22. Jahrgang | 7,– $ www.forschung-und-lehre.de Forschung 10 |15 & Lehre a l l e s wa s d i e w i s s e n s c h a f t bew e g t R E P U T A T I O N J ab Seite 804 J 25 JA HR E W I E D E RV E R E I N I G U N G FÜR UND W I DER I N T ER NAT IONA LISI E RU NG Ist die deutsche Einheit Geschichte? | ab Seite 820 Kerndatensatz Forschung | ab Seite 824 Verpflichtung zu fremdsprachiger Lehre? | ab Seite 828 Großer Akademischer Stellenmarkt | ab Seite 868 Roboterethik www.daimler-benz-stiftung.de/roboterethik Sie sind stark, klug, selbstständig. Und was wird aus uns? Öffentliche Tagung | 24.11.2015 Karl Storz Besucher- und Schulungszentrum Berlin Leitung Christiane Woopen ceres cologne center for ethics, rights, economics, and social sciences of health Composing unter Verwendung von fotolia ©Alexander Pekour und fotolia©sarah5 Referenten Alin Albu-Schäffer Oliver Bendel Hartmut Hirsch-Kreinsen Norbert Lammert Catrin Misselhorn Jochen Steil Johannes Weyer S TA N D P U N K T 10|15 Forschung & Lehre 797 Europäischer Datenschutz Im Jahr 2012 hat die Europäische Kommission mit großem Klang angekündigt, die seit 1995 gültige Europäische Datenschutzrichtlinie durch eine Verordnung abzulösen. Verordnungen sind unmittelbar anwendbares Recht. Schluss mit 28 unterschiedlichen Interpretationen, Nikolaus Forgó ist Professor für IT-Recht ein einheitliches, zeitund Rechtsinformatik an gemäßes Recht für der Leibniz Universität ganz Europa war die Hannover. Verheißung. Seither ist sehr geräuschvoll sehr wenig geschehen. Immerhin hat sich im Juni 2015 – nach mehr als drei Jahren (!) – endlich auch der Rat dazu bereit gefunden, eine abgestimmte Position einzunehmen. Jedoch: Bei genauerem Hinsehen zeigt sich, dass gerade auch dieser Text weiterhin wichtige Entscheidungen verschleppt. Eines der Probleme ist das Verhältnis von Autonomie (informationelle Selbstbestimmung) und Wissenschaftsfreiheit. Es ist ein Gemeinplatz, dass Betroffene in der Regel selbst bestimmen können wollen, was mit ihren Daten geschieht. Jedoch ist es mitnichten so, dass diese Zustimmung immer vorliegen muss, um eine Datenverarbeitung zu legitimieren. Wird Forschung mit personenbezogenen Daten durchgeführt, wird sehr schnell deutlich, wie schwierig vor diesem Hintergrund eine datenschutzrechtliche Bewertung ist. Wann bedarf es einer Einwilligung? Muss der Vorgang der Zustimmung ethisch bewertet werden? Wie präzise muss die Einwilligung des Betroffenen sein? Wann kann man auf sie verzichten? Welche Rolle spielen die Interessen der Forschenden bei der Bewertung? Welche Rechte hat der Betroffene? Wem „gehören“ überhaupt die erhobenen Daten? Und so weiter. Bisher gibt es in der EU auf jede dieser Fragen mindestens 28 Antworten – eine für jeden Mitgliedsstaat; wobei es im föderalen Deutschland mit ca. 20 Datenschutzaufsichtsbehörden vermessen wäre, nur eine Antwort zu erwarten. Das Verhältnis zwischen Betroffenenrechten und wissenschaftlicher Forschung bleibt im Textentwurf im Großen wie auch im Detail weiter unbeantwortet. Der Rat schlägt zum Beispiel vor, in Artikel 83 der Verordnung vorzusehen: „Werden personenbezogene Daten zu wissenschaftlichen […] Zwecken verarbeitet, so können im Unionsrecht oder im Recht der Mitgliedsstaaten vorbehaltlich angemessener Garantien für die Rechte und Freiheiten der betroffenen Person Ausnahmen von [Betroffenenrechten] vorgesehen werden, insofern eine solche Ausnahme für die Erfüllung der spezifischen Zwecke erforderlich ist.“ Wer nicht versteht, was das bedeutet, hat wahrscheinlich den notwendigen Respekt vor der Abstraktheit der Textierung. Was man aber leicht verstehen kann: Es soll wieder 28 Antworten im Recht der Mitgliedsstaaten geben können – und damit weiterhin keinen einheitlichen Rechtsrahmen. Das ist zwar politisch bequem, kann aber nicht im Interesse europäischer Forschung sein. Noch ist nichts in Stein gemeißelt, der finale Text muss zwischen Kommission, Parlament und Rat noch ausgehandelt werden, was bis Ende des Jahres geschehen soll. Ob in dieser knappen Zeit 20 Jahre alte Grundsatzfragen angemessen beantwortet werden können, wird sich zeigen. Grundvoraussetzung dafür wäre aber – endlich – eine öffentliche Diskussion der datenschutzrechtlichen Prinzipien und ihrer zugrundeliegenden Werte jenseits nationaler Reflexe. 798 I N H A LT Forschung & Lehre 10|15 Inhalt Reputation S TA N D P U N K T Nikolaus Forgó 797 Europäischer Datenschutz 800 BMBF will „unsachgemäße Kurzbefristungen“ unterbinden R E P U TAT I O N Stefan Kühl 804 Reputation Zur Funktion des Strebens nach Anerkennung in der Wissenschaft Foto: dpa-picture-alliance NAC H R IC HTE N Die Anerkennung von Forschungsleistungen und von Wissenschaftlern ist für die Wissenschaft essentiell. Reputation steuert die Aufmerksamkeit in der Wissenschaft. Das Streben nach Anerkennung gehört zum Leben des Menschen, und ist auch biologisch begründet. Dabei unterscheidet es sich durchaus auch kulturell. Beiträge aus verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen. Reputation. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 804 Bernhard Pörksen 808 Der digitale Pranger Reputationsverluste in der Empörungsdemokratie der Gegenwart Christoph Antweiler 810 Soziale Wertschätzung als kulturelle Ressource Reputation im Kulturvergleich Thomas Junker 814 25 Jahre deutsche Einheit Schicksalsfrage Zur Verankerung der Reputation in der Natur des Menschen Stephan Grünewald 816 Kulissenzauber Der gute Ruf aus psychologischer Sicht Sascha Raithel Der gute Ruf einer Hochschule Über die Reputation von Organisationen 25 JAHRE DEUTSCHE EINHEIT Andreas Rödder 820 Ist die deutsche Einheit Geschichte? Eine Bilanz nach 25 Jahren K E R N D AT E N S AT Z F O R S C H U N G Doris Wedlich 824 Einheitlich und vergleichbar Der Kerndatensatz Forschung für die Wissenschaft Martin Schulze Wessel 826 Hoher Output und sinkende Originalität Der Kerndatensatz Forschung und die Geisteswissenschaften Foto: dpa-picture-alliance 818 Am 3. Oktober wird in Deutschland der 25. Jahrestag der Deutschen Einheit begangen. Ein welthistorisches Ereignis, das für viele Menschen die Verwirklichung eines Lebenstraumes bedeutete und bedeutet. Heute scheint es allerdings bei den meisten alltäglich geworden zu sein. Die nach 1990 Geborenen kennen die Ereignisse nur mehr aus Erzählungen. Ist die deutsche Einheit Geschichte? Eine Bilanz nach 25 Jahren . . . . . . 820 I N H A LT 10|15 Forschung & Lehre Lehre Foto: dpa-picture-alliance F R E M DS P RAC H IG E LE H R E Michael Sachs | Alexander Lethaus 828 TTIP Um ihre ihre internationale Anziehungskraft zu erhöhen, bieten einige deutsche Universitäten mittlerweile komplette Studiengänge in englischer Sprache an. Sind Hochschullehrer verpflichtet, in englischer Sprache zu lehren? Eine Analyse aus rechtswissenschaftlicher Sicht. Verpflichtung zu fremdsprachiger Lehre? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 828 Christoph Scherrer | Eva Walther 830 Forschung in Zeiten von TTIP und CETA Privatisierung der Hochschulen durch Handelsabkommen? W- B E S O L D U N G Hubert Detmer 832 Freihandel Ungeliebte „Gewinnchance“ Zielvereinbarungen in der W-Besoldung FORSCHUNGSFÖRDERUNG 834 Die Verhandlungen um das Freihandelsabkommen TTIP werden von vielen Seiten kritisch betrachtet. Forschung und Bildung sind zwar derzeit nicht Gegenstand der Gespräche, doch gibt es Hinweise, die dazu auffordern, wachsam zu sein. Eine kritischer Beitrag. CETA, TiSA, TTIP . . . . . . . . . . . . . . . 830 Forschungsförderung in Deutschland Der DFG-Förderatlas 2015 CHINA Thomas Schmidt-Dörr 838 Neue Strukturen für das Hochschulsystem in China Akademikerarbeitslosigkeit versus Fachkräftemangel LÄN DE RVE RG LE IC H Was ist eigentlich... Foto: Helmstaedter et al., 2013; © MPI for Brain Research 842 Das menschliche Gehirn wird von ca. 85 Milliarden Nervenzellen konstituiert. Jede Nervenzelle kommuniziert direkt über synaptische Verbindungen mit ca. 1 000 anderen Nervenzellen. Hirnforscher haben es sich zur Aufgabe gemacht, dieses Kommunikationsnetzwerk zu entschlüsseln. Konnektomik? . . . . . . . . . . . . . . . . . 844 Verpflichtung zu fremdsprachiger Lehre? Neue Herausforderungen für die Lehrenden in der internationalisierten Hochschule Wissenschaftsminister der Länder Eine Übersicht WA S I S T E I G E N T L I C H . . . ? Moritz Helmstaedter 844 Was ist eigentlich Konnektomik? Kartierung der Nervenzellnetzwerke des Gehirns RUBRIKEN 803 846 848 850 852 853 854 856 858 866 867 868 890 891 892 Fundsachen Forschung: Ergründet und entdeckt Zustimmung und Widerspruch Lesen und lesen lassen Entscheidungen aus der Rechtsprechung Steuerrecht Karriere-Praxis Preise Habilitationen und Berufungen Rektoren, Präsidenten und Kanzler Impressum und Informationsservice Akademischer Stellenmarkt Exkursion Enigma Fragebogen II: Zu Ende gedacht – Hermann Parzinger 799 800 NACHRICHTEN Forschung & Lehre 10|15 Nachrichten BMBF will „unsachgemäße Kurzbefristungen“ unterbinden D as Bundeskabinett hat einen Gesetzentwurf zur Änderung des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes ZAHL DES MONATS Im Jahr 2013 wurden in Deutschland 258,3 Milliarden Euro für Bildung und Wissenschaft ausgegeben. Quelle: Statistisches Bundesamt, 22. September 2015 beschlossen. Damit sollen unsachgemäße Kurzbefristungen im Wissenschaftsbetrieb künftig unterbunden werden. Es gebe keinen sachlichen Grund dafür, dass mehr als die Hälfte der jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bei ihrem ersten Vertrag kürzer als ein Jahr angestellt werden, heißt es beim BMBF. Solchen Fehlentwicklungen in der Befristungspraxis wolle man mit der Reform entgegentreten, ohne jedoch die in der Wissenschaft erforderliche Flexibilität und Dynamik zu beeinträchtigen. Bei der sogenannten sachgrundlosen Qualifizierungsbefristung muss die Befristungsdauer laut dem Gesetzentwurf künftig der Dauer der angestrebten Qualifikation – etwa einer Promotion – angemessen sein. Bei einer Befristung wegen Drittmittelfinanzierung soll sie der Dauer der Mittelbewilligung entsprechen. Aus dem Wissenschaftszeitvertragsgesetz soll sich künftig zudem klar ergeben, dass die sachgrundlose Befristung nur zulässig ist, wenn die Beschäftigung der eigenen wissenschaftlichen oder künstlerischen Qualifizierung dient. Damit wird zugleich unterbunden, dass Daueraufgaben durch befristetes Personal erledigt werden, das keine wissenschaftliche oder künstlerische Qualifizierung anstrebt. Die Bundesregierung hat weiter beschlossen, die Situation des wissenschaftlichen Nachwuchses und der Studierenden in Deutschland genauer statistisch zu erfassen. Das Hochschulstatistikgesetz soll angepasst werden, um die Veränderungen in der Hochschullandschaft der vergangenen Jahre besser abbilden zu können. Das Gesetz regelt, welche Daten Hochschulen an die statistischen Landesämter melden sollen. Die Daten liefern wichtige Entscheidungsgrundlagen für die Hochschulpolitik und die Hochschulplanung. Zugleich erfüllen sie europäische Verpflichtungen zur Lieferung statistischer Daten. Mit der Novelle werde nun erstmals eine Promovierendenstatistik eingeführt. Die Datenlage zu Promovierenden in Deutschland ist bisher unzureichend. Die neue Statistik bildet zusammen mit Erweiterungen der Hochschulpersonalstatistik eine Basis für politische Entscheidungen zur Verbesserung der Situation des wissenschaftlichen Nachwuchses. Ebenso wichtig für die Wissenschaftspolitik ist eine verbesserte Datenlage zu Übergängen zwischen dem Bachelor- und Masterstudium sowie über Studienerfolg und -abbruch. Die Einführung einer Verlaufsstatistik soll künftig erstmals Informationen über den Ablauf eines Studiums, Fach- und Hochschulwechsel sowie die Promotionsphase liefern. Eliteuniversitäten fordern Verlängerung der Exzellenzinitiative D ie Präsidenten der fünf 2012 zu Exzellenzhochschulen gekürten Universitäten haben von Bund und Ländern eine Verlängerung der Exzellenzinitiative gefordert. Laut einem Bericht des Berliner Tagesspiegels betrachten sie die Diskussion um die Fortsetzung des Wettbewerbs mit Sorge, da die Auszeichnung einzelner Universitäten zur Disposition stehe. Die jährlich mit bis zu 13,4 Millionen Euro geförderten Zukunftskonzepte müssten weitergeführt werden, heißt es in einem Brief an führende Politiker aus Bund und Ländern, der dem Tagesspiegel vorliegt. Die Effekte des Wettbewerbs müssten langfristig gesichert werden, schreiben die Chefs der Humboldt-Universität, der Universitäten in Bremen, Dresden, Köln und Tübingen. Den Konzepten zufolge will etwa die Humboldt-Universität zu Berlin ihr Leitbild „Bildung durch Wissenschaft“ stärken und Bremen sich „ambitioniert und agil“ aufstellen. Die Konzepte seien in der Erwartung entwickelt worden, dass dafür nicht fünf, sondern zehn Jahre Zeit sind, wenn sie in der Halbzeit einer kritischen Evaluation standhalten. Eine Beendigung auf halbem Wege aus politi- schen Gründen wäre „kaum zu rechtfertigen“. Viele Reformvorhaben seien eingeleitet worden, bräuchten aber Zeit, sich zu „konsolidieren“. Deshalb plädieren die Unileitungen laut Tagesspiegel dafür, die Exzellenzinitiative „nahe am eingeführten Verfahren“ weiterzuentwickeln, ohne auf „veränderte programmatische Ansprüche“ zu verzichten. Hochschulen zu wenig international D eutsche Hochschulen geben im Schnitt jährlich 89 Euro pro Student aus, um sich internationaler aufzustellen. Darin enthalten sind Ausgaben beispielsweise für Mitarbeiter und Aktivitäten in International Offices. Zu diesem Ergebnis kommt der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft in seiner Studie ‚Hochschul-Barometer 2014‘. „Das ist sehr wenig Geld im Vergleich zu der Rhetorik, die an den Tag gelegt wird“, sagt Volker Meyer-Guckel, stellvertretender Generalsekretär des Stifterverbandes laut der Wochenzeitung Die Zeit. Dabei geben rund 80 Prozent der für das ‚Hochschul-Barometer 2014‘ befragten Rektoren und Hochschulpräsidenten an, eine ausgearbeitete Internationalisierungsstrategie zu haben. Auch die Rektoren sehen ein Missverhältnis zwischen Soll und Ist. Sie hätten gern, dass 28 Prozent ihrer Studi- engänge international ausgerichtet sind, zurzeit sind es knapp 16 Prozent. Jede siebte Professur wollen sie mit einem Wissenschaftler aus dem nicht deutschsprachigen Ausland besetzen, momentan ist es jede zwanzigste. „Beim aktuellen Tempo dauert es noch Jahrzehnte, bis die Ziele eines wirklich internationalen Hochschulstandorts Deutschland erreicht sind“, so Meyer-Guckel gegenüber der Zeitung. BMBF hilft Universitäten bei der Integration von Flüchtlingen B undesbildungsministerin Johanna Wanka hat den Universitäten Unterstützung in der Flüchtlingsfrage versprochen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) habe ein Maßnahmenpaket beschlossen, das Flüchtlingen, die Lust auf ein Studium hätten und die entsprechenden Qualifikationen mitbrächten, den Hochschulzugang erleichtern solle, sagte Wanka der Wochenzeitung Die Zeit. Um Sprachkenntnisse und die Studierfähigkeit früh festzustellen und zu fördern, werde der Sprachtest mit Mitteln vom Bund in die Sprachen übersetzt, welche die Flüchtlinge sprechen, wie etwa Arabisch und Dari. Auch sollen Flüchtlinge den Test „flexibel an zentralen Hochschulstandorten ablegen können“, verspricht die Ministerin. Darüber hinaus werde der Bund 2 400 zusätzliche Plätze für Flüchtlinge an Studienkollegs bereitstellen, um ihnen den Einstieg in ein Studium zu erleichtern. Auch gehe es darum, den Flüchtlingen „das Studium finanziell zu ermöglichen, wenn alle Voraussetzungen dafür erfüllt sind“, so Wanka. „Nach der BAföG-Reform können nicht nur Asylberechtigte ohne Wartezeit BAfög bekommen, auch Geduldete haben nach 15 Monaten Aufenthalt in Deutschland Anrecht auf BAföG. Das tritt zum 1. Januar 2016 in Kraft.“ Wieviel Geld der Bund insgesamt investiere, kann Wanka noch nicht genau sagen: „Die Zahl der Flüchtlinge ändert sich jeden Tag. Genauere Zahlen, wieviel Geld nötig sein wird, könnten übermorgen schon wieder obsolet sein.“ U15: Keine absolute Karrieresicherheit D er Tenure Track darf nach Ansicht der in der U15 organisierten Universitäten kein Automatismus nach der Berufung auf eine Juniorprofessur sein oder werden. Nur die Fokussierung auf transparente und höchste Qualitätskriterien könne eine faire Balance von Zugangsgerechtigkeit und leistungsorientierter Karriereplanung ermöglichen. Zugleich sei sicherzustellen, dass die Besten Zugang zu einer ausreichenden Zahl von Dauerprofessuren erhielten. Daher müssten alle Universi- 801 NACHRICHTEN 10|15 Forschung & Lehre täten eine Strategie zur Gewinnung von hochbegabten jungen Wissenschaftlern und zur Sicherung ihrer Karrierechancen entwickeln. Das Tenure Track-Verfahren könne hierfür ein tragfähiger Baustein sein, heißt es in einem Positionspapier des Universitätsverbundes. Für Postdocs, die den Übergang auf eine Professur oder den Wechsel in eine Dauerstelle (Wissenschaft bzw. Wissenschaftsmanagement) anstrebten, müssten klare, sachlich begründete und transparente Kriterien existieren. Ebenso sollten Optionen für den Wechsel aus der Universität in andere Bereiche – z.B. in die Industrie – durch Beratungs- und Informationsangebote ab der Promotionsphase sichtbar gemacht und unterstützt werden. Jedoch gebe es in der Wissenschaft „keine Garantie absoluter Karrieresicherheit“. Universitäten bieten laut der U15 keine hundertprozentige Daseinsfürsorge, sondern faire Chancen für die am besten Qualifizierten. K O M M E N TA R Ein Lob der Provinz? Keine Hochschulhomepage, keine Werbebroschüre, keine Ansprache oder Stellungnahme von Hochschulrektoren oder -präsidenten ohne die Stichworte „Exzellenz“ und „Internationalisierung“ in allen Varianten. Zu Floskeln degenerierte Begriffe, denen man mittlerweile weder Sinn noch Aufmerksamkeit beimisst. Nun hat der Stifterverband festgestellt, dass es mit den vielbeschworenen Internationalisierungsstrategien in Wirklichkeit nicht weit her ist. Auch die Rektoren sehen das ein. Das Missverhältnis zwischen Anspruch und Wirklichkeit ist eklatant. Ist die deutsche Wissenschaft also in der Provinz angekommen? Keineswegs. Denn jenseits der Marketingrhetorik der Universitäten sind es die einzelnen Wissenschaftler, die, wie es heute heißt, meist „international sichtbar aufgestellt“ sind und sich über wissenschaftliche Fragen mit ihren Kollegen in anderen Ländern schon immer ausgetauscht haben. Gespräch und Kommunikation über Grenzen hinweg gehören zum Kern der Wissenschaft, dazu braucht es keine Marketingkonzepte. Dazu kommt eine ungeplante, nicht vorbereitete Internationalisierung der Hochschulen, zu der Flüchtlinge beitragen werden. Ihnen wünscht man einen guten Beginn an den deutschen Hochschulen und Begrüßungsansprachen ohne „Integrationsrhetorik“. Felix Grigat 802 NACHRICHTEN Forschung & Lehre 10|15 Ingenieurgesetze: VDI fordert einheitliche Regelungen KR AN KE N HAU S R E F OR M Wenig Hoffnung für Uniklinika D ie Deutsche Hochschulmedizin ist vom geplanten Krankenhausstrukturgesetz enttäuscht. Statt unmittelbarer Verbesserungen drohten den ohnehin unterfinanzierten Universitätsklinika zunächst zusätzliche Belastungen, die sich ab dem Jahr 2017 auf bis zu 250 Millionen Euro im Jahr summieren könnten. Daran würden die laut Gesetzentwurf ebenfalls geplanten Qualitätszuschläge, bessere Finanzierung der Notfallversorgung oder die Förderung medizinischer Zentren erst einmal wenig ändern, zumal diese wichtigen ordnungspolitischen Neuerungen „im besten Fall noch Jahre“ auf sich warten ließen, teilten der in der Deutschen Hochschulmedizin zusammengeschlossene Verband der Universitätsklinika und der Medizinische Fakultätentag mit. Enttäuschend sei, dass der Gesetzentwurf keine Lösung für die sogenannten Extremkostenfälle vorsehe. Die überproportionale Belastung von Kliniken durch die Behandlung von Patienten mit schweren, komplexen und mehrfachen Erkrankungen müsse durch gesonderte Zuschläge ausgeglichen werden. D er Verein Deutscher Ingenieure und die Ingenieurkammer-Bau NRW haben gemeinsam ihre Eckpunkte für eine Überarbeitung der Ingenieurgesetze veröffentlicht. Darin forderten sie weiterhin bundesweit einheitliche Regelungen darüber, wer die Berufsbezeichnung Ingenieur führen dürfe. Es müsse selbstverständlich sein, dass derjenige, der sich in Hamburg als Ingenieur bezeichnen darf, auch in München als Ingenieur gelte. Da es seit der Bologna-Reform keinen einheitlichen akademischen Grad mehr für Ingenieure gebe, müsse man endlich wieder klar und transparent machen, wer sich nach dem Studium Ingenieur nennen dürfe. Dazu schlägt der VDI die einheitliche Vergabe der akademischen Grade Bachelor und Master of Engineering für alle Ingenieurstudiengänge vor. Nach Auffassung des VDI und der IngenieurkammerBau NRW sollte das Recht zur Führung der Berufsbezeichnung Ingenieur auch weiterhin derjenige erhalten, der ein technisches Studium an einer deutschen Hochschule mit einer Regelstudienzeit von mindestens sechs Semestern Vollzeit mit überwiegend technischen Inhalten erfolgreich abgeschlossen hat. Die Überlegungen einiger Bundesländer zur Festlegung von sehr hohen MINT-Anteilen im Ingenieurstudium werden kritisch gesehen. „Wir brauchen gesetzliche Regelungen mit Augenmaß statt einer Überregulierung des Ingenieurberufs und der Ingenieurausbildung“, appellierte der VDI an die Vertreter der Länderregierungen und Parlamente. Zahl der Hochschulabsolventen steigt weiter I m Prüfungsjahr 2014 (Wintersemester 2013/2014 und Sommersemester 2014) erwarben rund 460 500 Absolventinnen und Absolventen einen Hochschulabschluss an deutschen Hochschulen. Damit ist deren Zahl im Vergleich zum Vorjahr das 13. Jahr in Folge angestiegen (plus sechs Prozent). Das teilte das Statistische Bundesamt mit. Demnach bestanden 416 800 deutsche Absolventen ihre Abschlussprüfung, 43700 hatten eine ausländische Staatsbürgerschaft. Die Absolventinnen und Absolventen erlangten im Jahr 2014 mit einem Anteil von rund 50 Prozent am häufigsten einen Bachelorabschluss, gefolgt vom Masterabschluss mit 21 Prozent und von den traditionellen universitären Abschlüssen mit 11 Prozent. 9 Prozent der Absolventinnen und Absolventen schlossen erfolgreich eine Lehramtsprüfung ab (hier sind die Lehramt-Bachelor- und Masterabschlüsse eingerechnet). 6 Prozent erwarben eine Promotion und 3 Prozent erreichten einen Fachhochschulabschluss. Rund ein Drittel der Examen wurde 2014 in der Fächergruppe Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften abgelegt. 20 Prozent schlossen ihr Studium in Ingenieurwissenschaften erfolgreich ab, 18 Prozent in Sprach- und Kulturwissen- schaften und 17 Prozent in Mathematik und Naturwissenschaften. In der Fächergruppe Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften erwarben 6 Prozent der Absolventinnen und Absolventen einen Abschluss. Zusammengefasst erreichten die übrigen Fächergruppen Sport, Veterinärmedizin, Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften sowie Kunst, Kunstwissenschaft einen Anteil von 7 Prozent an allen Abschlüssen. Gleichstellungspolitik: Spitzenreiter Berlin D ie FU Berlin, die RWTH Aachen und die Universität Hildesheim zählen bundesweit zu den Universitäten, die Frauen am besten fördern. Das ist ein Ergebnis der aktuellen Ausgabe des Gleichstellungsrankings des Kompetenzzen- trums Frauen in Wissenschaft und Forschung (CEWS). Zielstellung des Ranking ist es, die Leistungen der Hochschulen im Bereich der Gleichstellung von Frauen und Männern mit Hilfe quantitativer Indikatoren zu vergleichen. Bewertet wurde ins- besondere, wie sich der Frauenanteil in einer höheren Qualifikationsstufe im Vergleich zur vorherigen Qualifikationsstufe verhält. Beim Länderranking liegt Berlin vor Hamburg vorn. Es folgen Brandenburg, Hessen und Schleswig-Holstein. Im Mittelfeld sind Bremen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz platziert, gefolgt von SachsenAnhalt, dem Saarland, Nordrhein-Westfalen und BadenWürttemberg. Schlusslichter bilden die Länder Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern sowie Bayern und Thüringen. FUNDSACHEN 10|15 Forschung & Lehre 803 Fundsachen Kompetenz „Die Entkoppelung dessen, was die Schüler im Unterricht hervorbringen, von dem, was sie tatsächlich in Ausbildung, Studium und Kulturleben brauchen, nämlich handfestes Wissen, ist eine der Ursachen für die Inflation der Schulnoten. Die falsch verstandene Kompetenzpädagogik ist eine scheinbare Entlastung der Kinder und Jugendlichen. Das, was sie versäumt, belastet die jungen Menschen in ihrem nachschulischen Leben, in dem sie sich – ausweislich der Ausbildungsbetriebe und Universitäten – zunehmend nicht kompetent verhalten können.“ Klaus Ruß, ehem. Gymnasiallehrer; zitiert nach Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 24. September 2015 Notiz „Eher umgekehrt. Wie viele meiner Kollegen komme ich auf 80 Stunden pro Woche, aber davon nimmt kaum jemand Notiz.“ Professor Rudolf Hickel, Wirtschaftswissenschaftler, auf die Frage, ob er als Professor für fleißiger gehalten werde, als er tatsächlich sei; zitiert nach Der Spiegel 39/2015 Haarspaltung „Unter dem Stichwort ,Mikroaggression’ ist an amerikanischen Universitäten ein neues Niveau politischer Korrektheit eingezogen. Wie fein die Haare gespalten werden, zeigt ein Merkblatt, das eine Reihe subtil abwertender, aber nicht justitiabler Bemerkungen anführt. Amerikanischen Universitäten ist das Lachen vergangen. Komiker, früher oft zu Gast, weil sie das liberale Universitätsmilieu schätzten, bleiben dem Vernehmen nach inzwischen fern. Der Scherz ist das Vorspiel der Klage. Auf dem Campus werden Schutzräume eingerichtet, in die empfindsame Naturen vor verbal übergriffigen Professoren fliehen.“ Thomas Thiel; zitiert nach Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 24. September 2015 Meinung „Auch wenn alle einer Meinung sind, können alle Unrecht haben.“ Bertrand Russell Canaillen Zukunft „Daß viele Professoren Canaillen sind, ist mir aus eigener Erfahrung u. am eigenen Leibe gründlich bekannt. Daß mehr Professoren es sind als andere Angehörige einer Zunft (z.B. der Soz[ial]Dem[okratischen] Partei) bezweifele ich auf das Bestimmteste“. „Nicht nur die Wissenschaft, die Gesamtgesellschaft beeindruckt sich mit einer intransparenten Zukunft, von der nur eines sicher zu sein scheint: daß sie anders sein wird als das, was man aus der Vergangenheit kennt.“ Max Weber in einem Brief an den Sozialdemokraten Dr. Robert Michels vom 2. April 1907 Niklas Luhmann; zitiert nach Die Wissenschaft der Gesellschaft Jugend Klima „Wer heute das Markenzeichen der deutschsprachigen Philosophie, den deutschen Idealismus (die unmittelbar an Kant anschließende spekulative deutsche Philosophie), studieren will, wird kaum von einer deutschsprachigen Universität durch ihr Lehrangebot, geschweige durch ihre Lehrpläne dazu ermutigt. Ja, ein Student wird ernsthaft überlegen, ob er sein Interesse nicht besser in Sydney, Notre Dame, Georgetown oder Chicago wird befriedigen können. Die Universitäten zumal der Vereinigten Staaten haben eine lange Tradition in der Aufnahme deutscher Philosophen, die sich im geistigpolitischen Klima ihrer Heimat unwohl fühlten oder geradezu verfolgt wurden.“ Professor Manfred Frank; zitiert nach Frankfurter Allgemeine Blog vom 23. September 2015 „Ich finde, die Jugend hat, wenn sie der Träger des Neuen sein soll, ein Recht auf eine bestimmte Sorte von älteren Herrschaften. Nämlich auf Ältere, die ihr die Jugend nicht vorschreiben und die sie ihr auch nicht wegnehmen, indem sie immer noch jugendlicher sind, als diejenigen, die gerade in dem skizzierten System mit seinen vielen Unsicherheiten damit beschäftigt sind, irgendwo am Horizont eine Stelle zu identifizieren. Vielmehr haben die Jungen einen Anspruch auf Ältere, die auch wirklich älter sind und nichts anderes prätendieren. Die nicht Unruhe, sondern Ruhe, Verlässlichkeit, Anwesenheit und nicht unentschuldigtes Fehlen (wegen Nebentätigkeiten, Begutachtungen, Tagungszirkus etc.) im System verkörpern.“ Jürgen Kaube, Herausgeber der FAZ; zitiert nach Junge Akademie Magazin, 2015 Zeit „Man sollte nie so viel zu tun haben, dass man zum Nachdenken keine Zeit mehr hat.“ Georg Christoph Lichtenberg 804 R E P U TAT I O N Forschung & Lehre 10|15 Reputation Zur Funktion des Strebens nach Anerkennung in der Wissenschaft | S T E F A N K Ü H L | Wissenschaftlern geht es um die wissenschaftliche Wahrheit und um ihren Status in der Wissenschaft. Sie wollen mit dem, was sie tun, von anderen Wissenschaftlern anerkannt werden. Darin unterscheiden sie sich nicht von Künstlern, Schriftstellern und Popstars. Reputation steuert die Aufmerksamkeit in der Wissenschaft. Wie geschieht dies? Eine Analyse aus soziologischer Warte. G laubt man den Erzählungen, Lebenszeit auffällig umtriebig sind. dann sind Wissenschaftler äuEine über Status abgesicherte Anerkenßerst distinktionsbewusst. So nung scheint ein mindestens so starker soll es nicht unüblich sein, Artikel und Motor in der Wissenschaft zu sein wie Bücher von „hinten zu lesen“, also erst die wissenschaftliche Neugierde. einmal im Literaturverzeichnis zu prüAnerkennung hat in der Wissenfen, ob und wie man selbst vorkommt. schaft offensichtlich einen ähnlichen Und wenn man einen Band zu den Charakter wie Geld in der Wirtschaft: Schlüsselwerken einer Subdisziplin verMan kann nie genug davon haben. Geöffentlicht, verbringt man als Herausgeneralisiert man Klagen am Rande von ber viel Zeit damit, E-Mails von KolleKonferenzen, dann scheint bei vielen gen und Kolleginnen zu beantworten, die – mehr oder »Anerkennung hat in der minder gut kaschiert – vorWissenschaft einen ähnlichen rangig ihre eigenen Artikel und Bücher als SchlüsselCharakter wie Geld in der werke vorschlagen. Wirtschaft.« Wissenschaftler ringen, so schon die Beobachtung Pierre Bourdieus, offensichtlich nicht Wissenschaftlern das Gefühl zu herrnur um die wissenschaftliche Wahrheit, schen, in ihrer Brillanz und Originalität sondern auch um ihren Status innerhalb bisher nicht ausreichend wahrgenomder Wissenschaft. Die Karriere einer men worden zu sein. Das gilt interesWissenschaftlerin oder eines Wissensanterweise gerade auch für vielfache schaftlers steht und fällt zu einem erEhrendoktoren, von denen man sponheblichen Teil damit, dass die eigenen tan denkt, dass sie alles erreicht haben Publikationen wahrgenommen werden, müssten, was man in ihrer Disziplin erund die Anerkennung der eigenen Arreichen kann. beit durch Kolleginnen und Kollegen Abseits der nicht selten durch Alkoist vermutlich ein zentrales Motiv, wesholkonsum beförderten Klagen am wegen die meisten Wissenschaftler auch Rande von Konferenzen lässt sich das nach einer erfolgreichen Beamtung auf Problem der eigenen Reputation in der Regel nicht offen ansprechen. Die offiAUTOR zielle Orientierung der Wissenschaft an der Wahrheitssuche verbietet, dass man die Anerkennung der eigenen Leistung Stefan Kühl ist Professor für Soziologie an der Universität durch andere Wissenschaftler offen einBielefeld. fordert oder dass man in einer wissenschaftlichen Debatte einen Kontrahen- ten mit Verweis auf den eigenen Status in der Disziplin mundtot zu machen versucht. Auch wenn sie für alle Beteiligten offensichtlich sind, können persönliche Motive nach Anerkennung in den schriftlich oder mündlich geführten wissenschaftlichen Debatten nur schwerlich direkt zum Thema gemacht werden. Und wenn es doch einmal jemand öffentlich tut, dann löst es Beklemmung bei den Teilnehmern und häufig verzweifelte Reparaturversuche in der Interaktion aus. Zum Aufbau von Reputation in der Wissenschaft Man darf sich den Aufbau von Reputation nicht so vorstellen, dass gute Leistungen automatisch mit einer Steigerung von Reputation einhergehen. In der Wissenschaft sind Tausch und Konkurrenz eng miteinander verwoben, darauf hat vor kurzem André Kieserling hingewiesen. Diese Konstellation behindert den freien Tausch wissenschaftlicher Leistung gegen soziale Anerkennung. Es bestehe immer die Gefahr, dass das Lob für die wissenschaftliche Arbeit eines anderen diesen Konkurrenten aufwertet und einen selbst abwertet. Deswegen werde die Anerkennung für die wissenschaftliche Leistung anderer erheblich durch eigene Statusinteressen verzerrt. Sowohl die Zurückhaltung von Lob für Wissenschaftler, die nicht aus dem „eigenen Stall“ kommen, als auch das Reziprozität erwartende, übertrieben vorgebrachte Lob gegenüber Kolleginnen und Kollegen, das idealerweise in den Aufbau eines erfolgreichen Zitationszirkels mündet, lässt sich daraus erklären. Reputation entsteht auf verschiedene Weise: Sie wird teils von den gezeigten Einzelleistungen her hochgeneralisiert, indem unterstellt wird, dass auch R E P U TAT I O N Foto: picture-alliance 10|15 Forschung & Lehre Zeichen für wissenschaftliche Reputation par excellence oder der Sorbonne in Paris erklären kann. Auch die Beteiligung von Wissenschaftlern an den vielen aktuellen Lieblingsprojekten der Wissenschaftspolitik liegt in der Hoffnung begründet, darüber ihre eigene Reputation steigern zu können. Die an einigen Universitäten betriebenen Doktorandenmühlen dienen nicht nur der Erfüllung der von das zweite Werk einer Autorin genauso gut ist wie das erste. Sie wird durch Ansteckung gebildet, indem man mit bereits renommierten Autoren zusammen publiziert, sich mit einem renommierten Autor öffentlich streitet oder für eine renommierte Zeitschrift als Herausgeber arbeitet. »Reputierten Wissenschaftlern Und manchmal entsteht – so Niklas Luhmann – gelingt es, sich auch mit wenigen, Reputation auch durch dafür aber innovativen Artikeln die bloße „Häufigkeit der Publikationen“ oder Aufmerksamkeit zu verschaffen.« durch die „Anwesenheit an renommierten Plätzen“, was neben dem unbestreitbaren Ministerien vorgegebenen Leistungskriintellektuellen Reiz und dem touristiterien, sondern stellen auch implizite schen Aspekt ebenfalls den Drang zur Tauschverhältnisse zwischen ProfessoAnwesenheit an Orten wie der Stanford ren und Doktoranden dar, indem – University, der University of Oxford ganz im Sinne von Peter Blaus Tausch- 805 theorie – die Betreuung von Nachwuchswissenschaftlern gegen die zitationsmäßige Unterwerfung unter die Doktorandenbetreuer getauscht wird. Das Unterhalten von Großforschungseinrichtungen hat sich nicht nur selbst als Indikator für eine hohe Reputation ausgebildet, sondern führt auch dazu, dass sich eine Vielzahl von Nachwuchswissenschaftlern genötigt sieht, sich zitationsmäßig an den Betreiber dieser Einrichtung anzupassen und dessen persönlicher Reputationspflege zu dienen. Und auch die Tätigkeit als Gutachter für Zeitschriften oder Forschungsprojekte dient nicht nur – wie nach außen oft dargestellt – der Ableistung von Gemeinwohlaufgaben an der wissenschaftlichen Gemeinschaft, sondern sie sichert auch den Reputationsaufbau durch die von Antragstellern und Artikeleinreichern vorauseilend geleisteten Zitationen. Die Wirkungen aber sind in der Regel kurzfristig. Das auf Mitgliedschaft in Clustern, Schools, Kommissionen, Prüfungsausschüssen oder Preisgerichten – also letztlich auf der Mitgliedschaft in Organisationen – basierende wissenschaftliche Kapital entspricht, so die Beobachtung Bourdieus, eher selten der Sorte von wissenschaftlichem Kapital, das auf Erfindungen, Entdeckungen oder Veröffentlichungen beruht. Im ersten Fall nimmt die Reputation von Wissenschaftlern mit ihrem biologischen – oder mit dem meistens vorgelagerten sozialen – Tod rapide ab, im Fall von wichtigen Erfindungen, Entdeckungen oder Veröffentlichungen steigt sie danach kontinuierlich an. Sich selbst verstärkende Effekte Wir wissen aus der Wissenschaftsforschung, dass es besonders den reputierten Wissenschaftlern gelingt, sich auch mit wenigen, dafür aber innovativen Artikeln und Büchern entsprechende Aufmerksamkeit zu verschaffen. Wer ein erfolgreiches wissenschaftliches Buch geschrieben hat, bei dem ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass auch das zweite und dritte Buch erfolgreich sein werden, und zwar allein schon deswegen, weil das erste Buch erfolgreich war. Es gilt das von Robert Merton formulierte Matthäus-Prinzip – „Wer hat, dem wird gegeben“. Man kann hier – um die Terminologie von Bourdieu zu verwenden – von der Ausbildung von „Wissenschaftskapitalisten“ sprechen. Das aus Reputation bestehende Wissenschafts- 806 R E P U TAT I O N Forschung & Lehre 10|15 kapital wird über „Akte des Erkennens und des Anerkennens“ durch „gleichgesinnte Wettbewerber“ innerhalb des wissenschaftlichen Feldes aufgebaut. Aber auch wenn Reputation darauf basiert, dass von einer sachlich beurteilten Einzelleistung einer Person auf zukünftige Leistungen geschlossen wird, sind die Beobachtungsinstrumentarien anderer Wissenschaftler bezüglich der Der massenmediale Erfolg wird in den wissenschaftlichen Disziplinen jedoch sehr unterschiedlich bewertet. In einigen Disziplinen – und dazu gehören sicherlich die Philosophie, die Germanistik und die Soziologie – gibt es ein Unbehagen gegenüber den Kolleginnen und Kollegen, die allzu sehr in den Massenmedien präsent sind. Man unterstellt ihnen mehr oder minder offen ausgesprochen, dass in illegitimer Weise außerwissenschaftliche An»Reputation steuert generell erkennung in wissenschaftliche Anerkennung getauscht wird. In die Aufmerksamkeit in der anderen Disziplinen – und dazu Wissenschaft.« gehören vermutlich Teile der Politikwissenschaft und der BeReputation von Kollegen sensibel. Es triebswirtschaftslehre – wird die umwird aufmerksam beobachtet, wenn ein fangreiche Rezeption in den MassenWissenschaftler, angestachelt durch den medien eher als Reputationsvorteil anErfolg eines Artikels oder eines Buches, gesehen. Man kann den Unterschied zum Graphomanen wird, der ohne zwischen den Disziplinen daran erkenSinn und Verstand Texte „heraushaut“. nen, ob die Einführung einer Referentin Oder es wird bemerkt, wenn eine Wisoder eines Referenten mit dem Zusatz senschaftlerin zu einer Vielverwerterin „bekannt aus Funk und Fernsehen“ als wird, weil sie auf der Basis eines einmal versteckte Spitze gegenüber einer Kolerfolgreichen Textes in verschiedenen legin oder einem Kollegen gemeint ist Varianten den immer gleichen Inhalt oder tatsächlich als Kompliment. veröffentlicht. Solche Tendenzen werNun kann man Reputation – entgeden eher selten in Rezensionen angegen allen Quantifizierungsversuchen in prangert, sondern sie werden in Geder Wissenschaft – nicht einfach messprächen auf der Hinterbühne von Workshops und Konferenzen bemerkt. »Im Zweifelsfall entscheidet Die Reputation eines wegen seiner Werke erfolgreichen Autors wird ihm sich für den bekannten und dagegen nicht entzogen, sondern sie den unbekannten Namen.« verblasst nur langsam. Wissenschaftliche versus massenmediale Reputation Reputation hat nicht nur in der Wissenschaft eine wichtige Funktion, sondern sie spielt auch für die Wahrnehmung außerhalb der Wissenschaft eine wichtige Rolle. Gerade die Massenmedien bedienen sich bei ihrer Berichterstattung gern der Reputation als Kriterium für die Auswahl ihrer Gesprächspartner. In einigen Fällen wird dies darüber erreicht, dass ein Wissenschaftler so bekannt ist, dass selbst Journalisten seinen Namen kennen. In anderen Fällen wählen – so wird jedenfalls kolportiert – Journalisten eine Abkürzung zur Reputationsermittlung, indem sie den Begriff „Wissenschaft“ und das Thema ihrer Recherche in eine Internetsuchmaschine eingeben und dann den Wissenschaftler kontaktieren, der beispielsweise in der Kombination „Wissenschaft“ und „Coaching“ oder „Wissenschaft“ und „Haustier im Büro“ als Erstes auf der Ergebnisliste erscheint. sen. Es gibt aber Indizien, die der Orientierung dienen. Die Häufigkeit, mit der ein Buch oder ein Artikel zitiert wird, ist ein solches Indiz, insbesondere dann, wenn die Verweise von Wissenschaftlern stammen, die mit dem theoretischen Zugang des Autors nicht übereinstimmen. Reputation kann man daran erkennen, dass über ein Werk an einer Universität geprüft wird – und zwar besonders dann, wenn dies an einer Universität stattfindet, an der nicht die Anhänger oder gar Urheber dieses Ansatzes ansässig sind, jene Wissenschaftler also, die ihre Prüfungen dazu nutzen, die Studierenden ein letztes Mal „auf Linie“ zu bringen. Des Weiteren kann es als Indiz gewertet werden, wenn ganze Artikel oder gar Bücher über diese Werke geschrieben werden, weil man ihnen zustimmen oder sich von ihnen abgrenzen möchte. Bei allen inhaltlichen Unterschieden – in der Regel ist man sich über die Reputation einer Person einig. Auch wenn man sich in der Wissenschaft zutiefst uneins ist, ob ein Werk überzeugen kann, so kann doch in vielen Fällen Einigkeit darüber hergestellt werden, ob es als wichtiges, vielleicht sogar zentrales Werk in einem Forschungsgebiet gilt. Über Reputation, so die Beobachtung Luhmanns, lässt sich Konsens bilden, auch wenn sachlich sehr unterschiedliche Meinungen bestehen. Die Funktion von Reputation für die Wissenschaft Das Distinktionsbewusstsein von Wissenschaftlern, das dem von Künstlern, Schriftstellern und Popstars vermutlich wenig nachsteht, darf man jedoch auf keinen Fall psychologisieren oder gar pathologisieren. Niklas Luhmann hat darauf hingewiesen, wie wichtig die Orientierung an Reputation für „Vermittlungsdienste“ in der Wissenschaft ist. Reputation dient nicht nur dazu, den „akademischen Meinungsmarkt“ mit dem „System für offizielle Verteilungschancen“ zum Beispiel für Lebenszeitstellen, Projektförderungen oder Wissenschaftspreise zu verbinden, sondern Reputation steuert generell die Aufmerksamkeit in der Wissenschaft. In den meisten Wissenschaften wären Wissenschaftler überfordert, würden sie versuman chen, auch nur grob die gegen Entwicklungen im gesamten Feld im Auge zu behalten. In diesem Fall bietet die Reputation von Autorinnen und Autoren ein Auswahlkriterium für die eigene Lektüre. „Im Zweifelsfall entscheidet man sich“ – so vor kurzem Uwe Schimank – „für den bewährten, bekannten und gegen den unbekannten Namen.