehrwertsteuer wird für Forschung fällig, die
nicht aus öffentlichen oder gemeinnützigen Mitteln finanziert wird.
An den Rändern der Forschung
droht Veränderung
Selbst wenn Forschung und Bildung
nicht direkt Verhandlungsgegenstand
von TTIP werden sollten, so werden sie
dennoch von neuen Handels- und Investitionsregeln auf anderen Gebieten
nicht unberührt bleiben. Dazu gehören
unter anderem die Verhandlungen zum
öffentlichen Beschaffungswesen, zum
geistigen Eigentum, zur Mobilität „natürlicher“ (!) Personen und zu Schiedsgerichten für Investoren. Es liegen Forderungen auf dem Verhandlungstisch,
die Schwellenwerte für die internationale Ausschreibung von öffentlichen
Aufträgen deutlich abzusenken, wobei
andere Kriterien als der Preis ausgeschlossen werden sollen. Davon dürfte
die von Großgeräten abhängige Forschung betroffen werden. Im Bereich
der Pharmakologie soll der Zugang zu
Testdaten für Dritte erschwert werden.
Die Forderung nach längerer Geltungsdauer von Patenten wird sich ebenso
831
auf die Forschung auswirken, wie die
Stärkung der Rechte der Verlage nicht
nur die Stellung der Texte produzierenden Forschenden schwächt, sondern
auch den Einsatz dieser Texte in der
Lehre verteuert. Die kurzfristige Beschäftigung von wissenschaftlichem
Personal aus dem Ausland würde sich
erleichtern, wenn sich die mit Kanada
getroffene Regelung (CETA) in den anderen Abkommen wiederfindet. Die im
CETA vorgesehene einseitige Klagemöglichkeit für ausländische Unternehmen gegenüber einem Gaststaat vor einem privaten Schiedsgericht, die auf die
anderen Abkommen übertragen werden
soll, könnte aufgrund der unscharfen
Trennung von öffentlich und privat finanzierter Bildung im Bildungssektor
der Wissenschaft alarmiert. So warnt
der Dachverband europäischer Universitäten (EUA) davor, dass Hochschulbildung kommerziellen Interessen geopfert werden könnte (s. auch Beitrag
von Professor Fischer-Lescano in Forschung & Lehre 8/2015). Wenngleich
derzeit Forschung und Bildung womöglich nur indirekt von diesen Handelsund Investitionsabkommen betroffen
sein könnten, bleibt diese Kritik berechtigt. Denn selbst die indirekten Effekte
sind ausreichend schwergewichtig, um
eine Beteiligung an den Verhandlungen
einzufordern. Sind nämlich die Verhandlungen abgeschlossen, wird es sehr
schwer sein, einzelne Bestandteile aus
dem Verhandlungspaket wieder herauszunehmen. Da die im Vorfeld der Verhandlungen geheim
aufgestellten Forde»Gerade die Geheimhaltung der
rungen gegenüber den
Verhandlungen hat die VertretungsHandelspartnern die
organe der Wissenschaft alarmiert.«
Verhandlungsrichtung
determinieren, sollten
genutzt werden. Da für viele staatliche
die derzeitigen Verhandlungen abgebroBildungsangebote Teilnahmegebühren
chen werden. Die Ziele von Handelsaberhoben werden (zum Glück sind Stukommen sollten unter Einbezug aller
diengebühren wieder abgeschafft worpotenziell Betroffenen aufs Neue diskuden), sind Klagen privater Bildungstiert und vereinbart werden.
dienstleister
nicht
auszuschließen,
Christoph Scherrer und Eva Walther sind Mitwenn sie in Konkurrenz zu diesen staatglieder der Initiative Wissenschaft gegen TTIP
lichen Angeboten stehen. Die privaten
(http://www.kritik-freihandelsabkommen.de/?paSchiedsgerichte verletzen jedoch viele
ge_id=36). Die Initiative Wissenschaft gegen
rechtsstaatliche Grundsätze unter andeTTIP ist eine Gruppe von Ärztinnen und Ärzten
sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftrem die Unparteilichkeit der Richter.
Wachsamkeit bleibt angesagt
Gerade die Geheimhaltung der Verhandlungen hat die Vertretungsorgane
lern verschiedener Wissenschaftsdisziplinen, die
sich für einen Stopp der geheimen Verhandlungen über das Freihandelsabkommen (TTIP) sowie für eine nachhaltige und zukunftsfähige
Gesellschaft einsetzt.
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832
W-BESOLDUNG
Forschung & Lehre 10|15
Ungeliebte „Gewinnchance“
Zielvereinbarungen in der W-Besoldung
| H U B E R T D E T M E R | Bei Berufungs- und Bleibeverhandlungen spielen Ziel- und Leistungsvereinbarungen (ZLV) im Hinblick auf die
W-Besoldung heute in mindestens einem Drittel der Fälle eine wichtige Rolle.
Die praktizierten ZLV sind dabei von unterschiedlicher juristischer Qualität. Auch
entspricht nicht jede ZLV den Geboten der Fairness oder einer wissenschaftsadäquaten Herangehensweise.
nungseffekt kann in diesem Modell unterschiedlich ausgestaltet sein: Idealtypisch ist die auf Dauer angelegte Belohnung (unbefristeter Berufungs-Leistungsbezug bei Nachweis der Leistungserbringung oder Zielerreichung). Suboptimal ist hingegen aus Sicht des Wissenas bis heute prioritäre Einsatzhaltfähig und dynamisiert weiter geschaftlers ein nur temporärer Belohgebiet individueller ZLV ist
währt werden.
nungseffekt (befristeter Leistungsbeder Bereich der W-Besoldung.
Kategorial betrachtet wird in der
zug). Ebenfalls nicht die „erste Wahl“ ist
Insbesondere werden Berufungs- oder
Praxis regelmäßig mit quantifizierbaren/
aus Sicht der Wissenschaftler eine UnBleibeleistungsbezüge, die in den gemessbaren Zielen und Leistungen opeterkategorie des Regelmodells, die sich
nannten Konstellationen individuell
riert. An erster Stelle stehen hier vereindadurch auszeichnet, bei nachgewieseauszuhandeln sind, häufig ganz oder
barte Drittmittelsummen (Beispiel: Einner Zielerreichung den zunächst befristeilweise mit einer ZLV verknüpft. Ein
werbung von 200 000 Euro DFG-Mittet gewährten Betrag wiederum (beiBeispiel: Ein Professor erhält neben seiteln o.ä.). Auch können Publikationen
spielsweise für eine ähnliche Laufzeit)
nem Grundgehalt 900 Euro Berubefristet weiter zu gewähren. Der
fungs-Leistungsbezüge. Allerdings
unstreitig von jeder ZLV ausge»In der Praxis wird regelmäßig
wird ihm dieser Betrag nur in Höhende Steuerungseffekt (Beispiel:
mit quantifizierbaren Zielen und
he von 600 Euro von Beginn an
Fokussierung des WissenschaftLeistungen operiert.«
auf Dauer, ruhegehaltfähig und dylers auf Drittmittelerfolge) wird
namisiert gewährt. Die verbleibenso – im Extremfall: ad infinitum
den 300 Euro werden mit einer ZLV
in bestimmten Zeitschriften (peer revie– prolongiert.
verknüpft. Eine solche Vereinbarung
wed journals; häufig verknüpft mit Zeitzeichnet sich regelmäßig durch folgende
schriften-Listen) zum AnknüpfungsKlarheit und Wahrheit
Gestaltungselemente aus: Zum ersten
punkt der ZLV gemacht werden. SelteIn der Praxis sind – aus der Perspektive
wird eine Laufzeit vereinbart (typischerner werden Anknüpfungspunkte wie bedes Wissenschaftlers betrachtet – ZLV
weise zwischen drei und fünf Jahren).
stimmte „Events“ (Durchführung einer
häufig ein ungeliebtes, aber notwendiZum zweiten werden Ziele respektive
Summer School, von Symposien etc.)
ges Vehikel, um überhaupt einen „höheLeistungen schriftlich fixiert, die wähoder eine Aufbauleistung (Entwicklung
ren“ Berufungs- oder Bleibe-Leistungsrend dieser Laufzeit zu erreichen reseines Studiengangs etc.) gewählt. Das
bezug mit Erfolg verhandeln zu können.
pektive zu erbringen sind. Drittens wird
skizzierte Modell stellt, wenn es zu einer
Mit anderen Worten: Wer sich aus wisidealtypisch vereinbart, dass bei entspreZLV im Rahmen von Besoldungsversenschaftsimmanenten oder ethischen
chendem Zielerreichungs- oder Leishandlungen kommt, auch das quantitaGründen per se dem Ansinnen einer
tungsnachweis die zunächst für die vertiv vorherrschende Modell dar. AbzuHochschulleitung, mit einer ZLV opeeinbarte Dauer gewährten (befristeten)
grenzen hiervon sind in der Praxis ebenrieren zu wollen, verschließt, wird sich
Berufungs-Leistungsbezüge nach Ablauf
falls existente „Vorleistungsmodelle“:
in aller Regel verglichen mit dem sonst
der vereinbarten Zeit entfristet, ruhegeDer Unterschied zum eingangs skizzierüblichen Gesamtpaket mit geringeren
ten Regelmodell besteht darin, dass der
Leistungsbezügen zufrieden geben müsAUTOR
Wissenschaftler in diesem Modell zusen. Insofern empfiehlt es sich auch,
nächst innerhalb einer bestimmten Frist
sich mit der „BesoldungschoreograDr. Hubert Detmer ist Rechtsden Nachweis erbringen muss, eine verphie“ des Verhandlungspartners intenanwalt und stellvertretender
traglich
definierte
Leistung
erbracht
zu
siv im Vorfeld der Verhandlungen auseiGeschäftsführer des Deutschen
haben, um erst sodann in den Genuss
nanderzusetzen. Unverzichtbar ist die
Hochschulverbandes (DHV).
einer Belohnung in Form von BesolVorkenntnis darüber, ob man mit einer
dung zu gelangen. Auch der BelohHochschule verhandelt, die regelmäßig
D
W-BESOLDUNG
10|15 Forschung & Lehre
mit ZLV operiert, oder ob der Verhandlungspartner dieses hochschulpolitisch
umstrittene Modell kategorisch ablehnt.
heblichen Praxisproblemen. Diffuse
Ziele („international sichtbare Forschung“) bergen erhebliche Evaluationsrisiken in sich („Sie waren nicht inRechtliche Vorbedingungen
ternational genug“). „Euphemismus“ in
Überraschend ist, dass individuelle ZLV
Besoldungsangelegenheiten ist auch aus
in Bezug auf Berufungs- und Bleibeleisanderen Gründen gänzlich unangetungsbezüge nur in wenigen Bundeslänbracht: Wenn die Rechtsfolge der Entdern explizit in den Gesetzen erwähnt
fristung eines Leistungsbezugs bei Zielwerden. Gleichwohl kommen sie auch
erreichung nicht schriftlich und verin den Bundesländern, in denen das Inbindlich zugesagt ist, sollte der Betroffestrument gesetzlich nicht verankert ist,
ne davon ausgehen, dass der Leistungsin der Praxis zum Zuge. Unter Berückbezug nach Ablauf der vertraglich vereinbarten Dauer in
»Ziel- und Leistungsvereinbarungen Fortfall gerät. Mündliche Hinweise wie „Gekönnen ›intelligent‹ und ›fair‹ sein;
hen Sie von unserer
wohlwollenden
Prüsie können aber auch eine imparifung aus“ oder „bei uns
tätische Ausgangslage ausnutzen.«
wird üblicherweise entfristet“, sind weder versichtigung der ausnahmslos bestehenlässlich noch juristisch händelbar. Man
den Möglichkeit, dass Leistungsbezüge
bedenke nur, dass der wohlmeinende
sowohl befristet als auch unbefristet
Verhandlungspartner (Rektor/Präsident/
vergeben werden können, ist diese PraKanzler) ggf. zum Zeitpunkt einer poxis rechtlich nachvollziehbar. In den
tentiellen Entfristung gar nicht mehr
„lokalen“ Richtlinien und Satzungen
Amtsinhaber ist. Schließlich: Ein Beruder Hochschulen zur Vergabe von Leisfungs- bzw. Bleibe-Leistungsbezug kann
tungsbezügen wird das Instrument ZLV
immer nur anlässlich einer Berufungsdemgegenüber häufig erwähnt.
und Bleibeverhandlung zugesagt werden. Ist also die konditionierte EntfrisKomplexität der Sachverhalte
tung anlässlich dieser Verhandlung
ZLV können „intelligent“ und „fair“
nicht zugesagt worden, kann eine Perausgestaltet sein; sie können aber auch
petuierung des Leistungsbezugs im
eine imparitätische Ausgangslage (insNachhinein allenfalls noch über die
besondere bei Erstberufungen) ausnutsuboptimale Kategorie der besonderen
zen. Ferner: Sie können auch unintelliLeistungsbezüge realisiert werden.
gent und wissenschaftsinadäquat ausgeEine vergleichsweise „kluge“ ZLV
staltet sein. Beide Verhandlungspartner
kann sich auch durch ein gestaffeltes
sollten dem Grunde nach immer im AuVerständnis von Leistungs- und Gegenge haben, dass eine ZLV in rechtlicher
leistungselementen auszeichnen. Anstatt
Hinsicht klar und eindeutig formuliert
die Entfristung eines bestimmten Leissein sollte. Das Gegenteil – diffuse Ziele
tungsbezugs ausschließlich an eine volloder Leistungen und juristisch unscharständige Zielerreichung zu koppeln
fe Vereinbarungen – führt nicht zuletzt
(„Alles oder Nichts-Lösung“), ist es in
wegen der mit jeder ZLV notwendigervielen Fällen ratsam, auch für bestimmte
weise einhergehenden Zeitachse zu erZielerreichungsgrade (beispielsweise 60
‘
wim o
NEU
WISSENSCHAFTSMANAGEMENTONLINE.DE
833
Prozent, 80 Prozent etc.) entsprechende
Entfristungszusagen zu vereinbaren
(Beispiel: 60 Prozent des originär zugesagten Leistungsbezugs werden entfristet bei 60 Prozent Zielerreichung).
Ferner: So genannte subjektive und
objektive Leistungsstörungen sollten
bedacht werden. Beispiel: Wie wirkt es
sich auf eine ZLV aus, die mit der Einwerbung einer bestimmten Drittmittelsumme operiert, wenn während der
Laufzeit der ZLV der berufene Wissenschaftler seine wissenschaftlichen Aktivitäten zurückschrauben muss, weil er
als Dekan gewählt wird? Oder: Was
passiert bei Krankheit oder bei Beurlaubung für Auslandsaufenthalte?
Resumee: Ambivalente
Steuerung
ZLV im Bereich der W-Besoldung sind
und bleiben heikel und komplex. Es wäre realitätsfern, das nicht unerhebliche
Steuerungspotenzial, das jeder individuellen ZLV innewohnt, zu leugnen. Mit
Blick auf die Praxis wünschte man sich
vielerorts gerade vor diesem Hintergrund deutlich mehr Wissenschaftsadäquanz. Messbare Erfolge exklusiv
gleichzusetzen mit Drittmittelsummen
trägt regelmäßig die Gefahr dysfunktionaler Fehlsteuerungen in sich. Insoweit
bleiben insbesondere die Verhandlungspartner auf Hochschulseite (Rektorate,
Präsidien, Kanzler) aufgerufen, keine
ZLV zu oktroyieren, sondern in Ansehung des jeweiligen Einzelfalls und unter Berücksichtigung der legitimen Interessenlagen beider Vertragspartner wissenschaftsadäquate Ziele und Leistungen zu identifizieren. Hierbei ist einem
multikausalen Modell – also einem Mix
aus unterschiedlichen Ziel- und Leistungsmomenten – sicherlich der Vorzug
vor monokausalen ZLV (exklusives Abstellen auf eingeworbene Drittmittel) zu
geben.
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834
FORSCHUNGSFÖRDERUNG
Forschung & Lehre 10|15
Forschungsförderung in
Deutschland
Der DFG-Förderatlas 2015
Im Drei-Jahres-Rhythmus veröffentlicht die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) „Kennzahlen zur öffentlich finanzierten Forschung
in Deutschland“. Der aktuelle Bericht deckt den Zeitraum 2011 bis 2013 ab und
präsentiert detaillierte Zahlen und Daten zu allen großen öffentlichen
Forschungsförderern in Deutschland und der EU. Der thematische Schwerpunkt
liegt dieses Mal auf der Exzellenzinitiative. Wichtige Ergebnisse im Überblick.
S
eit Beginn der 1997 gestarteten
Reihe hat die DFG das Spektrum der Kennzahlen des Berichts deutlich ausgeweitet. Neben den
Drittmittelerfolgen der betrachteten
Hochschulen gehe es inzwischen auch
verstärkt um fachliche und forschungsfeldspezifische Schwerpunktsetzungen
von Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen sowie von
„Forschungsregionen“. Nach der regionalen Profilbildung in der Ausgabe 2009
und dem Gleichstellungsthema 2012
steht nun die Exzellenzinitiative im Mittelpunkt der Betrachtung. Zahlen zur
Forschungsstärke, Internationalität und
regionalen sowie interdisziplinären Zusammenarbeit, aber auch der messbare
Einfluss der Exzellenzinitiative auf die
Zahl wissenschaftlicher Publikationen
werden betrachtet.
Stabile Rangfolgen
Im Jahr 2012 erhielten die Hochschulen
in Deutschland insgesamt 17,5 Milliarden Euro an laufenden Grundmitteln
und 6,8 Milliarden Euro an Drittmitteln. Der Anteil von Drittmitteln zur Finanzierung von Forschung an Hochschulen hat kontinuierlich zugenommen (2003: 19 Prozent, 2012: 28), und
es haben noch nie so viele Hochschulen
und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen Mittel bei der DFG eingeworben wie im aktuellen Berichtszeitraum.
Hauptfokus der Betrachtung der
DFG-Reihe bilden die Drittmittel und
die diese einwerbenden Hochschulen.
210 Hochschulen warben zwischen
2011 und 2013 dem Bericht zufolge
Fördermittel der DFG in Höhe von
6,746 Millionen Euro ein, davon erhielten die 40 bewilligungsaktivsten Hochschulen 86,6 Prozent. An der Rangfolge
dieser 40 drittmittelaktivsten Hochschulen habe sich in den vergangenen Jahren
nicht viel verändert. Auf zwei besondere
Entwicklungen einzelner Universitäten
weist der Bericht jedoch hin: Seit dem
ersten DFG-Förder-Ranking 1997 hatten stets die LMU München oder die
RWTH Aachen die meisten DFG-Mittel
eingeworben. Im neuen Förderatlas belegt die LMU München Platz 1, die Universität Heidelberg Platz 2 und die
RWTH Aachen Platz 3. Die zweite Veränderung betrifft die TU Dresden, die
vom Rang 35 in der ersten Hälfte der
1990er-Jahre auf Platz 10 aufschließen
konnte.
Bei den Bewilligungen pro Professor
ergibt sich - besonders an der Spitze eine etwas andere Rangfolge. An erster
Stelle steht die Universität Konstanz, gefolgt von der Universität Freiburg und
der Medizinischen Hochschule Hannover. Insgesamt zeige sich aber, dass
Hochschulen, die absolut betrachtet hohe DFG-Mittel einwerben konnten, in
aller Regel auch bei einer relativen ProKopf-Betrachtung überdurchschnittlich
erfolgreich waren.
Ein Auseinanderdriften von drittmittelstarken und -schwachen Universitäten lässt sich der DFG zufolge nicht
konstatieren, die Abstände zwischen
Hochschulen seien erneut geringer ge-
worden: Von den 40 bewilligungsstärksten Hochschulen warb die Nummer eins zwischen 2011 und 2013 insgesamt vier Mal so viele DFG-Drittmittel ein wie die Nummer 40. Zwischen
2008 und 2010 waren es noch viereinhalb, zwischen 2005 und 2007 sogar
fast fünf Mal so viele Mittel gewesen.
Auch die fachlichen Profile der DFGBeteiligung seien im Zeitverlauf für die
Mehrzahl der Hochschulen sehr stabil
geblieben.
Ein Blick in die vier Wissenschaftsbereiche
Die Geistes- und Sozialwissenschaften
konnten im Berichtszeitraum 16 Prozent mehr an DFG-Fördergeldern im
Vergleich zum letzten Förderatlas
(2012) einwerben. Damit liegt dieses
Wachstum über dem der drei anderen
DFG-Wissenschaftsbereiche. Die FU
und HU Berlin warben die meisten
DFG-Mittel ein, gefolgt von den Universitäten Heidelberg, Frankfurt/Main
und Münster.
In den Lebenswissenschaften lagen
zwischen 2011 und 2013 die LMU
München sowie die Universitäten Heidelberg, Göttingen und Freiburg vorne.
Das Bewilligungsvolumen stieg im betrachteten Zeitraum um 13 Prozent. Die
Lebenswissenschaften bilden zusammen
mit Medizin und Biologie einen Schwerpunkt der DFG-Förderung.
In den Naturwissenschaften und der
Mathematik warben die Universitäten
Bonn und Hamburg, die LMU München und das KIT die meisten DFGFördergelder im Berichtszeitraum ein.
Gegenüber der vorherigen Ausgabe
konnten die Naturwissenschaften einen
Anstieg von knapp sieben Prozent bei
den DFG-Mitteln verzeichnen. Aber
auch der Bund hat seinen Anteil erhöht
und finanziert diesen Wissenschaftsbe-
835
FORSCHUNGSFÖRDERUNG
10|15 Forschung & Lehre
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836
FORSCHUNGSFÖRDERUNG
Forschung & Lehre 10|15
An den DAAD-Programmen nehmen
vor allem Gastwissenschaftler aus den
geistes- und sozialwissenschaftlichen
Fächern (42 Prozent), mit Abstand gefolgt von den Naturwissenschaften (24
Prozent) teil. Bund und EU fördern vor
allem die Ingenieurwissenschaften.
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reich inzwischen in ähnlicher Höhe wie
die DFG.
Rund 90 Prozent der DFG-Bewilligungen in den Ingenieurwissenschaften
werden dem Bericht zufolge für Projekte
an den Hochschulen, ca. 10 Prozent für
Forschungsvorhaben an außeruniversitären Forschungseinrichtungen bewilligt. Sowohl in absoluten Beträgen als
auch prozentual habe das Gewicht der
außeruniversitären Forschungseinrichtungen im Vergleich zum vorherigen
Förderatlas zugenommen. In den Ingenieurwissenschaften gingen die meisten
DFG-Mittel an die RWTH Aachen, gefolgt von der TU Darmstadt, den Universitäten Erlangen-Nürnberg und Stuttgart, dem KIT und der TU München (s.
auch Tabelle auf Seite 835).
Regionen
Die DFG nimmt in dem aktuellen Förderatlas größere räumliche Einheiten
als die früheren Ausgaben in den Blick
und geht damit über Stadt- und Kreisgrenzen hinaus. Demnach lag bei der
Einwerbung von Fördergeldern in den
Jahren 2011 bis 2013 bei den DFG-Mitteln die Region Berlin (720 Millionen
Euro) an der Spitze, gefolgt von der Region München (640 Millionen Euro).
Bei der Projektförderung des Bundes
rangierten beide Regionen fast gleichauf
an der Spitze, bei den EU-Mitteln München deutlich vor Berlin.
Mit einigem Abstand folgen die Region Unterer Neckar (Heidelberg/
Mannheim) sowie die Regionen Aachen, Göttingen, Südlicher Oberrhein
(Freiburg), Oberes Elbtal/Osterzgebirge
(Dresden) und Hannover, die jeweils
über 200 Millionen Euro DFG-Bewilligungen im Berichtszeitraum erhalten
haben.
Internationale Attraktivität der
Hochschulen
Berlin mit seinen drei Universitäten ist
dem Bericht zufolge besonders attraktiv
für international renommierte Gastwissenschaftler, die als Geförderte der Alexander von Humboldt-Stiftung (AvH)
und des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) nach Deutschland kommen. ERC-Geförderte präferieren die LMU München und die TU
München. Die Förderung längerer Forschungsaufenthalte durch die AvH konzentriert sich insbesondere auf Wissenschaftler aus den Naturwissenschaften
(44 Prozent) und den Geistes- und Sozialwissenschaften (30 Prozent). Der
ERC fördert in Deutschland in besonderem Umfang Wissenschaftler aus den
Lebenswissenschaften (41 Prozent) und
den Naturwissenschaften (29 Prozent).
Exzellenzinitiative
Der thematische Schwerpunkt des Förderatlas 2015 liegt auf der Exzellenzinitiativ. 38 Prozent aller Professorinnen
und Professoren und zwei Drittel aller
Wissenschaftlerinnen
und
Wissenschaftler arbeiteten 2012 an einer der
45 an der Exzellenzinitiative beteiligten
Universitäten. Diesen 45 Universitäten
sei es gelungen, 82 Prozent aller Drittmittel für Universitäten und 76 Prozent
der Drittmittel für alle Hochschulen
einzuwerben. Die 14 Universitäten mit
Zukunftskonzept vereinen sogar knapp
38 Prozent aller Drittmittel auf sich und
seien damit „stark überdurchschnittlich
drittmittelaktiv“. Ein ähnliches Bild ergibt sich beim Blick auf einzelne Förderquellen: Auch beim Bund und im
siebten Forschungsrahmenprogramm
der EU erzielten die Universitäten der
Exzellenzinitiative die weitaus größten
Anteile (Bund: 73 Prozent aller Mittel
im Hochschulsektor, EU: 86 Prozent aller Mittel an deutsche Hochschulen).
Die meisten der ausländischen Wissenschaftler, die zwischen 2009 und 2013
vom DAAD oder von der AvH gefördert
wurden, und 93 Prozent der Grantees
(ERC) bevorzugten die Universitäten
der Exzellenzinitiative. Erstmals geht
der Bericht auch auf die Publikationsintensität der Exzellenzstandorte ein. Am
Beispiel der beiden Fächer Chemie und
Physik zeigt er auf, dass die Zahl der
Veröffentlichungen zwischen 2002 und
2013 an den Universitäten der Exzellenzinitiative deutlich stärker als für
Deutschland insgesamt gestiegen ist (43
gegenüber 25 Prozent, s. Grafik oben).
Für die DFG-Generalsekretärin
Dzwonnek bietet der Förderatlas 2015
„eine ganze Reihe von Anhaltspunkten
dafür, dass und wie die Exzellenzinitiative erfolgreich zu einer weiteren Profilschärfung insbesondere der forschungsstarken Universitäten beiträgt“. Allerdings steht neben dieser positiven Zwischenbilanz der „messbaren“ Effekte die
Antwort auf die Frage aus, ob mit dem
quantitativen Zuwachs auch ein qualitativer einhergeht. Das bleibt Gegenstand
zukünftiger Analysen.
Dokumentation: Vera Müller, auf der Grundlage des DFG-Förderatlas 2015
838
CHINA
Forschung & Lehre 10|15
Neue Strukturen für das
Hochschulsystem in China
Akademikerarbeitslosigkeit versus Fachkräftemangel
| T H O M A S S C H M I D T - D Ö R R | 2014 wurde in China
eine große Reform des tertiären Bildungswesens auf den Weg gebracht. Es soll
aus zwei gleichberechtigten Säulen bestehen: der klassischen Universitätsausbildung einerseits und der berufsbildenden Hochschulausbildung andererseits.
Ein Hochschulsystem im Umbruch.
D
as chinesische HochschulweDie chinesische Wirtschaft hat sich von
sen ist seit Mitte der 1990er
den Zeiten der Kommandowirtschaft
Jahre stark gewachsen: Die
eben ein gutes Stück entfernt.
Gesamtzahl der Studierenden hat sich
Bereits seit mehr als fünf Jahren hain den vergangenen 20 Jahren verachtben Hochschulabsolventen Schwierigfacht; und mit etwa 34,6 Millionen Stukeiten, adäquate Stellen zu finden. Öfdierenden verfügt China über das mit
fentlichkeit und Regierung verfolgen die
Abstand größte Hochschulsystem der
Entwicklung mit großer AufmerksamWelt. Der Zugang zur tertiären Bildung
keit und Sorge. Mit dem Rückgang des
liegt bei mehr als 34,5 Prozent eines
Wirtschaftswachstums auf zuletzt „nur“
Jahrgangs, ein für ein Schwellenland im
sieben Prozent verschärft sich die Lage.
internationalen Vergleich sehr
beachtlicher Wert.
»Das Hochschulsystem ist
Die rasche Entwicklung
durch das schnelle Wachstum
wurde im Rahmen mehrerer
überdehnt.«
Fünfjahrespläne mit umfangreichen Investitionen der chinesischen Zentral- und Provinzregierungen
2014 drängten 7,26 Millionen Hochrealisiert. Sie hat aber auch ihre Schatschulabsolventen auf den Arbeitsmarkt
tenseiten. Das Hochschulsystem ist
– ein neuer Rekord. Von ihnen finden
durch das schnelle Wachstum überdehnt
immer mehr keinen Job oder nur einen,
und hat mit Qualitätsproblemen zu
der nicht ihrer Ausbildung entspricht.
kämpfen. Auch ist der Arbeitsmarkt für
Offiziell beträgt die ArbeitslosenquoAkademiker nicht in demselben Tempo
te unter den Hochschulabsolventen
gewachsen wie die Zahl der Absolvensechs Monate nach dem Abschluss 15
ten. Nicht einmal das langjährige WirtProzent. Es gibt aber Experten, die die
schaftswachstum von jährlich mehr als
tatsächliche Quote auf das Doppelte
zehn Prozent konnte auf Dauer den reischätzen. Die Situation ist paradox,
bungslosen Übergang in den Beruf gadenn die allgemeine Arbeitslosigkeit in
rantieren. Die Zahl der jährlichen Erstden Großstädten liegt bei nur sieben
semester lässt sich durch einen FünfjahProzent, und in vielen Bereichen der
resplan festlegen, nicht aber der Einstieg
Wirtschaft besteht zudem Fachkräfteder Hochschulabsolventen in den Beruf.
mangel.
AUTOR
Dr. Thomas Schmidt-Dörr leitet die Außenstelle Peking des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) seit 2012. Die Außenstelle besteht seit 1994 und
hat zurzeit zwölf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Mit dieser Entwicklung zerschellt für
eine wachsende Zahl junger Chinesen
ein zentraler Teil des von Parteichef Xi
Jinping so gerne bemühten chinesischen
Traums, zumindest ist er trügerisch geworden: der Traum vom sozialen Aufstieg durch Bildung. Der Zugang zur
Universität galt traditionell als Garantie
und Schlüssel für den beruflichen Erfolg
und ein besseres Leben. Dieser Traum
motiviert chinesische Eltern, ihre Kinder
durch jahrelangen Drill auf die nationale Hochschulzugangsprüfung vorzubereiten – die Gaokao – und ihnen dafür
viele Freiheiten vorzuenthalten, die
Gleichaltrige etwa in Deutschland haben.
Da die Rechnung „Studienplatz =
guter Job = Zugang zum Mittelstand =
Teilhabe an der Wohlstandsentwicklung“ häufig nicht mehr aufgeht, denken immer mehr Eltern um und schicken – wenn sie es sich leisten können –
ihre Kinder zum Studium ins Ausland.
Stellenmangel für Hochschulabsolventen ist neben dem wachsenden Mittelstand zweifellos ein wesentlicher Faktor
für die nach wie vor steigende Zahl junger Chinesinnen und Chinesen an ausländischen Hochschulen. Gleichzeitig
mehrt sich Kritik an der chinesischen
Hochschulausbildung: Sie gilt als zu
theorielastig. Ein größerer Praxisbezug
wird gefordert.
Aufwertung der praxisbezogenen Hochschulbildung
Dabei mangelt es nicht nur an Stellenangeboten für Hochschulabsolventen;
diese sind zudem unzureichend auf die
Anforderungen des Arbeitsmarktes vorbereitet: Ihre Qualifikationen entsprechen nicht der Nachfrage nach ausgebildeten Fachkräften. Es ist zu erwarten, dass sich dieses Problem in dem
Maß verschärfen wird, in dem sich Chi-
CHINA
839
Foto: picture-alliance
10|15 Forschung & Lehre
na als Wirtschaftsstandort zum oberen
Teil der Wertschöpfungskette hin orientiert. Denn dafür wird eine größere
Zahl gut ausgebildeter Fachkräfte benötigt.
Eine große Reform des tertiären Bildungswesens, die der Staatsrat 2014 auf
den Weg gebracht hat, soll die Wende
bringen. Der Plan mit dem Titel „Beschleunigung der Entwicklung moderner Berufsbildung“ schließt eine Entwicklungsstrategie 2014 bis 2020 für
den Bereich „Technical and Vocational
Education and Training“ (TVET) ein.
Ziel der Reform ist es, die praxisbezogene Hochschulbildung und den Berufsbildungssektor insgesamt zu stärken
wird und für den es in Deutschland keine Entsprechung gibt, führt jedoch bisher ein eher wenig beachtetes Dasein
und hat ein großes Imageproblem. Der
Hochschulzugang zur VHE ist bisher
nicht einheitlich geregelt, anders als bei
der akademischen Ausbildung mit der
einheitlichen Zugangsprüfung Gaokao.
Während ein Bachelorstudium in China
vier Jahre dauert, bieten die berufsbildenden Hochschulen, die man als Berufsbildungs-Colleges bezeichnen kann,
maximal dreijährige Studiengänge an.
Sie führen zu Abschlüssen, die unterhalb des Bachelorniveaus liegen.
Schwerwiegend ist das Imageproblem des Berufsbildungssektors. Es
führt dazu, dass die
VHE nur als Auffang»Schwerwiegend ist das Imagebecken für Schüler
problem des Berufsbildungssektors.« gilt, die es nicht in die
akademische Ausbildung schaffen. Die
und aufzuwerten. Der tertiäre BildungsUrsachen für diese Wahrnehmung hasektor soll in China künftig aus zwei
ben viel damit zu tun, dass dieser Sektor
gleichberechtigten Säulen bestehen: der
von der Regierung vernachlässigt wird,
klassischen Universitätsausbildung mit
während in den akademischen Sektor
Bachelor-, Master- und PhD-Abschlüsumfangreiche Investitionen fließen. Es
sen einerseits sowie der berufsbildenfehlen häufig qualifizierte Lehrkräfte
den Hochschulausbildung andererseits.
sowie eine moderne Ausstattung, und
Die institutionellen Träger beider Säudie Industriebeteiligung ist gering. Eine
len sind Hochschulen.
wichtige Rolle spielt aber auch die chiBerufsbildende Hochschulen als Teil
nesische Bildungskultur, die theoretides tertiären Bildungssystems gibt es in
sche Aneignung von Wissen durch UnChina auch heute schon. Dieser Beterricht traditionell überbewertet und
reich, der auf Englisch als „Vocational
Handarbeit sowie körperliche Arbeit
Higher Education“ (VHE) bezeichnet
gering schätzt. Die Ziele der vom
Staatsrat beschlossenen Reform sind
vor diesem Hintergrund zweifellos als
ambitioniert zu bezeichnen.
Neue berufsbildende Bachelorabschlüsse
An den Berufsbildungs-Colleges soll es
weiterhin nur dreijährige Studiengänge
geben. Dagegen soll eine neue Klasse
von Hochschulen die neuen berufsbildenden Bachelorabschlüsse anbieten.
Der Strategieplan betont, dass es sich
hierbei um eine eigenständige Klasse
von Hochschulen handeln soll. Diese –
auf Deutsch etwa „Berufsbildende Bachelorhochschulen“ (BBHS) – sind
Hochschulen der akademischen Säule
zwar gleichgestellt, verfolgen aber ein
anderes Ausbildungs- und Entwicklungsmodell und sind anders organisiert
als diese.
Die BBHS sollen sich vor allem auf
die Ausbildung von Fachkräften für folgende Wirtschaftsbereiche konzentrieren: moderne Landwirtschaft, fortgeschrittene Fertigungstechnik, Dienstleistungen, strategisch wichtige Industrien, Energie, Transport, Meeresindustrie, Sozialmanagement und Kreativindustrie. 600 Hochschulen, die derzeit
zur akademischen Säule zählen, sollen
in berufsbildende Bachelor-Hochschulen umgewandelt werden.
Diese Nachricht hat nicht nur national, sondern auch im internationalen
Bildungsbereich für Schlagzeilen gesorgt. Dabei wurde die neue Klasse der
840
CHINA
Forschung & Lehre 10|15
Bildungsmarktdaten VR China 2014
Bevölkerungsdaten
Bevölkerungszahl absolut (2013)
Bevölkerungsdichte (2013, Einwohner/km2)
Bevölkerungswachstum pro Jahr (2013, in %)
Urbanisierungsgrad (2013, in %)
1,38 Mrd.
145
0,5
53
Ökonomische Daten
BIP (2013, in US-Dollar)
BIP pro Kopf in KKP (2013, in US-Dollar)
Anteil am globalen BIP (2013, in %)
Wirtschaftswachstum (2013, in %)
Inflation (2013, in %)
Knowledge Economy Index (KEI) (2012)
9.240 Mrd.
11.907
15,43
7,7
2,6
Rang 84
Daten zum Hochschul- und Bildungswesen
Bildungsausgaben pro Jahr (2013, in % des BIP)
Gesamtgesellschaftliche Bildungsausgaben (2013, in CNY)
Anzahl der Hochschulen gesamt (2013)
Hochschultypen mit Anzahl der Hochschulen
Hochschulen mit vierjährigen grundständigen Studiengängen
Berufsbildende Hochschuleinrichtungen
Institutionen die Masterabschluss oder Promotion anbieten
Anzahl der wiss. Mitarbeiter und des Lehrpersonals an den Hochschulen (2013)
Immatrikulationsquote (2013, in %)
Eingeschriebene Studierende
Frauenanteil an Studierenden (2013, in %)
Studienabschlüsse (2013)
Absolventen nach Abschlussarten
Bachelor’s Degree
Master’s Degree
Doctorate
Anteil ausländischer Studierender (2013, in %)
Im Ausland Studierende (2013, Anzahl gesamt)
Im Ausland Studierende (2013, Anteil an Studierenden gesamt in %)
Die fünf beliebtesten Zielländer für Studierende
1. USA
2. Australien
3. Großbritannien
4. Japan
5. Kanada
5,9
3036,5 Mrd.
2.491
1.170
1.321
830
2,3 Mio.
34,5
34,6 Mio.
50,7
9,4 Mio.
3.130.415
457.808
51.714
0,3
712 157
2,1
Quellen: International Monetary Fund | UNESCO Institute for Statistics | Wissenschaft weltoffen | World Bank | MOE
BBHS häufig als „Polytechnics“ oder
als „Fachhochschulen“ übersetzt. Inwieweit sie dem Anspruch deutscher
Fachhochschulen gerecht werden, „angewandte Wissenschaft“ zu betreiben,
muss die Praxis aber erst noch zeigen.
Die chinesische Bezeichnung spricht,
wörtlich übersetzt, jedenfalls von Hochschulen für angewandte Technologie
und nicht für angewandte Wissenschaft,
was auch auf Chinesisch einen großen
Unterschied macht.
Die erste Gruppe der BBHS sollte
eigentlich noch 2014 mit der Transformation beginnen. Bis heute ist nicht
klar, welche 600 Hochschulen umgewandelt werden sollen. Das Bildungsministerium denkt insbesondere an Einrichtungen, die erst seit wenigen Jahren
vierjährige Bachelorstudiengänge anbieten dürfen und so vom Berufsbildungs-College zu einer akademischen
Hochschule aufgestiegen sind. Dies mag
naheliegend sein. Es ist dennoch festzuhalten, dass diese Hochschulen nicht
automatisch über die Expertise und den
Lehrkörper für berufsbildende Studiengänge verfügen.
Unklar ist nicht nur, welche Hochschulen betroffen sind. Unklar ist auch,
wie die Umwandlung funktionieren soll,
wie das neue Hochschulmodell wirklich
aussieht und wodurch sich berufsbildende Bachelorstudiengänge auszeichnen sollen. All das muss sich im Lauf
der Reformierung erst noch zeigen. Da
China zum Betrieb berufsbildender
Hochschulen wesentliche Teile des
Knowhows fehlen, soll dieses nach den
Vorstellungen der Regierung importiert
und im Rahmen internationaler Zusammenarbeit auf chinesische Verhältnisse
übertragen werden. Auf Regierungsebene hat das Bildungsministerium hierzu
bereits Politikdialoge mit Deutschland,
Großbritannien und den Niederlanden
vereinbart. Aber auch die USA und weitere Staaten stehen auf der Wunschliste.
Aus deutscher Sicht ist es zweifellos
erfreulich, dass die deutsche Berufsausbildung und das Fachhochschulmodell
in China großes Interesse hervorrufen.
Allerdings gerät einiges in der Diskussion durcheinander: Häufig wird die duale Berufsausbildung, die in Deutschland
überwiegend zum sekundären Bildungs- und jedenfalls nicht zum Hochschulbereich gehört, mit dem praxisbezogenen Studium der Fachhochschulen
vermischt. Anders als die duale Berufsausbildung erhebt das Fachhochschulstudium in Deutschland aber den Anspruch wissenschaftlicher Fundierung,
was auch in der englischen Bezeichnung „University of Applied Sciences“
zum Ausdruck kommt.
Der Berufsbildungsdialog des deutschen und chinesischen Bildungsministeriums (BMBF und MoE) ist auf die
duale Berufsausbildung fokussiert. Mit
Blick auf die Ausgestaltung der neuen
chinesischen berufsbildenden Bachelorstudiengänge ist es aus Sicht des DAAD
wünschenswert, das deutsche Fachhochschulmodell mehr in den Fokus zu
nehmen. Es wäre doch überraschend,
wenn die Absolventen der neuen berufsbildenden
Bachelorstudiengänge
die von der Industrie benötigten Facharbeiter von morgen wären.
Die Reform des tertiären Bildungsbereichs wird tiefgreifende Folgen haben: Nur noch ein Viertel der etwa
2 500 vom Bildungsministerium anerkannten chinesischen Hochschulen
wird eine wissenschaftliche Ausbildung,
ein weiteres Viertel berufsbildende Bachelorstudiengänge anbieten. Die restliche Hälfte der tertiären Bildung wird
wie bisher auf Berufsbildungs-Colleges
entfallen. Es bleibt abzuwarten, inwieweit es gelingen wird, die chinesischen
Mittelschüler und vor allem ihre Eltern
davon zu überzeugen, sich zum neuen
„Professional Gaokao“ anzumelden,
über das der Zugang zu den berufsbildenden Bachelorhochschulen erfolgen
wird. Der Kampf um einen Studienplatz
an den Hochschulen mit akademischer
Ausrichtung dürfte sich zumindest vorübergehend erheblich verschärfen.