“ So wird das Risiko minimiert, die „knappe Zeit für Lektüre auf Schlechtes und Abseitiges verwendet zu haben“. Der Text mit ausführlichen Literaturangaben findet sich unter: www.uni-bielefeld.de/soz/forschung/orgsoz/ Stefan_Kuehl/pdf/Kuehl-Stefan-WorkingPaper-1_2015-Reputation-Zur-Funktion-desStrebens-nach-Anerkennung-in-der-Wissenschaft-2015-1-18.08.2015.pdf Vom Autor ist zuletzt erschienen der von ihm herausgegebene Sammelband „Schlüsselwerke der Organisationsforschung“ (Springer VS 2015). Innovation & Leadership PETER PRIBILLA-STIFTUNG TUM Research Excellence Award in Innovation & Leadership 2016 The bi-annual TUM Research Excellence Award of the Peter Pribilla Foundation honours significant scholarly contributions that advance our knowledge and understanding in the field of „Innovation and Leadership“ Significant scholarly contributions may take the form of conceptual, theoretical, methodological or empirical developments. Emerging scholars on the level of post-doctoral researchers as well as early career academics and professors are eligible for the award. The recipient of the TUM Research Excellence Award in Innovation & Leadership 2016 of the Peter Pribilla Foundation will 쮿 be recognized at the 16th EURAM Conference, June 1st- 4th 2016 in Paris, France 쮿 receive a prize money of 10,000 EUR and 쮿 have the opportunity to present his/her research in the prominent setting of the TUM Institute for Advanced Study (IAS). The Peter Pribilla Foundation devotes special attention to the upcoming generation of scholars and to networks between academics and practitioners. It sponsors activities that will advance the understanding of the interplay of innovation and leadership in organizations and markets. We welcome nominations as well as submissions. They must be sent electronically and should include: 쮿 copy of the scholarly contribution to be considered for the award, 쮿 a one page summary of the contribution, its intention and impact, 쮿 a publication list and full CV of the early career scholar to be considered for the award that clearly states his/her academic achievements so far. Nominations as well as submissions have to be received no later than October 31st , 2015 by the Chair of the Award Selection Committee: Prof. Dr. Holger Patzelt Please direct any nominations and submissions via email to: [email protected] Peter Pribilla-Stiftung | Technische Universität München | Richard-Wagner-Straße 18 80290 München | Germany 808 R E P U TAT I O N Forschung & Lehre 10|15 Der digitale Pranger Reputationsverluste in der Empörungsdemokratie der Gegenwart | B E R N H A R D P Ö R K S E N | Blitzschnell sind im digitalen Zeitalter Transparenz und Aufklärung möglich – und in rasender Geschwindigkeit verbreiten sich Gerüchte und Falschmeldungen, bilden sich Protest- und Wutgemeinschaften, die mit Schicksalen auf einer weltweit sichtbaren Bühne spielen. Wie funktioniert die Dynamik des Reputationsverlustes? Eine Analyse. Interview, in dem er sich zu erklären versucht, heizt die Wut weiter an; tatsächlich scheint es nun für einen Moment lang so, als habe Tim Hunt ein Problem mit Frauen im Labor. Erst ein internes Protokoll der Konferenz und s ist eine Geschichte, die alles dabei zweifellos eine wichtige Rolle. der Tonbandmitschnitt einer anwesenzeigt. Sie ist Drama und TragöWissenschaft braucht Frauen, und Sie den Journalistin erzeugen eine neue die gleichermaßen, ein Lehrsollten Wissenschaft betreiben trotz all Wendung. Nun wird der ironisierende stück, das von der Zerstörung von Reder Hindernisse und trotz solcher Kontext klar; nun ist für jeden, der will, putation unter den Bedingungen der diMonster wie mir.“ Eine britische Jourauch das Gelächter im Publikum zu gitalen Moderne handelt. Am 9. Juni nalismus-Dozentin twittert wenig später hören. Es folgt die öffentliche Diskredi2015 macht Tim Hunt, Nobelpreisträger über den angeblichen Sexismus Hunts, tierung der Journalismus-Dozentin. Sie und vielfach ausgezeichneter Zellforund sie wird dabei von anderen unterhat bei der Abfassung ihres eigenen scher, bei einer Tagung in Seoul eine stützt. Zunächst werden nur die arUni-CVs offensiv geflunkert und überBemerkung, die er für einen Scherz chaisch wirkenden Äußerungen zitiert, dies öffentlich behauptet, im Anschluss hält und die ihn nur wenig später den ohne den Kontext, ohne die ironische an Hunts Bemerkungen habe peinlichJob kostet. Was ist passiert? Ganz am Relativierung, ohne einen einzigen Verbetretenes Schweigen im Publikum geAnfang des angeblichen Sexismus-Skanweis darauf, dass es im Publikum Geherrscht. Allerdings: Das Ansehen dals steht eine kleine Rede. Hier sagt lächter und Applaus gab. Und plötzlich Hunts ist zu diesem Zeitpunkt längst Tim Hunt: „Lassen Sie ruiniert. Auch eine Pemich von meinen Probletition von Wissen»Ein paar einzelne blödsinnige Bemerkungen schaftlern und zahlreimen mit Frauen erzählen. Drei Dinge passieren, können ein ganzes wissenschaftliches Leben che Solidaritätsbekunwenn sie im Labor sind: dungen von Kolleginüberschatten.« Du verliebst dich in sie, nen und Kollegen brinsie verlieben sich in dich, gen ihm seinen Job und wenn du sie kritisierst, fangen sie entsteht ein gigantisches Mobbingnicht zurück. Fünf typische Muster, Uran zu heulen. Vielleicht sollten wir geSpektakel, das sich aus dem Zusamsachen und Dynamiken des Reputatitrennte Labore für Männer und Frauen menspiel alter und neuer Medien ergibt. onsverlustes werden in der Geschichte einrichten?“ Zuvor hat er sich allerHunt wird innerhalb von 48 Stunden des Nobelpreisträgers offenbar: dings gerade ironisch als „ein chauvivom University College London dazu Es zeigt sich eine charakteristische nistisches Monster“ eingeführt, um gedrängt, seine Honorarprofessur aufAsymmetrie von Anlass und Effekt, von dann im Anschluss an die Nonsenszugeben – ohne dass jemand direkt mit Ursache und Wirkung, Verfehlung und Forderung nach getrennten Arbeitsplätihm spricht. Man ruft, während er sich Strafe. Im Zweifel können ein paar einzen folgende Sätze zu formulieren: noch auf der Rückreise befindet, seine zelne blödsinnige Bemerkungen ein „Spaß beiseite, ich bin beeindruckt von Frau an und droht, ihn zu feuern, sollte ganzes wissenschaftliches Leben überder wirtschaftlichen Entwicklung Koreer nicht freiwillig gehen. Seine Positioschatten und eine beständig revitalisieras. Und Wissenschaftlerinnen spielten nen beim Europäischen Forschungsrat te Schrumpf- und Zombie-Identität im und der Royal Society verliert er ebenOnline-Universum entstehen lassen, die AUTOR so. Auf Twitter wird vorgeschlagen, ihm scheinbar zumindest das Gesamtbild den Nobelpreis abzuerkennen. Und repräsentiert. Bernhard Pörksen ist Professor für niemand nimmt seine Entschuldigung Es gibt offenkundig vielfältige Tools Medienwissenschaft an der Uniim allgemeinen Getümmel sonderlich und Plattformen der Skandalisierung – versität Tübingen. ernst. Ein hektisch, offenbar im Movom eigenen Twitter-Account bis zum ment totaler Überforderung gegebenes persönlichen Blog, vom Smartphone E R E P U TAT I O N 10|15 Forschung & Lehre mit Kamera- und Videofunktion bis hin zu den Plattformen im Social Web. Die neuartige Besonderheit besteht darin, dass diese Werkzeuge in der Empörungsdemokratie der Gegenwart längst in den Händen aller liegen, die einen Computeranschluss besitzen und ein paar sehr basale technische Kenntnisse besitzen. Wie gesagt, die öffentliche Empörung über Tim Hunt beginnt mit einem einzelnen Tweet, der zu einem plötzlich aufschäumenden Aufmerksamkeitsexzess explodiert. Die Zeitform der Attacke und der Herausbildung von Urteilen ist die Hochgeschwindigkeit, der Live-Modus. Und die Empörungswellen erzeugen offensichtlich einen derartigen Handlungsdruck, dass es keine Zeit mehr zu geben scheint für die abgewogene, um Fairness und Gesamtwürdigung bemühte Rekonstruktion einer tatsächlichen oder vermeintlichen Affäre. Immer wieder opfern die Vertreter von Institutionen leichtfertig einzelne Personen auf dem Altar der öffentlichen Meinung und beugen sich Stimmungen – ohne die Beschuldigten auch nur anzuhören oder sich, wie in diesem Fall, persönlich mit ihnen in Verbindung zu setzen. Es regiert dann ein angstgetriebenes Reputations- und Krisenmanagement auf Kosten der eigenen Mitarbeiter. Häufig sind es gerade die unter Stress entstehenden Versuche der Beschwichtigung (ein unüberlegtes Adhoc-Interview, im Extremfall aber auch die Leugnung oder versuchte Vertuschung einer tatsächlichen Normverletzung), die alles nur noch schlimmer machen. Das heißt: Die Skandalisierung des Umgangs mit dem (angeblichen) Skandal ist offline wie online ein gängiges Muster, das der Empörung immer wieder neuen Schub verleiht. Medienwissenschaftler sprechen hier von „Grenzüberschreitungen zweiter Ordnung“, die als Katalysatoren wirken. In der Regel verwandeln sich (erst dies erklärt das Ausmaß öffentlicher Erregung) die Hauptakteure in Symbolfiguren, die mit einem Mal vermeintlich gesellschaftliche Missstände und beklagenswerte Fehlentwicklungen repräsentieren. Aus Timothy Hunt wird der Typus des hässlichen Sexisten, des ar- 809 chaisch-selbstgefälligen Wissenschaftspatriarchen. Die Journalismus-Dozentin, die ihn attackiert, erscheint im Prozess ihrer eigenen Diskreditierung als eine ideologische Feministin. Eben diese „symbolische Aufladung“ verleiht der Konfrontation – jenseits des konkreten Geschehens – eine grundsätzliche Dimension und befördert die Polarisierung und Lagerbildung unter allen Beteiligten. Tim Hunt kann eine solche Betrachtung nicht helfen. Er gehört zu den unglücklichen Protagonisten eines Zeitalters der allgegenwärtigen Reputationsrisiken und der asymmetrischen Kommunikationseffekte. Er sei zerstört, so hat er einem Reporter des Guardian im Nachgang der Ereignisse erzählt; man habe es ihm unmöglich gemacht, weiter im Dienste der Wissenschaft zu arbeiten. „I am finished“, so Hunt. Dieser Artikel basiert auf den Veröffentlichungen des Autors zum Thema, insbesondere seinem gemeinsam mit Hanne Detel verfassten Buch „Der entfesselte Skandal. Das Ende der Kontrolle im digitalen Zeitalter“ (Herbert von Halem-Verlag). Anzeige Deutsche Forschungsgemeinschaft Communicator-Preis 2016 50 000 Euro für die beste Vermittlung von Wissenschaft in Medien und Öffentlichkeit Zum 17. Mal schreibt die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) den „Communicator-Preis – Wissenschaftspreis des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft“ aus. Dieser persönliche Preis ist mit 50 000 Euro dotiert und wird an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus allen Fachgebieten vergeben, die in herausragender Weise ihre wissenschaftlichen Ergebnisse und die ihres Faches in die Medien und in die breite Öffentlichkeit außerhalb der Wissenschaft vermitteln. Mit der Auszeichnung soll der immer wichtigere Dialog zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit gestärkt und zugleich dafür geworben werben, dass die Vermittlung von Wissenschaft in der Wissenschaft selbst einen höheren Stellenwert erhält. Die wichtigsten Kriterien für die Vergabe des Preises sind die Breite und Vielfalt sowie die Originalität und Nachhaltigkeit der Vermittlungsleistung. Bewerbungen auf Grundlage eines einzelnen Projekts sind nicht möglich. Die Bewerberinnen und Bewerber müssen im deutschen Sprachraum tätig sein. Der Preis kann sowohl an einzelne Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler als auch an eine Gruppe von Forscherinnen und Forschern verliehen werden, die ihre wissenschaftlichen Arbeiten oder die ihres Faches kommunizieren. Größere Einheiten, wie Fakultäten oder ganze Universitäten mit ihren Kommunikationsstrategien, können nicht berücksichtigt werden. Es sind sowohl Selbstbewerbungen als auch Vorschläge für Preisträgerinnen und Preisträger möglich. Die Bewerbungen sollen aussagefähige Unterlagen über die Vermittlungsleistung enthalten (maximal 50 Seiten als repräsentativer Querschnitt der Gesamtarbeit, bei audiovisuellen Beiträgen nur eine Kassette oder DVD, bei Online-Blogs und anderen Social-MediaBeiträgen Hinweise in Link-Form). Bei Selbstbewerbungen ist die schriftliche Einschätzung eines zweiten Wissenschaftlers erforderlich, die deutlich auf die Kommunikationsleistung abhebt. Zu jeder Bewerbung wird darüber hinaus ein Lebenslauf erbeten; hingegen sollen wissenschaftliche Publikationsverzeichnisse ausdrücklich nicht beigefügt werden. Bewerbungen und Vorschläge können – möglichst in digitaler Form – ab sofort bis spätestens zum 8. Januar 2016 bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Kennedyallee 40, 53175 Bonn, eingereicht werden. Über die Vergabe des Preises entscheidet eine Jury aus Kommunikationswissenschaftlern, Journalisten, PR-Fachleuten sowie ausgewählten Wissenschaftlern unter Vorsitz eines DFG-Vizepräsidenten. Die Auswahl und Bekanntgabe des Preisträgers erfolgt im Frühjahr 2016, die Preisverleihung findet am 5. Juli 2016 im Rahmen der DFG-Jahresversammlung in Mainz statt. Weiterführende Informationen Informationen zum Preis und den bisherigen Preisträgerinnen und Preisträgern unter: www.dfg.de/communicator-preis/ Ansprechpartner in der Geschäftsstelle der DFG: Marco Finetti, Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, marco.fi[email protected], Telefon +49 228 885 -22 30 810 R E P U TAT I O N Forschung & Lehre 10|15 Soziale Wertschätzung als kulturelle Ressource Reputation im Kulturvergleich | C H R I S T O P H A N T W E I L E R | Reputation besteht in sozial geteilter Wertschätzung. Sie ist ein soziales und kulturelles Phänomen. Gibt es allgemeine Grundlagen, auf denen Reputation basiert? Welche Rolle spielt sie in verschiedenen Kulturen? S herwand Khan ist aus Syrien über Ungarn geflohen und kommt in Deutschland an. Jahre vorher war er als Christ aus dem Iran nach Syrien geflüchtet. Er ist froh, dass er es geschafft hat, trotz aller Zwischenstationen seine Frau und sein Kind mitzunehmen. Herr Khan ist ein gut ausgebildeter Mediziner und hat sein Diplom, seine Approbation und andere Abschlusspapiere dabei. Mit viel Glück kann er diese Papiere hier anerkennen lassen. Sein Wissen konnte er mitnehmen. Was er aber verloren hat, ist sein soziales Umfeld und sein Ruf als Fachmann und verständiger Helfer in der Not. Und damit hat er gleich zweifach die Grundlage seiner Arbeit verloren. Im Iran war er ein bestens angesehener Arzt und Wissenschaftler. Wenn es um soziale Wertschätzung und öffentliche Anerkennung von Personen geht, ist der gute Ruf, neben Wissen und Können, von zentraler Bedeutung. In der Wissenschaft ist der gute Ruf die zentrale Münze. Reputation bildet aber nicht nur in Forschung und Lehre ein wichtiges Kapital. Welche Rolle spielt Reputation in anderen Lebensbereichen und in verschiedenen Kulturen? Gibt es allgemeine Grundlagen, auf denen Reputation basiert, wie sie gewonnen wird und wie sie verloren werden kann? Wie verhält sich ReputaAUTOR Christoph Antweiler ist Professor für Südostasienwissenschaft am Institut für Orient- und Asienwissenschaften der Universität Bonn. tion zu ähnlichen Phänomenen, wie Ruf, Renommee, Achtung, Geltung, Würde, sozialem Prestige und moralischem Leumund? Charakteristika von Reputation Das Eingangsbeispiel zeigt einige Charakteristika von Reputation. Sie ist ein durch und durch soziales und kulturelles Phänomen. Reputation besteht in sozial geteilter Wertschätzung. Eine Person wird von einer Gruppe von Menschen in wertender Weise eingeschätzt. Die Menschen, die Anerken- »Tratsch ist zentral für die Reputation, auch unter Wissenschaftlern.« nung gewähren, sind nicht irgendwelche Personen. Es sind HeilpflanzenKenner, Fußball-Expertinnen oder eben eine bestimmte (!) scientific community. Die Menschen, die Reputation geben, gehören einer bestimmten sozialen Gruppe oder Kultur an. Diese Gruppen oder Kulturen halten bestimmte Werte hoch, und darin liegt der kulturelle Kern von Reputation, die sie zum Kern kulturellen Kapitals macht. Nicht nur die Wertschätzung, sondern auch der Wettbewerb um gute Reputation bestehen nicht zwischen allen Personen. Verglichen werden ähnlich gelagerte Personen: Reputation impliziert Wettbewerb und soziale Ungleichheit. Guter Ruf (oft auch „Prestige“ genannt) beruht in erster Linie auf sichtbaren Erfolgen und nachgewiesener Kompetenz. Reputation beruht aber neben nachweisbarer Expertise auch auf fachlichen Fähigkeiten oder Persönlichkeitseigenschaften, die nicht sichtbar, nicht offensichtlich sind. Sie werden einer Person zugeschrieben, und dies wird mündlich vermittelt. Tratsch ist zentral für die Reputation, auch unter Wissenschaftlern. Damit ist die Reputation von einer bestimmten Gruppe von Menschen einer Kultur abhängig, die bestimmte Werte in die Beurteilung einbringen. Gute Reputation für einen Unternehmer oder Arzt braucht ein soziales Netzwerk, um weitergegeben zu werden, um neue Kunden oder Patienten zu erreichen. Dieses soziale Renommee kann höher oder geringer sein und sich schnell verändern. Das Beispiel des Flüchtlings betrifft den Ruf einer Person. Aber auch Firmen brauchen einen guten Leumund, Länder können einen schlechten Ruf bei Anlegern haben. Hier bestehen Übergänge zum Phänomen des Images, bei dem es mehr um Assoziationen und Affekte geht. Institutionen, wie eine Universität oder korporate Gebilde, wie eine Disziplin, brauchen Reputation – und die kann verloren gehen. Nicht nur Personen oder Institutionen können über Reputation verfügen. Gerade der Blick in andere Kulturen zeigt, dass auch soziale Ämter, religiöse Funktionsträger oder Kollektive Reputation haben. Führer von Verwandtschaftsgruppen in Polynesien, Schamaninnen in Korea oder eine Ayurvedaschule in Kerala in Südindien: sie alle benötigen öffentliche Wertschätzung, um dauerhaft erfolgreich sein zu können. Wissen, Kompetenz oder Weisheit allein sind keine Erfolgsgaranten. Auch ein ehrwürdiges Amt, wie das des brahmani- R E P U TAT I O N 811 Foto: Maria Blechmann-Antweiler, Dehradun, Indien, 2014 10|15 Forschung & Lehre schen Tempelvorstehers in Indien, kann in weiten Teilen der Bevölkerung Reputation verlieren, wenn etwa klar wird, dass Opfergaben in Hindutempeln systematisch hintertrieben werden. Es gibt Fälle, wo selbst Dinge eine Reputation haben. Im malaiischen Raum, also in Malaysia und Indonesien, sind Kurzdolche ein für die kollektive Identität wichtiges symbolträchtiges Utensil. Manche dieser Keris genannten Dolche haben den Ruf, magische Kräfte zu haben. Ein Keris mit einem über Jahr- zehnte gewachsenen magischen Ruf kann sich in der Auffassung der Menschen selbstständig bewegen und Feinde verletzen. Nicht nur Gegenstände, sondern auch der Austausch von Gegenständen kann Reputation bezeugen. In Ozeanien gibt es einen Geschenktausch namens Kula. Dabei tauschen sozial hochstehende Personen in einem Kreistausch zwischen Inseln, die über Hunderte von Kilometern verteilt sind, Muschelketten und andere Gegenstände, die wirtschaftlich völlig wertlos sind. Auch bei einer Hochzeit in Indien ist Reputation wichtig. Mit dem Schenken und Annehmen dieser symbolisch hoch bewerteten Gegenstände erreichen die Personen eine regional weit bekannte Reputation. Der Ruf steigert sich mit der Dauer des Austauschverhältnisses und der Anzahl der Tauschpartner. Gleichzeitig etablieren die Kula-Kreise regionalweite Kulturbeziehungen – und sie taten das schon lange vor aller Globalisierung. 812 R E P U TAT I O N Reputationsgeneratoren In modernen Gesellschaften ist nicht nur das Wissen, sondern auch der öffentliche Ruf eines Experten ganz entscheidend dafür, ob er oder sie gehört wird. Das Ansehen, welches eine Person bei Kollegen oder anderen Menschen hat, ist aber auch in anderen Arbeitsfeldern und Lebensbereichen wichtig, z.B. in der Politik. Ethnologisch gesehen kann personenorientierte Wertschätzung von positionsbezogener Wertschätzung unterschieden werden. Wenn Reputation auf Personen bezogen ist, beruht sie auf nicht veränderbaren Merkmalen, die soziale Identität ausmachen. Dazu gehören regionale Herkunft, Abstammung und Genderan- Forschung & Lehre 10|15 dann vielleicht irgendwann zu den wenigen Stars der Wissenschaft. Sie und er bekommen öffentliche Aufmerksamkeit, aber fürs „Renommieren“ zahlen sie (vor allem in Deutschland) mit einer wertvollen Münze der Wissenschaft: mit akademischer Reputation. ten ausgiebig, etwa mit wertvollen Stoffdecken, Schmuckkisten, Kanus oder in wochenlanger Arbeit gehämmerten Metallplatten. Außerdem wurden die „eingeladenen“ Gäste mit Spottreden desavouiert. Die Beschenkten mussten das annehmen und sich die entehrenden Tiraden anhören. Später allerdings konnAufwendige Feste ausrichten ten sie sich – nach langer und aufwendiReputation kann in fast allen Kulturen ger Vorbereitung – mit eigenen Potlatauch durch bestimmte Aktivitäten erches revanchieren, um ihren Ruf nicht reicht werden statt durch Kenntnisse zu verlieren. Demonstrativer Konsum oder Fähigkeiten. In Indien konkurriesteigert hier die Reputation Einzelner, ren Familien der oberen Mittelschicht aber nur kurzfristig, und er macht die heutzutage durch das Ausrichten exorAusrichter der Feste für lange Zeit ärbitant teurer Hochzeitsfeiern um gute mer. Langfristig wirken die Feste ausReputation. Die Eingeladenen bekomgleichend, indem sie die Herausbildung men selbstredend auch die Flüge aus aldauerhafter politischer und wirtschafliler Welt und mehrere cher Dominanz begrenzen. Nächte im LuxushoAuch in bäuerlichen Gesellschaften »Reputation kann als eine Form tel bezahlt. Da erfolgt kann eine Person durch das Ausrichten sozialer bis öffentlicher Belohnung die Einladung auch von Festen einen guten Ruf etablieren. schon mal in Form Bei den Naga, die im Bergland Assams interpretiert werden.« einer Desktop-Nachin Nordindien und im Norden Myanricht auf einem versmars leben, richtet eine Person, wenn gehörigkeit. Außerdem sind Merkmale endeten Laptop, vorab geschenkt an er oder sie Reputation gewinnen will, erworbener personaler Identität wichtig Hunderte Eingeladene, die aus Indien mehrere und im Laufe mehrerer Jahre für die Reputation. Hier geht es um und der indischen Diaspora etwa aus immer aufwendigere Feste aus. Das AnKönnen, spezielle Fähigkeiten, besonEngland, Mauritius, den USA und Kasehen steigt je nach Zahl der beköstigderes Wissen oder Erfahrungen. Aber nada anreisen. Solche Feiern sind einerten Gäste, der geschlachteten Tiere und auch Wohlstand und erbrachte Leistung seits sicherlich Angeberei, das Prahlen der Dauer der Feier. Große Feste und sind Reputationsgeneratoren. Schließund Protzen mit dem eigenen wirtvor allem das größte Fest werden durch lich können auch bestimmte soziale Poschaftlichen Erfolg. Aber es geht um große Gedenksteine bezeugt. So lässt sitionen einen niedrigeren oder höhemehr. Im städtischen Indien erreicht eisich Reputation in die nächste Generaren Ruf haben. Beruht Reputation auf ne Familie, wie auch im ländlichen Betion transportieren, wie in anderen einer Position, so handelt es sich oft um reich, soziale Wertschätzung, indem sie Kulturen mittels Fotos. Bei den Naga Berufe oder Ämter, also Positionen in Feiern gestaltet, Freunde beschenkt und hat diese Form von Reputation einen hierarchischen Gefügen. Hier gibt es so in einer kulturell passenden Weise sozialen Sinn. Die Feste sind teuer und Übergänge zum Phänomen Status, also Freude schenkt. Ökonomischer Erfolg verhindern somit die Herausbildung eider Position einer Person oder eines ist in vielen Kulturen selbst eine wichtiner Schicht reicher Großbauern. WohlKollektivs in einer soziastand und Konsum werden len Struktur. Dies betrifft als gut bewertet, aber nur »Reputation kann in fast allen Kulturen in erster Linie Hierals Grundlage für soziales auch durch bestimmte Aktivitäten statt achien; das kann es aber Ansehen und persönlichen auch in nichthierarVerdienst, nicht, um andere durch Kenntnisse oder Fähigkeiten chischen Sozialstruktuauszubeuten – vielleicht erreicht werden.« ren geben. Status ist mit auch ein Modell für den sozialen Rollen, also Wissenschaftswettbewerb Bündeln von Rechten und Pflichten ge Basis für Reputation, z.B. bei den Big im Bologna-Raum und den öffentlichen verknüpft. Hier schließt sich der Kreis. Men in Polynesien, die ihren Erfolg Umgang mit wissenschaftlicher ReputaReputation gibt es nicht umsonst. Posidurch ausladende Gelage und auch in tion. tive Reputation kann als eine Form von ihrem Körperumfang zeigen und somit sozialer bis öffentlicher Belohnung inaus mehreren Gründen so heißen. Beterpretiert werden. Sie ermöglicht einer rühmt sind die Potlatch-Feste bei IndiaPerson oder einer Gruppe bestimmte nern der nordamerikanischen PazifikTätigkeiten. Reputation bringt Freiheiküste, die sehr gut vom Fischfang und ten, aber guter Ruf fordert auch immer anderen Meeresprodukten leb(t)en. Leistung oder das Eingehen auf gegenHäuptlinge richteten große öffentliche wärtig geltende Werte, Normen, ErwarFeste aus, um dadurch hohe Reputation tungen. Eine Wissenschaftlerin, die als zu gewinnen und bestimmte Rechte und Expertin in jeder Talkshow auftritt, und ehrenvolle Namenstitel zu beanspruder Feuilletonwissenschaftler etwa werchen. Bei diesen Ritualen beköstigte den breit bekannt, und sie gehören und beschenkte man seine Konkurren- WissenschaftlerRückkehrprogramm Eine gemeinsame Initiative der German Scholars Organization und der Carl-Zeiss-Stiftung Das Wissenschaftler-Rückkehrprogramm GSO/CZS Durch diese besondere Form der Förderung wird unterstützt Universitäten in Baden-Württemberg, die Wettbewerbsfähigkeit der Hochschulen ge- Rheinland-Pfalz und Thüringen dabei, sich im stärkt und ihre Internationalisierung vorangetrie- internationalen Wettbewerb um die besten Köpfe ben. Gleichzeitig möchte das Programm Zeichen zu behaupten. Gefördert werden Berufungen von für eine verbesserte Willkommenskultur sein und exzellenten deutschen Wissenschaftlern in den so dazu beitragen, dass Universitäten in Baden- sogenannten MINT-Fächern und der BWL, die zum Württemberg, Rheinland-Pfalz und Thüringen als Zeitpunkt der Berufung im Ausland tätig sind. Zielorte für in ihrem Fachgebiet besonders qualiȴ]LHUWH:LVVHQVFKDIWOHUZHLWHUDQ$WWUDNWLYLW¦WJH Je Professur stehen Fördermittel von durchschnitt- winnen. lich 100.000 Euro zur Verfügung. Entscheidend LVWGDEHLGDVVGLH0LWWHOYRQGHU8QLYHUVLW¦WȵH[L Informationen und Antragsformulare bel beantragt werden können, um den Bedürfnissen des jeweiligen Kandidaten zu entsprechen www.gsonet.org/czs und ihm ein konkurrenzfähiges Berufungsangebot [email protected] vorlegen zu können. +49 (0) 30 206 052 71 Illustration: © Ohmega1982 / shutterstock.com Aus Gründen der Lesbarkeit wurde im Text die männliche Form gewählt. Sämtliche Angaben beziehen sich auf Angehörige beider Geschlechter. 814 R E P U TAT I O N Forschung & Lehre 10|15 Schicksalsfrage Zur Verankerung der Reputation in der Natur des Menschen | T H O M A S J U N K E R | Als ein Element der sozialen Interaktionen erleichtert die Reputation das Zusammenleben. In der Evolution ist sie erst spät entstanden. Wie konnte sich die Reputation, die mühsam erarbeitet werden muss, in der Evolution durchsetzen? Strecken zurücklegen, kommt es zu einer Vielzahl flüchtiger Kontakte, beim Handel, auf Reisen, im Krieg. Da man sich nicht kennt und auch nie wieder sieht, spielt der gute oder schlechte Ruf ie Reputation eines Menschen borene Mechanismen für das menschlieiner Person keine Rolle. Wenn man entscheidet über sein Schickche Sozialverhalten relevant sind. Ob aber keinen Ruf zu verlieren hat, steigt sal: Sie bestimmt den sozialen beispielsweise das Ansehen, das ein die Versuchung, die eigenen Interessen Rang, die Kooperationsmöglichkeit, den Mensch genießt, auch durch Faktoren mit Täuschung oder Gewalt zu beförErfolg bei der Partnerwahl und die wie Körpergröße, Geschlecht oder Alter dern. Fortpflanzungschancen. Weil das Ansemitbestimmt wird. Dass auch scheinbar Die damit einhergehende Unsicherhen ebenso wichtig ist wie das Aussenebensächliche Eigenschaften unterheit ist biologisch teuer, da sie erhöhte hen, müssen wir das eine so intensiv schwellig mitspielen, wurde erst kürzAufmerksamkeit und Vorsicht erfordert. pflegen wie das andere. Und uns wehlich im amerikanischen PräsidentDieser Aufwand lässt sich begrenzen, ren, wenn Konkurrenten oder Neider schaftswahlkampf beobachtet: Kandiwenn das Verhalten des Gegenüber im es zu beschädigen oder zu zerstören daten mit tieferen Stimmen hatten bei positiven wie negativen einigermaßen versuchen. Davon profitieren letztlich den Wählern einen Vertrauensbonus prognostizierbar ist: wenn aus Einzelalle, da die Individuen gut beerfahrungen Reputation wurde. raten sind, den eigenen Ruf sich dieses Instrument in »Reputation ist eines der wichtigsten Damit durch soziales Handeln zu der Evolution durchsetzen Instrumente zur Stabilisierung fördern. Und da es riskant ist, konnte, mussten zwei Vorausden Ruf durch unbedachte Tasetzungen gegeben sein. Zum sozialer Systeme beim Menschen.« ten aufs Spiel zu setzen, wird einen muss es längerfristige Indas Verhalten jedes einzelnen teraktionen geben, wie sie norverlässlicher und berechenbarer. All gegenüber solchen mit höheren. Noch malerweise nur bei sozialen Tieren vordies macht die Reputation zu einem relevanter dürften die instinktiven Rekommen. Zum anderen müssen die Inder wichtigsten Instrumente zur Stabiliaktionen bei der sexuellen Partnerwahl dividuen ein vergleichsweise gutes Gesierung sozialer Systeme beim Mensein. Hier kann der schlechte Ruf eines dächtnis haben. Ist beides gegeben, schen. In der Evolution ist Reputation Menschen zwar leicht zum Ausschlussdann gerinnen die Erfahrungen mit eierst spät entstanden und bei der Herkriterium werden; ein guter Ruf alleine nem Individuum automatisch zu seinem stellung von Status und Attraktivität genügt aber meist nicht, um begehrensRuf. Insofern kann man davon ausgekonkurriert sie mit anderen biologiwert zu sein. hen, dass es auch bei anderen sozialen schen Mechanismen. Zum anderen können soziale InterTieren, die ein gutes Gedächtnis haben, Im Tier- und Pflanzenreich beruhen aktionen rein situationsabhängig erfolvergleichbare Mechanismen gibt. soziale Interaktionen zum einen auf gegen. Unmittelbares Geben und Nehmen Der Aufbau von Reputation basiert netisch programmierten, relativ stabilen gibt es in vielen Bereichen der Biologie. also auf ähnlichen Voraussetzungen Verhaltensmustern. Es ist eine interesEin Beispiel wäre der Besuch einer wie die Entstehung von kulturellem sante und im Einzelfall oft schwer zu Blüte durch ein Insekt. Seit Menschen Wissen. Ein Unterschied ist, dass letztebeantwortende Frage, inwieweit angein größeren Städten leben und weitere res über viele Generationen systematisch weitergegeben wird. NichtsdestoAUTOR weniger könnte man sagen, dass Reputation die phylogenetische Schwester der Kultur ist. Als konservatives EleThomas Junker ist Wissenschaftshistoriker und Evolutionsbiologe. Er lehrt seit 2006 ment der sozialen Interaktionen stabilials apl. Professor an der Fakultät für Biologie der Universität Tübingen. siert und erleichtert sie das Zusammenleben. Wie kulturelles Wissen muss D 10|15 Forschung & Lehre auch Reputation mühsam erarbeitet ternetforen beobachten, die sich in teils werden. Und beides ist gleichermaßen atemberaubender Primitivität und Gegefährdet: Wie kulturelles Wissen kann hässigkeit gefallen. Wie neuere Unterauch die Reputation durch Vandalismus suchungen zeigen, ist der rapide Verfall und Vernachlässigung zerstört werden. moralischer und ästhetischer Ansprüche Kultur und Reputation haben auch direkt an die mangelnde WiedererNachteile: Da sie nur langsam entstekennbarkeit der Akteure gekoppelt. hen, sind sie vergleichsweise unflexibel, Aus biologischer Sicht ist es deshalb können verknöchern und zum Hinderkeine Überraschung, dass das Internet nis für neue Ideen und Bewertungen die evolutionäre Entstehung des Instruwerden. Einmalige Interaktionen ermöglichen es dagegen, unbelastet zu »Wie kulturelles Wissen muss agieren. Dies kann eine Chance sein und ist vielleicht die Erklärung auch Reputation mühsam dafür, warum manche Menschen erarbeitet werden.« trotz der emotionalen und gesundheitlichen Risiken unverbindliche, anonyme Sexualkontakte suchen. Und ments der Reputation im Zeitraffermowarum so viele der Versuchung nicht dus zu wiederholen versucht. widerstehen können, ihre Meinung im Zunächst waren die vielen kleinen Internet unter oft wechselnden Pseudound unbekannten Firmen und Blogger, nymen zu äußern. Letztlich ist das aldie nur im Internet unterwegs waren, lerdings ein Teufelskreis: Die mangelnde unbeschriebene Blätter. Schon nach Stabilität der Interaktionen und die kurzer Zeit entstanden Bewertungsporfehlende Wiedererkennbarkeit der Aktale, Reputation erzeugende Formen teure verhindert, dass sich Reputation der Kommunikation. Dies funktionierte aufbauen lässt. Weil in jeder Situation eine Weile, bis deutlich wurde, dass es immer wieder von Neuem Aufmerkauch auf den Ruf der bewertenden Persamkeit erregt werden muss, kommt es sonen ankommt. Wenn die Kommentazu übertriebener Lautstärke und Aufgere anonym erfolgen, tritt das ursprüngregtheit. Wie schnell dann sicher geliche Problem der Unsicherheit wieder glaubte soziale Umgangsformen verauf: die Reputation kann auf Täuschung schwinden, lässt sich in anonymen Inberuhen, erkauft oder erschlichen sein. R E P U TAT I O N 815 Und so entstanden verschiedene Werkzeuge, die den Rang der bewertenden Personen oder ihre Identität deutlich machen. Es ist aufschlussreich zu beobachten, dass ein neues Medium wie das Internet bewährte Grundlagen des menschlichen Zusammenlebens wie die Reputation zunächst als anachronistisch erscheinen lässt, um sie dann unter neuem Namen wieder zu entdecken. Noch leben wir in einer Zeit des Umbruchs, in der unsere Gesellschaft glaubt, es sich leisten zu können, die mühsam erarbeitete wissenschaftliche oder persönliche Reputation von Menschen dem Internetvandalismus und anonymen Verdächtigungen preiszugeben. Es ist noch nicht so lange her, da konnte ein Angriff auf die Ehre eines anderen Menschen zu einem lebensgefährlichen Duell führen. Man mag dies für übertrieben und unangemessen halten, aber vielleicht ist das Gefühl für die Bedeutung der Reputation eines Menschen doch stärker in unserer Natur verankert, als es die Nachlässigkeit vermuten lässt, mit der heute vielfach damit umgegangen wird. Vom Autor ist zuletzt erschienen: „Die Evolution der Phantasie: Wie der Mensch zum Künstler wurde“, Hirzel Verlag. Anzeige Gemeinsam Wissen schaffen! Ihre Erfahrungen, Ideen und Wünsche sind gefragt. Beteiligen Sie sich vom 19. September bis 19. Oktober 2015 an der Online-Konsultation zur Citizen Science Strategie 2020 für Deutschland: www.konsultation.buergerschaffenwissen.de BürGEr schaffen WISSen (GEWISS) ist ein Gemeinschaftsprojekt verschiedener wissenschaftlicher Einrichtungen und Partner mit dem Ziel, Citizen Science in Deutschland zu stärken. 816 R E P U TAT I O N Forschung & Lehre 10|15 Kulissenzauber Der gute Ruf aus psychologischer Sicht | S T E P H A N G R Ü N E W A L D | Nach einem guten Ruf zu streben und darauf bedacht zu sein, ihn nicht zu ruinieren, treibt viele Menschen an. Was steckt hinter diesem Impuls, und was bedeutet er für unser gesellschaftliches System? F&L: Wie sehr beeinflusst uns der von Ihnen beschriebene „Scheinruf“ in unseren Entscheidungen und in unserer Lebensgestaltung? Forschung & Lehre: Warum ist der gute Ruf für Menschen so wichtig, und wie entsteht er? Stephan Grünewald: Die Gefahr ist, dass man nur noch in den guten Ruf investiert. Man macht auf diese Weise eine Imagemaßnahme nach der anderen, sehr schön zu sehen an Phänomenen wie das „Greenwashing“ oder die „Corporate Social Responsibility“ vieler Unternehmen. Viele dieser Modeerscheinungen sind austauschbar, da man nicht wirklich erkennen kann, ob das Unternehmen an dem interessiert ist, was da propagiert wird. Stephan Grünewald: In einer menschlichen Beziehung oder in einer geschäftlichen Beziehung eilt einem der gute oder der schlechte Ruf voraus. Schon aus der Ferne kann ich mir so bereits ein Urteil bilden. Das erspart die intensive und zeitaufwändige Auseinandersetzung mit einem Menschen, einer Firma oder einer Regierung. Aus diesem Grund ist der gute Ruf oder auch die Reputation sehr praktisch, weil damit der Boden dafür bereitet wird, dass ich freundlich aufgenommen werde oder dass ich die Geschäfte tätigen kann, die ich tätigen will. F&L: Knüpft das an das menschliche Bedürfnis an, das Miteinander einfacher zu gestalten? Stephan Grünewald: Da wir verschiedenen Dingen nicht immer persönlich auf den Grund gehen können, orientieren wir uns am guten Ruf oder an der Reputation eines Menschen. F&L: Bekommt man einen guten Ruf vor allem durch gute und sorgfältig geleistete Arbeit? Stephan Grünewald: Der gute Ruf entsteht, wenn man über längere Zeit bewiesen hat, dass man das hält, was man verspricht, dass man als Handwerker eine solide Arbeit macht oder als Industrieunternehmen qualitativ hochwertige Produkte herstellt. Diese sprachliche Nähe von Ruf und Beruf zeigt das sehr gut. Der Beruf, den ich mit Leidenschaft ausübe, der führt dann auch zu einem guten Ruf. F&L: Welche Aspekte kommen noch hinzu? Stephan Grünewald: Da wäre das generelle Wirken zu nennen: Wie verhalte ich mich als Person oder als Unternehmen im Allgemeinen? Zur Zeit laufen wir Gefahr, dass Ruf und Wirken sich voneinander isolieren. Es gibt eine große Tendenz in unserer Gesellschaft, über unsere Kommunikation, über unsere Verlautbarungen und über unsere Selbstdarstellungen ein bestimmtes Bild aufzubauen, das aber nicht durch unser Wirken letztendlich beglaubigt wird. Ein Ergebnis unserer Studien ist, dass junge Menschen gar nicht mehr danach fragen, wie sie als Handwerker es zur Meisterschaft bringen oder als Mediziner wirklich den Menschen und seinen Körper verstehen können. Sie konzentrieren sich eher auf das Erarbeiten von Bescheinigungen, unabhängig davon, ob ihnen das in ihrem Wirken wirklich einmal nützlich sein wird. Der gute Ruf wird so zu einer Scheinauthentizität. Mit den Bescheinigungen wird ein vorteilhafter Ruf aufgebaut, aber sie sagen nichts darüber aus, was ich später in meinem Wirken wirklich brauche. Ich habe also Noten, die im übertragenen Sinne kein Zeugnis mehr geben von meiner Person und von meinen Fähigkeiten. Das ist dann ein gigantischer Kulissenzauber, der mitunter wenig mit dem zu tun hat, was ich wirklich will und kann. F&L: Gibt es nach Ihrer Beobachtung Unterschiede zwischen dem beruflichem und dem privaten guten Ruf? Stephan Grünewald: Der private Ruf erlaubt natürlich Rückschlüsse auf das Dipl. Psych. Stephan Grünewald ist Mitbegründer des Rheingold Instituts für qualitative Markt- und Medienanalysen in Köln. R E P U TAT I O N 817 Foto: picture-alliance 10|15 Forschung & Lehre berufliche Wirken. In früheren Zeiten wurde dies noch ganzheitlicher gesehen. Ein Beispiel ist der rechtschaffene Kaufmann aus Thomas Manns Die Buddenbrooks. Das ist jemand, der nicht nur seine Geschäfte in Ordnung hält und ein verlässlicher Geschäftspartner ist, sondern auch in Bezug auf seine Familie die gleiche Verlässlichkeit an den Tag legt. F&L: Wie kann es zur Zerstörung des guten Rufs kommen? kehrt sich das aber in eine lebenslange Misstrauensgarantie um. F&L: Warum ist der gute Ruf für Deutsche besonders wichtig? Stephan Grünewald: Die Deutschen haben nach wie vor keine feste und stabile Identität. Sie sind rastlos und ewig Suchende. Die Amerikaner haben ihren amerikanischen Traum, der besagt, dass sie das Land der unbegrenzten Möglichkeiten sind. Hier kann jeder vom Tellerwäscher zum Millionär werden. Die Franzosen haben ihre Genusskultur. Wir haben keine feste Identität, die uns Stephan Grünewald: Indem wir dem guten Ruf folgen und auf dieser Grundlage Entscheidungen fällen, ersparen wir uns eine kriti»In unserem Erschöpfungsstolz sche Realitätsprüfung. wissen wir gar nicht mehr, an Wenn wir dann getäuscht und enttäuscht werden, welchem Werk wir beteiligt sind.« reagieren wir unerbittlich. Ein Sprichwort sagt: Für den guten Ruf muss man jahrelang arso eine Seins-Gewissheit vermittelt. beiten, aber man kann ihn innerhalb Wenn wir uns gefunden haben, dann von einer Minute zerstören. Der Verkommt direkt wieder der Zweifel, ob trauensvorschuss schlägt meist in eine wir uns „wirklich“ gefunden haben. Gebittere Enttäuschung um, wenn wir das rade weil die Deutschen keine SeinsGegenteil erleben. Meist sind Menschen Gewissheit haben, müssen sie sich seldann auf lange Zeit nicht bereit, dieses ber immer wieder vergewissern, was sie Bild nochmal zu korrigieren. Menschen sind und was sie machen. Deshalb braureagieren eher grundsätzlich mit einem chen sie den externen Applaus als BeVertrauensvorschuss, bei Enttäuschung stätigung ihres Seins. Diese „Applaus- Martin Winterkorn, der ehemalige Vorstandsvorsitzende des Autoherstellers Volkswagen am 17. September 2015 bei der Internationalen Automobilausstellung IAA in Frankfurt am Main kultur“ wird immer wichtiger. In dem Maße, wie wir in unserem beruflichen Wirken nicht mehr einer Berufung folgen, wissen wir am Ende des Tages gar nicht mehr, was wir geleistet haben. Daher ist es wichtig, uns ständig durch andere vergewissern zu lassen, dass wir auf dem richtigen Weg sind. F&L: Wie erklären Sie sich diese Art von Veräußerung? Stephan Grünewald: In unserem „Erschöpfungsstolz“ wissen wir gar nicht mehr, an welchem Werk wir beteiligt sind und welchem Ruf wir folgen. Darum orientieren wir uns am Ausmaß der Erschöpfung. Wenn wir richtig erschöpft sind, dann haben wir das Gefühl, dass wir genug geleistet haben. Parallel zur Erschöpfung brauchen wir dann den ständigen äußeren Applaus, das Feedback, um eigentlich zu wissen, wer wir sind und was wir wollen. Vom Autor ist zuletzt erschienen: „Die erschöpfte Gesellschaft – Warum Deutschland neu träumen muss“ bei Campus. 818 R E P U TAT I O N Forschung & Lehre 10|15 Der gute Ruf einer Hochschule Über die Reputation von Organisationen | S A S C H A R A I T H E L | Ein Erfolgsfaktor einer Organisation ist ihr guter Ruf. Wie definiert sie sich und wie entsteht Reputation? Wie ist dieser Einflussfaktor messbar, und was zeichnet erfolgreiches Reputationsmanagement aus? Anspruchsgruppen grundsätzlich verringert. Wenn eigene oder persönliche Erfahrungen anderer mit einer Organisation nicht vorliegen, sind darüber hinaus oftmals medial vermittelte Inforn der Forschung gilt die Reputation daran aus. Die Erwartungshaltungen mationen in diesem Prozess von imeiner Organisation als eine der der Anspruchsgruppen werden durch menser Bedeutung. Zur Reduzierung wichtigsten immateriellen Ressourein Reputationsurteil insbesondere beder Entscheidungsunsicherheit benötigcen und als ein zentraler Vorläufer des einflusst, wenn apriorisches oder aposte Informationen können dann lediglich Vertrauens. Langfristig ist der Stellenteriorisches Wissen über entscheidungsmedial erworben werden. wert der Reputation mitunter sogar hörelevante Eigenschaften der OrganisatiAngesichts der Bedeutung der Reher als der materieller Ressourcen: „We on nicht oder nur sehr schwierig verfügputation für eine Organisation ist es can afford to lose money – even a lot of bar ist. Welcher Studienbewerber kann naheliegend, dass die Reputationsformoney. But we can’t afford to lose reoder wird sich vorab bei verschiedenen schung seit rund 30 Jahren vorangetrieputation – even a shred of reputation“ ben wird und auf großes Inte(Warren E. Buffet). Gleichermaßen beresse in der Praxis stößt. Spätes»Reputation ist nicht direkt legen empirische Befunde einen Zutens seit dieser Zeit liegen auch beobachtbar und kann sammenhang von Reputation und zumehr oder minder aussagekräfkünftigem Erfolg. tige Reputationsranglisten für dementsprechend nicht ohne vor, welche jeWeiteres objektiviert werden.« Organisationen Reputationsurteil als doch häufig auf grundlegend Verhaltenskompass unterschiedlichen Definitionen Durch die Reputation einer OrganisatiHochschulen in eine Vorlesung setzen und Messungen der Reputation basieon werden Entscheidungsprozesse von oder Kontakt zu Dozenten aufnehmen, ren, wenn nicht sogar eine explizite Anspruchsgruppen beeinflusst. Angehöum die Qualität der Lehre oder die ChaDefinition und/oder ein durchdachtes rige dieser Gruppen sind bei einer posiraktereigenschaften des Personals zu Messmodell gänzlich fehlen. Es ist dativ besetzten Reputation eher bereit, zu beurteilen? In solchen Situationen dieher vor der Versuchung zu warnen, die einer Organisation eine Beziehung aufnen vielmehr andere eigene ErfahrunRessourcenallokation einer Organisatizubauen, bestehende Beziehungen zu gen mit der Hochschule oder über on an derartigen, wissenschaftlich nichtvertiefen und/oder zu verlängern. Somit Mund-zu-Mund-Propaganda Erfahrunfundierten Reputationsranglisten ausbedingt das Handeln der Vergangenheit gen anderer stellvertretend als Beurteizurichten. Vielmehr gilt es, verschiedene einer Organisation wie beispielsweise lungsgrundlage. Die bekannten InforAspekte zu berücksichtigen. einer Hochschule generell auch zukünfmationen verdichten sich sukzessive zu tiges Verhalten ihrer Anspruchsgrupeinem Reputationsurteil und werden als Mit Gefühl und Verstand pen. Studierende, Wissenschaftler, KoErsatz für die Bewertung von anderen Anders als beispielsweise auf Sekundäroperationspartner oder Mäzene entwinoch unbekannten Eigenschaften der daten basierende Reputationsranglisten ckeln Einstellungen und ÜberzeugunOrganisation verwendet. Entscheidend häufig suggerieren, ist Reputation nicht gen über zukünftiges Verhalten der ist, dass das so gebildete Reputationsurdirekt beobachtbar und kann dementHochschule und richten ihr Verhalten teil die Entscheidungsunsicherheit der sprechend nicht ohne Weiteres objektiviert werden. Reputation manifestiert AUTOR sich nur „in den Köpfen“ der Anspruchsgruppen einer Organisation und Sascha Raithel ist Professor für Marketing an der Freien Universität Berlin. Sein ist somit – zumindest nach wissenForschungsschwerpunkt liegt auf markt-basierten Vermögensgegenständen wie schaftlich anerkannten Methoden – nur Markenwert, Unternehmensreputation, Corporate Social Performance, Kundenauf Basis von Meinungsbefragungen zuzufriedenheit und -loyalität. verlässig zu ermitteln. I 10|15 Forschung & Lehre 819 www.zew.de Ausgehend von sozialpsychologischen Erkenntnissen zeigt die Reputationsforschung, dass zwei Assoziationskomponenten bei der Einschätzung einer Organisation Berücksichtigung finden: eine kognitive und eine affektive. bei identischer Wahrnehmung aller Treiber – unterschiedliche Reputationsurteile resultieren. Darüber hinaus ist die Kenntnis der tatsächlichen Einflussstärken der Treiber auf die wahrgenommene Sympathie und Kompetenz der Hochschule »In vielen Messmodellen wird wesentlich, damit die Hochschule die eigenen Ressourcen die affektive Komponente nur optimal einsetzen kann. Investiunzureichend beachtet.« tionen in vermeintlich signifikante Treiber sind nutzlos, nur Erstere beinhaltet unter anderem das Investitionen in die tatsächlich signifiWissen über die Fähigkeit einer Orgakanten Treiber werden eine effektive nisation, qualitativ herausragende Pround nachhaltige Veränderung der Redukte oder Dienstleistungen anzubieten: putationsurteile bewirken können. „Organisation XY ist kompetent“. Letztere umfasst Assoziationen, die mit ausErfolgreiches Reputationsgelösten Emotionen wie Zuneigung management einhergehen: „Organisation XY ist symIm Grundsatz sollte eine erfolgreiche pathisch“. Steuerung der Reputation unter BeUnter Bezugnahme auf beide Komrücksichtigung der vorangehenden Ausponenten sind nicht nur (objektives) führungen auf zwei Säulen basieren: Wissen, sondern ebenso subjektive Zum einen muss die Organisation Wahrnehmungen bestimmend für ein eine umfassende Kenntnis über die sigReputationsurteil. Dabei sind die kogninifikanten Treiber der Reputation und tive und die affektive Komponente in ihWege für deren Bewirtschaftung besitrer Bedeutung annähernd gleichrangig. zen. Im Kontext der Hochschule gelten In vielen Messmodellen wird die affektials mögliche Treiber beispielsweise eine ve Komponente jedoch regelmäßig, qualitativ herausragende Forschung und wenn überhaupt, nur unzureichend beLehre oder höchste Standards für ein achtet, obwohl eine Organisation besfaires Verhalten gegenüber Mitarbeitern tenfalls, um Anerkennung und Bewunund Studierenden, welche über Jahre derung ihrer Anspruchsgruppen hervoroder Jahrzehnte entwickelt werden zurufen, „Herz und Verstand“ anspricht. müssen. Zum anderen muss auch die subjektive und häufig ausschließlich Entstehung und Reflexion medial beeinflusste Wahrnehmung der Ein weiterer Mangel vieler publizierter signifikanten Treiber durch die AnReputationsranglisten liegt in einer Verspruchsgruppen bedacht werden. Dies mischung der die Reputation beeinflusfordert von der Hochschule eine prosenden Faktoren und der den Ruf wifessionelle Kommunikation mit allen derspiegelnden Indikatoren. Diese Unexternen und internen Anspruchsgrupterscheidung in Treiber (Ursachen) eipen. nerseits und in „Reflexionen“ der RepuZu beachten ist, dass das Reputatitation andererseits ist von immenser onsmanagement nur langfristig wirken Wichtigkeit, weil Präferenzen und Bekann. In Folge eines desaströsen Ereigwertungen für jede Einflussgröße sepanisses kann der gute Ruf einer Organirat und individuell gebildet werden. sation jedoch „über Nacht“ ruiniert Zusätzlich unterstellen viele Repuwerden: „It takes 20 years to build a retationsranglisten, dass die Reputation putation and five minutes to ruin it. If ausnahmslos ein Aggregat der von ihyou think about that, you’ll do things nen gewählten und gewichteten Treiber differently“ (Warren E. Buffet). Beispiele ist. Diese Modelle missachten allerdings für solche Katastrophen oder Skandale wesentliche Kontextfaktoren: Persönligibt es zahlreiche. che Orientierungen, AnspruchsgrupZusammenfassend sollte das Repupen-spezifische Interessen oder kultutationsmanagement somit, um langfrisrelle Unterschiede bestimmen, welchen tig erfolgreich zu sein, an einem funAnteil verschiedene Treiber an der Bedierten Verständnis für das, was den eiwertung einer Organisation wie der genen guten Ruf ausmacht respektive Hochschule aufweisen. Entgegen der ausmachen soll sowie einem dafür gefehlgehenden Messansätze, die die Ureigneten Messinstrument zur Steuerung teilsbildung vereinheitlichen, können und Kontrolle dieses (angestrebten) aus individuellen Gewichtungen – selbst Rufes und seiner Treiber orientiert sein. 12. November 2015, Mannheim Expertenseminar Internationaler Mitarbeitereinsatz in Wissenschaft und Forschung Beim internationalen Personaltransfer von Wissenschaftlern und Forschern gilt es neben den allgemeinen Anforderungen an die Vertragsgestaltung oder die Vertragsinhalte auch zahlreiche Besonderheiten in den Bereichen des Steuer- und Sozialversicherungsrechts zu berücksichtigen. Während es im Steuerrecht Sonderregelungen in der nationalen Gesetzgebung und den Doppelbesteuerungsabkommen gibt, sind aus sozialversicherungsrechtlicher Sicht vor allem die Besonderheiten in der tatsächlichen Abwicklung bzw. den Rahmenbedingungen des Personaltransfers zu berücksichtigen. Daneben gibt es bei Inbound-Fällen Sonderregelungen in Bezug auf die Erlangung eines Aufenthaltstitels. Anmeldung und weitere Informationen: www.zew.de/weiterbildung/697 Kontakt: Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH (ZEW) L 7, 1 · 68161 Mannheim Axel Braun Telefon: 0621/1235-241 E-Mail: [email protected] www.zew.de/weiterbildung 820 25 JAHRE DEUTSCHE EINHEIT Forschung & Lehre 10|15 Ist die deutsche Einheit Geschichte? Eine Bilanz nach 25 Jahren | A N D R E A S R Ö D D E R | Die deutsche Einheit vor 25 Jahren war ein Ereignis von welthistorischen Dimensionen. Für viele Menschen auf beiden Seiten des ehemaligen „Eisernen Vorhangs“ war der 3. Oktober 1990 die Erfüllung eines Lebenstraumes. Wie sieht die Bilanz aus heutiger Sicht aus? D ie deutsche Revolution von 1989/90 war eine besondere Revolution. Statt sich zu radikalisieren wie etwa die Französische Revolution von 1789, ging die friedliche Revolution auf den Straßen der DDR in die geregelten Bahnen des staatlichen Beitritts zur Bundesrepublik über. Dabei wandelten sich auch die Ziele: stand im Herbst 1989 der Gewinn der Freiheit im Mittelpunkt, so rückte nach dem Fall der Mauer das Interesse an zügigem Wohlstand in den Vordergrund. Beides ist freilich kein Gegensatz. Vielmehr gehören Demokratie und Wohlstand im Modell des „Westens“ untrennbar zusammen, das sich mit dem Ende des Ost-West-Konflikts durchsetzte. Im Winter 1989/90 kam noch ein drittes Ziel hinzu: die Massenabwanderung aus der DDR zu stoppen. Diese drei Ziele bestimmten die Agenda der deutschen Revolution. All dies geschah in atemberaubendem Tempo. Es war, wie Jakob Burckhardt im 19. Jahrhundert geschrieben hatte, einer jener historischen Momente, in denen „der Weltprozess plötzlich in furchtbare Schnelligkeit“ gerät: „Entwicklungen, die sonst Jahrhunderte brauchen, scheinen in Monaten und Wochen wie flüchtige Phantome vorüAUTOR Andreas Rödder ist Professor für Neueste Geschichte an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. I.Kulturelle Fehleinschätzungen Getragen vom Boom der Bundesrepublik in den späten achtziger Jahren und geleitet von der vierzigjährigen „Erfolgsgeschichte“ des „Modell Deutschberzugehen und damit erledigt zu sein.“ land“, ging die westliche Vorstellung daDabei wechselten auch die treibenden hin, „den marxistisch-leninistischen Kräfte: von der Bürgerbewegung in der Baum zu fällen“ (wie das Handelsblatt DDR zur Bundesregierung in Bonn, der einmal schrieb), so dass von der DDR die Mehrheit der Ostdeutschen spätesbestenfalls das Ampelmännchen und tens mit den Volkskammerwahlen vom der grüne Pfeil zum Rechtsabbiegen 18. März 1990 die Verantwortung für blieben. Die Übertragung der westdeutdie weitere Entwicklung übertrug. schen Ordnung würde stattdessen ein Wirtschaftswunder entfachen, wie es die Bundesre»Die Wiedervereinigung war ein publik in den fünfziger Sprung ins Dunkle, eine der ganz Jahren erlebt hatte. Innergroßen Herausforderungen in der halb kurzer Zeit würden Landschaften“ Geschichte des 20. Jahrhunderts.« „blühende entstehen und die vormalige DDR in der BundesreDie Wiedervereinigung war ein publik aufgehen, während sich die OstSprung ins Dunkle, eine der ganz grodeutschen in zufriedene Bundesbürger ßen, unabsehbaren Herausforderungen verwandelten. in der deutschen Geschichte des zwanAbgesehen davon, dass diese Vorzigsten Jahrhunderts. In dieser Situation stellung die bundesdeutsche „Erfolgsgeentschied sich die Bundesregierung, die schichte“ ebenso überschätzte wie sie DDR durch eine schnelle und umfangdie anstehenden Probleme unterschätzreiche Übertragung der westlichen Instite, lag ihr ironischerweise eine geradezu tutionen möglichst vollständig zu bunmarxistische Denkweise zugrunde: das desrepublikanisieren. materielle Sein werde das Bewusstsein Institutionell ist weder zeitgenösbestimmen. Nun ist es in der Tat die sisch noch nachträglich eine Alternative Aufgabe einer demokratischen Regieentwickelt worden, die alle drei Ziele – rung, für das materielle Sein statt für das Demokratisierung, Wohlstand und individuelle Bewusstsein zu sorgen. ZuStopp der Massenabwanderung aus der gleich aber blieb die Sensibilität für die DDR – auf tragfähiger Basis miteinankulturelle Dimension der Wiedervereinider vereinbart hätte. Wäre es nicht so gung auf westlicher Seite weit hinter phantasielos und abgedroschen, könnte den institutionellen Regelungen zurück. man die Wiedervereinigung in der Form Als Lothar de Maizière am Vorabend von 1990 in der Tat als „alternativlos“ des 3. Oktober 1990 „Abschied ohne bezeichnen. Zugleich unterlag sie zwei Tränen“ von der DDR nahm und zugrundsätzlichen Fehleinschätzungen: eigleich bekundete, die Geschichte dieser ner ökonomischen und einer kulturelvierzig Jahre sei „ein Teil unserer perlen. sönlichen Biographie, ein Stück unseres 25 JAHRE DEUTSCHE EINHEIT 821 Foto: picture-alliance 10|15 Forschung & Lehre gewachsenen Ichs“, die „zurückzulassen manchem schwer fallen wird“, fand er wenig Verständnis bei den westdeutschen Repräsentanten. Überhaupt hielt sich das Bewusstsein für das Ausmaß des Transformationsprozesses, für die materiellen und kulturellen Anpassungsleistungen, die von den Ostdeutschen gefordert wurden, zwischen Flensburg, Saarbrücken und Berchtesgaden in engen Grenzen. So lagen west-östliche Missverständnisse tief im Einigungsprozess angelegt. Westdeutsche Selbstgewissheit als Sieger der Geschichte und als Gestalter der Einheit traf auf eine ostdeutsche Melange aus tiefer Verunsicherung und hohen Erwartungen an die Bundesrepublik. Schon früh entwickelte sich auf ostdeutscher Seite ein Gefühl der Benachteiligung und der Fremdbestimmung, der mangelnden Anerkennung und der kränkenden Entwertung ostdeutscher Biographien durch westliche Dominanz. Der lange vorherrschende, oftmals bittere Gegensatz zwischen (Jammer-) „Ossis“ und (Besser-) „Wessis“ ist zwar aus dem öffentlichen Diskurs weitgehend verschwunden. Immer wieder ermitteln Umfragen aber persistente politisch-kulturelle und mentale Unterschiede und eine ostdeutsche Abgrenzungsidentität. II. Ökonomische Fehleinschätzungen Dass die Differenzen tiefer lagen und länger währten als gedacht, gilt neben der kulturellen Dimension auch für die ökonomische. Mit der Wirtschafts-, Währungs- und Sozialunion entschied sich die Bundesregierung für eine schlagartige Transformation der DDR zum 1. Juli 1990 – mit allen Konsequenzen. Volle Regale in den Geschäften signalisierten das Ende der Mangelwirtschaft, während der Aufwertungsschock durch die Währungsumstellung ein wesentlicher Grund für die Deindustrialisierung war, die im selben Moment einsetzte. Die Frage des Umtauschkurses war dabei ein Paradebeispiel für die Zwänge der Wiedervereinigung, die immer wieder „nur die Wahl zwischen zwei schlechten Lösungen“ (Lothar de Maizière) ließ. Die Währungsumstellung – eins zu eins für Stromgrößen wie Gehälter und Mieten, zwei zu eins für Geldvermögen und Verbindlichkeiten oberhalb gewisser Freigrenzen, alles zusammen 1,8 zu eins – verhinderte einen Jubelnde Menschen sitzen mit Wunderkerzen auf der Berliner Mauer am 11. November 1989. politisch nicht durchhaltbaren Kaufkraftrückstand der Ostdeutschen und beförderte zugleich einen unerwartet heftigen wirtschaftlichen Absturz der nicht konkurrenzfähigen DDR-Wirtschaft. Die Arbeitslosenzahlen stiegen schon 1991 über eine Million an. Sie entsprachen zwar in etwa der Scheinbeschäftigung in der DDR und waren daher eine Folge der mangelnden Konkurrenzfähigkeit der DDR-Wirtschaft unter Marktbedingungen. Nichtsdestoweniger wurde Arbeitslosigkeit, nicht das Wirtschaftswunder zum Urerlebnis der Ostdeutschen mit der Marktwirtschaft. Und war es nicht Arbeitslosigkeit, so wurde oft ein Wechsel des Arbeitsplatzes erforderlich, der zu Zeiten der DDR ganz unüblich gewesen war. 1993 befanden sich nur noch 29% der Ostdeutschen an dem Arbeitsplatz, an dem sie im November 1989 tätig gewesen waren. Obendrein brach in der vormaligen DDR mit dem Betrieb mehr weg als nur der Arbeitsplatz sondern zugleich der zentrale Ort der sozialen Gemeinschaft. 822 25 JAHRE DEUTSCHE EINHEIT Forschung & Lehre 10|15 Diese Erfahrungen erzeugten eine die Erwartungen bei Gründung der III. Eine Bilanz „tiefe emotionale Distanz der OstdeutTreuhand dahin gingen, dass sie etwa Wie sieht nun die Bilanz nach 25 Jahren schen zur Marktwirtschaft.“ Verstärkt 600 Mrd. D-Mark erlösen würde, aus aus? In den neuen Ländern hat – so wurde diese durch eine Institution, die denen sich die Kosten der Einheit weitweit sie nicht abgewickelt worden ist – bald zum Sündenbock aller Vereinigehend finanzieren ließen. Tatsächlich eine Modernisierung der Produktion gungsunbilden wurde: die Treuhandanschloss sie mit einem Defizit von 230 und eine veritable Re-Industrialisierung stalt. Zum 1. Juli 1990 wurde sie zur EiMrd. D-Mrd. Diese Diskrepanz von 830 stattgefunden, die im Vergleich zu Westgentümerin von 7.894 Volkseigenen BeMrd. D-Mark – selbst in Zeiten der deutschland durch zwei Besonderheiten trieben mit vier Mio. Beschäftigten und Euro-Rettungsschirme eine Menge Geld gekennzeichnet ist: zum einen sind einer Grundfläche, die mehr als die – enthüllt sowohl die ökonomischen Diüberwiegend kleine Betriebsgrößen anHälfte des Territoriums der DDR ummensionen, die durch die deutsche Einzutreffen, zum anderen Produktionsfasste. Ihr Auftrag war das umfangheit aufgerufen wurden, als auch das stätten größerer Unternehmen. Diese reichste Programm der EigentumsumAusmaß der Illusionen von 1990. fungieren weithin als „verlängerte schichtung seit der Säkularisation 1803 Zwei Jahre nach der WiedervereiniWerkbänke“, während die Forschungsund der Bodenreform in der SBZ nach gung waren die neuen Länder „prakund Entwicklungsabteilungen samt Indem Zweiten Weltkrieg. In diesem Fall tisch deindustrialisiert“ (Karl-Heinz Pagenieuren und Managern in Westaber ging es nicht um Verstaatlichung, qué); ihr Anteil an der gesamtdeutschen deutschland angesiedelt sind. So reisondern um Privatisierung, und dafür industriellen Wertschöpfung lag bei gechen Innovationspotentiale und ökonogab es weder ein historisches Vorbild rade noch 3,5 Prozent, während die Bamische Potenz nach wie vor nicht an noch konzeptionelle Vorlaufzeit. sis für marktfähige Dienstleistungen die starken westdeutschen Regionen Die Devise der Treuhand lautete fehlte. Die Ursachen dafür lagen dabei heran; die Anzahl der Patente pro Ein„zügig privatisieren, entschlossen sanieweniger in institutionellen Mängeln der wohner zum Beispiel beträgt in Ostren, behutsam stilllegen.“ Doch bald Wiedervereinigung als vielmehr in deutschland nur etwa 30 Prozent von kam alles anders erwartet: die der des Westens. In und um Zahl der überlebensfähigen BeDresden, Leipzig, Jena und Ber»Schneller als die Produktivität triebe war sehr viel niedriger als lin sind regionale Wachstumsursprünglich veranschlagt, und entwickelte sich der Lebensregionen und Innovationskerne permanent mussten die Erwartunentstanden, aufs Ganze gesestandard in den neuen Ländern.« gen nach unten korrigiert werden. hen allerdings weder selbsttraDas Aktionsfeld der Treuhand gende wirtschaftliche Struktuwandelte sich rasch von einem VerkäuStrukturproblemen der DDR-Wirtschaft. ren noch eine selbsttragende Steuerbafer- zu einem Käufermarkt. Als die TreuDabei war der verschlissene Kapitalsis. hand Ende 1994 ihre Bücher schloss, stock ein Problem, das sich durch den Was die ökonomischen Kennzahlen waren von den 12.162 Unternehmen, „Aufbau Ost“ noch eher lösen ließ als betrifft, so hat die Produktivität (je nach die vorwiegend aus den ehemaligen eine zweite Folge von 40 Jahren soziaBerechnungsmethode) ca. drei Viertel bis Kombinaten entstanden waren, 3718 listischer Planwirtschaft: ein Mangel an vier Fünftel des Westniveaus erreicht und (30,6 Prozent) stillgelegt, 6546 (53,8 weltmarktfähigen Produkten, an indigeist dort stehen geblieben. Mit Ausnahme Prozent) privatisiert, 1588 (13,1 Pronem Marktwissen und an Innovationsder Landwirtschaft ist eine Produktivizent) an Alteigentümer zurückgegeben potential, zumal auf verteilten Auslandstätslücke zwischen alten und neuen Länund 310 Unternehmen (2,6 Prozent) in märkten und bei überlegener Konkurdern verblieben, wo die Lohnstückkoskommunale Trägerschaft überführt worrenz westlicher Unternehmen. ten wiederum unter dem westdeutschen den, wobei die privatisierten Betriebe Vermeintliche Übergangsphänomene Niveau liegen. Schwerwiegendstes Proüberwiegend in westlichen Besitz überwurden zu Dauerproblemen, die unerblem in den neuen Ländern war zugingen. Dabei war mehr als die Hälfte wartete staatliche Interventionen erfornächst die Arbeitslosigkeit, die 2003 gar der ehemals 4 Mio. Arbeitsplätze verloderten, ohne die erwarteten Ergebnisse die 20%-Marke überschritt. Seit 2005 ist ren gegangen. zu erbringen. Der Aufbau- und Konversie, wie in ganz Deutschland, erheblich Die Treuhand wurde zum Inbegriff genzprozess verlief sehr viel langsamer, gesunken (bis 2012 von 21 auf 12 Prodes „Ausverkaufs“ der DDR und des mühsamer und begrenzter als erwartet. zent), wobei sie durchgängig fast doppelt Vorwurfs, der Westen habe lebensfähige Die erste Phase der Deindustrialisierung, so hoch lag wie der westdeutsche DurchStrukturen zerstört, um mögliche Kondie von massiven Investitionen in die Inschnitt. Dabei ist der Anschluss an die alkurrenz niederzuhalten. Nicht zuletzt frastruktur, einer boomenden Expansion ten Länder in Sichtweite gerückt: im Auvor diesem Hintergrund zählt eine funder Bauwirtschaft und hohen Wachsgust 2009 wurde in Thüringen erstmals dierte empirische Aufarbeitung der Getumsraten begleitet war, endete mit dem eine niedrigere Arbeitslosenquote als in schichte der Treuhand zu den zentralen Einbruch des Baubooms und dem Plateinem westdeutschen Bundesland (BreAufgaben künftiger Forschungen. Einstzen der dadurch entstandenen ostdeutmen) ermittelt. Arbeitslosigkeit ist mithin weilen spricht aber viel für die Auffasschen Immobilienblase 1995. Sie ging in nach wie vor ein großes Problem der sung, dass nicht die Treuhand und ihr eine lange zweite Phase eines verlangneuen Länder, allerdings nicht mehr so Handeln das zentrale Problem darstellsamten Aufholprozesses und – wie insbedramatisch wie in den ersten beiden ten, sondern ihr Auftrag, der sich angesondere aus der Rückschau erkennbar Jahrzehnten nach der Wiedervereinisichts der Rahmenbedingungen gar wird – der kontinuierlichen Reindustriagung. nicht zufriedenstellend erfüllen ließ. Die lisierung über, die nach der WeltfinanzSchneller als die Produktivität ent„verwaltete[n] Illlusionen“ (Wolfgang krise seit 2009 zumindest vorübergehend wickelte sich der Lebensstandard in den Seibel) zeigten sich allein daran, dass zu einem Halt gekommen ist. neuen Ländern. Eine „nachholende Ein- 10|15 Forschung & Lehre 25 JAHRE DEUTSCHE EINHEIT 823 kommensexplosion“ (Rainer Geißler) sche Vergleich zu den großen finanzielstrukturschwacher Regionen in einem erfasste vor allem Erwerbstätige, die eilen Überbürdungen in der deutschen hochproduktiven Industrieland gekomnen Arbeitsplatz besaßen, und Rentner, Geschichte eher günstig aus, vergleicht men. Auch hier stellt sich die Frage die insbesondere von der in der DDR man die Finanzierung der Wiedervereinach dem Maßstab: Ostdeutschland verbreiteten Doppelerwerbstätigkeit von nigung zum Beispiel mit der Finanzieliegt in seiner Performanz weit vor allen Ehepaaren profitierten. Statistisch geserung des Ersten Weltkriegs, die in Hyanderen postkommunistischen Transforhen (wobei sich die unterschiedliche Soperinflation, Vermögensverlusten und mationsstaaten; die Produktivität liegt zialstruktur niederschlägt) beträgt das gesellschaftlicher Radikalisierung endeetwa doppelt, die Bruttolöhne etwa drei Einkommen je Einwohner in den neuen te. mal so hoch wie in Tschechien, das hinLändern ca. 80% des Niveaus der alten sichtlich der Ausgangslage vergleichbar Länder bei zugleich niedrigeren LebensIV. Hartnäckige Unterschiede ist. Auch sind die neuen Länder dem haltungskosten, v.a. für Mieten und ImÜberhaupt hängt jedes Urteil vom angeSchicksal abgehängter deindustrialisiermobilien. Haben sich die Realeinkomlegten Maßstab ab. Das gilt nicht zuletzt ter Regionen wie in England und Wales men angenähert, so haben sich die Konfür die Bilanz der deutschen Einheit. entgangen, und sie sind auch kein deutsummuster angeglichen: die AusstatMisst man sie an den Erwartungen des sches Mezzogiorno geworden. Gegentungslücke mit Autos, Telefonen, ComJahres 1990, dann ist die deutsche Einüber den westdeutschen Ländern hat eiputern, Haushalts- und Unterhaltungsheit hinter überzogenen Hoffnungen ne Annäherung stattgefunden, allerdings elektronik war bereits nach einem Jahrzurückgeblieben. keine Angleichung. Möglich erscheinen zehnt weitgehend geschlossen. Selbst für Misst man sie an den realistischen künftig kleine Schritte, während eine die Verlierer der Einheit – v.a. ArbeitsloZielen, die sich für die DDR 1989/90 vollständige Konvergenz der Lebensverse und Teile der sozialistischen Eliten – stellten, dann lässt ich feststellen: die hältnisse in unrealistische Ferne gerückt trifft zumindest in materieller Hinsicht akute Massenabwanderung wurde ist – eine andere Frage ist, ob dies ein Helmut Kohls Prognose zu, es werde in durch die deutsche Einheit gestoppt, ohrealistischer Maßstab ist. Ostdeutschland „niemandem schlechter ne den Verlust von über einer Million Alles in allem: die Unterschiede zwigehen als zuvor – dafür vielen besser.“ oft besonders qualifizierter Einwohner schen Ost- und Westdeutschland sind Grund dafür war die Sozialunion, zwischen 1991 und 2007 (samt der degrößer und hartnäckiger als 1990 gedie gemeinsam mit der Wirtschafts- und mographischen Folgen) verhindern zu dacht, wie sich nicht zuletzt ganz aktuell Währungsunion zum 1. Juli 1990 in können, für die wiederum ca. 400.000 im Umgang mit Ressentiments und GeKraft trat und die einigungsbedingten Menschen aus dem Westen kamen. Auf walt gegen Asylbewerber und allgemein sozialen Härten abfederte. Zugleich verpolitischer Ebene entstand eine stabile im Umgang mit ethnischer Diversität ursachte sie unerwartet hohe Kosten: sie Demokratie, die mittelfristig auch die zeigt. Während xenophobes Verhalten überlastete die sozialen im Westen auf massive ZuSicherungssysteme und rückweisung durch die »Die neuen Länder sind dem Schicksal führte zu einem Anstieg der Zivilgesellabgehängter deindustrialisierter Regionen Mehrheit der deutschen Staatsverschaft stößt, kann es sich in wie in England und Wales entgangen.« schuldung auf über 1.500 den neuen Ländern vielfach Mrd. Euro bis 2008, bis im öffentlichen Raum entWeltfinanzkrise und Euro-Schuldenkrise zur Partei der Einheitsverlierer mutierte falten. Die Trennlinien zwischen alten ganz neue Dimensionen von Beträgen PDS zu integrieren vermochte. Die Leund neuen Ländern sind nicht veraufriefen. bensbedingungen der überwiegenden schwunden, sondern wirtschaftlich, soziÜber anderthalb Jahrzehnte lang verMehrzahl der Menschen verbesserten al und kulturell nach wie vor sichtbar. breitete sich vor diesem Hintergrund die sich dramatisch, während trotz einer Doch sie sind von anderen Problemen Einschätzung einer „misslungenen“ Einkontinuierlichen Reindustrialisierung und Herausforderungen überlagert: dem heit, die mit der Wahrnehmung der deutkeine wirklich selbsttragende Wirtschaft Zustrom von Asylbewerbern und der schen Krise, vom „Abstieg eines Superentstand. Gestaltung von Zuwanderung, der stars“ (Gabor Steingart) einherging. DieGemessen an der Situation des JahEuro-Krise und der europäischen Intese Einschätzung hat sich mit dem deutres 1989 erlebte Deutschland eine gigration oder der Rückkehr militärischer schen Wiederaufstieg seit 2005 verängantische Aufbau- und Solidarleistung, Gewalt nach Europa. dert: die ökonomische Erholung in Vereinen nationalen Kraftakt unter enorGeschichte schließt ihre Bücher bindung mit der demographischen Entmem Mitteleinsatz und mit massiven nicht wie ein bilanzpflichtiges Unterwicklung haben das Problem der ArbeitsTransferleistungen – auf 2.000 Mrd. nehmen und mit einer klaren Bilanzlosigkeit entschärft und die sozialen SiEuro wird das Gesamtvolumen bislang summe. In diesem Sinne ist die deutsche cherungssysteme entlastet, während geschätzt. Städte, Infrastruktur, VersorEinheit Geschichte – Geschichte, die niedrige Zinsen die Refinanzierung der gung, Arbeitsproduktivität und soziale noch qualmt (Barbara Tuchman), und explodierten Staatsverschuldung tragbar Sicherung nahmen eine enormen Aufdoch: Geschichte. machen. Die Frage bleibt freilich, wie schwung, und vielerorts, wenn auch Leicht veränderte Fassung des Beitrages aus nachhaltig diese Entspannung wirkt: nicht überall, sind die „blühenden Landdem Sammelband „25 Jahre Wiedervereininiedrige Zinsen können sich in kurzer schaften“ entstanden. Das ist weniger gung“, Forum des Deutschen HochschulverbanFrist umkehren, und die demographische als 1990 erwartet wurde, aber mehr, als des, Heft 85, 2015. Zu bestellen bei redaktion@ Entwicklung bringt in der langen Frist forschung-und-lehre.de. in Kenntnis aller Umstände zu erwarten nicht nur entlastende Effekte mit sich. gewesen wäre. Vom Autor ist soeben im Verlag C.H. Beck in Sind die Zukunftsaussichten also Ökonomisch gesehen sind die neuen München das Buch „21.0. Eine kurze Geschichte der Gegenwart“ erschienen. notorisch ungewiss, so fällt der historiLänder auf den Stand konsolidiert 824 K E R N D AT E N S AT Z F O R S C H U N G Forschung & Lehre 10|15 Einheitlich und vergleichbar Der Kerndatensatz Forschung für die Wissenschaft | D O R I S W E D L I C H | 2013 schlug der Wissenschaftsrat vor, Forschungsdaten von Hochschulen und außeruniversitären Einrichtungen in einem „Kerndatensatz“ standardisiert aufzubereiten. Um welche Daten handelt es sich, und was sind die Vorteile eines solchen Datensatzes? W ie viele Doktorandinnen in der BWL gibt es eigentlich? Wie viele von ihnen werden in einem strukturierten Promotionsprogramm ausgebildet? Nicht nur in Köln, sondern auch in Düsseldorf oder Münster; wie viele von einer Hochschule für Angewandte Wissenschaften mitbetreut? Stellt heute eine Hochschule, Fachgesellschaft oder Kerndaten künftig einheitlich und vergleichbar berichtet werden können. Denn, dies war die zweite Diagnose, auch Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen tun sich schwer: Heute werden sie nach Drittmitteln gemäß der einen und morgen bereits gemäß einer anderen Definition gefragt. Auch hier kann ein Standard Abhilfe schaffen. Die Daten, um die es dabei geht (z.B. zu »Der Kerndatensatz ist mitnichten eine Beschäftigten, Drittmitteln, Nach›Datenkrake‹, die unzählige Daten an wuchsförderung) einer Stelle sammelt.« liegen in der Regel schon vor. Hochein Parlament eine solche Frage, ist weschulverwaltungen pflegen diese Inforder sichergestellt, dass der Antwort dasmationen, oft auch Fakultäten oder Inselbe Verständnis eines Promotionsprostitute. Neu wäre, sie standardisiert aufgramms, noch dass dieselbe Zählweise zubereiten. von Doktorandinnen zugrunde liegt. So wüsste man am Ende wohl auch nicht, Ziele und Aufgaben des wie belastbar eine Zahl wäre. Eine erste Projekts Kerndatensatz Diagnose also lautet: Bei einigen wichtiIst der Kerndatensatz damit eine „Dagen Fragen im Wissenschaftssystem ist tenkrake“, die unzählige Daten an einer unklar, wie belastbar die Daten sind, die Stelle sammelt? Mitnichten. Es war und die Grundlage für manche Diskurse bilist dem WR ein Anliegen, für eine sachden. gemäße und sinnvolle Verwendung solDiese Unsicherheit war ein Grund, cher Daten einzutreten. So werden warum der Wissenschaftsrat (WR) 2013 auch weiterhin die Einrichtungen selbst empfohlen hat, einen Kerndatensatz darüber entscheiden, welche Daten sie Forschung zu entwickeln. Für Forzu welchem Zweck an wen weitergeschungsaktivitäten sollten wichtige ben. Darüber hinaus gilt sowieso der AUTORIN Doris Wedlich ist Professorin für Zell- und Entwicklungsbiologie sowie Bereichsleiterin für Biologie, Chemie und Verfahrenstechnik am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Seit 2013 ist sie Mitglied des Wissenschaftsrates und dort Vorsitzende des Beirates für einen Kerndatensatz Forschung. strenge deutsche Datenschutz. Informationen, die auf Individuen rückbeziehbar sind, dürfen nur auf gesetzlicher Basis oder mit Zustimmung der Betroffenen weitergegeben werden. Auch wenn andere Länder, z.B. Norwegen, eine nationale Datenbank geschaffen haben, war für den WR klar, dass eine solche Entscheidung die Vorteile des Kerndatensatzes konterkariert hätte. Die Standardisierung erspart Einrichtungen sowie ihren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern einen Teil des Aufwandes, der bei der Bereitstellung von Daten entsteht, die auch heute schon regelmäßig erfragt werden. Dadurch, dass dieselben Daten für unterschiedliche Zwecke verwendet werden können, steigt auch deren Qualität. Kerndatensatz bedeutet vor allem: einen gemeinsamen Nenner der vielfach schon vorliegenden Daten herauszuarbeiten, um sie für möglichst viele verschiedene Anlässe nutzen zu können. Damit wird es automatisch Aspekte geben, die über den Kerndatensatz hinausgehen. Für eine Evaluation durch Fachexpertinnen und -experten wird man daher auch zukünftig quantitative und qualitative Informationen über den Kerndatensatz hinaus erbitten müssen. Interpretationsspielraum Ebnen solche vergleichbaren Daten zu Forschung den Weg für eine rein zahlenbasierte, quantitative Bewertung von Forschung? Es wäre naiv zu bestreiten, dass standardisierte Daten auch dazu verwendet werden können, Kennzahlen zu bilden. Der Kerndatensatz enthält sehr bewusst keine Vorschläge zur Interpretation. Auch der WR hat bereits mehrfach sehr nachdrücklich auf die engen Grenzen rein quantitativer Bewertung hingewiesen. Allerdings, und auch das wäre naiv zu bestreiten, gibt es 10|15 Forschung & Lehre solche Bewertungen, die nur auf ein Mehr oder Weniger schielen, schon heute. Beurteilt wird oft auf der Basis gänzlich ungesicherter Daten. Der Kerndatensatz schafft nun die Grundlage für eine sachliche Auseinandersetzung darüber, welche Schlüsse Daten, deren Belastbarkeit bekannt ist, legitimerweise zulassen. Auch wenn entsprechende Informationen vorliegen, käme aber wohl niemand auf die Idee, sich über die geringe Zahl von Patenten in der Mathematik oder der Anglistik zu wundern, ebenso wenig wie über eine geringe Zahl an Monographien in der Medizin. Als Vorsitzende des Beirates, der das Projekt Kerndatensatz begleitet hat, sehe ich im Kerndatensatz vor allem eines: ein Unterfangen, aus der Wissenschaft heraus einen Prozess anzustoßen, um die eigenen Forschungsaktivitäten richtig beschreibbar zu machen. Deutlich wird dies auch am Beispiel der Publikationen: Jenseits von Zeitschriftenartikeln werden viele wissenschaftliche Beiträge wie Quelleneditionen, Gutachten oder Interviews in gängigen Literaturdatenbanken nicht dokumentiert. Sie geraten so aus dem Blick. Der Vorschlag im Kerndatensatz sieht dagegen vor, auch diese Formate zu dokumentieren (und z. B. auch für Homepages oder Antragsbibliographien zu erschließen). K E R N D AT E N S AT Z F O R S C H U N G 825 Selbst wenn dies anfänglich sicher Aufwand bedeuten wird, die positiven Effekte erscheinen substanziell. Anpassungen vorgenommen. So ist der Vorschlag, eine Liste festgelegter Forschungspreise zu erfassen, gänzlich entfallen. Ohne rechtliche BindungsEin großes Plus des Kerndatensatzes wirkung ist, dass er, leichter als gesetzliche RegeDer Vorschlag, die Praxis der Berichterlungen, anpassbar bleiben wird. Der WR stattung durch einen freiwilligen Stanwird sich deshalb bei seiner nächsten dard zu verändern, ist ein Novum für Sitzung im Oktober auch mit der Frage Deutschland. Aus diesem Grund war eibefassen, wie man eine Weiterentwicklung im Sinne der Wissenschaft gestal»Ein großes Plus des Kerndatensatzes ten kann. Ziel sollte ist, dass er, leichter als gesetzliche es sein, nur Inhalte, Regelungen, anpassbar bleiben wird.