Ausschreibung „Wissenschaftsstiftung des Jahres“
Die Deutsche Universitätsstiftung und die Dr. Jürgen Rembold Stiftung zur Förderung
des bürgerschaftlichen Engagements loben gemeinschaftlich einen Preis für die
Wissenschaftsstiftung
des Jahres
aus. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. Er wird je zur Hälfte von der Deutschen
Universitätsstiftung und der Dr. Jürgen Rembold Stiftung getragen.
Hinter den nahezu 3.000 Wissenschaftsstiftungen in Deutschland stehen vielfach
Stifterpersönlichkeiten, die aufgrund von Dankbarkeit, Wissens- und Forschungsdrang,
erkanntem Förderbedarf oder philanthropischen Motiven eine Stiftung ins Leben
gerufen haben.
Mit dem Preis „Wissenschaftsstiftung des Jahres“ soll die öffentliche Aufmerksamkeit
auf das Thema Wissenschaftsstiftungen gelenkt werden. Die öffentliche Würdigung
und Hervorhebung der Wissenschaftsstiftung soll als „Best-practice“-Beispiel dienen,
motivierend auf potentielle Stifter, Förderer, Zustifter, Erblasser und Sponsoren wirken
und zur Nachahmung und Gründung weiterer Stiftungen anregen.
Die Jury besteht aus dem Präsidium der Deutschen Universitätsstiftung und dem
Vorstand der Dr. Jürgen Rembold Stiftung.
Der Preis wird vergeben auf der Gala der Deutschen Wissenschaft am 4. April 2016
im Konzerthaus am Gendarmenmarkt in Berlin.
Bisherige Preisträger:
2014 Stiftung zur Förderung der universitären Psychoanalyse
2015 Carl Zeiss Stiftung
Vorschläge mit Begründung können bis zum
30.11.2015
bei der Deutschen Universitätsstiftung
zu Händen
Frau Cornelia Kliment
Tel.: 0228/90266-43
Fax: 0228/90266-97
[email protected]
eingereicht werden.
842
LÄNDERVERGLEICH
Forschung & Lehre 10|15
Wissenschaftsminister der Länder
Eine Übersicht
Baden-Württemberg
Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst
Theresia Bauer
Bündnis 90/Die Grünen
Bayern
Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus,
Wissenschaft und Kunst
Dr. Ludwig Spaenle
CSU
Berlin
Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft
Sandra Scheeres
SPD
Brandenburg
Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur
Prof. Dr.-Ing. Dr. Sabine Kunst
SPD
Bremen
Die Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und
Verbraucherschutz
Prof. Dr. Eva Quante-Brandt
SPD
Hamburg
Behörde für Wissenschaft, Forschung und
Gleichstellung
Katharina Fegebank
Bündnis 90/Die Grünen
Hessen
Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst
Boris Rhein
CDU
Mecklenburg-Vorpommern
Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur
Mathias Brodkorb
SPD
Niedersachsen
Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft
und Kultur
Dr. Gabriele Heinen-Kljajic
Bündnis 90/Die Grünen
Nordrhein-Westfalen
Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung
Svenja Schulze
SPD
Rheinland-Pfalz
Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung
und Kultur
Vera Reiß
SPD
Saarland
Ministerpräsidentin und Staatskanzlei
Annegret Kramp-Karrenbauer CDU
Sachsen
Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst
Dr. Eva-Maria Stange
SPD
Sachsen-Anhalt
Ministerium für Wissenschaft und Wirtschaft
Hartmut Möllring
CDU
Schleswig-Holstein
Ministerium für Soziales, Gesundheit, Wissenschaft und
Gleichstellung
Kristin Alheit
SPD
Thüringen
Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und
Digitale Gesellschaft
Wolfgang Tiefensee
SPD
Das Wissenschaftszentrum Bonn lädt herzlich zur Ausstellung „Schrödingers Katze“ von Studierenden des
Fachbereichs Bildende Kunst der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft ein.
VERNISSAGE
29. Oktober 2015 // 19.30 Uhr
Begrüßung: Ulrike Lenk, Geschäftsführerin des Wissenschaftszentrums Bonn
Dirk Vianden, Kanzler der Alanus Hochschule
Einführung: Prof. Michael Reisch, Alanus Hochschule
AUSSTELLUNGSORT
Wissenschaftszentrum Bonn
Ahrstraße 45 // 53175 Bonn-Bad Godesberg
AUSSTELLUNGSDAUER
30. Oktober 2015 bis 14. Januar 2016
ÖFFNUNGSZEITEN
Montag bis Freitag: 8.00 bis 19.00 Uhr
Samstag, Sonntag und Feiertage: geschlossen
Ein Kooperationsprojekt des Wissenschaftszentrums Bonn und der
Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft
Eintritt frei
Titelbild: M. Zajac, Ohne Titel, C-Print, 102 x 200cm, 2013
ALANUS HOCHSCHULE FÜR KUNST UND GESELLSCHAFT
ALANUS UNIVERSITY OF ARTS AND SOCIAL SCIENCES
Bildende Kunst — Schauspiel — Eurythmie — Kunsttherapie — Architektur — Lehramt Kunst
Pädagogik — Heilpädagogik — Kindheitspädagogik — BWL — Philosophie — www.alanus.edu
www.wzbonn.de
www.alanus.edu
844
WA S I S T E I G E N T L I C H … ?
Forschung & Lehre 10|15
Was ist eigentlich
Konnektomik?
Kartierung der Nervenzellnetzwerke des Gehirns
| M O R I T Z H E L M S T A E D T E R | Das Netzwerk von Nervenzellen im Gehirn ist an Komplexität, Möglichkeitsreichtum und Packungsdichte durch kein bisher bekanntes System zu überbieten. Hirnforscher haben es
sich zur Aufgabe gemacht, die Kommunikationsarchitekturen zu entschlüsseln.
D
enken wir ans Gehirn, was erscheint uns? Farbige Bilder,
die Aktivitätsmuster auf die
Oberfläche der Hirnrinde projizieren
und uns die Verortung von Sehen, Hören, Fühlen, Glauben zu erlauben
scheinen? Oder Nervenzellen, diese
weitverzweigten, elektrisch aktiven, zumeist lebenslang funktionierenden zellulären Wunderwerke? Oder der konzeptionelle Schleier von Bewusstsein
und seinen Varianten? Welches Bild
machen Sie sich vom Gehirn?
Das menschliche Gehirn wird von
ungefähr 85 Milliarden Nervenzellen
konstituiert – eine beeindruckende
Zahl. Eine andere Zählung ist jedoch
noch viel beeindruckender: jede Nervenzelle kommuniziert direkt über synaptische Verbindungen mit ungefähr
1 000 anderen Nervenzellen. Das hieraus entstehende Netzwerk ist an Komplexität, Möglichkeitsreichtum und Packungsdichte durch kein bisher bekanntes System zu überbieten.
Der Blick auf diese Nervenzellnetzwerke des Gehirns, deren präzise Kartierung, die Erforschung ihrer Struktur
und Regeln, ist wieder ins Zentrum der
Hirnforschung gerückt. Erst durch neue
Technologien ist es in den letzten zehn
Jahren realistisch geworden, Nervenzellnetzwerke in ihrer Komplettheit zu
vermessen. Die Entwicklung solcher
AUTOR
Dr. Moritz Helmstaedter ist Direktor am Max-Planck-Institut für
Hirnforschung in Frankfurt.
schlüsseln wollen, müssen wir also diesen immens verworrenen Kabeln folgen
und die Kontaktstellen zwischen den
Nervenzellen ausfindig machen. In nur
einem kubischen Millimeter NervengeTechnologien, die Skalierung ihrer Effiwebe stecken rund zehn Kilometer
zienz und die Erkenntnisübung zur
Nervenzellkabel und eine Milliarde SyNutzung solcher Daten für neurowisnapsen!
senschaftliche Fragen: Das hat zur NaDie einzige Technik, die uns bisher
mensschöpfung „Connectomics“ geführt.
die Darstellung solch dicht gepackter
Nervenzellen kommunizieren über
Strukturen erlaubt, ist die ElektronenSynapsen; der Großteil der Kommunimikroskopie. Erst im letzten Jahrzehnt
kationspartner einer Nervenzelle liegt
wurde es aber möglich, hochaufgelöste
aber nicht in deren direkter NachbarBilder des Nervenzellgewebes auch
schaft. Vielmehr sind rund zwei Drittel
über für das Nervensystem große Disder synaptisch kontaktierten Nerventanzen (also hunderte Mikrometer bis
zellen in großer Distanz zueinander –
Millimeter) dreidimensional zu vermesbeim menschlichen Gehirn oft Zentisen. Hierfür waren Automatisierungen
meter weit entfernt in der anderen
vonnöten, die von Forschern der MaxHirnhälfte. Um über solche EntfernunPlanck-Gesellschaft, sowie in den USA
gen spezifisch andere Nervenzellen zu
von Laboren an der Harvard-Universität und dem HowardHughes-Medical Insti»In nur einem kubischen Millimeter tute unabhängig entwickelt wurden. Kurz geNervengewebe stecken rund zehn
sagt wird ein GehirnKilometer Nervenzellkabel und eine Gewebsstück wie bei
Milliarde Synapsen.«
einer Biopsie entnommen, dann chemisch
fixiert, mit Schwermekontaktieren, bilden Nervenzellen Kabel
tallen angefärbt und in Plastik eingeaus, dünne Membranschläuche, die ohbettet. Dieser Block aus erhärtetem Gene Unterbrechung bis zum Ziel laufen,
hirngewebe wird dann mit einem Rassich unterwegs stark verzweigen und
terelektronenmikroskop abgetastet, das
dabei zahlreiche weitere Nervenzellen
entstandene Bild gespeichert und die
synaptisch kontaktieren. Diese Kabel,
eben dargestellte Gewebsschicht durch
Axone, sind unglaublich dünn, rund 50ein Diamantmesser oder einen Ionen100 Nanometer im Durchmesser, also
strahl abgehobelt. Dann folgt das
rund 1 000-mal dünner als ein menschnächste Bild, der nächste Schnitt.
liches Haar. Nur mit Hilfe dieser extrem
Zehntausende solcher Schnitte spädicht gepackten hochverzweigten Nerter, nach Monaten kontinuierlicher Exvenzellkabel können Nervenzellen es
perimente im Keller der betroffenen Inschaffen, ihre große Schar von Kommustitutionen sind dann viele Terabyte
nikationspartnern direkt zu erreichen.
große Bilddatensätze auf den FestplatWenn wir als Wissenschaftler nun
ten. Diese müssen analysiert werden.
diese Kommunikationsnetzwerke entZiel ist ja, aus den Bilddaten die
WA S I S T E I G E N T L I C H … ?
Foto: Helmstaedter et al., 2013; © Max Planck Institute for Brain Research
10|15 Forschung & Lehre
Das erste Säugetierkonnektom: die
Vernetzung von rund 1 000 Nervenzellen
in der Maus-Netzhaut.
teomik und die Metabolomik vorgenommen, ganze Karten von Proteinen
oder Stoffwechselprodukten routinemäßig aufzunehmen.
Wie steht hier die Konnektomik im
Vergleich? Das Gehirn in seiner Nutzung der gesamten räumlichen Skala
von Nanometer-dünnen Prozessen bis
zu Zentimeter-großen dreidimensionalen Säugetiergehirnen stellt uns vor besondere Herausforderungen. Der oben
dargestellte Messansatz kann mit Recht
als „mikroskopische Konnektomik“ be-
Synapsen den richtigen Nervenzellen
zuzuordnen. Dieses Analyseproblem
stellt sich als ungefähr 1 000-mal aufwändiger dar als die Bilddatenaufnahme, so dass aktuell vor allem in die
Verbesserung der Bildanalysemethoden
investiert wird. Hierzu werden Maschinenlernverfahren angewandt, und der
Beitrag menschlicher Analyse ist weiterhin entscheidend.
Warum spricht man von „Kon»Die Kartierung des Gehirns
nektomik“, warum „-omik“? Mehmit zellulärer Auflösung ist
rere Forschungsfelder haben mit
eine Jahrhundertaufgabe.«
dem Namenszusatz „-omik“ ihr
kartographisches, auf extrem große
Datenmengen ausgerichtetes Unternehzeichnet werden: Der bisher größte
men unterstrichen: insbesondere die
Kartierungserfolg gelang uns mit dem
Genomik mit dem Ziel, ganze Genome
lokalen Konnektom der Retina eines
routinemäßig zu vermessen. Hier wurde
Säugetiers, der Maus. Aber hier handelte
in den vergangenen 40 Jahren die
es sich um ein Körnchen Hirngewebe
Messgeschwindigkeit ungefähr milliarvon rund 0,1 Millimeter Kantenlänge.
denfach verbessert. War eine 200Dieses enthielt rund 1000 Nervenzellen,
Basen Sequenz noch das Thema einer
wir kartierten rund eine Viertel Million
ganzen Doktorarbeit in den 1970er JahNervenzellkontakte. Auch wenn dies
ren, wird heute in einer Woche eine
nach Jahrzehnten ein methodischer
ganzes menschliches Genom mit drei
Durchbruch für die mikroskopische
Milliarden Basenpaaren routinemäßig
Konnektomik war, sind wir noch um
analysiert. Ebenso haben sich die Proden Faktor eine Million von einem ge-
845
samten Mäusegehirn entfernt. Und dieses ist dann nochmals rund eine Million
mal kleiner als ein menschliches Gehirn.
Damit sind die Skalen klar: Die Kartierung des Gehirns mit zellulärer Auflösung ist eine Jahrhundertaufgabe.
Da diese mikroskopischen Ansätze
noch sehr auf kleine Volumina beschränkt sind und diese Methoden nur
an fixierten, nicht mehr lebendigem
Hirngewebe durchgeführt werden können, hat sich parallel die „makroskopische“ Konnektomik das Ziel gesetzt,
mit nicht-invasiven Bildgebungsverfahren die wesentlichen Kommunikationsarchitekturen des menschlichen Gehirns
zu entschlüsseln. Hier finden Varianten
der Magnetresonanztomographie Anwendung, die es erlauben, mit einer
Auflösung von rund einem Kubikmillimeter die Hauptrichtungen der Bündel
von Nervenzellkabeln zu vermessen.
Dass die mikroskopischen und makroskopischen Konnektomik-Ansätze noch
einer riesigen Skalenlücke gegenüberstehen, um die Daten in direkten Bezug
zu setzen, ist offensichtlich: Was für die
makroskopische Bildgebung ein einzelner Bildpunkt, ist für die mikroskopische Analyse bis heute noch nicht erreicht: die Vermessung eines kubischen
Millimeters Hirngewebe, der 100 000
Nervenzellen enthält.
Welche Erkenntnishoffnungen rechtfertigen solchen immensen Forschungsaufwand? Konnektome sollen uns Neurowissenschaftlern endlich Hinweise
liefern, wie insbesondere die Großhirnrinde „rechnet“. Wir wollen quantitativ
verstehen, wie Erlebnisse und Eigenschaften der Welt ins Gehirn eingeprägt
werden. Und schließlich steht die Vermutung im Raum, dass einige psychiatrische Erkrankungen Konnektomerkrankungen sind. Das gilt es mit aller Energie zu klären.
So ist die Konnektomik eine der
aufregendsten, technologisch extrem
herausfordernden offenen Erkenntnisflanken der Hirnforschung. Nur
durch die Zusammenarbeit von Physikern, Computerwissenschaftlern, Biologen und Medizinern sind Fortschritte
möglich. Die Konnektomik ist damit
auch ein Paradebeispiel für ein Forschungsthema, in dem althergebrachte
Fakultätsgrenzen ihre Bedeutung verlieren – und nur moderne Strukturen
einer zumindest auf der Ebene der Graduiertenausbildung gesamtnaturwissenschaftlichen Fakultätsidentität eine
Chance im internationalen Wettbewerb
haben.
846
FORSCHUNG
Forschung & Lehre 10|15
Ergründet
und entdeckt
Homo naledi
E
in internationales Wissenschaftlerteam unter
Beteiligung des MPI für evolutionäre Anthropologie hat
in einer Höhle in Südafrika
die fossilen Überreste einer
bisher unbekannten Menschenart entdeckt. Bei der
Entdeckung, die aus mehr als
1550 inventarisierten Fossilienteilen besteht, handelt es
sich um den bisher größten
zusammengehörigen
Fund
fossiler menschlicher Überreste auf dem afrikanischen
Kontinent. Das Forschungsteam hat bislang die Überreste von mindestens 15 Individuen derselben Art geborgen.
Der neue Verwandte des modernen Menschen heißt Homo naledi, benannt nach der
Rising Star-Höhle, in der die
Fossilien im Jahr 2013 gefunden wurden. „Naledi“ bedeutet „Stern“ auf Sosotho, einer
in der Region gesprochenen
Sprache. Homo naledi ähnelt
den Wissenschaftlern zufolge
den frühesten Vertretern unserer Gattung, zeige aber
auch einige überraschende
menschenähnliche
Eigenschaften. Diese Kombination
unterscheide ihn von allen
bisher bekannten Menschenarten. Er hatte ein winziges
Rekonstruktion des Gesichts von
Homo naledi Foto: Mark Thiessen/
National Geographic via AP;
picture-alliance
Gehirn von der Größe einer
Orange, einen sehr grazilen
Körperbau, war im Durchschnitt etwa 1,50 Meter groß
und wog etwa 45 Kilogramm.
Die Zähne der neuen Menschenart sowie die meisten
anderen Eigenschaften ihres
Schädels ähnelten denen der
frühesten Vertreter unserer
Gattung (z.B. Homo habilis),
die Schultern dagegen eher
denen von Menschenaffen.
Überraschenderweise seien
die Finger von Homo naledi
stärker gebogen als die der
meisten anderen frühen Ho-
mininen. Das deute darauf
hin, dass er klettern konnte.
Im Gegensatz dazu seien seine Füße kaum von denen eines modernen Menschen zu
unterscheiden. Dies und seine langen Beine zeigten, dass
er lange Strecken zu Fuß zurücklegen konnte. Aus den
Umständen seiner Entdeckung folgerten die Forscher,
dass dieser eher primitiv wirkende Hominine seine Toten
bewusst beseitigt hat – ein
Verhalten, das bisher als für
den Menschen einzigartig betrachtet wurde. Die Fossilien
wurden in einem tief gelegenen Raum gefunden, der immer von den anderen Kammern isoliert und zur Oberfläche hin niemals direkt offen gewesen sei. Der Ort sei
so entlegen gewesen, dass
von den mehr als 1 550 geborgenen Fossilienteilen nur
etwa ein Dutzend nicht homininen Ursprungs gewesen
sei. Dabei handelte es sich
um Überreste von Mäusen
und Vögeln, die zufällig in die
Kammer gerieten.
MPI für evolutionäre Anthropologie Leipzig; L.R. Berger et al., DOI:
10.7554/eLife.09560
Mehr Zeit für
Behandlung
I
n deutschen Arzt- und
Zahnarztpraxen ist durchschnittlich 96 Tage pro Jahr
eine Person mit der Bewältigung bürokratischer Vorgaben beschäftigt. Das geht aus
dem Bericht „Mehr Zeit für
Behandlung“ hervor, den das
Statistische Bundesamt im
Auftrag des Nationalen Normenkontrollrates erstellt hat.
Demnach werden pro Jahr
mehr als 2 800 Überweisungen, 600 Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen und 300
Heilmittelverordnungen ausgestellt. Das allein entspreche
16,5 Personentagen im Jahr.
Hinzu kämen Behandlungspläne und zahlreiche weitere
Informationspflichten. Laut
Statistischem
Bundesamt
entstehen durch den Aufwand an Informationspflichten Bürokratiekosten von
jährlich über vier Milliarden
Euro. Mit 20 Handlungsempfehlungen will der Bericht
Ärzten und Zahnärzten helfen, unnötige Bürokratie zu
vermeiden. Eine wesentliche
Rolle spiele dabei der intelligente Einsatz von IT oder
auch die Weiterentwicklung
von Formularen.
Hirndoping
D
er Anteil der Studierenden, die zum „Hirndoping“ greifen, also Medikamente und/oder illegale Drogen einnehmen, um das Studium (besser) zu bewältigen,
ist mit sechs Prozent nahezu
unverändert. Das geht aus ei-
ner repräsentativen Befragung des Deutschen Zentrums für Hochschul- und
Wissenschaftsforschung
(DZHW) hervor. Die Quote
Studierender, die mit frei verkäuflichen Mitteln (Koffeintabletten, Energy Drinks, Vi-
taminpräparaten, Schlafmitteln etc.) versuchen, das Studium besser zu bewältigen,
ist mit acht Prozent etwas
größer. Diese Studierenden
werden als „Soft-Enhancende“ bezeichnet. „Soft-Enhancement“ ist unter Studentin-
nen mit zehn Prozent etwas
häufiger zu beobachten als
unter Studenten (sechs Prozent). Die Befragung wurde
im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit im
WS 2014/15 durchgeführt.
Im Gleichgewicht
D
as Gleichgewichtsorgan
sorgt dafür, dass einem
Jogger beim Laufen nicht
schwindelig wird und er Kopfund Augenbewegungen beim
Joggen unbewusst ausgleicht.
Am Beispiel der Kaulquappen
konnte ein internationales Forscherteam nun zeigen, wie es
dem Sensor, nämlich den
Haarsinneszellen im Innenohr,
gelingt, kleine sowie große Bewegungen wahrzunehmen und
die jeweils angemessenen Gegenbewegungen auszulösen.
Das Gleichgewichtsorgan von
Kaulquappen funktioniert nach
demselben Prinzip wie das von
Menschen. Die einzelnen Bauteile, d.h. die Haarsinneszellen
und auch das Rückenmark,
sind beinahe identisch aufgebaut. Sobald sich die Kaulquappe bewegt, senden Nervenzellen im Rückenmark
elektrische Impulse aus. Sobald
die Haarsinneszellen weniger
sensitiv sind, können sie große
Reizamplituden, wie sie beim
Schwimmen im Innenohr der
Kaulquappe entstehen, wahrnehmen und die entsprechenden Signale senden, die ein angemessenes Gegensteuern veranlassen. Gesteuert wird der
Prozess über das Rückenmark,
das quasi ankündige, auf welche Bewegung sich das Gleichgewichtsorgan einstellen muss.
Das zeige, wie wichtig das Zusammenspiel
verschiedener
neuronaler Komponenten, in
diesem Fall von Rückenmark
und Hirnstamm, sei.
Boris Chagnaud et al., DOI:
10.1038/NCOMMS8982
847
FORSCHUNG
10|15 Forschung & Lehre
Weltkarte der Baumdichte
R
und drei Billionen Bäume gibt es auf der Erde,
diese Zahl übertrifft frühere
Schätzungen um das Siebenbis Achtfache. Zu diesem Ergebnis kommt ein internationaler Forschungsverbund unter Beteiligung von Ökologen
der Universität Bayreuth in
einer weltweiten Kooperation. Die Wissenschaftler gehen aufgrund von Untersuchungen ausgewählter Flächen in mehr als 50 Ländern
der Erde allerdings davon
aus, dass derzeit jährlich
mehr als 15 Milliarden Bäume gefällt werden. Aus den
internationalen Forschungsarbeiten ist die erste Weltkarte hervorgegangen, die über
die Dichte der Baumbestände
in allen Kontinenten detailliert Auskunft gibt. Dafür
wurden rund 421 000 Einzelmessungen aus Regionen
ausgewertet, die sich hinsichtlich ihrer klimatischen
Verhältnisse, ihrer Böden
und Vegetationen klar unterscheiden (Tropen, gemäßigte
Breiten, Steppen- und Wüstenregionen).
Demnach
wachsen 1,39 Billionen Bäume in tropischen und subtropischen Wäldern, 740 Milliarden Bäume sind im Norden
Amerikas,
Europas
und
Asiens zuhause und 610 Milliarden Bäume verteilen sich
auf die gemäßigten Klimazonen der Erde. Die größte
Baumdichte in den Wäldern
sei allerdings nicht in den
Tropen, sondern in kälteren
und relativ trockenen Regionen auf der Nordhalbkugel
anzutreffen. Hier sind Nadel-
bäume angesiedelt, die dem
Stress ungünstiger Klimaund Witterungsbedingungen
standhalten können und auf
engstem Raum zusammen
wachsen. Die Untersuchung
ergab auch, dass die weltweiten Baumbestände stetig kleiner werden. Die zunehmend
intensive Forstwirtschaft und
Veränderungen in der Landnutzung infolge der wachsenden Weltbevölkerung seien
wesentliche Ursachen dafür,
dass die bewaldeten Flächen
auf der Erde derzeit pro Jahr
um rund 192 000 Quadratkilometer schrumpften. Weltweit sei die Zahl der Bäume,
so schätzen die Forscher, seit
dem Ende der Jungsteinzeit
und dem Beginn von Ackerbau und Viehzucht um rund
46 Prozent zurückgegangen.
Andreas Hemp, Universität Bayreuth; T.W. Crowther et al, DOI:
10.1038/nature14967
Nebelwald am Kilimanjaro, dem höchstgelegenen Wald Afrikas.
Foto: Andreas Hemp
Realistisch oder idealisiert?
N
utzer präsentieren sich
in ihren XING-Profilen realistisch und nicht idealisiert. Das haben Wissenschaftler des Leibniz-Instituts
für Wissensmedien (IWM)
herausgefunden. Besitzer von
XING-Profilen sollten angeben, wie sie sich tatsächlich
einschätzen und wie sie sich
gerne sehen würden. Darüber
hinaus wurden ihre XINGProfile unabhängigen Gutachtern vorgelegt. Diese bewerteten z.B. deren Extraversion, Gewissenhaftigkeit, Offenheit oder Neigung zu
Neurosen. Es zeigte sich,
dass diese Fremdeinschätzungen hoch mit den realistischen Selbstzuschreibungen
korrelierten, nicht aber mit
den idealisierten. Die Wissenschaftler erklärten das damit, dass Nutzer von beruflichen Netzwerken wahrscheinlich wüssten, dass ihre
Profile auch von ihren Bekannten gelesen würden. Das
führe wohl dazu, dass sie in
ihrer Selbstdarstellung realistisch bleiben müssten.
Ulrike Cress et al.
Vera Müller
848
LESERFORUM
Forschung & Lehre 10|15
Zustimmung
und Widerspruch
Heft 8/15: Schluss mit
dem StudentenBashing!
Radikales Nachdenken
Dem Beitrag von Dr.
Christian Dries (S.
605) und vor allem seinem abschließenden
Votum, dass nicht Studenten-Bashing, nicht
wohlfeile Kulturkritik,
sondern die Entwicklung der Kernkompetenz, der Reflexion, das Gebot der
Stunde sei, ist voll und ganz zuzustimmen. Ebenso zuzustimmen ist Dries‘ Diagnose, dass die Wissensgesellschaft
mitten im Sturm immenser Umwälzungen steht. Das World Wide Web, mit allen Implikationen einschließlich der
verschiedenen Sozialen Medien, ist
nicht einfach ein neues Medium, sondern eine völlig neuartige Form medialer Vernetzung, vergleichbar der Innovation der Bibliothek. Nicht nur im
Jahrhundert-, sondern vielmehr im
Jahrtausendmaßstab wird man erkennen müssen, was sich hier verändert,
wenn man es denn wirklich begreifen
will.
Defaitismus und Aggression gegen
die, auch bei geringem zeitlichen Abstand im Blick der Lehrenden immer
jünger scheinenden Digital-Natives sind
eng verwandt. Und beide sind schlechte
Ratgeber. Im Hintergrund der Problematik steht aber, vor allem in den Geistes- und Kulturwissenschaften, eine
Selbstdepotenzierung, die sich seit mehreren Jahren in Berufungen und Auswahlkriterien niederschlägt. Es gibt
mittlerweile einen Mainstream, der die
eigene Reflexions- und Irritationskompetenz preisgibt zugunsten möglichst
stromlinienförmiger „Anschlussfähigkeiten“ und einer Marktkonformität,
der Angleichung an digitale Moden und
Tendenzen. Historische und ideengeschichtliche Tiefenschärfe ist weniger
attraktiv als kleinformatige Rezepte. Big
Data erscheint dann wie ein unabänderlich verhängtes Schicksal. Spieltheorie und Mikroökonomie sollen etwa das
Grand Design makroökonomischer
Überlegungen ersetzen können. Darin
liegt erkennbar eine zentrale Ursache
für die Hilflosigkeit der Wirtschaftswissenschaften angesichts der andauernden Finanz- und Wirtschaftskrise. Wer
sich derart selbst das Wasser abgräbt,
muss sich nicht wundern, wenn es ihm
auch objektiv abgegraben wird. Möglichst vollständig an den Zeitgeist adaptierte Sozial- und Geisteswissenschaften wird niemand mehr benötigen.
Die umfassend vernetzte Welt fordert ein vernetztes Denken, das den
technischen Optionen gewachsen und,
im Idealfall, voraus ist. En vogue sind
stattdessen Schubladen und die vermeintlich ‚alternativlose‘ Reproduktion
von Forschungs- und Argumentationsmustern, die selten in Frage gestellt werden. Man weiß seit Thomas Kuhn um
die ‚Struktur wissenschaftlicher Revolutionen‘. Man will sich dem Wagnis der
Paradigmenwechsel aber nicht aussetzen, weil dies vielleicht mehr denn je
karrierehemmend ist.
In der Tat: In einer radikal veränderten Welt tut radikales Nachdenken not.
Die Universität ist nach wie vor der bevorzugte Ort, an dem dies geschehen
kann. Wo jedenfalls, wenn nicht dort?
Dieses Ziel ist aber anspruchsvoller, als
man sich dies träumen lassen mag. Es
erfordert gleichermaßen up to date zu
sein, systematische Argumentationsschärfe und die Kenntnis der Tiefendimensionen der Tradition. So nur kann
zwischen vorübergehender Information
unterschieden werden: Eine Unterscheidung, die für alle aufgeklärte Wissenschaft zentral bleiben dürfte.
Professor Dr. Harald Seubert, Staatsunabhängige Theologische Hochschule Basel
verständlich vor dem Hintergrund der
Erfahrungen mit dem Krieg und der
Nachkriegszeit. Damals war man damit
beschäftigt zu überleben und freute sich
danach über den wiedergewonnenen
Wohlstand. Probleme wie BSE oder Vogelgrippe spielten keine Rolle. „German
Angst“ gab es damals nicht, jetzt aber
fürchtet man, diesen Wohlstand wieder
zu verlieren, und sieht überall Gefahren.
2. Die gewisse Gelassenheit im heutigen Deutschland ist an sich zu begrüßen, aber sie ist nicht nur positiv zu sehen. Es scheint nämlich, dass die Deutschen echte Gefahrenquellen wie Eurokrise oder Energiewende nicht erkennen wollen, sondern sich lieber mit
Pseudoproblemen wie Frauenquote
oder dem letzten „Tatort“ beschäftigen.
Bei den genannten echten Problemen
verlässt man sich auf die Kanzlerin, sie
wird es schon schaffen, und die Kanzlerin freut sich, dass das Volk sie nicht auf
diese Probleme anspricht. Was ist, wenn
die Bewältigung der Probleme nicht gelingt? Die Eurokrise hat nämlich das
Zeug, das deutsche Volksvermögen zu
vernichten, und die Energiewende,
Deutschland als Industrieland zu zerstören. Aber das Volk beschäftigt
sich lieber mit Unterhaltungssendungen
im Fernsehen.
3. Bei allen genannten Artikeln vermisse ich ein Wort über Religion. Religiöse Bindung, Vertrauen auf Gott,
kann von Angst befreien, auch von
Angst vor dem Tod. Aber im heutigen
Westeuropa gilt Religion ja als überholt,
ein Relikt aus der Vergangenheit. Der
moderne Wissenschaftler kann doch
unmöglich religiös sein! In anderen
Weltgegenden sieht man das ganz anders.
Professor Dr.Stephan Braun, Stockdorf
Heft 9/15: Angst
Gewisse Gelassenheit
Die – sehr guten – Artikel über Angst sollten vielleicht ergänzt
werden:
1. Die jetzige Angst
in Deutschland wird
Agentur 42 | Foto: Axel Stephan
Köpfe die Wissen schaffen
Das Vermeiden von Spekulationen, die
außerhalb unseres bestehenden Wissens
liegen, halte ich für fortschrittsfeindlich.
Durch Resignation haben wir zu keiner
Zeit neue Erkenntnisse erworben.
Prof. Dr. med. Dr. h.c. mult. Harald zur Hausen
Nobelpreisträger für Medizin 2008
Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg
DHV-Ehrenmitglied seit 2010
850
BÜCHER
Forschung & Lehre 10|15
Lesen und
lesen lassen
Bioethik
S
eit den 1970er Jahren wird Bioethik, von den USA ausgehend
(siehe Publikationen von Van Rensselaer
Potter und André Hellegers sowie Kennedy Institute of Bioethics an der
Georgetown University), weltweit betrieben. Doch der Begriff wurde bereits
Mitte der 1920er Jahre von dem in Halle/Saale wirkenden Theologen und
Schulmann Fritz Jahr (1895-1953) kreiert. Er stützte sich dabei u.a. auf Montaigne, Herder, Schleiermacher, Schopenhauer und Richard Wagner (merkwürdigerweise wird der zur gleichen Zeit
wirkende Albert Schweitzer, der einen
ähnlichen Ansatz verfolgte, nicht erwähnt) und formulierte den von ihm, offenbar in Anlehnung an Kant, so genannten „bioethischen Imperativ“: „Achte jedes Lebewesen grundsätzlich als einen Selbstzweck und behandle es nach
Möglichkeit als solchen!“ (Die Mittelschule 40 (1926), 604). Dabei sind ausdrücklich, anders als bei Kant, Tiere und
Pflanzen eingeschlossen. Natürlich ist es
Jahr bewusst, dass das nicht ‚kategorisch’
zu befolgen sein wird, so dass er in Anlehnung an Schleiermacher formuliert,
es dürfe kein Leben zerstört werden,
„ohne daß ein vernünftiger Zweck damit
verbunden sei“ (Kosmos 24 (1927), 2).
Der Herausgeber, Florian Steger,
fasst kurz das Wirken Jahrs zusammen
und führt in die Problematik ein. Während einige der Arbeiten Jahrs bereits in
Arnd T. May, Hans-Martin Sass (Hg.):
Aufsätze zur Bioethik 1924-1948 (Münster 2013) abgedruckt sind, liegen nun alle bekannten Arbeiten Jahrs, die ursprünglich sehr entlegen publiziert worden waren, bequem zugänglich vor (ein
geringfügiger Nachteil ist, dass die für
die Begriffsgeschichte wichtigen ersten
Publikationen durch Verkleinerung
schwer lesbar sind).
Jahrs sehr früher Ansatz zur Bioethik
hatte zwar keine Wirkung bei seinen
Zeitgenossen, doch nach seiner Wiederentdeckung kann er der rezenten Diskussion wichtige Anregungen geben. Außerdem erlauben die Publikationen interessante Studien zum Zeitgeist, umfassen
BÜCHER ÜBER
WISSENSCHAFT
sie doch die Weimarer Republik sowie
die Zeit des Nationalsozialismus und der
Sowjetischen Besatzungszone, so dass
die Lektüre auch zeitgeschichtlich Interessierten empfohlen werden kann.
Florian Steger (Hg.): Fritz Jahr – Begründer der
Bioethik (1926). 22 Originalarbeiten des protestantischen
Theologen aus Halle (Saale).
Universitätsverlag Halle-Wit-
Jürgen Handke: Handbuch
Hochschullehre Digital
Leitfaden für eine moderne und
mediengerechte Lehre. Tectum
Verlag, Marburg 2015, 198 Seiten,
16,95 €.
Dorothea Jansen / Insa Pruisken
(Hg.): The Changing Governance of Higher Education
and Research
Multilevel Perspectives. Springer
Verlag, Heidelberg 2015, 279 Seiten, 106,99 €.
tenberg, Halle 2014, 141 Seiten, 34,80 €.
Professor Dr. Gunnar Berg,
Universität Halle-Wittenberg
Verantwortlich?
I
st mit unserem Verantwortungsbewusstsein in den letzten Jahrzehnten
etwas passiert?“, fragt Maria-Sibylla
Lotter, Professorin für Ethik und Ästhetik an der Universität Bochum. Kann
man, wie Konrad Paul Liessmann, Professor für Methoden der Vermittlung
von Philosophie und Ethik an der Universität Wien, gar vom Ende der Verantwortung sprechen? In 14 Beiträgen
loten Wissenschaftler aus verschiedenen
Disziplinen, u.a. Peter Bieri, Michael
Hagner, Gerhard Roth, Harald Welzer,
die vielfältigen Facetten von Schuld und
Verantwortung aus. Deren Grundverständnis sowie die Bedeutungsverschiebungen, die sich aus den Erkenntnissen
der modernen Wissenschaft ergeben,
werden analysiert. Es geht z.B. um die
Voraussetzungen, unter denen Verantwortung überhaupt erst übernommen
werden kann, oder um die Grenze zwischen individueller und institutioneller
Verantwortung. Der Zusammenhang
von Willensfreiheit, Schuldfähigkeit und
Strafe wird aus Sicht der Hirnforschung
und aus juristischer und psychiatrischer
Perspektive beleuchtet. Insgesamt findet
sich hier eine Vielzahl von Antworten
auf die Frage, wer für was verantwortlich
ist oder gemacht werden kann.
Konrad Paul Liessmann (Hg.):
Schuld und Sühne. Nach dem
Ende der Verantwortung. Verlag
Zsolnay, Wien 2015, 303 Seiten,
19,90 €.
Ina Lohaus
Martin Kintzinger / Sita Steckel
(Hg.): Akademische Wissenskulturen
Praktiken des Lehrens und Forschens vom Mittelalter bis zur
Moderne. Schwabe Verlag, Basel
2015, 354 Seiten, 98,- €.
Hans Joachim Meyer: In keiner
Schublade
Erfahrungen im geteilten und
vereinten Deutschland. Herder
Verlag, Freiburg 2015, 776 Seiten,
36,- €.
Der Präsident der Berlin-Brandenburgischen Akademie der
Wissenschaften, Günter Stock
(Hg.): Empfehlungen zur Zukunft des wissenschaftlichen
Publikationssystems
Berlin 2015, 60 Seiten, pdf zumkostenfreien Download unter
http://www.bbaw.de/publikationen/neuerscheinungen
Stella Elaine Urban: Forschungsbetrug in der Medizin
Fakten, Analysen, Präventionsstrategien. Campus Verlag, Frankfurt 2015, 235 Seiten, 34,90 €.
Peter Weingart / Gert G. Wagner
(Hg.): Wissenschaftliche Politikberatung im Praxistest
Verlag Velbrück, Weilerswist 2015,
251 Seiten, 29,90 €.
Seminartermine
November 2015
DRITTMITTELEINWERBUNG UND -VERWALTUNG
Berlin-Brandenburgische Akademie der
Wissenschaften, Berlin
Dienstag, 10. November 2015, 10:00-18:00 Uhr
Dr.-Ing. Gero Bornefeld, RWTH Aachen, Dezernat
Technologietransfer, Forschungsförderung und
Karriereentwicklung
Referenten:
Dr. Beate Scholz, Trainerin und Beraterin, Scholz –
Consulting, Training, Coaching
Dr. Andre Schlochtermeier, Leiter des EU-Büros des
BMBF für das Forschungsrahmenprogramm
RA Dr. Martin Hellfeier, Justitiar für Hochschul- und
Beamtenrecht im DHV
Themen:
• EU-Forschungsförderung
• Förderung für Wissenschaft und Forschung in Deutschland
• Rechtliche Grundlagen zum Umgang mit Drittmitteln
• Der Umgang mit Drittmitteln aus Sicht der universitären Verwaltungspraxis
HOCHSCHULBESTEUERUNG
Geschäftsstelle des Deutschen
Hochschulverbandes Bonn
Dienstag, 24. November 2015, 10:30-16:00 Uhr
Referenten:
RA Birgit Ufermann, Justitiarin für Hochschul- und
Steuerrecht im DHV
Prof. Dr. Rainer Hüttemann, Universität Bonn, Institut
für Steuerrecht; Sachverständiger für Steuerfragen im
DHV
Themen:
• Ertrags- und umsatzsteuerliche Aspekte
• Einwirkungen des EU-Rechts auf die
Umsatzbesteuerung von Hochschulen und steuerliche
Fragen bei Forschungskooperationen
EMERITIERUNG UND PENSIONIERUNG
Wissenschaftszentrum Bonn
Donnerstag, 26. November 2015, 10:00-17:00 Uhr
RA Birgit Ufermann, Justitiarin für Hochschul- und
Steuerrecht im DHV
Referenten:
RA Dr. Martin Hellfeier, Justitiar für Hochschul- und
Beamtenrecht im DHV
Reinhild Schwarte, Deutsche Rentenversicherung
Rheinland, Düsseldorf
Themen:
• Beamtenversorgung
• Rentenansprüche in der gesetzlichen
Rentenversicherung
• Beamten- und steuerrechtliche Aspekte
Informationen und Anmeldung:
Deutscher Hochschulverband, Dr. Ulrich Josten, Rheinallee 18-20, 53173 Bonn
Tel.: 0228/90266-34, Fax: 0228/90266-97, [email protected]
Die ausführlichen Seminarprogramme finden Sie unter www.karriere-und-berufung.de
852
RECHT
Forschung & Lehre 10|15
Entscheidungen
E
in Student klagte gegen die Hochschule, eine Prüfung noch innerhalb des Diplomstudiengangs absolvieren zu können, da ihm nur noch ein
einziger Leistungsnachweis fehle. Die
Hochschule lehnte seinen Antrag mit
der Begründung ab, die Übergangsregelung von Diplom zu Bachelor sehe keine Ausnahme vor, und er habe für die
Bearbeitung genügend Zeit gehabt und
könne im Bachelor-Studiengang weiter
studieren.
Das Verwaltungsgericht und der
Hessische Verwaltungsgerichtshof bestätigten die Nichtzulassung zur Diplomprüfung. Bei der Umstellung eines
Diplom- auf einen Bachelor-Studiengang gebiete es der rechtsstaatliche
Grundsatz
des
Vertrauensschutzes
nicht, die erforderlichen Übergangsregelungen so zu gestalten, dass die Studien- und Prüfungsangebote für den Diplom-Studiengang über die Regelstudienzeit hinausreichten und erst eingestellt werden dürften, nachdem der letzte Diplomand sein Studium beendet habe. Seien – wie im vorliegenden Fall –
schon die Übergangsfristen so bemessen, dass sie über die Regelstudienzeit
hinausreichen, sei die Hochschule darüber hinaus nicht mehr verpflichtet, eine
zusätzliche Härtefallklausel – etwa für
Fälle der Erkrankung – vorzusehen.
Zwar erlange ein Studierender mit der
Zulassung zum Studium einen grundrechtlich geschützten Anspruch auf Beendigung dieses Studiums in angemessener Zeit, es bestehe jedoch kein Anspruch darauf, nach einer zu Beginn des
Studiums geltenden Prüfungsordnung
bis zur tatsächlichen Beendigung des
Studiums weiter zu studieren. Vielmehr
dürfe eine Prüfungsordnung mit Wirkung für die Zukunft geändert werden,
wobei allerdings dem Prüfling die Möglichkeit geboten werden müsse, sich in
zumutbarer Weise auf die Rechtsänderung einzurichten, z. B. durch eine
Übergangsregelung. Bei deren Konzipierung stehe der Hochschule aber ein
weiter Gestaltungsspielraum zu.
Hessischer Verwaltungsgerichtshof, Beschluss vom 23.3.2015 – 9 A 1479/13.Z
Ohne
Widerspruch
D
em Kläger war von der Hochschule der Grad des Dr. phil. verliehen worden. Seine Dissertation war
mit „cum laude“ bewertet worden.
Nachdem auf der Internet-Plattform
„Vroni-Plag“ Plagiatsvorwürfe erhoben
worden waren, bat der Kläger die
Hochschule um Überprüfung. Das daraufhin eingeleitete Verfahren führte
Foto: mauritius-images
Diplom-Altfall
gegeben habe, beruhe die Entscheidung
der Hochschule allein auf der Feststellung einer Täuschung aufgrund der vom
Kläger selbst eingeräumten Zitierweise.
Der Kläger habe selbst die Vorgehensweise, wörtliche Textübernahmen lediglich durch Fußnoten auszuweisen, als
charakteristisch für seine Arbeit bezeichnet. Insofern sei es nicht nachvollziehbar, inwieweit die bemängelte Verweigerung von Akteneinsicht in den Bericht der Arbeitsgruppe von irgendeinem Einfluss auf das Entscheidungsergebnis sei.
Das zweite Vorbringen des Klägers,
sein Anspruch auf rechtliches Gehör sei
verletzt, weil das Widerspruchsverfahren nicht durchgeführt worden sei, führe ebenfalls zu keinem anderen Ergebnis, weil ein Widerspruchsverfahren im
Streitfall nicht statthaft gewesen sei. Die
fehlende Notwendigkeit eines
Widerspruchsverfahrens ergebe
sich aus dem Gesetz. Für eine
Ausnahmeregelung, also die Einführung eines Widerspruchsverfahrens durch die Hochschule
selbst, sei auch nicht der Gesichtspunkt der Hochschulautonomie maßgeblich. Die Gesetzesbegründung bezieht sich insoweit
ausdrücklich auf die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts und die engen Grenzen der gerichtlichen Kontrolle bei berufsbezogenen Prüfungen aufgrund der geschützten Freiheit der Berufswahl. Eine Verletzung der Hochschulautonomie sei
somit nicht gegeben. Der Hochschule
komme zwar die Kompetenz zur Regelung von Hochschulprüfungen und Promotionen zu. Ihr fehle als Satzungsgeber aber die Regelungskompetenz für
die Normierung eines Vorverfahrens als
verwaltungsprozessualer
Voraussetzung. Diese Normierungskompetenz
komme ausschließlich dem Gesetzgeber
zu. Insofern sei das Begehren des Klägers unbegründet.
dazu, dass die Hochschule dem Kläger
den Doktorgrad entzog, da der Kläger
weite Passagen wörtlich aus fremden
Texten übernommen habe, ohne diese
hinreichend entsprechend den Regeln
wissenschaftlicher Arbeit zu kennzeichnen. Der Kläger machte geltend, der
Bescheid sei rechtsfehlerhaft, weil ihm
die begehrte Akteneinsicht nicht gewährt worden sei. Zudem sei sein Anspruch auf rechtliches Gehör verletzt,
weil ein Widerspruchsverfahren nicht
durchgeführt worden sei.
Das Gericht sah das anders und gab
der Hochschule Recht. Die Aufhebung
eines Verwaltungsaktes, der nicht nichtig sei, könne nicht alleine deshalb beansprucht werden, weil er unter Verletzung von Vorschriften über das Verfahren zustande gekommen sei, wenn offensichtlich sei, dass die Verletzung die
eigentliche Entscheidung in der Sache
nicht beeinflusst habe. Da der Kläger
sowohl in der Sitzung des Promotionsausschusses als auch mit einem Anhörungsschreiben über den wesentlichen
Inhalt des Untersuchungsberichts informiert worden sei, dazu habe Stellung
nehmen können und auch eine entsprechend umfangreiche Stellungnahme ab-
OVG Nordrhein Westfalen, Beschluss vom
24.3.2015 – 19 A 1111/12
Birgit Ufermann
LE S E R S E RVIC E
Die Entscheidungen der Rubrik
„Recht“ können in vollem
Wortlaut bestellt werden bei:
Forschung & Lehre,
Rheinallee 18-20, 53173 Bonn,
Fax: 0228/9026680,
E-Mail: [email protected]
STEUERRECHT
10|15 Forschung & Lehre
Steuerrecht
aktuell
Entfernungspauschale
D
Foto: mauritius-images
ie Kosten für Fahrten eines Arbeitnehmers zwischen Wohnung
und Arbeitsstätte sind gemäß § 9 Abs. 1
Satz 3 Nr. 4 EStG mit dem Ansatz der
Entfernungspauschale abgegolten. Für
jeden Arbeitstag, an dem der Arbeitnehmer die Arbeitsstätte aufsucht, ist
eine Entfernungspauschale für jeden
vollen Kilometer der Entfernung mit
0,30 Euro anzusetzen, und damit sind
sämtliche Aufwendungen abgegolten, die durch die Wege
zwischen Wohnung und regelmäßiger Arbeitsstätte veranlasst sind. Die vom Kläger
angesetzten
tatsächlichen
Kosten von 0,44 Euro pro Kilometer mit seinem eigenen
PKW lehnte das Finanzgericht
ab. Auch die Tatsache, dass
Aufwendungen für die Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel u.a. dann angesetzt
werden können, wenn sie höher sind als die Entfernungspauschale, und die Möglichkeit, die behinderte Menschen
haben, anstatt der Entfernungspauschale die tatsächlichen Kosten anzusetzen, begegnen keinen ernsthaften verfassungsrechtlichen Bedenken. Diese Auslegung entspricht dem
Sinn und Zweck der Vorschrift und
wird mit umwelt- und verkehrspolitischen Erwägungen begründet. Vor allem
diente die Einführung der Entfernungspauschale dem jeder Typisierung innewohnenden Gedanken der Steuervereinfachung.
für seine Einkünfte aus selbstständiger
Arbeit das Erdgeschoss eines ihm selbst
gehörenden Zweifamilienhauses zu eigenen Wohnzwecken nutzt. Das Dachgeschoss ist fremdvermietet. Im Kellergeschoss befindet sich neben typischen
Kellerräumen ein aus zwei Zimmern
und einem Raum mit Dusche und WC
bestehendes Appartement, wobei der
Zugang zum gesamten Haus über den
Eingang im Kellergeschoss erfolgt. Das
Finanzgericht stellt klar, dass es sich
Finanzgericht Nürnberg, Urteil vom 29.7.2014
– 7 K 784/13 – Revision (BFH: VI R 4/15)
Häusliches
Arbeitszimmer
D
ie Entscheidung des Finanzgerichts Köln befasst sich mit der
Frage, unter welchen Voraussetzungen
ein in einem separaten Appartement
befindliches Arbeitszimmer in die häusliche Sphäre eingebunden sein kann.
Der Steuerpflichtige trägt vor, dass er
bei den Räumlichkeiten im Keller um
ein häusliches Arbeitszimmer handelt.
Die Bewertung erfolgt aus der Gesamtwürdigung der Umstände des Einzelfalls, also der Einbindung in die häusliche Sphäre und dem Typus des Arbeitszimmers. Das streitgegenständliche Arbeitszimmer ist nicht losgelöst von privat genutzten Räumlichkeiten des Steuerpflichtigen zu sehen, da aufgrund der
Eigenschaft eines Durchgangszimmers
eine Einbindung in die private und damit häusliche Sphäre des Steuerpflichtigen anzunehmen ist.
Finanzgericht Köln, Urteil vom 15.4.2015 – 2
K 510/11 – rechtskräftig
Stipendien
S
tipendien für einen an einer Hochschule beschäftigten Wissenschaftler zur Erfüllung einer Forschungsaufgabe oder zur Bestreitung des Lebensunterhalts sind grundsätzlich steuerfrei
853
gemäß § 3 Nr. 44 EStG. Der Stipendiengeber ist ein Kolleg, das von einer
gemeinnützigen Stiftung des bürgerlichen Rechts getragen wird. Die Zahlungen beliefen sich auf 2 700 Euro pro
Monat plus einer zusätzlichen Pauschale für Dienstreisen im Jahr in Höhe von
400 Euro. Das Finanzgericht hatte zu
Unrecht angenommen, dass ein steuerbefreites Stipendium schon dann nicht
gegeben sein könne, wenn es nahezu
der Höhe der vor Aufnahme der geförderten Tätigkeit bezogenen Einnahmen
aus wissenschaftlicher Tätigkeit entspricht. Der Bundesfinanzhof aber sieht
dies anders. Die Voraussetzungen für
die Steuerfreiheit sind auch dann gegeben, wenn das Stipendium den Lebensunterhalt bestreitet. Nach dem Willen
des Gesetzgebers soll sichergestellt sein,
dass Stipendien nur
in der Höhe steuerfrei bleiben, die zur
Erreichung des mit
dem
Stipendium
verfolgten Zwecks
erforderlich
sind.
Diese Erforderlichkeit ist dann zu bejahen, wenn die Vergabe des Stipendiums nach entsprechenden Richtlinien
erfolgt, die Höhe des
Stipendiums nicht
den für die Erfüllung
der Forschungsaufgabe sowie für die
Bestreitung des Lebensunterhalts erforderlichen Betrag überschreitet und der
Steuerpflichtige sich nicht zu einer bestimmten Gegenleistung verpflichtet.
Mangels konkreter Regelung muss sich
die Höhe an den erforderlichen Aufwendungen für den Lebensunterhalt eines Stipendiaten nach der allgemeinen
Verkehrsauffassung orientieren. Die BAföG-Höchstsätze setzen keine Höchstgrenze für eine solche steuerliche Zuwendung; denn entscheidend sind auch
das Alter des Stipendiaten, die akademische Vorbildung sowie die nach der
Verkehrsauffassung erforderlichen typischen Lebenshaltungskosten in der
konkreten sozialen Situation. Damit ist
das vor dem Stipendium verdiente Entgelt ein gewichtiges Indiz für den erforderlichen Lebensbedarf. Insofern ist ein
solches Stipendium – wie im Streitfall
beschrieben – steuerfrei.
Bundesfinanzhof, Urteil vom 24.2.2015 – VIII
R 43/12
Birgit Ufermann
854
KARRIERE-PRAXIS
Forschung & Lehre 10|15
Zum alten Eisen?
Plädoyer für einen flexiblen Rentenbeginn
| B E A T R I C E W A G N E R | Ist es richtig, Forschende und Lehrende mit spätestens 67 in den Ruhestand zu schicken? Eine Betrachtung aus
medizinisch-psychologischer Sicht.
I
n seinem letzten Lebensjahr, mit
fünfundsechzig, arbeitete Johann Sebastian Bach noch intensiv und schuf,
was später als das Beste in der jeweiligen Gattung gelten sollte: die „Missa in
h-Moll“ (BWV 323) und die „Kunst der
Fuge“ (BWV 1080). Das eine gilt heute
als Meisterwerk der geistlichen Chormusik, das andere als das der Fuge, ja
mehr noch, als DIE Fuge schlechthin.
Zum Glück für die Nachkommenden
wusste Bach in seinem Todesjahr 1750
noch nicht, dass wir uns fast 300 Jahre
später darüber Gedanken machen, ob
Forscher, Künstler, Dichter und Denker
mit über 60 nicht doch schon den
Zenit ihrer Geisteskraft überschritten
haben könnten. Oder dass es im 21.
Jahrhundert üblich werden würde, geistig rege Menschen mit 63 in die Altersrente zu schicken und Professoren, die
weiter forschen möchten, spätestens
mit 67 zu „zwangsemeritieren“. Und
dies nicht, weil sie ebenfalls fast erblindet und schwer an Diabetes erkrankt
wären wie der kreative Bach in seinen
letzten Lebensjahren, sondern allein,
Foto: Nele Martensen
AUTORIN
Dr. Beatrice Wagner ist Lehrbeauftragte für Medizinische
Psychologie an der LMU
München und arbeitet zudem
als Paar- und Sexualtherapeutin.
weil ältere Menschen plötzlich per definitionem zum alten Eisen gehören.
Bach ist kein Einzelbeispiel. Giuseppe Verdi war 80, als er seine Oper
„Falstaff“ komponierte. Diese gilt als
seine beste, und sie unterscheidet sich
von allem, was je zuvor komponiert
wurde. Das Allround-Genie Benjamin
Franklin erfand mit 78 die bifokale Linse. Der Biologe Ernst Mayr hat mit fast
100 Jahren das Werk „What evolution
is“ über die Summe seiner Erkenntnisse
geschrieben. Der Chemiker Linus Pauling hat zwischen seinem 70sten und
90sten Lebensjahr doppelt so viele Arbeiten veröffentlicht wie in den zwanzig
Jahren zuvor.
Allerdings ist auch vielen Menschen
in der Jugend ein Geniestreich gelungen. Amy Winehouse, Jim Morrison, Jimi Hendrix, Janis Joplin und Kurt Cobain, die alle zum „Club 27“ gezählt
werden, weil sie mit 27 starben, waren
Weltklasse. Steve Jobs war 21, als er
Apple gründete, und 29, als er dem Macintosh die berühmte grafische Benutzeroberfläche verlieh – Grundlage des
wertvollsten Konzerns weltweit.
Menschen können offenbar in jedem
Lebensalter kreativ und erfolgreich
sein. Zumindest gibt es keinen Massenverfall an Neuronen zu irgendeinem
bestimmten Zeitpunkt, das ist der entscheidende Unterschied zu anderen
körperlichen Systemen. Die Knorpel
der Gelenke reiben sich ab, die Muskeln
lassen ab 50 in ihrer Kraft nach, doch
die Neuronen im Gehirn senden unvermindert ihre Signale. Und falls nicht
ein krankhafter Prozess wie Alzheimer,
Parkinson oder Aids stattfindet, ist das
Gehirn die letzte Instanz, auf dessen
Funktion der Mensch sich verlassen
kann.
Dennoch verändert es sich: Das
Kurzzeitgedächtnis scheint vulnerabel
für das Altern zu sein, ebenso die mentale Verarbeitungsgeschwindigkeit und
die Fähigkeit zur Weiterverarbeitung
und Speicherung neuer Informationen.
Andererseits stellt sich das Gehirn lebenslang auf neue Funktionen ein, indem es in den Bereichen einen Volumenzuwachs bewerkstelligt, wo es gefordert wird. So weiß das Gehirn geistige Defizite mit Neuroplastizität auszugleichen. Inzwischen wird das Älterwerden sogar als eigenständiger Entwicklungsprozess angesehen. Hilfreich
ist dabei, dass es nicht nur zu einem
Abbau von Hirnmasse kommt, sondern
in den Innenseiten der Seitenlappen,
wo links und rechts der Hippocampus
sitzt, lebenslang neue Neuronen aus
Stammzellen gebildet werden. Die
„Hardware“ ist also weniger als andere
Bereiche des menschlichen Körpers
vom Verfall betroffen, ganz im Gegenteil.
Intrinsische Motivation
Allerdings kommt es dabei auch darauf
an, wie und wie oft man die „Software“
gebraucht: Jeder hat vielleicht auch
schon die Erfahrung gemacht, dass
manche Menschen mit 80 mental
jünger sind als viele mit 50. Dies ist genetisch nicht zu erklären, hier spielt
vielmehr die sogenannte intrinsische
Motivation hinein. Wer gerne denkt
und lernt und wer sein Gehirn regelmäßig bis zum Punkt der zentralen geistigen Erschöpfung beansprucht, hält es
besser in Schuss als derjenige, der es
schont. Zu unterstützen ist die geistige
Regsamkeit durch körperliche Aktivität
und Sexualität. Durch die körperliche
Aktivität wird die Durchblutung im Gehirn um bis zu 30 Prozent gesteigert.
Im Zuge dessen entstehen neue Blutgefäße, etwa in Kortex, Kleinhirn und
den Hippocampi. Überdies wird eine
Fülle von Wachstumsfaktoren wie
BNDF (brain-derived neurotrophic
factor) oder VGF (nerve growth factor
inducible protein) produziert, welche
das Wachstum neuer Nervenzellen in
den Hippocampi und die Synapsenbil-
KARRIERE-PRAXIS
855
Foto: mauritius-images
10|15 Forschung & Lehre
dung fördern, das Abspeichern von
Langzeitinhalten anregen und biochemisch gegen Depressionen helfen. Auch
letzteres unterstützt das Denkvermögen.
Die lustvolle Sexualität ist dabei ebenso
wichtig. Das bei Intimität und Orgasmus entstehende Hormon Oxytocin
wirkt herzstärkend und damit durchblutungsfördernd, das nach dem Orgasmus ausgeschüttete Hormon Prolaktin
wirkt sich positiv auf das Stammzellwachstum im Gehirn aus. Körperliche
Bewegung und Sexualität sind somit
wichtige Bedingungen für ein gelungenes Älterwerden.
Gründlicher und mehr
Entscheidend ist auch, dass man die
Veränderungen, die sich im Denken
einstellen, bemerkt und entsprechend
reagiert. Über Ältere heißt es leider oft,
„sie denken langsamer“. Doch der richtige Ausdruck wäre „sie denken gründlicher und bedenken mehr“. Dahinter
steht ein Phänomen der Hirnorganisation. Reaktionen auf Reize oszillieren
immer im Abstand von 30 bis 40 ms,
dazwischen eintreffende Reize werden
– wie in einem Fenster der Gegenwart
– gesammelt und gebündelt. Damit lassen sich Zusammenhänge herstellen,
und das Gehirn erstickt nicht in
Details. Bei älteren Menschen jedoch
verlangsamen sich die neuronalen Oszillationen im Gehirn auf 60 bis 70 ms.
Das Fenster der Gegenwart wird größer,
das Gehirn verarbeitet mehr, bevor es
zu einem Entschluss gelangt. Gleichzeitig gibt es mit dem Älterwerden in der
Tat auch mehr zu bedenken. Die kristalline Intelligenz, die sich aus dem lebenslang gesammelten Wissen und den
Erfahrungen zusammensetzt, vergrößert
sich, das ältere Gehirn kann mehr Faktoren verknüpfen, wobei das vergrößerte Gegenwartsfenster wie gerufen
kommt.
Wenn wir nun abwägen, was ist erfolgreicher? Das schnellere und unkonventionellere Denken in der Jugend
oder das bedächtigere und gründlichere
im Alter? Die Antwort hängt von der
Aufgabenstellung ab. In jüngeren Jahren
denkt man unkonventionell und
schnell, in älteren Jahren nachhaltiger,
aber dafür langsamer. Für abstrakte Bereiche wie Mathematik oder Astrophysik ist die Jugend von Vorteil, da es in
ihnen oftmals auf abstrakte neue Vorstellungen ankommt. Für die integrativen Wissenschaften wie Natur- und
Geisteswissenschaften, inklusive der
Hirnforschung, ist offenbar das ältere
Gehirn mit seiner größeren kristallinen
Intelligenz besser geeignet. Denn in
diesen Disziplinen ist es entscheidend,
dass Wissen vorhanden ist, welches
dann kreativ verbunden werden kann.
Ungeachtet dessen bietet das Alter
weitere Vorteile. So trauen sich Menschen ab der zweiten Lebenshälfte zunehmend, das ganze Gehirn in Anspruch zu nehmen. Das heißt, sie nutzen nicht nur das explizite Wissen, das
der Karriere meist dienlich, aber eher
als ich-fern anzusiedeln ist, sondern
greifen auch auf das implizite, ich-nahe
Wissen zu, das mit der Intuition, den
Emotionen und sogar der Spiritualität
im Zusammenhang steht. Sobald man
all sein Potenzial entdeckt und nutzt,
wird man kraftvoller, freier und weiser.
Ist es nach all diesen Erkenntnissen
wirklich noch angebracht zu fragen, ob
Forschung im Alter genauso sinnvoll
ist, wie in jungen Jahren? Offenbar erlaubt das Gehirn vieler Menschen zwischen dem 60sten und 80sten Lebensjahr noch einmal einen deutlichen
Kreativitätsschub. Es wäre schade für
jeden Einzelnen, auf dieses Potenzial
zu verzichten, und es ist eine Katastrophe für unsere Gesellschaft, dass Forscher im Ruhestand in andere Länder
vertrieben werden, in denen es die Altersdiskriminierung nicht gibt.
L I T E R AT U R
Ernst Pöppel & Beatrice Wagner, „Je älter desto besser“, Goldmann
Verlag 2011
856
KARRIERE
Preise
Forschung & Lehre 10|15
von der Stiftung der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie.
von Kaven-Ehrenpreis
Dr. Philipp Berens, Universität Tübingen, erhält die Auszeichnung vom Bundesministerium für Bildung und
Forschung (BMBF). Der
Preis ist mit 1,25 Millionen
Euro dotiert.
Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ), und Professor Charles M. Rice, Rockefeller University in New
York (USA), erhalten die mit
100.000 Euro dotierte Auszeichnung zu gleichen Teilen
von der Robert-Bosch-Stiftung.
Robert-Koch-Preis für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention
Balzan Preis
Professor Hans Belting,
Staatliche Hochschule für
Gestaltung in Karlsruhe,
Professor Joel Mokyr, Northwestern University (Illinois,
USA), Professor Francis Halzen, University of Wisconsin
Madison (USA), und Professor David Karl, University of
Hawaii (USA), werden von
der Internationalen Stiftung
Preis Balzan ausgezeichnet.
Sie erhalten ein Preisgeld in
Höhe von jeweils 750.000
Schweizer Franken.
Professor Petra Gastmeier,
Charité – Universitätsmedizin
Berlin, wird von der RobertBosch-Stiftung ausgezeichnet.
Sie erhält ein Preisgeld in
Höhe von 50.000 Euro.
Robert-Koch-Medaille
Professor Peter Piot, London
School of Hygiene & Tropical Medicine (GB), wird von
der Robert-Koch-Stiftung
ausgezeichnet.
Zülch-Preis
Professor Esther Duflo, Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge
(USA), erhält den mit
Professor Winfried Denk,
Max-Planck-Institut für Neurobiologie in Martinsried,
wird von der GertrudReemtsma-Stiftung ausgezeichnet und erhält ein Preisgeld in Höhe von 50.000 Euro.
Foto: Peter Tenzer
A.SK Social Science Award
100.000 Euro dotierten Preis,
der vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung vergeben wird.
Robert-Koch-Preis
Professor Ralf Bartenschlager, Universität Heidelberg,
Google Research Award
Professor Frank WilhelmMauch, Universität des Saarlandes, erhält die mit 32.000
US-Dollar dotierte Auszeichnung vom Internetkonzern
Google.
Foto: DFG/Oertel-Jäger
Bernstein Preis für Computational Neuroscience
Professor Tobias Henrik
Oertel-Jäger, Universität
Jena, erhält den mit 10.000
Euro dotierten Preis von der
Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).
Innovationspreis der
Stiftung Familie Klee
Professor Wolfgang Viöl,
Hochschule für angewandte
Wissenschaft und Kunst und
Fraunhofer-Institut für
Schicht- und Oberflächentechnik in Göttingen, und
Professor Steffen Emmert,
Universitätsmedizin Göttingen, sowie ihre Mitarbeiter
Dr. Andreas Helmke und
M.Sc. Regina Tiede werden
von der Stiftung Familie Klee
ausgezeichnet und erhalten
für ihr gemeinsames Projekt
ein Preisgeld in Höhe von
10.000 Euro.
Thieme Preis der
Leopoldina für Medizin
Professor Sonja Schrepfer,
Universitätsklinikum Hamburg und Visiting Professor an
der Stanford University
(USA), erhält die mit 15.000
Euro dotierte Auszeichnung,
die von der Nationalakademie Leopoldina gemeinsam
mit der Thieme Verlagsgruppe
aus Stuttgart vergeben wird.
Rudolf-Schoen-Preis
Dr. Bimba Franziska Hoyer,
Charité – Universitätsmedizin Berlin, erhält den mit
15.000 Euro dotierten Preis
Leopoldina-Preis für junge
Wissenschaftler
Dr. Pascal Beese-Vasbender,
Max-Planck-Institut für Ei-
senforschung in Düsseldorf,
und Dr. Bart Kranstauber,
Universität Konstanz, erhalten den mit 5.000 Euro dotierten Preis von der Nationalakademie Leopoldina.
Georg-Uschmann-Preis für
Wissenschaftsgeschichte
Dr. Nils Güttler, Zürich
(Schweiz), wird von der Nationalakademie Leopoldina
ausgezeichnet. Der Preis ist
mit 2.000 Euro dotiert.
Cothenius-Medaille
Professor Herbert Gleiter,
Herbert Gleiter Institute of
Nanoscience and Nanotechnology in Nanking (China),
und Professor Otto Ludwig
Lange, Universität Würzburg, erhalten die Medaille
von der Nationalakademie
Leopoldina.
Carus-Medaille
Professor Emanuelle Charpentier, Max-Planck-Institut
für Infektionsbiologie in Berlin und Helmholtz-Zentrum
für Infektionsforschung in
Braunschweig, sowie Professor Hans Jakob Wörner,
ETH Zürich, erhalten von
der Nationalakademie Leopoldina die Medaille. Diese
ist mit dem Carus-Preis der
Stadt Schweinfurt verbunden, der mit 5.000 Euro dotiert ist.
Schleiden-Medaille
Professor Johannes Buchner,
TU München, erhält die Medaille von der Nationalakademie Leopoldina.
Mendel-Medaille
Professor Detlef Weigel,
Max-Planck-Institut für
Entwicklungsbiologie in
Tübingen, wird von der Nationalakademie Leopoldina
ausgezeichnet.
DHV-Symposium 2015
Familie im Spiegel
der Wissenschaft
Wissenschaftszentrum Bonn,
Mittwoch, 28. Oktober 2015, 10:00-17:45 Uhr
Familie im Spiegel der Wissenschaft – die Sicht einer Historikerin
Univ.-Professorin Dr. Gunilla Budde, Universität Oldenburg, Institut für Geschichte,
Vizepräsidentin für Studium und Lehre
Familie im Spiegel der Wissenschaft – die Sicht eines Juristen
Univ.-Professor Dr. Dr. Udo Di Fabio, Universität Bonn, Institut für öffentliches Recht,
Abteilung Staatsrecht, Richter des Bundesverfassungsgerichts a.D.
Familie im Spiegel der Wissenschaft – die Sicht eines Mediziners
Univ.-Professor Dr. Stefan Wilm, Universitätsklinikum Düsseldorf, Direktor des Instituts
für Allgemeinmedizin
Familie im Spiegel der Wissenschaft – die Sicht einer Soziologin
Univ.-Professorin (em.) Dr. Dr. h.c. Rosemarie Nave-Herz, Universität Oldenburg, Institut
für Soziologie, Schwerpunkt Familiensoziologie
Familie im Spiegel der Wissenschaft – die Sicht einer Psychologin
Univ.-Professorin Dr. Claudia Quaiser-Pohl, Universität Koblenz-Landau, Institut
für Psychologie, Abteilung Entwicklungspsychologie und Psychologische Diagnostik
Familie im Spiegel der Wissenschaft – die Sicht einer Wirtschaftswissenschaftlerin
Univ.-Professorin Dr. Notburga Ott, Universität Bochum, Fakultät für Sozialwissenschaft,
Sektion für Sozialpolitik und Sozialökonomie
Podiumsdiskussion mit allen Referenten
Moderation: Birgitta vom Lehn, freie Journalistin und Buchautorin
Teilnahmegebühr: EUR 50,-/ ermäßigte Teilnahmegebühr für Studierende: EUR 30,–
Informationen
und Anmeldung:
Deutscher Hochschulverband, Dipl.-Biol. Claudia Schweigele, Rheinallee 18-20, 53173 Bonn
Tel.: 0228/90266-68, Fax: 0228/90266-97, [email protected]
https://www.hochschulverband.de/cms1/fachtagungen.html
858
KARRIERE
Forschung & Lehre 10|15
Habilitationen
und Berufungen
Philosophie und
Geschichte
Braunschweig auf eine W2Professur für die Didaktik
der Englischen Sprache angenommen und wurde mit
Wirkung vom 01.09.2015 zur
Universitätsprofessorin ernannt.
Univ.-Prof. Dr. Anke Bosse,
Universität Namur/Belgien,
hat einen Ruf an die AlpenAdria-Universität Klagenfurt/Österreich auf den Lehrstuhl für Neuere deutsche Literatur angenommen. Die
Professur beinhaltet außerdem die Leitung des Robert
Musil-Instituts und des
Kärntner Literaturarchivs.
und Beratung abgelehnt und
das Bleibeangebot der Hel-
Prof. Dr. Matthew Braham,
Universität Bayreuth, hat einen Ruf an die Frankfurt
School auf eine Professur für
Philosophie erhalten.
PD Dr. Michael Fuchs, Rheinische-Friedrich-WilhelmsUniversität Bonn, hat einen
Ruf an die Katholische Privatuniversität Linz/Österreich auf eine Universitätsprofessur für Praktische Philosophie/Ethik angenommen.
Ass. Prof. Jennifer Smalligan
Marušić, Ph.D., Brandeis
University/USA, hat einen
Ruf an die Universität Hamburg auf eine W3-Professur
für Geschichte der Philosophie erhalten.
Gesellschaftswissenschaften
Dr. Ada Bieber, HumboldtUniversität zu Berlin, hat einen Ruf an die Universität
Hamburg auf eine JuniorProfessur für Erziehungswissenschaft unter besonderer
Berücksichtigung der Didaktik der deutschen Sprache
und Literatur, Schwerpunkt:
Didaktik der Kinder- und Jugendliteratur und ihrer Medien, erhalten.
Prof. Dr. Philipp Yorck
Herzberg, Helmut-SchmidtUniversität/Universität der
Bundeswehr Hamburg, hat
einen Ruf an die FernUniversität in Hagen auf die W3Professur für Persönlichkeitspsychologie, Diagnostik
für Technik- und Innovationssoziologie erhalten.
mut-Schmidt-Universität/
Universität der Bundeswehr
Hamburg angenommen.
PD Dr. Daniel Lois, Universität Tübingen, wurde zum
Professor für Sozialwissenschaftliche Methodenlehre
an der Universität der Bundeswehr München ernannt.
Prof. Dr. Sighard Neckel, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main,
hat zum 01.02.2016 einen
Ruf an die Universität Hamburg auf eine W3-Professur
für Soziologie, insbesondere
Gesellschaftsanalyse und Sozialer Wandel, angenommen.
Pia Schober, Ph.D., Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) Berlin, hat einen Ruf an die
Eberhard Karls Universität
Tübingen auf eine W3-Professur für Soziologie angenommen und den Ruf an die
Universität Duisburg-Essen
auf eine W2-Professur für
Soziologie abgelehnt.
Prof. Dr. Ingo SchulzSchaeffer, Universität Duisburg-Essen, hat einen Ruf an
die Technische Universität
Berlin auf die W3-Professur
PD Dr. phil. Hendrik Trescher, Goethe-Universität
Frankfurt am Main, habilitierte sich in dem Fach Erziehungswissenschaften.
Prof. Dr. Miriam Vock, Universität Potsdam, hat einen
Ruf an die Universität Leip-
zig auf eine W3-Professur für
Empirische Schul- und Unterrichtsforschung abgelehnt
und das Bleibeangebot der
Universität Potsdam angenommen.
Philologie und
Kulturwissenschaften
Dr. phil. Carmen Becker,
Leibniz Universität Hannover, hat einen Ruf an die
Technische Universität
Dr. Steffen Döll, LudwigMaximilians-Universität
München, hat zum 1.10.2015
einen Ruf an die Universität
Hamburg auf eine W2-Professur für Japanischen
Buddhismus (Numata Professur) angenommen.
Prof. Dr. Maria Eisenmann,
Universität Duisburg-Essen,
hat einen Ruf an die JuliusMaximilians-Universität
Würzburg auf eine W3-Professur für Fachdidaktik –
Moderne Fremdsprachen mit
Schwerpunkt Didaktik der
Englischen Sprache und Literatur angenommen.
Melitta Gillmann, M.A.,
Universität Hamburg, hat einen Ruf an die Universität
Hamburg auf eine JuniorProfessur für Linguistik des
Deutschen mit dem Schwerpunkt Historische Linguistik
erhalten.
PD Dr. Anja Grebe, Friedrich-Alexander-Universität
Erlangen-Nürnberg/AlbertLudwigs-Universität
Freiburg, hat einen Ruf an
die Donau-Universität
Krems/Österreich auf eine
Universitätsprofessur für
Kulturgeschichte und Museale Sammlungswissenschaften
angenommen.
Dr. phil. Carsten Junker,
Universität Bremen, habili-
tierte sich, und es wurde ihm
die Lehrbefugnis für das
Fach Amerikanistik: Litera-
859
KARRIERE
10|15 Forschung & Lehre
turwissenschaft und Kulturwissenschaft erteilt.
Dr. Raija Kramer, Johannes
Gutenberg-Universität
Mainz, hat zum 01.10.2015
einen Ruf an die Universität
Hamburg auf eine JuniorProfessur für Afrikanistik angenommen.
Dr. Kai Lämmerhirt, Universität Jena, hat einen Ruf an
die Universität Heidelberg
auf die W3-Professur Assyriologie mit dem Schwerpunkt Sumerologie angenommen.
Dr. Daniela Pietrini, Ruprecht-Karls-Universität Hei-
Dr. Laura Krämer, Universität der Künste Berlin, hat einen Ruf an die Hochschule
für Musik, Theater und Medien Hannover auf eine W2Professur für Musiktheorie
angenommen.
Dr. Petr Kučera, Universität
Prag/Tschechien, hat zum
01.04.2016 einen Ruf an die
Universität Hamburg auf eine Junior-Professur für Turkologie angenommen.
delberg, habilitierte sich, und
es wurde ihr die Lehrbefugnis für das Fach Romanische
Sprachwissenschaft erteilt.
PD Dr. Falk Seiler, Universität Mannheim, hat einen Ruf
an die Justus-Liebig-Universität Gießen auf die W3-Professur für Romanische
Sprachwissenschaft mit dem
Schwerpunkt Französisch
angenommen.
Jun.-Prof. Dr. Markus Tauschek, Christian-AlbrechtsUniversität zu Kiel, hat einen
Ruf an die Albert-LudwigsUniversität Freiburg auf eine
W3-Professur für Europäische Ethnologie mit dem
Schwerpunkt Populäre Kulturen angenommen.
Dr. Serena Tolino, Universität Zürich/Schweiz, hat zum
01.04.2016 einen Ruf an die
Universität Hamburg auf eine Junior-Professur für Islamwissenschaft angenommen.
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860
KARRIERE
Jacopo Torregrossa, Ph.D.,
Universität zu Köln, hat einen Ruf an die Universität
Hamburg auf eine JuniorProfessur für Romanistische
Linguistik mit dem Schwerpunkt Italienisch erhalten.
Prof. Dr. Niels Werber, Universität Siegen, hat einen Ruf
an die Johannes GutenbergUniversität Mainz auf eine
W3-Professur für Neuere
Deutsche Literaturgeschichte
abgelehnt und das Bleibeangebot der Universität Siegen
angenommen.
Rechtswissenschaft
PD Dr. Timo Fest, LL.M.
(Pennsylvania), Ludwig-Maximilians-Universität München, habilitierte sich, und es
wurden ihm die Lehrbefugnisse für die Fächer Bürgerliches Recht, Handels- und
Gesellschaftsrecht, Bankund Kapitalmarktrecht, Zivilverfahrensrecht, Rechtsvergleichung und Steuerrecht
erteilt.
Prof. Dr. Thomas Lobinger,
Ruprecht-Karls-Universität
Heidelberg, hat einen Ruf an
die Freie Universität Berlin
auf eine W3-Professur für
das Fachgebiet Bürgerliches
Recht und Arbeitsrecht erhalten.
PD Dr. Bettina Noltenius,
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, hat
einen Ruf an die Ruhr-Uni-
Forschung & Lehre 10|15
versität Bochum auf eine
W2-Professur für Strafrecht
sonderer Berücksichtigung
rechtswissenschaftlicher
Fachdidaktik erhalten.
Prof. Dr. Michael Stöber,
Technische Universität Dort-
Steuerrecht, Handels- und
Wirtschaftsrecht angenommen und wurde mit Wirkung
vom 01.09.2015 zum Universitätsprofessor ernannt.
Wirtschaftswissenschaften
und Strafprozessrecht angenommen.
Dr. Mareike Schmidt, Universität Hamburg, hat einen
Ruf an die Universität Hamburg auf eine Junior-Professur für Zivilrecht unter be-
mund, hat einen Ruf an die
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel auf eine W3-Professur für Bürgerliches Recht,
Prof. Dr. Hartmut Egger,
Universität Bayreuth, hat einen Ruf an die Georg-August-Universität Göttingen
auf eine W3-Professur für
Volkswirtschaftslehre mit
dem Schwerpunkt Internationale Wirtschaftspolitik abgelehnt, er verbleibt an der
Universität Bayreuth.
FAQ K A R R I E R E
Soll ich eine Professurvertretung
wahrnehmen?
Die Entscheidung, ob eine angetragene Professurvertretung übernommen wird, muss sehr häufig sehr schnell
gefällt werden. Hierbei können tatsächliche und/oder
rechtliche Fragen eine Rolle spielen. Die Professurvertretung ohne Ruf auf die zu vertretende Professur (Vertretung sine spe) kann in weiteren Bewerbungs- und Berufungsverfahren wertvoll sein, da der Lehrstuhlvertreter
regelmäßig den gesamten Aufgabenkanon der zu vertretenden Professur in Forschung, Lehre und Selbstverwaltung übernimmt. Daher tendieren die meisten Angesprochenen zur Übernahme einer Vertretung. In der Praxis
wird häufig auch im Rahmen noch nicht abgeschlossener
Berufungsverfahren schon während der Verhandlungen
mit dem Berufenen übergangsweise die Vertretung der
vakanten Professur angeboten (Vertretung cum spe).
Trotz des oft nachdrücklich geäußerten Wunsches zur –
zeitnahen – Entscheidung über die Wahrnehmung einer
Professurvertretung und des damit einhergehenden Entscheidungsdrucks sollten aber auch rechtliche Aspekte
einer Vertretung betrachtet werden. Zum Zwecke der
Absicherung einer bereits vorhandenen (Mittelbau-)
Stelle sollte diese etwa nicht sofort wegen der Wahrnehmung einer Professurvertretung gekündigt werden. Vielmehr wäre – sofern gewünscht – regelmäßig darauf hinzuwirken, dass zur Wahrnehmung einer Professurvertretung eine Beurlaubung ausgesprochen wird, damit nach
der Vertretung die bisherige Tätigkeit wieder aufgenommen werden kann. Endlich kommt es auch auf die konkreten Bedingungen der Professurvertretung an (Gehalt,
Nebenleistungen wie z.B. Reisekosten), die eine Kompatabilität mit den individuellen Verhältnisses des Professurvertreters herstellen oder ausschließen können.
Martin Hellfeier
Dr. Matthias Filser, Universität Liechtenstein, hat einen
Ruf der Universität Liechtenstein auf eine Assistenzprofessur für Technologie & Entrepreneurship angenommen.
Prof. Dr. Hanno Friedrich,
Technische Universität
Darmstadt, hat einen Ruf an
die Kühne Logistics University – Wissenschaftliche
Hochschule für Logistik und
Unternehmensführung Hamburg, auf eine Professur für
Freight Transportation: Modeling and Policy angenommen.
Dr. habil. Jochen Gönsch,
Universität Augsburg, hat einen Ruf an die Universität
Duisburg-Essen auf eine Pro-
fessur für Betriebswirtschaftslehre angenommen.
DAS K ARRIEREPORTAL FÜR WISSENSCHAF T UND FORSCHUNG
862
KARRIERE
PD Dr. Boris Hirsch, Friedrich-Alexander-Universität
Forschung & Lehre 10|15
Allgemeine Betriebswirtschaftslehre zum Wintersemester 2015/16 angenommen.
Prof. Dr. Elisabeth Müller,
Frankfurt School of Finance
Erlangen-Nürnberg, habilitierte sich, und es wurde ihm
die Lehrbefugnis für das
Fachgebiet Volkswirtschaftslehre und Ökonometrie erteilt.
& Management, hat einen
Ruf an die German Graduate
School of Management and
Law (GGS) Heilbronn auf
die Professur Entrepreneurship und Familienunternehmen angenommen.
Prof. Dr. Martin Quaas,
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, hat einen Ruf an
die Freie Universität Amsterdam/Niederlande auf die
Professur Environmental
Economics abgelehnt.
Prof. Dr. Moritz Schularick,
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, hat
einen Ruf an die Universität
zu Köln auf die W3-Professur für Wirtschaftsgeschichte
sowie einen weiteren Ruf an
die Georg-August-Universität
Göttingen auf die W3-Professur für Internationale Ökonomik erhalten.
Mathematik,
Physik und
Informatik
FAQ R E C H T
Prof. Dr. Thorsten Knauer,
Universität Bayreuth, hat einen Ruf an die Ruhr-Universität Bochum auf eine W3Professur für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere
Controlling, erhalten.
Prof. Dr. Dr. Sascha Kraus,
Universität Liechtenstein,
wurde zum Inhaber des
Lehrstuhls für Strategisches
Management und Entrepreneurship an derselben Hochschule ernannt.