« die sich bewährt haben, in diesem Standard zu erhalten. ne große Zahl von Expertinnen und ExZunächst wird sich der Kerndatenperten in den Erarbeitungsprozess des satz aber selbst bewähren müssen; als Kerndatensatzes eingebunden, die auStandard ohne rechtliche Bindungswirßeruniversitären Organisationen genaukung muss er von sich überzeugen. Dies so wie Fachhochschulen. Zuletzt konnwird besonders dann gelingen, wenn te eine Vorabversion der Definitionssich auch Datennutzer wie Ministerien, vorschläge über den Sommer öffentlich Evaluations- oder Akkreditierungsagenkommentiert werden, um auf diesem turen an diesem Standard ausrichten. Weg mögliche Probleme zu identifizieDer WR selbst plant, seine Datenerheren. In ca. 1800 Rückmeldungen zu einbungen an den Kerndatensatz Forzelnen inhaltlichen Vorschlägen, die schung anzupassen. aus 100 Einrichtungen eingingen, wurNicht zuletzt auch weil wir doch den viele Punkte kritisiert, ein großer selbst gern wissen, was wir – auch über Teil der Vorschläge jedoch mit Zustimdie Grenzen der eigenen Einrichtung himung begrüßt. Der Beirat hat sich innaus – machen, lohnt es, diesen Prozess zwischen intensiv mit den kritischen zu unterstützen. Stimmen auseinandergesetzt und viele Anzeige 25 Jahre Wiedervereinigung Die nach der Wiedervereinigung geborenen Generationen können oft mit Ost-West-Gegensätzen oder „Ossi“ und „Wessi“ nicht mehr viel anfangen. Andere, insbesondere gesamteuropäische oder globale Fragen sind für die neuen Generationen wichtiger als ehemalige Gegensätze. Bedeutet dies, dass die Einheit vollendet ist? Ist die Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse geglückt? Wie stellt sich die Situation in der Wissenschaft und an den Hochschulen in den neuen Ländern dar? Die neue Buchdokumentation „25 Jahre Wiedervereinigung“ des Deutschen Hochschulverbandes geht diesen Fragen nach und versammelt dazu Stimmen aus Wissenschaftsorganisationen, von Historikern und Zeitzeugen: – – – – – – – – – – – – – – Johanna Wanka: 25 Jahre Innovation in den Neuen Ländern – ein retrospektiver Ausblick Horst Hippler: Zusammengewachsen, nicht vereinnahmt Matthias Kleiner: Mit dem Rückenwind der Wiedervereinigung Jürgen Mlynek: Welch ein Glück... Olaf Bartz: Rückblick und Resümee aus der Perspektive des Wissenschaftsrates Bernhard Kempen: Die Wiedervereinigung als bleibender Auftrag Roland Jahn: Hinter jeder Akte steht ein menschliches Schicksal Dagmar Schipanski: Anmerkung zur 25-jährigen Entwicklung der Wissenschaftslandschaft im vereinten Deutschland Hans Joachim Meyer: Vom Zentralismus zur Globalisierung Thomas Petersen: Das Ende der „Mauer in den Köpfen“ Anita Krätzner-Ebert: Der Einfluss des Ministeriums für Staatssicherheit auf die Universitäten und Hochschulen in der DDR Gunnar Berg: Die Wiedervereinigung und die Altersversorgung der Hochschullehrer Andreas Rödder: Ist die deutsche Einheit Geschichte? Raj Kollmorgen: Die deutsche Einheit als vollendetes oder unabschließbares politisches Projekt? Herausgegeben vom Deutschen Hochschulverband Erschienen in der Reihe „Forum“, Heft 85, März 2015, 138 Seiten, ISBN: 978-3-944941-01-1 Preis: 11,80 Euro incl. Porto (für Mitglieder des Deutschen Hochschulverbandes 9,80 Euro incl. Porto) Deutscher Hochschulverband Rheinallee 18-20 53173 Bonn [email protected] Fax: 0228 / 902 66 80 826 K E R N D AT E N S AT Z F O R S C H U N G Forschung & Lehre 10|15 Hoher Output und sinkende Originalität Der Kerndatensatz Forschung und die Geisteswissenschaften | M A R T I N S C H U L Z E W E S S E L | Der Kerndatensatz Forschung stößt nicht überall auf Zustimmung. Der Historikerverband wendet sich gegen das Datensammlungs-Projekt, weil es die Forschung in den Geisteswissenschaften nicht weniger einschneidend verändern werde als Bologna die Lehre. A ls 29 europäische Bildungsund es wird auch vermieden, auf eurominister 1999 in Bologna eipäische oder außereuropäische Vorbilne Erklärung für eine europader hinzuweisen, die in bildungspolitiweite Hochschulreform unterzeichneschen Diskussionen sonst nicht fehlen. ten, versprachen sie viel: Durch die Dabei gibt es durchaus Staaten wie Etablierung von zweistufigen berufsquaGroßbritannien, die Niederlande oder lifizierenden Berufsabschlüssen sollten die Tschechische Republik, die entspredie Mobilität und die Beschäftigungschende Verfahren eingeführt haben. Als chancen der Studierenden erhöht und Werbeträger für die Einführung von die europäische Hochschullandschaft Kerndatensatz Forschung und Rating in harmonisiert werden. Vieles ist anders Deutschland taugen sie offensichtlich gekommen als gedacht, aber eines kann man dem Bologna»Viele renommierte GeistesProzess nicht absprechen: Von wissenschaftler sind keine der Einführung der Bachelorund Masterstudiengänge ging eiOutput-Olympioniken.« ne große Verheißung aus. Die vom Wissenschaftsrat betriebene Einführung des „Kerndatennicht. Die Wirkungen der Reformen in satzes Forschung“ (KDS) wird von der den genannten Ländern werden von beHochschulrektorenkonferenz als nottroffenen Kollegen ganz überwiegend wendige Voraussetzung für die Etablieals schädlich für die Forschungskultur rung eines Wissenschaftsratings angesebeschrieben. Aus dem englischen Wishen. Beide Instrumente zusammen – senschaftssystem ist die hohe Stellender „Kerndatensatz Forschung“ und das fluktuation bekannt, zu der es regelmäRating – gehören in der Tat zusammen. ßig vor Evaluationen an den HochschuSie werden die Forschung nicht weniger len kommt. Universitäten, die im Raneinschneidend verändern als Bologna king gut abschließen wollen, kaufen die Lehre. Der Unterschied: Es gibt keikurzfristig Wissenschaftler ein, deren ne Verheißung. Niemand verspricht, Kennziffern sehr gut sind. Eine nachhaldass Forschung nach der Einführung tige Förderung von exzellenter Wissenvon KDS und Rating besser sein wird, schaft kann damit nicht erreicht werden. AUTOR Martin Schulze Wessel ist Professor für Geschichte Osteuropas an der LudwigMaximilians-Universität München und Vorsitzender des Verbands der Historiker und Historikerinnen Deutschlands (VHD). Worum geht es? Das erklärte Ziel des Kerndatensatzes Forschung ist die Sammlung von standardisierten Forschungsdaten. Dazu werden von jedem Wissenschaftler rund 100 Angaben erhoben, die vom eigenen publizierten output bis zum Alter der betreuten Doktoranden reichen. Ein Prinzip ist die sogenannte „Datensparsamkeit“, womit gemeint ist, dass nur Daten gesammelt werden sollen, die sich über alle Disziplinen hinweg erheben lassen. Das bringt eine Tendenz in die Datensammlung, denn viele Tätigkeiten, die zum Profil von Geisteswissenschaftlern gehören, wie z.B. öffentliche Interventionen als „public intellectual“, sind auf die Natur- und Technikwissenschaften kaum zu übertragen und werden dementsprechend nicht berücksichtigt. Dagegen wird nach der Anmeldung von Patenten sehr wohl gefragt, obwohl diese für die Geisteswissenschaften keine Rolle spielen. „Datensparsamkeit“ spielt in diesem Fall also keine Rolle. Aber wie kann man überhaupt von „Datensparsamkeit“ bei einem Projekt sprechen, das in nie dagewesener Form persönliche Daten von Wissenschaftlern zentral speichert? Der Begriff hat alle Voraussetzungen, zum Unwort des Jahres zu werden. Der Versuch, die individuelle Leistung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern quantitativ zu erfassen, hat offensichtlich Schwächen: Viele renommierte Geisteswissenschaftler sind keine Output-Olympioniken. Reinhard Koselleck stünde in einem Kerndatensatz Forschung ziemlich schlecht da. Selbstverständlich wird der Kerndatensatz für Forscherinnen und Forscher, die am Anfang ihrer Karriere stehen, eine verhaltenssteuernde Wirkung haben. Insbesondere für Postdocs ohne dauerhafte Anstellung wird der Druck unwidersteh- 827 K E R N D AT E N S AT Z F O R S C H U N G 10|15 Forschung & Lehre lich sein, möglichst gute Kennziffern zu vergleichsweise einfach individuell erschaftler mitwandern, das Rating somit produzieren: den output in die Höhe zu heben. Der Kerndatensatz Forschung aktuell gehalten werden. treiben und Forschungsergebnisse in entspricht einem Interesse der UniversiDer Kerndatensatz Forschung und möglichst viele einzelne Aufsätze zu tätsleitungen und Wissenschaftsverwaldas Wissenschaftsrating sind also in eiportionieren. Für die Wissenschaft ist tungen nach einfachem Überblick. Der nem engen Zusammenhang zu sehen. dieser Effekt schädlich. Junge Geisteswichtigste Zweck des Kerndatensatzes Zusammen werden sie mit den quantiwissenschaftler und -wissentativen Erhebungen des schaftlerinnen sollten das Kerndatensatzes und den »Der wichtigste Zweck des KerndatenFundament ihrer Forschunqualitativen Aussagen des satzes liegt in seiner Verknüpfung mit gen breit anlegen können, Ratings die Forschungskuld.h. viel lesen, viele Sprachen tur in Deutschland tiefgreidem Wissenschaftsrating.« lernen, viel reisen. Nach fend verändern. Dabei gibt Möglichkeit auch viel publies kein Problem innerhalb zieren, aber nicht um jeden Preis. liegt aber in seiner Verknüpfung mit der Wissenschaft, das damit bearbeitet dem Wissenschaftsrating, das für ganze würde. Weder gelten WissenschaftlerinQuantitative und qualitative Standorte und Disziplinen eine qualitanen und Wissenschaftler in Deutschland Aussagen tive Bewertung geben will. Die Hochals faul, noch gibt es einen Mangel an Die Einführung und die Pflege des schulrektorenkonferenz hat ihre ZuQualitätskontrolle durch peer review. JeKerndatensatzes Forschung wird mit eistimmung zum Wissenschaftsrating an de Universitätsleitung und jede Institutsnem ungeheuren Aufwand verbunden die Einführung eines Kerndatensatzes direktion hat bereits jetzt die Möglichsein. Da stellt sich die Frage, wer die Forschung gebunden. Für die Verklamkeit, die Daten aller bei ihr beschäftigten Lasten der Datenerhebung und -pflege merung von beidem gibt es ein plausiMitarbeiter zusammenzustellen. zu schultern haben wird. In keinem Fall bles Argument: Die Ergebnisse des dürfen das am Ende die Fakultäten sein. standort- und disziplinenbezogenen RaSelbstzweck mit Folgen Es muss aber ganz grundsätzlich das tings verlieren schnell ihre AussageDas Regime permanenter DatenerfasVerhältnis von Aufwand und Ertrag diskraft, wenn es zu personellen Wechseln sung und Wissenschaftsvermessung hat kutiert werden. Für Wissenschaftler an zwischen Universitäten kommt. Der inseinen Zweck in sich selbst. Das heißt Universitäten und außeruniversitären dividuell erhobene Kerndatensatz Fornicht, dass es folgenlos bliebe: In den Forschungsinstituten gibt es keinen entschung kann dem Verfallsprozess entgeGeisteswissenschaften wird es hohen sprechenden Bedarf. Selbst für umfanggensteuern, denn die individuell erhooutput bei sinkender Originalität herreiche Anträge wie in der Exzellenzinibenen Daten können mit einem an eine beiführen. Gewinner ist der innovatitiative lassen sich die nötigen Daten andere Universität berufenen Wissenonsfeindliche mainstream. Anzeige ÜBERSETZUNGS-SERVICE FÜR WISSENSCHAFTLER DHV Deutsch-englischer Textservice Der Deutsche Hochschulverband (DHV) bietet in Zusammenarbeit mit einem Team von ausgewiesenen Fachübersetzern einen wissenschaftsspezifischen Übersetzungsservice an. 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Neue Herausforderungen für die Lehrenden in der internationalisierten Hochschule | M ICHAE L SACH S | ALEXAN DE R LETHAUS | An deutschen Universitäten studieren immer mehr Studenten aus dem Ausland, und in vielen Fächern ist Englisch die wichtigste Wissenschaftssprache. Einige Universitäten bieten deshalb komplette Studiengänge in englischer Sprache an. Sind die Hochschullehrer verpflichtet, in englischer Sprache zu lehren? D as Verwaltungsgericht Köln (VG Köln) (Beschl. v. 2. 7. 2009 – 6 L 783/09 –, juris) hatte über den Eilantrag einer Professorin zu entscheiden, die ihr Dekan angewiesen hatte, Lehrveranstaltungen in englischer Sprache zu halten. Das VG gab dem Antrag statt, weil die Professorin dazu mangels einer entsprechenden Berufungsvereinbarung nicht verpflichtet sei. Auch wenn dieser Rechtsstreit wohl vereinzelt geblieben ist, lohnt es sich, der Frage nach der Verpflichtung zu fremdsprachiger Lehre nachzugehen. mäßigkeit genügen und die Freiheit der Lehre so weit wie möglich wahren. konkreten Bezug: Danach bestimmen sich Art und Umfang der Aufgaben nach der Regelung, die die zuständige Stelle bei der Ernennung schriftlich getroffen hat. Dies geschieht durch eine Berufungsvereinbarung bzw. durch eine darauf gestützte Einweisungsverfügung. Anfängliche Festlegung der Pflicht zur fremdsprachigen Lehre Eine Verpflichtung zu fremdsprachiger Lehre besteht danach nur, wenn sie bei Begründung des Dienstverhältnisses Teil der Aufgabenbestimmung geworden ist. Dies ist jedenfalls der Fall, wenn sie diese Pflicht ausdrücklich ausspricht. Doch genügt es auch, wenn eine Aufgabenbestimmung nach den Gesamtumständen dahin auszulegen ist, dass (auch) fremdsprachige Lehre zu erbringen sein wird. Zu Freiheit der Lehre den zu berücksichti»Die Freiheit der Lehre kann Hochschullehrer genießen die durch genden Umständen geArt. 5 Abs. 3 GG geschützte Freiheit der hört jedenfalls der Text gesetzlich eingeschränkt werden.« Wissenschaft auch für ihre Lehre. Dader der Berufung vonach ist der Hochschullehrer frei, den rausgehenden AusInhalt seines Lehrstoffs und die Art seischreibung; genügen ner Vermittlung zu bestimmen; dies schule obliegenden Aufgaben in der könnte es aber wohl auch, wenn fremdschließt die vom Hochschullehrer dafür Lehre nach näherer Ausgestaltung ihres sprachige Lehre im jeweiligen Fach begewählte Sprache ein, zumal sie auch Dienstverhältnisses wahrnehmen. Weikanntermaßen an der Hochschule zur Inhalt und Qualität der Lehre beeinfluster bestimmt § 35 Abs. 2 Satz 1 HG Zeit der Ernennung gängige Praxis ist. sen kann. Allerdings kann die Freiheit NRW, dass sie im Rahmen der für ihr Dagegen dürfte allein die Tatsache, dass der Lehre gleichwohl mit Rücksicht auf Dienstverhältnis geltenden Regelungen ein Hochschullehrer mehr oder weniger andere verfassungsrechtliche Anliegen, verpflichtet sind, in ihren Fächern in alhäufig freiwillig Vorlesungen in fremder zumal die Ausbildungsinteressen der len Studiengängen und StudienabSprache gehalten oder in fremder SpraStudierenden, gesetzlich eingeschränkt schnitten zu lehren. Der doppelte Verche wissenschaftlich publiziert hat, werden. Einschränkungen müssen geweis auf das Dienstverhältnis findet in nicht genügen, um einer dazu schweinerell und im Einzelfall der Verhältnis§ 35 Abs. 4 Satz HG 1 NRW seinen genden Aufgabenbestimmung einen entsprechenden Verpflichtungsgehalt AUTOREN beizumessen. Eine Aufgabenbestimmung, die zur Professor Michael Sachs lehrt Staats- und Verwaltungsrecht an der Lehre in fremder Sprache verpflichtet, Universität zu Köln. wird grundsätzlich die Lehrfreiheit Alexander Lethaus ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl nicht verletzen, und zwar auch dann für Staats- und Verwaltungsrecht der Universität zu Köln. nicht, wenn der Hochschullehrer von Gesetzliche Grundlagen einer Verpflichtung zu fremdsprachiger Lehre Die Hochschulgesetze (hier exemplarisch das aus NRW) enthalten zu den Lehrverpflichtungen der Hochschullehrer nur recht allgemeine Bestimmungen, die wohl auch für privatrechtliche Dienstverhältnisse (§ 39 Abs. 1 HG NRW) (ggf. entsprechend) gelten sollen. So sieht § 35 Abs. 1 HG NRW vor, dass die Hochschullehrer die ihrer Hoch- FREMDSPRACHIGE LEHRE 829 Foto: picture-alliance 10|15 Forschung & Lehre seinem Einverständnis abrückt. Hält Grenze die des Fachs, das der Hochmehr ist diese schon mit Rücksicht auf sich der Einsatz der Fremdsprache im schullehrer vertritt. In diesem Rahmen die Fürsorgepflicht des Dienstherrn, Rahmen der von der Hochschule bzw. muss jede Neubestimmung der Lehraber auch auf die prinzipielle LehrfreiFakultät ihrerseits grundrechtsgeschützt aufgaben dem Grundsatz der Verhältheit des betroffenen Hochschullehrers festgelegten Ausbildungsziele, wird man nismäßigkeit genügen. So mag die Ergrundsätzlich gehalten, erneut dessen Eignung und Erforderlichkeit Zustimmung zur Aufgabeneiner entsprechenden Verbestimmung herbeizuführen; »Als ultima ratio zur Gewährleistung pflichtung des Lehrpersonals dieser ist umgekehrt durch des vollständigen Lehrangebots kommt die Treuepflicht gegenüber grundsätzlich nicht bezweifeln können; in aller Regel seinem Dienstherrn vereine Weisung des Dekans in Betracht.« wird es Betroffenen auch zupflichtet, auf zumutbare Anmutbar sein, an der überpassungsverlangen einzugenommenen Verpflichtung festgehalten forderlichkeit der zusätzlichen Verhen, soweit dies nicht mit seinen Vorzu werden. pflichtung zu fremdsprachiger Lehre stellungen davon, wie er seine wissenfehlen, wenn genügend andere Hochschaftliche Lehre gestaltet, unvereinbar Nachträgliche Erweiterung der schullehrer zur Verfügung stehen oder ist. Aufgabenbestimmung? gewonnen werden können, die dazu fäAufgrund des Vorbehalts in § 35 Abs. 4 hig und bereit sind. Für die ZumutbarAnweisung zu fremdsprachiger Satz 2 HG NRW kann die Aufgabenbekeit kann eine Rolle spielen, ob eine Lehre im Einzelfall? stimmung in angemessenen Abständen Aufgabenerweiterung sich im Rahmen Gehört die Verpflichtung zur Lehre in überprüft werden. Dies impliziert die von vornherein absehbarer oder übereiner fremden Sprache zu den urMöglichkeit der Anpassung an verängreifend wirksamer Entwicklungen hält, sprünglich oder nachträglich rechtmäderte Gegebenheiten. Diese können zumal auch die Hochschullehrer eine ßig bestimmten Aufgaben eines Hochauch darin bestehen, dass die Hocheigenverantwortlich wahrzunehmende schullehrers, kommt als ultima ratio, schule bzw. die Fakultät sich entFortbildungspflicht trifft. wenn keine kollegiale Einigung zu erschließt, Lehrveranstaltungen in fremHinsichtlich des Verfahrens wird reichen ist, eine Weisung des Dekans der Sprache anzubieten. Allerdings gibt man die Möglichkeit der Anpassung zur Gewährleistung des vollständigen der Anpassungsvorbehalt der zuständider Aufgabenbestimmung vor dem HinLehrangebots, § 27 Abs. 1 Satz 2 HG gen Stelle nicht freie Hand zur beliebitergrund ihrer konsensualen Entstehung NRW, in Betracht. Dabei ist erneut mit gen Umgestaltung der Aufgaben eines nicht als uneingeschränkte ErmächtiRücksicht auf die Lehrfreiheit des Hochschullehrers. gung zur einseitigen Neuregelung durch Hochschullehrers die VerhältnismäßigInhaltlich ist eine unübersteigbare die zuständige Stelle lesen dürfen. Vielkeit zu wahren. 830 TTIP Forschung & Lehre 10|15 Forschung in Zeiten von TTIP und CETA Privatisierung der Hochschulen durch Handelsabkommen? | C H R I S T O P H S C H E R R E R | E VA WA LT H E R | Auch wenn Forschung und Bildung derzeit nicht Gegenstand der TTIP-Verhandlungen sind, lassen sich an dem schon vorliegenden Verhandlungstext mit Kanada (CETA) Folgen für diese Bereiche ablesen. Es gilt, wachsam zu bleiben. D jüngst den Sachverhalt, dass nur 139 Regierungsbeamte Zugang zu den Verhandlungsdokumenten erhalten, aber kein einziger Abgeordneter. Folgen für Forschung und Bildung durch TTIP und CETA Forschung und Bildung sind zwar derzeit nicht Gegenstand der TTIP-Verhandlungen, doch aus CETA, welches als Blaupause für TTIP gilt, lassen sich Folgen für diese Bereiche ablesen. So folgert der Rechtswissenschaftler Professor Axel Flessner aus dem umfangreichen CETA Verhandlungstext, dass der Subventionsvorbehalt nicht unangetastet bleibt. Dieses Schutzprinzip sorgt dafür, dass externe Anbieter kein Anrecht auf die gleichen öffentlichen Zuschüsse haben »Die neuen Handelsabkommen schaffen wie inländische und insbesondeProtektionismus nicht ab, sondern änre staatliche Andern nur die zu schützende Zielgruppe.« bieter. Wird der SubventionsvorDie Inhalte dieser neuen Abkombehalt mit CETA gekippt, hätten kanamen werden nicht von den Parlamenten dische Konzerne gleichberechtigte und gesetzt, sondern von der EU-Handelseinklagbare Ansprüche wie nationale kommission zusammen mit WirtBildungs- und Forschungsinstitutionen, schaftsverbänden; zivilgesellschaftliche bzw. die staatlichen Zuschüsse müssten Akteure blieben bei der Ausarbeitung eingestellt werden. Somit würde sich des Forderungskatalogs gegenüber den der Kampf um staatliche Drittmittel Handelspartnern außen vor. Die Vermaßgeblich verschärfen, und kostenaufhandlungen werden geheim geführt. wändige Grundlagenforschung, die sich Verhandlungen – streng Massiver öffentlicher Protest hat die EU wegen ihrer Langfristigkeit kaum an Efgeheim? Kommission bewogen, etwas besser zu fizienzkriterien messen lässt, würde Die neuen Handelsabkommen schaffen informieren, doch der Kreis der Inforbeim Fortfall des SubventionsvorbeProtektionismus nicht ab, sondern änmierten bleibt klein. So kritisierte Bunhalts in „marktwirtschaftliche“ Bedern nur die zu schützende Zielgruppe. destagspräsident Norbert Lammert drängnis geraten. Darüber hinaus haben viele der EUAUTOREN Staaten bereits bei der Etablierung der WTO 1995 Teile des Bildungswesens, Christoph Scherrer leitet das Fachgebiet Globalisierung und Politik am insbesondere die Bereiche Hochschulen International Center for Development and Decent Work (ICDD) der Universität Kassel. und Forschung, für privat-finanzierte Eva Walther ist Leiterin des Instituts für Sozialpsychologie an der Dienstleistungen geöffnet (was die allerUniversität Trier. meisten bildungspolitischen Akteure erzeit verhandelt die Europäische Union mit ausgewählten Ländern über eine Liberalisierung des grenzüberschreitenden Handels und eine Stärkung der Rechte von Investoren, die über die Vereinbarungen im Rahmen der Welthandelsorganisation (WTO) hinausgehen sollen. Am fortgeschrittensten sind die Verhandlungen mit Kanada (CETA), hier liegt der Vertragstext (ca. 1700 Seiten) vor und wird gerade juristisch geprüft. Im Verhandlungsstadium befinden sich die angestrebten Abkommen zum Handel mit den USA (TTIP) und eines zur Liberalisierung von Dienstleistungen mit 23 Vertragspartnern (TiSA). Für Regierung und Wirtschaftsverbände sind diese Abkommen eine historische Chance, so genannte Handelshemmnisse abzubauen. Für viele Bürgerinnen und Bürger, wie für den ehemaligen Richter am Bundeverfassungsgericht Siegfried Broß, stellen diese nichts weniger als einen Frontalangriff auf die Demokratie und den Rechtsstaat dar. Was steht für Hochschulen und Forschungsinstitute auf dem Spiel? Die Schutzzölle für industriell nachholende Länder sind in den letzten Jahrzehnten weitgehend abgebaut worden. Stattdessen wird der Schutz der Unternehmen aus den frühen Industrieländern erhöht. Die neuen Abkommen schützen die kapital- und forschungsstarken Unternehmen beispielsweise mittels der Verankerung von geistigen Eigentumsrechten vor ärmeren Nachahmern. Sie sichern Investoren vor staatlichen Maßnahmen zum Schutz der Beschäftigten, der Konsumierenden, der Umwelt und der Privatsphäre. TTIP 10|15 Forschung & Lehre damals nicht wahrgenommen haben). Zusammen mit der EU-Dienstleistungsrichtlinie von 2006 macht sich diese handelspolitische Maßnahme bereits im universitären Alltag bemerkbar. Hochschulen und Forschungseinrichtungen müssen seitdem genau darauf achten, nicht mit ihren Angeboten den Privatsektor zu unterbieten. Deshalb müssen Weiterbildungsmaßnahmen zu Vollkosten angeboten werden, und Mehrwertsteuer wird für Forschung fällig, die nicht aus öffentlichen oder gemeinnützigen Mitteln finanziert wird. An den Rändern der Forschung droht Veränderung Selbst wenn Forschung und Bildung nicht direkt Verhandlungsgegenstand von TTIP werden sollten, so werden sie dennoch von neuen Handels- und Investitionsregeln auf anderen Gebieten nicht unberührt bleiben. Dazu gehören unter anderem die Verhandlungen zum öffentlichen Beschaffungswesen, zum geistigen Eigentum, zur Mobilität „natürlicher“ (!) Personen und zu Schiedsgerichten für Investoren. Es liegen Forderungen auf dem Verhandlungstisch, die Schwellenwerte für die internationale Ausschreibung von öffentlichen Aufträgen deutlich abzusenken, wobei andere Kriterien als der Preis ausgeschlossen werden sollen. Davon dürfte die von Großgeräten abhängige Forschung betroffen werden. Im Bereich der Pharmakologie soll der Zugang zu Testdaten für Dritte erschwert werden. Die Forderung nach längerer Geltungsdauer von Patenten wird sich ebenso 831 auf die Forschung auswirken, wie die Stärkung der Rechte der Verlage nicht nur die Stellung der Texte produzierenden Forschenden schwächt, sondern auch den Einsatz dieser Texte in der Lehre verteuert. Die kurzfristige Beschäftigung von wissenschaftlichem Personal aus dem Ausland würde sich erleichtern, wenn sich die mit Kanada getroffene Regelung (CETA) in den anderen Abkommen wiederfindet. Die im CETA vorgesehene einseitige Klagemöglichkeit für ausländische Unternehmen gegenüber einem Gaststaat vor einem privaten Schiedsgericht, die auf die anderen Abkommen übertragen werden soll, könnte aufgrund der unscharfen Trennung von öffentlich und privat finanzierter Bildung im Bildungssektor der Wissenschaft alarmiert. So warnt der Dachverband europäischer Universitäten (EUA) davor, dass Hochschulbildung kommerziellen Interessen geopfert werden könnte (s. auch Beitrag von Professor Fischer-Lescano in Forschung & Lehre 8/2015). Wenngleich derzeit Forschung und Bildung womöglich nur indirekt von diesen Handelsund Investitionsabkommen betroffen sein könnten, bleibt diese Kritik berechtigt. Denn selbst die indirekten Effekte sind ausreichend schwergewichtig, um eine Beteiligung an den Verhandlungen einzufordern. Sind nämlich die Verhandlungen abgeschlossen, wird es sehr schwer sein, einzelne Bestandteile aus dem Verhandlungspaket wieder herauszunehmen. Da die im Vorfeld der Verhandlungen geheim aufgestellten Forde»Gerade die Geheimhaltung der rungen gegenüber den Verhandlungen hat die VertretungsHandelspartnern die organe der Wissenschaft alarmiert.« Verhandlungsrichtung determinieren, sollten genutzt werden. Da für viele staatliche die derzeitigen Verhandlungen abgebroBildungsangebote Teilnahmegebühren chen werden. Die Ziele von Handelsaberhoben werden (zum Glück sind Stukommen sollten unter Einbezug aller diengebühren wieder abgeschafft worpotenziell Betroffenen aufs Neue diskuden), sind Klagen privater Bildungstiert und vereinbart werden. dienstleister nicht auszuschließen, Christoph Scherrer und Eva Walther sind Mitwenn sie in Konkurrenz zu diesen staatglieder der Initiative Wissenschaft gegen TTIP lichen Angeboten stehen. Die privaten (http://www.kritik-freihandelsabkommen.de/?paSchiedsgerichte verletzen jedoch viele ge_id=36). Die Initiative Wissenschaft gegen rechtsstaatliche Grundsätze unter andeTTIP ist eine Gruppe von Ärztinnen und Ärzten sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftrem die Unparteilichkeit der Richter. Wachsamkeit bleibt angesagt Gerade die Geheimhaltung der Verhandlungen hat die Vertretungsorgane lern verschiedener Wissenschaftsdisziplinen, die sich für einen Stopp der geheimen Verhandlungen über das Freihandelsabkommen (TTIP) sowie für eine nachhaltige und zukunftsfähige Gesellschaft einsetzt. Anzeige Akademische Weiterbildung Konferenz der Friedrich-Ebert-Stiftung in Berlin am 22. 10. 2015 Anmeldung bis 14. 10. 2015 an [email protected]. Weitere Informationen unter http://www.fes.de/lnk/1pc 832 W-BESOLDUNG Forschung & Lehre 10|15 Ungeliebte „Gewinnchance“ Zielvereinbarungen in der W-Besoldung | H U B E R T D E T M E R | Bei Berufungs- und Bleibeverhandlungen spielen Ziel- und Leistungsvereinbarungen (ZLV) im Hinblick auf die W-Besoldung heute in mindestens einem Drittel der Fälle eine wichtige Rolle. Die praktizierten ZLV sind dabei von unterschiedlicher juristischer Qualität. Auch entspricht nicht jede ZLV den Geboten der Fairness oder einer wissenschaftsadäquaten Herangehensweise. nungseffekt kann in diesem Modell unterschiedlich ausgestaltet sein: Idealtypisch ist die auf Dauer angelegte Belohnung (unbefristeter Berufungs-Leistungsbezug bei Nachweis der Leistungserbringung oder Zielerreichung). Suboptimal ist hingegen aus Sicht des Wissenas bis heute prioritäre Einsatzhaltfähig und dynamisiert weiter geschaftlers ein nur temporärer Belohgebiet individueller ZLV ist währt werden. nungseffekt (befristeter Leistungsbeder Bereich der W-Besoldung. Kategorial betrachtet wird in der zug). Ebenfalls nicht die „erste Wahl“ ist Insbesondere werden Berufungs- oder Praxis regelmäßig mit quantifizierbaren/ aus Sicht der Wissenschaftler eine UnBleibeleistungsbezüge, die in den gemessbaren Zielen und Leistungen opeterkategorie des Regelmodells, die sich nannten Konstellationen individuell riert. An erster Stelle stehen hier vereindadurch auszeichnet, bei nachgewieseauszuhandeln sind, häufig ganz oder barte Drittmittelsummen (Beispiel: Einner Zielerreichung den zunächst befristeilweise mit einer ZLV verknüpft. Ein werbung von 200 000 Euro DFG-Mittet gewährten Betrag wiederum (beiBeispiel: Ein Professor erhält neben seiteln o.ä.). Auch können Publikationen spielsweise für eine ähnliche Laufzeit) nem Grundgehalt 900 Euro Berubefristet weiter zu gewähren. Der fungs-Leistungsbezüge. Allerdings unstreitig von jeder ZLV ausge»In der Praxis wird regelmäßig wird ihm dieser Betrag nur in Höhende Steuerungseffekt (Beispiel: mit quantifizierbaren Zielen und he von 600 Euro von Beginn an Fokussierung des WissenschaftLeistungen operiert.« auf Dauer, ruhegehaltfähig und dylers auf Drittmittelerfolge) wird namisiert gewährt. Die verbleibenso – im Extremfall: ad infinitum den 300 Euro werden mit einer ZLV in bestimmten Zeitschriften (peer revie– prolongiert. verknüpft. Eine solche Vereinbarung wed journals; häufig verknüpft mit Zeitzeichnet sich regelmäßig durch folgende schriften-Listen) zum AnknüpfungsKlarheit und Wahrheit Gestaltungselemente aus: Zum ersten punkt der ZLV gemacht werden. SelteIn der Praxis sind – aus der Perspektive wird eine Laufzeit vereinbart (typischerner werden Anknüpfungspunkte wie bedes Wissenschaftlers betrachtet – ZLV weise zwischen drei und fünf Jahren). stimmte „Events“ (Durchführung einer häufig ein ungeliebtes, aber notwendiZum zweiten werden Ziele respektive Summer School, von Symposien etc.) ges Vehikel, um überhaupt einen „höheLeistungen schriftlich fixiert, die wähoder eine Aufbauleistung (Entwicklung ren“ Berufungs- oder Bleibe-Leistungsrend dieser Laufzeit zu erreichen reseines Studiengangs etc.) gewählt. Das bezug mit Erfolg verhandeln zu können. pektive zu erbringen sind. Drittens wird skizzierte Modell stellt, wenn es zu einer Mit anderen Worten: Wer sich aus wisidealtypisch vereinbart, dass bei entspreZLV im Rahmen von Besoldungsversenschaftsimmanenten oder ethischen chendem Zielerreichungs- oder Leishandlungen kommt, auch das quantitaGründen per se dem Ansinnen einer tungsnachweis die zunächst für die vertiv vorherrschende Modell dar. AbzuHochschulleitung, mit einer ZLV opeeinbarte Dauer gewährten (befristeten) grenzen hiervon sind in der Praxis ebenrieren zu wollen, verschließt, wird sich Berufungs-Leistungsbezüge nach Ablauf falls existente „Vorleistungsmodelle“: in aller Regel verglichen mit dem sonst der vereinbarten Zeit entfristet, ruhegeDer Unterschied zum eingangs skizzierüblichen Gesamtpaket mit geringeren ten Regelmodell besteht darin, dass der Leistungsbezügen zufrieden geben müsAUTOR Wissenschaftler in diesem Modell zusen. Insofern empfiehlt es sich auch, nächst innerhalb einer bestimmten Frist sich mit der „BesoldungschoreograDr. Hubert Detmer ist Rechtsden Nachweis erbringen muss, eine verphie“ des Verhandlungspartners intenanwalt und stellvertretender traglich definierte Leistung erbracht zu siv im Vorfeld der Verhandlungen auseiGeschäftsführer des Deutschen haben, um erst sodann in den Genuss nanderzusetzen. Unverzichtbar ist die Hochschulverbandes (DHV). einer Belohnung in Form von BesolVorkenntnis darüber, ob man mit einer dung zu gelangen. Auch der BelohHochschule verhandelt, die regelmäßig D W-BESOLDUNG 10|15 Forschung & Lehre mit ZLV operiert, oder ob der Verhandlungspartner dieses hochschulpolitisch umstrittene Modell kategorisch ablehnt. heblichen Praxisproblemen. Diffuse Ziele („international sichtbare Forschung“) bergen erhebliche Evaluationsrisiken in sich („Sie waren nicht inRechtliche Vorbedingungen ternational genug“). „Euphemismus“ in Überraschend ist, dass individuelle ZLV Besoldungsangelegenheiten ist auch aus in Bezug auf Berufungs- und Bleibeleisanderen Gründen gänzlich unangetungsbezüge nur in wenigen Bundeslänbracht: Wenn die Rechtsfolge der Entdern explizit in den Gesetzen erwähnt fristung eines Leistungsbezugs bei Zielwerden. Gleichwohl kommen sie auch erreichung nicht schriftlich und verin den Bundesländern, in denen das Inbindlich zugesagt ist, sollte der Betroffestrument gesetzlich nicht verankert ist, ne davon ausgehen, dass der Leistungsin der Praxis zum Zuge. Unter Berückbezug nach Ablauf der vertraglich vereinbarten Dauer in »Ziel- und Leistungsvereinbarungen Fortfall gerät. Mündliche Hinweise wie „Gekönnen ›intelligent‹ und ›fair‹ sein; hen Sie von unserer wohlwollenden Prüsie können aber auch eine imparifung aus“ oder „bei uns tätische Ausgangslage ausnutzen.« wird üblicherweise entfristet“, sind weder versichtigung der ausnahmslos bestehenlässlich noch juristisch händelbar. Man den Möglichkeit, dass Leistungsbezüge bedenke nur, dass der wohlmeinende sowohl befristet als auch unbefristet Verhandlungspartner (Rektor/Präsident/ vergeben werden können, ist diese PraKanzler) ggf. zum Zeitpunkt einer poxis rechtlich nachvollziehbar. In den tentiellen Entfristung gar nicht mehr „lokalen“ Richtlinien und Satzungen Amtsinhaber ist. Schließlich: Ein Beruder Hochschulen zur Vergabe von Leisfungs- bzw. Bleibe-Leistungsbezug kann tungsbezügen wird das Instrument ZLV immer nur anlässlich einer Berufungsdemgegenüber häufig erwähnt. und Bleibeverhandlung zugesagt werden. Ist also die konditionierte EntfrisKomplexität der Sachverhalte tung anlässlich dieser Verhandlung ZLV können „intelligent“ und „fair“ nicht zugesagt worden, kann eine Perausgestaltet sein; sie können aber auch petuierung des Leistungsbezugs im eine imparitätische Ausgangslage (insNachhinein allenfalls noch über die besondere bei Erstberufungen) ausnutsuboptimale Kategorie der besonderen zen. Ferner: Sie können auch unintelliLeistungsbezüge realisiert werden. gent und wissenschaftsinadäquat ausgeEine vergleichsweise „kluge“ ZLV staltet sein. Beide Verhandlungspartner kann sich auch durch ein gestaffeltes sollten dem Grunde nach immer im AuVerständnis von Leistungs- und Gegenge haben, dass eine ZLV in rechtlicher leistungselementen auszeichnen. Anstatt Hinsicht klar und eindeutig formuliert die Entfristung eines bestimmten Leissein sollte. Das Gegenteil – diffuse Ziele tungsbezugs ausschließlich an eine volloder Leistungen und juristisch unscharständige Zielerreichung zu koppeln fe Vereinbarungen – führt nicht zuletzt („Alles oder Nichts-Lösung“), ist es in wegen der mit jeder ZLV notwendigervielen Fällen ratsam, auch für bestimmte weise einhergehenden Zeitachse zu erZielerreichungsgrade (beispielsweise 60 ‘ wim o NEU WISSENSCHAFTSMANAGEMENTONLINE.DE 833 Prozent, 80 Prozent etc.) entsprechende Entfristungszusagen zu vereinbaren (Beispiel: 60 Prozent des originär zugesagten Leistungsbezugs werden entfristet bei 60 Prozent Zielerreichung). Ferner: So genannte subjektive und objektive Leistungsstörungen sollten bedacht werden. Beispiel: Wie wirkt es sich auf eine ZLV aus, die mit der Einwerbung einer bestimmten Drittmittelsumme operiert, wenn während der Laufzeit der ZLV der berufene Wissenschaftler seine wissenschaftlichen Aktivitäten zurückschrauben muss, weil er als Dekan gewählt wird? Oder: Was passiert bei Krankheit oder bei Beurlaubung für Auslandsaufenthalte? Resumee: Ambivalente Steuerung ZLV im Bereich der W-Besoldung sind und bleiben heikel und komplex. Es wäre realitätsfern, das nicht unerhebliche Steuerungspotenzial, das jeder individuellen ZLV innewohnt, zu leugnen. Mit Blick auf die Praxis wünschte man sich vielerorts gerade vor diesem Hintergrund deutlich mehr Wissenschaftsadäquanz. Messbare Erfolge exklusiv gleichzusetzen mit Drittmittelsummen trägt regelmäßig die Gefahr dysfunktionaler Fehlsteuerungen in sich. Insoweit bleiben insbesondere die Verhandlungspartner auf Hochschulseite (Rektorate, Präsidien, Kanzler) aufgerufen, keine ZLV zu oktroyieren, sondern in Ansehung des jeweiligen Einzelfalls und unter Berücksichtigung der legitimen Interessenlagen beider Vertragspartner wissenschaftsadäquate Ziele und Leistungen zu identifizieren. Hierbei ist einem multikausalen Modell – also einem Mix aus unterschiedlichen Ziel- und Leistungsmomenten – sicherlich der Vorzug vor monokausalen ZLV (exklusives Abstellen auf eingeworbene Drittmittel) zu geben. Anzeige 834 FORSCHUNGSFÖRDERUNG Forschung & Lehre 10|15 Forschungsförderung in Deutschland Der DFG-Förderatlas 2015 Im Drei-Jahres-Rhythmus veröffentlicht die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) „Kennzahlen zur öffentlich finanzierten Forschung in Deutschland“. Der aktuelle Bericht deckt den Zeitraum 2011 bis 2013 ab und präsentiert detaillierte Zahlen und Daten zu allen großen öffentlichen Forschungsförderern in Deutschland und der EU. Der thematische Schwerpunkt liegt dieses Mal auf der Exzellenzinitiative. Wichtige Ergebnisse im Überblick. S eit Beginn der 1997 gestarteten Reihe hat die DFG das Spektrum der Kennzahlen des Berichts deutlich ausgeweitet. Neben den Drittmittelerfolgen der betrachteten Hochschulen gehe es inzwischen auch verstärkt um fachliche und forschungsfeldspezifische Schwerpunktsetzungen von Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen sowie von „Forschungsregionen“. Nach der regionalen Profilbildung in der Ausgabe 2009 und dem Gleichstellungsthema 2012 steht nun die Exzellenzinitiative im Mittelpunkt der Betrachtung. Zahlen zur Forschungsstärke, Internationalität und regionalen sowie interdisziplinären Zusammenarbeit, aber auch der messbare Einfluss der Exzellenzinitiative auf die Zahl wissenschaftlicher Publikationen werden betrachtet. Stabile Rangfolgen Im Jahr 2012 erhielten die Hochschulen in Deutschland insgesamt 17,5 Milliarden Euro an laufenden Grundmitteln und 6,8 Milliarden Euro an Drittmitteln. Der Anteil von Drittmitteln zur Finanzierung von Forschung an Hochschulen hat kontinuierlich zugenommen (2003: 19 Prozent, 2012: 28), und es haben noch nie so viele Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen Mittel bei der DFG eingeworben wie im aktuellen Berichtszeitraum. Hauptfokus der Betrachtung der DFG-Reihe bilden die Drittmittel und die diese einwerbenden Hochschulen. 210 Hochschulen warben zwischen 2011 und 2013 dem Bericht zufolge Fördermittel der DFG in Höhe von 6,746 Millionen Euro ein, davon erhielten die 40 bewilligungsaktivsten Hochschulen 86,6 Prozent. An der Rangfolge dieser 40 drittmittelaktivsten Hochschulen habe sich in den vergangenen Jahren nicht viel verändert. Auf zwei besondere Entwicklungen einzelner Universitäten weist der Bericht jedoch hin: Seit dem ersten DFG-Förder-Ranking 1997 hatten stets die LMU München oder die RWTH Aachen die meisten DFG-Mittel eingeworben. Im neuen Förderatlas belegt die LMU München Platz 1, die Universität Heidelberg Platz 2 und die RWTH Aachen Platz 3. Die zweite Veränderung betrifft die TU Dresden, die vom Rang 35 in der ersten Hälfte der 1990er-Jahre auf Platz 10 aufschließen konnte. Bei den Bewilligungen pro Professor ergibt sich - besonders an der Spitze eine etwas andere Rangfolge. An erster Stelle steht die Universität Konstanz, gefolgt von der Universität Freiburg und der Medizinischen Hochschule Hannover. Insgesamt zeige sich aber, dass Hochschulen, die absolut betrachtet hohe DFG-Mittel einwerben konnten, in aller Regel auch bei einer relativen ProKopf-Betrachtung überdurchschnittlich erfolgreich waren. Ein Auseinanderdriften von drittmittelstarken und -schwachen Universitäten lässt sich der DFG zufolge nicht konstatieren, die Abstände zwischen Hochschulen seien erneut geringer ge- worden: Von den 40 bewilligungsstärksten Hochschulen warb die Nummer eins zwischen 2011 und 2013 insgesamt vier Mal so viele DFG-Drittmittel ein wie die Nummer 40. Zwischen 2008 und 2010 waren es noch viereinhalb, zwischen 2005 und 2007 sogar fast fünf Mal so viele Mittel gewesen. Auch die fachlichen Profile der DFGBeteiligung seien im Zeitverlauf für die Mehrzahl der Hochschulen sehr stabil geblieben. Ein Blick in die vier Wissenschaftsbereiche Die Geistes- und Sozialwissenschaften konnten im Berichtszeitraum 16 Prozent mehr an DFG-Fördergeldern im Vergleich zum letzten Förderatlas (2012) einwerben. Damit liegt dieses Wachstum über dem der drei anderen DFG-Wissenschaftsbereiche. Die FU und HU Berlin warben die meisten DFG-Mittel ein, gefolgt von den Universitäten Heidelberg, Frankfurt/Main und Münster. In den Lebenswissenschaften lagen zwischen 2011 und 2013 die LMU München sowie die Universitäten Heidelberg, Göttingen und Freiburg vorne. Das Bewilligungsvolumen stieg im betrachteten Zeitraum um 13 Prozent. Die Lebenswissenschaften bilden zusammen mit Medizin und Biologie einen Schwerpunkt der DFG-Förderung. In den Naturwissenschaften und der Mathematik warben die Universitäten Bonn und Hamburg, die LMU München und das KIT die meisten DFGFördergelder im Berichtszeitraum ein. Gegenüber der vorherigen Ausgabe konnten die Naturwissenschaften einen Anstieg von knapp sieben Prozent bei den DFG-Mitteln verzeichnen. Aber auch der Bund hat seinen Anteil erhöht und finanziert diesen Wissenschaftsbe- 835 FORSCHUNGSFÖRDERUNG 10|15 Forschung & Lehre 2& 9"0E"0N5&7 62K %&7 0:"0EK&7 1&Q2552.N7.&7 )OD MU;; !2E MU;L 27E.&E6K N7% 27 %&7 P&DE"02&%&7&7 2EE&7E"0)KE!&D&2"0&7 .#J/22/+G4+#48< +#?3D 6-?-G2# 29@ ##4?. J/??#4?-&D#4F< #/?D#?. G4" 6M/2J/??#4?-&D#4F< 6-?-G2# 29@ 6-?-G2# DG>. J/??#4?-&D#4F< 29@ 6-?-G2# 4+#4/#G>. J/??#4?-&D#4F< 29@ 6-?-G2# 29@ O7"0&7 MGG$' &D527 '8$L O7"0&7 ;M+$; 977 H8$G "0&7 &2%&5!&D. MG-$G &D527 H+$; &2%&5!&D. ;;M$8 6!ND. +G$+ D6EK%K ;-L$+ ''$- "0&7 MGM$+ &2%&5!&D. -8$- :KK27.&7 ;;U$M O7"0&7 +G$; D57.&71OD7!&D. G-$- O7"0&7 M+8$8 D74)NDKI27 --$' D&2!ND. ;U'$H D5EDN0& +H$' KNKK.DK G-$L &D527 M+M$M O7EK&D --$- &D527 8L$; O7"0&7 ++$8 D5EDN0& G-$M :KK27.&7 M-G$H O7"0&7 -;$8 ODT!ND. 8M$L &D527 +;$8 O7"0&7 GM$' D&2!ND. ML8$H O!27.&7 -U$8 779P&D &% 'G$G &2%&5!&D. -8$L D&E%&7 H-$- D5EDN0& ;8'$M 2&5&)&5% LL$L O7"0&7 'H$+ O7EK&D -L$- &D527 +H$; &D527 ;8+$' 97EK7T LM$+ O!27.