Dr. Melanie Krause, Johann
Wolfgang Goethe-Universität
Frankfurt am Main, hat zum
01.09.2015 einen Ruf an die
Universität Hamburg auf eine Junior-Professur für
Volkswirtschaftslehre, insbesondere Makroökonomik,
angenommen.
Prof. Dr. Daniela Ludin,
Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg, hat einen
Ruf an die Hochschule Heilbronn, Campus Schwäbisch
Hall, auf eine Professur für
Dürfen Hochschullehrer Belohnungen und
Geschenke annehmen?
Beamtenrechtlich und strafrechtlich ist es Hochschullehrern grundsätzlich verboten, Belohnungen, Geschenke
oder sonstige Vorteile anzunehmen. Hierunter sind alle
wirtschaftlichen oder nichtwirtschaftlichen Vorteile zu
verstehen, auf die der Beamte keinen Anspruch hat. Beispielsweise gehören hierzu Einladungen zu Bewirtungen,
Übernachtungen oder auch zu Reisen. Geschützt
werden durch diese Normen die Lauterkeit des öffentlichen Dienstes und das Vertrauen der Allgemeinheit in
die Sachgerechtigkeit und „Nichtkäuflichkeit“ der Entscheidungsfindung im öffentlichen Dienst. Für angestellte
Hochschullehrer an staatlichen Hochschulen gelten
diese Regelungen entsprechend. Es ist unerheblich, ob
der Vorteil nur einem Dritte zugutekommt oder dem jeweiligen Amtsträger selbst. Reisekosten für Familienangehörige, die einen Hochschullehrer während eines Forschungssemesters begleiten, können daher zunächst nur
nach den allgemeinen beamtenrechtlichen Reisekostenerstattungen ersetzt werden. Auch „Upgrades“ der Flugreise durch eine andere Universität sind juristisch regelmäßig unzulässig. Ausnahmen hiervon sind grundsätzlich
nur mit Zustimmung der jeweils zuständigen Dienstbehörde denkbar. Diese straf- und beamtenrechtlichen Regelungen sind auch der Grund dafür, dass alle Drittmittelvorhaben ein universitäres Anzeigeverfahren durchlaufen müssen, um nicht eine Strafbarkeit wegen Vorteilsannahme zu riskieren. Die meisten Universitäten besitzen zudem interne Merkblätter zum Umgang mit Belohnungen und Geschenken. Dort werden auch Zuwendungen bis zu einer bestimmten wertmäßigen Grenze als
generell genehmigt normiert. Die Bagatellgrenze liegt oft
bei einem Wert zwischen fünf und fünfzig Euro. Hat ein
Hochschullehrer Zweifel, ob er eine bestimmte Zuwendung in Empfang nehmen darf, sollte er dies vor der Annahme des Vorteils immer zunächst mit seinem Dienstherrn klären.
Sascha Sven Noack
Dr. Eva Alice Christiane
Bittner, Universität Kassel,
hat einen Ruf an die Universität Hamburg auf eine Junior-Professur für Wirtschaftsinformatik, insbesondere Sozio-Technische Systemgestaltung, erhalten.
Prof. Eric Bodden, Ph.D.,
Technische Universität
Darmstadt, hat einen Ruf an
die Universität Paderborn
auf eine W3-Universitätsprofessur für Softwaretechnik
angenommen.
Dr. rer. nat. Frank-J. Meyer
zu Heringdorf, Universität
Duisburg-Essen, Fakultät für
Physik, wurde zum außerplanmäßigen Professor ernannt.
Dr. Meiko Jensen, Fachhochschule Kiel, hat einen Ruf an
die Universität Hamburg auf
eine Junior-Professur für ITSicherheit und Sicherheitsmanagement erhalten.
KARRIERE
10|15 Forschung & Lehre
Dr. Stefan Kontermann,
Technische Universität
Ruf an die Ludwig-Maximilians-Universität München auf
eine Professur für Informatik
mit dem Schwerpunkt Software und Computational
Systems Engineering abgelehnt.
Dr. habil. Elmar Schreiber,
ehemaliger Präsident der Jade Hochschule Oldenburg,
Clausthal, hat einen Ruf an
die Hochschule RheinMain
auf eine W2-Professur für
Optik und Photonik angenommen.
Dr. Klaus Kröncke, Universität Regensburg, hat zum
01.10.2015 einen Ruf an die
Universität Hamburg auf eine Junior-Professur für Mathematik, insbesondere Analysis und Differentialgeometrie, angenommen.
Prof. Dr. Walid Maalej, Universität Hamburg, hat einen
Ruf an die Universität Hamburg auf eine W2-Professur
für Informatik, insbesondere
angewandte Softwaretechnik, erhalten.
hat zum 1. September 2015
eine Professur mit der Denomination Mathematik und
Physik an der Jade Hochschule angenommen.
Univ.-Prof. Dr. Caroline
Sporleder, Universität Trier,
hat einen Ruf an die GeorgAugust-Universität Göttingen auf eine W3-Professur
für Digital Humanities ange-
Prof. Dr. Wim Martens, Universität Bayreuth, hat einen
Ruf an die Humboldt-Universität zu Berlin auf eine
W3-Professur für Algorithm
Engineering erhalten.
Prof. Dr. Verena Rieser, Heriot-Watt University Edinburgh, hat einen Ruf an die
Universität Hamburg auf eine W2-Professur für Sprachtechnologie erhalten.
Prof. Dr. Bernhard Rumpe,
RWTH Aachen, hat einen
863
DR E I F R AG E N AN:
Professor Dr. Ralph Ewerth,
Prodekan des Fachbereichs Elektrotechnik und Informationstechnik an
der Ernst-Abbe-Hochschule Jena
Im neuen Elektrotechnik/Informationstechnik-Studiengang an der Ernst-Abbe-Hochschule werden in den
ersten beiden Semestern nur Frauen zugelassen. Warum
können die Studentinnen sich nicht gemeinsam mit
ihren Kommilitonen für Technik begeistern?
Das können sie. Doch in den ersten zwei Semestern haben die Studentinnen die Wahl, alternativ im Frauenstudiengang zu studieren. So möchten wir die Frauen ansprechen, die sich für das Fach interessieren, aber Vorbehalte gegenüber einem männerdominierten Studium
haben, die nicht eine von drei Frauen unter 50 männlichen Studenten sein möchten bzw. nicht das Gefühl haben wollen, ständig zeigen zu müssen, dass sie genauso
gut wie die Männer sind.
Nach wie vor interessieren sich mehr Männer als Frauen
für technische Zusammenhänge. Ist das aus Ihrer Sicht
naturgegeben?
Nein, dem MINT-Nachwuchsbarometer 2014 der Körber-Stiftung zufolge ist dies nicht naturgegeben, sondern
vielmehr „hausgemacht“, z.B. durch Elternhaus und
Schule. Bereits im Vorschulalter gibt es Unterschiede
bzgl. des Interesses an Technik, und in der Schulzeit
werden die Unterschiede verstärkt.
Warum glauben Sie, dass die Frauen sich mithilfe Ihres
Projekts im Berufsleben später besser behaupten können?
Unsere künftigen Absolventinnen werden sich sehr gut
im Beruf behaupten, denn die Studieninhalte sind unverändert und allen Studierenden bieten wir beste Kontakte zu Unternehmen. So werden ca. 90 Prozent der
Abschlussarbeiten in Unternehmen angefertigt.
nommen und einen Ruf an
die Universität Stuttgart auf
eine W3-Professur mit Leitungsfunktion sowie ein Bleibeangebot der Universität
Trier abgelehnt.
Dr. Mathias Trabs, Humboldt-Universität zu Berlin
und Dauphine Université
Paris/Frankreich, hat einen
Ruf an die Universität Hamburg auf eine Junior-Professur für Mathematische Stochastik erhalten.
Prof. Dr. Andreas Weiler hat
den Ruf an die Technische
Universität München auf eine W3-Professur in theoretischer Elementarteilchenphysik angenommen und einen
Ruf an die Johannes Gutenberg-Universität Mainz abgelehnt.
PD Dr. Ralf Zimmermann,
Technische Universität
Braunschweig, habilitierte
sich, und es wurde ihm die
Lehrbefugnis für das Fach
Mathematik erteilt.
864
KARRIERE
Biologie, Chemie,
Geowissenschaften und
Pharmazie
Marcus Fulde, Ph.D., Tierärztliche Hochschule Hannover, wurde die Lehrbefugnis für das Fach Mikrobiologie erteilt.
Forschung & Lehre 10|15
Agrarwissenschaften,
Ernährungswissenschaften,
Veterinärmedizin
PD Dr. Christine B. Schmitt
habilitierte sich an der Fakultät für Umwelt und na-
Fach Pharmakologie und Toxikologie zuerkannt.
Dr. Daniela Mauceri, Universität Heidelberg, hat einen
Ruf an die Universität Heidelberg auf die Junior-Professur für Strukturelle Neurobiologie erhalten.
Prof. Dr. Tanja Weil, Universität Ulm, hat einen Ruf an
die Universität Heidelberg
auf die W3-Professur für Organische Chemie erhalten.
Ingenieurwissenschaften
Dr. Monika Grubbauer,
Technische Universität
Darmstadt, hat einen Ruf an
berg-Universität Mainz, habilitierte sich in dem Fach Molekulare Medizin.
türliche Ressourcen der Albert-Ludwigs-Universität
Freiburg in dem Fachgebiet
Landscape Management and
Nature Conservation.
Jun.-Prof. Dr. Steffi Wiedemann, Christian-AlbrechtsUniversität zu Kiel, hat einen
Ruf an die Hochschule
Rhein-Waal auf die W2-Professur für Nutztierwissenschaften und Umweltwirkungen erhalten.
Humanmedizin
die HafenCity Universität
Hamburg auf die Professur
Geschichte und Theorie der
Stadt angenommen.
Dr.-Ing. Christian Rembe,
Technische Universität
Clausthal, wurde zum Universitätsprofessor für das
Fach Messtechnik ernannt.
PD Dr. med. Markus Bosmann, Universitätsmedizin
Mainz der Johannes Guten-
PD Dr. Martin Albrecht,
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel,
wurde zum außerplanmäßigen Professor im Fach Experimentelle Anästhesiologie
ernannt.
PD Dr. rer. nat. habil. med.
Friederike Berberich-Siebelt, Universität Würzburg,
habilitierte sich in dem Fach
Immunologie.
Dr. Sven Diederichs, Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) und Pathologi-
Prof. Dr. Barbara Hoffmann,
Heinrich-Heine-Universität
Düsseldorf, hat einen Ruf an
die Universität Halle-Wittenberg auf eine W3-Professur
für Epidemiologie und Medizinische Biometrie erhalten.
Prof. Dr. Christiane Kugler,
Universität Witten/Herdecke,
hat einen Ruf an die Universität Halle-Wittenberg auf eine W2-Professur für Gesundheits- und Pflegewissenschaft
erhalten.
sches Institut am Universitätsklinikum Heidelberg, hat
einen Ruf an die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg auf
eine W3-Professur für Onkologische Forschung in der
Thoraxchirurgie angenommen. Zusätzlich wird er weiterhin die Abteilung „RNABiologie & Krebs“ am DKFZ
in Heidelberg leiten.
PD Dr. med. Frank Haubner, Universität Regensburg,
habilitierte sich, und es wurde ihm die Lehrbefugnis für
das Fach Hals-Nasen-Ohrenheilkunde erteilt.
PD Dr. Christoph Heintze,
Charité – Universitätsmedizin Berlin, hat einen Ruf an
die Universität Halle-Wittenberg auf eine W3-Professur
für Allgemeinmedizin erhalten.
Dr. rer. nat. Kerstin Hill,
Universität Leipzig, habilitierte sich, und es wurde ihr
die Lehrbefugnis für das
PD Dr. Martin Landsberger,
Universität Greifswald, habilitierte sich, und es wurde
ihm die Lehrbefugnis für Pathophysiologie und Pathobiochemie erteilt.
PD Dr. Sven Mahner, Universitätsklinikum Hamburg-
Eppendorf, hat einen Ruf an
die Ludwig-MaximiliansUniversität München auf die
W3-Professur für Frauenheilkunde und Geburtshilfe angenommen.
Dr. med. Chirojit Mukherjee,
MBBS, M.D., Helios Klinik
für Herzchirurgie Karlsruhe,
habilitierte sich an der Universität Leipzig, und es wurde ihm die Lehrbefugnis für
das Fach Anästhesiologie
/' (&')
,,,(*))'()%!%# Forschung & Lehre - Leserreisen
STUDIENREISE VOM 16. BIS 25. MÄRZ 2016
Andalusien
Begegnung von Morgenland und Abendland
Verehrte Leserinnen und Leser,
REISELEISTUNGEN
begleiten Sie uns auf eine Studienreise in den reizvollen Süden Spaniens
und entdecken Sie eine Region, die in den vergangenen Jahrhunderten
von den verschiedensten Kulturen geprägt war. Beinahe 800 Jahre
dauerte die Herrschaft der Mauren und nach ihrer Vertreibung im Jahre
1492 hinterließen sie der iberischen Halbinsel unschätzbar wertvolle
Zeugnisse ihrer Kunst und Kultur. In einer großartigen Landschaft voller
Naturschönheit verschmolzen antikes Wissen, maurisches Erbe und
christliche Tradition zu einer einmaligen Kultur.
Unsere zehntägige Studienreise beginnt in der maurischen Residenzstadt
Granada, wo wir die Alhambra, den märchenhaften Königspalast der
arabischen Herrscher, bewundern. Anschließend erleben wir Córdoba
als „Stadt der drei Kulturen“. Die berühmte Mezquita gehört zu den
herausragenden Leistungen arabischer Kunst und Architektur. Nach dem
Besuch der römischen Nekropole von Carmona erreichen wir mit Sevilla
die faszinierende Hauptstadt Andalusiens. Die gotische Kathedrale mit
der Giralda und der
kostbar ausgestattete
Córdoba●
Guadalquivir
Alcázar erzählen aus
●
Ecija
Sevilla● ●
Granada
der glanzvollen VerCarmona
●
gangenheit der wohlRonda
Jerez ● Arcos
●
habenden Stadt.
●
●
Cádiz ●
●
Novo ●● Vejer de la Frontera
Sancti Petri Cabo de Trafalgar
Málaga
Nach den vielfältigen Eindrücken der
ersten sechs Tage
fahren wir weiter an die spanische Atlantikküste nach Novo Sancti Petri.
Ausgehend von unserem komfortablen Standorthotel unternehmen wir
abwechslungsreiche Ausflugsfahrten, die zum Cabo de Trafalgar und auf
der „Route der Weißen Dörfer“ nach Ronda führen. Ein besonderes
Erlebnis ist der Besuch der königlich andalusischen Hofreitschule in
Jerez de la Frontera.
Mittelmeer
Flug mit Air Berlin oder einer anderen namhaften Fluggesellschaft
nach Málaga
ROTALA Studien-Reiseleitung während der gesamten Reise
Sechstägige Rundreise mit Besuch von Granada, Córdoba und Sevilla
Dreitägiger Aufenthalt an der Costa de la Luz mit interessanten
Ausflugsfahrten
Besuch der Hofreitschule und einer Sherrybodega in
Jerez de la Frontera
Unterbringung in Hotels der Drei- und Vier-Sterne-Kategorie,
in Novo Sancti Petri im beliebten ****Hotel Playa la Barrosa/
Barrosa Park
Doppel- und gegen Zuschlag Einzelzimmer
Zimmer mit Bad und/oder Dusche, WC, Sat-TV und Klimaanlage
Zimmer mit seitlichem oder direktem Meerblick gegen Zuschlag
Halbpension mit Frühstücksbuffet und Abendessen, in
Novo Sancti Petri mit reichhaltigen Buffets
Reisepreissicherungsschein
Ausführliche Reiseunterlagen mit Reiseliteratur
REISEPREISE PRO PERSON IN EURO
Düsseldorf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1.598,–
Frankfurt und München . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1.655,–
Berlin und Stuttgart . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1.638,–
Einzelzimmer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .288,–
Zimmer mit Meerblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .58,–
Weitere Abflughäfen auf Anfrage.
WEITERE LESERREISEN 2016
Apulien
Baltikum
Rumänien
| Studienreise vom 3. bis 10. Mai 2016
| Studienreise vom 15. bis 23. Juli 2016
| Studienreise vom 14. bis 22. September 2016
INFORMATIONS-COUPON
Ich bitte um die unverbindliche Zusendung des Sonderprogramms und der Anmeldeunterlagen
für:
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Mit der Vorbereitung und Durchführung der Leserreisen wurde der Studienreise-Veranstalter ROTALA beauftragt.
KARRIERE
und Intensivmedizin zuerkannt.
PD Dr. med. Claudia Ott,
Universität Regensburg, habilitierte sich, und es wurde
ihr die Lehrbefugnis für das
Fach Innere Medizin erteilt.
PD Dr. Johanna PreussWössner, Medizinische Fakultät und Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, hat
den Ruf auf eine W3-Professur für Rechtsmedizin an der
Medizinischen Fakultät angenommen.
PD Dr. med. Markus Resch,
Universität Regensburg, habilitierte sich, und es wurde
ihm die Lehrbefugnis für das
Fach Innere Medizin erteilt.
PD Dr. Martin Schneider,
Universität Heidelberg, hat
einen Ruf an die Universität
Heidelberg auf die W3-Professur Translationale Chirurgische Onkologie angenommen.
Prof. Dr. Hendrik Treede,
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, hat einen
Ruf an die Universität HalleWittenberg auf eine W3-Professur für Herzchirurgie zum
01.09.2015 angenommen.
PD Dr. med. vet. Anja Wege,
Universität Regensburg, habilitierte sich, und es wurde
ihr die Lehrbefugnis für das
Fach Experimentelle Gynäkologie erteilt.
PD Dr. med. Johannes Zellner, Universität Regensburg,
habilitierte sich, und es wurde ihm die Lehrbefugnis für
das Fach Orthopädie und
Unfallchirurgie erteilt.
Forschung & Lehre 10|15
Rektoren,
Präsidenten
und Kanzler
Professor Rüdiger Althaus ist
für die Amtszeit von zwei
Jahren zum neuen Rektor
der Theologischen Fakultät
Paderborn gewählt worden.
Zur neuen Prorektorin der
Theologischen Fakultät Paderborn wurde Frau Professorin Maria Neubrand gewählt.
Professor Klaus-Dieter Barbknecht ist neuer Rektor der
TU Bergakademie Freiberg.
Er tritt die Nachfolge von
Bernd Meyer an, der nach
zwei Amtsperioden nicht
wieder kandidieren durfte.
Barbknecht ist seit 2012 Honorarprofessor für Energiewirtschaftsrecht an der TU in
Freiberg.
Professor Matthias Benad,
Kirchliche Hochschule Wuppertal/Bethel wurde vom Se-
Ehrlich die Amtsgeschäfte
von Prorektor Prof. Martin
Bruns übernehmen.
Dr. Evelyn Ehrenberger wurde zur neuen Präsidentin der
Hochschule der Bayerischen
Wirtschaft (HDBW) gewählt.
Professor Michael Weber,
Leiter des Instituts für Medieninformatik wurde zum
neuen Präsidenten der Universität Ulm gewählt. Er
wird zum 1. Oktober 2015
die Nachfolge von Professor
Foto: Volkmar Könneke
866
nat für die Amtszeit vom
1.10.2015 bis zum 30.9.2016
zum Rektor wiedergewählt.
Die richtigen Kandidaten finden.
Beim ersten Versuch.
www.leaders-in-science.de
Professor Robert Ehrlich
wurde zum neuen Rektor der
Hochschule für Musik
Hanns Eisler in Berlin für
die Amtszeit von vier Jahren
gewählt. Zum Wintersemester 2015/16 wird Robert
Karl Joachim Ebeling antreten. Professor Michael Weber forscht und lehrt seit
mehr als 20 Jahren an der
Universität Ulm.
Ihre Meldung über Habilitationen und Berufungen können
Sie auch per E-Mail an Marita Burkhardt senden:
[email protected]
KARRIERE
10|15 Forschung & Lehre
Impressum
22. Jahrgang in Fortführung der Mitteilungen des Deutschen Hochschulverbandes
(43 Jahrgänge)
Herausgegeben im Auftrage des Präsidiums des Deutschen Hochschulverbandes
ISSN: 0945-5604; erscheint monatlich
Deutscher Hochschulverband
867
Informationsservice
Präsident:
Bernhard Kempen, Univ.-Professor, Dr.
Vizepräsidenten:
Ulrich Schollwöck, Univ.-Professor, Dr. (Erster Vizepräsident)
Bernd Helmig, Univ.-Professor, Dr.
Josef Pfeilschifter, Univ.-Professor, Dr.
Ilona Rolfes, Univ.-Professorin, Dr.
Claudia Solzbacher, Univ.-Professorin, Dr.
Daniela Wawra, Univ.-Professorin, Dr.
Ehrenpräsident: Hartmut Schiedermair, Univ.-Professor, Dr., Dr. h.c.
Geschäftsführer: Michael Hartmer, Dr.
Geschäftsstelle des Deutschen Hochschulverbandes:
Rheinallee 18-20, 53173 Bonn,
Tel.: (0228) 902 66-66; Fax: (0228) 902 66-80
E-Mail: [email protected]
Internet: www.hochschulverband.de
Forschung & Lehre
Redaktion:
Felix Grigat, M.A. (verantwortl. Redakteur), Michael Hartmer, Dr.,
Friederike Invernizzi, M.A., Ina Lohaus, Vera Müller, M.A.
Design-Konzept: Agentur 42, Mainz
Titelfoto: Fotolia (© beawolf)
Grafik und Layout: Robert Welker
Weitere Mitarbeiter dieser Ausgabe:
Martin Hellfeier, Dr., Rechtsanwalt im Deutschen Hochschulverband
Sascha Sven Noack, Rechtsanwalt im Deutschen Hochschulverband
Birgit Ufermann, Rechtsanwältin im Deutschen Hochschulverband
Beiträge, die mit Namen oder Initialen des Verfassers gekennzeichnet sind, stellen nicht
in jedem Falle die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers dar. Für unverlangt
eingesandte Manuskripte kann keine Haftung übernommen werden.
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit des Textes wird häufig die kürzere, männliche
Schreibweise verwendet. Es wird betont, dass dies als Synonym für die männliche und
weibliche Form vereinfacht verwendet wird und alle männlichen und weiblichen Personen gleichberechtigt angesprochen werden.
Zitierweise: Forschung & Lehre
Verlag und Redaktion:
Rheinallee 18-20, 53173 Bonn
Tel.: (02 28) 902 66-15
Fax: (02 28) 902 66-90
E-Mail: [email protected]
Internet: www.forschung-und-lehre.de
Forschung & Lehre will den Lesern weitere Informationsquellen erschließen und übersendet gegen eine Kostenpauschale (Betrag incl. Portokosten) folgende Unterlagen:
(Bestellungen bitte an Forschung & Lehre, Fax: 0228/9026680,
E-Mail: [email protected])
Die Gesetze zur Reform der
W-Besoldung des Bundes
und der Länder
Baden-Württemberg,
Bayern,
Berlin
Brandenburg
Bremen,
Hamburg,
Hessen,
Mecklenburg-Vorpommern,
Niedersachsen,
NRW,
Rheinland-Pfalz,
Saarland
Sachsen,
Sachsen-Anhalt,
Schleswig-Holstein und
Thüringen
stehen zusammen mit Informationen des DHV als pdf
zur Verfügung unter
www.hochschulverband.de
– Infocenter – W-Portal.
A 314 | Drittes Hochschulrechtsänderungsgesetz Baden-Württemberg (Entwurf,
Stand: 15.10.2013) u. Stellungnahme des DHV,
280 Seiten, 12,- €.
Bezugsgebühr:
Abonnement 70,00 Euro zzgl. Porto. Für Mitglieder des DHV durch Zahlung
des Verbandsbeitrages. Einzelpreis 7,00 Euro zzgl. Porto.
Bankverbindung:
Commerzbank AG Bonn
IBAN: DE 77 3708 0040 0268 3672 00; BIC: DRESDEFF370
Anzeigenabteilung:
Gabriele Freytag, Tel.: (0228) 902 66-39
Angelika Miebach, Tel.: (0228) 902 66-23
Sabine Engelke, Tel.: (0228) 902 66-59
Rheinallee 18-20, 53173 Bonn
Fax: (0228) 902 66-90
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Preisliste Nr. 44 vom 1.1.2015
Forschung & Lehre wird auf chlorfreiem Papier gedruckt und ist recyclebar.
Druckauflage:
32.300 Exemplare (IVW 2/2015)
Beilage:
DHV-Seminare 2015/2016
A 319 | Entwurf eines Zehnten Gesetzes zur Änderung
dienstrechtlicher Vorschriften
und weitere dienstrechtliche
Änderungen Hamburg (Stand:
26.8.2014) und Stellungnahme des DHV, 26 S., 3,- €.
A 325 | Entwurf eines
Hamburgischen Gesetzes
zur Besoldungs- und Beamtenversorgungsanpassung
2015/2016 und zur Änderung dienstrechtlicher Vorschriften (Stand: Juli 2015)
und Stellungnahme des
DHV, 37 Seiten, 4,50 €.
A 324 | Entwurf der Landesregierung Hessen für ein Gesetz zur Änderung hochschulrechtlicher Vorschriften (Stand:
Mai 2015) und Stellungnahme des DHV, 40 S., 4,50 €.
A 317 | Gesetzentwurf über
die Feststellung des Haushaltsplans für die Haushaltsjahre 2015 und 2016 Bayern
und Stellungnahme des DHV,
20 Seiten, 3,- €.
A 323 | Anhörungsentwurf
eines Gesetzes zur Stärkung
der Beteiligungsstruktur innerhalb der Hochschulen
Niedersachsen (Stand:
6.2.2015) und Stellungnahme
des DHV, 47 Seiten, 4,50 €.
A 312 | Gesetz zur Neuregelung des Hochschulrechts des
Landes Brandenburg vom
28.4.2014, 59 Seiten, 6,50 €.
A 315 | Hochschulzukunftsgesetz NRW vom 11. September 2014 (Lesefassung),
143 Seiten, 8,- €.
A 321 | Entwurf des 3. Hochschulreformgesetzes, Artikel
1, Änderung des Bremischen
Hochschulgesetzes (Stand:
22.1. 2015) und Stellungnahme des DHV, 17 Seiten, 3,- €.
A 320 | Entwurf einer Neufassung der Leistungsbezügeverordnung Schleswig-Holstein (Stand: August 2014)
und Stellungnahme des
DHV, 5 Seiten, kostenlos.
Druck:
L.N. Schaffrath GmbH & Co. KG DruckMedien, Postfach 1452, 47594 Geldern
A 322 | Entwurf eines Gesetzes zur Besoldungsanpassung
Bremen (Stand: 5.5.2015) und
Stellungnahme des DHV, 33
Seiten, 4,50 €.
868
AKADEMISCHER STELLENMARKT
Stellenmarkt
Veranstaltungen
Stiftungen | Preise
Forschung & Lehre 10|15
Laser-/Plasmatechnik (Technische Hochschule Wildau) ............................875
Leiterin/Leiter des Fraunhofer-Instituts für Solare
Energiesysteme ISE in Freiburg in Personalunion mit
einer Professur für Solare Energiesysteme im Institut
für Nachhaltige Technische Systeme
(Fraunhofer-Gesellschaft und Albert-Ludwigs-Universität Freiburg)...............872
Medizinische Informatik (Schwerpunkte assistierende
Gesundheitstechnologien und Unfallforschung)
(Technische Universität Braunschweig) .................................................................874
Mensch-Maschine-Integration
Professuren
Geistes- und Sozialwissenschaften
Allgemeine Psychologie II (Wahrnehmung und Kognition)
(Christian-Albrechts-Universität zu Kiel)...............................................................884
Direktorin/Direktor des Hannah Arendt Instituts für
Totalitarismusforschung e.V. verbunden mit der
Professur für Totalitarismusforschung
(Technische Universität Dresden) ............................................................................870
Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt international
vergleichende und interkulturelle Bildungsforschung
(Universität der Bundeswehr München) ................................................................877
Physikalische Chemie (Lehrstuhl für Physikalische
Chemie II) (Universität Bayreuth) .....................................................................882
Radiologie (Universitätsmedizin Rostock) ............................................................883
Technische Mechanik und Maschinenkonstruktion
(Technische Hochschule Wildau)............................................................................875
Urologie (Julius-Maximilians-Universität Würzburg) .........................................881
Visuelle Szenenanalyse (Universität Siegen) ..................................................869
Werkstoffe der elektrochemischen Speicher (im Jülicher
Modell) (Universität Duisburg-Essen und Forschungszentrum Jülich).......885
(Universität der Bundeswehr München) ................................................................878 Juniorprofessuren: Geistes- und Sozialwissenschaften
Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt
Feministische Theologie und Theologische
Organisationspädagogik (Universität der Bundeswehr München) ......878
Geschlechterforschung (Kirchliche Hochschule Wuppertal/Bethel)...869
Europäisch-jüdische Studien (Universität Potsdam).................................876
Fachdidaktik Chinesisch als Fremdsprache
Juniorprofessuren: Naturwissenschaften | Medizin
(Georg-August-Universität Göttingen)....................................................................886 Methoden komplexer Avioniksysteme (Universität Stuttgart)............881
Klinische Psychologie: Trauma und Krisenbewältigung
Organische Strukturchemie
(Universität der Bundeswehr München) ................................................................879
(Julius-Maximilians-Universität Würzburg) ..........................................................888
Klinische Psychologie und Psychotherapie
(Universität der Bundeswehr München) ................................................................879
Medizinmanagement und Versorgungsforschung
Verwaltung | Management | Fachkräfte
(Universität Bayreuth) ................................................................................................880
Entwicklungssoziologie (Universität Bayreuth) ............................................884 Dozent/-in für Soziale Arbeit (Grundlagen der Methoden)
(Berufsakademie Sachsen) ........................................................................................889
Neutestamentliche Exegese und Theologie
(Theologische Hochschule Ewersbach) ..................................................................883 Dozent/-in im Studiengang Handel und Internationales
Operations and Supply Chain Management
Management – Schwerpunkt Außenhandel und
(Technische Universität München)..........................................................................875
Internationales Management (Berufsakademie Sachsen) ...................889
Philosophie des Mittelalters
Dozent/-in im Studiengang Handel und Internationales
(Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn).............................................884
Management – Schwerpunkt Handel, Vertriebs- und
Praktische Philosophie (Universität Bayreuth)..............................................869
Kooperationsmanagement (Berufsakademie Sachsen) .........................889
Praktische Theologie (Theologische Hochschule Ewersbach).....................883 Rektorin/Rektor (Westfälische Wilhelms-Universität Münster) ...................889
Sozialstrukturanalyse, insb. Arbeit und Organisation
Strategische/r Projektmanger/in (Universität Hohenheim) ...................888
(Universität Potsdam und Wissenschaftszentrum Berlin
für Sozialforschung) ....................................................................................................887
Verfassungs-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte
Wiss. Mitarbeiter | Doktoranden | Postdocs
(Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn).............................................886
Volkswirtschaftslehre, insb. Ressourcen- und
Wissenschaftliche/-er Mitarbeiter/-in im Bereich
Energieökonomik (Technische Universität Kaiserslautern) .....................886
NanoScience/Raster-Kraftmikroskopie (Universität Osnabrück) ...888
Naturwissenschaften | Medizin
Biological Signalling Research (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Forschungsförderung | Preise
und BIOSS – Zentrum für Biologische Signalstudien) .......................................879
Experimentelle Nanophysik (Universität Siegen) .......................................870 BKK Innovationspreis Gesundheit 2015 (BKK Landesverband Süd)..U4
Ingenieurgeologie und Umweltgeotechnik
Communicator-Preis 2016 (Deutsche Forschungsgemeinschaft DFG)...809
(Technische Universität Bergakademie Freiberg)..................................................871 Innovationspreis (Stiftung Familie Klee) .............................................................U3
IT-Sicherheit in Verkehrssystemen
TUM Research Excellence Award in Innovation & Leadership
(Universität der Bundeswehr München) ................................................................877
2016 (Peter Pribilla-Stiftung und Technische Universität München) ...............807
Kardiologie (Universitätsmedizin Rostock) ..........................................................880 Wissenschaftlerrückkehrprogramm
(German Scholars Organization e.V. und Carl-Zeiss-Stiftung)..............................813
Konstruktiver Ingenieurbau für Infrastrukturprojekte
(Jade Hochschule – Studienort Oldenburg)..........................................................882 Wissenschaftsstiftung des Jahres (Deutsche Universitätsstiftung und
Dr. Jürgen Rembold Stiftung zur Förderung des bürgerlichen Engagements) ....841
Konstruktion/CAD (Technische Hochschule Wildau)..................................871
AKADEMISCHER STELLENMARKT
10|15 Forschung & Lehre
869
Ausstellungen | Veranstaltungen
Akademische Weiterbildung, Konferenz in Berlin
(Friedrich-Ebert-Stiftung) ...........................................................................................831
DHV-Symposium 2015 – Familie im Spiegel der
Wissenschaft (Deutscher Hochschulverband)................................................857
Gemeinsam Wissen schaffen! Online Konsultation zur
Citizen Science Strategie 2020 für Deutschland
(Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH – UFZ) ...............................815
Hamburger Personalrechtstag für Wissenschaft und
Forschung (Hochschulkanzler e.V.)...................................................................837
Internationaler Mitarbeitereinsatz in Wissenschaft und
Forschung (Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH) ........819
Schrödingers Katze (Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft
und Wissenschaftszentrum Bonn) ...........................................................................843
Roboterethik, Tagung in Berlin (Daimler und Benz Stiftung) .................U2
PROFESSUREN
Zertifikat seit 2006
audit familiengerechte
hochschule
Die Universität Bayreuth ist eine forschungsorientierte Universität mit international kompetitiven und interdisziplinär ausgerichteten Profilfeldern in
Forschung und Lehre. An der Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Bayreuth ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine
W 2- / W 3-Professur
für Praktische Philosophie
im Rahmen des „Bayreuth Track“ im Beamtenverhältnis auf Lebenszeit
(W 2) zu besetzen. Die Stelleninhaberin / Der Stelleninhaber kann bei dauerhaft herausragenden Leistungen in Forschung und Lehre im Rahmen des
Bayreuth-Track-Konzepts für die Personalentwicklung von Professorinnen
und Professoren an der Universität Bayreuth auf eine W 3-Professur übernommen werden.
Die Bewerberinnen und Bewerber sollen in Praktischer Philosophie international ausgewiesen sein und einen Hintergrund an der Schnittstelle von
Philosophie und Ökonomie aufweisen. In der Forschung wird erwartet, dass
die Bewerberin / der Bewerber die kollaborativen Forschungsaktivitäten des
Fachbereichs Philosophie einschlägig ergänzt. Forschungsschwerpunkte
können Epistemische und Praktische Rationalität, Metaethik oder Verantwortung sein.
Die Professur wirkt maßgeblich an den entscheidungsorientierten BA- und
MA-Programmen „Philosophy & Economics“ mit. Die Fähigkeit zu einer
kompetenten und engagierten Lehre in den für „Philosophy & Economics“
einschlägigen Bereichen der Praktischen Philosophie und Ökonomie ist
unabdingbar.
Es gelten die Einstellungsvoraussetzungen für Professorinnen und Professoren
an Universitäten des Freistaates Bayern (Art. 7 und Art. 10 Abs. 3 BayHSchPG).
Nähere Informationen finden Sie unter www.uni-bayreuth.de (Universität /
Stellenangebote).
Die Universität Bayreuth strebt danach, die Vielfalt ihres Professorenkollegiums weiter zu erhöhen. Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen,
die mehr Vielfalt in das Forschungs- und Lehrprofil der Universität Bayreuth
einbringen, werden daher nachdrücklich um ihre Bewerbung gebeten. Dies
betrifft insbesondere Wissenschaftlerinnen und internationale Bewerbende.
Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.
Bewerberinnen und Bewerber mit Kindern sind sehr willkommen. Die Universität Bayreuth ist zertifiziert als Familiengerechte Hochschule, hat erfolgreich am HRK-Audit „Internationalisierung der Hochschule“ teilgenommen
und bietet einen Dual Career Support.
Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf mit wissenschaftlichem Werdegang, Zeugnisse, Urkunden, Schriftenverzeichnis, Darstellung
der wissenschaftlichen Arbeitsgebiete und Verzeichnis der Lehrveranstaltungen) und einer Darstellung der wissenschaftlichen Arbeitsgebiete und
philosophischen Lehrmethoden werden bis zum 22. 10. 2015 erbeten an den
Dekan der Kulturwissenschaftlichen Fakultät, Universität Bayreuth, 95440
Bayreuth. Gleichzeitig bitten wir Sie, Ihre Bewerbung in elektronischer Form
(möglichst in einer einzigen PDF-Datei) an [email protected] zu
senden.
Die Universität Siegen ist mit ca. 18.500 Studierenden, ca. 1.900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, davon ca. 1.200 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, eine innovative und interdisziplinär ausgerichtete Universität. Sie bietet mit einem breiten Fächerspektrum von den Geistes- und
Sozialwissenschaften über die Wirtschaftswissenschaften bis zu den Natur- und Ingenieurwissenschaften ein hervorragendes Lehr- und Forschungsumfeld mit zahlreichen inter- und transdisziplinären Forschungsprojekten. Die Universität Siegen bietet vielfältige Möglichkeiten, Beruf und
)DPLOLH]XYHUHLQEDUHQ6LHLVWGHVZHJHQVHLWDOVIDPLOLHQJHUHFKWH+RFKVFKXOH]HUWL¿]LHUW
und bietet einen Dual Career Service an.
In der Naturwissenschaftlich-Technischen Fakultät ist im Department Elektrotechnik und Informatik
im Rahmen des DFG-Graduiertenkollegs 1564 - Imaging New Modalities - zum nächstmöglichen
Zeitpunkt eine
Universitätsprofessur
(Bes.-Gr. W2 ÜBesG NRW)
für Visuelle Szenenanalyse
zu besetzen. Die Professur ist auf 5 Jahre nach Antritt der Stelle befristet.
Das DFG-Graduiertenkolleg 1564 befasst sich mit der Erforschung der sensorischen Grundlagen
für die Entfernungsmessung und für die Detektion von THz- und multispektralen Bilddaten sowie
mit der Entwicklung neuer algorithmischer Grundlagen für die Verarbeitung und Analyse monound multimodaler Datenströme aus diesen neuen Sensoren.
Gesucht ist eine interdisziplinär ausgerichtete Forscherpersönlichkeit, die ihre Expertise im Feld
der visuellen Szenenanalysis aktiv mit den Forschungsarbeiten im Graduiertenkolleg im Bereich
der Sensordatenverarbeitung verknüpft. Hierzu wird ein international ausgewiesenes ForschungsSUR¿OHUZDUWHWPLW6FKZHUSXQNWLQHLQHPRGHUPHKUHUHQGHUIROJHQGHQ)RUVFKXQJVWKHPHQDXV
dem Bereich der visuellen Szenenanalyse:
'HWHNWLRQ.ODVVL¿NDWLRQ(UNHQQXQJXQG9HUIROJXQJYRQ2EMHNWHQ
6HPDQWLVFKH,QWHUSUHWDWLRQYRQ0HKUREMHNWV]HQHQ
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6]HQHQDQDO\VHDQKDQGYRQPXOWLSOHQYLVXHOOHQ6HQVRUHQ
- Szenenanalyse in Videodaten
In der Lehre wird ein aktiver Beitrag in der Grundlagenausbildung der Informatik inkl. Exportveranstaltungen sowie eine Mitwirkung an den Veranstaltungen der Informatik-Vertiefungen „Visual
Computing“ und „Medizininformatik“ erwartet.
Die Einstellungsvoraussetzungen sind neben den allgemeinen dienstrechtlichen Voraussetzungen
ein abgeschlossenes Hochschulstudium, pädagogische Eignung, die besondere Befähigung zu
wissenschaftlicher Arbeit, die in der Regel durch die Qualität einer Promotion nachgewiesen wird,
zusätzliche wissenschaftliche Leistungen, die ausschließlich und umfassend im Berufungsverfahren
bewertet werden. Die zusätzlichen wissenschaftlichen Leistungen werden im Rahmen einer Juniorprofessur, einer Habilitation oder einer Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin bzw. als wissenschaftlicher Mitarbeiter an einer Hochschule oder außeruniversitären Forschungseinrichtung oder
im Rahmen einer sonstigen wissenschaftlichen Tätigkeit erbracht. Bei Vorliegen der persönlichen
Voraussetzungen erfolgt die Einstellung in ein Beamtenverhältnis auf Zeit. Das Dienstverhältnis
ist auf fünf Jahre befristet.
Die Universität Siegen strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen in Forschung und Lehre an.
(QWVSUHFKHQGTXDOL¿]LHUWH:LVVHQVFKDIWOHULQQHQZHUGHQXPLKUH%HZHUEXQJJHEHWHQ6RIHUQGLHHQW
sprechenden Voraussetzungen vorliegen, ist eine Förderung der Professur aus dem Professorinnenprogramm des Bundes und der Länder zur Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern
in Wissenschaft und Forschung an deutschen Hochschulen (Professorinnenprogramm II) vorgesehen.
%HZHUEXQJHQHQWVSUHFKHQGTXDOL¿]LHUWHU6FKZHUEHKLQGHUWHUVLQGHUZQVFKW
Richten Sie Ihre Bewerbungen in englischer Sprache mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf,
Zeugniskopien, Schriftenverzeichnis, Aufstellung von Lehrveranstaltungen, Verzeichnis von Drittmittelprojekten sowie Forschungs- und Lehrkonzept) bis zum 30.10.2015 an den Dekan der Fakultät IV,
Universität Siegen, D-57068 Siegen.
:HLWHUH,QIRUPDWLRQHQEHUGDV')**UDGXLHUWHQNROOHJXQGGLH8QLYHUVLWlW6LHJHQ¿QGHQ6LHDXI
unserer Homepage www.grk1564.uni-siegen.de bzw. www.uni-siegen.de.
An der
Kirchlichen Hochschule Wuppertal/Bethel
ist zum 1. Oktober 2016 eine Juniorprofessur (W 1)
Feministische Theologie und
Theologische Geschlechterforschung
zu besetzen.
Zu den Aufgaben gehören selbständige Lehrveranstaltungen in den
grundständigen und weiterbildenden Studiengängen unter Zuordnung
zu einem der an der Hochschule vertretenen Fächer, Forschung mit
dem Ziel weiterer Qualifikationen und Beteiligung an den Gremien und
am Leben der Hochschule.
Vorausgesetzt werden Erstes und Zweites theologisches Examen, die
Ordination bzw. Ordinationsfähigkeit und eine qualifizierende Promotion.
Die Besetzung erfolgt zunächst für drei Jahre. Eine Verlängerung auf bis
zu sieben Jahre wird angestrebt. Zum Antritt der Stelle wird die Wohnortverlegung in die Hochschulregion erwartet.
Bewerbungen werden bis zum 30. November 2015 erbeten an, den
Rektor der Kirchlichen Hochschule Wuppertal/Bethel, Missionsstr.
9b, 42285 Wuppertal.
870
AKADEMISCHER STELLENMARKT
An der Philosophischen Fakultät ist in einem gemeinsamen Berufungsverfahren zum nächstmöglichen Zeitpunkt die Stelle
der Direktorin/des Direktors
des Hannah-Arendt-Instituts für Totalitarismusforschung e. V.
an der TU Dresden
verbunden mit der
Professur (W3) für Totalitarismusforschung
zu besetzen. Die Stelle der Direktorin/des Direktors wird befristet für die Dauer von fünf Jahren
besetzt. Eine Wiederbestellung ist möglich.
Das Hannah-Arendt-lnstitut für Totalitarismusforschung e. V. an der TU Dresden (HAIT) hat laut
§ 1 seiner Satzung vornehmlich die Aufgabe, in interdisziplinärer Arbeit von Historikerinnen und
Historikern sowie Sozialwissenschaftlerinnen und Sozialwissenschaftlern die politischen und gesellschaftlichen Strukturen von NS-Diktatur und SED-Regime sowie ihre Folgen für die Gestaltung
der deutschen Einheit zu analysieren.
Die zukünftige Stelleninhaberin/Der zukünftige Stelleninhaber soll das Fach, für das sie/er
wissenschaftlich ausgewiesen ist, an der TU Dresden in Forschung und Lehre im Umfang eines
reduzierten Deputats in den Studiengängen der Philosophischen Fakultät vertreten. Das Aufgabengebiet umfasst die interdisziplinäre Erforschung von Autoritarismen/Totalitarismen und deren
gesellschaftliche Folgen in historischer, empirischer sowie theorieorientierter und komparativer
Perspektive. Die Mitwirkung in der akademischen Selbstverwaltung sowie die Fähigkeit und Bereitschaft, Lehrveranstaltungen in englischer Sprache anzubieten, werden vorausgesetzt.
Erwartet werden ein historischer oder sozialwissenschaftlicher Schwerpunkt in der Geschichte
des 20. und 21. Jahrhunderts, eine breite und gut ausgewiesene Lehrerfahrung sowie Erfahrungen in interdisziplinärer Forschung und der Organisation und Führung von wissenschaftlichen
Einrichtungen. Ferner sind Erfahrungen in internationaler Wissenschaftskooperation sowie in der
Einwerbung von Drittmitteln erwünscht. Die Berufungsvoraussetzungen des § 58 SächsHSFG sind
zu erfüllen.
Die TU Dresden ist bestrebt, den Anteil der Professorinnen zu erhöhen und fordert deshalb Frauen
ausdrücklich auf, sich zu bewerben. Auch die Bewerbungen Schwerbehinderter sind besonders
ZLOONRPPHQ'LH8QLYHUVLW½WLVWHLQH]HUWLÞ]LHUWHIDPLOLHQJHUHFKWH+RFKVFKXOHXQGYHUIÕJWÕEHU
einen Dual Career Service. Sollten Sie zu diesen oder verwandten Themen Fragen haben, steht
Ihnen die Gleichstellungsbeauftragte (Frau Dr. Brigitte Schober, Tel.: +49 351 463-33410) sowie
die Schwerbehindertenvertretung (Frau Birgit Kliemann, Tel.: +49 351 463-33175) gern zum Gespräch
zur Verfügung.
Die Bewerbungsunterlagen werden den zuständigen Gremien der TU Dresden und des HAIT
zugänglich gemacht. An den Anhörungsgesprächen nehmen von der TU Dresden und dem HAIT
benannte Vertreterinnen und Vertreter teil.
Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit tabellarischem
Lebenslauf, Darstellung des wissenschaftlichen Werdeganges, Liste wissenschaftlicher Publikationen, Liste
von Forschungsprojekten mit Angaben von Drittmitteln,
Verzeichnis der Lehrveranstaltungen, Ergebnissen aus
Lehrevaluationen sowie einer beglaubigten Kopie der
Urkunde über den höchsten akademischen Grad bis zum 29.10.2015 (es gilt der Poststempel der
ZPS der TU Dresden) an: TU Dresden, Dekan der Philosophischen Fakultät, Herrn Prof. Dr.
Matthias Klinghardt, 01062 Dresden.
Forschung & Lehre 10|15
Die Universität Siegen ist mit ca. 18.500 Studierenden, ca. 1.900 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern, davon ca. 1.200 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, eine innovative und interdisziplinär ausgerichtete Universität. Sie bietet mit einem breiten Fächerspektrum von den Geistes- und Sozialwissenschaften über die Wirtschaftswissenschaften
bis zu den Natur- und Ingenieurwissenschaften ein hervorragendes Lehr- und Forschungsumfeld mit zahlreichen inter- und transdisziplinären Forschungsprojekten. Die Universität Siegen bietet vielfältige Möglichkeiten, Beruf und Familie zu vereinbaren. Sie ist
GHVZHJHQVHLWDOVIDPLOLHQJHUHFKWH+RFKVFKXOH]HUWL¿]LHUW XQGELHWHWHLQHQ'XDO
Career Service an.
In der Naturwissenschaftlich-Technischen Fakultät der Universität Siegen ist im Department
Physik eine
Universitätsprofessur
(Bes.-Gr. W3 ÜBesG NRW)
für Experimentelle Nanophysik
mit dem Forschungsschwerpunkt „Rastersondenmethoden für Nanostrukturen“ mit Fokus
auf STM/AFM Methoden zur Untersuchung von Nanostrukturen und Nanomaterialien
schnellstmöglich zu besetzen. Die zukünftige Stelleninhaberin/Der zukünftige StellenLQKDEHU VROO GXUFK TXDOL¿]LHUWH )RUVFKXQJVDUEHLWHQ LQ GLHVHP %HUHLFK LQWHUQDWLRQDO
ausgewiesen sein. Das Themengebiet sollte das Forschungsspektrum des kürzlich gegründeten interdisziplinären Schwerpunkts für „Nanoscience and Nanotechnology“ an
der Universität Siegen sinnvoll ergänzen. Eine prominente Mitarbeit in einem neuen
Masterstudiengang Nanoscience wird erwartet. Die Aufgaben in der Lehre umfassen die
Beteiligung an der Ausbildung in der experimentelle Physik in der vollen fachlichen Breite,
sowohl in den Bachelor- wie auch in den Master-Studiengängen der Physik sowie in der
Lehramtsausbildung und Service für andere Departments.
Die Einstellungsvoraussetzungen sind neben den allgemeinen dienstrechtlichen Voraussetzungen ein abgeschlossenes Hochschulstudium, pädagogische Eignung, die besondere
Befähigung zu wissenschaftlicher Arbeit, die in der Regel durch die Qualität einer Promotion
nachgewiesen wird, zusätzliche wissenschaftliche Leistungen, die ausschließlich und
umfassend im Berufungsverfahren bewertet werden. Die zusätzlichen wissenschaftlichen Leistungen werden im Rahmen einer Juniorprofessur, einer Habilitation oder einer
Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin bzw. als wissenschaftlicher Mitarbeiter an
einer Hochschule oder außeruniversitären Forschungseinrichtung oder im Rahmen einer
sonstigen wissenschaftlichen Tätigkeit erbracht.
Erwartet werden eine einschlägige Promotion von herausragender Qualität, Erfahrungen
in der Hochschulselbstverwaltung und in der Einwerbung von Drittmitteln sowie Lehrerfahrung und der Nachweis didaktischer Kompetenz.
Die Universität Siegen strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen in Forschung und
/HKUHDQ(QWVSUHFKHQGTXDOL¿]LHUWH:LVVHQVFKDIWOHULQQHQZHUGHQXPLKUH%HZHUEXQJ
gebeten.
Bewerbungen geeigneter Schwerbehinderter sind erwünscht.
STELLENANZEIGEN | PREISE
Bewerbungsfrist läuft noch bis:
Ihre Bewerbung mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Publikationsliste, Zeugnisse,
Übersicht über Drittmittelprojekte) richten Sie bitte bis zum 30.10.2015 an den Dekan der
Fakultät IV, Universität Siegen, 57068 Siegen: [email protected].
Für Fragen steht Ihnen ebenfalls der Dekan, Herr Universitätsprofessor Dr. Ullrich Pietsch,
Tel.: 0271/740 4411, E-Mail: [email protected], zur Verfügung.
Forschung & Lehre 9 | 2015
Advanced Fluorescence Microscopy
(Universität Bochum).....................................................................................15.10.15
Agrar- und Produktionsökologie/Organischer
Landbau (Universität Bonn) ..............................................................15.11.15
Akademischer Mitarbeiter (m/w) für
Multimediales Lernen/E-Lerning
(Medizinische Hochschule Brandenburg Theodor Fontane)...............15.10.15
Allgemeine Pädagogik und Bildungsforschung
(Universität München) .............................................................................09.10.15
Anthropological Archaeology (Universität zu Kiel)................01.11.15
Automatisierungstechnik (TU Ilmenau).......................................23.10.15
Bonn Junior Fellows (Universität Bonn) .......................................11.10.15
Computational Cosmology (Universität Potsdam) ...................15.10.15
Didaktik der Agrar- und Ernährungswissenschaften
(Universität Bonn) ....................................................................................15.10.15
Didaktik der Grundschulmathematik
(Universität Koblenz-Landau – Campus Landau) ............................15.10.15
Entwicklungspsychologie und Klinische Psychologie
des Kindes- und Jugendalters (Universität zu Kiel)............16.10.15
Experimentalphysik (TU Braunschweig)........................................15.10.15
Fachdidaktik Englisch (Universität zu Kiel) ................................15.10.15
Fertigungstechnik (Universität Innsbruck) .....................................15.10.15
Geophysik (Universität Koblenz-Landau – Campus Landau) ......26.10.15
Integrierte Quantenoptik (Universität Stuttgart) .......................19.10.15
Kinder- und Jugendmedizin mit Schwerpunkt
Gastroenterologie (Universitätsmedizin Rostock)....................12.10.15
Klinische Implantatsicherheit (Universität Bonn)...................12.10.15
Neuere Kirchengeschichte (Universität zu Kiel).......................15.10.15
Neuere und Neueste Geschichte Osteuropas
(Universität Göttingen) ............................................................................12.10.15
Perceiving Systems (Universität Bonn) ...........................................31.10.15
Pharmakoepidemiologie (Universität Bonn)...............................12.10.15
Physikalische Chemie (TU Braunschweig) ......................................31.10.15
Vizepräsidentin/Vizepräsident
(Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover) .......................................23.10.15
Wissenschaftliche/-er Mitarbeiter/-in
(Universität Hannover) .................................................................................31.10.15
10|15 Forschung & Lehre
AKADEMISCHER STELLENMARKT
871
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An der Fakultät für Geowissenschaften, Geotechnik und Bergbau
ist zum Sommersemester 2017 die
W2-Professur „Ingenieurgeologie und
Umweltgeotechnik“
innerhalb des Instituts für Geotechnik zu besetzen.
Der/Die Stelleninhaber/-in soll die wissenschaftlichen Gebiete der Ingenieurgeologie und Umweltgeotechnik als Bindeglied zwischen der Professur Bodenmechanik, Grundbau und bergbauliche Geotechnik und der Professur für Gebirgsund Felsmechanik/Felsbau in Lehre und Forschung vertreten und durch entsprechende Referenzen als national und international anerkannte/-r Wissenschaftler/-in
ausgewiesen sein.
Erfahrungen aus mehrjähriger ingenieurgeologischer/geotechnischer Tätigkeit
in der Industrie bzw. entsprechenden Behörden sowie Ingenieur- und Planungsbüros, insbesondere auf dem Gebiet des Bauwesens (Tiefbau) oder der Rohstoffindustrie (Fest- und Lockergesteinstagebau) sind erwünscht.
Es wird erwartet, dass der/die Stelleninhaber/-in sowohl die vorhandene technische Ausrüstung fortführt und erweitert als auch anspruchsvolle theoretische und
praktische Arbeiten zur Ingenieurgeologie durchführt und befördert. Der Aufbau
eines leistungsstarken Forscherteams ist dafür Voraussetzung.
Es wird gefordert, dass der/die Stelleninhaber/-in mit den auf ähnlichen Gebieten
arbeitenden Forschergruppen an der eigenen Universität sowie im In- und Ausland kooperiert. Sehr gute Englischkenntnisse sowie weitere Fremdsprachen, die
Bereitschaft, in englischer Sprache, bei Bedarf auch in benachbarten Fachgebieten,
zu unterrichten sowie der Nachweis erfolgreicher Projekt(mittel)akquise werden
erwartet.
Es wird weiterhin erwartet, dass der/die zukünftige Stelleninhaber/-in in enger Zusammenarbeit zwischen Universitäten, Fachbehörden und der Industrie fachliche
Standards weiterentwickelt, Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen organisiert
sowie anspruchsvolle und sichtbare Großforschungsprojekte initiiert und durchführt. Dabei ist eine enge Vernetzung sowohl mit dem World Forum of Universities
for Resources on Sustainability (WFURS) und dem Helmholtz-Institut Freiberg für
5HVVRXUFHQWHFKQRORJLH+,)KHU]XVWHOOHQXQG]XSÀHJHQ
Der/Die Bewerber/-in muss die allgemeinen Berufungsvoraussetzungen für Professoren gemäß § 58 des Sächsischen Hochschulfreiheitsgesetzes vom 15.01.2013
(Sächs. Gesetz- und Verordnungsblatt Jahrgang 2013 Blatt-Nr. 1 S. 3) in der
jeweils geltenden Fassung erfüllen. Die Universität leistet aktive Unterstützung bei
der Bereitstellung von Kinderbetreuungsmöglichkeiten sowie bei der Vermittlung
von angemessenen Arbeitsstellen in der Region für Lebenspartner/Lebenspartnerin
resp. Ehepartner/Ehepartnerin. Die TU Bergakademie Freiberg vertritt ein Lehr- und
Forschungskonzept, bei dem die Verlegung des Lebensmittelpunktes nach bzw. in
die Nähe von Freiberg erwartet wird.
Die TU Bergakademie strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen in Lehre und
)RUVFKXQJ DQ 4XDOL¿]LHUWH :LVVHQVFKDIWOHULQQHQ ZHUGHQ GHVKDOE DXIJHIRUGHUW
sich zu bewerben. Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.
Die Bewerbungsunterlagen sind bis zum 31.12.2015 an die Technische Universität
Bergakademie Freiberg, Dezernat für Personalangelegenheiten, Akademiestraße 6, 09599 Freiberg, einzureichen.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an den Dekan der Fakultät, Herrn Prof. Dr.
Carsten Drebenstedt; [email protected]; Gustav-Zeuner-Straße 12, 09599
Freiberg, Tel.: +49-3731-39-3373 und -2342, http://www.tu-freiberg.de/fakultaet3.
Berthold Leibinger Innovationspreis 2016
(Berthold Leibinger Stiftung) ..................................................................31.12.15
Max-Planck-Forschungspreis 2016 zum Thema
Organismische Biologie (Alexander von Humboldt-Stiftung
Die Technische Hochschule Wildau ist eine der führenden akademischen Ausbildungsstätten
in Brandenburg. Derzeit sind ca. 4.300 Studierende immatrikuliert. Die TH Wildau ist eine
Hochschule der kurzen Entscheidungswege. Leitung und Professorenschaft arbeiten Hand
in Hand an einer stetigen Weiterentwicklung. Die Ausstattung für Lehre und Forschung ist
vorbildlich. Internationalität ist selbstverständlich. Die gute Anbindung an die Bundeshauptstadt Berlin garantiert Mobilität und Nähe zu Branchennetzwerken. Die reizvolle Umgebung
liefert Lebensqualität in der Seen- und Heidelandschaft Brandenburgs.
Zum nächstmöglichen Zeitpunkt ist an der TH Wildau folgende Professur zu besetzen:
Im Studiengang Ingenieurwesen:
Professorin/Professor
für das Fachgebiet Konstruktion/CAD
(Bes.-Gruppe W2 BBesO) - (Kennziffer 156/MB09)
Die Bewerberin/Der Bewerber soll das Fachgebiet in der für das Gebiet typischen AnwenGXQJVEUHLWHXQGHQWVSUHFKHQGGHP3UR¿OGHU7HFKQLVFKHQ+RFKVFKXOH:LOGDXLQGHU/HKUH
der angewandten Forschung und im Wissenstransfer in Bachelor- und Masterstudiengängen
vertreten.
Erwartet wird eine einschlägige Promotion oder der Nachweis vergleichbarer wissenschaftlicher Leistungen. Der Schwerpunkt der Tätigkeit liegt im Bereich der Anwendung von CAD7HFKQLNHQLQ9HUELQGXQJPLWGHQHUIRUGHUOLFKHQWHFKQLVFKHQ*UXQGODJHQZLHGHQ0DVFKLnenelementen und der Konstruktionsmethodik sowie deren Schnittstellen zur Fertigung.
(LQJlQJLJHEHUXÀLFKH(UIDKUXQJPLWVSH]LHOOHU.RQVWUXNWLRQVVRIWZDUHLVW9RUDXVVHW]XQJ
Ferner wird die Bereitschaft zur Übernahme der Lehre in fachverwandten Grundlagenfächern
erwartet. Dies schließt auch die Übernahme von Lehrveranstaltungen des Fachgebietes in
anderen Studiengängen einschließlich Fernstudium ein. Es sollen auch Lehrveranstaltungen
in englischer Sprache gehalten werden.
*HVXFKWZLUGHLQH3HUV|QOLFKNHLWGLHEHU(UIDKUXQJHQLQGHUSUDNWLVFKHQ8PVHW]XQJJHVWW]WDXI/HKUXQG)RUVFKXQJVWlWLJNHLWHQYHUIJWXQGEHUHLWLVWIDFKVSH]L¿VFKH/DERUHIU
Lehre und angewandte Forschung leitend zu verantworten. Des Weiteren ist die Motivation
für eine praxisorientierte Lehre und Kontaktfreudigkeit im Umgang mit Studierenden und
Partnern selbstverständlich. Eine engagierte Mitarbeit beim Aufbau und der Entwicklung
neuer Studiengänge wird erwartet.
Die TH Wildau ist führend in der Forschung und beim Technologietransfer durch ProfessoULQQHQ3URIHVVRUHQ'DKHUZLUGHUZDUWHWGDVVGLH.RQWDNWH]X8QWHUQHKPHQGLHLP6WXGLHQJDQJ HLQJHEXQGHQ VLQG YHUWLHIW XQG DXVJHEDXW ZHUGHQ 'LH +RFKVFKXOH XQWHUVWW]W XQG
fördert Bemühungen auf dem Gebiet des Technologietransfers und der Durchführung von
.RRSHUDWLRQVSURMHNWHQPLWLQGXVWULHOOHQ3DUWQHUQ)RUVFKXQJVDNWLYLWlWHQXQGLQWHUGLV]LSOLQlUH
internationale Zusammenarbeit sind daher erwünscht.
Die Bereitschaft zur Mitwirkung an Studienreformprozessen und in Gremien der Hochschulselbstverwaltung wird vorausgesetzt.
Die Professur ist nach § 43 BbgHG im Fall einer Erstberufung zunächst auf drei Jahre und
sechs Monate befristet.
Die Einstellungsvoraussetzungen nach § 41 BbgHG sind neben der Erfüllung der allgemeinen
dienstrechtlichen Voraussetzungen:
a) Ein abgeschlossenes Hochschulstudium in einer für die zu übernehmende Tätigkeit
JHHLJQHWHQ)DFKULFKWXQJ
E GLHEHVRQGHUH%HIlKLJXQJ]XZLVVHQVFKDIWOLFKHU$UEHLWQDFKJHZLHVHQLQGHU5HJHOGXUFK
HLQHTXDOL¿]LHUWH3URPRWLRQ
F SlGDJRJLVFKH(LJQXQJ
d) besondere Leistungen bei der Anwendung oder Entwicklung wissenschaftlicher Erkennt QLVVHXQG0HWKRGHQLQHLQHUPLQGHVWHQVGUHLMlKULJHQHLQVFKOlJLJHQEHUXÀLFKHQ3UD[LV
von der mindestens zwei Jahre außerhalb des Hochschulbereichs ausgeübt worden sein
müssen.
Die dienstrechtliche Stellung ergibt sich aus § 43 BbgHG. Schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt. Die TH Wildau ist
EHPKWGHQ$QWHLOYRQTXDOL¿]LHUWHQ:LVVHQVFKDIWOHULQQHQLP/HKUN|USHU]XHUK|KHQXQG
IRUGHUWGHVKDOETXDOL¿]LHUWH)UDXHQDXVGUFNOLFK]XU%HZHUEXQJDXI
Bewerberinnen und Bewerber mit Kindern sind willkommen - die
Technische Hochschule Wildau ist als familiengerechte Hochschule
]HUWL¿]LHUW'LH3URIHVVXUNDQQJHPl‰†GHU%HUXIXQJVRUGQXQJ
der TH Wildau auch in Teilzeit besetzt werden.
Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen sind bis zum 31. Oktober
2015 zu richten an den
Präsidenten der Technischen Hochschule Wildau
Hochschulring 1, 15745 Wildau
und Max-Planck-Gesellschaft) ................................................................15.01.16
Preis der GEERS-Stiftung 2016 für wissenschaftliche
Arbeit aus der Hörforschung (GEERS-Stiftung).....................01.11.15
Forschung & Lehre 8 | 2015
Akademische Mitarbeiter/-innen (Universität Potsdam) ......07.10.15
Englische Sprachwissenschaft (Universität Bonn)..................15.10.15
Kunstgeschichte (Universität Bonn) .................................................15.10.15
Georg Forster-Forschungspreis
(Alexander von Humboldt-Stiftung) .....................................................15.01.16
Forschung & Lehre 7 | 2015
10 – 15 außergewöhnliche Nachwuchswissenschaftler/innen (Post-Docs) (VolkswagenStiftung) .............15.10.15
Forschung & Lehre 6 | 2015
Harkness Fellowships in Health Care Policy
and Practice (The Commonwealth Fund) .....................................16.11.15
Forschung & Lehre 5 | 2015
Kirchenrecht (Universität Würzburg) .................................................15.12.15
Feodor Lynen-Forschungsstipendium
(Alexander von Humboldt-Stiftung) ..................................................ganzjährig
Forschung & Lehre 3 | 2015
Promovieren mit Stipendium
(Friedrich Naumann Stiftung) .................................................................15.11.15
872
AKADEMISCHER STELLENMARKT
Forschung & Lehre 10|15
DIE FRAUNHOFER-GESELLSCHAFT UND DIE ALBERT-LUDWIGS-UNIVERSITÄT FREIBURG WOLLEN
I N E I N E M G E M E I N S A M E N B E R U F U N G S V E R FA H R E N D I E / D E N
LEITERIN / LEITER DES FRAUNHOFER-INSTITUTS
FÜR SOLARE ENERGIESYSTEME ISE IN FREIBURG
(NACHFOLGE PROF. DR. EICKE WEBER)
sowie in Personalunion die/den
W3-PROFESSORIN / W3-PROFESSOR
FÜR SOLARE ENERGIESYSTEME IM INSTITUT
FÜR NACHHALTIGE TECHNISCHE SYSTEME DER
TECHNISCHEN FAKULTÄT DER UNIVERSITÄT FREIBURG
ab 1. April 2016 berufen.
Die Albert-Ludwigs-Universität und das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE arbeiten seit 1992 auf wichtigen Forschungsfeldern eng zusammen. Mit der Gründung des Instituts für Nachhaltige Technische Systeme in der Technischen Fakultät
betreten beide Einrichtungen wissenschaftspolitisches Neuland: Die Universität und die fünf Freiburger Fraunhofer-Institute –
darunter das Fraunhofer ISE – bauen dieses 3. Institut der Technischen Fakultät gemeinsam auf. Professoren der Universität und
gemeinsam berufene Leiter der Fraunhofer-Institute übernehmen die Lehre und wirken in ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit auf
eine engere Verzahnung von Grundlagenforschung und angewandter Forschung hin.
Sie sind durch eine hervorragende und möglichst breite wissenschaftliche Qualifikation innerhalb der Forschungsgebiete Photovoltaik, Solarthermie, Gebäudeenergietechnik, Wasserstofftechnologie und Energiesystemtechnik international anerkannt und
verfügen über ausgewiesene Managementqualitäten und gute didaktische Fähigkeiten. Darüber hinaus bringen Sie langjährige
Erfahrung in der Führung von großen, interdisziplinären Forschergruppen, in der strategischen Planung, Akquisition und Durchführung von nationalen und internationalen Forschungsprojekten und in der Zusammenarbeit mit der Industrie mit.
Parallel zur Professur übernehmen Sie die Leitung des Fraunhofer-ISE mit über 1.000 Mitarbeitenden, davon 500 Festangestellte.
Das Fraunhofer-ISE entwickelt Materialien, Komponenten, Systeme und Verfahren in acht wissenschaftlichen Bereichen und
finanziert sich zu über 80 Prozent aus selbst eingeworbenen Projekten am Forschungs- und Entwicklungsmarkt.
10|15 Forschung & Lehre
AKADEMISCHER STELLENMARKT
Einstellungsvoraussetzungen für Professorinnen und Professoren sind neben den allgemeinen dienstrechtlichen Voraussetzungen
ein abgeschlossenes Hochschulstudium, pädagogische Eignung und eine herausragende Promotion. Über die Promotion hinausgehende wissenschaftliche Leistungen, die in der Regel durch eine Habilitation oder gleichwertige wissenschaftliche Leistungen,
die auch außerhalb des Hochschulbereichs erbracht sein können, nachgewiesen werden, werden erwartet (§ 47 Landeshochschulgesetz (LHG)).
Die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und die Fraunhofer-Gesellschaft fördern Frauen und fordern sie deshalb ausdrücklich
zur Bewerbung auf. Die Universität und die Fraunhofer-Gesellschaft bekennen sich nachdrücklich zu dem Ziel eines familiengerechten Forschungs- und Lehrbetriebs. Sie bieten ihren Mitarbeitenden flexible Arbeitszeiten und Unterstützungsangebote
zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Zudem leistet der Dual Career Service der Universität Freiburg Neuberufenen aktive
Hilfestellung bei einem Umzug mit der ganzen Familie.
Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.
Fraunhofer ist die größte Organisation für anwendungsorientierte Forschung in Europa. Unsere Forschungsfelder richten sich
nach den Bedürfnissen der Menschen: Gesundheit, Sicherheit, Kommunikation, Mobilität, Energie und Umwelt. Wir sind kreativ,
wir gestalten Technik, wir entwerfen Produkte, wir verbessern Verfahren, wir eröffnen neue Wege.
Folgende Bewerbungsunterlagen werden erbeten
– Lebenslauf
– Zeugnisse und Urkunden
– Vollständiges Schriften- und Vortragsverzeichnis unter Nennung der wichtigsten Publikationen
– Weitere aussagekräftige Darstellungen der Forschung
– Lehrkompetenzportfolio (Die hierfür zu verwendende Vorlage finden Sie unter:
http://www.zuv.uni-freiburg.de/formulare/lehrkompetenzportfolio-formblatt.doc)
– Kurzes Exposé zu den Vorstellungen zur zukünftigen Forschungs- und Entwicklungstätigkeit sowie Lehrtätigkeit
Bitte bewerben Sie sich mit dem Ausdruck Ihres Bewerbungsformulars (http://www.zuv.uni-freiburg.de/formulare/
bewerbungsbogen_deutsch.pdf) und den o. g. Unterlagen und Belegen bis spätestens 22.10.2015.
Ihre Bewerbung richten Sie bitte in zweifacher Ausfertigung an folgende Adressen:
Dekan der Technischen Fakultät der Universität Freiburg
Prof. Dr. Georg Lausen
Georges-Köhler-Allee 101, 79110 Freiburg
und an den
Präsidenten der Fraunhofer-Gesellschaft
Prof. Dr.-Ing. Reimund Neugebauer
Postfach 200733, 80031 München
Bitte senden Sie zusätzlich eine elektronische Version Ihrer Bewerbung an: [email protected]
Weitere Informationen zum Berufungsverfahren finden Sie im Berufungsleitfaden, abrufbar unter:
http://www.zuv.uni-freiburg.de/formulare/berufungsleitfaden.pdf
Für Rückfragen stehen Ihnen Herr Dr. Schmidt (zur Fraunhofer-Gesellschaft, [email protected]) und
Herr Dr. Giersiepen (zur Universität Freiburg, [email protected]) zur Verfügung.
873
874
AKADEMISCHER STELLENMARKT
Forschung & Lehre 10|15
In der Carl-Friedrich-Gauß-Fakultät ist zum 01.10.2016 eine
Universitätsprofessur (BesGr. W 3)
für „Medizinische Informatik (Schwerpunkte assistierende Gesundheitstechnologien und Unfallforschung)“
(vorgezogene Nachfolge Prof. Dr. Reinhold Haux) zu besetzen.
Von der Stelleninhaberin oder dem Stelleninhaber wird erwartet, dass sie/er international in der Forschung in Medizinischer
Informatik ausgewiesen ist. Besonders aus folgenden Forschungsschwerpunkten werden wissenschaftliche Erfahrungen und
Ausgewiesenheit sowie die darauf aufbauende Wahrnehmung von Forschung und Lehre erwartet:
assistierende Gesundheitstechnologien wie
‡ Informations- und Kommunikationstechnologien mit dem Ziel der Schaffung von nachhaltigen Bedingungen für ein aktives,
selbstständiges und selbst gestaltetes Leben
‡ Sensor-erweiterte medizinische Informationssysteme
‡ Methoden des pervasiven Rechnens und der Nutzung ubiquitär verfügbarer Informationen für Prävention und frühzeitige
,GHQWL¿NDWLRQYRQ(UNUDQNXQJHQVRZLHIUGLH8QWHUVWW]XQJHLQHVHLJHQVWlQGLJJHIKUWHQ/HEHQVEHLGHP9RUKDQGHQVHLQ
von Erkrankungen
‡ $NWLYH 8PJHEXQJHQ 6HQVRU7HFKQRORJLHQ XQG PRELOH :HUN]HXJH IU ,QIRUPDWLRQVV\VWHPH GHV *HVXQGKHLWVZHVHQV ]XU
informationellen Selbstbestimmung für neue Lebensweisen und in neuen Versorgungsformen.
8QIDOOIRUVFKXQJZLH
‡ $XIEDXHLQHVLQWHUQDWLRQDOHQ8QIDOO5HJLVWHUVPLWLQWHJULHUWHQ8QIDOOXQG*HVXQGKHLWVGDWHQ
‡ (UDUEHLWXQJYRQ$QVlW]HQ]XP$EJOHLFKXQWHUVFKLHGOLFKHUQDWLRQDOHU8QIDOOGDWHQEDQNHQ
‡ Entwicklung von simulativen Bewertungsmöglichkeiten zum Insassenschutz/Schutz von schwächeren Verkehrsteilnehmern
‡ Bestimmung von Verletzungsrisikofunktionen für verschiedene Gruppen von Verkehrsteilnehmern und verschiedene Kollisionskonstellationen
‡ $QDO\VHGHV(LQÀXVVHVYRQ6LFKHUKHLWVIXQNWLRQHQXQG%HUFNVLFKWLJXQJLQ5HNRQVWUXNWLRQVVRIWZDUH
‡ Erstellen einer ganzheitlichen Analysekette von der Erhebung über Skizzenerstellung bis zur Übernahme in RekonstruktionsVRIWZDUH$XVZHUWH7RROV
‡ (UIRUVFKXQJYRQ0HWKRGHQ]XP$XIILQGHQEHVRQGHUHUQDFKWUlJOLFKEHVFKULHEHQHU.RQVWHOODWLRQHQLQ8QIDOOGDWHQbanken.
In der Lehre ist die Professur an den von der Informatik angebotenen Bachelor- und Master-Studiengängen, insbesondere
in Informatik, Wirtschaftsinformatik, Informations-Systemtechnik und verwandten Studiengängen, eingebunden. Im BacheORU XQG 0DVWHU6WXGLHQJDQJ ,QIRUPDWLN JLEW HV DX‰HUGHP HLQH 6WXGLHQULFKWXQJ 0HGL]LQLVFKH ,QIRUPDWLN GLH LQ 8PIDQJ
XQG7LHIHHLQHP 0HGL]LQLQIRUPDWLN+DXSWIDFKVWXGLXP HQWVSULFKW (LQH %HWHLOLJXQJ DQ GHU *UXQGDXVELOGXQJ ZLUG HUZDUWHW
Dies umfasst u. a. Veranstaltungen zur ’Medizinischen Informatik’ und die Koordinierung und Beteiligung am Nebenfach
¶0HGL]LQ¶ ,QVEHVRQGHUH ZLUG /HKUH ]X DVVLVWLHUHQGHQ *HVXQGKHLWVWHFKQRORJLHQ XQG ]XU 8QIDOOIRUVFKXQJ PLW %H]XJ DXI
Straßenverkehr erwartet.
Aufgrund der Einbettung der Professur in das Peter L. Reichertz Institut für Medizinische Informatik (PLRI) als gemeinVDPHV ,QVWLWXW GHU 78 %UDXQVFKZHLJ XQG GHU 0HGL]LQLVFKHQ +RFKVFKXOH +DQQRYHU 0++ VRZLH GHU ZHLWHUHQ )RUschungslandschaft in Braunschweig existieren ausgezeichnete Kooperationsmöglichkeiten, u. a. mit den Instituten der
Informatik, der Mathematik, der Wirtschaftswissenschaften, der Elektrotechnik und Informationstechnik, dem MaschinenEDX XQG GHP %DXLQJHQLHXUZHVHQ VRZLH PLW GHP NOLQLVFKHQ 8PIHOG GHQ ELRWHFKQRORJLVFKHQ )RUVFKXQJVHLQULFKWXQJHQ
und industriellen Partnern, bspw. im Mobilitätsbereich. Die Professur soll als „Brückenglied“ zwischen Wissenschaft
und Industrie Verbundprojekte initiieren und koordinieren. Hohes Interesse an interdisziplinärer Zusammenarbeit wird
daher vorausgesetzt. Des Weiteren wird eine aktive und öffentlichkeitswirksame Beteiligung am Niedersächsischen
)RUVFKXQJV]HQWUXP)DKU]HXJWHFKQLN1))LP%HUHLFK8QIDOOIRUVFKXQJVRZLHDQGHQJHPHLQVDPHQ$NWLYLWlWHQPLWGHU
Medizinischen Hochschule Hannover erwartet. Die Bereitschaft zur Mitarbeit in den Gremien der universitären Selbstverwaltung soll gegeben sein.
Die Einstellungsvoraussetzungen ergeben sich aus § 25 des Niedersächsischen Hochschulgesetzes.
$XI :XQVFK NDQQ 7HLO]HLWEHVFKlIWLJXQJ HUP|JOLFKW ZHUGHQ 'LH 78 %UDXQVFKZHLJ KDW VLFK GDV VWUDWHJLVFKH =LHO JHVHW]W
den Anteil von Frauen deutlich zu erhöhen. Wissenschaftlerinnen werden deshalb nachdrücklich um ihre Bewerbung gebeten.
Schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber werden bei gleicher Eignung bevorzugt. Bewerbungen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus dem Ausland sind ausdrücklich erwünscht.
Bewerberinnen und Bewerber, die zum Zeitpunkt der Ruferteilung das 50. Lebensjahr vollendet haben und nicht bereits im
Beamtenverhältnis stehen, werden grundsätzlich im Angestelltenverhältnis eingestellt.
Cartoon: Meissner
:HLWHUH$XVNQIWHHUWHLOWGHU9RUVLW]HQGHGHU%HUXIXQJVNRPPLVVLRQ+HUU3URI'U,QJ/DUV:ROI7HO%LWWH
senden Sie Ihre Bewerbung bis zum 31.10.2015 auf elektronischem Wege als ein durchsuchbares pdf-Dokument an den
Dekan der Carl-Friedrich-Gauß-Fakultät, Prof. Dr. Thomas Sonar, TU Braunschweig ([email protected]).
10|15 Forschung & Lehre
AKADEMISCHER STELLENMARKT
875
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Die Technische Hochschule Wildau ist eine der führenden akademischen Ausbildungsstätten
in Brandenburg. Derzeit sind ca. 4.300 Studierende immatrikuliert. Die TH Wildau ist eine
Hochschule der kurzen Entscheidungswege. Leitung und Professorenschaft arbeiten Hand
in Hand an einer stetigen Weiterentwicklung. Die Ausstattung für Lehre und Forschung ist vorbildlich. Internationalität ist selbstverständlich. Die gute Anbindung an die Bundeshauptstadt
Berlin garantiert Mobilität und Nähe zu Branchennetzwerken. Die reizvolle Umgebung liefert
Lebensqualität in der Seen- und Heidelandschaft Brandenburgs.
Zum nächstmöglichen Zeitpunkt sind an der TH Wildau folgende Professuren zu besetzen:
Im Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen:
Professorin/Professor
für das Fachgebiet Technische Mechanik und
Maschinenkonstruktion
(Bes.-Gruppe W2) - (Kennziffer 101/WI 4)
mit den Schwerpunkten der angewandten Konstruktion CAD/CAE, umfangreichen Praxiskenntnissen in der Fertigungs- und Montagetechnik sowie in den Technischen Grundlagen
und in den Maschinenelementen.
Die Bewerberin/Der Bewerber soll die Fachgebiete Konstruktion und technische Grundlagen im
:LUWVFKDIWVLQJHQLHXUZHVHQ HQWVSUHFKHQG GHP 3UR¿O GHU7HFKQLVFKHQ +RFKVFKXOH :LOGDX
in der Lehre, der angewandten Forschung und im Wissenstransfer in Bachelor- und Masterstudiengängen vertreten.
Im Studiengang Ingenieurwesen/Physikalische Technik:
Professorin/Professor
für das Fachgebiet Laser-/Plasmatechnik
(Bes.-Gruppe W2 BbgBesO) - (Kennziffer ÜLMLL5/PT3)
'LH%HZHUEHULQ'HU%HZHUEHUVROOGDV)DFKJHELHWHQWVSUHFKHQGGHP3UR¿OGHU7HFKQLVFKHQ
Hochschule Wildau in der Lehre, der angewandten Forschung und im Wissenstransfer in
Bachelor- und Masterstudiengängen vertreten.
Von der Bewerberin/dem Bewerber wird erwartet, folgenden fachlichen Rahmen auszuprägen und im Bachelor-Studiengang Ingenieurwesen/Physikalische Technik sowie im
Master-Studiengang Photonik zu vertreten und weiterzuentwickeln:
- Lasertheorie, Plasmatheorie, angewandte Laser- bzw. Plasmatechnik insbesondere in
GHQ %HUHLFKHQ 2EHUÀlFKHQEHKDQGOXQJ XQG GLDJQRVWLN IXQNWLRQHOOH 6FKLFKWHQ 2SWLN
optische und optoelektronische Anwendungen einschließlich sensorischer Bereiche
- Beherrschung einschlägiger Simulations-, Berechnungs- bzw. Auswertungsprogramme
- Erfahrungen in der Laborautomation, insbesondere der Messwertaufnahme, -verarbeitung
und -auswertung
- Fundierte Kenntnisse der Werkzeuge Mathlab, Zemax, Mathematica mit Optica und
LabView
Erwartet wird eine einschlägige Promotion im Schwerpunkt Laser- bzw. Plasmaphysik mit
anwendungsorientierten Problemstellungen oder der Nachweis vergleichbarer wissenschaftlicher Leistungen.
*****
Gesucht wird eine Persönlichkeit, die über Erfahrungen in der praktischen Umsetzung, gestützt auf Lehr- und Forschungstätigkeiten, verfügt. Des Weiteren ist die Motivation für eine
praxisorientierte Lehre und Kontaktfreudigkeit im Umgang mit Studierenden und Partnern
selbstverständlich. Eine engagierte Mitarbeit beim Aufbau und der Entwicklung neuer Studiengänge wird erwartet. Dies schließt auch die Übernahme von Lehrveranstaltungen des
Fachgebietes in anderen Studiengängen einschließlich des berufsbegleitenden Studiums
ein. Ferner wird die Bereitschaft zur Übernahme der Lehre in fachverwandten Grundlagenfächern erwartet. Es sollen auch Lehrveranstaltungen in englischer Sprache gehalten werden.
Die TH Wildau ist führend in der Forschung und beim Technologietransfer durch Professorinnen/Professoren. Daher wird erwartet, dass die Kontakte zu Unternehmen und Wissenschaftspartnern, die im Studiengang eingebunden sind, vertieft und ausgebaut werden. Die
Hochschule unterstützt und fördert Bemühungen auf dem Gebiet des Technologietransfers
und der Durchführung von Kooperationsprojekten mit industriellen Partnern und Forschungsinstitutionen. Forschungsaktivitäten und interdisziplinäre, internationale Zusammenarbeit
sind daher unbedingt erwünscht.
Die Bereitschaft zur Mitwirkung an Studienreformprozessen und in Gremien der Hochschulselbstverwaltung wird vorausgesetzt.
Die Professur ist auf fünf Jahre befristet und wird im Angestelltenverhältnis besetzt. Eine
erneute Berufung für höchstens fünf Jahre ist bei Vorliegen der haushaltsrechtlichen Voraussetzungen und des weiteren Bedarfs dieser Professur möglich. Die Hochschule ist
grundsätzlich bestrebt, Professorinnen und Professoren auch über eine erneute Berufung
hinaus langfristig zu binden.
Die Einstellungsvoraussetzungen nach § 41 BbgHG sind neben der Erfüllng der allgemeinen
dienstrechtlichen Voraussetzungen:
a) Ein abgeschlossenes Hochschulstudium in einer für die zu übernehmende Tätigkeit
geeigneten Fachrichtung,
b) die besondere Befähigung zu wissenschaftlicher Arbeit, nachgewiesen in der Regel durch
HLQHTXDOL¿]LHUWH3URPRWLRQ
c) pädagogische Eignung,
d) besondere Leistungen bei der Anwendung oder Entwicklung wissenschaftlicher Erkennt QLVVHXQG0HWKRGHQLQHLQHUPLQGHVWHQVGUHLMlKULJHQHLQVFKOlJLJHQEHUXÀLFKHQ3UD[LV
von der mindestens zwei Jahre außerhalb des Hochschulbereichs ausgeübt worden sein
müssen.