&7 '+$H D&6&7 -M$M 779P&D ++$M D&E%&7 ;8;$H :KK27.&7 M'$U D&E%&7 G8$; :KK27.&7 -;$' 9DK6N7% -'$+ D57.&71OD7!&D. ;'H$G D&2!ND. MG$H :57 G'$' "0&7 -U$- 9"0N6 -;$+ 977 ;'-$- :57 MG$L 977 GH$U &D527 L8$L 0&672KT LL$; O7EK&D ;G-$' 770&26 M-$U &D527 G+$; 779P&D L8$L DN7E"0Q&2. LU$- O!27.&7 ;H8$U 6!ND. ML$' D74)NDKI27 G;$M 27T L8$; D&2!ND. M'$G D74)NDKI27 ;HM$' 977 M;$' O7EK&D H'$+ :57 LH$8 D&2!&D. MG$+ :57 ;+'$' D&6&7 M;$G D!ND. +L$L D6EK%K L+$+ D&6&7 MG$U D6EK%K ;-+$L &2<T2. ;'$8 D57.&71OD7!&D. +M$8 D57.&71OD7!&D. L-$L 56&7N M-$U 6!ND. ;-L$8 9KE%6 ;'$' 6!ND. +M$H 9"0N6 LL$G 2E&DE5NK&D7 MM$M ODT!ND. ;-;$L &7 ;'$; OEE&5%9D) -'$G &D527 LL$+ %&D!9D7 MU$H KNKK.DK ;M'$- 9"0N6 ;'$U 2&5 -'$+ &.&7E!ND. L;$8 D!DO"4&7 MU$- &D527 ;M;$+ D&E%&7 ;G$G &.&7E!ND. -L$G KNKK.DK LU$G 6!ND.1 D!ND. ;G$H 9"0N6 ;MU$+ 27T ;G$+ 2&/&7 -L$M D&2!ND. M8$U .%&!ND. ;G$M 97EK7T ;;+$+ 55&12KK&7!&D. ;+$' 56 L'$G ODT!ND. MH$8 N2E!ND.1EE&7 ;H$H 779P&D ;;+$+ 2&/&7 ;-$- "0&7 L'$; D74)NDKI27 MH$H 2&5 ;H$M 27T ;UG$- D!DO"4&7 ;L$L 27T LG$; 2&5 M+$H 2&5&)&5% ;+$+ 2&5 ;UH$G N2E!ND.1EE&7 ;L$; &2<T2. L+$8 &7 M-$G 5NEK05 ;L$8 D&6&7 ;UU$+ D!ND. ;M$' 55&12KK&7!&D. M'$U O!27.&7 M-$+ 9EK9"4 ;L$' 779P&D &% 8-$L 2&5 ;M$U &7 M+$H SD&NK0 M-$L 56 ;M$H OEE&5%9D) ''$; D2&D ;M$U O!&"4 M+$U D&E%&7 ML$+ 2&.&7 ;;$G D!ND. 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Bund und EU fördern vor allem die Ingenieurwissenschaften. %5; "#8% 0 8# "5 '%08"'$$%0 *$ 3=0 "+ 7??7 0 7?)6 ;#5; 5 % '/08%005/"% %/% 0'; % 850#% % :/0 55% $ 5 5 # 8% % / <>##%> % 5 5 : ., .761, .7, .2, % :/0 55% *+ .)&, .6), .2, .)2, 850#% .7, .&?, .)1, .)1), .)), .6&, #5 .&7, ?, )?, /%/8% 7?? >8 7??7 7?, 6?, /%/8% 7??& >8 7??7 ?, ?, 2?, /%/8% 7?)6 >8 7??7 5/ $5' 0 809/8%% >8 % # '$5/ 0% %#=0% 0 % $ 5'%#'00/ $ %% >8 %5%$% 8# "5 '%% % % 8!5 5'/ 0 $ 8% =0 " $ 5 $ %05%0 %$ 85'/ %/ '/08%0 %/ 58% / !; # % 5'/ 8# "5 '%% "(%%% $//% 5'/ % >8'/%5 0 %/%8%% / - reich inzwischen in ähnlicher Höhe wie die DFG. Rund 90 Prozent der DFG-Bewilligungen in den Ingenieurwissenschaften werden dem Bericht zufolge für Projekte an den Hochschulen, ca. 10 Prozent für Forschungsvorhaben an außeruniversitären Forschungseinrichtungen bewilligt. Sowohl in absoluten Beträgen als auch prozentual habe das Gewicht der außeruniversitären Forschungseinrichtungen im Vergleich zum vorherigen Förderatlas zugenommen. In den Ingenieurwissenschaften gingen die meisten DFG-Mittel an die RWTH Aachen, gefolgt von der TU Darmstadt, den Universitäten Erlangen-Nürnberg und Stuttgart, dem KIT und der TU München (s. auch Tabelle auf Seite 835). Regionen Die DFG nimmt in dem aktuellen Förderatlas größere räumliche Einheiten als die früheren Ausgaben in den Blick und geht damit über Stadt- und Kreisgrenzen hinaus. Demnach lag bei der Einwerbung von Fördergeldern in den Jahren 2011 bis 2013 bei den DFG-Mitteln die Region Berlin (720 Millionen Euro) an der Spitze, gefolgt von der Region München (640 Millionen Euro). Bei der Projektförderung des Bundes rangierten beide Regionen fast gleichauf an der Spitze, bei den EU-Mitteln München deutlich vor Berlin. Mit einigem Abstand folgen die Region Unterer Neckar (Heidelberg/ Mannheim) sowie die Regionen Aachen, Göttingen, Südlicher Oberrhein (Freiburg), Oberes Elbtal/Osterzgebirge (Dresden) und Hannover, die jeweils über 200 Millionen Euro DFG-Bewilligungen im Berichtszeitraum erhalten haben. Internationale Attraktivität der Hochschulen Berlin mit seinen drei Universitäten ist dem Bericht zufolge besonders attraktiv für international renommierte Gastwissenschaftler, die als Geförderte der Alexander von Humboldt-Stiftung (AvH) und des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) nach Deutschland kommen. ERC-Geförderte präferieren die LMU München und die TU München. Die Förderung längerer Forschungsaufenthalte durch die AvH konzentriert sich insbesondere auf Wissenschaftler aus den Naturwissenschaften (44 Prozent) und den Geistes- und Sozialwissenschaften (30 Prozent). Der ERC fördert in Deutschland in besonderem Umfang Wissenschaftler aus den Lebenswissenschaften (41 Prozent) und den Naturwissenschaften (29 Prozent). Exzellenzinitiative Der thematische Schwerpunkt des Förderatlas 2015 liegt auf der Exzellenzinitiativ. 38 Prozent aller Professorinnen und Professoren und zwei Drittel aller Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler arbeiteten 2012 an einer der 45 an der Exzellenzinitiative beteiligten Universitäten. Diesen 45 Universitäten sei es gelungen, 82 Prozent aller Drittmittel für Universitäten und 76 Prozent der Drittmittel für alle Hochschulen einzuwerben. Die 14 Universitäten mit Zukunftskonzept vereinen sogar knapp 38 Prozent aller Drittmittel auf sich und seien damit „stark überdurchschnittlich drittmittelaktiv“. Ein ähnliches Bild ergibt sich beim Blick auf einzelne Förderquellen: Auch beim Bund und im siebten Forschungsrahmenprogramm der EU erzielten die Universitäten der Exzellenzinitiative die weitaus größten Anteile (Bund: 73 Prozent aller Mittel im Hochschulsektor, EU: 86 Prozent aller Mittel an deutsche Hochschulen). Die meisten der ausländischen Wissenschaftler, die zwischen 2009 und 2013 vom DAAD oder von der AvH gefördert wurden, und 93 Prozent der Grantees (ERC) bevorzugten die Universitäten der Exzellenzinitiative. Erstmals geht der Bericht auch auf die Publikationsintensität der Exzellenzstandorte ein. Am Beispiel der beiden Fächer Chemie und Physik zeigt er auf, dass die Zahl der Veröffentlichungen zwischen 2002 und 2013 an den Universitäten der Exzellenzinitiative deutlich stärker als für Deutschland insgesamt gestiegen ist (43 gegenüber 25 Prozent, s. Grafik oben). Für die DFG-Generalsekretärin Dzwonnek bietet der Förderatlas 2015 „eine ganze Reihe von Anhaltspunkten dafür, dass und wie die Exzellenzinitiative erfolgreich zu einer weiteren Profilschärfung insbesondere der forschungsstarken Universitäten beiträgt“. Allerdings steht neben dieser positiven Zwischenbilanz der „messbaren“ Effekte die Antwort auf die Frage aus, ob mit dem quantitativen Zuwachs auch ein qualitativer einhergeht. Das bleibt Gegenstand zukünftiger Analysen. Dokumentation: Vera Müller, auf der Grundlage des DFG-Förderatlas 2015 838 CHINA Forschung & Lehre 10|15 Neue Strukturen für das Hochschulsystem in China Akademikerarbeitslosigkeit versus Fachkräftemangel | T H O M A S S C H M I D T - D Ö R R | 2014 wurde in China eine große Reform des tertiären Bildungswesens auf den Weg gebracht. Es soll aus zwei gleichberechtigten Säulen bestehen: der klassischen Universitätsausbildung einerseits und der berufsbildenden Hochschulausbildung andererseits. Ein Hochschulsystem im Umbruch. D as chinesische HochschulweDie chinesische Wirtschaft hat sich von sen ist seit Mitte der 1990er den Zeiten der Kommandowirtschaft Jahre stark gewachsen: Die eben ein gutes Stück entfernt. Gesamtzahl der Studierenden hat sich Bereits seit mehr als fünf Jahren hain den vergangenen 20 Jahren verachtben Hochschulabsolventen Schwierigfacht; und mit etwa 34,6 Millionen Stukeiten, adäquate Stellen zu finden. Öfdierenden verfügt China über das mit fentlichkeit und Regierung verfolgen die Abstand größte Hochschulsystem der Entwicklung mit großer AufmerksamWelt. Der Zugang zur tertiären Bildung keit und Sorge. Mit dem Rückgang des liegt bei mehr als 34,5 Prozent eines Wirtschaftswachstums auf zuletzt „nur“ Jahrgangs, ein für ein Schwellenland im sieben Prozent verschärft sich die Lage. internationalen Vergleich sehr beachtlicher Wert. »Das Hochschulsystem ist Die rasche Entwicklung durch das schnelle Wachstum wurde im Rahmen mehrerer überdehnt.« Fünfjahrespläne mit umfangreichen Investitionen der chinesischen Zentral- und Provinzregierungen 2014 drängten 7,26 Millionen Hochrealisiert. Sie hat aber auch ihre Schatschulabsolventen auf den Arbeitsmarkt tenseiten. Das Hochschulsystem ist – ein neuer Rekord. Von ihnen finden durch das schnelle Wachstum überdehnt immer mehr keinen Job oder nur einen, und hat mit Qualitätsproblemen zu der nicht ihrer Ausbildung entspricht. kämpfen. Auch ist der Arbeitsmarkt für Offiziell beträgt die ArbeitslosenquoAkademiker nicht in demselben Tempo te unter den Hochschulabsolventen gewachsen wie die Zahl der Absolvensechs Monate nach dem Abschluss 15 ten. Nicht einmal das langjährige WirtProzent. Es gibt aber Experten, die die schaftswachstum von jährlich mehr als tatsächliche Quote auf das Doppelte zehn Prozent konnte auf Dauer den reischätzen. Die Situation ist paradox, bungslosen Übergang in den Beruf gadenn die allgemeine Arbeitslosigkeit in rantieren. Die Zahl der jährlichen Erstden Großstädten liegt bei nur sieben semester lässt sich durch einen FünfjahProzent, und in vielen Bereichen der resplan festlegen, nicht aber der Einstieg Wirtschaft besteht zudem Fachkräfteder Hochschulabsolventen in den Beruf. mangel. AUTOR Dr. Thomas Schmidt-Dörr leitet die Außenstelle Peking des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) seit 2012. Die Außenstelle besteht seit 1994 und hat zurzeit zwölf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Mit dieser Entwicklung zerschellt für eine wachsende Zahl junger Chinesen ein zentraler Teil des von Parteichef Xi Jinping so gerne bemühten chinesischen Traums, zumindest ist er trügerisch geworden: der Traum vom sozialen Aufstieg durch Bildung. Der Zugang zur Universität galt traditionell als Garantie und Schlüssel für den beruflichen Erfolg und ein besseres Leben. Dieser Traum motiviert chinesische Eltern, ihre Kinder durch jahrelangen Drill auf die nationale Hochschulzugangsprüfung vorzubereiten – die Gaokao – und ihnen dafür viele Freiheiten vorzuenthalten, die Gleichaltrige etwa in Deutschland haben. Da die Rechnung „Studienplatz = guter Job = Zugang zum Mittelstand = Teilhabe an der Wohlstandsentwicklung“ häufig nicht mehr aufgeht, denken immer mehr Eltern um und schicken – wenn sie es sich leisten können – ihre Kinder zum Studium ins Ausland. Stellenmangel für Hochschulabsolventen ist neben dem wachsenden Mittelstand zweifellos ein wesentlicher Faktor für die nach wie vor steigende Zahl junger Chinesinnen und Chinesen an ausländischen Hochschulen. Gleichzeitig mehrt sich Kritik an der chinesischen Hochschulausbildung: Sie gilt als zu theorielastig. Ein größerer Praxisbezug wird gefordert. Aufwertung der praxisbezogenen Hochschulbildung Dabei mangelt es nicht nur an Stellenangeboten für Hochschulabsolventen; diese sind zudem unzureichend auf die Anforderungen des Arbeitsmarktes vorbereitet: Ihre Qualifikationen entsprechen nicht der Nachfrage nach ausgebildeten Fachkräften. Es ist zu erwarten, dass sich dieses Problem in dem Maß verschärfen wird, in dem sich Chi- CHINA 839 Foto: picture-alliance 10|15 Forschung & Lehre na als Wirtschaftsstandort zum oberen Teil der Wertschöpfungskette hin orientiert. Denn dafür wird eine größere Zahl gut ausgebildeter Fachkräfte benötigt. Eine große Reform des tertiären Bildungswesens, die der Staatsrat 2014 auf den Weg gebracht hat, soll die Wende bringen. Der Plan mit dem Titel „Beschleunigung der Entwicklung moderner Berufsbildung“ schließt eine Entwicklungsstrategie 2014 bis 2020 für den Bereich „Technical and Vocational Education and Training“ (TVET) ein. Ziel der Reform ist es, die praxisbezogene Hochschulbildung und den Berufsbildungssektor insgesamt zu stärken wird und für den es in Deutschland keine Entsprechung gibt, führt jedoch bisher ein eher wenig beachtetes Dasein und hat ein großes Imageproblem. Der Hochschulzugang zur VHE ist bisher nicht einheitlich geregelt, anders als bei der akademischen Ausbildung mit der einheitlichen Zugangsprüfung Gaokao. Während ein Bachelorstudium in China vier Jahre dauert, bieten die berufsbildenden Hochschulen, die man als Berufsbildungs-Colleges bezeichnen kann, maximal dreijährige Studiengänge an. Sie führen zu Abschlüssen, die unterhalb des Bachelorniveaus liegen. Schwerwiegend ist das Imageproblem des Berufsbildungssektors. Es führt dazu, dass die VHE nur als Auffang»Schwerwiegend ist das Imagebecken für Schüler problem des Berufsbildungssektors.« gilt, die es nicht in die akademische Ausbildung schaffen. Die und aufzuwerten. Der tertiäre BildungsUrsachen für diese Wahrnehmung hasektor soll in China künftig aus zwei ben viel damit zu tun, dass dieser Sektor gleichberechtigten Säulen bestehen: der von der Regierung vernachlässigt wird, klassischen Universitätsausbildung mit während in den akademischen Sektor Bachelor-, Master- und PhD-Abschlüsumfangreiche Investitionen fließen. Es sen einerseits sowie der berufsbildenfehlen häufig qualifizierte Lehrkräfte den Hochschulausbildung andererseits. sowie eine moderne Ausstattung, und Die institutionellen Träger beider Säudie Industriebeteiligung ist gering. Eine len sind Hochschulen. wichtige Rolle spielt aber auch die chiBerufsbildende Hochschulen als Teil nesische Bildungskultur, die theoretides tertiären Bildungssystems gibt es in sche Aneignung von Wissen durch UnChina auch heute schon. Dieser Beterricht traditionell überbewertet und reich, der auf Englisch als „Vocational Handarbeit sowie körperliche Arbeit Higher Education“ (VHE) bezeichnet gering schätzt. Die Ziele der vom Staatsrat beschlossenen Reform sind vor diesem Hintergrund zweifellos als ambitioniert zu bezeichnen. Neue berufsbildende Bachelorabschlüsse An den Berufsbildungs-Colleges soll es weiterhin nur dreijährige Studiengänge geben. Dagegen soll eine neue Klasse von Hochschulen die neuen berufsbildenden Bachelorabschlüsse anbieten. Der Strategieplan betont, dass es sich hierbei um eine eigenständige Klasse von Hochschulen handeln soll. Diese – auf Deutsch etwa „Berufsbildende Bachelorhochschulen“ (BBHS) – sind Hochschulen der akademischen Säule zwar gleichgestellt, verfolgen aber ein anderes Ausbildungs- und Entwicklungsmodell und sind anders organisiert als diese. Die BBHS sollen sich vor allem auf die Ausbildung von Fachkräften für folgende Wirtschaftsbereiche konzentrieren: moderne Landwirtschaft, fortgeschrittene Fertigungstechnik, Dienstleistungen, strategisch wichtige Industrien, Energie, Transport, Meeresindustrie, Sozialmanagement und Kreativindustrie. 600 Hochschulen, die derzeit zur akademischen Säule zählen, sollen in berufsbildende Bachelor-Hochschulen umgewandelt werden. Diese Nachricht hat nicht nur national, sondern auch im internationalen Bildungsbereich für Schlagzeilen gesorgt. Dabei wurde die neue Klasse der 840 CHINA Forschung & Lehre 10|15 Bildungsmarktdaten VR China 2014 Bevölkerungsdaten Bevölkerungszahl absolut (2013) Bevölkerungsdichte (2013, Einwohner/km2) Bevölkerungswachstum pro Jahr (2013, in %) Urbanisierungsgrad (2013, in %) 1,38 Mrd. 145 0,5 53 Ökonomische Daten BIP (2013, in US-Dollar) BIP pro Kopf in KKP (2013, in US-Dollar) Anteil am globalen BIP (2013, in %) Wirtschaftswachstum (2013, in %) Inflation (2013, in %) Knowledge Economy Index (KEI) (2012) 9.240 Mrd. 11.907 15,43 7,7 2,6 Rang 84 Daten zum Hochschul- und Bildungswesen Bildungsausgaben pro Jahr (2013, in % des BIP) Gesamtgesellschaftliche Bildungsausgaben (2013, in CNY) Anzahl der Hochschulen gesamt (2013) Hochschultypen mit Anzahl der Hochschulen Hochschulen mit vierjährigen grundständigen Studiengängen Berufsbildende Hochschuleinrichtungen Institutionen die Masterabschluss oder Promotion anbieten Anzahl der wiss. Mitarbeiter und des Lehrpersonals an den Hochschulen (2013) Immatrikulationsquote (2013, in %) Eingeschriebene Studierende Frauenanteil an Studierenden (2013, in %) Studienabschlüsse (2013) Absolventen nach Abschlussarten Bachelor’s Degree Master’s Degree Doctorate Anteil ausländischer Studierender (2013, in %) Im Ausland Studierende (2013, Anzahl gesamt) Im Ausland Studierende (2013, Anteil an Studierenden gesamt in %) Die fünf beliebtesten Zielländer für Studierende 1. USA 2. Australien 3. Großbritannien 4. Japan 5. Kanada 5,9 3036,5 Mrd. 2.491 1.170 1.321 830 2,3 Mio. 34,5 34,6 Mio. 50,7 9,4 Mio. 3.130.415 457.808 51.714 0,3 712 157 2,1 Quellen: International Monetary Fund | UNESCO Institute for Statistics | Wissenschaft weltoffen | World Bank | MOE BBHS häufig als „Polytechnics“ oder als „Fachhochschulen“ übersetzt. Inwieweit sie dem Anspruch deutscher Fachhochschulen gerecht werden, „angewandte Wissenschaft“ zu betreiben, muss die Praxis aber erst noch zeigen. Die chinesische Bezeichnung spricht, wörtlich übersetzt, jedenfalls von Hochschulen für angewandte Technologie und nicht für angewandte Wissenschaft, was auch auf Chinesisch einen großen Unterschied macht. Die erste Gruppe der BBHS sollte eigentlich noch 2014 mit der Transformation beginnen. Bis heute ist nicht klar, welche 600 Hochschulen umgewandelt werden sollen. Das Bildungsministerium denkt insbesondere an Einrichtungen, die erst seit wenigen Jahren vierjährige Bachelorstudiengänge anbieten dürfen und so vom Berufsbildungs-College zu einer akademischen Hochschule aufgestiegen sind. Dies mag naheliegend sein. Es ist dennoch festzuhalten, dass diese Hochschulen nicht automatisch über die Expertise und den Lehrkörper für berufsbildende Studiengänge verfügen. Unklar ist nicht nur, welche Hochschulen betroffen sind. Unklar ist auch, wie die Umwandlung funktionieren soll, wie das neue Hochschulmodell wirklich aussieht und wodurch sich berufsbildende Bachelorstudiengänge auszeichnen sollen. All das muss sich im Lauf der Reformierung erst noch zeigen. Da China zum Betrieb berufsbildender Hochschulen wesentliche Teile des Knowhows fehlen, soll dieses nach den Vorstellungen der Regierung importiert und im Rahmen internationaler Zusammenarbeit auf chinesische Verhältnisse übertragen werden. Auf Regierungsebene hat das Bildungsministerium hierzu bereits Politikdialoge mit Deutschland, Großbritannien und den Niederlanden vereinbart. Aber auch die USA und weitere Staaten stehen auf der Wunschliste. Aus deutscher Sicht ist es zweifellos erfreulich, dass die deutsche Berufsausbildung und das Fachhochschulmodell in China großes Interesse hervorrufen. Allerdings gerät einiges in der Diskussion durcheinander: Häufig wird die duale Berufsausbildung, die in Deutschland überwiegend zum sekundären Bildungs- und jedenfalls nicht zum Hochschulbereich gehört, mit dem praxisbezogenen Studium der Fachhochschulen vermischt. Anders als die duale Berufsausbildung erhebt das Fachhochschulstudium in Deutschland aber den Anspruch wissenschaftlicher Fundierung, was auch in der englischen Bezeichnung „University of Applied Sciences“ zum Ausdruck kommt. Der Berufsbildungsdialog des deutschen und chinesischen Bildungsministeriums (BMBF und MoE) ist auf die duale Berufsausbildung fokussiert. Mit Blick auf die Ausgestaltung der neuen chinesischen berufsbildenden Bachelorstudiengänge ist es aus Sicht des DAAD wünschenswert, das deutsche Fachhochschulmodell mehr in den Fokus zu nehmen. Es wäre doch überraschend, wenn die Absolventen der neuen berufsbildenden Bachelorstudiengänge die von der Industrie benötigten Facharbeiter von morgen wären. Die Reform des tertiären Bildungsbereichs wird tiefgreifende Folgen haben: Nur noch ein Viertel der etwa 2 500 vom Bildungsministerium anerkannten chinesischen Hochschulen wird eine wissenschaftliche Ausbildung, ein weiteres Viertel berufsbildende Bachelorstudiengänge anbieten. Die restliche Hälfte der tertiären Bildung wird wie bisher auf Berufsbildungs-Colleges entfallen. Es bleibt abzuwarten, inwieweit es gelingen wird, die chinesischen Mittelschüler und vor allem ihre Eltern davon zu überzeugen, sich zum neuen „Professional Gaokao“ anzumelden, über das der Zugang zu den berufsbildenden Bachelorhochschulen erfolgen wird. Der Kampf um einen Studienplatz an den Hochschulen mit akademischer Ausrichtung dürfte sich zumindest vorübergehend erheblich verschärfen. Ausschreibung „Wissenschaftsstiftung des Jahres“ Die Deutsche Universitätsstiftung und die Dr. Jürgen Rembold Stiftung zur Förderung des bürgerschaftlichen Engagements loben gemeinschaftlich einen Preis für die Wissenschaftsstiftung des Jahres aus. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. Er wird je zur Hälfte von der Deutschen Universitätsstiftung und der Dr. Jürgen Rembold Stiftung getragen. Hinter den nahezu 3.000 Wissenschaftsstiftungen in Deutschland stehen vielfach Stifterpersönlichkeiten, die aufgrund von Dankbarkeit, Wissens- und Forschungsdrang, erkanntem Förderbedarf oder philanthropischen Motiven eine Stiftung ins Leben gerufen haben. Mit dem Preis „Wissenschaftsstiftung des Jahres“ soll die öffentliche Aufmerksamkeit auf das Thema Wissenschaftsstiftungen gelenkt werden. Die öffentliche Würdigung und Hervorhebung der Wissenschaftsstiftung soll als „Best-practice“-Beispiel dienen, motivierend auf potentielle Stifter, Förderer, Zustifter, Erblasser und Sponsoren wirken und zur Nachahmung und Gründung weiterer Stiftungen anregen. Die Jury besteht aus dem Präsidium der Deutschen Universitätsstiftung und dem Vorstand der Dr. Jürgen Rembold Stiftung. Der Preis wird vergeben auf der Gala der Deutschen Wissenschaft am 4. April 2016 im Konzerthaus am Gendarmenmarkt in Berlin. Bisherige Preisträger: 2014 Stiftung zur Förderung der universitären Psychoanalyse 2015 Carl Zeiss Stiftung Vorschläge mit Begründung können bis zum 30.11.2015 bei der Deutschen Universitätsstiftung zu Händen Frau Cornelia Kliment Tel.: 0228/90266-43 Fax: 0228/90266-97 [email protected] eingereicht werden. 842 LÄNDERVERGLEICH Forschung & Lehre 10|15 Wissenschaftsminister der Länder Eine Übersicht Baden-Württemberg Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Theresia Bauer Bündnis 90/Die Grünen Bayern Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst Dr. Ludwig Spaenle CSU Berlin Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft Sandra Scheeres SPD Brandenburg Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur Prof. Dr.-Ing. Dr. Sabine Kunst SPD Bremen Die Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Verbraucherschutz Prof. Dr. Eva Quante-Brandt SPD Hamburg Behörde für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung Katharina Fegebank Bündnis 90/Die Grünen Hessen Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst Boris Rhein CDU Mecklenburg-Vorpommern Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur Mathias Brodkorb SPD Niedersachsen Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur Dr. Gabriele Heinen-Kljajic Bündnis 90/Die Grünen Nordrhein-Westfalen Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung Svenja Schulze SPD Rheinland-Pfalz Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur Vera Reiß SPD Saarland Ministerpräsidentin und Staatskanzlei Annegret Kramp-Karrenbauer CDU Sachsen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst Dr. Eva-Maria Stange SPD Sachsen-Anhalt Ministerium für Wissenschaft und Wirtschaft Hartmut Möllring CDU Schleswig-Holstein Ministerium für Soziales, Gesundheit, Wissenschaft und Gleichstellung Kristin Alheit SPD Thüringen Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft Wolfgang Tiefensee SPD Das Wissenschaftszentrum Bonn lädt herzlich zur Ausstellung „Schrödingers Katze“ von Studierenden des Fachbereichs Bildende Kunst der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft ein. VERNISSAGE 29. Oktober 2015 // 19.30 Uhr Begrüßung: Ulrike Lenk, Geschäftsführerin des Wissenschaftszentrums Bonn Dirk Vianden, Kanzler der Alanus Hochschule Einführung: Prof. Michael Reisch, Alanus Hochschule AUSSTELLUNGSORT Wissenschaftszentrum Bonn Ahrstraße 45 // 53175 Bonn-Bad Godesberg AUSSTELLUNGSDAUER 30. Oktober 2015 bis 14. Januar 2016 ÖFFNUNGSZEITEN Montag bis Freitag: 8.00 bis 19.00 Uhr Samstag, Sonntag und Feiertage: geschlossen Ein Kooperationsprojekt des Wissenschaftszentrums Bonn und der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft Eintritt frei Titelbild: M. Zajac, Ohne Titel, C-Print, 102 x 200cm, 2013 ALANUS HOCHSCHULE FÜR KUNST UND GESELLSCHAFT ALANUS UNIVERSITY OF ARTS AND SOCIAL SCIENCES Bildende Kunst — Schauspiel — Eurythmie — Kunsttherapie — Architektur — Lehramt Kunst Pädagogik — Heilpädagogik — Kindheitspädagogik — BWL — Philosophie — www.alanus.edu www.wzbonn.de www.alanus.edu 844 WA S I S T E I G E N T L I C H … ? Forschung & Lehre 10|15 Was ist eigentlich Konnektomik? Kartierung der Nervenzellnetzwerke des Gehirns | M O R I T Z H E L M S T A E D T E R | Das Netzwerk von Nervenzellen im Gehirn ist an Komplexität, Möglichkeitsreichtum und Packungsdichte durch kein bisher bekanntes System zu überbieten. Hirnforscher haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Kommunikationsarchitekturen zu entschlüsseln. D enken wir ans Gehirn, was erscheint uns? Farbige Bilder, die Aktivitätsmuster auf die Oberfläche der Hirnrinde projizieren und uns die Verortung von Sehen, Hören, Fühlen, Glauben zu erlauben scheinen? Oder Nervenzellen, diese weitverzweigten, elektrisch aktiven, zumeist lebenslang funktionierenden zellulären Wunderwerke? Oder der konzeptionelle Schleier von Bewusstsein und seinen Varianten? Welches Bild machen Sie sich vom Gehirn? Das menschliche Gehirn wird von ungefähr 85 Milliarden Nervenzellen konstituiert – eine beeindruckende Zahl. Eine andere Zählung ist jedoch noch viel beeindruckender: jede Nervenzelle kommuniziert direkt über synaptische Verbindungen mit ungefähr 1 000 anderen Nervenzellen. Das hieraus entstehende Netzwerk ist an Komplexität, Möglichkeitsreichtum und Packungsdichte durch kein bisher bekanntes System zu überbieten. Der Blick auf diese Nervenzellnetzwerke des Gehirns, deren präzise Kartierung, die Erforschung ihrer Struktur und Regeln, ist wieder ins Zentrum der Hirnforschung gerückt. Erst durch neue Technologien ist es in den letzten zehn Jahren realistisch geworden, Nervenzellnetzwerke in ihrer Komplettheit zu vermessen. Die Entwicklung solcher AUTOR Dr. Moritz Helmstaedter ist Direktor am Max-Planck-Institut für Hirnforschung in Frankfurt. schlüsseln wollen, müssen wir also diesen immens verworrenen Kabeln folgen und die Kontaktstellen zwischen den Nervenzellen ausfindig machen. In nur einem kubischen Millimeter NervengeTechnologien, die Skalierung ihrer Effiwebe stecken rund zehn Kilometer zienz und die Erkenntnisübung zur Nervenzellkabel und eine Milliarde SyNutzung solcher Daten für neurowisnapsen! senschaftliche Fragen: Das hat zur NaDie einzige Technik, die uns bisher mensschöpfung „Connectomics“ geführt. die Darstellung solch dicht gepackter Nervenzellen kommunizieren über Strukturen erlaubt, ist die ElektronenSynapsen; der Großteil der Kommunimikroskopie. Erst im letzten Jahrzehnt kationspartner einer Nervenzelle liegt wurde es aber möglich, hochaufgelöste aber nicht in deren direkter NachbarBilder des Nervenzellgewebes auch schaft. Vielmehr sind rund zwei Drittel über für das Nervensystem große Disder synaptisch kontaktierten Nerventanzen (also hunderte Mikrometer bis zellen in großer Distanz zueinander – Millimeter) dreidimensional zu vermesbeim menschlichen Gehirn oft Zentisen. Hierfür waren Automatisierungen meter weit entfernt in der anderen vonnöten, die von Forschern der MaxHirnhälfte. Um über solche EntfernunPlanck-Gesellschaft, sowie in den USA gen spezifisch andere Nervenzellen zu von Laboren an der Harvard-Universität und dem HowardHughes-Medical Insti»In nur einem kubischen Millimeter tute unabhängig entwickelt wurden. Kurz geNervengewebe stecken rund zehn sagt wird ein GehirnKilometer Nervenzellkabel und eine Gewebsstück wie bei Milliarde Synapsen.« einer Biopsie entnommen, dann chemisch fixiert, mit Schwermekontaktieren, bilden Nervenzellen Kabel tallen angefärbt und in Plastik eingeaus, dünne Membranschläuche, die ohbettet. Dieser Block aus erhärtetem Gene Unterbrechung bis zum Ziel laufen, hirngewebe wird dann mit einem Rassich unterwegs stark verzweigen und terelektronenmikroskop abgetastet, das dabei zahlreiche weitere Nervenzellen entstandene Bild gespeichert und die synaptisch kontaktieren. Diese Kabel, eben dargestellte Gewebsschicht durch Axone, sind unglaublich dünn, rund 50ein Diamantmesser oder einen Ionen100 Nanometer im Durchmesser, also strahl abgehobelt. Dann folgt das rund 1 000-mal dünner als ein menschnächste Bild, der nächste Schnitt. liches Haar. Nur mit Hilfe dieser extrem Zehntausende solcher Schnitte spädicht gepackten hochverzweigten Nerter, nach Monaten kontinuierlicher Exvenzellkabel können Nervenzellen es perimente im Keller der betroffenen Inschaffen, ihre große Schar von Kommustitutionen sind dann viele Terabyte nikationspartnern direkt zu erreichen. große Bilddatensätze auf den FestplatWenn wir als Wissenschaftler nun ten. Diese müssen analysiert werden. diese Kommunikationsnetzwerke entZiel ist ja, aus den Bilddaten die WA S I S T E I G E N T L I C H … ? Foto: Helmstaedter et al., 2013; © Max Planck Institute for Brain Research 10|15 Forschung & Lehre Das erste Säugetierkonnektom: die Vernetzung von rund 1 000 Nervenzellen in der Maus-Netzhaut. teomik und die Metabolomik vorgenommen, ganze Karten von Proteinen oder Stoffwechselprodukten routinemäßig aufzunehmen. Wie steht hier die Konnektomik im Vergleich? Das Gehirn in seiner Nutzung der gesamten räumlichen Skala von Nanometer-dünnen Prozessen bis zu Zentimeter-großen dreidimensionalen Säugetiergehirnen stellt uns vor besondere Herausforderungen. Der oben dargestellte Messansatz kann mit Recht als „mikroskopische Konnektomik“ be- Synapsen den richtigen Nervenzellen zuzuordnen. Dieses Analyseproblem stellt sich als ungefähr 1 000-mal aufwändiger dar als die Bilddatenaufnahme, so dass aktuell vor allem in die Verbesserung der Bildanalysemethoden investiert wird. Hierzu werden Maschinenlernverfahren angewandt, und der Beitrag menschlicher Analyse ist weiterhin entscheidend. Warum spricht man von „Kon»Die Kartierung des Gehirns nektomik“, warum „-omik“? Mehmit zellulärer Auflösung ist rere Forschungsfelder haben mit eine Jahrhundertaufgabe.« dem Namenszusatz „-omik“ ihr kartographisches, auf extrem große Datenmengen ausgerichtetes Unternehzeichnet werden: Der bisher größte men unterstrichen: insbesondere die Kartierungserfolg gelang uns mit dem Genomik mit dem Ziel, ganze Genome lokalen Konnektom der Retina eines routinemäßig zu vermessen. Hier wurde Säugetiers, der Maus. Aber hier handelte in den vergangenen 40 Jahren die es sich um ein Körnchen Hirngewebe Messgeschwindigkeit ungefähr milliarvon rund 0,1 Millimeter Kantenlänge. denfach verbessert. War eine 200Dieses enthielt rund 1000 Nervenzellen, Basen Sequenz noch das Thema einer wir kartierten rund eine Viertel Million ganzen Doktorarbeit in den 1970er JahNervenzellkontakte. Auch wenn dies ren, wird heute in einer Woche eine nach Jahrzehnten ein methodischer ganzes menschliches Genom mit drei Durchbruch für die mikroskopische Milliarden Basenpaaren routinemäßig Konnektomik war, sind wir noch um analysiert. Ebenso haben sich die Proden Faktor eine Million von einem ge- 845 samten Mäusegehirn entfernt. Und dieses ist dann nochmals rund eine Million mal kleiner als ein menschliches Gehirn. Damit sind die Skalen klar: Die Kartierung des Gehirns mit zellulärer Auflösung ist eine Jahrhundertaufgabe. Da diese mikroskopischen Ansätze noch sehr auf kleine Volumina beschränkt sind und diese Methoden nur an fixierten, nicht mehr lebendigem Hirngewebe durchgeführt werden können, hat sich parallel die „makroskopische“ Konnektomik das Ziel gesetzt, mit nicht-invasiven Bildgebungsverfahren die wesentlichen Kommunikationsarchitekturen des menschlichen Gehirns zu entschlüsseln. Hier finden Varianten der Magnetresonanztomographie Anwendung, die es erlauben, mit einer Auflösung von rund einem Kubikmillimeter die Hauptrichtungen der Bündel von Nervenzellkabeln zu vermessen. Dass die mikroskopischen und makroskopischen Konnektomik-Ansätze noch einer riesigen Skalenlücke gegenüberstehen, um die Daten in direkten Bezug zu setzen, ist offensichtlich: Was für die makroskopische Bildgebung ein einzelner Bildpunkt, ist für die mikroskopische Analyse bis heute noch nicht erreicht: die Vermessung eines kubischen Millimeters Hirngewebe, der 100 000 Nervenzellen enthält. Welche Erkenntnishoffnungen rechtfertigen solchen immensen Forschungsaufwand? Konnektome sollen uns Neurowissenschaftlern endlich Hinweise liefern, wie insbesondere die Großhirnrinde „rechnet“. Wir wollen quantitativ verstehen, wie Erlebnisse und Eigenschaften der Welt ins Gehirn eingeprägt werden. Und schließlich steht die Vermutung im Raum, dass einige psychiatrische Erkrankungen Konnektomerkrankungen sind. Das gilt es mit aller Energie zu klären. So ist die Konnektomik eine der aufregendsten, technologisch extrem herausfordernden offenen Erkenntnisflanken der Hirnforschung. Nur durch die Zusammenarbeit von Physikern, Computerwissenschaftlern, Biologen und Medizinern sind Fortschritte möglich. Die Konnektomik ist damit auch ein Paradebeispiel für ein Forschungsthema, in dem althergebrachte Fakultätsgrenzen ihre Bedeutung verlieren – und nur moderne Strukturen einer zumindest auf der Ebene der Graduiertenausbildung gesamtnaturwissenschaftlichen Fakultätsidentität eine Chance im internationalen Wettbewerb haben. 846 FORSCHUNG Forschung & Lehre 10|15 Ergründet und entdeckt Homo naledi E in internationales Wissenschaftlerteam unter Beteiligung des MPI für evolutionäre Anthropologie hat in einer Höhle in Südafrika die fossilen Überreste einer bisher unbekannten Menschenart entdeckt. Bei der Entdeckung, die aus mehr als 1550 inventarisierten Fossilienteilen besteht, handelt es sich um den bisher größten zusammengehörigen Fund fossiler menschlicher Überreste auf dem afrikanischen Kontinent. Das Forschungsteam hat bislang die Überreste von mindestens 15 Individuen derselben Art geborgen. Der neue Verwandte des modernen Menschen heißt Homo naledi, benannt nach der Rising Star-Höhle, in der die Fossilien im Jahr 2013 gefunden wurden. „Naledi“ bedeutet „Stern“ auf Sosotho, einer in der Region gesprochenen Sprache. Homo naledi ähnelt den Wissenschaftlern zufolge den frühesten Vertretern unserer Gattung, zeige aber auch einige überraschende menschenähnliche Eigenschaften. Diese Kombination unterscheide ihn von allen bisher bekannten Menschenarten. Er hatte ein winziges Rekonstruktion des Gesichts von Homo naledi Foto: Mark Thiessen/ National Geographic via AP; picture-alliance Gehirn von der Größe einer Orange, einen sehr grazilen Körperbau, war im Durchschnitt etwa 1,50 Meter groß und wog etwa 45 Kilogramm. Die Zähne der neuen Menschenart sowie die meisten anderen Eigenschaften ihres Schädels ähnelten denen der frühesten Vertreter unserer Gattung (z.B. Homo habilis), die Schultern dagegen eher denen von Menschenaffen. Überraschenderweise seien die Finger von Homo naledi stärker gebogen als die der meisten anderen frühen Ho- mininen. Das deute darauf hin, dass er klettern konnte. Im Gegensatz dazu seien seine Füße kaum von denen eines modernen Menschen zu unterscheiden. Dies und seine langen Beine zeigten, dass er lange Strecken zu Fuß zurücklegen konnte. Aus den Umständen seiner Entdeckung folgerten die Forscher, dass dieser eher primitiv wirkende Hominine seine Toten bewusst beseitigt hat – ein Verhalten, das bisher als für den Menschen einzigartig betrachtet wurde. Die Fossilien wurden in einem tief gelegenen Raum gefunden, der immer von den anderen Kammern isoliert und zur Oberfläche hin niemals direkt offen gewesen sei. Der Ort sei so entlegen gewesen, dass von den mehr als 1 550 geborgenen Fossilienteilen nur etwa ein Dutzend nicht homininen Ursprungs gewesen sei. Dabei handelte es sich um Überreste von Mäusen und Vögeln, die zufällig in die Kammer gerieten. MPI für evolutionäre Anthropologie Leipzig; L.R. Berger et al., DOI: 10.7554/eLife.09560 Mehr Zeit für Behandlung I n deutschen Arzt- und Zahnarztpraxen ist durchschnittlich 96 Tage pro Jahr eine Person mit der Bewältigung bürokratischer Vorgaben beschäftigt. Das geht aus dem Bericht „Mehr Zeit für Behandlung“ hervor, den das Statistische Bundesamt im Auftrag des Nationalen Normenkontrollrates erstellt hat. Demnach werden pro Jahr mehr als 2 800 Überweisungen, 600 Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen und 300 Heilmittelverordnungen ausgestellt. Das allein entspreche 16,5 Personentagen im Jahr. Hinzu kämen Behandlungspläne und zahlreiche weitere Informationspflichten. Laut Statistischem Bundesamt entstehen durch den Aufwand an Informationspflichten Bürokratiekosten von jährlich über vier Milliarden Euro. Mit 20 Handlungsempfehlungen will der Bericht Ärzten und Zahnärzten helfen, unnötige Bürokratie zu vermeiden. Eine wesentliche Rolle spiele dabei der intelligente Einsatz von IT oder auch die Weiterentwicklung von Formularen. Hirndoping D er Anteil der Studierenden, die zum „Hirndoping“ greifen, also Medikamente und/oder illegale Drogen einnehmen, um das Studium (besser) zu bewältigen, ist mit sechs Prozent nahezu unverändert. Das geht aus ei- ner repräsentativen Befragung des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) hervor. Die Quote Studierender, die mit frei verkäuflichen Mitteln (Koffeintabletten, Energy Drinks, Vi- taminpräparaten, Schlafmitteln etc.) versuchen, das Studium besser zu bewältigen, ist mit acht Prozent etwas größer. Diese Studierenden werden als „Soft-Enhancende“ bezeichnet. „Soft-Enhancement“ ist unter Studentin- nen mit zehn Prozent etwas häufiger zu beobachten als unter Studenten (sechs Prozent). Die Befragung wurde im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit im WS 2014/15 durchgeführt. Im Gleichgewicht D as Gleichgewichtsorgan sorgt dafür, dass einem Jogger beim Laufen nicht schwindelig wird und er Kopfund Augenbewegungen beim Joggen unbewusst ausgleicht. Am Beispiel der Kaulquappen konnte ein internationales Forscherteam nun zeigen, wie es dem Sensor, nämlich den Haarsinneszellen im Innenohr, gelingt, kleine sowie große Bewegungen wahrzunehmen und die jeweils angemessenen Gegenbewegungen auszulösen. Das Gleichgewichtsorgan von Kaulquappen funktioniert nach demselben Prinzip wie das von Menschen. Die einzelnen Bauteile, d.h. die Haarsinneszellen und auch das Rückenmark, sind beinahe identisch aufgebaut. Sobald sich die Kaulquappe bewegt, senden Nervenzellen im Rückenmark elektrische Impulse aus. Sobald die Haarsinneszellen weniger sensitiv sind, können sie große Reizamplituden, wie sie beim Schwimmen im Innenohr der Kaulquappe entstehen, wahrnehmen und die entsprechenden Signale senden, die ein angemessenes Gegensteuern veranlassen. Gesteuert wird der Prozess über das Rückenmark, das quasi ankündige, auf welche Bewegung sich das Gleichgewichtsorgan einstellen muss. Das zeige, wie wichtig das Zusammenspiel verschiedener neuronaler Komponenten, in diesem Fall von Rückenmark und Hirnstamm, sei. Boris Chagnaud et al., DOI: 10.1038/NCOMMS8982 847 FORSCHUNG 10|15 Forschung & Lehre Weltkarte der Baumdichte R und drei Billionen Bäume gibt es auf der Erde, diese Zahl übertrifft frühere Schätzungen um das Siebenbis Achtfache. Zu diesem Ergebnis kommt ein internationaler Forschungsverbund unter Beteiligung von Ökologen der Universität Bayreuth in einer weltweiten Kooperation. Die Wissenschaftler gehen aufgrund von Untersuchungen ausgewählter Flächen in mehr als 50 Ländern der Erde allerdings davon aus, dass derzeit jährlich mehr als 15 Milliarden Bäume gefällt werden. Aus den internationalen Forschungsarbeiten ist die erste Weltkarte hervorgegangen, die über die Dichte der Baumbestände in allen Kontinenten detailliert Auskunft gibt. Dafür wurden rund 421 000 Einzelmessungen aus Regionen ausgewertet, die sich hinsichtlich ihrer klimatischen Verhältnisse, ihrer Böden und Vegetationen klar unterscheiden (Tropen, gemäßigte Breiten, Steppen- und Wüstenregionen). Demnach wachsen 1,39 Billionen Bäume in tropischen und subtropischen Wäldern, 740 Milliarden Bäume sind im Norden Amerikas, Europas und Asiens zuhause und 610 Milliarden Bäume verteilen sich auf die gemäßigten Klimazonen der Erde. Die größte Baumdichte in den Wäldern sei allerdings nicht in den Tropen, sondern in kälteren und relativ trockenen Regionen auf der Nordhalbkugel anzutreffen. Hier sind Nadel- bäume angesiedelt, die dem Stress ungünstiger Klimaund Witterungsbedingungen standhalten können und auf engstem Raum zusammen wachsen. Die Untersuchung ergab auch, dass die weltweiten Baumbestände stetig kleiner werden. Die zunehmend intensive Forstwirtschaft und Veränderungen in der Landnutzung infolge der wachsenden Weltbevölkerung seien wesentliche Ursachen dafür, dass die bewaldeten Flächen auf der Erde derzeit pro Jahr um rund 192 000 Quadratkilometer schrumpften. Weltweit sei die Zahl der Bäume, so schätzen die Forscher, seit dem Ende der Jungsteinzeit und dem Beginn von Ackerbau und Viehzucht um rund 46 Prozent zurückgegangen. Andreas Hemp, Universität Bayreuth; T.W. Crowther et al, DOI: 10.1038/nature14967 Nebelwald am Kilimanjaro, dem höchstgelegenen Wald Afrikas. Foto: Andreas Hemp Realistisch oder idealisiert? N utzer präsentieren sich in ihren XING-Profilen realistisch und nicht idealisiert. Das haben Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für Wissensmedien (IWM) herausgefunden. Besitzer von XING-Profilen sollten angeben, wie sie sich tatsächlich einschätzen und wie sie sich gerne sehen würden. Darüber hinaus wurden ihre XINGProfile unabhängigen Gutachtern vorgelegt. Diese bewerteten z.B. deren Extraversion, Gewissenhaftigkeit, Offenheit oder Neigung zu Neurosen. Es zeigte sich, dass diese Fremdeinschätzungen hoch mit den realistischen Selbstzuschreibungen korrelierten, nicht aber mit den idealisierten. Die Wissenschaftler erklärten das damit, dass Nutzer von beruflichen Netzwerken wahrscheinlich wüssten, dass ihre Profile auch von ihren Bekannten gelesen würden. Das führe wohl dazu, dass sie in ihrer Selbstdarstellung realistisch bleiben müssten. Ulrike Cress et al. Vera Müller 848 LESERFORUM Forschung & Lehre 10|15 Zustimmung und Widerspruch Heft 8/15: Schluss mit dem StudentenBashing! Radikales Nachdenken Dem Beitrag von Dr. Christian Dries (S. 605) und vor allem seinem abschließenden Votum, dass nicht Studenten-Bashing, nicht wohlfeile Kulturkritik, sondern die Entwicklung der Kernkompetenz, der Reflexion, das Gebot der Stunde sei, ist voll und ganz zuzustimmen. Ebenso zuzustimmen ist Dries‘ Diagnose, dass die Wissensgesellschaft mitten im Sturm immenser Umwälzungen steht. Das World Wide Web, mit allen Implikationen einschließlich der verschiedenen Sozialen Medien, ist nicht einfach ein neues Medium, sondern eine völlig neuartige Form medialer Vernetzung, vergleichbar der Innovation der Bibliothek. Nicht nur im Jahrhundert-, sondern vielmehr im Jahrtausendmaßstab wird man erkennen müssen, was sich hier verändert, wenn man es denn wirklich begreifen will. Defaitismus und Aggression gegen die, auch bei geringem zeitlichen Abstand im Blick der Lehrenden immer jünger scheinenden Digital-Natives sind eng verwandt. Und beide sind schlechte Ratgeber. Im Hintergrund der Problematik steht aber, vor allem in den Geistes- und Kulturwissenschaften, eine Selbstdepotenzierung, die sich seit mehreren Jahren in Berufungen und Auswahlkriterien niederschlägt. Es gibt mittlerweile einen Mainstream, der die eigene Reflexions- und Irritationskompetenz preisgibt zugunsten möglichst stromlinienförmiger „Anschlussfähigkeiten“ und einer Marktkonformität, der Angleichung an digitale Moden und Tendenzen. Historische und ideengeschichtliche Tiefenschärfe ist weniger attraktiv als kleinformatige Rezepte. Big Data erscheint dann wie ein unabänderlich verhängtes Schicksal. Spieltheorie und Mikroökonomie sollen etwa das Grand Design makroökonomischer Überlegungen ersetzen können. Darin liegt erkennbar eine zentrale Ursache für die Hilflosigkeit der Wirtschaftswissenschaften angesichts der andauernden Finanz- und Wirtschaftskrise. Wer sich derart selbst das Wasser abgräbt, muss sich nicht wundern, wenn es ihm auch objektiv abgegraben wird. Möglichst vollständig an den Zeitgeist adaptierte Sozial- und Geisteswissenschaften wird niemand mehr benötigen. Die umfassend vernetzte Welt fordert ein vernetztes Denken, das den technischen Optionen gewachsen und, im Idealfall, voraus ist. En vogue sind stattdessen Schubladen und die vermeintlich ‚alternativlose‘ Reproduktion von Forschungs- und Argumentationsmustern, die selten in Frage gestellt werden. Man weiß seit Thomas Kuhn um die ‚Struktur wissenschaftlicher Revolutionen‘. Man will sich dem Wagnis der Paradigmenwechsel aber nicht aussetzen, weil dies vielleicht mehr denn je karrierehemmend ist. In der Tat: In einer radikal veränderten Welt tut radikales Nachdenken not. Die Universität ist nach wie vor der bevorzugte Ort, an dem dies geschehen kann. Wo jedenfalls, wenn nicht dort? Dieses Ziel ist aber anspruchsvoller, als man sich dies träumen lassen mag. Es erfordert gleichermaßen up to date zu sein, systematische Argumentationsschärfe und die Kenntnis der Tiefendimensionen der Tradition. So nur kann zwischen vorübergehender Information unterschieden werden: Eine Unterscheidung, die für alle aufgeklärte Wissenschaft zentral bleiben dürfte. Professor Dr. Harald Seubert, Staatsunabhängige Theologische Hochschule Basel verständlich vor dem Hintergrund der Erfahrungen mit dem Krieg und der Nachkriegszeit. Damals war man damit beschäftigt zu überleben und freute sich danach über den wiedergewonnenen Wohlstand. Probleme wie BSE oder Vogelgrippe spielten keine Rolle. „German Angst“ gab es damals nicht, jetzt aber fürchtet man, diesen Wohlstand wieder zu verlieren, und sieht überall Gefahren. 