Die dienstrechtliche Stellung ergibt sich aus § 43 BbgHG. Schwerbehinderte Bewerberinnen
und Bewerber werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.
'LH7+:LOGDXLVWEHPKWGHQ$QWHLOYRQTXDOL¿]LHUWHQ:LVVHQVFKDIWOHULQQHQLP/HKUN|USHU
]XHUK|KHQXQGIRUGHUWGHVKDOETXDOL¿]LHUWH)UDXHQDXVGUFNOLFK]XU%HZHUEXQJDXI
Bewerberinnen und Bewerber mit Kindern sind willkommen - die Technische Hochschule Wildau ist als familiengerechte Hochschule zerti¿]LHUW'LH3URIHVVXUNDQQJHPl‰†GHU%HUXIXQJVRUGQXQJGHU
TH Wildau [FH] auch in Teilzeit besetzt werden.
Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen sind bis zum 31.10.2015
zu richten an den
Präsidenten der Technischen Hochschule Wildau
Hochschulring 1, 15745 Wildau
TUM is the first university in Germany to reinforce its recruitment policy
by a comprehensive tenure track system. Based on best international
standards and transparent performance criteria, TUM FACULTY
TENURE TRACK offers merit-based academic career options for highpotential early-career scientists, from the appointment as Assistant
Professor through a permanent position as Associate Professor and on
to Full Professor.
The TUM School of Management invites applications for a position as
Tenure Track Assistant Professor for
»Operations and Supply Chain Management«
to be appointed as soon as possible. The salary will consist of a base
salary according to Bayerische Besoldungsgesetz (Bavarian Remuneration Act, initial pay-scale grade W2); candidates might be eligible for
additional premiums.
We are looking for an excellent junior scientist with a high potential for
conducting research and teaching in the field of Operations and Supply
Chain Management. Applications from candidates with a research interest in any topic and expertise in any methodological approach to the
field are welcome. (http://www.oscm.wi.tum.de/en/tenure-track-assistantprofessor-position/)
The initial appointment will be for 6 years. After positive evaluation in the
final year, the candidate is tenured on an Associate Professor level. In
exceptional cases, the tenure evaluation may be initiated after a minimum of three years. Such cases will have to be justified by outstanding
achievements of the candidate and when the candidate contributes to
strategically shaping the university’s profile. The regulations according
to “TUM Faculty Recruitment and Career System” (http://www.tum.de/
faculty-tenure-track) apply.
Eligible candidates have established a strong track record in the postdoctoral phase, and demonstrate pedagogical and personal aptitude as
well as substantial international experience. Family leave will be taken
into consideration.
Supported by competitive start-up resources, candidates are expected to
develop an independent and vigorous research program. Furthermore,
candidates should be committed to excellence in undergraduate/graduate
teaching and in supervising PhD students.
Prerequisites for this position are a university degree, a doctoral degree
or equivalent scientific qualification, teaching skills at university level,
and additional academic achievements (according to Art. 7 and Art. 10
BayHSchPG). The ability to teach in English is a prerequisite for TUM
Professors.
As part of the Excellence Initiative of the German federal and state
governments, TUM has been pursuing the strategic goal of substantially
increasing the diversity of its faculty. As an equal opportunity and affirmative action employer, TUM explicitly encourages nominations of and
applications from women as well as from all others who would bring additional diversity dimensions to the university’s research and teaching strategies. Preference will be given to disabled candidates with essentially
the same qualifications. The TUM Munich Dual Career Office provides
support for dual career couples and families.
Applications accompanied by supporting documentation in English (CV,
certificates, credentials, list of publications, 3 selected reprints and a
short statement with a max. of 1,000 characters about their novelty impact, presentation of research strategy, list of courses taught, statement
on teaching strategy and teaching philosophy, third-party funding, as
well as the names and addresses of at least 3 references) should be
submitted by October 31, 2015 to:
Prof. Dr. Gunther Friedl
Dean, TUM School of Management
Technische Universität München
Arcisstraße 21, D-80333 München (Germany)
E-Mail: [email protected]
876
AKADEMISCHER STELLENMARKT
Forschung & Lehre 10|15
An der Universität Potsdam, Philosophische Fakultät ist im Rahmen eines
gemeinsamen Berufungsverfahrens nach dem Thüringer Modell mit dem Moses
Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien (MMZ) zum nächstmöglichen Zeitpunkt folgende Professur zu besetzen:
W3-Professur für europäisch-jüdische Studien
Die Stelleninhaberin/Der Stelleninhaber ist in der Nachfolge des Gründungsdirektors Prof. Dr. Julius H. Schoeps Direktorin/Direktor des MMZ. Das MMZ ist
ein An-Institut der Philosophischen Fakultät der Universität Potsdam und betreibt
als interdisziplinär arbeitende wissenschaftliche Einrichtung historische, philosophische, literatur- und sozialwissenschaftliche Grundlagenforschung zur europäisch-jüdischen Kultur der Neuzeit bis zur Gegenwart.
Einstellungsvoraussetzungen sind ein mit Promotion abgeschlossenes Hochschulstudium in einem Fach mit Bezug zu europäisch-jüdischen Studien; durch
Habilitation oder adäquate Leistungen nachgewiesene eigenständige Forschung
auf dem Gebiet der europäisch-jüdischen Studien sowie entsprechende akademische Lehrerfahrung.
Erforderlich sind darüber hinaus Erfahrungen auf der Leitungsebene vergleichbarer wissenschaftlicher Organisationen bzw. im Wissenschafts- und Projektmanagement (Antragstellung und Drittmittelakquise). Erfahrungen in der Personalführung sind erwünscht.
Von der Stelleninhaberin/dem Stelleninhaber wird erwartet, dass sie/er als
wissenschaftlich ausgewiesene und international vernetzte Persönlichkeit das
MMZ leitet. Dazu zählt insbesondere die Initiierung, Koordinierung und Durchführung von Forschungsprojekten auch in Zusammenarbeit mit der Philosophischen Fakultät, die kontinuierliche und strategische Weiterentwicklung des
=HQWUXPVSUR¿OV LP 5DKPHQ GHU HLQVFKOlJLJHQ UHJLRQDOHQ 9HUEQGH =HQWUXP
jüdische Studien Berlin-Brandenburg) und in Bezug zur internationalen ForVFKXQJVODQGVFKDIW GLH 3ÀHJH EHVWHKHQGHU E]Z GHU ZHLWHUH $XVEDX QDWLR
naler und internationaler wissenschaftlicher Kontakte und Kooperationen (u. a.
mit der Moses Mendelssohn Akademie Halberstadt und dem Moses Mendelssohn
Institut der Universität Zagreb) und die Mitwirkung an der Lehre vor allem in den
Studiengängen der „Jüdischen Studien“ an der Universität Potsdam.
Deutsche und englische Sprachkenntnisse in Wort und Schrift sind Voraussetzung; Kenntnisse des Hebräischen bzw. des Jiddischen sind erwünscht.
Es gelten die Einstellungsvoraussetzungen des § 41 des Hochschulgesetzes
des Landes Brandenburg.
Bewerbungen mit aussagekräftigen Unterlagen (Darstellung Ihrer Forschungsinteressen, Lebenslauf, Kopien von akademischen Zeugnissen und Urkunden, Publikationsliste, Verzeichnis der Lehrveranstaltungen, Liste der Drittmittel-Projekte) sind innerhalb von 6 Wochen nach Veröffentlichung per
E-Mail (in einer zusammengefassten pdf-Datei) an [email protected] zu richten.
Die vollständige Stellenausschreibung finden
Sie unter:
www.uni-potsdam.de
/verwaltung/dezernat3/stellen/
10|15 Forschung & Lehre
In der Fakultät für Luft- und Raumfahrttechnik ist zum nächstmöglichen
Zeitpunkt die Universitätsprofessur (Bes. Gr. W2) mit Institutsleitung für
Mensch-Maschine-Integration
zu besetzen. Die Bewerberin/Der Bewerber soll das Fachgebiet der
Mensch-Maschine-Integration in Forschung und Lehre vertreten und
sowohl didaktisch wie auch wissenschaftlich in Theorie und Praxis
exzellent ausgewiesen sein. Die Forschungsschwerpunkte sollen vorwiegend im Bereich automotiver Systeme (z. B. Fahrerassistenz, hochautomatisiertes Fahren) liegen; zur besseren Vernetzung innerhalb der
Fakultät sind Forschungsinteressen in der Raumfahrt (z. B. In-Orbit
Servicing, Weltraumexperimente, Space Debris Removal, Teleoperation)
oder der Luftfahrt (z. B. unbemannte Logistikanwendungen, Bergung
aus der Luft, Telepräsenz) von Vorteil. Die Kandidatin/Der Kandidat soll
in der Entwicklung von Methoden zur Mensch-Maschine-Integration
ausgewiesen sein.
Für die Professur sind sehr gute Voraussetzungen zur Durchführung
theoretischer und experimenteller Forschungsarbeiten gegeben. Unter
anderem stehen verschiedene Forschungsfahrzeuge und Simulatoren
sowie das universitätseigene Fahrzeugtestgelände zur Verfügung.
Von der zu berufenden Persönlichkeit wird neben der Bereitschaft zur
Mitarbeit in den Selbstverwaltungsgremien der Universität erwartet,
dass er/sie im Rahmen der Forschungsschwerpunkte der Fakultät aktiv
mitwirkt, zur Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Forschungseinrichtungen und der Industrie bereit ist sowie Erfahrungen
in der aktiven Einwerbung von Fördermitteln hat.
In der Lehre wird von der Bewerberin/dem Bewerber erwartet, dass
sie/er sich bei der Vermittlung der Grundlagen der Statistik und Versuchsplanung sowie der Wahrscheinlichkeitsrechnung in das Studium
der Luft- und Raumfahrttechnik einbringt. Im Rahmen des Studienschwerpunktes Technologie- und Innovationsmanagement soll sich die
Persönlichkeit auch durch Inhalte aus den Bereichen Projektmanagement, Personalmanagement und Führung sowie dazugehörige Praktika
einbringen.
Voraussetzung für eine Bewerbung sind Promotion und Habilitation oder
habilitationsäquivalente Leistungen sowie didaktische Fähigkeiten.
Industrieerfahrung ist von Vorteil. Nähere Informationen über das
Studium der Luft- und Raumfahrttechnik können beim Dekan der
Fakultät angefordert werden. Informationen über die Universität der
Bundeswehr München und insbesondere die Fakultät für Luft- und
Raumfahrttechnik sind auf www.unibw.de abrufbar.
Die Universität der Bundeswehr München ist eine Reformuniversität mit
in personeller und sachlicher Ausstattung grundsätzlich gleichgestellten
W2- und W3-Professuren und bietet für Offizieranwärter/-innen und
Offiziere ein wissenschaftliches Studium an, das im Trimestersystem
zu Bachelor- und Masterabschlüssen führt. Das Studium wird durch
fächerübergreifende, berufsqualifizierende Anteile des integralen
Begleitstudiums studium plus ergänzt.
In der Fakultät Luft- und Raumfahrttechnik ist zum nächstmöglichen
Zeitpunkt eine Universitätsprofessur (Bes. Gr. W2) für das Fachgebiet
IT-Sicherheit in Verkehrssystemen
zu besetzen. Gesucht wird eine Persönlichkeit mit herausragender
wissenschaftlicher Qualifikation und exzellenten didaktischen Fähigkeiten, die das Fach IT-Sicherheit in Verkehrssystemen mit Schwerpunkt Automotive oder Luft- und Raumfahrt in Forschung und Lehre
vertreten kann. Die Forschungsinteressen der Bewerberinnen und
Bewerber liegen im Bereich der cyberphysikalischen Systeme, betreffen
hard- und softwaretechnische Fragestellungen, setzen Methoden des
Systems-Engineering ein und weisen einen engen Bezug zu vernetzten
Systemen im Automobil- oder Luft- und Raumfahrtbereich auf. Mehrjährige Industrieerfahrung oder industrienahe Forschungstätigkeit ist
erwünscht.
Die Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit der Industrie sowie mit
nationalen und internationalen Forschungsinstitutionen ist erforderlich.
Eine weitere Voraussetzung ist die Bereitschaft zur Vernetzung mit
Forschungsschwerpunkten der Fakultät oder deren Professuren. Es
wird erwartet, dass die Professur ein Labor zur Analyse bzw. zur Entwicklung cyberphysikalischer Systeme aufbaut, um Forschungsfragen
auf dem Gebiet IT-Sicherheit zu beantworten.
Im Rahmen der von der Fakultät angebotenen Bachelor- und Masterstudiengänge sollen Lehrveranstaltungen im Kontext von diskreter
Mathematik, Embedded Systems und Methoden des Systems Engineering
angeboten werden. Die Bereitschaft zur Mitarbeit in den Selbstverwaltungsgremien der Universität ist ebenso Voraussetzung wie Erfahrung
in der Einwerbung von Drittmitteln und hohes diesbezügliches
Engagement.
Voraussetzung für eine Bewerbung sind exzellente wissenschaftliche
Leistungen, die durch eine Promotion und Habilitation oder durch
habilitationsäquivalente Leistungen nachgewiesen werden. Das
Aufgabenfeld der Professur erfordert einschlägige Kenntnisse auf
den Gebieten Informatik bzw. Mathematik sowie Elektrotechnik bzw.
Technische Physik.
Die Universität der Bundeswehr München ist eine Reformuniversität mit
in personeller und sachlicher Ausstattung grundsätzlich gleichgestellten
W2- und W3-Professuren und bietet für Offizieranwärter/-innen und
Offiziere ein wissenschaftliches Studium an, das im Trimestersystem
zu Bachelor- und Masterabschlüssen führt. Das Studium wird durch
fächerübergreifende, berufsqualifizierende Anteile des integralen
Begleitstudiums studium plus ergänzt.
Die Einstellungsvoraussetzungen und die dienstrechtliche Stellung von
Professorinnen und Professoren richten sich nach dem Bundesbeamtengesetz. In das Beamtenverhältnis kann berufen werden, wer am Tag
der Ernennung das 50. Lebensjahr noch nicht vollendet hat. Die Universität strebt eine Erhöhung des Anteils von Professorinnen an und
fordert deshalb ausdrücklich Wissenschaftlerinnen zur Bewerbung auf.
Schwerbehinderte Bewerber und Bewerberinnen werden bei gleicher
Qualifikation bevorzugt berücksichtigt.
Bitte richten Sie die üblichen Bewerbungsunterlagen bis zum
23.10.2015 als vertrauliche Personalsache an den
Dekan der Fakultät LRT der Universität der Bundeswehr München,
85577 Neubiberg.
Die Einstellungsvoraussetzungen und die dienstrechtliche Stellung von
Professorinnen und Professoren richten sich nach dem Bundesbeamtengesetz. In das Beamtenverhältnis kann berufen werden, wer am Tag
der Ernennung das 50. Lebensjahr noch nicht vollendet hat. Die Universität strebt eine Erhöhung des Anteils von Professorinnen an und
fordert deshalb ausdrücklich Wissenschaftlerinnen zur Bewerbung auf.
Schwerbehinderte Bewerber und Bewerberinnen werden bei gleicher
Qualifikation bevorzugt berücksichtigt.
Bitte richten Sie die üblichen Bewerbungsunterlagen bis zum
23.10.2015 als vertrauliche Personalsache an den
Dekan der Fakultät für Luft- und Raumfahrttechnik der Universität der
Bundeswehr München, 85577 Neubiberg.
877
AKADEMISCHER STELLENMARKT
Die nächsten
Anzeigenschlusstermine:
Forschung
& Lehre
Ausgabe 11/2015
21. Oktober 2015
Alles was die Wissenschaft bewegt
Ausgabe 12/2015
19. November 2015
878
AKADEMISCHER STELLENMARKT
Forschung & Lehre 10|15
In der Fakultät für Humanwissenschaften ist zum nächstmöglichen
Zeitpunkt folgende Professur zu besetzen:
In der Fakultät für Humanwissenschaften ist zum nächstmöglichen
Zeitpunkt die folgende Professur zu besetzen:
W3-Professur für Erziehungswissenschaft
mit dem Schwerpunkt international vergleichende
und interkulturelle Bildungsforschung
W2-Professur für Erziehungswissenschaft
mit dem Schwerpunkt Organisationspädagogik
Die Fakultät bietet aktuell BA- und MA-Studiengänge in der Bildungswissenschaft, Psychologie und Sportwissenschaft an. Die ausgeschriebene Professur trägt in der Lehre primär zum BA-Studiengang „Bildungswissenschaft“ und zum MA-Studiengang „Bildungswissenschaft,
insbesondere interkulturelle, Medien- und Erwachsenenbildung“ bei.
Die Fakultät bietet aktuell BA- und MA-Studiengänge in der Bildungswissenschaft, Psychologie und Sportwissenschaft an. Die ausgeschriebene Professur trägt in der Lehre primär zum BA-Studiengang „Bildungswissenschaft“ und zum MA-Studiengang „Bildungswissenschaft,
insbesondere interkulturelle, Medien- und Erwachsenenbildung“ bei.
Der zukünftige Stelleninhaber/Die zukünftige Stelleninhaberin soll das
Fach Organisationspädagogik in Lehre und Forschung in der gesamten
Breite mit entsprechendem Grundlagen- und Anwendungsbezug vertreten. Neben einschlägiger theoretischer und empirischer Forschung
zu individuellen und kollektiven Lern-, Entwicklungs- und Bildungsprozessen in und von Organisationen wird ambitionierte Lehre im Bereich
von Theorie und Empirie der Organisation und ihrer Pädagogik erwartet.
Der Stelleninhaber/Die Stelleninhaberin soll die Bereiche der international vergleichenden und der interkulturellen Bildungsforschung
in Lehre und Forschung vertreten. Im Fokus der Professur stehen die
international vergleichende, theoretische und empirische Analyse
von Bildungsprozessen sowie der synchrone und diachrone Vergleich
zwischen verschiedenen Bildungssystemen und deren bildungstheoretischer Einbettung im internationalen Raum. Darüber hinaus erforscht
der Stelleninhaber/die Stelleninhaberin Voraussetzungen von Bildungsprozessen unter Gesichtspunkten von Heterogenität, Mobilität und
Übergangsprozessen. Einschlägige theoretische Arbeiten auf einem
oder mehreren dieser Gebiete sowie hervorragend ausgewiesene
empirische Forschungserfahrungen in qualitativer und/oder quantitativer Sozialforschung sind Voraussetzung.
Vorausgesetzt werden eine Habilitation oder habilitationsäquivalente
Leistungen, exzellente Leistungen in der Forschung, einschlägige
Publikationen in Fachzeitschriften sowie eine erfolgreiche Einwerbung
von Drittmitteln. Die Mitarbeit in der akademischen Selbstverwaltung
wird erwartet.
Die Bewerberin/Der Bewerber hat Lehre im BA-Studiengang „Bildungswissenschaft“ und im MA-Studiengang „Bildungswissenschaft, insbesondere interkulturelle, Medien- und Erwachsenenbildung“ zu erbringen.
Vorausgesetzt werden eine Habilitation oder habilitationsäquivalente
Leistungen, exzellente Leistungen in der Forschung und eine ambitionierte Lehre, einschlägige Publikationen in Fachzeitschriften sowie
eine erfolgreiche Einwerbung von Drittmitteln. Der Nachweis von Lehrund Forschungstätigkeit im internationalen Kontext ist erwünscht. Die
Bereitschaft zur Mitarbeit in der akademischen Selbstverwaltung wird
erwartet.
Die Universität der Bundeswehr München ist eine Reformuniversität mit
in personeller und sachlicher Ausstattung grundsätzlich gleichgestellten
W2- und W3-Professuren und bietet für Offizieranwärter/-innen und
Offiziere ein wissenschaftliches Studium an, das im Trimestersystem
zu Bachelor- und Masterabschlüssen führt. Das Studium wird durch
fächerübergreifende, berufsqualifizierende Anteile des integralen
Begleitstudiums studium plus ergänzt.
Die Universität der Bundeswehr München bietet für Offizieranwärter/
-innen und Offiziere ein wissenschaftliches Studium an, das im Trimestersystem zu Bachelor- und Masterabschlüssen führt. Das Studium
wird durch fächerübergreifende, berufsqualifizierende Anteile des
integralen Begleitstudiums studium plus ergänzt.
Einstellungsvoraussetzungen und dienstrechtliche Stellung einer
Professorin/eines Professors bestimmen sich nach dem Bundesbeamtengesetz. In das Beamtenverhältnis kann berufen werden, wer am Tag der
Ernennung das 50. Lebensjahr noch nicht vollendet hat. Die Universität
strebt eine Erhöhung des Anteils von Professorinnen an und fordert
deshalb ausdrücklich Wissenschaftlerinnen zur Bewerbung auf.
Schwerbehinderte Bewerber und Bewerberinnen werden bei gleicher
Qualifikation bevorzugt berücksichtigt.
Die Einstellungsvoraussetzungen und die dienstrechtliche Stellung von
Professorinnen und Professoren richten sich nach dem Bundesbeamtengesetz. In das Beamtenverhältnis kann berufen werden, wer am Tag der
Ernennung das 50. Lebensjahr noch nicht vollendet hat. Die Universität
strebt eine Erhöhung des Anteils von Professorinnen an und fordert
deshalb ausdrücklich Wissenschaftlerinnen zur Bewerbung auf.
Schwerbehinderte Bewerber und Bewerberinnen werden bei gleicher
Qualifikation bevorzugt berücksichtigt.
Bitte richten Sie die üblichen Bewerbungsunterlagen (ohne Schriften)
bis zum 15.10.2015 als vertrauliche Personalsache an die
Dekanin der Fakultät für Humanwissenschaften der Universität der
Bundeswehr München, 85577 Neubiberg.
Bitte richten Sie die üblichen Bewerbungsunterlagen bis zum
15.10.2015 als vertrauliche Personalsache an die
Dekanin der Fakultät für Humanwissenschaften der Universität der
Bundeswehr München, 85577 Neubiberg.
Forschung
& Lehre
1/4 Seite – 652 €
10|13 Forschung & Lehre
AKADEMISCHER STELLENMARKT
867
1/3 Seite – 823 €
6|13
Forschung & Lehre
AKADEMISCHER STELLENMARKT
An der Hochschule für Technik Stuttgart ist in der Fakultät
Vermessung, Informatik und Mathematik zum Wintersemester
2014/2015 (01.09.2014) eine
507
Ausführliche Informationen zu den Einstellungsvoraussetzungen
sowie dienstlichen Aufgaben der Professorinnen und Professoren finden Sie unter www.hft-stuttgart.de/Einstellungsvoraussetzungen. Die Bewerbungsfrist endet am 20.10.2013.
AKADEMISCHER STELLENMARKT
685
Professur (W3) „Energieinformationsnetze
(Kenn.-Nr. 271)
und -systeme“
zu besetzen.
Die mit dieser Professur verbundene Lehrtätigkeit hat ihren
Schwerpunkt in unseren anwendungsorientierten Bachelorund Master-Studiengängen Mathematik mit den Vertiefungsrichtungen Industriemathematik/Industrielle Geometrie sowie
Finanz- und Versicherungsmathematik.
Weitere inhaltliche Auskünfte zur Stellenbeschreibung erhalten
Sie vom Prodekan der Fakultät und vom Studiendekan des Master-Studiengangs Mathematik ([email protected]
bzw. [email protected], Telefon Sekretariat:
+49 (0)711 8926-2526).
Forschung & Lehre
Am Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik der
TU Darmstadt ist zum nächstmöglichen Termin eine
(Bes. Gr. W2) Kennziffer 533
Von der Stelleninhaberin oder dem Stelleninhaber wird eine
besondere Beteiligung an den Lehrveranstaltungen des Grundstudiums, insbesondere im Fach Analysis, erwartet. Darüber
hinaus sollen eigene Projekterfahrungen in den oben genannten
Vertiefungsrichtungen vorliegen und genutzt werden, um
einschlägige angewandte Forschung zu betreiben. Vorausgesetzt wird ein Hochschulabschluss in Mathematik. Die Beteiligung an der Grundausbildung in anderen Studiengängen und die
Übernahme von englischsprachigen Lehrveranstaltungen sind
für uns selbstverständlich.
8|13
zu besetzen.
An der Universitätsmedizin Rostock ist eine
W3-Professur für Neurologie
(Nachfolge Prof. Dr. med. R. Benecke)
an der Klinik und Poliklinik für Neurologie unbefristet gem. § 61 Landeshochschulgesetz
Mecklenburg-Vorpommern (LHG M-V) zu besetzen. Für die Wahrnehmung der Aufgaben
in Forschung, Lehre und Krankenversorgung wird ein privatrechtlicher Dienstvertrag
mit der Universitätsmedizin geschlossen. Die Inhaberin/Der Inhaber der Professur ist
Direktorin/Direktor der Klinik und Poliklinik für Neurologie.
Die Klinik und Poliklinik für Neurologie verfügt über 88 Betten, eine neurologische Notaufnahme, eine Stroke Unit und eine neurologische Intensivstation. Der/Die Stelleninhaber/
-in muss in der Lage sein, dass gesamte Fach Neurologie in Forschung, Lehre und Krankenversorgung zu vertreten. Klinische und wissenschaftliche Schwerpunkte der Klinik sind
cerebrovaskuläre Erkrankungen, Erkrankungen der Basalganglien, autoimmunologische
Erkrankungen (MS) und die tiefe Hirnstimulation. Entsprechende klinische und wissenschaftliche Erfahrungen und Fertigkeiten werden erwartet.
Die Einstellungsvoraussetzungen ergeben sich aus § 58 LHG M-V. Insbesondere gehören
dazu die Habilitation im Fach Neurologie oder vergleichbare wissenschaftliche Leistungen,
die Facharztanerkennung für das Fachgebiet Neurologie sowie die hochschulpädagogische
Eignung. Die Voraussetzungen für den Erwerb der fachgebietsbezogenen Weiterbildungsbefugnis müssen gegeben sein.
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Licht und Materie“ und „Altern des Individuums und der Gesellschaft“ an, die die
Bewerberin/der Bewerber verstärken soll.
Die Universitätsmedizin Rostock strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen am wissen
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34
Gleichstellungsgesetzes Mecklenburg-Vorpommern nachdrücklich auf, sich zu bewerben.
Schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber werden bei gleicher Eignung, Befähigung
7
9
3
Die Bewerbungen mit ausführlichem Lebenslauf, Schilderung des wissenschaftlichen
Werdeganges, Beschreibung der Vorleistungen in Forschung und Lehre, einem strukturierten Publikationsverzeichnis mit Angabe der Impactfaktoren unter Beifügung von fünf
: 2;
sind spätestens 6 Wochen nach Erscheinen dieser Anzeige an den Dekan der Universitätsmedizin Rostock, Herrn Prof. Dr. med. Emil C. Reisinger, Ernst-HeydemannStr. 8, 18057 Rostock, einzureichen.
Den Unterlagen ist ein ausgefülltes Bewerbungsformular, das unter
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heruntergeladen werden kann, beizufügen.
Bewerbungskosten können vom Land Mecklenburg-Vorpommern leider nicht übernommen
werden.
Es wird eine herausragende Persönlichkeit gesucht, die das Fach in
Forschung und Lehre vertritt. Erwartet wird auch eine angemessene
Beteiligung an der Grundlagenausbildung.
Die Schwerpunkte in der Forschung sollen auf mehr als einem der
folgenden Gebiete liegen:
• Energieinformationsnetze für Energieerzeugung, -verteilung und
-nutzung
• Informations- und Kommunikationstechnologien für die Integration
Erneuerbarer Energien und die effiziente Energieanwendung
• Innovative Dienste der Energieerzeugungsanlagen, Netzkomponenten, Verbraucher und Verbrauchsgeräte
• Kommunikationsprotokolle und -technologien für Energieinformationssysteme
• Intelligentes Energiemanagement in Gebäuden und für Städte
• Selbstorganisation und Adaptivität der Energieinformationsnetze
und -systeme
Voraussetzungen sind ein abgeschlossenes Universitätsstudium, eine
ausgezeichnete Promotion, didaktische Fähigkeiten und exzellente
wissenschaftliche Arbeitsergebnisse.
Die Bewerberinnen und Bewerber sollen auf mindestens einem der
oben genannten Forschungsgebiete besonders ausgewiesen sein. Eine
mehrjährige erfolgreiche Tätigkeit in der Industrie, in der Energieversorgung oder in der außeruniversitären Forschung ist erwünscht.
Die Bereitschaft zur Kooperation im Fachbereich Elektrotechnik und
Informationstechnik der TU Darmstadt wird erwartet; insbesondere
muss die Forschung in enger Zusammenarbeit mit der Datentechnik
und der Energietechnik des Fachbereichs Elektrotechnik und Informationstechnik der TU Darmstadt erfolgen. Auch die Mitarbeit an
Forschungsschwerpunkten der TU Darmstadt wird erwartet. Darüber
hinaus ist didaktische Eignung Voraussetzung.
Die Einstellung erfolgt im außertariflichen Angestelltenverhältnis
mit einer qualifikationsabhängigen Vergütung in Anlehnung an die
W-Besoldung. Diese wird zwischen Bewerber/in und Hochschulleitung
verhandelt. Professorinnen und Professoren, die bereits in einem
Beamtenverhältnis stehen, können in einem solchen weiterbeschäftigt
werden. Es gelten ferner die Einstellungsvoraussetzungen der §§ 61
und 62 Hessisches Hochschulgesetz.
Die Technische Universität Darmstadt strebt eine Erhöhung des Anteils
der Frauen am Personal an und fordert deshalb besonders Frauen auf,
sich zu bewerben. Bewerberinnen oder Bewerber mit einem Grad der
Behinderung von mindestens 50 oder diesen Gleichgestellte werden bei
gleicher Eignung bevorzugt.
Bewerbungen sind mit den üblichen Unterlagen sowie einem Vorschlag
für drei mögliche Gutachter unter Angabe der Kenn-Nummer an den
Dekan des Fachbereiches Elektrotechnik und Informationstechnik,
Merckstr. 25, 64283 Darmstadt, E-Mail: [email protected],
zu senden. Nähere Auskünfte erteilt der Vorsitzende der Berufungskommission, Herr Prof. Dr.-Ing. Ralf Steinmetz, Tel. 06151-166150,
E-Mail: [email protected]
Bewerbungsfrist: 30.09.2013
STANDARDFORMATE
1/1 Seite – 2.046 €
2|14
Forschung & Lehre
AKADEMISCHER STELLENMARKT
153
Arbeiten und Leben, wo andere Urlaub machen.
Professur für Angewandte Mathematik
A L L E S WA S D I E W I S S E N S C H A F T B E W E G T
1/2 Seite – 1.169 €
Die Jade Hochschule liegt ganz oben im Nordwesten:
)N7ILHELMSHAVEN/LDENBURGUND%LSÛETHSTUDIERENDERZEITRUNDJUNGE-ENSCHENDIE,USTAUF:UKUNFTHABEN0ROFESSORINNENUND0ROFESSORENBETREUENSIEDABEIPERSÎNLICHUNDINDIVIDUELL$IE*ADE(OCHSCHULEFÎRDERTEIGENVERANTWORTLICHESUNDPRAXISORIENTIERTES,ERNENKRITISCHES$ENKENUNDDIE%NTWICKLUNGUNKONVENTIONELLER,ÎSUNGEN!KADEMISCHE!USBILDUNGVERBINDETSIEMIT
DEM%RWERBVON3CHLÔSSELQUALIÚKATIONENUNDETHISCHER+OMPETENZ$IE(OCHSCHULEENGAGIERTSICHAKTIVFÔR#HANCENGLEICHHEIT
LEHREN/FORSCHEN – NEU ENTDECKEN! KOMMEN SIE ALS
PROFESSORIN ODER PROFESSOR AN DIE JADE HOCHSCHULE!
!NDER*ADE(OCHSCHULE7ILHELMSHAVEN/LDENBURG%LSÛETHSINDAMStudienort Wilhelmshaven im &ACHBEREICH)NGENIEURWISSENSCHAFTEN
zum nächstmöglichen Zeitpunkt folgende Stellen zu besetzen:
0ROFESSUR"ES'R7FÔRDAS'EBIET
-ASCHINENELEMENTE+ENNZIFFER)&,
Gesucht wird eine Persönlichkeit mit abgeschlossenem wissenschaftlichen Hochschulstudium des Maschinenbaus und Erfahrungen auf dem
Gebiet der Maschinenelemente, bevorzugt im Flugzeugbau. Neben den Lehrveranstaltungen des Hauptfaches sind Vorlesungs- und Übungsveranstaltungen zu den Lehrveranstaltungen Maschinenelemente und CAD wahrzunehmen. Von den Bewerberinnen und Bewerbern werden Kenntnisse
im Umgang mit 3D-CAD-Systemen erwartet. Von den Bewerberinnen und Bewerbern werden Aktivitäten im Technologietransfer und in der
Forschung erwartet. Gute englische Sprachkenntnisse und die Bereitschaft, Vorlesungen in englischer Sprache zu halten, sind Voraussetzung.
0ROFESSUR"ES'R7FÔRDAS'EBIET
!UTONOME3YSTEMEINDER-EERESTECHNIK+ENNZIFFER)&,
Die Jade Hochschule baut in Zusammenarbeit mit der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg einen Schwerpunkt „Meerestechnik“ am Studienort Wilhelmshaven auf. Dazu wird an der Jade Hochschule ein Bachelorstudiengang „Meerestechnik“ angeboten.
Die Hochschule sucht zum Aufbau dieses Studiengangs eine Persönlichkeit mit abgeschlossenem ingenieurwissenschaftlichen Studium einschließlich Promotion. Das zugehörige Lehrgebiet beinhaltet u. a. Vorlesungen über Messplattformen und Unterwasserfahrzeuge. Fundierte Kenntnisse
und umfangreiche Berufserfahrungen in der Meerestechnik, bevorzugt aus der maritimen Robotik, werden vorausgesetzt.
Die Bereitschaft zur engen Zusammenarbeit beim Aufbau der mit der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg gemeinsam geplanten Studienangebote auf dem Gebiet der Meerestechnik wird vorausgesetzt. Von den Bewerberinnen und Bewerbern werden ebenfalls Forschungsaktivitäten
und Technologietransfer auf dem Gebiet der Meerestechnik in Zusammenarbeit mit der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg erwartet. Gute
englische Sprachkenntnisse und die Bereitschaft, Vorlesungen in englischer Sprache zu halten, sind Voraussetzung.
0ROFESSUR"ES'R7FÔRDAS'EBIET
0RODUKTIONSTECHNIK+ENNZIFFER)&,
Gesucht wird eine Persönlichkeit mit abgeschlossenem wissenschaftlichen Hochschulstudium des Maschinenbaus mit Schwerpunkt in der Fertigungs- oder Produktionstechnik. Neben den Lehrveranstaltungen im Bereich der Produktionstechnik sind Vorlesungen und Übungsveranstaltungen im Bereich der Handhabungstechnik und Fügetechnik, bevorzugt Schweißtechnik, sowie im Grundlagenbereich wahrzunehmen. Von den
Bewerberinnen und Bewerbern werden Aktivitäten im Technologietransfer und in der Forschung erwartet. Gute englische Sprachkenntnisse und
die Bereitschaft, Vorlesungen in englischer Sprache zu halten, sind Voraussetzung.
Die Einstellungsvoraussetzungen ergeben sich aus § 25 des Niedersächsischen Hochschulgesetzes (NHG). Ein Merkblatt kann im Internet unter
www.jade-hs.de/stellen eingesehen werden oder von der Personalabteilung unter der Tel.-Nr. 04421 985-2975 angefordert werden.
$IE(OCHSCHULEISTBESTREBTDEN&RAUENANTEILAUCHBEIMWISSENSCHAFTLICHEN0ERSONALZUERHÎHENUNDFORDERTDESHALBQUALIÚZIERTE&RAUENAUFSICH
zu bewerben. Bei weiteren Rückfragen wenden Sie sich bitte an das Büro der Gleichstellungsbeauftragten, Tel.-Nr. 0441 7708-3226.
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bitte mit den üblichen Unterlagen UNTER!NGABEDERJEWEILIGEN+ENNZIFFER bis zum an den
Präsidenten
der Jade Hochschule
7ILHELMSHAVEN/LDENBURG%LSÛETH
Dr. habil. Elmar Schreiber
Friedrich-Paffrath-Straße 101
26389 Wilhelmshaven
www.jade-hs.de
Attraktiver Print/Online-Preis für Forschung & Lehre und academics.de
10|15 Forschung & Lehre
An der Universität der Bundeswehr München wurde die Fakultät für
Humanwissenschaften um einen Studiengang Psychologie erweitert
(B.Sc. Psychologie sowie M.Sc. Psychologie mit Schwerpunkt Klinische
Psychologie und Psychotherapie). Vor dem Hintergrund der aktuellen
(fach-)politischen Entwicklungen soll das „Direktstudium Psychotherapie“
umgesetzt werden. Zwischen den bereits bestehenden Studiengängen
für Bildungswissenschaft sowie Sportwissenschaft und dem seit 2013
angelaufenen Studiengang Psychologie werden interdisziplinäre
Vernetzungen hergestellt und gegenseitige ECTS-Transferleistungen
ermöglicht. Es soll zudem ein neuer Forschungsschwerpunkt unter besonderer Berücksichtigung der bundeswehrbezogenen Themenkreise
Psychologie im Einsatz sowie Trauma, Stress- und Krisenbewältigung
eingerichtet werden. Vor diesem Hintergrund sind in der Fakultät für
Humanwissenschaften an der Universität der Bundeswehr München
folgende Professuren zu besetzen:
W3-Professur für Klinische Psychologie:
Trauma und Krisenbewältigung
- zu besetzen zum nächstmöglichen Zeitpunkt -
Die zukünftige Stelleninhaberin/Der zukünftige Stelleninhaber soll das
Fach in Lehre und Forschung in der gesamten Breite mit entsprechendem Grundlagen- und Anwendungsbezug, insbesondere im Bereich
Trauma, Stress- und Krisenbewältigung, vertreten. Neben exzellenter
Forschung wird ambitionierte Lehre im Bereich der Klinischen Psychologie einschließlich der im Fach einschlägigen Methoden vorausgesetzt.
Ebenso wird die Entwicklung anspruchsgerechter Lehrveranstaltungen
für die in der Fakultät vorhandenen und geplanten Studiengänge
erwartet. Die Bewerberin/Der Bewerber soll eine psychotherapeutische
Ausbildung in einem anerkannten Richtlinienverfahren erfolgreich
abgeschlossen haben und als Psychotherapeut/-in approbiert sein. Sie/
Er sollte mehrjährige Erfahrung in Tätigkeiten der klinisch-psychotherapeutischen Aus- und Weiterbildung (möglichst in unterschiedlichen
psychotherapeutischen Richtlinienverfahren) und im Bereich der Supervision nachweisen können sowie über Erfahrung im Aufbau und der
Leitung einer psychotherapeutischen Hochschulambulanz verfügen.
Zu den Dienstaufgaben zählen der Aufbau einer psychotherapeutischen
Hochschulambulanz sowie die Übernahme von diesbezüglichen Leitungsfunktionen.
W3-Professur für Klinische Psychologie
und Psychotherapie
- zu besetzen zum 1. Oktober 2016 -
Die zukünftige Stelleninhaberin/Der zukünftige Stelleninhaber soll das
Fach in der Lehre in der gesamten Breite mit entsprechendem Grundlagen- und Anwendungsbezug vertreten und in der Forschung in mindestens zwei der nachfolgend genannten Gebiete ausgewiesen sein:
- Forschung zu Stress im Kontext von Notfall und Einsatz,
- Prävention (primäre, sekundäre) und Intervention,
- Klassifikation psychischer Störungen und Ätiologie.
Neben exzellenter Forschung wird ambitionierte Lehre im Bereich
der Klinischen Psychologie einschließlich der im Fach einschlägigen
Methoden vorausgesetzt. Ebenso wird die Entwicklung anspruchsgerechter Lehrveranstaltungen für die in der Fakultät vorhandenen und
geplanten Studiengänge erwartet.
Die Bewerberin/Der Bewerber soll eine psychotherapeutische Ausbildung
in einem anerkannten Richtlinienverfahren erfolgreich abgeschlossen
haben und als Psychotherapeut/-in approbiert sein. Sie/Er sollte mehrjährige Erfahrung in Tätigkeiten der klinisch-psychotherapeutischen
Aus- und Weiterbildung (möglichst in unterschiedlichen psychotherapeutischen Richtlinienverfahren) und im Bereich der Supervision
nachweisen können sowie über Erfahrung im Aufbau und der Leitung
einer psychotherapeutischen Hochschulambulanz verfügen. Zu den
Dienstaufgaben zählen der Aufbau einer psychotherapeutischen
Hochschulambulanz sowie die Übernahme von diesbezüglichen
Leitungsfunktionen.
Die Universität der Bundeswehr bietet für Offiziersanwärter/-innen und
Offiziere ein wissenschaftliches Studium an, das im Trimestersystem
zu Bachelor- und Masterabschlüssen führt. Das Studium wird durch
fächerübergreifende, berufsqualifizierende Anteile des integralen
Begleitstudiums studium plus ergänzt.
Einstellungsvoraussetzungen und dienstrechtliche Stellung einer
Professorin/eines Professors bestimmen sich nach dem Bundesbeamtengesetz. In das Beamtenverhältnis kann berufen werden, wer am Tag der
Ernennung das 50. Lebensjahr noch nicht vollendet hat. Die Universität
strebt eine Erhöhung des Anteils von Professorinnen an und fordert
deshalb ausdrücklich Wissenschaftlerinnen zur Bewerbung auf.
Schwerbehinderte Bewerber und Bewerberinnen werden bei gleicher
Qualifikation bevorzugt berücksichtigt.
Bitte richten Sie die üblichen Bewerbungsunterlagen bis zum
15.10.2015 als vertrauliche Personalsache an die
Dekanin der Fakultät für Humanwissenschaften der Universität der
Bundeswehr München, 85577 Neubiberg.
AKADEMISCHER STELLENMARKT
879
Die Fakultät für Biologie an der Albert-Ludwigs-Universität und der
Exzellenzcluster BIOSS (Zentrum für Biologische Signalstudien) hat
eine
W3-Professur
Biological Signalling Research
(Biologische Signalforschung) zum nächstmöglichen Zeitpunkt zu besetzen.
Diese Professur eignet sich insbesondere als Einstiegsposition für
hochqualifizierte Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler.
Der/die künftige Stelleninhaber/in soll auf dem Gebiet der Biologischen
Signalforschung international ausgewiesen sein. Dies besonders im
Hinblick auf die Entwicklung und Anwendung von synthetischen biologischen Sensoren und Schaltern um Signalvorgänge in pflanzlichen
und tierischen Modellsystemen quantitativ zu analysieren und zu steuern. Eine besondere Bedeutung kommt hier der Entwicklung optogenetischer Methoden zur Steuerung von intrazellulären Signalvorgängen
und deren Anwendung zur Untersuchung z.B. immunologischer, entwicklungsbiologischer, pflanzenbiologischer und medizinischer Fragestellung zu. Bezüge zu anwendungsorientierten und technischen Fachbereichen an der Universität sind ausdrücklich erwünscht. Weitere Informationen zum Forschungsprofil der Stelle und zum wissenschaftlichen Umfeld finden sich auf der BIOSS Homepage unter:
www.bioss.uni-freiburg.de sowie der Homepage der Fakultät
www.bio.uni-freiburg.de. Eine Beteiligung an der Lehre in den Angewandten Biowissenschaften, den Pflanzenwissenschaften und der
Immunologie wird erwartet.
Einstellungsvoraussetzungen für Professorinnen bzw. Professoren
sind neben den allgemeinen dienstrechtlichen Voraussetzungen ein
abgeschlossenes Hochschulstudium, pädagogische Eignung und eine
herausragende Promotion. Über die Promotion hinausgehende
wissenschaftliche Leistungen, die in der Regel durch eine Habilitation
nachgewiesen werden, werden erwartet (§ 47 Landeshochschulgesetz
(LHG)).
Die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg fördert Frauen und fordert sie
deshalb ausdrücklich zur Bewerbung auf. Die Universität bekennt
sich nachdrücklich zu dem Ziel einer familiengerechten Hochschule.
Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.
Folgende Bewerbungsunterlagen werden erbeten:
• Lebenslauf
• Zeugnisse und Urkunden
• Vollständiges Schriften- und Vortragsverzeichnis unter Nennung der
zehn wichtigsten Publikationen
• Forschungskonzept
• Lehrkompetenzportfolio (Die hierfür zu verwendende Vorlage finden
Sie unter http://www.zuv.uni-freiburg.de/formulare/
lehrkompetenzportfolio-formblatt.doc.)
Bitte bewerben Sie sich in englischer Sprache mit dem Ausdruck Ihres
Bewerbungsformulars
http://www.zuv.uni-freiburg.de/formulare/bewerbungsbogen_deutsch.pdf
bzw.
http://www.zuv.uni-freiburg.de/formulare/bewerbungsbogen_englisch.pdf
und den o.g. Unterlagen und Belegen bis spätestens 15.10.2015. Ihre
Bewerbung (ausschließlich in elektronischer Form als 1 pdf) richten Sie
bitte an den Vorsitzenden der Berufungskommission (Prof. Dr. Ad
Aertsen) an folgende Adresse: [email protected]
Weitere Informationen zum Berufungsverfahren finden Sie im Berufungsleitfaden, abrufbar unter
http://www.zuv.uni-freiburg.de/formulare/berufungsleitfaden.pdf.
880
AKADEMISCHER STELLENMARKT
Forschung & Lehre 10|15
Zertifikat seit 2006
audit familiengerechte
hochschule
Arbeiten und Leben, wo andere Urlaub machen.
Die Universität Bayreuth ist eine forschungsorientierte Universität mit international kompetitiven und interdisziplinär ausgerichteten Profilfeldern in
Forschung und Lehre. An der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen
Fakultät der Universität Bayreuth ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine
neu geschaffene
W 3-Professur für Medizinmanagement
und Versorgungsforschung
im Beamtenverhältnis auf Lebenszeit zu besetzen.
Der/Die zukünftige Stelleninhaber/in vertritt sein/ihr Fach in Forschung und
Lehre. Bewerberinnen und Bewerber sollen ihren Forschungsschwerpunkt
in der Versorgungsforschung und Pharmaökonomie sowie Innovations- und
Technologiemanagement mit internationaler gesundheitswissenschaftlicher
Ausrichtung haben. Von dem/der künftigen Lehrstuhlinhaber/in wird die
Bereitschaft erwartet, eine zu den bestehenden Lehrstühlen im Fachgebiet
Gesundheitsökonomie komplementäre Forschungsausrichtung zu übernehmen
und sich an fachübergreifender Forschung sowohl innerhalb der Rechts- und
Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät als auch über die Fakultätsgrenzen
hinweg zu beteiligen. Die Mitwirkung in den strategischen Profilfeldern des
Struktur- und Entwicklungsplans STEP 2020+ der Universität Bayreuth, insbesondere „Lebensmittel- und Gesundheitswissenschaften”, ist erwünscht.
Am Zentrum für Innere Medizin der Universitätsmedizin Rostock ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine
W3-Professur für Kardiologie
an der Abteilung für Kardiologie der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I unbefristet gem. § 61 LHG zu besetzen. Für die Wahrnehmung der Aufgaben in Forschung,
Lehre und Krankenversorgung wird ein privatrechtlicher Dienstvertrag mit der Universitätsmedizin geschlossen. Die Inhaberin/der Inhaber der Professur ist Leiterin/Leiter der
Abteilung für Kardiologie. Die Sektion „Rhythmologie und klinische Elektrophysiologie“
ist Bestandteil der Abteilung und mit einer Universitätsprofessur besetzt.
Zu den Aufgaben des/der Stelleinhabers/-in gehören Lehr- und Koordinationsaufgaben für fachspezifische Module im Bachelor- und Masterstudiengang
Gesundheitsökonomie (z. B. allgemeine Gesundheitsökonomie, Epidemiologie,
Pharmaökonomie, allgemeine Grundlagen der Medizin, Gesundheitswissenschaften und Managementthemen) sowie in den Studiengängen des Profilfeldes Lebensmittel und Gesundheitswissenschaften. Weitere Bestandteile des
Tätigkeitsprofils sind der Aufbau einer aktiven Arbeitsgruppe sowie der Ausbau
der nationalen und internationalen Forschungsvernetzung. Bewerberinnen und
Bewerber sollten daher Erfahrungen in inter- und transdisziplinären Lehrprogrammen haben und über didaktische Fähigkeiten sowie Lehrerfahrungen
verfügen und zudem bereit sein, an einer weiteren Internationalisierung des
Lehrangebotes mitzuwirken. Gefordert sind ferner Erfahrungen in der Drittmittelakquisition, im Projektmanagement und in der erfolgreichen Abwicklung
von großen, interdisziplinären, universitätsübergreifenden und multizentrischen
Drittmittelprojekten bzw. Verbundforschungsvorhaben.
Zu den Aufgaben gehört es, neben der Abteilungsleitung das gesamte Fach Kardiologie in
Forschung, Lehre und Krankenversorgung zu vertreten. Der klinische Tätigkeitsschwerpunkt „Strukturelle Herzerkrankungen“ soll mit den bestehenden Forschungsstrukturen
weiter vernetzt und ausgebaut werden, insbesondere in den Bereichen Intervention, molekulare Kardiologie und Bildgebung. Eine enge Zusammenarbeit mit der Klinik und Poliklinik für Herzchirurgie wird vorausgesetzt.
Die Einstellungsvoraussetzungen ergeben sich aus § 58 LHG M-V. Insbesondere gehören dazu die Habilitation im Fach Innere Medizin oder vergleichbare wissenschaftliche
Leistungen, die Facharztanerkennung für das Fachgebiet Innere Medizin, die Zusatzbezeichnung Kardiologie sowie der Nachweis der hochschulpädagogischen Eignung. Die
Voraussetzungen für den Erwerb der fachgebietsbezogenen Weiterbildungsbefugnis müssen gegeben sein.
'LH8QLYHUVLWlWVPHGL]LQ5RVWRFNVWUHEWHLQHQDFKKDOWLJH3UR¿OLHUXQJGHV6FKZHUSXQNWthemas „Regenerative Medizin, Rekonstruktion biologischer Funktionen“ und der uniYHUVLWlUHQ3UR¿OOLQLHQÄ/HEHQ/LFKWXQG0DWHULH³XQGÄ$OWHUQGHV,QGLYLGXXPVXQGGHU
Gesellschaft“ an, die die Bewerberin/der Bewerber verstärken soll.
Es gelten die Einstellungsvoraussetzungen für Professorinnen und Professoren an Universitäten des Freistaates Bayern (Art. 7 und Art. 10 Abs. 3
BayHSchPG). Nähere Informationen finden Sie unter www.uni-bayreuth.de
(Universität/Stellenangebote).
Die Universitätsmedizin Rostock strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen am wisVHQVFKDIWOLFKHQ 3HUVRQDO DQ XQG IRUGHUW GDKHU TXDOL¿]LHUWH )UDXHQ PLW %H]XJ DXI † Abs. 3 des Gleichstellungsgesetzes Mecklenburg-Vorpommern nachdrücklich auf, sich
zu bewerben.
Die Universität Bayreuth strebt danach, die Vielfalt ihres Professorenkollegiums
weiter zu erhöhen. Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, die mehr Vielfalt in das Forschungs- und Lehrprofil der Universität Bayreuth einbringen,
werden daher nachdrücklich um ihre Bewerbung gebeten. Dies betrifft
insbesondere Wissenschaftlerinnen und internationale Bewerbende. Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt. Bewerberinnen und Bewerber mit Kindern sind sehr willkommen. Die Universität
Bayreuth ist zertifiziert als Familiengerechte Hochschule, hat erfolgreich am
HRK-Audit „Internationalisierung der Hochschule“ teilgenommen und bietet
einen Dual Career Support.
Schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber werden bei gleicher Eignung, BefähiJXQJXQG4XDOL¿NDWLRQEHVRQGHUVEHUFNVLFKWLJW
Die Bewerbungen mit ausführlichem Lebenslauf, Schilderung des wissenschaftlichen Werdeganges, Beschreibung der Vorleistungen in Forschung und Lehre, einem strukturierten
Publikationsverzeichnis mit Angabe der Impactfaktoren unter Beifügung von fünf wesentliFKHQ2ULJLQDODUEHLWHQVRZLHHLQHU$XÀLVWXQJELVKHUHLQJHZRUEHQHU'ULWWPLWWHOVLQGVSlWHVWHQV
6 Wochen nach Erscheinen dieser Anzeige an den Dekan der Universitätsmedizin Rostock,
Herrn Prof. Dr. med. Emil C. Reisinger, Ernst-Heydemann-Str. 8, 18057 Rostock, einzureichen.
Den Unterlagen ist ein ausgefülltes Bewerbungsformular, das unter http://www.med.
uni-rostock.de/fileadmin/Verwaltung/dekanat/Anlage_Bewerbungsunterlagen_
Professuren.pdf heruntergeladen werden kann, beizufügen.
Die Bewerbungskosten werden entsprechend der geltenden Regeln des Landes MecklenburgVorpommern nicht übernommen.
Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf mit wissenschaftlichem Werdegang, Zeugnisse, Urkunden, Schriftenverzeichnis, Darstellung
der wissenschaftlichen Arbeitsgebiete und Verzeichnis der Lehrveranstaltungen) werden bis zum 13. 11. 2015 erbeten an den Dekan der Rechtsund Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät, Universität Bayreuth (E-Mail:
[email protected]), 95440 Bayreuth.
Karriere
und
Berufung
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Seminare
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Coaching
Seminare | Coaching | Consulting
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Consulting
www.karriere-und-berufung.de
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Alles für Ihre Karriere.
10|15 Forschung & Lehre
881
AKADEMISCHER STELLENMARKT
An der Medizinischen Fakultät
der Julius-Maximilians-Universität
Würzburg ist die Stelle für eine/
einen
An der Universität Stuttgart ist in der Fakultät Luft- und
Raumfahrttechnik und Geodäsie die
Juniorprofessur (W1 mit Tenure)
„Methoden komplexer
Avioniksysteme“
Universitätsprofessorin/Universitätsprofessor
der Bes.Gr. W3 (Lehrstuhl)
für Urologie
(Nachfolge Prof. Dr. H. Riedmiller)
zum 01.10.2016
zum nächstmöglichen Zeitpunkt zu besetzen. Die Professur
ist dem Institut für Luftfahrtsysteme zugeordnet.
Das Institut für Luftfahrtsysteme arbeitet an grundsätzlich
neuen System- und Software-Entwicklungsansätzen für integrierte fehlertolerante Avioniksysteme. Die Ansätze sind
modellorientiert, generativ und plattformbasiert. Ziele sind
zum einen eine weitgehend automatische Instanziierung
von Avioniksystem-Managementsoftware, von zulassungsrelevanten Artefakten (Dokumente, Testcases, Traceability),
zum anderen Verfahren zur Teilautomatisierung der Systemvalidierung. Dies erfordert die Entwicklung neuer Methoden,
beispielsweise solcher zur Erfassung und Modellierung von
System-Design- und Software-Design-Wissen.
Gesucht wird eine Persönlichkeit, die ausgewiesene Fähigkeiten
in mindestens einem der folgenden Fachgebiete aufweist:
z
Automatische Instanziierung von Avionik-Systemmanage-
z
QPKI=PEOEANPA0UOPAIR=HE@EANQJCQJ@RANEłVEANQJC
z
Integrierte Modulare Avionik neuer Generation oder ähnlicher
z
Knowledge based Engineering von Systemen und Software
z
Modellgenerierung und -transformation
mentsoftware
Plattformansätze
In dem oben genannten thematischen Umfeld sind neue
geeignete Methoden zu erarbeiten bzw. bestehende in Richtung komplexer Avioniksysteme weiter zu entwickeln und
dieses Gebiet in Forschung und Lehre zu vertreten. Die Lehrtätigkeit umfasst die Software-Grundausbildung im BScStudiengang der Luft- und Raumfahrttechnik sowie Spezialisierungsvorlesungen im MSc-Studiengang. Innerhalb der
Universität Stuttgart wird mit der W1-Professur auch eine
enge Vernetzung mit den Instituten der Informatik angestrebt.
Es gelten die Einstellungsvoraussetzungen und Bedingungen
des § 51 Landeshochschulgesetz Baden-Württemberg.
Ihre Bewerbung mit den üblichen Unterlagen richten Sie bitte
bis zum 30.10.2015 an den Vorsitzenden der Berufungskommission, Herrn Prof. Dr.-Ing. Stephan Staudacher, Institut für
Luftfahrtantriebe, Universität Stuttgart, Pfaffenwaldring 6,
70569 Stuttgart.
Die Universität Stuttgart verfügt über ein Dual Career Programm
zur Unterstützung der Partnerinnen und Partner berufener
-ANOKJAJ+¼DANA&JBKNI=PEKJAJłJ@AJ0EAQJPANġ
http://www.uni-stuttgart.de/dual-career
zu besetzen.
Zu den Aufgaben der/des zukünftigen Stelleninhaberin/Stelleninhabers gehören
die Vertretung des Faches Urologie in Forschung und Lehre sowie die Leitung der
Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie des Universitätsklinikums
Würzburg.
Gesucht wird eine klinisch und wissenschaftlich hervorragend ausgewiesene,
fachlich wie menschlich überzeugende Persönlichkeit mit breiter operativer
Erfahrung und klaren Konzepten für die interdisziplinäre Mitarbeit in den bestehenden Forschungs- und Versorgungsstrukturen von Medizinischer Fakultät und
Universitätsklinikum. Erfahrungen in der wirtschaftlichen Betriebsführung und
effizienten Organisation der Krankenversorgung werden vorausgesetzt.
Die Klinik und Poliklinik für Urologie ist Teil des Zentrums für Operative Medizin,
dem auch die Chirurgischen Kliniken I und II, die Klinik und Poliklinik für Thorax-,
Herz- und thorakale Gefäßchirurgie sowie die Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie angehören. Eine kollegiale Zusammenarbeit mit diesen Einrichtungen
wird ebenso erwartet, wie die enge Kooperation in Forschung, Lehre und
Krankenversorgung mit allen Partnern des Comprehensive Cancer Center
Mainfranken (CCC MF). Es ist beabsichtigt, die Nierentransplantation zukünftig im
Transplantationszentrum durchzuführen.
Einstellungsvoraussetzungen sind ein abgeschlossenes Medizinstudium, Approbation als Ärztin / Arzt, Anerkennung als Arzt für Urologie, pädagogische Eignung,
besondere Befähigung zu wissenschaftlicher Arbeit, die in der Regel durch die
Qualität einer Promotion nachgewiesen wird sowie zusätzliche wissenschaftliche
Leistungen, die durch eine Habilitation bzw. gleichwertige wissenschaftliche
Leistungen, die auch außerhalb des Hochschulbereichs erbracht sein können,
nachgewiesen oder im Rahmen einer Juniorprofessur erbracht wurden.
Es ist beabsichtigt, die mit der Professur zusammenhängenden Aufgaben der
Leitung der klinischen Einrichtung einschließlich des damit verbundenen Liquidationsrechts durch Chefarztvertrag zu regeln. Im Vertrag werden die mit der Leitung
der klinischen Einrichtung verbundenen Aufgaben einschließlich der Behandlung
von Privatpatienten den Dienstaufgaben zugeordnet. Das bisherige Liquidationsrecht wird durch eine leistungsgerechte Vergütung mit fixen und variablen
Bestandteilen ersetzt. Hiervon kann abgesehen werden, wenn eine Professorin /
ein Professor schon bisher als Chefärztin / Chefarzt im Beamtenverhältnis auf
Lebenszeit (C4- bzw. W3) liquidationsberechtigt war.
Im Falle des Abschlusses des Chefarztvertrages wird auch für die Wahrnehmung
der Aufgaben der Professur grundsätzlich ein Angestelltenverhältnis vorgesehen.
In Ausnahmefällen ist bei Vorliegen der beamtenrechtlichen Voraussetzungen
eine Ernennung zur Beamtin / zum Beamten dann möglich, wenn die zukünftige
Stelleninhaberin / der zukünftige Stelleninhaber bereits C4- bzw. W3-Professor/in
im Beamtenverhältnis auf Lebenszeit ist.
Die Bewerberin / der Bewerber darf zum Zeitpunkt der Ernennung das 52.
Lebensjahr noch nicht vollendet haben (Ausnahmen sind in dringenden Fällen
gemäß Art. 10 Abs. 3 Satz 2 BayHSchPG möglich).
Die Universität Würzburg misst einer intensiven Betreuung der Studierenden und
Promovierenden große Bedeutung zu und erwartet von den Lehrenden ein
entsprechendes Engagement.
Die Universität Würzburg strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen in
Forschung und Lehre an und bittet deshalb entsprechend qualifizierte Wissenschaftlerinnen ausdrücklich um ihre Bewerbung.
Schwerbehinderte Bewerberinnen oder Bewerber werden bei ansonsten im
Wesentlichen gleicher Eignung bevorzugt eingestellt.
Bewerbungen sind mit den üblichen Unterlagen (eigenhändig unterschriebener
Lebenslauf, Darstellung des beruflichen und wissenschaftlichen Werdeganges,
Zeugnisse, Urkunden, Drittmittelaufkommen, Schriftenverzeichnis, Verzeichnis
der akademischen Lehrveranstaltungen, Operationskatalog) sowie der Beifügung
eines „Bewerbungsbogens“ (Download unter http://www.dekanat.medizin.uniwuerzburg.de/) bis zum 16.10.2015 zu richten an den
Dekan der Medizinischen Fakultät
der Universität Würzburg,
Herrn Prof. Dr. M. Frosch,
Josef-Schneider-Straße 2, Haus D7,
D-97080 Würzburg
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882
AKADEMISCHER STELLENMARKT
Forschung & Lehre 10|15
Zertifikat seit 2006
audit familiengerechte
hochschule
An der Jade Hochschule mit ihren Studienorten
Wilhelmshaven, Oldenburg und Elsfleth studieren
rund 7.500 junge Menschen, die Zukunft gestalten.
180 Professor_innen betreuen sie individuell. Die
Hochschule fördert eigenverantwortliches, praxisorientiertes Lernen und verknüpft akademische
Ausbildung mit dem Erwerb von Schlüsselqualifikationen und ethischer Kompetenz.
Professur für das Gebiet
Konstruktiver Ingenieurbau
für Infrastrukturprojekte
Bes.-Gr. W2, Kennziffer BG 18-FL
Vorgenannte Stelle ist an der Jade Hochschule Wilhelmshaven/Oldenburg/Elsfleth im Fachbereich Bauwesen
und Geoinformation am Studienort Oldenburg zum
nächstmöglichen Zeitpunkt zu besetzen.
Gesucht wird eine Persönlichkeit mit einem abgeschlossenen
wissenschaftlichen Hochschulstudium des Bauingenieurwesens und einer nachgewiesenen mindestens fünfjährigen
Berufspraxis in der Tragwerksplanung; wesentlicher Bestandteil dieser Tätigkeit soll der Umgang mit Bauwerken aus
Infrastrukturprojekten des fließenden und/oder ruhenden
Verkehrs sein.
Die Stelle ist teilzeitgeeignet.
Ausführliche Informationen zu dem Stellenangebot erhalten
Sie unter: jade-hs.de/stellen
Die Einstellungsvoraussetzungen ergeben sich aus § 25 des
Niedersächsischen Hochschulgesetzes (NHG).
Wir gewährleisten die berufliche Gleichstellung
von Frauen und Männern und berücksichtigen
vorrangig schwerbehinderte Menschen mit
gleicher Eignung und Qualifikation.
Richten Sie Ihre Bewerbung bitte mit den vollständigen
Unterlagen unter Angabe der Kennziffer bis zum
27. Oktober 2015 an den
Präsidenten
der Jade Hochschule
Wilhelmshaven/Oldenburg/Elsfleth
Friedrich-Paffrath-Straße 101
26389 Wilhelmshaven
jade-hs.de
Die Universität Bayreuth ist eine forschungsorientierte Universität mit international kompetitiven und interdisziplinär ausgerichteten Profilfeldern in Forschung und Lehre. An der Universität Bayreuth ist in der Fakultät für Biologie,
Chemie und Geowissenschaften zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine
W 3-Professur für Physikalische Chemie
(Lehrstuhl für Physikalische Chemie II)
im Beamtenverhältnis auf Lebenszeit zu besetzen.
Gesucht wird eine ausgewiesene Persönlichkeit, die das Fach Physikalische
Chemie in Forschung und Lehre in vollem Umfang vertreten kann, den Lehrstuhl für Physikalische Chemie II leitet, und das Profilfeld Polymer- und Kolloidforschung der Universität Bayreuth stärkt.
In der Forschung wird von dem Bewerber / der Bewerberin erwartet, dass
er/sie in aktuellen Bereichen der Physikalischen Chemie hervorragend ausgewiesen ist. Bei den Forschungsaktivitäten sollten moderne Themen und
Methoden der Polymer- und Kolloidforschung im Vordergrund stehen. Die
Mitarbeit in bestehenden Forschungseinrichtungen der Universität Bayreuth,
insbesondere im Bayerischen Polymerinstitut (BPI), im Bayreuther Zentrum
für Kolloide und Grenzflächen (BZKG), im Bayreuther Institut für Makromolekülforschung (BIMF), sowie im SFB 840 „Von partikulären Nanosystemen zur
Mesotechnologie“ und in weiteren interdisziplinären Aktivitäten wird erwartet.
Der Stelleninhaber / Die Stelleninhaberin wirkt in der Lehre insbesondere in
den Bachelorstudiengängen Chemie und Polymer- und Kolloidchemie den
Masterstudiengängen Polymer Science und Materialchemie und Katalyse
der Universität Bayreuth mit. Die Mitarbeit im Promotionsprogramm Polymer
Science und am Elitestudienprogramm Macromolecular Science im Elitenetzwerk Bayern ist vorgesehen.
Es gelten die Einstellungsvoraussetzungen für Professorinnen und Professoren an Universitäten des Freistaates Bayern (Art. 7 und Art. 10 Abs. 3
BayHSchPG). Nähere Informationen finden Sie unter www.uni-bayreuth.de
(Universität/Stellenangebote).
Die Universität Bayreuth strebt danach, die Vielfalt des Professorenkollegiums
weiter zu erhöhen. Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, die mehr Vielfalt in das Forschungs- und Lehrprofil der Universität Bayreuth einbringen,
werden daher nachdrücklich um ihre Bewerbung gebeten. Dies betrifft
insbesondere Wissenschaftlerinnen und internationale Bewerbende. Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt. Bewerberinnen und Bewerber mit Kindern sind sehr willkommen. Die Universität
Bayreuth ist zertifiziert als Familiengerechte Hochschule, hat erfolgreich am
HRK-Audit „Internationalisierung der Hochschule“ teilgenommen und bietet
einen Dual Career Support.
Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf mit wissenschaftlichem Werdegang, Zeugnisse, Urkunden, Schriftenverzeichnis, Darstellung
der wissenschaftlichen Arbeitsgebiete und Verzeichnis der Lehrveranstaltungen) werden bis zum 31. 10. 2015 erbeten an den Dekan der Fakultät
für Biologie, Chemie und Geowissenschaften, Universität Bayreuth, 95440
Bayreuth, E-Mail: [email protected].
Aus dem Hause
Wer begleitet
mich auf meinem
Karriereweg?
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10|15 Forschung & Lehre
883
AKADEMISCHER STELLENMARKT
Arbeiten und Leben, wo andere Urlaub machen.
Die Theologische Hochschule Ewersbach ist eine staatlich anerkannte Fachhochschule und die Ausbildungsstätte des Bundes
Freier evangelischer Gemeinden in Deutschland (BFeG) KdöR für
Pastorinnen und Pastoren, Missionarinnen und Missionare sowie
Gemeindereferentinnen und -referenten. An der Hochschule sind
zum Wintersemester 2016/2017 zwei Professuren zu besetzen:
Professur für
Neutestamentliche Exegese und Theologie
Einstellungsvoraussetzungen sind die wissenschaftliche Eignung,
in der Regel nachgewiesen durch die Qualität der Promotion im
Fach Neues Testament, die pädagogische und didaktische Eignung
zur Hochschullehre sowie mehrjährige akademische Lehrerfahrungen im Fach sowie die Mitgliedschaft in einer Ortsgemeinde des
BFeG bzw. einer evangelischen Freikirche, Kirche oder Gemeinschaft.
Die Stelleninhaberin/der Stelleninhaber hat das Fachgebiet Neues
Testament in seiner ganzen Breite innerhalb der Studiengänge an
der Theologischen Hochschule Ewersbach zu vertreten. Die Stelle
umfasst die Mitarbeit an der Weiterentwicklung der Lehre und der
Forschungsschwerpunkte der Hochschule, die Betreuung der Studierenden sowie die Zusammenarbeit mit kirchlichen und außerkirchlichen Kooperations- und Praxispartnern.
Es werden Teamfähigkeit, persönliches Engagement bei der Mitgestaltung des Profils der Theologischen Hochschule sowie Erfahrungen in Gremienarbeit erwartet. Mehrjährige Erfahrungen in pastoraler Tätigkeit sind wünschenswert.
Die Vergütung erfolgt im Rahmen der Gehaltsrichtlinien des BFeG.
Professur für
Praktische Theologie
Einstellungsvoraussetzung sind die wissenschaftliche Eignung, in
der Regel nachgewiesen durch die Qualität der Promotion im Fach
Praktische Theologie, die pädagogische und didaktische Eignung
zur Hochschullehre sowie mehrjährige akademische Lehrerfahrungen im Fach. Für die Leitung und Koordination pastoralpsychologischer Lehrveranstaltungen und Konzepte ist eine pastoralpsychologische Qualifikation erforderlich. Die besondere Bedeutung der
Stelle für die wissenschaftliche Qualifikation zum Pastorenberuf in
der Freikirche erfordert eine mehrjährige Berufspraxis im Pastorenberuf im BFeG oder einer evangelischen Freikirche. Die Mitgliedschaft in einer Ortsgemeinde des BFeG bzw. einer evangelischen
Freikirche, Kirche oder Gemeinschaft werden vorausgesetzt.
Von der Stelleninhaberin/dem Stelleninhaber wird die qualifizierte
Vertretung des Fachbereichs Praktische Theologie mit einer
Schwerpunktsetzung auf den Disziplinen der Poimenik, der Pastoraltheologie und der Pastoralpsychologie erwartet. Um die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit der Systematischen Theologie zu
stärken, gehört zum Profil der Stelle auch eine Lehrveranstaltung in
Sexualethik.
Am Zentrum für Radiologie/Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie
der Universitätsmedizin Rostock ist zum 01.04.2017 vorbehaltlich haushaltsrechtlicher
Regelungen eine
W3-Professur für Radiologie
(Nachfolge Prof. Hauenstein)
unbefristet gem. § 61 LHG zu besetzen. Für die Wahrnehmung der Aufgaben in Forschung, Lehre und Krankenversorgung wird ein privatrechtlicher Dienstvertrag mit der
Universitätsmedizin geschlossen. Die Inhaberin/der Inhaber der Professur ist Direktorin/
Direktor des Institutes für Diagnostische und Interventionelle Radiologie.
Der/die Stelleninhaber/-in muss in der Lage sein, das gesamte Fach Radiologie in Forschung, Lehre und Krankenversorgung zu vertreten. Erwartet werden umfassende Kenntnisse und langjährige Erfahrungen im Fachgebiet der diagnostischen Radiologie, einschließlich der interventionellen Radiologie und der Schnittbildgebung. Die umfassende
Vernetzung des Instituts mit den umliegenden medizinischen Partnern (Teleradiologie)
wird weiterentwickelt. Der Aufbau einer interventionellen Neuroradiologie ist geplant.
Es wird eine interdisziplinäre und wissenschaftliche Zusammenarbeit mit den Nachbardisziplinen einschließlich der Nuklearmedizin und der Klinik für Strahlentherapie vorausgesetzt; ebenso wird eine fundierte Beteiligung an den klinischen und präklinischen
Forschungsschwerpunkten der Universitätsmedizin Rostock erwartet.
'LH8QLYHUVLWlWVPHGL]LQ5RVWRFNVWUHEWHLQHQDFKKDOWLJH3UR¿OLHUXQJXQWHUGHP6FKZHUSXQNWWKHPD Ä5HJHQHUDWLYH 0HGL]LQ³ LP 5DKPHQ GHU XQLYHUVLWlUHQ 3UR¿OOLQLHQ Ä/HEHQ
Licht und Materie“, „Altern des Individuums und der Gesellschaft“ und Onkologie an, die
die Bewerberin/der Bewerber verstärken soll. Entsprechende klinische und wissenschaftliche Erfahrungen und Fertigkeiten werden erwartet.
Die Einstellungsvoraussetzungen ergeben sich aus § 58 LHG M-V. Insbesondere gehören
dazu die Habilitation im Fach Radiologie oder vergleichbare wissenschaftliche Leistungen, die Facharztanerkennung für das Fachgebiet Radiologie sowie die hochschulpädagogische Eignung. Die Voraussetzungen für den Erwerb der fachgebietsbezogenen Weiterbildungsbefugnis müssen gegeben sein.
Die Universitätsmedizin Rostock strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen am wisVHQVFKDIWOLFKHQ 3HUVRQDO DQ XQG IRUGHUW GDKHU TXDOL¿]LHUWH )UDXHQ PLW %H]XJ DXI † Abs. 3 des Gleichstellungsgesetzes Mecklenburg-Vorpommern nachdrücklich auf, sich
zu bewerben.
Schwerbehinderte werden bei der Stellenbesetzung im Rahmen der geltenden gesetzlichen Bestimmungen bei gleicher Eignung bevorzugt behandelt.
Die Bewerbungen mit ausführlichem Lebenslauf, Schilderung des wissenschaftlichen Werdeganges, Beschreibung der Vorleistungen in Forschung und Lehre, einem strukturierten
Publikationsverzeichnis mit Angabe der Impactfaktoren unter Beifügung von fünf wesentliFKHQ2ULJLQDODUEHLWHQVRZLHHLQHU$XÀLVWXQJELVKHUHLQJHZRUEHQHU'ULWWPLWWHOVLQGVSlWHVWHQV
6 Wochen nach Erscheinen dieser Anzeige an den Dekan der Universitätsmedizin Rostock,
Herrn Prof. Dr. med. Emil C. Reisinger, Ernst-Heydemann-Str. 8, 18057 Rostock, einzureichen.
Den Unterlagen ist ein ausgefülltes Bewerbungsformular, das unter http://www.med.
uni-rostock.de/fileadmin/Verwaltung/dekanat/Anlage_Bewerbungsunterlagen_
Professuren.pdf heruntergeladen werden kann, beizufügen.
Die Bewerbungskosten werden entsprechend der geltenden Regeln des Landes MecklenburgVorpommern nicht übernommen.
Die Stelle umfasst zudem die Betreuung der Studierenden, die Mitarbeit an der Hochschulorganisation und Hochschulentwicklung sowie der Transfer praktisch-theologischer Theoriebildung in den freikirchlichen Kontext.
Die nächsten
Erscheinungstermine:
Die Vergütung erfolgt im Rahmen der Gehaltsrichtlinien des BFeG.
Bewerbungen inklusive tabellarischem Lebenslauf, Auflistung der
Veröffentlichungen und der bisherigen Lehrtätigkeit sowie Vorstellungen zur eigenen Lehre und Forschung sind bis zum 15. März
2016 an den Rektor der Theologischen Hochschule, Prof. Dr.
Andreas Heiser, Jahnstraße 49-53, 35716 Dietzhölztal-Ewersbach,
zu richten.
Forschung
& Lehre
Ausgabe 11/2015
30. Oktober 2015
Alles was die Wissenschaft bewegt
Ausgabe 12/2015
30. November 2015
884
AKADEMISCHER STELLENMARKT
Forschung & Lehre 10|15
Zertifikat seit 2006
audit familiengerechte
hochschule
Die Universität Bayreuth ist eine forschungsorientierte Universität mit international kompetitiven und interdisziplinär ausgerichteten Profilfeldern in Forschung und Lehre. An der Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität
Bayreuth ist zum 1.10. 2016 die
W 3-Professur für Entwicklungssoziologie
im Beamtenverhältnis aus Lebenszeit wieder zu besetzen.
Der / Die zukünftige Stelleninhaber/in vertritt die Entwicklungssoziologie in
ihrer ganzen Breite in Forschung und Lehre. Vorausgesetzt wird ein
Forschungsschwerpunkt in entwicklungssoziologischen Fragestellungen mit
Afrikabezug sowie umfangreiche Erfahrung in Lehre und Forschung.
Die aktive Mitwirkung an den Forschungsschwerpunkten der Universität
Bayreuth, dabei insbesondere dem Afrikaschwerpunkt und seinem neuen
Forschungsgebiet der Wissensforschung, wird vorausgesetzt. Erwartet wird
ebenso die aktive Weiterentwicklung des Fachs Soziologie in Bayreuth sowie
die Beteiligung an den Aufgaben der akademischen Selbstverwaltung.
Die Lehrleistung wird im Rahmen der BA- und MA-Studiengänge des Afrikaschwerpunkts sowie des Fachs Soziologie erbracht (BA und MA »Kultur und
Gesellschaft Afrikas«, BA »Kultur und Gesellschaft«, MA »Development
Studies«, BA »Internationale Wirtschaft und Entwicklung«, BIGSAS).
Es gelten die Einstellungsvoraussetzungen für Professorinnen und Professoren an Universitäten des Freistaates Bayern (Art. 7 und Art. 10 Abs. 3
BayHSchPG). Nähere Informationen finden Sie unter www.uni-bayreuth.de
(Universität / Stellenangebote).
Die Universität Bayreuth strebt danach, die Vielfalt ihres Professorenkollegiums
weiter zu erhöhen. Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, die mehr Vielfalt in das Forschungs- und Lehrprofil der Universität Bayreuth einbringen,
werden daher nachdrücklich um ihre Bewerbung gebeten. Dies betrifft
insbesondere Wissenschaftlerinnen und internationale Bewerbende. Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt. Bewerberinnen und Bewerber mit Kindern sind sehr willkommen. Die Universität
Bayreuth ist zertifiziert als Familiengerechte Hochschule, hat erfolgreich am
HRK-Audit „Internationalisierung der Hochschule“ teilgenommen und bietet
einen Dual Career Support.
Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf mit wissenschaftlichem Werdegang, Zeugnisse, Urkunden, Schriftenverzeichnis, Darstellung der
wissenschaftlichen Arbeitsgebiete und Verzeichnis der Lehrveranstaltungen)
werden bis zum 31.10.2015 erbeten an den Dekan der Kulturwissenschaftlichen Fakultät, Universität Bayreuth, 95440 Bayreuth. Die Unterlagen
werden nach Beendigung des Berufungsverfahrens nicht zurückgeschickt,
sondern vernichtet. Neben der schriftlichen Bewerbung erwarten wir eine
identische Kopie Ihrer Bewerbung in genau einer PDF-Datei (max. 30 MB)
unter [email protected].
In der Philosophischen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn ist eine
W3-Professur
für Philosophie des Mittelalters
zum 01.10.2016 zu besetzen.
Die Stelleninhaberin/Der Stelleninhaber soll die mittelalterliche Philosophie
in ihrer ganzen Breite in Forschung und Lehre vertreten. Dies schließt die
einschlägigen Anknüpfungspunkte zur antiken Philosophie sowie philosophiegeschichtliche und systematische Schwerpunkte ein. Ferner wird die Bereitschaft und die Fähigkeit zur Mitarbeit an interdisziplinären innerfakultären
mediävistischen Projekten sowie fakultäts- und universitätsübergreifenden
Kooperationen erwartet. Vorausgesetzt werden herausragende internationale
Forschungsleistungen sowie Erfahrungen in der Einwerbung von Drittmitteln.
Die Einstellungsvoraussetzungen richten sich nach § 36 HG (NRW). Die Universität Bonn erwartet, dass die/der zu Berufende bereit ist, den Lebensmittelpunkt nach Bonn oder in die Region zu legen.
Chancengleichheit ist Bestandteil unserer Personalpolitik.
Bewerberinnen bzw. Bewerber werden gebeten, ihre Unterlagen (Lebenslauf,
Schriftenverzeichnis, Verzeichnis der Lehrveranstaltungen, Lehrevaluationen,
Zeugnis- und Urkundenkopien) dem Dekan der Philosophischen Fakultät
der Universität Bonn (Am Hof 1, D-53113 Bonn) in elektronischer Form
(eine pdf-Datei mit max. 5 MB an [email protected]) bis zum 01.11.2015
einzureichen.
Die Christian-Albrechts-Universität will mehr qualifizierte Frauen
für Professuren gewinnen.
Am Institut für Psychologie der Philosophischen Fakultät der
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel ist zum nächstmöglichen
Zeitpunkt eine
W3-Professur
für Allgemeine Psychologie II
(Wahrnehmung und Kognition)
(Nachfolge Rainer Mausfeld)
zu besetzen.
Der/Die Bewerber/-in soll die Allgemeine Psychologie II in Forschung und Lehre vertreten. Schwerpunkt der Ausbildung in
diesem Bereich ist die Vermittlung der Grundlagen der Allgemeinen Psychologie in den Bereichen Wahrnehmung und
Kognition. Darüber hinaus wird erwartet, dass der/die Bewerber/
Bewerberin über eine hohe Kompetenz im Bereich der experimentellen Psychologie verfügt und zur fächerübergreifenden
Lehre (insbesondere in den Bereichen Durchführung und Präsentation experimenteller Untersuchungen sowie Einführung in das
Studium und Geschichte der Psychologie) beiträgt. Es wird
vorausgesetzt, dass der/die Bewerber/-in seine/ihre wissenschaftlichen Leistungen durch eine qualifizierte Promotion, herausragende Publikationen und die erfolgreiche Einwerbung von
Drittmitteln nachweist. Erforderlich ist der Nachweis wissenschaftlicher Leistungen im Rahmen einer Juniorprofessur oder durch
eine Habilitation oder gleichwertige wissenschaftliche Leistungen.
Auf die Einstellungsvoraussetzungen des § 61 und eine mögliche
Befristung nach § 63 Abs. 1 des Hochschulgesetzes des Landes
Schleswig-Holstein wird hingewiesen. Nähere Informationen
hierzu finden Sie auf der Homepage www.uni-kiel.de unter dem
Stichwort „Berufungsverfahren“. Die Beteiligung an Aufgaben
der akademischen Selbstverwaltung wird erwartet.
Die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel ist bestrebt, den Anteil
der Wissenschaftlerinnen in Forschung und Lehre zu erhöhen
und fordert deshalb entsprechend qualifizierte Frauen nachdrücklich auf, sich zu bewerben. Frauen werden bei gleichwertiger
Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung vorrangig berücksichtigt.
Die Hochschule setzt sich für die Beschäftigung schwerbehinderter Menschen ein. Daher werden schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber bei entsprechender Eignung, Befähigung
und fachlicher Leistung bevorzugt berücksichtigt.
Ausdrücklich begrüßen wir es, wenn sich Menschen mit Migrationshintergrund bei uns bewerben. Auf die Vorlage von Lichtbildern/
Bewerbungsfotos verzichten wir ausdrücklich und bitten daher,
hiervon abzusehen.
Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Schriftenverzeichnis, Verzeichnis der Lehrveranstaltungen, Kopien
akademischer Zeugnisse unter Angabe der Dienst- und Privatadresse mit Telefonnummer, Faxnummer, E-Mail) richten Sie
bitte in Schriftform und zusätzlich als CD-Rom (pdf-Format) bis
zum 06. November 2015 an das Dekanat der Philosophischen
Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Olshausenstraße 40, 24098 Kiel.
AKADEMISCHER STELLENMARKT
10|15 Forschung & Lehre
Wir sind eine der jüngsten Universitäten Deutschlands und denken in Möglichkeiten statt in Grenzen.
Mitten in der Ruhrmetropole entwickeln wir an 11
Fakultäten Ideen mit Zukunft. Wir sind stark in
Forschung und Lehre, leben Vielfalt, fördern
Potenziale und engagieren uns für eine Bildungsgerechtigkeit, die diesen Namen verdient.
Das Forschungszentrum Jülich betreibt interdisziplinäre Spitzenforschung und stellt sich drängenden Fragen der Gegenwart sowie vielfältigen
Aufgaben im Forschungsmanagement. Es leistet
Beiträge zur Lösung großer gesellschaftlicher
Herausforderungen in den Bereichen Energie und
Umwelt sowie Information und Gehirn. Mit mehr
als 5.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gehört
es als Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft zu den
großen interdisziplinären Forschungszentren Europas.