2. Die gewisse Gelassenheit im heutigen Deutschland ist an sich zu begrüßen, aber sie ist nicht nur positiv zu sehen. Es scheint nämlich, dass die Deutschen echte Gefahrenquellen wie Eurokrise oder Energiewende nicht erkennen wollen, sondern sich lieber mit Pseudoproblemen wie Frauenquote oder dem letzten „Tatort“ beschäftigen. Bei den genannten echten Problemen verlässt man sich auf die Kanzlerin, sie wird es schon schaffen, und die Kanzlerin freut sich, dass das Volk sie nicht auf diese Probleme anspricht. Was ist, wenn die Bewältigung der Probleme nicht gelingt? Die Eurokrise hat nämlich das Zeug, das deutsche Volksvermögen zu vernichten, und die Energiewende, Deutschland als Industrieland zu zerstören. Aber das Volk beschäftigt sich lieber mit Unterhaltungssendungen im Fernsehen. 3. Bei allen genannten Artikeln vermisse ich ein Wort über Religion. Religiöse Bindung, Vertrauen auf Gott, kann von Angst befreien, auch von Angst vor dem Tod. Aber im heutigen Westeuropa gilt Religion ja als überholt, ein Relikt aus der Vergangenheit. Der moderne Wissenschaftler kann doch unmöglich religiös sein! In anderen Weltgegenden sieht man das ganz anders. Professor Dr.Stephan Braun, Stockdorf Heft 9/15: Angst Gewisse Gelassenheit Die – sehr guten – Artikel über Angst sollten vielleicht ergänzt werden: 1. Die jetzige Angst in Deutschland wird Agentur 42 | Foto: Axel Stephan Köpfe die Wissen schaffen Das Vermeiden von Spekulationen, die außerhalb unseres bestehenden Wissens liegen, halte ich für fortschrittsfeindlich. Durch Resignation haben wir zu keiner Zeit neue Erkenntnisse erworben. Prof. Dr. med. Dr. h.c. mult. Harald zur Hausen Nobelpreisträger für Medizin 2008 Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg DHV-Ehrenmitglied seit 2010 850 BÜCHER Forschung & Lehre 10|15 Lesen und lesen lassen Bioethik S eit den 1970er Jahren wird Bioethik, von den USA ausgehend (siehe Publikationen von Van Rensselaer Potter und André Hellegers sowie Kennedy Institute of Bioethics an der Georgetown University), weltweit betrieben. Doch der Begriff wurde bereits Mitte der 1920er Jahre von dem in Halle/Saale wirkenden Theologen und Schulmann Fritz Jahr (1895-1953) kreiert. Er stützte sich dabei u.a. auf Montaigne, Herder, Schleiermacher, Schopenhauer und Richard Wagner (merkwürdigerweise wird der zur gleichen Zeit wirkende Albert Schweitzer, der einen ähnlichen Ansatz verfolgte, nicht erwähnt) und formulierte den von ihm, offenbar in Anlehnung an Kant, so genannten „bioethischen Imperativ“: „Achte jedes Lebewesen grundsätzlich als einen Selbstzweck und behandle es nach Möglichkeit als solchen!“ (Die Mittelschule 40 (1926), 604). Dabei sind ausdrücklich, anders als bei Kant, Tiere und Pflanzen eingeschlossen. Natürlich ist es Jahr bewusst, dass das nicht ‚kategorisch’ zu befolgen sein wird, so dass er in Anlehnung an Schleiermacher formuliert, es dürfe kein Leben zerstört werden, „ohne daß ein vernünftiger Zweck damit verbunden sei“ (Kosmos 24 (1927), 2). Der Herausgeber, Florian Steger, fasst kurz das Wirken Jahrs zusammen und führt in die Problematik ein. Während einige der Arbeiten Jahrs bereits in Arnd T. May, Hans-Martin Sass (Hg.): Aufsätze zur Bioethik 1924-1948 (Münster 2013) abgedruckt sind, liegen nun alle bekannten Arbeiten Jahrs, die ursprünglich sehr entlegen publiziert worden waren, bequem zugänglich vor (ein geringfügiger Nachteil ist, dass die für die Begriffsgeschichte wichtigen ersten Publikationen durch Verkleinerung schwer lesbar sind). Jahrs sehr früher Ansatz zur Bioethik hatte zwar keine Wirkung bei seinen Zeitgenossen, doch nach seiner Wiederentdeckung kann er der rezenten Diskussion wichtige Anregungen geben. Außerdem erlauben die Publikationen interessante Studien zum Zeitgeist, umfassen BÜCHER ÜBER WISSENSCHAFT sie doch die Weimarer Republik sowie die Zeit des Nationalsozialismus und der Sowjetischen Besatzungszone, so dass die Lektüre auch zeitgeschichtlich Interessierten empfohlen werden kann. Florian Steger (Hg.): Fritz Jahr – Begründer der Bioethik (1926). 22 Originalarbeiten des protestantischen Theologen aus Halle (Saale). Universitätsverlag Halle-Wit- Jürgen Handke: Handbuch Hochschullehre Digital Leitfaden für eine moderne und mediengerechte Lehre. Tectum Verlag, Marburg 2015, 198 Seiten, 16,95 €. Dorothea Jansen / Insa Pruisken (Hg.): The Changing Governance of Higher Education and Research Multilevel Perspectives. Springer Verlag, Heidelberg 2015, 279 Seiten, 106,99 €. tenberg, Halle 2014, 141 Seiten, 34,80 €. Professor Dr. Gunnar Berg, Universität Halle-Wittenberg Verantwortlich? I st mit unserem Verantwortungsbewusstsein in den letzten Jahrzehnten etwas passiert?“, fragt Maria-Sibylla Lotter, Professorin für Ethik und Ästhetik an der Universität Bochum. Kann man, wie Konrad Paul Liessmann, Professor für Methoden der Vermittlung von Philosophie und Ethik an der Universität Wien, gar vom Ende der Verantwortung sprechen? In 14 Beiträgen loten Wissenschaftler aus verschiedenen Disziplinen, u.a. Peter Bieri, Michael Hagner, Gerhard Roth, Harald Welzer, die vielfältigen Facetten von Schuld und Verantwortung aus. Deren Grundverständnis sowie die Bedeutungsverschiebungen, die sich aus den Erkenntnissen der modernen Wissenschaft ergeben, werden analysiert. Es geht z.B. um die Voraussetzungen, unter denen Verantwortung überhaupt erst übernommen werden kann, oder um die Grenze zwischen individueller und institutioneller Verantwortung. Der Zusammenhang von Willensfreiheit, Schuldfähigkeit und Strafe wird aus Sicht der Hirnforschung und aus juristischer und psychiatrischer Perspektive beleuchtet. Insgesamt findet sich hier eine Vielzahl von Antworten auf die Frage, wer für was verantwortlich ist oder gemacht werden kann. Konrad Paul Liessmann (Hg.): Schuld und Sühne. Nach dem Ende der Verantwortung. Verlag Zsolnay, Wien 2015, 303 Seiten, 19,90 €. Ina Lohaus Martin Kintzinger / Sita Steckel (Hg.): Akademische Wissenskulturen Praktiken des Lehrens und Forschens vom Mittelalter bis zur Moderne. Schwabe Verlag, Basel 2015, 354 Seiten, 98,- €. Hans Joachim Meyer: In keiner Schublade Erfahrungen im geteilten und vereinten Deutschland. Herder Verlag, Freiburg 2015, 776 Seiten, 36,- €. Der Präsident der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Günter Stock (Hg.): Empfehlungen zur Zukunft des wissenschaftlichen Publikationssystems Berlin 2015, 60 Seiten, pdf zumkostenfreien Download unter http://www.bbaw.de/publikationen/neuerscheinungen Stella Elaine Urban: Forschungsbetrug in der Medizin Fakten, Analysen, Präventionsstrategien. Campus Verlag, Frankfurt 2015, 235 Seiten, 34,90 €. Peter Weingart / Gert G. Wagner (Hg.): Wissenschaftliche Politikberatung im Praxistest Verlag Velbrück, Weilerswist 2015, 251 Seiten, 29,90 €. Seminartermine November 2015 DRITTMITTELEINWERBUNG UND -VERWALTUNG Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Berlin Dienstag, 10. November 2015, 10:00-18:00 Uhr Dr.-Ing. Gero Bornefeld, RWTH Aachen, Dezernat Technologietransfer, Forschungsförderung und Karriereentwicklung Referenten: Dr. Beate Scholz, Trainerin und Beraterin, Scholz – Consulting, Training, Coaching Dr. Andre Schlochtermeier, Leiter des EU-Büros des BMBF für das Forschungsrahmenprogramm RA Dr. Martin Hellfeier, Justitiar für Hochschul- und Beamtenrecht im DHV Themen: • EU-Forschungsförderung • Förderung für Wissenschaft und Forschung in Deutschland • Rechtliche Grundlagen zum Umgang mit Drittmitteln • Der Umgang mit Drittmitteln aus Sicht der universitären Verwaltungspraxis HOCHSCHULBESTEUERUNG Geschäftsstelle des Deutschen Hochschulverbandes Bonn Dienstag, 24. November 2015, 10:30-16:00 Uhr Referenten: RA Birgit Ufermann, Justitiarin für Hochschul- und Steuerrecht im DHV Prof. Dr. Rainer Hüttemann, Universität Bonn, Institut für Steuerrecht; Sachverständiger für Steuerfragen im DHV Themen: • Ertrags- und umsatzsteuerliche Aspekte • Einwirkungen des EU-Rechts auf die Umsatzbesteuerung von Hochschulen und steuerliche Fragen bei Forschungskooperationen EMERITIERUNG UND PENSIONIERUNG Wissenschaftszentrum Bonn Donnerstag, 26. November 2015, 10:00-17:00 Uhr RA Birgit Ufermann, Justitiarin für Hochschul- und Steuerrecht im DHV Referenten: RA Dr. Martin Hellfeier, Justitiar für Hochschul- und Beamtenrecht im DHV Reinhild Schwarte, Deutsche Rentenversicherung Rheinland, Düsseldorf Themen: • Beamtenversorgung • Rentenansprüche in der gesetzlichen Rentenversicherung • Beamten- und steuerrechtliche Aspekte Informationen und Anmeldung: Deutscher Hochschulverband, Dr. Ulrich Josten, Rheinallee 18-20, 53173 Bonn Tel.: 0228/90266-34, Fax: 0228/90266-97, [email protected] Die ausführlichen Seminarprogramme finden Sie unter www.karriere-und-berufung.de 852 RECHT Forschung & Lehre 10|15 Entscheidungen E in Student klagte gegen die Hochschule, eine Prüfung noch innerhalb des Diplomstudiengangs absolvieren zu können, da ihm nur noch ein einziger Leistungsnachweis fehle. Die Hochschule lehnte seinen Antrag mit der Begründung ab, die Übergangsregelung von Diplom zu Bachelor sehe keine Ausnahme vor, und er habe für die Bearbeitung genügend Zeit gehabt und könne im Bachelor-Studiengang weiter studieren. Das Verwaltungsgericht und der Hessische Verwaltungsgerichtshof bestätigten die Nichtzulassung zur Diplomprüfung. Bei der Umstellung eines Diplom- auf einen Bachelor-Studiengang gebiete es der rechtsstaatliche Grundsatz des Vertrauensschutzes nicht, die erforderlichen Übergangsregelungen so zu gestalten, dass die Studien- und Prüfungsangebote für den Diplom-Studiengang über die Regelstudienzeit hinausreichten und erst eingestellt werden dürften, nachdem der letzte Diplomand sein Studium beendet habe. Seien – wie im vorliegenden Fall – schon die Übergangsfristen so bemessen, dass sie über die Regelstudienzeit hinausreichen, sei die Hochschule darüber hinaus nicht mehr verpflichtet, eine zusätzliche Härtefallklausel – etwa für Fälle der Erkrankung – vorzusehen. Zwar erlange ein Studierender mit der Zulassung zum Studium einen grundrechtlich geschützten Anspruch auf Beendigung dieses Studiums in angemessener Zeit, es bestehe jedoch kein Anspruch darauf, nach einer zu Beginn des Studiums geltenden Prüfungsordnung bis zur tatsächlichen Beendigung des Studiums weiter zu studieren. Vielmehr dürfe eine Prüfungsordnung mit Wirkung für die Zukunft geändert werden, wobei allerdings dem Prüfling die Möglichkeit geboten werden müsse, sich in zumutbarer Weise auf die Rechtsänderung einzurichten, z. B. durch eine Übergangsregelung. Bei deren Konzipierung stehe der Hochschule aber ein weiter Gestaltungsspielraum zu. Hessischer Verwaltungsgerichtshof, Beschluss vom 23.3.2015 – 9 A 1479/13.Z Ohne Widerspruch D em Kläger war von der Hochschule der Grad des Dr. phil. verliehen worden. Seine Dissertation war mit „cum laude“ bewertet worden. Nachdem auf der Internet-Plattform „Vroni-Plag“ Plagiatsvorwürfe erhoben worden waren, bat der Kläger die Hochschule um Überprüfung. Das daraufhin eingeleitete Verfahren führte Foto: mauritius-images Diplom-Altfall gegeben habe, beruhe die Entscheidung der Hochschule allein auf der Feststellung einer Täuschung aufgrund der vom Kläger selbst eingeräumten Zitierweise. Der Kläger habe selbst die Vorgehensweise, wörtliche Textübernahmen lediglich durch Fußnoten auszuweisen, als charakteristisch für seine Arbeit bezeichnet. Insofern sei es nicht nachvollziehbar, inwieweit die bemängelte Verweigerung von Akteneinsicht in den Bericht der Arbeitsgruppe von irgendeinem Einfluss auf das Entscheidungsergebnis sei. Das zweite Vorbringen des Klägers, sein Anspruch auf rechtliches Gehör sei verletzt, weil das Widerspruchsverfahren nicht durchgeführt worden sei, führe ebenfalls zu keinem anderen Ergebnis, weil ein Widerspruchsverfahren im Streitfall nicht statthaft gewesen sei. Die fehlende Notwendigkeit eines Widerspruchsverfahrens ergebe sich aus dem Gesetz. Für eine Ausnahmeregelung, also die Einführung eines Widerspruchsverfahrens durch die Hochschule selbst, sei auch nicht der Gesichtspunkt der Hochschulautonomie maßgeblich. Die Gesetzesbegründung bezieht sich insoweit ausdrücklich auf die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts und die engen Grenzen der gerichtlichen Kontrolle bei berufsbezogenen Prüfungen aufgrund der geschützten Freiheit der Berufswahl. Eine Verletzung der Hochschulautonomie sei somit nicht gegeben. Der Hochschule komme zwar die Kompetenz zur Regelung von Hochschulprüfungen und Promotionen zu. Ihr fehle als Satzungsgeber aber die Regelungskompetenz für die Normierung eines Vorverfahrens als verwaltungsprozessualer Voraussetzung. Diese Normierungskompetenz komme ausschließlich dem Gesetzgeber zu. Insofern sei das Begehren des Klägers unbegründet. dazu, dass die Hochschule dem Kläger den Doktorgrad entzog, da der Kläger weite Passagen wörtlich aus fremden Texten übernommen habe, ohne diese hinreichend entsprechend den Regeln wissenschaftlicher Arbeit zu kennzeichnen. Der Kläger machte geltend, der Bescheid sei rechtsfehlerhaft, weil ihm die begehrte Akteneinsicht nicht gewährt worden sei. Zudem sei sein Anspruch auf rechtliches Gehör verletzt, weil ein Widerspruchsverfahren nicht durchgeführt worden sei. Das Gericht sah das anders und gab der Hochschule Recht. Die Aufhebung eines Verwaltungsaktes, der nicht nichtig sei, könne nicht alleine deshalb beansprucht werden, weil er unter Verletzung von Vorschriften über das Verfahren zustande gekommen sei, wenn offensichtlich sei, dass die Verletzung die eigentliche Entscheidung in der Sache nicht beeinflusst habe. Da der Kläger sowohl in der Sitzung des Promotionsausschusses als auch mit einem Anhörungsschreiben über den wesentlichen Inhalt des Untersuchungsberichts informiert worden sei, dazu habe Stellung nehmen können und auch eine entsprechend umfangreiche Stellungnahme ab- OVG Nordrhein Westfalen, Beschluss vom 24.3.2015 – 19 A 1111/12 Birgit Ufermann LE S E R S E RVIC E Die Entscheidungen der Rubrik „Recht“ können in vollem Wortlaut bestellt werden bei: Forschung & Lehre, Rheinallee 18-20, 53173 Bonn, Fax: 0228/9026680, E-Mail: [email protected] STEUERRECHT 10|15 Forschung & Lehre Steuerrecht aktuell Entfernungspauschale D Foto: mauritius-images ie Kosten für Fahrten eines Arbeitnehmers zwischen Wohnung und Arbeitsstätte sind gemäß § 9 Abs. 1 Satz 3 Nr. 4 EStG mit dem Ansatz der Entfernungspauschale abgegolten. Für jeden Arbeitstag, an dem der Arbeitnehmer die Arbeitsstätte aufsucht, ist eine Entfernungspauschale für jeden vollen Kilometer der Entfernung mit 0,30 Euro anzusetzen, und damit sind sämtliche Aufwendungen abgegolten, die durch die Wege zwischen Wohnung und regelmäßiger Arbeitsstätte veranlasst sind. Die vom Kläger angesetzten tatsächlichen Kosten von 0,44 Euro pro Kilometer mit seinem eigenen PKW lehnte das Finanzgericht ab. Auch die Tatsache, dass Aufwendungen für die Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel u.a. dann angesetzt werden können, wenn sie höher sind als die Entfernungspauschale, und die Möglichkeit, die behinderte Menschen haben, anstatt der Entfernungspauschale die tatsächlichen Kosten anzusetzen, begegnen keinen ernsthaften verfassungsrechtlichen Bedenken. Diese Auslegung entspricht dem Sinn und Zweck der Vorschrift und wird mit umwelt- und verkehrspolitischen Erwägungen begründet. Vor allem diente die Einführung der Entfernungspauschale dem jeder Typisierung innewohnenden Gedanken der Steuervereinfachung. für seine Einkünfte aus selbstständiger Arbeit das Erdgeschoss eines ihm selbst gehörenden Zweifamilienhauses zu eigenen Wohnzwecken nutzt. Das Dachgeschoss ist fremdvermietet. Im Kellergeschoss befindet sich neben typischen Kellerräumen ein aus zwei Zimmern und einem Raum mit Dusche und WC bestehendes Appartement, wobei der Zugang zum gesamten Haus über den Eingang im Kellergeschoss erfolgt. Das Finanzgericht stellt klar, dass es sich Finanzgericht Nürnberg, Urteil vom 29.7.2014 – 7 K 784/13 – Revision (BFH: VI R 4/15) Häusliches Arbeitszimmer D ie Entscheidung des Finanzgerichts Köln befasst sich mit der Frage, unter welchen Voraussetzungen ein in einem separaten Appartement befindliches Arbeitszimmer in die häusliche Sphäre eingebunden sein kann. Der Steuerpflichtige trägt vor, dass er bei den Räumlichkeiten im Keller um ein häusliches Arbeitszimmer handelt. Die Bewertung erfolgt aus der Gesamtwürdigung der Umstände des Einzelfalls, also der Einbindung in die häusliche Sphäre und dem Typus des Arbeitszimmers. Das streitgegenständliche Arbeitszimmer ist nicht losgelöst von privat genutzten Räumlichkeiten des Steuerpflichtigen zu sehen, da aufgrund der Eigenschaft eines Durchgangszimmers eine Einbindung in die private und damit häusliche Sphäre des Steuerpflichtigen anzunehmen ist. Finanzgericht Köln, Urteil vom 15.4.2015 – 2 K 510/11 – rechtskräftig Stipendien S tipendien für einen an einer Hochschule beschäftigten Wissenschaftler zur Erfüllung einer Forschungsaufgabe oder zur Bestreitung des Lebensunterhalts sind grundsätzlich steuerfrei 853 gemäß § 3 Nr. 44 EStG. Der Stipendiengeber ist ein Kolleg, das von einer gemeinnützigen Stiftung des bürgerlichen Rechts getragen wird. Die Zahlungen beliefen sich auf 2 700 Euro pro Monat plus einer zusätzlichen Pauschale für Dienstreisen im Jahr in Höhe von 400 Euro. Das Finanzgericht hatte zu Unrecht angenommen, dass ein steuerbefreites Stipendium schon dann nicht gegeben sein könne, wenn es nahezu der Höhe der vor Aufnahme der geförderten Tätigkeit bezogenen Einnahmen aus wissenschaftlicher Tätigkeit entspricht. Der Bundesfinanzhof aber sieht dies anders. Die Voraussetzungen für die Steuerfreiheit sind auch dann gegeben, wenn das Stipendium den Lebensunterhalt bestreitet. Nach dem Willen des Gesetzgebers soll sichergestellt sein, dass Stipendien nur in der Höhe steuerfrei bleiben, die zur Erreichung des mit dem Stipendium verfolgten Zwecks erforderlich sind. Diese Erforderlichkeit ist dann zu bejahen, wenn die Vergabe des Stipendiums nach entsprechenden Richtlinien erfolgt, die Höhe des Stipendiums nicht den für die Erfüllung der Forschungsaufgabe sowie für die Bestreitung des Lebensunterhalts erforderlichen Betrag überschreitet und der Steuerpflichtige sich nicht zu einer bestimmten Gegenleistung verpflichtet. Mangels konkreter Regelung muss sich die Höhe an den erforderlichen Aufwendungen für den Lebensunterhalt eines Stipendiaten nach der allgemeinen Verkehrsauffassung orientieren. Die BAföG-Höchstsätze setzen keine Höchstgrenze für eine solche steuerliche Zuwendung; denn entscheidend sind auch das Alter des Stipendiaten, die akademische Vorbildung sowie die nach der Verkehrsauffassung erforderlichen typischen Lebenshaltungskosten in der konkreten sozialen Situation. Damit ist das vor dem Stipendium verdiente Entgelt ein gewichtiges Indiz für den erforderlichen Lebensbedarf. Insofern ist ein solches Stipendium – wie im Streitfall beschrieben – steuerfrei. Bundesfinanzhof, Urteil vom 24.2.2015 – VIII R 43/12 Birgit Ufermann 854 KARRIERE-PRAXIS Forschung & Lehre 10|15 Zum alten Eisen? Plädoyer für einen flexiblen Rentenbeginn | B E A T R I C E W A G N E R | Ist es richtig, Forschende und Lehrende mit spätestens 67 in den Ruhestand zu schicken? Eine Betrachtung aus medizinisch-psychologischer Sicht. I n seinem letzten Lebensjahr, mit fünfundsechzig, arbeitete Johann Sebastian Bach noch intensiv und schuf, was später als das Beste in der jeweiligen Gattung gelten sollte: die „Missa in h-Moll“ (BWV 323) und die „Kunst der Fuge“ (BWV 1080). Das eine gilt heute als Meisterwerk der geistlichen Chormusik, das andere als das der Fuge, ja mehr noch, als DIE Fuge schlechthin. Zum Glück für die Nachkommenden wusste Bach in seinem Todesjahr 1750 noch nicht, dass wir uns fast 300 Jahre später darüber Gedanken machen, ob Forscher, Künstler, Dichter und Denker mit über 60 nicht doch schon den Zenit ihrer Geisteskraft überschritten haben könnten. Oder dass es im 21. Jahrhundert üblich werden würde, geistig rege Menschen mit 63 in die Altersrente zu schicken und Professoren, die weiter forschen möchten, spätestens mit 67 zu „zwangsemeritieren“. Und dies nicht, weil sie ebenfalls fast erblindet und schwer an Diabetes erkrankt wären wie der kreative Bach in seinen letzten Lebensjahren, sondern allein, Foto: Nele Martensen AUTORIN Dr. Beatrice Wagner ist Lehrbeauftragte für Medizinische Psychologie an der LMU München und arbeitet zudem als Paar- und Sexualtherapeutin. weil ältere Menschen plötzlich per definitionem zum alten Eisen gehören. Bach ist kein Einzelbeispiel. Giuseppe Verdi war 80, als er seine Oper „Falstaff“ komponierte. Diese gilt als seine beste, und sie unterscheidet sich von allem, was je zuvor komponiert wurde. Das Allround-Genie Benjamin Franklin erfand mit 78 die bifokale Linse. Der Biologe Ernst Mayr hat mit fast 100 Jahren das Werk „What evolution is“ über die Summe seiner Erkenntnisse geschrieben. Der Chemiker Linus Pauling hat zwischen seinem 70sten und 90sten Lebensjahr doppelt so viele Arbeiten veröffentlicht wie in den zwanzig Jahren zuvor. Allerdings ist auch vielen Menschen in der Jugend ein Geniestreich gelungen. Amy Winehouse, Jim Morrison, Jimi Hendrix, Janis Joplin und Kurt Cobain, die alle zum „Club 27“ gezählt werden, weil sie mit 27 starben, waren Weltklasse. Steve Jobs war 21, als er Apple gründete, und 29, als er dem Macintosh die berühmte grafische Benutzeroberfläche verlieh – Grundlage des wertvollsten Konzerns weltweit. Menschen können offenbar in jedem Lebensalter kreativ und erfolgreich sein. Zumindest gibt es keinen Massenverfall an Neuronen zu irgendeinem bestimmten Zeitpunkt, das ist der entscheidende Unterschied zu anderen körperlichen Systemen. Die Knorpel der Gelenke reiben sich ab, die Muskeln lassen ab 50 in ihrer Kraft nach, doch die Neuronen im Gehirn senden unvermindert ihre Signale. Und falls nicht ein krankhafter Prozess wie Alzheimer, Parkinson oder Aids stattfindet, ist das Gehirn die letzte Instanz, auf dessen Funktion der Mensch sich verlassen kann. Dennoch verändert es sich: Das Kurzzeitgedächtnis scheint vulnerabel für das Altern zu sein, ebenso die mentale Verarbeitungsgeschwindigkeit und die Fähigkeit zur Weiterverarbeitung und Speicherung neuer Informationen. Andererseits stellt sich das Gehirn lebenslang auf neue Funktionen ein, indem es in den Bereichen einen Volumenzuwachs bewerkstelligt, wo es gefordert wird. So weiß das Gehirn geistige Defizite mit Neuroplastizität auszugleichen. Inzwischen wird das Älterwerden sogar als eigenständiger Entwicklungsprozess angesehen. Hilfreich ist dabei, dass es nicht nur zu einem Abbau von Hirnmasse kommt, sondern in den Innenseiten der Seitenlappen, wo links und rechts der Hippocampus sitzt, lebenslang neue Neuronen aus Stammzellen gebildet werden. Die „Hardware“ ist also weniger als andere Bereiche des menschlichen Körpers vom Verfall betroffen, ganz im Gegenteil. Intrinsische Motivation Allerdings kommt es dabei auch darauf an, wie und wie oft man die „Software“ gebraucht: Jeder hat vielleicht auch schon die Erfahrung gemacht, dass manche Menschen mit 80 mental jünger sind als viele mit 50. Dies ist genetisch nicht zu erklären, hier spielt vielmehr die sogenannte intrinsische Motivation hinein. Wer gerne denkt und lernt und wer sein Gehirn regelmäßig bis zum Punkt der zentralen geistigen Erschöpfung beansprucht, hält es besser in Schuss als derjenige, der es schont. Zu unterstützen ist die geistige Regsamkeit durch körperliche Aktivität und Sexualität. Durch die körperliche Aktivität wird die Durchblutung im Gehirn um bis zu 30 Prozent gesteigert. Im Zuge dessen entstehen neue Blutgefäße, etwa in Kortex, Kleinhirn und den Hippocampi. Überdies wird eine Fülle von Wachstumsfaktoren wie BNDF (brain-derived neurotrophic factor) oder VGF (nerve growth factor inducible protein) produziert, welche das Wachstum neuer Nervenzellen in den Hippocampi und die Synapsenbil- KARRIERE-PRAXIS 855 Foto: mauritius-images 10|15 Forschung & Lehre dung fördern, das Abspeichern von Langzeitinhalten anregen und biochemisch gegen Depressionen helfen. Auch letzteres unterstützt das Denkvermögen. Die lustvolle Sexualität ist dabei ebenso wichtig. Das bei Intimität und Orgasmus entstehende Hormon Oxytocin wirkt herzstärkend und damit durchblutungsfördernd, das nach dem Orgasmus ausgeschüttete Hormon Prolaktin wirkt sich positiv auf das Stammzellwachstum im Gehirn aus. Körperliche Bewegung und Sexualität sind somit wichtige Bedingungen für ein gelungenes Älterwerden. Gründlicher und mehr Entscheidend ist auch, dass man die Veränderungen, die sich im Denken einstellen, bemerkt und entsprechend reagiert. Über Ältere heißt es leider oft, „sie denken langsamer“. Doch der richtige Ausdruck wäre „sie denken gründlicher und bedenken mehr“. Dahinter steht ein Phänomen der Hirnorganisation. Reaktionen auf Reize oszillieren immer im Abstand von 30 bis 40 ms, dazwischen eintreffende Reize werden – wie in einem Fenster der Gegenwart – gesammelt und gebündelt. Damit lassen sich Zusammenhänge herstellen, und das Gehirn erstickt nicht in Details. Bei älteren Menschen jedoch verlangsamen sich die neuronalen Oszillationen im Gehirn auf 60 bis 70 ms. Das Fenster der Gegenwart wird größer, das Gehirn verarbeitet mehr, bevor es zu einem Entschluss gelangt. Gleichzeitig gibt es mit dem Älterwerden in der Tat auch mehr zu bedenken. Die kristalline Intelligenz, die sich aus dem lebenslang gesammelten Wissen und den Erfahrungen zusammensetzt, vergrößert sich, das ältere Gehirn kann mehr Faktoren verknüpfen, wobei das vergrößerte Gegenwartsfenster wie gerufen kommt. Wenn wir nun abwägen, was ist erfolgreicher? Das schnellere und unkonventionellere Denken in der Jugend oder das bedächtigere und gründlichere im Alter? Die Antwort hängt von der Aufgabenstellung ab. In jüngeren Jahren denkt man unkonventionell und schnell, in älteren Jahren nachhaltiger, aber dafür langsamer. Für abstrakte Bereiche wie Mathematik oder Astrophysik ist die Jugend von Vorteil, da es in ihnen oftmals auf abstrakte neue Vorstellungen ankommt. Für die integrativen Wissenschaften wie Natur- und Geisteswissenschaften, inklusive der Hirnforschung, ist offenbar das ältere Gehirn mit seiner größeren kristallinen Intelligenz besser geeignet. Denn in diesen Disziplinen ist es entscheidend, dass Wissen vorhanden ist, welches dann kreativ verbunden werden kann. Ungeachtet dessen bietet das Alter weitere Vorteile. So trauen sich Menschen ab der zweiten Lebenshälfte zunehmend, das ganze Gehirn in Anspruch zu nehmen. Das heißt, sie nutzen nicht nur das explizite Wissen, das der Karriere meist dienlich, aber eher als ich-fern anzusiedeln ist, sondern greifen auch auf das implizite, ich-nahe Wissen zu, das mit der Intuition, den Emotionen und sogar der Spiritualität im Zusammenhang steht. Sobald man all sein Potenzial entdeckt und nutzt, wird man kraftvoller, freier und weiser. Ist es nach all diesen Erkenntnissen wirklich noch angebracht zu fragen, ob Forschung im Alter genauso sinnvoll ist, wie in jungen Jahren? Offenbar erlaubt das Gehirn vieler Menschen zwischen dem 60sten und 80sten Lebensjahr noch einmal einen deutlichen Kreativitätsschub. Es wäre schade für jeden Einzelnen, auf dieses Potenzial zu verzichten, und es ist eine Katastrophe für unsere Gesellschaft, dass Forscher im Ruhestand in andere Länder vertrieben werden, in denen es die Altersdiskriminierung nicht gibt. L I T E R AT U R Ernst Pöppel & Beatrice Wagner, „Je älter desto besser“, Goldmann Verlag 2011 856 KARRIERE Preise Forschung & Lehre 10|15 von der Stiftung der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie. von Kaven-Ehrenpreis Dr. Philipp Berens, Universität Tübingen, erhält die Auszeichnung vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Der Preis ist mit 1,25 Millionen Euro dotiert. Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ), und Professor Charles M. Rice, Rockefeller University in New York (USA), erhalten die mit 100.000 Euro dotierte Auszeichnung zu gleichen Teilen von der Robert-Bosch-Stiftung. Robert-Koch-Preis für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention Balzan Preis Professor Hans Belting, Staatliche Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe, Professor Joel Mokyr, Northwestern University (Illinois, USA), Professor Francis Halzen, University of Wisconsin Madison (USA), und Professor David Karl, University of Hawaii (USA), werden von der Internationalen Stiftung Preis Balzan ausgezeichnet. Sie erhalten ein Preisgeld in Höhe von jeweils 750.000 Schweizer Franken. Professor Petra Gastmeier, Charité – Universitätsmedizin Berlin, wird von der RobertBosch-Stiftung ausgezeichnet. Sie erhält ein Preisgeld in Höhe von 50.000 Euro. Robert-Koch-Medaille Professor Peter Piot, London School of Hygiene & Tropical Medicine (GB), wird von der Robert-Koch-Stiftung ausgezeichnet. Zülch-Preis Professor Esther Duflo, Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge (USA), erhält den mit Professor Winfried Denk, Max-Planck-Institut für Neurobiologie in Martinsried, wird von der GertrudReemtsma-Stiftung ausgezeichnet und erhält ein Preisgeld in Höhe von 50.000 Euro. Foto: Peter Tenzer A.SK Social Science Award 100.000 Euro dotierten Preis, der vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung vergeben wird. Robert-Koch-Preis Professor Ralf Bartenschlager, Universität Heidelberg, Google Research Award Professor Frank WilhelmMauch, Universität des Saarlandes, erhält die mit 32.000 US-Dollar dotierte Auszeichnung vom Internetkonzern Google. Foto: DFG/Oertel-Jäger Bernstein Preis für Computational Neuroscience Professor Tobias Henrik Oertel-Jäger, Universität Jena, erhält den mit 10.000 Euro dotierten Preis von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Innovationspreis der Stiftung Familie Klee Professor Wolfgang Viöl, Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst und Fraunhofer-Institut für Schicht- und Oberflächentechnik in Göttingen, und Professor Steffen Emmert, Universitätsmedizin Göttingen, sowie ihre Mitarbeiter Dr. Andreas Helmke und M.Sc. Regina Tiede werden von der Stiftung Familie Klee ausgezeichnet und erhalten für ihr gemeinsames Projekt ein Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro. Thieme Preis der Leopoldina für Medizin Professor Sonja Schrepfer, Universitätsklinikum Hamburg und Visiting Professor an der Stanford University (USA), erhält die mit 15.000 Euro dotierte Auszeichnung, die von der Nationalakademie Leopoldina gemeinsam mit der Thieme Verlagsgruppe aus Stuttgart vergeben wird. Rudolf-Schoen-Preis Dr. Bimba Franziska Hoyer, Charité – Universitätsmedizin Berlin, erhält den mit 15.000 Euro dotierten Preis Leopoldina-Preis für junge Wissenschaftler Dr. Pascal Beese-Vasbender, Max-Planck-Institut für Ei- senforschung in Düsseldorf, und Dr. Bart Kranstauber, Universität Konstanz, erhalten den mit 5.000 Euro dotierten Preis von der Nationalakademie Leopoldina. Georg-Uschmann-Preis für Wissenschaftsgeschichte Dr. Nils Güttler, Zürich (Schweiz), wird von der Nationalakademie Leopoldina ausgezeichnet. Der Preis ist mit 2.000 Euro dotiert. Cothenius-Medaille Professor Herbert Gleiter, Herbert Gleiter Institute of Nanoscience and Nanotechnology in Nanking (China), und Professor Otto Ludwig Lange, Universität Würzburg, erhalten die Medaille von der Nationalakademie Leopoldina. Carus-Medaille Professor Emanuelle Charpentier, Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie in Berlin und Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig, sowie Professor Hans Jakob Wörner, ETH Zürich, erhalten von der Nationalakademie Leopoldina die Medaille. Diese ist mit dem Carus-Preis der Stadt Schweinfurt verbunden, der mit 5.000 Euro dotiert ist. Schleiden-Medaille Professor Johannes Buchner, TU München, erhält die Medaille von der Nationalakademie Leopoldina. Mendel-Medaille Professor Detlef Weigel, Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie in Tübingen, wird von der Nationalakademie Leopoldina ausgezeichnet. DHV-Symposium 2015 Familie im Spiegel der Wissenschaft Wissenschaftszentrum Bonn, Mittwoch, 28. Oktober 2015, 10:00-17:45 Uhr Familie im Spiegel der Wissenschaft – die Sicht einer Historikerin Univ.-Professorin Dr. Gunilla Budde, Universität Oldenburg, Institut für Geschichte, Vizepräsidentin für Studium und Lehre Familie im Spiegel der Wissenschaft – die Sicht eines Juristen Univ.-Professor Dr. Dr. Udo Di Fabio, Universität Bonn, Institut für öffentliches Recht, Abteilung Staatsrecht, Richter des Bundesverfassungsgerichts a.D. Familie im Spiegel der Wissenschaft – die Sicht eines Mediziners Univ.-Professor Dr. Stefan Wilm, Universitätsklinikum Düsseldorf, Direktor des Instituts für Allgemeinmedizin Familie im Spiegel der Wissenschaft – die Sicht einer Soziologin Univ.-Professorin (em.) Dr. Dr. h.c. Rosemarie Nave-Herz, Universität Oldenburg, Institut für Soziologie, Schwerpunkt Familiensoziologie Familie im Spiegel der Wissenschaft – die Sicht einer Psychologin Univ.-Professorin Dr. Claudia Quaiser-Pohl, Universität Koblenz-Landau, Institut für Psychologie, Abteilung Entwicklungspsychologie und Psychologische Diagnostik Familie im Spiegel der Wissenschaft – die Sicht einer Wirtschaftswissenschaftlerin Univ.-Professorin Dr. Notburga Ott, Universität Bochum, Fakultät für Sozialwissenschaft, Sektion für Sozialpolitik und Sozialökonomie Podiumsdiskussion mit allen Referenten Moderation: Birgitta vom Lehn, freie Journalistin und Buchautorin Teilnahmegebühr: EUR 50,-/ ermäßigte Teilnahmegebühr für Studierende: EUR 30,– Informationen und Anmeldung: Deutscher Hochschulverband, Dipl.-Biol. Claudia Schweigele, Rheinallee 18-20, 53173 Bonn Tel.: 0228/90266-68, Fax: 0228/90266-97, [email protected] https://www.hochschulverband.de/cms1/fachtagungen.html 858 KARRIERE Forschung & Lehre 10|15 Habilitationen und Berufungen Philosophie und Geschichte Braunschweig auf eine W2Professur für die Didaktik der Englischen Sprache angenommen und wurde mit Wirkung vom 01.09.2015 zur Universitätsprofessorin ernannt. Univ.