An der Universität Duisburg-Essen ist in der Abteilung Maschinenbau und Verfahrenstechnik der Fakultät für
Ingenieurwissenschaften zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine
Universitätsprofessur (Bes.- Gr. W2 - im Jülicher Modell)
für „Werkstoffe der elektrochemischen Speicher“
unbefristet zu besetzen.
In einem gemeinsamen Berufungsverfahren mit der Forschungszentrum Jülich GmbH (sog. „Jülicher Modell“) wird
eine dynamische Persönlichkeit gesucht, die dieses Fach in Forschung und Lehre vertritt.
Einschlägige Erfahrungen im Bereich der elektrochemischen Speicher werden vorausgesetzt. Umfassende
Kenntnisse in folgenden Gebieten werden gewünscht:
• Materialien für elektrochemische Speicher und deren Integration in Batteriezellen
• Werkstoffsynthese und Herstellungsverfahren (besonders keramischer Materialien)
• Chemische und physikalische Analysemethoden sowie gängige elektrochemische Charakterisierungsmöglichkeiten
Erwartet werden Publikationen in referierten Fachzeitschriften sowie Erfahrungen bei der Durchführung selbst
eingeworbener Drittmittelprojekte. Durch nachgewiesene, ausgeprägte Personal- und Projektmanagementkompetenzen der Kandidatin / des Kandidaten soll das Heben neuer Synergieeffekte zwischen der Universität
Duisburg-Essen, dem Forschungszentrum Jülich, dem Helmholtz-Institut Münster und weiteren Kooperationspartnern,
sowie die Einwerbung von drittmittelfinanzierten Forschungsprojekten ermöglicht werden.
Der Schwerpunkt der Forschungstätigkeit wird am „Institut für Energie- und Klimaforschung, Werkstoffsynthese
und Herstellungsverfahren (IEK-1)“ des Forschungszentrums Jülich sein. Die Stelle ist mit der Leitung der Abteilung „Elektrochemische Speicher“ verbunden.
In der Lehre wird vom Stelleninhaber / von der Stelleninhaberin erwartet, dass er / sie in den Masterstudiengängen
der Fakultät mindestens eine Lehrveranstaltung pro Semester im Bereich der Werkstoffe für elektrochemische
Speicher im Umfang von 2 Semesterwochenstunden anbietet.
Die Einstellungsvoraussetzungen richten sich nach § 36 Hochschulgesetz NRW.
Die Universität Duisburg-Essen verfolgt das Ziel, die Vielfalt ihrer Mitglieder zu fördern (s. http://uni-due.de/diversity).
Sie strebt die Erhöhung des Anteils der Frauen am wissenschaftlichen Personal an und fordert deshalb einschlägig
qualifizierte Frauen nachdrücklich auf, sich zu bewerben. Bei gleicher Qualifikation werden Frauen nach Maßgabe
des Landesgleichstellungsgesetzes bevorzugt berücksichtigt. Bewerbungen geeigneter Schwerbehinderter und
Gleichgestellter i. S. des § 2 Abs. 3 SGB IX sind erwünscht.
Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Liste der wissenschaftlichen Veröffentlichungen, Unterlagen
zum wissenschaftlichen und beruflichen Werdegang, Zeugniskopien, Darstellung des eigenen Forschungsprofils
und der sich daraus ergebenden Perspektiven an der Universität Duisburg-Essen und dem Forschungszentrum
Jülich, Angaben über bisherige Lehrtätigkeit und Mitwirkung in der akademischen Selbstverwaltung sowie über
eingeworbene Drittmittel) sind bis zum 31.10.2015 zu richten an den Dekan der Fakultät für Ingenieurwissenschaften der Universität Duisburg-Essen, Herrn Prof. Dr.-Ing. Dieter Schramm, Forsthausweg 2,
47057 Duisburg.
Bei Fragen zu dieser Ausschreibung wenden Sie sich bitte an Prof. Dr. Christof Schulz ([email protected]).
885
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AKADEMISCHER STELLENMARKT
Forschung & Lehre 10|15
Zum 01.04.2016 ist am Ostasiatischen Seminar der Georg-AugustUniversität eine
Im Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der TU Kaiserslautern ist voraussichtlich zum
1. April 2016 folgende Professur zu besetzen:
Professur (W 2) für
„Fachdidaktik Chinesisch als Fremdsprache“
W3-Professur Volkswirtschaftslehre,
insbesondere Ressourcen- und
Energieökonomik
zu besetzen. Die Stelleninhaberin bzw. der Stelleninhaber soll vorzugsweise in einem der vier Bereiche
• Fachdidaktik Chinesisch als Fremdsprache,
• Sinologie mit linguistischem Forschungsschwerpunkt,
• Sinologie mit fachdidaktischem Forschungsschwerpunkt oder
• Linguistik mit Forschungsschwerpunkt Chinesisch
KDELOLWLHUWRGHUlTXLYDOHQWTXDOL¿]LHUWVHLQ6LHE]ZHUPXVVKLQUHLFKHQGH
Lehrerfahrungen in der Sprachausbildung des Chinesischen nachweisen.
Die Stelleninhaberin bzw. der Stelleninhaber soll in der Lage sein, in
Göttingen einen neuen Forschungsschwerpunkt im Bereich der Fremdsprachendidaktik des Chinesischen aufzubauen und dabei Mehrsprachigkeit und Interkulturalität im Kontext des deutschen Bildungswesens unter
Anwendung neuerer didaktischer Konzepte besonders zu berücksichtigen. Vorausgesetzt werden sehr gute Sprachkenntnisse im Chinesischen.
Die Stelleninhaberin/Der Stelleninhaber soll mit relevanten Bildungseinrichtungen, den chinabezogen arbeitenden Instituten und Professuren
der Universität Göttingen sowie dem neu eingerichteten Centre for
Modern East Asian Studies eng kooperieren. Gesucht wird eine teamfähige Persönlichkeit, die Synergien an der Universität Göttingen befördert und gleichzeitig die bestehenden Kooperationen mit den Partnerhochschulen in China intensiv unterstützt.
:HLWHUH,QIRUPDWLRQHQEHUGLH3URIHVVXU¿QGHQ6LHLP,QWHUQHWXQWHU
dem Link: http://www.uni-goettingen.de/de/518765.html
Die Einstellungsvoraussetzungen ergeben sich aus § 25 des Niedersächsischen Hochschulgesetzes (NHG) in der zurzeit geltenden Fassung.
Die Stiftungsuniversität Göttingen besitzt das Berufungsrecht. Einzelheiten werden auf Anfrage erläutert.
Bewerbungen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus dem
Ausland sind ausdrücklich erwünscht. Die Universität Göttingen strebt
in den Bereichen, in denen Frauen unterrepräsentiert sind, eine ErhöKXQJGHV)UDXHQDQWHLOVDQXQGIRUGHUWGDKHUTXDOL¿]LHUWH:LVVHQVFKDIWlerinnen ausdrücklich zur Bewerbung auf. Schwerbehinderte Menschen
werden bei entsprechender Eignung bevorzugt berücksichtigt.
Teilzeitarbeit kann unter Umständen ermöglicht werden.
Bewerbungen mit einem Lebenslauf, einer Darstellung des wissenschaftlichen Werdegangs einschl. der Lehrtätigkeit und einem Schriftenverzeichnis werden bis zum 11.11.2015 ausschließlich per E-Mail im
PDF-Format an den Dekan der Philosophischen Fakultät der GeorgAugust-Universität Göttingen, Humboldtallee 17, 37073 Göttingen,
erbeten.
(Mailadresse der zuständigen Sachbearbeiterin: marina.glemnitz@
zvw.uni-goettingen.de)
Forschung
& Lehre
Alles was die Wissenschaft bewegt
Tel.: 0228 / 902 66-23 bzw. -59
Fax: 0228 / 902 66-90
[email protected]
www.forschung-und-lehre.de
Die Stelleninhaberin oder der Stelleninhaber soll das Fachgebiet Ressourcen- und Energieökonomik in Forschung und Lehre vertreten. Die Befähigung und Bereitschaft zur interdisziplinären und fakultätsübergreifenden Zusammenarbeit wird erwartet. Eine Beteiligung am
universitären Forschungsprojekt CoVaCo ist erwünscht.
Zum Aufgabengebiet der Professur in der Lehre gehören neben der Ausbildung der Studierenden des „Wirtschaftsingenieurwesens“ und der „Betriebswirtschaftslehre mit technischer
4XDOL¿NDWLRQ³DXFK7HLOHGHUZLUWVFKDIWVZLVVHQVFKDIWOLFKHQ1HEHQIDFKDXVELOGXQJ6WXGLHUHQder anderer Fachrichtungen. Zur Aufgabe der Professur zählen Lehrangebote im Bereich der
Wirtschaftspolitik in den Bachelorstudiengängen und im Masterschwerpunkt „Sustainable
Development, Umwelt, Ressourcen und Energie“.
Es wird erwartet, dass die Bewerberinnen und Bewerber in der Forschung, insbesondere
auch durch Forschungsprojekte national und international ausgewiesen und bereit sind,
auch Lehrveranstaltungen in englischer Sprache anzubieten. Zusätzlich zu den üblichen
ZLVVHQVFKDIWOLFKHQ4XDOL¿NDWLRQHQZHUGHQEHVRQGHUHGLGDNWLVFKH )lKLJNHLWHQXQG(UIDKrungen in der Lehre erwartet.
0LWGHQ%HZHUEXQJVXQWHUODJHQVLQGGUHLDXVJHZlKOWH3XEOLNDWLRQHQHLQ]XUHLFKHQ1lKHUH
Auskünfte erhalten Sie bei Prof. Dr. Jan Wenzelburger ([email protected]).
1HEHQGHQDOOJHPHLQHQGLHQVWUHFKWOLFKHQ9RUDXVVHW]XQJHQJHOWHQGLHLQ†GHV+RFKVFKXOgesetzes Rheinland-Pfalz geregelten Einstellungsvoraussetzungen. Der Text ist auf der
+RPHSDJH GHU 78 .DLVHUVODXWHUQ KLQWHUOHJW KWWSZZZXQLNOGHXQLYHUVLWDHWYHUZDOWXQJ
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Das Land Rheinland-Pfalz und die TU Kaiserslautern vertreten ein Betreuungskonzept, bei
GHPHLQHKRKH3UlVHQ]GHU/HKUHQGHQDP+RFKVFKXORUWHUZDUWHWZLUG'LH%HUHLWVFKDIW]XU
Mitarbeit an der Selbstverwaltung der Universität wird vorausgesetzt.
'LH78.DLVHUVODXWHUQHUPXWLJWTXDOL¿]LHUWH$NDGHPLNHULQQHQQDFKGUFNOLFKVLFK]XEHZHUEHQ
Bewerberinnen und Bewerber mit Kindern sind willkommen. Schwerbehinderte werden bei
HQWVSUHFKHQGHU(LJQXQJEHYRU]XJWHLQJHVWHOOWELWWH1DFKZHLVEHLIJHQ
%HZHUEXQJHQPLWGHQXQWHUZLZLXQLNOGHEHZHUEXQJDXIJHIKUWHQ8QWHUODJHQVLQGELV]XP
16. Oktober 2015 zu richten an den Dekan des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften,
Prof. Dr. Michael Hassemer, Technische Universität Kaiserslautern, Postfach 30 49,
67653 Kaiserslautern.
www.academics.de
In der Philosophischen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn ist eine
W3-Professur für Verfassungs-,
Sozial- und Wirtschaftsgeschichte
zum 01.10.2016 zu besetzen.
Die/Der zu Berufende soll im Arbeitsbereich der Professur sehr gut ausgewiesen sein und ihn in der Lehre in ganzer Breite vertreten. In der Forschung
soll der Schwerpunkt auf der Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Neuzeit,
vorzüglich des 19./20. Jahrhunderts liegen. Die Bewerber/-innen sollen durch
breite archivische Quellenarbeit ausgewiesen, gegenüber den Fächern und
Zentren der Philosophischen Fakultät, namentlich dem Zentrum für Historische
Grundlagen der Gegenwart, anschlussfähig und zu interdisziplinärer Zusammenarbeit bereit sein.
Erwartet werden ferner die Beteiligung an den Studiengängen des Instituts für
Geschichtswissenschaft sowie an institutsübergreifenden Studiengängen, das
Mitwirken bei Verwaltungs- und Gremienarbeit sowie die Einwerbung von Forschungsprojekten.
Die Einstellungsvoraussetzungen richten sich nach § 36 HG (NRW). Die Universität Bonn erwartet, dass die/der zu Berufende bereit ist, den Lebensmittelpunkt nach Bonn oder in die Region zu legen.
Chancengleichheit ist Bestandteil unserer Personalpolitik.
Bewerberinnen bzw. Bewerber werden gebeten, ihre Unterlagen (Lebenslauf,
Schriftenverzeichnis, Verzeichnis der Lehrveranstaltungen, Lehrevaluationen,
Zeugnis- und Urkundenkopien) dem Dekan der Philosophischen Fakultät
der Universität Bonn (Am Hof 1, D-53113 Bonn) in elektronischer Form
(eine pdf-Datei mit max. 5 MB an [email protected]) bis zum 01.11.2015
einzureichen.
AKADEMISCHER STELLENMARKT
10|15 Forschung & Lehre
An der Universität Potsdam, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche
Fakultät ist im Rahmen eines gemeinsamen Berufungsverfahrens nach dem
Thüringer Modell mit dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung
(WZB) gGmbH zum nächstmöglichen Zeitpunkt folgende Professur befristet
auf fünf Jahre zu besetzen:
W2-Professur für Sozialstrukturanalyse,
insb. Arbeit und Organisation
Das WZB und die Universität Potsdam beabsichtigen, die Zusammenarbeit auszubauen und damit innovationsfördernde Forschungs- und Arbeitsbedingungen
für Professorinnen und Professoren, universitäre und außeruniversitäre Forscherinnen und Forscher sowie Studierende zu bieten.
Auf der Grundlage einer bestehenden Kooperationsvereinbarung zwischen der
Universität Potsdam und dem WZB soll eine Wissenschaftlerin/ein Wissenschaftler die Chance erhalten, für fünf Jahre am WZB zu forschen und gleichzeitig Lehrerfahrungen an der Universität Potsdam zu sammeln. Wir laden daher
Wissenschaftlerinnen/Wissenschaftler ein, sich auf die gemeinsam durch das
WZB und die Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät der Universität
Potsdam zu besetzende Professur zu bewerben.
Die Bewerberin/Der Bewerber hat mit sehr gutem Ergebnis in Soziologie oder
einer verwandten Sozialwissenschaft promoviert, verfügt über internationale
Erfahrung in Forschung und Lehre sowie über erste Leitungserfahrung und hat
erfolgreich Drittmittel eingeworben. Forschungserfahrung im Bereich der Sozialstrukturanalyse mit den Schwerpunkten Arbeit und Beschäftigung (insbesondere
Sorgearbeit), Familie, Geschlecht, soziale Ungleichheit und Sozialpolitik werden
vorausgesetzt. Diese sind durch Beiträge in internationalen begutachteten Fachzeitschriften nachzuweisen. In der Forschung verwendet die Bewerberin/der
Bewerber ein breites Methodenrepertoire, welches qualitative, quantitative und
experimentelle Methoden einschließt. Erwartet werden Beiträge zur Grundlagenforschung, die Bereitschaft zur interdisziplinären Zusammenarbeit und Engagement für den Wissenstransfer.
Es gelten die Einstellungsvoraussetzungen des § 41 des Hochschulgesetzes
des Landes Brandenburg.
Bewerbungen mit aussagekräftigen Unterlagen (Darstellung Ihrer Forschungsinteressen, Lebenslauf, Kopien von akademischen Zeugnissen und Urkunden, Publikationsliste, Verzeichnis der Lehrveranstaltungen, Liste der Drittmittel-Projekte) sind innerhalb von 2 Wochen nach Veröffentlichung per
E-Mail (in einer zusammengefassten pdf-Datei) an [email protected] zu richten.
Die vollständige Stellenausschreibung finden
Sie unter:
www.uni-potsdam.de
/verwaltung/dezernat3/stellen/
Forschung
& Lehre
Alles was die Wissenschaft bewegt
Verbreitete Auflage: 32.193 – 3. Quartal 2015 (IVW geprüft)
887
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AKADEMISCHER STELLENMARKT
Forschung & Lehre 10|15
VERWALTUNG | MANAGEMENT | FACHKRÄFTE
In der Fakultät für Chemie und Pharmazie der Julius-MaximiliansUniversität Würzburg ist am Institut für Organische Chemie die Stelle
für eine
Juniorprofessorin/ einen Juniorprofessor
für Organische Strukturchemie
(Besoldungsgruppe W1)
zum 01. April 2016 im Beamtenverhältnis auf Zeit zu besetzen. Die Stelle ist
befristet auf drei Jahre mit der Verlängerungsmöglichkeit um weitere drei
Jahre. Die im Institut für Organische Chemie angesiedelte Juniorprofessur
beschäftigt sich in der Forschung mit der Strukturaufklärung größerer
Moleküle oder Molekülverbände, z.B. mittels NMR-Spektroskopie,
Massenspektrometrie, Röntgen- oder Rastersondenmethoden. Schwerpunkt der Stelle ist sowohl die Methodenentwicklung als auch deren
Anwendung auf supramolekulare, polymere oder biologische Systeme.
Der/Die Stelleninhaber/in wird Zugang zu allen am Institut für Organische
Chemie sowie am Zentrum für Nanosystemchemie vorhandenen Geräten
bekommen. Ausstattungsmittel für erforderliche Neuanschaffungen sowie
Labor- und Büroräume sind vorhanden. Die Professur wird in der Lehre im
Fach Organische Chemie (Bachelor- und Masterstudiengänge) eingebunden. Eine aktive Mitwirkung bei Forschungsinitiativen der Fakultät und
insbesondere des Zentrums für Nanosystemchemie wird erwartet.
Die Universität Hohenheim ist eine innovative und forschungsintensive Universität im Süden Stuttgarts mit Studierenden aus
rund 100 Nationen. Großzügig ausgestattete ForschungseinrichWXQJHQHLQEDURFNHV6FKORVVXQGZHLWOlX¿JH3DUNDQODJHQSUlJHQ
GHQ&DPSXV0RGHUQH/HKUHXQG6SLW]HQIRUVFKXQJYHUELQGHQ
sich in innovativen Fächern der Naturwissenschaften, Agrarwissenschaften sowie Wirtschafts- und Sozialwissenschaften.
Voraussichtlich zum 09.12.2015 suchen wir eine/n:
Strategische/r Projektmanager/in
LQ9ROO]HLWIUGDV5HNWRUDWVEURLQGHU%HVROGXQJVJUXSSH(*
79/
Die Stelle ist bis 09.03.2016 befristet.
Bewerbungen sind mit den üblichen Unterlagen (Erfassungsbogen, Lebenslauf, Zeugnisse, Urkunden, Schriftenverzeichnis, Lehrveranstaltungs- und Vortragsliste, Skizze der geplanten Forschungsaktivitäten) in elektronischer Form bis zum
23.11.2015 per E-Mail ([email protected]) an das
Dekanat der Fakultät für Chemie und Pharmazie zu senden.
Ze r i i a e i 00
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Nähere Informationen: https://go.uniwue.de/strukturchemie
WISSENSCHAFTLICHE MITARBEITER
POSTDOKTORANDEN
DOKTORANDEN
(VKDQGHOWVLFK]XQlFKVWXPGLH9HUWUHWXQJZlKUHQGGHV
0XWWHUVFKXW]HVHLQH9HUOlQJHUXQJ]XU9HUWUHWXQJZlKUHQGGHU
(OWHUQ]HLWLVWYRUJHVHKHQ
$OV6WUDWHJLVFKHU3URMHNWPDQDJHULQLP5HNWRUDWVEURXQWHU
stützen Sie die Universitätsleitung bei der weiteren Ausgestaltung
GHUVWUDWHJLVFKHQ8QLYHUVLWlWVSODQXQJ6LHEHJOHLWHQ3URMHNWHGHV
5HNWRUDWVGLH8PVHW]XQJGHVDNWXHOOHQ6WUXNWXUXQG(QWZLFNOXQJVSODQVVRZLHGLH(UDUEHLWXQJGHV1DFKIROJHSODQV
Diese verantwortungsvolle Tätigkeit erfordert neben einem
DXVJHSUlJWHQ,QWHUHVVHIUXQLYHUVLWlUH3UREOHPVWHOOXQJHQ
Kreativität, Koordinierungs- und Kommunikationsvermögen,
Teamfähigkeit und Sensibilität in der Zusammenarbeit mit den
*UHPLHQXQG(LQULFKWXQJHQGHU8QLYHUVLWlW
Sie verfügen über einen einschlägigen Universitätsabschluss und
LGHDOHUZHLVHHLQH3URPRWLRQLQHLQHPXQVHUHU)RUVFKXQJVIHOGHU
sowie sehr gute Kenntnisse der nationalen und internationalen
)RUVFKXQJVXQG+RFKVFKXOODQGVFKDIW(UIDKUXQJLP:LVVHQschaftsmanagement sind sehr erwünscht.
Im Fachbereich Physik der Universität Osnabrück ist zum
01.12.2015 die Stelle einer/eines
,KUHDQDO\WLVFKHQXQGNRQ]HSWLRQHOOHQ)lKLJNHLWHQZHLVHQ6LH
GXUFKHQWVSUHFKHQGH0HWKRGHQNHQQWQLVVHQDFK6HKUJXWH
$XVGUXFNVIlKLJNHLWLQGHXWVFKHUXQGHQJOLVFKHU6SUDFKHZLUG
vorausgesetzt.
wissenschaftlichen Mitarbeiterin/
wissenschaftlichen Mitarbeiters
im Bereich NanoScience/Raster-Kraftmikroskopie
%HLJOHLFKHU(LJQXQJZHUGHQ6FKZHUEHKLQGHUWHEHYRU]XJWHLQJH
stellt. Frauen werden ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert.
Vollzeitstellen sind grundsätzlich teilbar, soweit zwingende dienstliche Belange nicht entgegenstehen.
Entgeltgruppe 13 TV-L, 50 %
%HZHUEXQJHQVLQG]XULFKWHQDQ(XJHQ'LHUHQEDFK5HNWRUDWVbüro, [email protected]
auf 3 Jahre zu besetzen.
Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen richten Sie bitte bis
zum 18.10.2015 an Herrn Prof. Dr. Michael Reichling, Fachbereich
Physik, Universität Osnabrück, 49069 Osnabrück (reichling@
uni-osnabrueck.de).
7EITEREÏ)NFORMATIONENÏlNDENÏ3IEÏUNTERÏ
WWWUNIOSNABRUECKDESTELLENANGEBOTE
Rückfragen unter der Telefonnummer: 0711/459 - 24685 (Janine
Kettering)
Der Beschäftigungsort ist Universität Hohenheim, Schloss0XVHXPVÀJHO6WXWWJDUW
Bewerbungsschluss: 07. Oktober 2015
www.uni-hohenheim.de
889
AKADEMISCHER STELLENMARKT
10|15 Forschung & Lehre
BERUFSAKADEMIE
SACHSEN
Staatliche Studienakademie Plauen und Breitenbrunn
Folgende Stellen mit Vergütung TV-L E 14 sind unter dem haushaltsrechtlichen Genehmigungsvorbehalt zum frühestmöglichen Zeitpunkt neu zu besetzen.
Staatliche Studienakademie Plauen:
Dozent/-in im Studiengang Handel und
Internationales Management Schwerpunkt Außenhandel und
Internationales Management
Vollzeitstelle (Kennziffer PL 2015/05)
Sie übernehmen neben der Lehre von allgemeinen betriebswirtschaftlichen Modulen wie beispielsweise Mikroökonomie, Makroökonomie, externes und internes Rechnungswesen oder Controlling
insbesondere Lehrveranstaltungen mit folgenden Schwerpunkten:
- Betriebswirtschaftslehre des Außenhandels
- International Marketing
- Economics of the European Union
- International Projektmanagement
Zudem werden sichere Sprachkenntnisse in Englisch und möglichst einer weiteren Fremdsprache
sowie die Durchführung von Lehrveranstaltungen in englischer Sprache erwartet. Zusätzlich von Vorteilwären Erfahrungen im Außenhandel in den Bereichen B2C und/oder B2B sowie Interkulturelle
Kompetenzen und eventuell Auslandsaufenthalte.
Dozent/-in im Studiengang Handel und
Internationales Management Schwerpunkt Handel, Vertriebs- und
Kooperationsmanagement
Vollzeitstelle (Kennziffer PL 2015/06)
Sie übernehmen neben allgemeinen betriebswirtschaftlichen Grundlagenmodulen insbesondere Lehrveranstaltungen mit folgenden Schwerpunkten:
- Marktforschung und Handelsmarketing
- Handelsmanagement wie wettbewerbsorientierte Strategien, E-Commerce etc.
- Handelscontrolling und Finanzierung von Groß- und Einzelhandelsunternehmen
- Kooperationen, Allianzen und Netzwerke
Von Vorteil sind zudem berufspraktische Erfahrungen im Großhandel und/oder bei Handelsketten.
Wünschenswert sind zudem Erfahrungen in den Bereichen B2C oder B2B sowie Onlinemarketing
und Onlinehandel.
Staatliche Studienakademie Breitenbrunn:
Dozent/-in für Soziale Arbeit
(Grundlagen und Methoden)
Teilzeitstelle mit 0,5 VZÄ (Kennziffer BR 2015/03)
Sie übernehmen insbesondere die folgenden Module oder Schwerpunkte:
- Soziale Arbeit als Wissenschaft (u. a. Theorien, Geschichte, Arbeitsfelder)
- Handlungsmethoden der Sozialen Arbeit (u. a. Einzelhilfe, Beratung, Case-Management)
- Institutionelle Aspekte Sozialer Arbeit
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DOV6R]LDOSlGDJRJHLQE]Z6R]LDODUEHLWHULQVRZLHGLH,GHQWL¿NDWLRQPLWHLQHPSURIHVVLRQHOOHQ
Selbstverständnis Sozialer Arbeit.
Zudem wird von allen Bewerbern/-innen folgendes erwartet:
- Bereitschaft zur Einarbeitung in angrenzende Lehrgebiete
- Mitarbeit bei der Weiterentwicklung der Studieninhalte
- Betreuung von Studierenden und Unterstützung bei der Organisation von Studienabläufen
- kommunikative Fähigkeiten bei der Zusammenarbeit mit Praxispartnern
- Bereitschaft zur Beteiligung an Weiterbildungsangeboten (insb. auch E-Learning)
Alle Bewerber/-innen müssen die folgenden Einstellungsvoraussetzungen erfüllen:
1. abgeschlossenes Hochschulstudium des entsprechenden Wissenschaftsgebietes
2. pädagogische Eignung, die in der Regel durch Erfahrungen in der Lehre und Ausbildung durch
eine Lehrprobeveranstaltung nachgewiesen wird
EHVRQGHUH%HIlKLJXQJ]XZLVVHQVFKDIWOLFKHU$UEHLWGLHLQGHU5HJHOGXUFKGLH4XDOLWlWHLQHU
Promotion nachgewiesen wird
4. besondere Leistungen bei der Anwendung oder Entwicklung wissenschaftlicher Kenntnisse und
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drei Jahre außerhalb des Hochschulbereiches ausgeübt worden sein sollen
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zum Lehrkörper der akademische Titel „Professor/-in“ verliehen werden.
Die Staatlichen Studienakademien begrüßen ausdrücklich auch die Bewerbung von Frauen. Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt. Berufungen bzw.
Einstellungen erfolgen im Angestelltenverhältnis.
Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (tabellarischer Lebenslauf, Darstellung des wissenschaftlichen Werdeganges, der fachpraktischen Berufserfahrungen und Lehrtätigkeit sowie beglaubigte
Kopien von Urkunden und Zeugnissen über akademische Grade und von Prüfungs- und Arbeitszeugnissen, Nachweis wissenschaftlicher Leistungen und Veröffentlichungen etc.) sind innerhalb von
6 Wochen nach Erscheinen der Anzeige unter den oben genannten Kennziffern an folgende Anschrift
zu richten:
zu besetzen.
Die Universität Münster ist eine vom Land Nordrhein-Westfalen
getragene, rechtsfähige Körperschaft des öffentlichen Rechts. Mit
rund 43.000 Studierenden und ca. 6.800 Beschäftigten ist sie eine
der größten Universitäten in Deutschland und einer der größten Arbeitgeber und Ausbilder der Region mit einem Jahresetat von über 450 Mio.
Euro (ohne Fachbereich Medizin).
An der Universität bestehen die Fakultäten/Fachbereiche Evangelische
und Katholische Theologie, Rechts- und Wirtschaftswissenschaften,
Medizin, Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften, Psychologie und Sportwissenschaft, Geschichte/Philosophie, Philologie,
Mathematik und Informatik, Physik, Chemie und Pharmazie, Biologie,
Geowissenschaften und Musikhochschule.
Die Universität Münster war im Rahmen der Exzellenzinitiative des
Bundes und der Länder mit zwei Exzellenzclustern erfolgreich und
gehört mit ihren sieben Sonderforschungsbereichen, zwei Forschergruppen, zwei Schwerpunktprogrammen und sechs GraduiertenKollegs zu den forschungsstarken deutschen Universitäten.
Die Universität Münster bekennt sich zu international vernetzter Spitzenforschung, sie misst der Lehre einen hohen Stellenwert bei, sie pflegt
die Einbindung in die Region und in das gesellschaftliche Umfeld.
Gesucht wird eine integrative Persönlichkeit, die die weitere strategische Entwicklung in diesem Sinne realisiert und
• über langjährige Erfahrungen in Forschung und Lehre verfügt,
• Managementerfahrung im Hochschul- und/oder Wissenschaftsbetrieb besitzt und
• international erfahren ist.
Die Bewerbungsvoraussetzungen richten sich nach § 17 Absatz 2 Satz
1 Hochschulgesetz NRW. Die Wahl erfolgt gemäß §§ 17 und 22a des
Hochschulgesetzes NRW durch die Hochschulwahlversammlung der Universität Münster. Die Bestellung oder Ernennung erfolgt durch das
Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung. Die erste Amtszeit beträgt sechs Jahre. Die Wiederwahl ist zulässig. Die Vergütung ist
leistungsorientiert und der Bedeutung der Funktion angemessen.
Die WWU tritt für die Geschlechtergerechtigkeit ein. Bewerbungen von
Frauen sind daher ausdrücklich erwünscht und werden bei gleicher
Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung bevorzugt berücksichtigt,
sofern nicht in der Person eines Mitbewerbers liegende Gründe überwiegen.
Schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber werden bei gleicher
Qualifikation bevorzugt eingestellt.
Bitte senden Sie Ihre Bewerbungsunterlagen mit der Kennzeichnung
„persönlich/vertraulich“ bis zum 15.11.2015 in Papierform postalisch
und möglichst auch in digitaler Form elektronisch unter Angabe einer
Korrespondenzadresse an den
Vorsitzenden der Findungskommission
der Westfälischen Wilhelms-Universität
Herrn Prof. Dr. Wulff Plinke
c/o Geschäftsstelle Hochschulrat, Abt. 1.1
Schlossplatz 2, D-48149 Münster
[email protected]
www.uni-muenster.de
AL
E- Q U A
Y
Berufsakademie Sachsen
Staatliche Studienakademie Breitenbrunn
Prof. Dr. Anton Schlittmaier
Schachtstraße 128, 08359 Breitenbrunn
Rektorin/Rektors
L IT
Berufsakademie Sachsen
Staatliche Studienakademie Plauen
Prof. Dr. Lutz Neumann
Melanchthonstraße 1/3, 08523 Plauen
An der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster ist zum 01. Oktober
2016 die Position der/des
T OT
Die Staatlichen Studienakademien Plauen und Breitenbrunn als zwei von sieben Studienakademien
der Berufsakademie Sachsen zählen mit den Hochschulen zu den Einrichtungen des tertiären Bildungsbereichs. Sie führen Studierende in dreijährigen praxisintegrierten Dualen Studiengängen zum
Abschluss Bachelor of Arts, Bachelor of Science oder Bachelor of Engineering.
Dazu werden in jedem Semester eine Theoriephase zum wissenschaftlich fundierten Wissenserwerb
an der Staatlichen Studienakademie und eine Praxisphase zur Wissensanwendung beim Praxispartner
durchlaufen.
890
EXKURSION
Forschung & Lehre 10|15
Exkursion
„Trans*Inter*GNC Person“
(...) Als weiße Trans*-Person verlangte R.
von der WoC spezifische Auskünfte über die
race- und gender-Positionierungen innerhalb
der Interventions-Gruppe. Denn schließlich
sei der weiße Raum, in dem interveniert wurde, ein Schutzraum für Trans*-Personen. Somit müsse, als Legitimation, ein_e Trans*Inter*GnC (Gender non Conforming) PoC oder
Schwarze_r in die Intervention involviert sein.
Wenn ein_e solche_r nicht gefragt werden
könne, müsse letztlich eine weiße Trans*Inter*GnC Person die Erlaubnis erteilen, in einem „weißen Trans*Schutzraum“ zu intervenieren, zum Beispiel R. selbst.
N. weigerte sich, Auskünfte über die Positionierungen der Beteiligten zu geben. Die
WoC wies R.s uneinsichtiges Beharren auf
Antworten und diese Argumentationsweise an
sich, als Ausdruck rassistischen Derailings
und weißen Dominanzgebärens entschieden
zurück.
(...)
Als weiße Person die Beteiligung einer
Schwarzen oder PoC Trans*Inter* GnC-Person an einer antirassistischen Intervention gegen eine weiße Lehrperson zu fordern, verstehen wir als Tokenizing (Instrumentalisierung).
Die Darstellung dieses, weiß dominierten,
Seminarraums als Schutzraum für Trans*-Per-
sonen trifft unserer Ansicht nach nicht zu. Es
handelt sich um ein Universitätsseminar und
nicht um einen Schutzraum. Selbst wenn der
Raum trans*freundlich wäre, so wäre er dies
nur für weiße Trans*-Menschen, da er rassistisch strukturiert ist, wie alle Uni-Räume hier.
Daher kann er kein „sicherer“ Raum für
Schwarze oder PoC sein, gleich welcher Gender-Positionierung oder sexuellen Orientierung. Somit kann ein weißer Raum niemals als
Schutzraum fungieren.
(...)
Das Nicht-Eingehen auf rassistisch konnotierte Nachfragen zu einer antirassistischen Intervention ist jedoch keine Trans*feindlichkeit.
Wir halten R.s Behauptung, N. hätte sich in
diesem Konflikt trans*feindlich verhalten, für
victim blaiming (Täter_innen-Opfer-Umkehr).
Auf eine Rassismuskritik zu reagieren, indem die eigenen, weißen Befindlichkeiten und
Bedürfnisse in den Mittelpunkt gestellt werden, verstehen wir als Derailing (Ablenkung
vom eigentlichen Thema/vom eigenen diskriminierenden Handeln).
Auszüge aus einem Papier der Fachschaftsinitiative Gender Studies der Humboldt Universität zu Berlin vom
13. September 2015
891
ENIGMA
10|15 Forschung & Lehre
Enigma
Richtig aufgepasst?
Eignungstest für das Physikstudium
1. Eine Holzkiste wiegt 37 kg. Sie ist am Fuße einer Straße.
Die Straße hat eine Basis von 40 m. Am Anfang der Straße
steht ein Schild. Auf ihm ist ein Anstieg von 17% vermerkt.
Wie hoch steht die Kiste über dem Schild?
3. Welche Drehrichtung ist bei diesen Zahnrädern richtig
eingezeichnet?
A. 18,6m
B. 16,8 m
C. 8,6 m
D. 6,8 m
2. Wie groß ist der Strom unter B?
A. A und B
B. A und C
C. Nur A
D. Nur C
Quelle: plakos, Test zur beruflichen Entwicklung,
www. plakos.de
Lösungen: 1:D; 2:D; 3:B
A. 0,1 A
B. 1 A
C. 10 A
D. 0,08 A
892
ZU ENDE GEDACHT
Forschung & Lehre 10|15
Zu Ende gedacht
Kreativität entsteht ...
aus einem Mix aus positiver Spannung
und Euphorie.
Freude an meinem Beruf ...
macht mir die Möglichkeit des Gestaltens in der Wissenschaft wie auch in
der Kulturpolitik.
Foto: Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Agentur Bildschön
Die Zeit meines Studiums ...
habe ich an drei Universitäten im Inund Ausland verbracht, sie war unglaublich intensiv und prägend, und
doch irgendwie viel zu kurz, als ich
nach 11 Semestern promoviert war.
Ich beginne meinen Tag ...
immer mit einem guten Kaffee, OnlineZeitunglesen und der Beantwortung
erster Emails, egal, ob ich dann ins
Büro gehe oder Urlaub habe.
Meine besten Einfälle habe ich ...
abends und nachts und – komischerweise – auch frühmorgens.
Wenn ich einen Rat brauche, ...
frage ich immer verschiedene Leute, die
erstens möglichst wenig direkt mit der
Sache zu tun haben und mir zweitens
nicht nach dem Mund reden.
Am meisten ärgere ich mich ...
über Entscheidungen, die ich zu schnell
oder zu früh getroffen habe und deshalb so nicht mehr treffen würde.
Energie tanke ich ...
beim Sport, konkret beim Judo oder
Joggen, wobei es körperlich dann immer ein bischen an die Grenze gehen
muss, erst dann kommen ‚Glückshormone‘ zur Ausschüttung.
Wissenschaftler sind Menschen, ...
deren Neugierde nie zur Ruhe kommt.
Wenn ich Wissenschaftsminister
wäre, ...
würde ich alles dafür tun, dass Bund
und Länder bei der Hochschulfinanzierung endlich gemeinsam neue Wege gehen (und bei diesem Versuch einer Reform unseres Föderalismus‘ natürlich
scheitern).
Der Fortschritt von Wissenschaft und
Technik ...
ist nicht immer nur positiv, eine Binsenweisheit, und trotzdem hat er der
Menschheit seit 2,5 Millionen Jahren
eine ungeahnte Fortentwicklung ermöglicht, die wir keinesfalls zurückdrehen
möchten.
STEC KB R I E F
Wenn ich mehr Zeit hätte, ...
würde ich mehr schreiben und mehr
Sport treiben.
Mit einer unverhofften Million
würde ich ...
meine Berliner Museumsprojekte nicht
wirklich voranbringen können, in der
Forschung ließe sich hingegen eine
Menge bewegen.
Ich frage mich manchmal, ...
warum Entscheidungsträger bisweilen
so schlecht informiert sind.
Das nächste Buch, das ich lesen
will, ...
ist die Autobiografie von Michail Gorbatschow.
Die Wahrheit zu finden ...
ist eine Illusion, die man nie aufgeben
sollte.
Wenn ich das Fernsehen anschalte, ...
finde ich meist erst nach Mitternacht
wirklich interessante Filme und Dokumentationen, vorher überwiegen Langeweile, Schrott und beliebig austauschbare Talkshows.
Das Bewusstsein von der eigenen
Vergänglichkeit ...
wird mir tagtäglich klar und ist mit der
Hoffnung verbunden, dass das, was
man geschaffen und aufgebaut hat, etwas länger Bestand haben möge.
Professor Dr. Dr. h.c. mult.
Hermann Parzinger
Alter: Jahrgang 1959
Berufliches: Studium der Archäologie und Geschichte. 1990-2008
Direktor und zuletzt Präsident am
Deutschen Archäologischen Institut, seit 2008 Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz in
Berlin. 1996 Honorarprofessur an
der FU Berlin, 1998 Leibniz-Preis,
2011 Orden Pour le Mérite für Wissenschaften und Künste, Ehrendoktorwürden und Mitgliedschaften bei in- und ausländischen
Akademien. Forschungen zum
Kulturwandel in Kontaktzonen
Europas und Asiens vom 7. bis
zum 1. Jahrtausend v. Chr.: Sesshaftwerdung, Metallversorgung
früher Gesellschaften und Entstehung des Reiternomadentums.
AUSSCHREIBUNG
Die
STIFTUNG FAMILIE KLEE
verleiht im Jahr 2016 nach Begutachtung der eingegangenen Bewerbungen für eine hervorragende
wissenschaftliche Arbeit den
Innovationspreis
in Höhe von 10.000 € an eine Person oder eine Arbeitsgruppe für eine wissenschaftliche Leistung,
die „es durch neuartige Kombination medizinischer und technischer Kenntnisse ermöglicht, Krankheiten zu heilen, ihre Therapie zu verbessern oder die Auswirkungen der Krankheit zu mildern“
(Stiftungsgründer Gerhard Klee).
Voraussetzungen und Einreichungsmodus
앫 Die Arbeit muss in Deutschland entstanden sein
앫 Ehemalige Preisträger des Innovationspreises der SFK können kein zweites Mal berücksichtigt
werden
Einzureichen sind
앫 Die angefertigte Arbeit in zweifacher Ausfertigung
앫 Eine bis zu drei Seiten umfassende Kurzdarstellung des Innovationsgehaltes der Arbeit mit
einer Auflistung der beteiligten Wissenschaftler
앫 Der Nachweis der klinischen Erprobung (bei Technikern) bzw. des technischen Innovationsgehaltes (bei Medizinern)
앫 Lebenslauf des Bewerbers/der Bewerber
앫 Verwendungszweck des Preisgeldes
Bewerbungsschluss ist der 15.1.2016
Bewerbungen unter der Referenznummer 3 sind zu richten an:
Prof. Dr. med. R. Burk
Augenklinik
Auf der Rosenhöhe 27
33647 Bielefeld
oder
WWW.S-FK.DE
Prof. Dr. Ing. habil. M. Pandit
TU Kaiserslautern
FB EIT, Postfach 3049
67653 Kaiserslautern
© Africa Studio - Fotolia.com
BKK
Innovationspreis
Gesundheit
Thema 2015
Versorgungsstrukturen der Zukunft
Der Förderpreis richtet sich an immatrikulierte Studierende und Absolventen der Universitäten und (Fach-)Hochschulen in Deutschland.
Eingereicht werden können im Rahmen des Studiums abgeschlossene
und idealerweise bewertete Arbeiten zum Schwerpunktthema.
Bewerbungsunterlagen sind erhältlich beim BKK Landesverband Süd,
Tel. 069 96379-432 oder unter www.bkk-innovationspreis.de
Jetzt bewerben!
Dotiert mit insgesamt 5.000 Euro
Einsendeschluss: 31.12.2015
WWW.BKK-INNOVATIONSPREIS.DE