-Prof. Dr. Anke Bosse, Universität Namur/Belgien, hat einen Ruf an die AlpenAdria-Universität Klagenfurt/Österreich auf den Lehrstuhl für Neuere deutsche Literatur angenommen. Die Professur beinhaltet außerdem die Leitung des Robert Musil-Instituts und des Kärntner Literaturarchivs. und Beratung abgelehnt und das Bleibeangebot der Hel- Prof. Dr. Matthew Braham, Universität Bayreuth, hat einen Ruf an die Frankfurt School auf eine Professur für Philosophie erhalten. PD Dr. Michael Fuchs, Rheinische-Friedrich-WilhelmsUniversität Bonn, hat einen Ruf an die Katholische Privatuniversität Linz/Österreich auf eine Universitätsprofessur für Praktische Philosophie/Ethik angenommen. Ass. Prof. Jennifer Smalligan Marušić, Ph.D., Brandeis University/USA, hat einen Ruf an die Universität Hamburg auf eine W3-Professur für Geschichte der Philosophie erhalten. Gesellschaftswissenschaften Dr. Ada Bieber, HumboldtUniversität zu Berlin, hat einen Ruf an die Universität Hamburg auf eine JuniorProfessur für Erziehungswissenschaft unter besonderer Berücksichtigung der Didaktik der deutschen Sprache und Literatur, Schwerpunkt: Didaktik der Kinder- und Jugendliteratur und ihrer Medien, erhalten. Prof. Dr. Philipp Yorck Herzberg, Helmut-SchmidtUniversität/Universität der Bundeswehr Hamburg, hat einen Ruf an die FernUniversität in Hagen auf die W3Professur für Persönlichkeitspsychologie, Diagnostik für Technik- und Innovationssoziologie erhalten. mut-Schmidt-Universität/ Universität der Bundeswehr Hamburg angenommen. PD Dr. Daniel Lois, Universität Tübingen, wurde zum Professor für Sozialwissenschaftliche Methodenlehre an der Universität der Bundeswehr München ernannt. Prof. Dr. Sighard Neckel, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, hat zum 01.02.2016 einen Ruf an die Universität Hamburg auf eine W3-Professur für Soziologie, insbesondere Gesellschaftsanalyse und Sozialer Wandel, angenommen. Pia Schober, Ph.D., Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) Berlin, hat einen Ruf an die Eberhard Karls Universität Tübingen auf eine W3-Professur für Soziologie angenommen und den Ruf an die Universität Duisburg-Essen auf eine W2-Professur für Soziologie abgelehnt. Prof. Dr. Ingo SchulzSchaeffer, Universität Duisburg-Essen, hat einen Ruf an die Technische Universität Berlin auf die W3-Professur PD Dr. phil. Hendrik Trescher, Goethe-Universität Frankfurt am Main, habilitierte sich in dem Fach Erziehungswissenschaften. Prof. Dr. Miriam Vock, Universität Potsdam, hat einen Ruf an die Universität Leip- zig auf eine W3-Professur für Empirische Schul- und Unterrichtsforschung abgelehnt und das Bleibeangebot der Universität Potsdam angenommen. Philologie und Kulturwissenschaften Dr. phil. Carmen Becker, Leibniz Universität Hannover, hat einen Ruf an die Technische Universität Dr. Steffen Döll, LudwigMaximilians-Universität München, hat zum 1.10.2015 einen Ruf an die Universität Hamburg auf eine W2-Professur für Japanischen Buddhismus (Numata Professur) angenommen. Prof. Dr. Maria Eisenmann, Universität Duisburg-Essen, hat einen Ruf an die JuliusMaximilians-Universität Würzburg auf eine W3-Professur für Fachdidaktik – Moderne Fremdsprachen mit Schwerpunkt Didaktik der Englischen Sprache und Literatur angenommen. Melitta Gillmann, M.A., Universität Hamburg, hat einen Ruf an die Universität Hamburg auf eine JuniorProfessur für Linguistik des Deutschen mit dem Schwerpunkt Historische Linguistik erhalten. PD Dr. Anja Grebe, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg/AlbertLudwigs-Universität Freiburg, hat einen Ruf an die Donau-Universität Krems/Österreich auf eine Universitätsprofessur für Kulturgeschichte und Museale Sammlungswissenschaften angenommen. Dr. phil. Carsten Junker, Universität Bremen, habili- tierte sich, und es wurde ihm die Lehrbefugnis für das Fach Amerikanistik: Litera- 859 KARRIERE 10|15 Forschung & Lehre turwissenschaft und Kulturwissenschaft erteilt. Dr. Raija Kramer, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, hat zum 01.10.2015 einen Ruf an die Universität Hamburg auf eine JuniorProfessur für Afrikanistik angenommen. Dr. Kai Lämmerhirt, Universität Jena, hat einen Ruf an die Universität Heidelberg auf die W3-Professur Assyriologie mit dem Schwerpunkt Sumerologie angenommen. Dr. Daniela Pietrini, Ruprecht-Karls-Universität Hei- Dr. Laura Krämer, Universität der Künste Berlin, hat einen Ruf an die Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover auf eine W2Professur für Musiktheorie angenommen. Dr. Petr Kučera, Universität Prag/Tschechien, hat zum 01.04.2016 einen Ruf an die Universität Hamburg auf eine Junior-Professur für Turkologie angenommen. delberg, habilitierte sich, und es wurde ihr die Lehrbefugnis für das Fach Romanische Sprachwissenschaft erteilt. PD Dr. Falk Seiler, Universität Mannheim, hat einen Ruf an die Justus-Liebig-Universität Gießen auf die W3-Professur für Romanische Sprachwissenschaft mit dem Schwerpunkt Französisch angenommen. Jun.-Prof. Dr. Markus Tauschek, Christian-AlbrechtsUniversität zu Kiel, hat einen Ruf an die Albert-LudwigsUniversität Freiburg auf eine W3-Professur für Europäische Ethnologie mit dem Schwerpunkt Populäre Kulturen angenommen. Dr. Serena Tolino, Universität Zürich/Schweiz, hat zum 01.04.2016 einen Ruf an die Universität Hamburg auf eine Junior-Professur für Islamwissenschaft angenommen. Anzeige UTS DIE EXPERTEN FÜR IHREN UMZUG DIE W E LT BEWEGT SICH MIT FULL SERVICE UND KOMPETENTE BETREUUNG INTERESSIERT? Dann rufen Sie doch einfach an! Jeder Umzug ist anders, stellt seine eigenen Anforderungen. 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(Pennsylvania), Ludwig-Maximilians-Universität München, habilitierte sich, und es wurden ihm die Lehrbefugnisse für die Fächer Bürgerliches Recht, Handels- und Gesellschaftsrecht, Bankund Kapitalmarktrecht, Zivilverfahrensrecht, Rechtsvergleichung und Steuerrecht erteilt. Prof. Dr. Thomas Lobinger, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, hat einen Ruf an die Freie Universität Berlin auf eine W3-Professur für das Fachgebiet Bürgerliches Recht und Arbeitsrecht erhalten. PD Dr. Bettina Noltenius, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, hat einen Ruf an die Ruhr-Uni- Forschung & Lehre 10|15 versität Bochum auf eine W2-Professur für Strafrecht sonderer Berücksichtigung rechtswissenschaftlicher Fachdidaktik erhalten. Prof. Dr. Michael Stöber, Technische Universität Dort- Steuerrecht, Handels- und Wirtschaftsrecht angenommen und wurde mit Wirkung vom 01.09.2015 zum Universitätsprofessor ernannt. Wirtschaftswissenschaften und Strafprozessrecht angenommen. Dr. Mareike Schmidt, Universität Hamburg, hat einen Ruf an die Universität Hamburg auf eine Junior-Professur für Zivilrecht unter be- mund, hat einen Ruf an die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel auf eine W3-Professur für Bürgerliches Recht, Prof. Dr. Hartmut Egger, Universität Bayreuth, hat einen Ruf an die Georg-August-Universität Göttingen auf eine W3-Professur für Volkswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Internationale Wirtschaftspolitik abgelehnt, er verbleibt an der Universität Bayreuth. FAQ K A R R I E R E Soll ich eine Professurvertretung wahrnehmen? Die Entscheidung, ob eine angetragene Professurvertretung übernommen wird, muss sehr häufig sehr schnell gefällt werden. Hierbei können tatsächliche und/oder rechtliche Fragen eine Rolle spielen. Die Professurvertretung ohne Ruf auf die zu vertretende Professur (Vertretung sine spe) kann in weiteren Bewerbungs- und Berufungsverfahren wertvoll sein, da der Lehrstuhlvertreter regelmäßig den gesamten Aufgabenkanon der zu vertretenden Professur in Forschung, Lehre und Selbstverwaltung übernimmt. Daher tendieren die meisten Angesprochenen zur Übernahme einer Vertretung. In der Praxis wird häufig auch im Rahmen noch nicht abgeschlossener Berufungsverfahren schon während der Verhandlungen mit dem Berufenen übergangsweise die Vertretung der vakanten Professur angeboten (Vertretung cum spe). Trotz des oft nachdrücklich geäußerten Wunsches zur – zeitnahen – Entscheidung über die Wahrnehmung einer Professurvertretung und des damit einhergehenden Entscheidungsdrucks sollten aber auch rechtliche Aspekte einer Vertretung betrachtet werden. Zum Zwecke der Absicherung einer bereits vorhandenen (Mittelbau-) Stelle sollte diese etwa nicht sofort wegen der Wahrnehmung einer Professurvertretung gekündigt werden. Vielmehr wäre – sofern gewünscht – regelmäßig darauf hinzuwirken, dass zur Wahrnehmung einer Professurvertretung eine Beurlaubung ausgesprochen wird, damit nach der Vertretung die bisherige Tätigkeit wieder aufgenommen werden kann. Endlich kommt es auch auf die konkreten Bedingungen der Professurvertretung an (Gehalt, Nebenleistungen wie z.B. Reisekosten), die eine Kompatabilität mit den individuellen Verhältnisses des Professurvertreters herstellen oder ausschließen können. Martin Hellfeier Dr. Matthias Filser, Universität Liechtenstein, hat einen Ruf der Universität Liechtenstein auf eine Assistenzprofessur für Technologie & Entrepreneurship angenommen. Prof. Dr. Hanno Friedrich, Technische Universität Darmstadt, hat einen Ruf an die Kühne Logistics University – Wissenschaftliche Hochschule für Logistik und Unternehmensführung Hamburg, auf eine Professur für Freight Transportation: Modeling and Policy angenommen. Dr. habil. Jochen Gönsch, Universität Augsburg, hat einen Ruf an die Universität Duisburg-Essen auf eine Pro- fessur für Betriebswirtschaftslehre angenommen. DAS K ARRIEREPORTAL FÜR WISSENSCHAF T UND FORSCHUNG 862 KARRIERE PD Dr. Boris Hirsch, Friedrich-Alexander-Universität Forschung & Lehre 10|15 Allgemeine Betriebswirtschaftslehre zum Wintersemester 2015/16 angenommen. Prof. Dr. Elisabeth Müller, Frankfurt School of Finance Erlangen-Nürnberg, habilitierte sich, und es wurde ihm die Lehrbefugnis für das Fachgebiet Volkswirtschaftslehre und Ökonometrie erteilt. & Management, hat einen Ruf an die German Graduate School of Management and Law (GGS) Heilbronn auf die Professur Entrepreneurship und Familienunternehmen angenommen. Prof. Dr. Martin Quaas, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, hat einen Ruf an die Freie Universität Amsterdam/Niederlande auf die Professur Environmental Economics abgelehnt. Prof. Dr. Moritz Schularick, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, hat einen Ruf an die Universität zu Köln auf die W3-Professur für Wirtschaftsgeschichte sowie einen weiteren Ruf an die Georg-August-Universität Göttingen auf die W3-Professur für Internationale Ökonomik erhalten. Mathematik, Physik und Informatik FAQ R E C H T Prof. Dr. Thorsten Knauer, Universität Bayreuth, hat einen Ruf an die Ruhr-Universität Bochum auf eine W3Professur für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Controlling, erhalten. Prof. Dr. Dr. Sascha Kraus, Universität Liechtenstein, wurde zum Inhaber des Lehrstuhls für Strategisches Management und Entrepreneurship an derselben Hochschule ernannt. Dr. Melanie Krause, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, hat zum 01.09.2015 einen Ruf an die Universität Hamburg auf eine Junior-Professur für Volkswirtschaftslehre, insbesondere Makroökonomik, angenommen. Prof. Dr. Daniela Ludin, Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg, hat einen Ruf an die Hochschule Heilbronn, Campus Schwäbisch Hall, auf eine Professur für Dürfen Hochschullehrer Belohnungen und Geschenke annehmen? Beamtenrechtlich und strafrechtlich ist es Hochschullehrern grundsätzlich verboten, Belohnungen, Geschenke oder sonstige Vorteile anzunehmen. Hierunter sind alle wirtschaftlichen oder nichtwirtschaftlichen Vorteile zu verstehen, auf die der Beamte keinen Anspruch hat. Beispielsweise gehören hierzu Einladungen zu Bewirtungen, Übernachtungen oder auch zu Reisen. Geschützt werden durch diese Normen die Lauterkeit des öffentlichen Dienstes und das Vertrauen der Allgemeinheit in die Sachgerechtigkeit und „Nichtkäuflichkeit“ der Entscheidungsfindung im öffentlichen Dienst. Für angestellte Hochschullehrer an staatlichen Hochschulen gelten diese Regelungen entsprechend. Es ist unerheblich, ob der Vorteil nur einem Dritte zugutekommt oder dem jeweiligen Amtsträger selbst. Reisekosten für Familienangehörige, die einen Hochschullehrer während eines Forschungssemesters begleiten, können daher zunächst nur nach den allgemeinen beamtenrechtlichen Reisekostenerstattungen ersetzt werden. Auch „Upgrades“ der Flugreise durch eine andere Universität sind juristisch regelmäßig unzulässig. Ausnahmen hiervon sind grundsätzlich nur mit Zustimmung der jeweils zuständigen Dienstbehörde denkbar. Diese straf- und beamtenrechtlichen Regelungen sind auch der Grund dafür, dass alle Drittmittelvorhaben ein universitäres Anzeigeverfahren durchlaufen müssen, um nicht eine Strafbarkeit wegen Vorteilsannahme zu riskieren. Die meisten Universitäten besitzen zudem interne Merkblätter zum Umgang mit Belohnungen und Geschenken. Dort werden auch Zuwendungen bis zu einer bestimmten wertmäßigen Grenze als generell genehmigt normiert. Die Bagatellgrenze liegt oft bei einem Wert zwischen fünf und fünfzig Euro. Hat ein Hochschullehrer Zweifel, ob er eine bestimmte Zuwendung in Empfang nehmen darf, sollte er dies vor der Annahme des Vorteils immer zunächst mit seinem Dienstherrn klären. Sascha Sven Noack Dr. Eva Alice Christiane Bittner, Universität Kassel, hat einen Ruf an die Universität Hamburg auf eine Junior-Professur für Wirtschaftsinformatik, insbesondere Sozio-Technische Systemgestaltung, erhalten. Prof. Eric Bodden, Ph.D., Technische Universität Darmstadt, hat einen Ruf an die Universität Paderborn auf eine W3-Universitätsprofessur für Softwaretechnik angenommen. Dr. rer. nat. Frank-J. Meyer zu Heringdorf, Universität Duisburg-Essen, Fakultät für Physik, wurde zum außerplanmäßigen Professor ernannt. Dr. Meiko Jensen, Fachhochschule Kiel, hat einen Ruf an die Universität Hamburg auf eine Junior-Professur für ITSicherheit und Sicherheitsmanagement erhalten. KARRIERE 10|15 Forschung & Lehre Dr. Stefan Kontermann, Technische Universität Ruf an die Ludwig-Maximilians-Universität München auf eine Professur für Informatik mit dem Schwerpunkt Software und Computational Systems Engineering abgelehnt. Dr. habil. Elmar Schreiber, ehemaliger Präsident der Jade Hochschule Oldenburg, Clausthal, hat einen Ruf an die Hochschule RheinMain auf eine W2-Professur für Optik und Photonik angenommen. Dr. Klaus Kröncke, Universität Regensburg, hat zum 01.10.2015 einen Ruf an die Universität Hamburg auf eine Junior-Professur für Mathematik, insbesondere Analysis und Differentialgeometrie, angenommen. Prof. Dr. Walid Maalej, Universität Hamburg, hat einen Ruf an die Universität Hamburg auf eine W2-Professur für Informatik, insbesondere angewandte Softwaretechnik, erhalten. hat zum 1. September 2015 eine Professur mit der Denomination Mathematik und Physik an der Jade Hochschule angenommen. Univ.-Prof. Dr. Caroline Sporleder, Universität Trier, hat einen Ruf an die GeorgAugust-Universität Göttingen auf eine W3-Professur für Digital Humanities ange- Prof. Dr. Wim Martens, Universität Bayreuth, hat einen Ruf an die Humboldt-Universität zu Berlin auf eine W3-Professur für Algorithm Engineering erhalten. Prof. Dr. Verena Rieser, Heriot-Watt University Edinburgh, hat einen Ruf an die Universität Hamburg auf eine W2-Professur für Sprachtechnologie erhalten. Prof. Dr. Bernhard Rumpe, RWTH Aachen, hat einen 863 DR E I F R AG E N AN: Professor Dr. Ralph Ewerth, Prodekan des Fachbereichs Elektrotechnik und Informationstechnik an der Ernst-Abbe-Hochschule Jena Im neuen Elektrotechnik/Informationstechnik-Studiengang an der Ernst-Abbe-Hochschule werden in den ersten beiden Semestern nur Frauen zugelassen. Warum können die Studentinnen sich nicht gemeinsam mit ihren Kommilitonen für Technik begeistern? Das können sie. Doch in den ersten zwei Semestern haben die Studentinnen die Wahl, alternativ im Frauenstudiengang zu studieren. So möchten wir die Frauen ansprechen, die sich für das Fach interessieren, aber Vorbehalte gegenüber einem männerdominierten Studium haben, die nicht eine von drei Frauen unter 50 männlichen Studenten sein möchten bzw. nicht das Gefühl haben wollen, ständig zeigen zu müssen, dass sie genauso gut wie die Männer sind. Nach wie vor interessieren sich mehr Männer als Frauen für technische Zusammenhänge. Ist das aus Ihrer Sicht naturgegeben? Nein, dem MINT-Nachwuchsbarometer 2014 der Körber-Stiftung zufolge ist dies nicht naturgegeben, sondern vielmehr „hausgemacht“, z.B. durch Elternhaus und Schule. Bereits im Vorschulalter gibt es Unterschiede bzgl. des Interesses an Technik, und in der Schulzeit werden die Unterschiede verstärkt. Warum glauben Sie, dass die Frauen sich mithilfe Ihres Projekts im Berufsleben später besser behaupten können? Unsere künftigen Absolventinnen werden sich sehr gut im Beruf behaupten, denn die Studieninhalte sind unverändert und allen Studierenden bieten wir beste Kontakte zu Unternehmen. So werden ca. 90 Prozent der Abschlussarbeiten in Unternehmen angefertigt. nommen und einen Ruf an die Universität Stuttgart auf eine W3-Professur mit Leitungsfunktion sowie ein Bleibeangebot der Universität Trier abgelehnt. Dr. Mathias Trabs, Humboldt-Universität zu Berlin und Dauphine Université Paris/Frankreich, hat einen Ruf an die Universität Hamburg auf eine Junior-Professur für Mathematische Stochastik erhalten. Prof. Dr. Andreas Weiler hat den Ruf an die Technische Universität München auf eine W3-Professur in theoretischer Elementarteilchenphysik angenommen und einen Ruf an die Johannes Gutenberg-Universität Mainz abgelehnt. PD Dr. Ralf Zimmermann, Technische Universität Braunschweig, habilitierte sich, und es wurde ihm die Lehrbefugnis für das Fach Mathematik erteilt. 864 KARRIERE Biologie, Chemie, Geowissenschaften und Pharmazie Marcus Fulde, Ph.D., Tierärztliche Hochschule Hannover, wurde die Lehrbefugnis für das Fach Mikrobiologie erteilt. Forschung & Lehre 10|15 Agrarwissenschaften, Ernährungswissenschaften, Veterinärmedizin PD Dr. Christine B. Schmitt habilitierte sich an der Fakultät für Umwelt und na- Fach Pharmakologie und Toxikologie zuerkannt. Dr. Daniela Mauceri, Universität Heidelberg, hat einen Ruf an die Universität Heidelberg auf die Junior-Professur für Strukturelle Neurobiologie erhalten. Prof. Dr. Tanja Weil, Universität Ulm, hat einen Ruf an die Universität Heidelberg auf die W3-Professur für Organische Chemie erhalten. Ingenieurwissenschaften Dr. Monika Grubbauer, Technische Universität Darmstadt, hat einen Ruf an berg-Universität Mainz, habilitierte sich in dem Fach Molekulare Medizin. türliche Ressourcen der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg in dem Fachgebiet Landscape Management and Nature Conservation. Jun.-Prof. Dr. Steffi Wiedemann, Christian-AlbrechtsUniversität zu Kiel, hat einen Ruf an die Hochschule Rhein-Waal auf die W2-Professur für Nutztierwissenschaften und Umweltwirkungen erhalten. Humanmedizin die HafenCity Universität Hamburg auf die Professur Geschichte und Theorie der Stadt angenommen. Dr.-Ing. Christian Rembe, Technische Universität Clausthal, wurde zum Universitätsprofessor für das Fach Messtechnik ernannt. PD Dr. med. Markus Bosmann, Universitätsmedizin Mainz der Johannes Guten- PD Dr. Martin Albrecht, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, wurde zum außerplanmäßigen Professor im Fach Experimentelle Anästhesiologie ernannt. PD Dr. rer. nat. habil. med. Friederike Berberich-Siebelt, Universität Würzburg, habilitierte sich in dem Fach Immunologie. Dr. Sven Diederichs, Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) und Pathologi- Prof. Dr. Barbara Hoffmann, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, hat einen Ruf an die Universität Halle-Wittenberg auf eine W3-Professur für Epidemiologie und Medizinische Biometrie erhalten. Prof. Dr. Christiane Kugler, Universität Witten/Herdecke, hat einen Ruf an die Universität Halle-Wittenberg auf eine W2-Professur für Gesundheits- und Pflegewissenschaft erhalten. sches Institut am Universitätsklinikum Heidelberg, hat einen Ruf an die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg auf eine W3-Professur für Onkologische Forschung in der Thoraxchirurgie angenommen. Zusätzlich wird er weiterhin die Abteilung „RNABiologie & Krebs“ am DKFZ in Heidelberg leiten. PD Dr. med. Frank Haubner, Universität Regensburg, habilitierte sich, und es wurde ihm die Lehrbefugnis für das Fach Hals-Nasen-Ohrenheilkunde erteilt. PD Dr. Christoph Heintze, Charité – Universitätsmedizin Berlin, hat einen Ruf an die Universität Halle-Wittenberg auf eine W3-Professur für Allgemeinmedizin erhalten. Dr. rer. nat. Kerstin Hill, Universität Leipzig, habilitierte sich, und es wurde ihr die Lehrbefugnis für das PD Dr. Martin Landsberger, Universität Greifswald, habilitierte sich, und es wurde ihm die Lehrbefugnis für Pathophysiologie und Pathobiochemie erteilt. PD Dr. Sven Mahner, Universitätsklinikum Hamburg- Eppendorf, hat einen Ruf an die Ludwig-MaximiliansUniversität München auf die W3-Professur für Frauenheilkunde und Geburtshilfe angenommen. Dr. med. Chirojit Mukherjee, MBBS, M.D., Helios Klinik für Herzchirurgie Karlsruhe, habilitierte sich an der Universität Leipzig, und es wurde ihm die Lehrbefugnis für das Fach Anästhesiologie /' (&') ,,,(*))'()%!%# Forschung & Lehre - Leserreisen STUDIENREISE VOM 16. BIS 25. MÄRZ 2016 Andalusien Begegnung von Morgenland und Abendland Verehrte Leserinnen und Leser, REISELEISTUNGEN begleiten Sie uns auf eine Studienreise in den reizvollen Süden Spaniens und entdecken Sie eine Region, die in den vergangenen Jahrhunderten von den verschiedensten Kulturen geprägt war. Beinahe 800 Jahre dauerte die Herrschaft der Mauren und nach ihrer Vertreibung im Jahre 1492 hinterließen sie der iberischen Halbinsel unschätzbar wertvolle Zeugnisse ihrer Kunst und Kultur. In einer großartigen Landschaft voller Naturschönheit verschmolzen antikes Wissen, maurisches Erbe und christliche Tradition zu einer einmaligen Kultur. Unsere zehntägige Studienreise beginnt in der maurischen Residenzstadt Granada, wo wir die Alhambra, den märchenhaften Königspalast der arabischen Herrscher, bewundern. Anschließend erleben wir Córdoba als „Stadt der drei Kulturen“. Die berühmte Mezquita gehört zu den herausragenden Leistungen arabischer Kunst und Architektur. Nach dem Besuch der römischen Nekropole von Carmona erreichen wir mit Sevilla die faszinierende Hauptstadt Andalusiens. Die gotische Kathedrale mit der Giralda und der kostbar ausgestattete Córdoba● Guadalquivir Alcázar erzählen aus ● Ecija Sevilla● ● Granada der glanzvollen VerCarmona ● gangenheit der wohlRonda Jerez ● Arcos ● habenden Stadt. ● ● Cádiz ● ● Novo ●● Vejer de la Frontera Sancti Petri Cabo de Trafalgar Málaga Nach den vielfältigen Eindrücken der ersten sechs Tage fahren wir weiter an die spanische Atlantikküste nach Novo Sancti Petri. Ausgehend von unserem komfortablen Standorthotel unternehmen wir abwechslungsreiche Ausflugsfahrten, die zum Cabo de Trafalgar und auf der „Route der Weißen Dörfer“ nach Ronda führen. Ein besonderes Erlebnis ist der Besuch der königlich andalusischen Hofreitschule in Jerez de la Frontera. Mittelmeer Flug mit Air Berlin oder einer anderen namhaften Fluggesellschaft nach Málaga ROTALA Studien-Reiseleitung während der gesamten Reise Sechstägige Rundreise mit Besuch von Granada, Córdoba und Sevilla Dreitägiger Aufenthalt an der Costa de la Luz mit interessanten Ausflugsfahrten Besuch der Hofreitschule und einer Sherrybodega in Jerez de la Frontera Unterbringung in Hotels der Drei- und Vier-Sterne-Kategorie, in Novo Sancti Petri im beliebten ****Hotel Playa la Barrosa/ Barrosa Park Doppel- und gegen Zuschlag Einzelzimmer Zimmer mit Bad und/oder Dusche, WC, Sat-TV und Klimaanlage Zimmer mit seitlichem oder direktem Meerblick gegen Zuschlag Halbpension mit Frühstücksbuffet und Abendessen, in Novo Sancti Petri mit reichhaltigen Buffets Reisepreissicherungsschein Ausführliche Reiseunterlagen mit Reiseliteratur REISEPREISE PRO PERSON IN EURO Düsseldorf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1.598,– Frankfurt und München . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1.655,– Berlin und Stuttgart . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1.638,– Einzelzimmer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .288,– Zimmer mit Meerblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .58,– Weitere Abflughäfen auf Anfrage. WEITERE LESERREISEN 2016 Apulien Baltikum Rumänien | Studienreise vom 3. bis 10. Mai 2016 | Studienreise vom 15. bis 23. Juli 2016 | Studienreise vom 14. bis 22. September 2016 INFORMATIONS-COUPON Ich bitte um die unverbindliche Zusendung des Sonderprogramms und der Anmeldeunterlagen für: $"*( $ &*" $ ") !*# *#.$ $ Name Vorname Datum Straße PLZ/Ort Unterschrift )) $($$ $ 2%'(*$ '0 1 $"" 1 %$$ %(' 1 - 1 " +%(*"+'$ Mit der Vorbereitung und Durchführung der Leserreisen wurde der Studienreise-Veranstalter ROTALA beauftragt. KARRIERE und Intensivmedizin zuerkannt. PD Dr. med. Claudia Ott, Universität Regensburg, habilitierte sich, und es wurde ihr die Lehrbefugnis für das Fach Innere Medizin erteilt. PD Dr. Johanna PreussWössner, Medizinische Fakultät und Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, hat den Ruf auf eine W3-Professur für Rechtsmedizin an der Medizinischen Fakultät angenommen. PD Dr. med. Markus Resch, Universität Regensburg, habilitierte sich, und es wurde ihm die Lehrbefugnis für das Fach Innere Medizin erteilt. PD Dr. Martin Schneider, Universität Heidelberg, hat einen Ruf an die Universität Heidelberg auf die W3-Professur Translationale Chirurgische Onkologie angenommen. Prof. Dr. Hendrik Treede, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, hat einen Ruf an die Universität HalleWittenberg auf eine W3-Professur für Herzchirurgie zum 01.09.2015 angenommen. PD Dr. med. vet. Anja Wege, Universität Regensburg, habilitierte sich, und es wurde ihr die Lehrbefugnis für das Fach Experimentelle Gynäkologie erteilt. PD Dr. med. Johannes Zellner, Universität Regensburg, habilitierte sich, und es wurde ihm die Lehrbefugnis für das Fach Orthopädie und Unfallchirurgie erteilt. Forschung & Lehre 10|15 Rektoren, Präsidenten und Kanzler Professor Rüdiger Althaus ist für die Amtszeit von zwei Jahren zum neuen Rektor der Theologischen Fakultät Paderborn gewählt worden. Zur neuen Prorektorin der Theologischen Fakultät Paderborn wurde Frau Professorin Maria Neubrand gewählt. Professor Klaus-Dieter Barbknecht ist neuer Rektor der TU Bergakademie Freiberg. Er tritt die Nachfolge von Bernd Meyer an, der nach zwei Amtsperioden nicht wieder kandidieren durfte. Barbknecht ist seit 2012 Honorarprofessor für Energiewirtschaftsrecht an der TU in Freiberg. Professor Matthias Benad, Kirchliche Hochschule Wuppertal/Bethel wurde vom Se- Ehrlich die Amtsgeschäfte von Prorektor Prof. Martin Bruns übernehmen. Dr. Evelyn Ehrenberger wurde zur neuen Präsidentin der Hochschule der Bayerischen Wirtschaft (HDBW) gewählt. Professor Michael Weber, Leiter des Instituts für Medieninformatik wurde zum neuen Präsidenten der Universität Ulm gewählt. Er wird zum 1. Oktober 2015 die Nachfolge von Professor Foto: Volkmar Könneke 866 nat für die Amtszeit vom 1.10.2015 bis zum 30.9.2016 zum Rektor wiedergewählt. Die richtigen Kandidaten finden. Beim ersten Versuch. www.leaders-in-science.de Professor Robert Ehrlich wurde zum neuen Rektor der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin für die Amtszeit von vier Jahren gewählt. Zum Wintersemester 2015/16 wird Robert Karl Joachim Ebeling antreten. Professor Michael Weber forscht und lehrt seit mehr als 20 Jahren an der Universität Ulm. Ihre Meldung über Habilitationen und Berufungen können Sie auch per E-Mail an Marita Burkhardt senden: [email protected] KARRIERE 10|15 Forschung & Lehre Impressum 22. Jahrgang in Fortführung der Mitteilungen des Deutschen Hochschulverbandes (43 Jahrgänge) Herausgegeben im Auftrage des Präsidiums des Deutschen Hochschulverbandes ISSN: 0945-5604; erscheint monatlich Deutscher Hochschulverband 867 Informationsservice Präsident: Bernhard Kempen, Univ.-Professor, Dr. Vizepräsidenten: Ulrich Schollwöck, Univ.-Professor, Dr. (Erster Vizepräsident) Bernd Helmig, Univ.-Professor, Dr. Josef Pfeilschifter, Univ.-Professor, Dr. Ilona Rolfes, Univ.-Professorin, Dr. Claudia Solzbacher, Univ.-Professorin, Dr. Daniela Wawra, Univ.-Professorin, Dr. Ehrenpräsident: Hartmut Schiedermair, Univ.-Professor, Dr., Dr. h.c. Geschäftsführer: Michael Hartmer, Dr. Geschäftsstelle des Deutschen Hochschulverbandes: Rheinallee 18-20, 53173 Bonn, Tel.: (0228) 902 66-66; Fax: (0228) 902 66-80 E-Mail: [email protected] Internet: www.hochschulverband.de Forschung & Lehre Redaktion: Felix Grigat, M.A. (verantwortl. Redakteur), Michael Hartmer, Dr., Friederike Invernizzi, M.A., Ina Lohaus, Vera Müller, M.A. Design-Konzept: Agentur 42, Mainz Titelfoto: Fotolia (© beawolf) Grafik und Layout: Robert Welker Weitere Mitarbeiter dieser Ausgabe: Martin Hellfeier, Dr., Rechtsanwalt im Deutschen Hochschulverband Sascha Sven Noack, Rechtsanwalt im Deutschen Hochschulverband Birgit Ufermann, Rechtsanwältin im Deutschen Hochschulverband Beiträge, die mit Namen oder Initialen des Verfassers gekennzeichnet sind, stellen nicht in jedem Falle die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers dar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte kann keine Haftung übernommen werden. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit des Textes wird häufig die kürzere, männliche Schreibweise verwendet. Es wird betont, dass dies als Synonym für die männliche und weibliche Form vereinfacht verwendet wird und alle männlichen und weiblichen Personen gleichberechtigt angesprochen werden. Zitierweise: Forschung & Lehre Verlag und Redaktion: Rheinallee 18-20, 53173 Bonn Tel.: (02 28) 902 66-15 Fax: (02 28) 902 66-90 E-Mail: [email protected] Internet: www.forschung-und-lehre.de Forschung & Lehre will den Lesern weitere Informationsquellen erschließen und übersendet gegen eine Kostenpauschale (Betrag incl. Portokosten) folgende Unterlagen: (Bestellungen bitte an Forschung & Lehre, Fax: 0228/9026680, E-Mail: [email protected]) Die Gesetze zur Reform der W-Besoldung des Bundes und der Länder Baden-Württemberg, Bayern, Berlin Brandenburg Bremen, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, NRW, Rheinland-Pfalz, Saarland Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen stehen zusammen mit Informationen des DHV als pdf zur Verfügung unter www.hochschulverband.de – Infocenter – W-Portal. A 314 | Drittes Hochschulrechtsänderungsgesetz Baden-Württemberg (Entwurf, Stand: 15.10.2013) u. Stellungnahme des DHV, 280 Seiten, 12,- €. Bezugsgebühr: Abonnement 70,00 Euro zzgl. Porto. Für Mitglieder des DHV durch Zahlung des Verbandsbeitrages. Einzelpreis 7,00 Euro zzgl. Porto. Bankverbindung: Commerzbank AG Bonn IBAN: DE 77 3708 0040 0268 3672 00; BIC: DRESDEFF370 Anzeigenabteilung: Gabriele Freytag, Tel.: (0228) 902 66-39 Angelika Miebach, Tel.: (0228) 902 66-23 Sabine Engelke, Tel.: (0228) 902 66-59 Rheinallee 18-20, 53173 Bonn Fax: (0228) 902 66-90 E-Mail: [email protected] Preisliste Nr. 44 vom 1.1.2015 Forschung & Lehre wird auf chlorfreiem Papier gedruckt und ist recyclebar. Druckauflage: 32.300 Exemplare (IVW 2/2015) Beilage: DHV-Seminare 2015/2016 A 319 | Entwurf eines Zehnten Gesetzes zur Änderung dienstrechtlicher Vorschriften und weitere dienstrechtliche Änderungen Hamburg (Stand: 26.8.2014) und Stellungnahme des DHV, 26 S., 3,- €. A 325 | Entwurf eines Hamburgischen Gesetzes zur Besoldungs- und Beamtenversorgungsanpassung 2015/2016 und zur Änderung dienstrechtlicher Vorschriften (Stand: Juli 2015) und Stellungnahme des DHV, 37 Seiten, 4,50 €. A 324 | Entwurf der Landesregierung Hessen für ein Gesetz zur Änderung hochschulrechtlicher Vorschriften (Stand: Mai 2015) und Stellungnahme des DHV, 40 S., 4,50 €. A 317 | Gesetzentwurf über die Feststellung des Haushaltsplans für die Haushaltsjahre 2015 und 2016 Bayern und Stellungnahme des DHV, 20 Seiten, 3,- €. A 323 | Anhörungsentwurf eines Gesetzes zur Stärkung der Beteiligungsstruktur innerhalb der Hochschulen Niedersachsen (Stand: 6.2.2015) und Stellungnahme des DHV, 47 Seiten, 4,50 €. A 312 | Gesetz zur Neuregelung des Hochschulrechts des Landes Brandenburg vom 28.4.2014, 59 Seiten, 6,50 €. A 315 | Hochschulzukunftsgesetz NRW vom 11. September 2014 (Lesefassung), 143 Seiten, 8,- €. A 321 | Entwurf des 3. Hochschulreformgesetzes, Artikel 1, Änderung des Bremischen Hochschulgesetzes (Stand: 22.1. 2015) und Stellungnahme des DHV, 17 Seiten, 3,- €. A 320 | Entwurf einer Neufassung der Leistungsbezügeverordnung Schleswig-Holstein (Stand: August 2014) und Stellungnahme des DHV, 5 Seiten, kostenlos. Druck: L.N. Schaffrath GmbH & Co. KG DruckMedien, Postfach 1452, 47594 Geldern A 322 | Entwurf eines Gesetzes zur Besoldungsanpassung Bremen (Stand: 5.5.2015) und Stellungnahme des DHV, 33 Seiten, 4,50 €. 868 AKADEMISCHER STELLENMARKT Stellenmarkt Veranstaltungen Stiftungen | Preise Forschung & Lehre 10|15 Laser-/Plasmatechnik (Technische Hochschule Wildau) ............................875 Leiterin/Leiter des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg in Personalunion mit einer Professur für Solare Energiesysteme im Institut für Nachhaltige Technische Systeme (Fraunhofer-Gesellschaft und Albert-Ludwigs-Universität Freiburg)...............872 Medizinische Informatik (Schwerpunkte assistierende Gesundheitstechnologien und Unfallforschung) (Technische Universität Braunschweig) .................................................................874 Mensch-Maschine-Integration Professuren Geistes- und Sozialwissenschaften Allgemeine Psychologie II (Wahrnehmung und Kognition) (Christian-Albrechts-Universität zu Kiel)...............................................................884 Direktorin/Direktor des Hannah Arendt Instituts für Totalitarismusforschung e.V. verbunden mit der Professur für Totalitarismusforschung (Technische Universität Dresden) ............................................................................870 Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt international vergleichende und interkulturelle Bildungsforschung (Universität der Bundeswehr München) ................................................................877 Physikalische Chemie (Lehrstuhl für Physikalische Chemie II) (Universität Bayreuth) .....................................................................882 Radiologie (Universitätsmedizin Rostock) ............................................................883 Technische Mechanik und Maschinenkonstruktion (Technische Hochschule Wildau)............................................................................875 Urologie (Julius-Maximilians-Universität Würzburg) .........................................881 Visuelle Szenenanalyse (Universität Siegen) ..................................................869 Werkstoffe der elektrochemischen Speicher (im Jülicher Modell) (Universität Duisburg-Essen und Forschungszentrum Jülich).......885 (Universität der Bundeswehr München) ................................................................878 Juniorprofessuren: Geistes- und Sozialwissenschaften Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Feministische Theologie und Theologische Organisationspädagogik (Universität der Bundeswehr München) ......878 Geschlechterforschung (Kirchliche Hochschule Wuppertal/Bethel)...869 Europäisch-jüdische Studien (Universität Potsdam).................................876 Fachdidaktik Chinesisch als Fremdsprache Juniorprofessuren: Naturwissenschaften | Medizin (Georg-August-Universität Göttingen)....................................................................886 Methoden komplexer Avioniksysteme (Universität Stuttgart)............881 Klinische Psychologie: Trauma und Krisenbewältigung Organische Strukturchemie (Universität der Bundeswehr München) ................................................................879 (Julius-Maximilians-Universität Würzburg) ..........................................................888 Klinische Psychologie und Psychotherapie (Universität der Bundeswehr München) ................................................................879 Medizinmanagement und Versorgungsforschung Verwaltung | Management | Fachkräfte (Universität Bayreuth) ................................................................................................880 Entwicklungssoziologie (Universität Bayreuth) ............................................884 Dozent/-in für Soziale Arbeit (Grundlagen der Methoden) (Berufsakademie Sachsen) ........................................................................................889 Neutestamentliche Exegese und Theologie (Theologische Hochschule Ewersbach) ..................................................................883 Dozent/-in im Studiengang Handel und Internationales Operations and Supply Chain Management Management – Schwerpunkt Außenhandel und (Technische Universität München)..........................................................................875 Internationales Management (Berufsakademie Sachsen) ...................889 Philosophie des Mittelalters Dozent/-in im Studiengang Handel und Internationales (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn).............................................884 Management – Schwerpunkt Handel, Vertriebs- und Praktische Philosophie (Universität Bayreuth)..............................................869 Kooperationsmanagement (Berufsakademie Sachsen) .........................889 Praktische Theologie (Theologische Hochschule Ewersbach).....................883 Rektorin/Rektor (Westfälische Wilhelms-Universität Münster) ...................889 Sozialstrukturanalyse, insb. Arbeit und Organisation Strategische/r Projektmanger/in (Universität Hohenheim) ...................888 (Universität Potsdam und Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung) ....................................................................................................887 Verfassungs-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte Wiss. Mitarbeiter | Doktoranden | Postdocs (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn).............................................886 Volkswirtschaftslehre, insb. Ressourcen- und Wissenschaftliche/-er Mitarbeiter/-in im Bereich Energieökonomik (Technische Universität Kaiserslautern) .....................886 NanoScience/Raster-Kraftmikroskopie (Universität Osnabrück) ...888 Naturwissenschaften | Medizin Biological Signalling Research (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg Forschungsförderung | Preise und BIOSS – Zentrum für Biologische Signalstudien) .......................................879 Experimentelle Nanophysik (Universität Siegen) .......................................870 BKK Innovationspreis Gesundheit 2015 (BKK Landesverband Süd)..U4 Ingenieurgeologie und Umweltgeotechnik Communicator-Preis 2016 (Deutsche Forschungsgemeinschaft DFG)...809 (Technische Universität Bergakademie Freiberg)..................................................871 Innovationspreis (Stiftung Familie Klee) .............................................................U3 IT-Sicherheit in Verkehrssystemen TUM Research Excellence Award in Innovation & Leadership (Universität der Bundeswehr München) ................................................................877 2016 (Peter Pribilla-Stiftung und Technische Universität München) ...............807 Kardiologie (Universitätsmedizin Rostock) ..........................................................880 Wissenschaftlerrückkehrprogramm (German Scholars Organization e.V. und Carl-Zeiss-Stiftung)..............................813 Konstruktiver Ingenieurbau für Infrastrukturprojekte (Jade Hochschule – Studienort Oldenburg)..........................................................882 Wissenschaftsstiftung des Jahres (Deutsche Universitätsstiftung und Dr. Jürgen Rembold Stiftung zur Förderung des bürgerlichen Engagements) ....841 Konstruktion/CAD (Technische Hochschule Wildau)..................................871 AKADEMISCHER STELLENMARKT 10|15 Forschung & Lehre 869 Ausstellungen | Veranstaltungen Akademische Weiterbildung, Konferenz in Berlin (Friedrich-Ebert-Stiftung) ...........................................................................................831 DHV-Symposium 2015 – Familie im Spiegel der Wissenschaft (Deutscher Hochschulverband)................................................857 Gemeinsam Wissen schaffen! Online Konsultation zur Citizen Science Strategie 2020 für Deutschland (Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH – UFZ) ...............................815 Hamburger Personalrechtstag für Wissenschaft und Forschung (Hochschulkanzler e.V.)...................................................................837 Internationaler Mitarbeitereinsatz in Wissenschaft und Forschung (Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH) ........819 Schrödingers Katze (Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft und Wissenschaftszentrum Bonn) ...........................................................................843 Roboterethik, Tagung in Berlin (Daimler und Benz Stiftung) .................U2 PROFESSUREN Zertifikat seit 2006 audit familiengerechte hochschule Die Universität Bayreuth ist eine forschungsorientierte Universität mit international kompetitiven und interdisziplinär ausgerichteten Profilfeldern in Forschung und Lehre. An der Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Bayreuth ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine W 2- / W 3-Professur für Praktische Philosophie im Rahmen des „Bayreuth Track“ im Beamtenverhältnis auf Lebenszeit (W 2) zu besetzen. Die Stelleninhaberin / Der Stelleninhaber kann bei dauerhaft herausragenden Leistungen in Forschung und Lehre im Rahmen des Bayreuth-Track-Konzepts für die Personalentwicklung von Professorinnen und Professoren an der Universität Bayreuth auf eine W 3-Professur übernommen werden. Die Bewerberinnen und Bewerber sollen in Praktischer Philosophie international ausgewiesen sein und einen Hintergrund an der Schnittstelle von Philosophie und Ökonomie aufweisen. In der Forschung wird erwartet, dass die Bewerberin / der Bewerber die kollaborativen Forschungsaktivitäten des Fachbereichs Philosophie einschlägig ergänzt. Forschungsschwerpunkte können Epistemische und Praktische Rationalität, Metaethik oder Verantwortung sein. Die Professur wirkt maßgeblich an den entscheidungsorientierten BA- und MA-Programmen „Philosophy & Economics“ mit. Die Fähigkeit zu einer kompetenten und engagierten Lehre in den für „Philosophy & Economics“ einschlägigen Bereichen der Praktischen Philosophie und Ökonomie ist unabdingbar. Es gelten die Einstellungsvoraussetzungen für Professorinnen und Professoren an Universitäten des Freistaates Bayern (Art. 7 und Art. 10 Abs. 3 BayHSchPG). Nähere Informationen finden Sie unter www.uni-bayreuth.de (Universität / Stellenangebote). Die Universität Bayreuth strebt danach, die Vielfalt ihres Professorenkollegiums weiter zu erhöhen. Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, die mehr Vielfalt in das Forschungs- und Lehrprofil der Universität Bayreuth einbringen, werden daher nachdrücklich um ihre Bewerbung gebeten. Dies betrifft insbesondere Wissenschaftlerinnen und internationale Bewerbende. Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt. Bewerberinnen und Bewerber mit Kindern sind sehr willkommen. Die Universität Bayreuth ist zertifiziert als Familiengerechte Hochschule, hat erfolgreich am HRK-Audit „Internationalisierung der Hochschule“ teilgenommen und bietet einen Dual Career Support. Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf mit wissenschaftlichem Werdegang, Zeugnisse, Urkunden, Schriftenverzeichnis, Darstellung der wissenschaftlichen Arbeitsgebiete und Verzeichnis der Lehrveranstaltungen) und einer Darstellung der wissenschaftlichen Arbeitsgebiete und philosophischen Lehrmethoden werden bis zum 22. 10. 2015 erbeten an den Dekan der Kulturwissenschaftlichen Fakultät, Universität Bayreuth, 95440 Bayreuth. Gleichzeitig bitten wir Sie, Ihre Bewerbung in elektronischer Form (möglichst in einer einzigen PDF-Datei) an [email protected] zu senden. Die Universität Siegen ist mit ca. 18.500 Studierenden, ca. 1.900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, davon ca. 1.200 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, eine innovative und interdisziplinär ausgerichtete Universität. Sie bietet mit einem breiten Fächerspektrum von den Geistes- und Sozialwissenschaften über die Wirtschaftswissenschaften bis zu den Natur- und Ingenieurwissenschaften ein hervorragendes Lehr- und Forschungsumfeld mit zahlreichen inter- und transdisziplinären Forschungsprojekten. Die Universität Siegen bietet vielfältige Möglichkeiten, Beruf und )DPLOLH]XYHUHLQEDUHQ6LHLVWGHVZHJHQVHLWDOVIDPLOLHQJHUHFKWH+RFKVFKXOH]HUWL¿]LHUW und bietet einen Dual Career Service an. In der Naturwissenschaftlich-Technischen Fakultät ist im Department Elektrotechnik und Informatik im Rahmen des DFG-Graduiertenkollegs 1564 - Imaging New Modalities - zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine Universitätsprofessur (Bes.-Gr. W2 ÜBesG NRW) für Visuelle Szenenanalyse zu besetzen. Die Professur ist auf 5 Jahre nach Antritt der Stelle befristet. Das DFG-Graduiertenkolleg 1564 befasst sich mit der Erforschung der sensorischen Grundlagen für die Entfernungsmessung und für die Detektion von THz- und multispektralen Bilddaten sowie mit der Entwicklung neuer algorithmischer Grundlagen für die Verarbeitung und Analyse monound multimodaler Datenströme aus diesen neuen Sensoren. Gesucht ist eine interdisziplinär ausgerichtete Forscherpersönlichkeit, die ihre Expertise im Feld der visuellen Szenenanalysis aktiv mit den Forschungsarbeiten im Graduiertenkolleg im Bereich der Sensordatenverarbeitung verknüpft. Hierzu wird ein international ausgewiesenes ForschungsSUR¿OHUZDUWHWPLW6FKZHUSXQNWLQHLQHPRGHUPHKUHUHQGHUIROJHQGHQ)RUVFKXQJVWKHPHQDXV dem Bereich der visuellen Szenenanalyse: 'HWHNWLRQ.ODVVL¿NDWLRQ(UNHQQXQJXQG9HUIROJXQJYRQ2EMHNWHQ 6HPDQWLVFKH,QWHUSUHWDWLRQYRQ0HKUREMHNWV]HQHQ 'HWHNWLRQ(UNHQQXQJXQG,QWHUSUHWDWLRQYRQ(UHLJQLVVHQ :DKUQHKPXQJVEDVLHUWH$QDO\VHYRQYLVXHOOHQ6HQVRUGDWHQ 6]HQHQDQDO\VHDQKDQGYRQPXOWLSOHQYLVXHOOHQ6HQVRUHQ - Szenenanalyse in Videodaten In der Lehre wird ein aktiver Beitrag in der Grundlagenausbildung der Informatik inkl. Exportveranstaltungen sowie eine Mitwirkung an den Veranstaltungen der Informatik-Vertiefungen „Visual Computing“ und „Medizininformatik“ erwartet. Die Einstellungsvoraussetzungen sind neben den allgemeinen dienstrechtlichen Voraussetzungen ein abgeschlossenes Hochschulstudium, pädagogische Eignung, die besondere Befähigung zu wissenschaftlicher Arbeit, die in der Regel durch die Qualität einer Promotion nachgewiesen wird, zusätzliche wissenschaftliche Leistungen, die ausschließlich und umfassend im Berufungsverfahren bewertet werden. Die zusätzlichen wissenschaftlichen Leistungen werden im Rahmen einer Juniorprofessur, einer Habilitation oder einer Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin bzw. als wissenschaftlicher Mitarbeiter an einer Hochschule oder außeruniversitären Forschungseinrichtung oder im Rahmen einer sonstigen wissenschaftlichen Tätigkeit erbracht. Bei Vorliegen der persönlichen Voraussetzungen erfolgt die Einstellung in ein Beamtenverhältnis auf Zeit. Das Dienstverhältnis ist auf fünf Jahre befristet. Die Universität Siegen strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen in Forschung und Lehre an. (QWVSUHFKHQGTXDOL¿]LHUWH:LVVHQVFKDIWOHULQQHQZHUGHQXPLKUH%HZHUEXQJJHEHWHQ6RIHUQGLHHQW sprechenden Voraussetzungen vorliegen, ist eine Förderung der Professur aus dem Professorinnenprogramm des Bundes und der Länder zur Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern in Wissenschaft und Forschung an deutschen Hochschulen (Professorinnenprogramm II) vorgesehen. %HZHUEXQJHQHQWVSUHFKHQGTXDOL¿]LHUWHU6FKZHUEHKLQGHUWHUVLQGHUZQVFKW Richten Sie Ihre Bewerbungen in englischer Sprache mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Zeugniskopien, Schriftenverzeichnis, Aufstellung von Lehrveranstaltungen, Verzeichnis von Drittmittelprojekten sowie Forschungs- und Lehrkonzept) bis zum 30.10.2015 an den Dekan der Fakultät IV, Universität Siegen, D-57068 Siegen. :HLWHUH,QIRUPDWLRQHQEHUGDV')**UDGXLHUWHQNROOHJXQGGLH8QLYHUVLWlW6LHJHQ¿QGHQ6LHDXI unserer Homepage www.grk1564.uni-siegen.de bzw. www.uni-siegen.de. An der Kirchlichen Hochschule Wuppertal/Bethel ist zum 1. Oktober 2016 eine Juniorprofessur (W 1) Feministische Theologie und Theologische Geschlechterforschung zu besetzen. Zu den Aufgaben gehören selbständige Lehrveranstaltungen in den grundständigen und weiterbildenden Studiengängen unter Zuordnung zu einem der an der Hochschule vertretenen Fächer, Forschung mit dem Ziel weiterer Qualifikationen und Beteiligung an den Gremien und am Leben der Hochschule. Vorausgesetzt werden Erstes und Zweites theologisches Examen, die Ordination bzw. Ordinationsfähigkeit und eine qualifizierende Promotion. Die Besetzung erfolgt zunächst für drei Jahre. Eine Verlängerung auf bis zu sieben Jahre wird angestrebt. Zum Antritt der Stelle wird die Wohnortverlegung in die Hochschulregion erwartet. Bewerbungen werden bis zum 30. November 2015 erbeten an, den Rektor der Kirchlichen Hochschule Wuppertal/Bethel, Missionsstr. 9b, 42285 Wuppertal. 870 AKADEMISCHER STELLENMARKT An der Philosophischen Fakultät ist in einem gemeinsamen Berufungsverfahren zum nächstmöglichen Zeitpunkt die Stelle der Direktorin/des Direktors des Hannah-Arendt-Instituts für Totalitarismusforschung e. V. an der TU Dresden verbunden mit der Professur (W3) für Totalitarismusforschung zu besetzen. Die Stelle der Direktorin/des Direktors wird befristet für die Dauer von fünf Jahren besetzt. Eine Wiederbestellung ist möglich. Das Hannah-Arendt-lnstitut für Totalitarismusforschung e. V. an der TU Dresden (HAIT) hat laut § 1 seiner Satzung vornehmlich die Aufgabe, in interdisziplinärer Arbeit von Historikerinnen und Historikern sowie Sozialwissenschaftlerinnen und Sozialwissenschaftlern die politischen und gesellschaftlichen Strukturen von NS-Diktatur und SED-Regime sowie ihre Folgen für die Gestaltung der deutschen Einheit zu analysieren. Die zukünftige Stelleninhaberin/Der zukünftige Stelleninhaber soll das Fach, für das sie/er wissenschaftlich ausgewiesen ist, an der TU Dresden in Forschung und Lehre im Umfang eines reduzierten Deputats in den Studiengängen der Philosophischen Fakultät vertreten. Das Aufgabengebiet umfasst die interdisziplinäre Erforschung von Autoritarismen/Totalitarismen und deren gesellschaftliche Folgen in historischer, empirischer sowie theorieorientierter und komparativer Perspektive. Die Mitwirkung in der akademischen Selbstverwaltung sowie die Fähigkeit und Bereitschaft, Lehrveranstaltungen in englischer Sprache anzubieten, werden vorausgesetzt. Erwartet werden ein historischer oder sozialwissenschaftlicher Schwerpunkt in der Geschichte des 20. und 21. Jahrhunderts, eine breite und gut ausgewiesene Lehrerfahrung sowie Erfahrungen in interdisziplinärer Forschung und der Organisation und Führung von wissenschaftlichen Einrichtungen. Ferner sind Erfahrungen in internationaler Wissenschaftskooperation sowie in der Einwerbung von Drittmitteln erwünscht. Die Berufungsvoraussetzungen des § 58 SächsHSFG sind zu erfüllen. Die TU Dresden ist bestrebt, den Anteil der Professorinnen zu erhöhen und fordert deshalb Frauen ausdrücklich auf, sich zu bewerben. Auch die Bewerbungen Schwerbehinderter sind besonders ZLOONRPPHQ'LH8QLYHUVLW½WLVWHLQH]HUWLÞ]LHUWHIDPLOLHQJHUHFKWH+RFKVFKXOHXQGYHUIÕJWÕEHU einen Dual Career Service. Sollten Sie zu diesen oder verwandten Themen Fragen haben, steht Ihnen die Gleichstellungsbeauftragte (Frau Dr. Brigitte Schober, Tel.: +49 351 463-33410) sowie die Schwerbehindertenvertretung (Frau Birgit Kliemann, Tel.: +49 351 463-33175) gern zum Gespräch zur Verfügung. Die Bewerbungsunterlagen werden den zuständigen Gremien der TU Dresden und des HAIT zugänglich gemacht. An den Anhörungsgesprächen nehmen von der TU Dresden und dem HAIT benannte Vertreterinnen und Vertreter teil. Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit tabellarischem Lebenslauf, Darstellung des wissenschaftlichen Werdeganges, Liste wissenschaftlicher Publikationen, Liste von Forschungsprojekten mit Angaben von Drittmitteln, Verzeichnis der Lehrveranstaltungen, Ergebnissen aus Lehrevaluationen sowie einer beglaubigten Kopie der Urkunde über den höchsten akademischen Grad bis zum 29.10.2015 (es gilt der Poststempel der ZPS der TU Dresden) an: TU Dresden, Dekan der Philosophischen Fakultät, Herrn Prof. Dr. Matthias Klinghardt, 01062 Dresden. Forschung & Lehre 10|15 Die Universität Siegen ist mit ca. 18.500 Studierenden, ca. 1.900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, davon ca. 1.200 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, eine innovative und interdisziplinär ausgerichtete Universität. Sie bietet mit einem breiten Fächerspektrum von den Geistes- und Sozialwissenschaften über die Wirtschaftswissenschaften bis zu den Natur- und Ingenieurwissenschaften ein hervorragendes Lehr- und Forschungsumfeld mit zahlreichen inter- und transdisziplinären Forschungsprojekten. Die Universität Siegen bietet vielfältige Möglichkeiten, Beruf und Familie zu vereinbaren. Sie ist GHVZHJHQVHLWDOVIDPLOLHQJHUHFKWH+RFKVFKXOH]HUWL¿]LHUW XQGELHWHWHLQHQ'XDO Career Service an. In der Naturwissenschaftlich-Technischen Fakultät der Universität Siegen ist im Department Physik eine Universitätsprofessur (Bes.-Gr. W3 ÜBesG NRW) für Experimentelle Nanophysik mit dem Forschungsschwerpunkt „Rastersondenmethoden für Nanostrukturen“ mit Fokus auf STM/AFM Methoden zur Untersuchung von Nanostrukturen und Nanomaterialien schnellstmöglich zu besetzen. Die zukünftige Stelleninhaberin/Der zukünftige StellenLQKDEHU VROO GXUFK TXDOL¿]LHUWH )RUVFKXQJVDUEHLWHQ LQ GLHVHP %HUHLFK LQWHUQDWLRQDO ausgewiesen sein. Das Themengebiet sollte das Forschungsspektrum des kürzlich gegründeten interdisziplinären Schwerpunkts für „Nanoscience and Nanotechnology“ an der Universität Siegen sinnvoll ergänzen. Eine prominente Mitarbeit in einem neuen Masterstudiengang Nanoscience wird erwartet. Die Aufgaben in der Lehre umfassen die Beteiligung an der Ausbildung in der experimentelle Physik in der vollen fachlichen Breite, sowohl in den Bachelor- wie auch in den Master-Studiengängen der Physik sowie in der Lehramtsausbildung und Service für andere Departments. Die Einstellungsvoraussetzungen sind neben den allgemeinen dienstrechtlichen Voraussetzungen ein abgeschlossenes Hochschulstudium, pädagogische Eignung, die besondere Befähigung zu wissenschaftlicher Arbeit, die in der Regel durch die Qualität einer Promotion nachgewiesen wird, zusätzliche wissenschaftliche Leistungen, die ausschließlich und umfassend im Berufungsverfahren bewertet werden. Die zusätzlichen wissenschaftlichen Leistungen werden im Rahmen einer Juniorprofessur, einer Habilitation oder einer Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin bzw. als wissenschaftlicher Mitarbeiter an einer Hochschule oder außeruniversitären Forschungseinrichtung oder im Rahmen einer sonstigen wissenschaftlichen Tätigkeit erbracht. Erwartet werden eine einschlägige Promotion von herausragender Qualität, Erfahrungen in der Hochschulselbstverwaltung und in der Einwerbung von Drittmitteln sowie Lehrerfahrung und der Nachweis didaktischer Kompetenz. Die Universität Siegen strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen in Forschung und /HKUHDQ(QWVSUHFKHQGTXDOL¿]LHUWH:LVVHQVFKDIWOHULQQHQZHUGHQXPLKUH%HZHUEXQJ gebeten. Bewerbungen geeigneter Schwerbehinderter sind erwünscht. STELLENANZEIGEN | PREISE Bewerbungsfrist läuft noch bis: Ihre Bewerbung mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Publikationsliste, Zeugnisse, Übersicht über Drittmittelprojekte) richten Sie bitte bis zum 30.10.2015 an den Dekan der Fakultät IV, Universität Siegen, 57068 Siegen: [email protected]. Für Fragen steht Ihnen ebenfalls der Dekan, Herr Universitätsprofessor Dr. Ullrich Pietsch, Tel.: 0271/740 4411, E-Mail: [email protected], zur Verfügung. Forschung & Lehre 9 | 2015 Advanced Fluorescence Microscopy (Universität Bochum).....................................................................................15.10.15 Agrar- und Produktionsökologie/Organischer Landbau (Universität Bonn) ..............................................................15.11.15 Akademischer Mitarbeiter (m/w) für Multimediales Lernen/E-Lerning (Medizinische Hochschule Brandenburg Theodor Fontane)...............15.10.15 Allgemeine Pädagogik und Bildungsforschung (Universität München) .............................................................................09.10.15 Anthropological Archaeology (Universität zu Kiel)................01.11.15 Automatisierungstechnik (TU Ilmenau).......................................23.10.15 Bonn Junior Fellows (Universität Bonn) .......................................11.10.15 Computational Cosmology (Universität Potsdam) ...................15.10.15 Didaktik der Agrar- und Ernährungswissenschaften (Universität Bonn) ....................................................................................15.10.15 Didaktik der Grundschulmathematik (Universität Koblenz-Landau – Campus Landau) ............................15.10.15 Entwicklungspsychologie und Klinische Psychologie des Kindes- und Jugendalters (Universität zu Kiel)............16.10.15 Experimentalphysik (TU Braunschweig)........................................15.10.15 Fachdidaktik Englisch (Universität zu Kiel) ................................15.10.15 Fertigungstechnik (Universität Innsbruck) .....................................15.10.15 Geophysik (Universität Koblenz-Landau – Campus Landau) ......26.10.15 Integrierte Quantenoptik (Universität Stuttgart) .......................19.10.15 Kinder- und Jugendmedizin mit Schwerpunkt Gastroenterologie (Universitätsmedizin Rostock)....................12.10.15 Klinische Implantatsicherheit (Universität Bonn)...................12.10.15 Neuere Kirchengeschichte (Universität zu Kiel).......................15.10.15 Neuere und Neueste Geschichte Osteuropas (Universität Göttingen) ............................................................................12.10.15 Perceiving Systems (Universität Bonn) ...........................................31.10.15 Pharmakoepidemiologie (Universität Bonn)...............................12.10.15 Physikalische Chemie (TU Braunschweig) ......................................31.10.15 Vizepräsidentin/Vizepräsident (Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover) .......................................23.10.15 Wissenschaftliche/-er Mitarbeiter/-in (Universität Hannover) .................................................................................31.10.15 10|15 Forschung & Lehre AKADEMISCHER STELLENMARKT 871 An der Fakultät für Geowissenschaften, Geotechnik und Bergbau ist zum Sommersemester 2017 die W2-Professur „Ingenieurgeologie und Umweltgeotechnik“ innerhalb des Instituts für Geotechnik zu besetzen. Der/Die Stelleninhaber/-in soll die wissenschaftlichen Gebiete der Ingenieurgeologie und Umweltgeotechnik als Bindeglied zwischen der Professur Bodenmechanik, Grundbau und bergbauliche Geotechnik und der Professur für Gebirgsund Felsmechanik/Felsbau in Lehre und Forschung vertreten und durch entsprechende Referenzen als national und international anerkannte/-r Wissenschaftler/-in ausgewiesen sein. Erfahrungen aus mehrjähriger ingenieurgeologischer/geotechnischer Tätigkeit in der Industrie bzw. entsprechenden Behörden sowie Ingenieur- und Planungsbüros, insbesondere auf dem Gebiet des Bauwesens (Tiefbau) oder der Rohstoffindustrie (Fest- und Lockergesteinstagebau) sind erwünscht. Es wird erwartet, dass der/die Stelleninhaber/-in sowohl die vorhandene technische Ausrüstung fortführt und erweitert als auch anspruchsvolle theoretische und praktische Arbeiten zur Ingenieurgeologie durchführt und befördert. Der Aufbau eines leistungsstarken Forscherteams ist dafür Voraussetzung. Es wird gefordert, dass der/die Stelleninhaber/-in mit den auf ähnlichen Gebieten arbeitenden Forschergruppen an der eigenen Universität sowie im In- und Ausland kooperiert. Sehr gute Englischkenntnisse sowie weitere Fremdsprachen, die Bereitschaft, in englischer Sprache, bei Bedarf auch in benachbarten Fachgebieten, zu unterrichten sowie der Nachweis erfolgreicher Projekt(mittel)akquise werden erwartet. Es wird weiterhin erwartet, dass der/die zukünftige Stelleninhaber/-in in enger Zusammenarbeit zwischen Universitäten, Fachbehörden und der Industrie fachliche Standards weiterentwickelt, Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen organisiert sowie anspruchsvolle und sichtbare Großforschungsprojekte initiiert und durchführt. Dabei ist eine enge Vernetzung sowohl mit dem World Forum of Universities for Resources on Sustainability (WFURS) und dem Helmholtz-Institut Freiberg für 5HVVRXUFHQWHFKQRORJLH+,)KHU]XVWHOOHQXQG]XSÀHJHQ Der/Die Bewerber/-in muss die allgemeinen Berufungsvoraussetzungen für Professoren gemäß § 58 des Sächsischen Hochschulfreiheitsgesetzes vom 15.01.2013 (Sächs. Gesetz- und Verordnungsblatt Jahrgang 2013 Blatt-Nr. 1 S. 3) in der jeweils geltenden Fassung erfüllen. Die Universität leistet aktive Unterstützung bei der Bereitstellung von Kinderbetreuungsmöglichkeiten sowie bei der Vermittlung von angemessenen Arbeitsstellen in der Region für Lebenspartner/Lebenspartnerin resp. Ehepartner/Ehepartnerin. Die TU Bergakademie Freiberg vertritt ein Lehr- und Forschungskonzept, bei dem die Verlegung des Lebensmittelpunktes nach bzw. in die Nähe von Freiberg erwartet wird. Die TU Bergakademie strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen in Lehre und )RUVFKXQJ DQ 4XDOL¿]LHUWH :LVVHQVFKDIWOHULQQHQ ZHUGHQ GHVKDOE DXIJHIRUGHUW sich zu bewerben. Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt. Die Bewerbungsunterlagen sind bis zum 31.12.2015 an die Technische Universität Bergakademie Freiberg, Dezernat für Personalangelegenheiten, Akademiestraße 6, 09599 Freiberg, einzureichen. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an den Dekan der Fakultät, Herrn Prof. Dr. Carsten Drebenstedt; [email protected]; Gustav-Zeuner-Straße 12, 09599 Freiberg, Tel.: +49-3731-39-3373 und -2342, http://www.tu-freiberg.de/fakultaet3. Berthold Leibinger Innovationspreis 2016 (Berthold Leibinger Stiftung) ..................................................................31.12.15 Max-Planck-Forschungspreis 2016 zum Thema Organismische Biologie (Alexander von Humboldt-Stiftung Die Technische Hochschule Wildau ist eine der führenden akademischen Ausbildungsstätten in Brandenburg. Derzeit sind ca. 4.300 Studierende immatrikuliert. Die TH Wildau ist eine Hochschule der kurzen Entscheidungswege. Leitung und Professorenschaft arbeiten Hand in Hand an einer stetigen Weiterentwicklung. Die Ausstattung für Lehre und Forschung ist vorbildlich. Internationalität ist selbstverständlich. Die gute Anbindung an die Bundeshauptstadt Berlin garantiert Mobilität und Nähe zu Branchennetzwerken. Die reizvolle Umgebung liefert Lebensqualität in der Seen- und Heidelandschaft Brandenburgs. Zum nächstmöglichen Zeitpunkt ist an der TH Wildau folgende Professur zu besetzen: Im Studiengang Ingenieurwesen: Professorin/Professor für das Fachgebiet Konstruktion/CAD (Bes.-Gruppe W2 BBesO) - (Kennziffer 156/MB09) Die Bewerberin/Der Bewerber soll das Fachgebiet in der für das Gebiet typischen AnwenGXQJVEUHLWHXQGHQWVSUHFKHQGGHP3UR¿OGHU7HFKQLVFKHQ+RFKVFKXOH:LOGDXLQGHU/HKUH der angewandten Forschung und im Wissenstransfer in Bachelor- und Masterstudiengängen vertreten. Erwartet wird eine einschlägige Promotion oder der Nachweis vergleichbarer wissenschaftlicher Leistungen. Der Schwerpunkt der Tätigkeit liegt im Bereich der Anwendung von CAD7HFKQLNHQLQ9HUELQGXQJPLWGHQHUIRUGHUOLFKHQWHFKQLVFKHQ*UXQGODJHQZLHGHQ0DVFKLnenelementen und der Konstruktionsmethodik sowie deren Schnittstellen zur Fertigung. (LQJlQJLJHEHUXÀLFKH(UIDKUXQJPLWVSH]LHOOHU.RQVWUXNWLRQVVRIWZDUHLVW9RUDXVVHW]XQJ Ferner wird die Bereitschaft zur Übernahme der Lehre in fachverwandten Grundlagenfächern erwartet. Dies schließt auch die Übernahme von Lehrveranstaltungen des Fachgebietes in anderen Studiengängen einschließlich Fernstudium ein. Es sollen auch Lehrveranstaltungen in englischer Sprache gehalten werden. *HVXFKWZLUGHLQH3HUV|QOLFKNHLWGLHEHU(UIDKUXQJHQLQGHUSUDNWLVFKHQ8PVHW]XQJJHVWW]WDXI/HKUXQG)RUVFKXQJVWlWLJNHLWHQYHUIJWXQGEHUHLWLVWIDFKVSH]L¿VFKH/DERUHIU Lehre und angewandte Forschung leitend zu verantworten. Des Weiteren ist die Motivation für eine praxisorientierte Lehre und Kontaktfreudigkeit im Umgang mit Studierenden und Partnern selbstverständlich. Eine engagierte Mitarbeit beim Aufbau und der Entwicklung neuer Studiengänge wird erwartet. Die TH Wildau ist führend in der Forschung und beim Technologietransfer durch ProfessoULQQHQ3URIHVVRUHQ'DKHUZLUGHUZDUWHWGDVVGLH.RQWDNWH]X8QWHUQHKPHQGLHLP6WXGLHQJDQJ HLQJHEXQGHQ VLQG YHUWLHIW XQG DXVJHEDXW ZHUGHQ 'LH +RFKVFKXOH XQWHUVWW]W XQG fördert Bemühungen auf dem Gebiet des Technologietransfers und der Durchführung von .RRSHUDWLRQVSURMHNWHQPLWLQGXVWULHOOHQ3DUWQHUQ)RUVFKXQJVDNWLYLWlWHQXQGLQWHUGLV]LSOLQlUH internationale Zusammenarbeit sind daher erwünscht. Die Bereitschaft zur Mitwirkung an Studienreformprozessen und in Gremien der Hochschulselbstverwaltung wird vorausgesetzt. Die Professur ist nach § 43 BbgHG im Fall einer Erstberufung zunächst auf drei Jahre und sechs Monate befristet. Die Einstellungsvoraussetzungen nach § 41 BbgHG sind neben der Erfüllung der allgemeinen dienstrechtlichen Voraussetzungen: a) Ein abgeschlossenes Hochschulstudium in einer für die zu übernehmende Tätigkeit JHHLJQHWHQ)DFKULFKWXQJ E GLHEHVRQGHUH%HIlKLJXQJ]XZLVVHQVFKDIWOLFKHU$UEHLWQDFKJHZLHVHQLQGHU5HJHOGXUFK HLQHTXDOL¿]LHUWH3URPRWLRQ F SlGDJRJLVFKH(LJQXQJ d) besondere Leistungen bei der Anwendung oder Entwicklung wissenschaftlicher Erkennt QLVVHXQG0HWKRGHQLQHLQHUPLQGHVWHQVGUHLMlKULJHQHLQVFKOlJLJHQEHUXÀLFKHQ3UD[LV von der mindestens zwei Jahre außerhalb des Hochschulbereichs ausgeübt worden sein müssen. Die dienstrechtliche Stellung ergibt sich aus § 43 BbgHG. Schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt. Die TH Wildau ist EHPKWGHQ$QWHLOYRQTXDOL¿]LHUWHQ:LVVHQVFKDIWOHULQQHQLP/HKUN|USHU]XHUK|KHQXQG IRUGHUWGHVKDOETXDOL¿]LHUWH)UDXHQDXVGUFNOLFK]XU%HZHUEXQJDXI Bewerberinnen und Bewerber mit Kindern sind willkommen - die Technische Hochschule Wildau ist als familiengerechte Hochschule ]HUWL¿]LHUW'LH3URIHVVXUNDQQJHPlGHU%HUXIXQJVRUGQXQJ der TH Wildau auch in Teilzeit besetzt werden. Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen sind bis zum 31. Oktober 2015 zu richten an den Präsidenten der Technischen Hochschule Wildau Hochschulring 1, 15745 Wildau und Max-Planck-Gesellschaft) ................................................................15.01.16 Preis der GEERS-Stiftung 2016 für wissenschaftliche Arbeit aus der Hörforschung (GEERS-Stiftung).....................01.11.15 Forschung & Lehre 8 | 2015 Akademische Mitarbeiter/-innen (Universität Potsdam) ......07.10.15 Englische Sprachwissenschaft (Universität Bonn)..................15.10.15 Kunstgeschichte (Universität Bonn) .................................................15.10.15 Georg Forster-Forschungspreis (Alexander von Humboldt-Stiftung) .....................................................15.01.16 Forschung & Lehre 7 | 2015 10 – 15 außergewöhnliche Nachwuchswissenschaftler/innen (Post-Docs) (VolkswagenStiftung) .............15.10.15 Forschung & Lehre 6 | 2015 Harkness Fellowships in Health Care Policy and Practice (The Commonwealth Fund) .....................................16.11.15 Forschung & Lehre 5 | 2015 Kirchenrecht (Universität Würzburg) .................................................15.12.15 Feodor Lynen-Forschungsstipendium (Alexander von Humboldt-Stiftung) ..................................................ganzjährig Forschung & Lehre 3 | 2015 Promovieren mit Stipendium (Friedrich Naumann Stiftung) .................................................................15.11.15 872 AKADEMISCHER STELLENMARKT Forschung & Lehre 10|15 DIE FRAUNHOFER-GESELLSCHAFT UND DIE ALBERT-LUDWIGS-UNIVERSITÄT FREIBURG WOLLEN I N E I N E M G E M E I N S A M E N B E R U F U N G S V E R FA H R E N D I E / D E N LEITERIN / LEITER DES FRAUNHOFER-INSTITUTS FÜR SOLARE ENERGIESYSTEME ISE IN FREIBURG (NACHFOLGE PROF. DR. EICKE WEBER) sowie in Personalunion die/den W3-PROFESSORIN / W3-PROFESSOR FÜR SOLARE ENERGIESYSTEME IM INSTITUT FÜR NACHHALTIGE TECHNISCHE SYSTEME DER TECHNISCHEN FAKULTÄT DER UNIVERSITÄT FREIBURG ab 1. April 2016 berufen. Die Albert-Ludwigs-Universität und das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE arbeiten seit 1992 auf wichtigen Forschungsfeldern eng zusammen. Mit der Gründung des Instituts für Nachhaltige Technische Systeme in der Technischen Fakultät betreten beide Einrichtungen wissenschaftspolitisches Neuland: Die Universität und die fünf Freiburger Fraunhofer-Institute – darunter das Fraunhofer ISE – bauen dieses 3. Institut der Technischen Fakultät gemeinsam auf. Professoren der Universität und gemeinsam berufene Leiter der Fraunhofer-Institute übernehmen die Lehre und wirken in ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit auf eine engere Verzahnung von Grundlagenforschung und angewandter Forschung hin. Sie sind durch eine hervorragende und möglichst breite wissenschaftliche Qualifikation innerhalb der Forschungsgebiete Photovoltaik, Solarthermie, Gebäudeenergietechnik, Wasserstofftechnologie und Energiesystemtechnik international anerkannt und verfügen über ausgewiesene Managementqualitäten und gute didaktische Fähigkeiten. Darüber hinaus bringen Sie langjährige Erfahrung in der Führung von großen, interdisziplinären Forschergruppen, in der strategischen Planung, Akquisition und Durchführung von nationalen und internationalen Forschungsprojekten und in der Zusammenarbeit mit der Industrie mit. Parallel zur Professur übernehmen Sie die Leitung des Fraunhofer-ISE mit über 1.000 Mitarbeitenden, davon 500 Festangestellte. Das Fraunhofer-ISE entwickelt Materialien, Komponenten, Systeme und Verfahren in acht wissenschaftlichen Bereichen und finanziert sich zu über 80 Prozent aus selbst eingeworbenen Projekten am Forschungs- und Entwicklungsmarkt. 10|15 Forschung & Lehre AKADEMISCHER STELLENMARKT Einstellungsvoraussetzungen für Professorinnen und Professoren sind neben den allgemeinen dienstrechtlichen Voraussetzungen ein abgeschlossenes Hochschulstudium, pädagogische Eignung und eine herausragende Promotion. Über die Promotion hinausgehende wissenschaftliche Leistungen, die in der Regel durch eine Habilitation oder gleichwertige wissenschaftliche Leistungen, die auch außerhalb des Hochschulbereichs erbracht sein können, nachgewiesen werden, werden erwartet (§ 47 Landeshochschulgesetz (LHG)). Die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und die Fraunhofer-Gesellschaft fördern Frauen und fordern sie deshalb ausdrücklich zur Bewerbung auf. Die Universität und die Fraunhofer-Gesellschaft bekennen sich nachdrücklich zu dem Ziel eines familiengerechten Forschungs- und Lehrbetriebs. Sie bieten ihren Mitarbeitenden flexible Arbeitszeiten und Unterstützungsangebote zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Zudem leistet der Dual Career Service der Universität Freiburg Neuberufenen aktive Hilfestellung bei einem Umzug mit der ganzen Familie. Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt. Fraunhofer ist die größte Organisation für anwendungsorientierte Forschung in Europa. Unsere Forschungsfelder richten sich nach den Bedürfnissen der Menschen: Gesundheit, Sicherheit, Kommunikation, Mobilität, Energie und Umwelt. Wir sind kreativ, wir gestalten Technik, wir entwerfen Produkte, wir verbessern Verfahren, wir eröffnen neue Wege. Folgende Bewerbungsunterlagen werden erbeten – Lebenslauf – Zeugnisse und Urkunden – Vollständiges Schriften- und Vortragsverzeichnis unter Nennung der wichtigsten Publikationen – Weitere aussagekräftige Darstellungen der Forschung – Lehrkompetenzportfolio (Die hierfür zu verwendende Vorlage finden Sie unter: http://www.zuv.uni-freiburg.de/formulare/lehrkompetenzportfolio-formblatt.doc) – Kurzes Exposé zu den Vorstellungen zur zukünftigen Forschungs- und Entwicklungstätigkeit sowie Lehrtätigkeit Bitte bewerben Sie sich mit dem Ausdruck Ihres Bewerbungsformulars (http://www.zuv.uni-freiburg.de/formulare/ bewerbungsbogen_deutsch.pdf) und den o. g. Unterlagen und Belegen bis spätestens 22.10.2015. Ihre Bewerbung richten Sie bitte in zweifacher Ausfertigung an folgende Adressen: Dekan der Technischen Fakultät der Universität Freiburg Prof. Dr. Georg Lausen Georges-Köhler-Allee 101, 79110 Freiburg und an den Präsidenten der Fraunhofer-Gesellschaft Prof. Dr.-Ing. Reimund Neugebauer Postfach 200733, 80031 München Bitte senden Sie zusätzlich eine elektronische Version Ihrer Bewerbung an: [email protected] Weitere Informationen zum Berufungsverfahren finden Sie im Berufungsleitfaden, abrufbar unter: http://www.zuv.uni-freiburg.de/formulare/berufungsleitfaden.pdf Für Rückfragen stehen Ihnen Herr Dr. Schmidt (zur Fraunhofer-Gesellschaft, [email protected]) und Herr Dr. Giersiepen (zur Universität Freiburg, [email protected]) zur Verfügung. 873 874 AKADEMISCHER STELLENMARKT Forschung & Lehre 10|15 In der Carl-Friedrich-Gauß-Fakultät ist zum 01.10.2016 eine Universitätsprofessur (BesGr. W 3) für „Medizinische Informatik (Schwerpunkte assistierende Gesundheitstechnologien und Unfallforschung)“ (vorgezogene Nachfolge Prof. Dr. Reinhold Haux) zu besetzen. Von der Stelleninhaberin oder dem Stelleninhaber wird erwartet, dass sie/er international in der Forschung in Medizinischer Informatik ausgewiesen ist. Besonders aus folgenden Forschungsschwerpunkten werden wissenschaftliche Erfahrungen und Ausgewiesenheit sowie die darauf aufbauende Wahrnehmung von Forschung und Lehre erwartet: assistierende Gesundheitstechnologien wie Informations- und Kommunikationstechnologien mit dem Ziel der Schaffung von nachhaltigen Bedingungen für ein aktives, selbstständiges und selbst gestaltetes Leben Sensor-erweiterte medizinische Informationssysteme Methoden des pervasiven Rechnens und der Nutzung ubiquitär verfügbarer Informationen für Prävention und frühzeitige ,GHQWL¿NDWLRQYRQ(UNUDQNXQJHQVRZLHIUGLH8QWHUVWW]XQJHLQHVHLJHQVWlQGLJJHIKUWHQ/HEHQVEHLGHP9RUKDQGHQVHLQ von Erkrankungen $NWLYH 8PJHEXQJHQ 6HQVRU7HFKQRORJLHQ XQG PRELOH :HUN]HXJH IU ,QIRUPDWLRQVV\VWHPH GHV *HVXQGKHLWVZHVHQV ]XU informationellen Selbstbestimmung für neue Lebensweisen und in neuen Versorgungsformen. 8QIDOOIRUVFKXQJZLH $XIEDXHLQHVLQWHUQDWLRQDOHQ8QIDOO5HJLVWHUVPLWLQWHJULHUWHQ8QIDOOXQG*HVXQGKHLWVGDWHQ (UDUEHLWXQJYRQ$QVlW]HQ]XP$EJOHLFKXQWHUVFKLHGOLFKHUQDWLRQDOHU8QIDOOGDWHQEDQNHQ Entwicklung von simulativen Bewertungsmöglichkeiten zum Insassenschutz/Schutz von schwächeren Verkehrsteilnehmern Bestimmung von Verletzungsrisikofunktionen für verschiedene Gruppen von Verkehrsteilnehmern und verschiedene Kollisionskonstellationen $QDO\VHGHV(LQÀXVVHVYRQ6LFKHUKHLWVIXQNWLRQHQXQG%HUFNVLFKWLJXQJLQ5HNRQVWUXNWLRQVVRIWZDUH Erstellen einer ganzheitlichen Analysekette von der Erhebung über Skizzenerstellung bis zur Übernahme in RekonstruktionsVRIWZDUH$XVZHUWH7RROV (UIRUVFKXQJYRQ0HWKRGHQ]XP$XIILQGHQEHVRQGHUHUQDFKWUlJOLFKEHVFKULHEHQHU.RQVWHOODWLRQHQLQ8QIDOOGDWHQbanken. In der Lehre ist die Professur an den von der Informatik angebotenen Bachelor- und Master-Studiengängen, insbesondere in Informatik, Wirtschaftsinformatik, Informations-Systemtechnik und verwandten Studiengängen, eingebunden. Im BacheORU XQG 0DVWHU6WXGLHQJDQJ ,QIRUPDWLN JLEW HV DXHUGHP HLQH 6WXGLHQULFKWXQJ 0HGL]LQLVFKH ,QIRUPDWLN GLH LQ 8PIDQJ XQG7LHIHHLQHP 0HGL]LQLQIRUPDWLN+DXSWIDFKVWXGLXP HQWVSULFKW (LQH %HWHLOLJXQJ DQ GHU *UXQGDXVELOGXQJ ZLUG HUZDUWHW Dies umfasst u. a. Veranstaltungen zur ’Medizinischen Informatik’ und die Koordinierung und Beteiligung am Nebenfach ¶0HGL]LQ¶ ,QVEHVRQGHUH ZLUG /HKUH ]X DVVLVWLHUHQGHQ *HVXQGKHLWVWHFKQRORJLHQ XQG ]XU 8QIDOOIRUVFKXQJ PLW %H]XJ DXI Straßenverkehr erwartet. Aufgrund der Einbettung der Professur in das Peter L. Reichertz Institut für Medizinische Informatik (PLRI) als gemeinVDPHV ,QVWLWXW GHU 78 %UDXQVFKZHLJ XQG GHU 0HGL]LQLVFKHQ +RFKVFKXOH +DQQRYHU 0++ VRZLH GHU ZHLWHUHQ )RUschungslandschaft in Braunschweig existieren ausgezeichnete Kooperationsmöglichkeiten, u. a. mit den Instituten der Informatik, der Mathematik, der Wirtschaftswissenschaften, der Elektrotechnik und Informationstechnik, dem MaschinenEDX XQG GHP %DXLQJHQLHXUZHVHQ VRZLH PLW GHP NOLQLVFKHQ 8PIHOG GHQ ELRWHFKQRORJLVFKHQ )RUVFKXQJVHLQULFKWXQJHQ und industriellen Partnern, bspw. im Mobilitätsbereich. Die Professur soll als „Brückenglied“ zwischen Wissenschaft und Industrie Verbundprojekte initiieren und koordinieren. Hohes Interesse an interdisziplinärer Zusammenarbeit wird daher vorausgesetzt. Des Weiteren wird eine aktive und öffentlichkeitswirksame Beteiligung am Niedersächsischen )RUVFKXQJV]HQWUXP)DKU]HXJWHFKQLN1))LP%HUHLFK8QIDOOIRUVFKXQJVRZLHDQGHQJHPHLQVDPHQ$NWLYLWlWHQPLWGHU Medizinischen Hochschule Hannover erwartet. Die Bereitschaft zur Mitarbeit in den Gremien der universitären Selbstverwaltung soll gegeben sein. Die Einstellungsvoraussetzungen ergeben sich aus § 25 des Niedersächsischen Hochschulgesetzes. $XI :XQVFK NDQQ 7HLO]HLWEHVFKlIWLJXQJ HUP|JOLFKW ZHUGHQ 'LH 78 %UDXQVFKZHLJ KDW VLFK GDV VWUDWHJLVFKH =LHO JHVHW]W den Anteil von Frauen deutlich zu erhöhen. Wissenschaftlerinnen werden deshalb nachdrücklich um ihre Bewerbung gebeten. Schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber werden bei gleicher Eignung bevorzugt. Bewerbungen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus dem Ausland sind ausdrücklich erwünscht. Bewerberinnen und Bewerber, die zum Zeitpunkt der Ruferteilung das 50. Lebensjahr vollendet haben und nicht bereits im Beamtenverhältnis stehen, werden grundsätzlich im Angestelltenverhältnis eingestellt. Cartoon: Meissner :HLWHUH$XVNQIWHHUWHLOWGHU9RUVLW]HQGHGHU%HUXIXQJVNRPPLVVLRQ+HUU3URI'U,QJ/DUV:ROI7HO%LWWH senden Sie Ihre Bewerbung bis zum 31.10.2015 auf elektronischem Wege als ein durchsuchbares pdf-Dokument an den Dekan der Carl-Friedrich-Gauß-Fakultät, Prof. Dr. Thomas Sonar, TU Braunschweig ([email protected]). 10|15 Forschung & Lehre AKADEMISCHER STELLENMARKT 875 Die Technische Hochschule Wildau ist eine der führenden akademischen Ausbildungsstätten in Brandenburg. Derzeit sind ca. 4.300 Studierende immatrikuliert. Die TH Wildau ist eine Hochschule der kurzen Entscheidungswege. Leitung und Professorenschaft arbeiten Hand in Hand an einer stetigen Weiterentwicklung. Die Ausstattung für Lehre und Forschung ist vorbildlich. Internationalität ist selbstverständlich. Die gute Anbindung an die Bundeshauptstadt Berlin garantiert Mobilität und Nähe zu Branchennetzwerken. Die reizvolle Umgebung liefert Lebensqualität in der Seen- und Heidelandschaft Brandenburgs. Zum nächstmöglichen Zeitpunkt sind an der TH Wildau folgende Professuren zu besetzen: Im Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen: Professorin/Professor für das Fachgebiet Technische Mechanik und Maschinenkonstruktion (Bes.-Gruppe W2) - (Kennziffer 101/WI 4) mit den Schwerpunkten der angewandten Konstruktion CAD/CAE, umfangreichen Praxiskenntnissen in der Fertigungs- und Montagetechnik sowie in den Technischen Grundlagen und in den Maschinenelementen. Die Bewerberin/Der Bewerber soll die Fachgebiete Konstruktion und technische Grundlagen im :LUWVFKDIWVLQJHQLHXUZHVHQ HQWVSUHFKHQG GHP 3UR¿O GHU7HFKQLVFKHQ +RFKVFKXOH :LOGDX in der Lehre, der angewandten Forschung und im Wissenstransfer in Bachelor- und Masterstudiengängen vertreten. Im Studiengang Ingenieurwesen/Physikalische Technik: Professorin/Professor für das Fachgebiet Laser-/Plasmatechnik (Bes.-Gruppe W2 BbgBesO) - (Kennziffer ÜLMLL5/PT3) 'LH%HZHUEHULQ'HU%HZHUEHUVROOGDV)DFKJHELHWHQWVSUHFKHQGGHP3UR¿OGHU7HFKQLVFKHQ Hochschule Wildau in der Lehre, der angewandten Forschung und im Wissenstransfer in Bachelor- und Masterstudiengängen vertreten. Von der Bewerberin/dem Bewerber wird erwartet, folgenden fachlichen Rahmen auszuprägen und im Bachelor-Studiengang Ingenieurwesen/Physikalische Technik sowie im Master-Studiengang Photonik zu vertreten und weiterzuentwickeln: - Lasertheorie, Plasmatheorie, angewandte Laser- bzw. Plasmatechnik insbesondere in GHQ %HUHLFKHQ 2EHUÀlFKHQEHKDQGOXQJ XQG GLDJQRVWLN IXQNWLRQHOOH 6FKLFKWHQ 2SWLN optische und optoelektronische Anwendungen einschließlich sensorischer Bereiche - Beherrschung einschlägiger Simulations-, Berechnungs- bzw. Auswertungsprogramme - Erfahrungen in der Laborautomation, insbesondere der Messwertaufnahme, -verarbeitung und -auswertung - Fundierte Kenntnisse der Werkzeuge Mathlab, Zemax, Mathematica mit Optica und LabView Erwartet wird eine einschlägige Promotion im Schwerpunkt Laser- bzw. Plasmaphysik mit anwendungsorientierten Problemstellungen oder der Nachweis vergleichbarer wissenschaftlicher Leistungen. ***** Gesucht wird eine Persönlichkeit, die über Erfahrungen in der praktischen Umsetzung, gestützt auf Lehr- und Forschungstätigkeiten, verfügt. Des Weiteren ist die Motivation für eine praxisorientierte Lehre und Kontaktfreudigkeit im Umgang mit Studierenden und Partnern selbstverständlich. Eine engagierte Mitarbeit beim Aufbau und der Entwicklung neuer Studiengänge wird erwartet. Dies schließt auch die Übernahme von Lehrveranstaltungen des Fachgebietes in anderen Studiengängen einschließlich des berufsbegleitenden Studiums ein. Ferner wird die Bereitschaft zur Übernahme der Lehre in fachverwandten Grundlagenfächern erwartet. Es sollen auch Lehrveranstaltungen in englischer Sprache gehalten werden. Die TH Wildau ist führend in der Forschung und beim Technologietransfer durch Professorinnen/Professoren. Daher wird erwartet, dass die Kontakte zu Unternehmen und Wissenschaftspartnern, die im Studiengang eingebunden sind, vertieft und ausgebaut werden. Die Hochschule unterstützt und fördert Bemühungen auf dem Gebiet des Technologietransfers und der Durchführung von Kooperationsprojekten mit industriellen Partnern und Forschungsinstitutionen. Forschungsaktivitäten und interdisziplinäre, internationale Zusammenarbeit sind daher unbedingt erwünscht. Die Bereitschaft zur Mitwirkung an Studienreformprozessen und in Gremien der Hochschulselbstverwaltung wird vorausgesetzt. Die Professur ist auf fünf Jahre befristet und wird im Angestelltenverhältnis besetzt. Eine erneute Berufung für höchstens fünf Jahre ist bei Vorliegen der haushaltsrechtlichen Voraussetzungen und des weiteren Bedarfs dieser Professur möglich. Die Hochschule ist grundsätzlich bestrebt, Professorinnen und Professoren auch über eine erneute Berufung hinaus langfristig zu binden. Die Einstellungsvoraussetzungen nach § 41 BbgHG sind neben der Erfüllng der allgemeinen dienstrechtlichen Voraussetzungen: a) Ein abgeschlossenes Hochschulstudium in einer für die zu übernehmende Tätigkeit geeigneten Fachrichtung, b) die besondere Befähigung zu wissenschaftlicher Arbeit, nachgewiesen in der Regel durch HLQHTXDOL¿]LHUWH3URPRWLRQ c) pädagogische Eignung, d) besondere Leistungen bei der Anwendung oder Entwicklung wissenschaftlicher Erkennt QLVVHXQG0HWKRGHQLQHLQHUPLQGHVWHQVGUHLMlKULJHQHLQVFKOlJLJHQEHUXÀLFKHQ3UD[LV von der mindestens zwei Jahre außerhalb des Hochschulbereichs ausgeübt worden sein müssen. Die dienstrechtliche Stellung ergibt sich aus § 43 BbgHG. Schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt. 'LH7+:LOGDXLVWEHPKWGHQ$QWHLOYRQTXDOL¿]LHUWHQ:LVVHQVFKDIWOHULQQHQLP/HKUN|USHU ]XHUK|KHQXQGIRUGHUWGHVKDOETXDOL¿]LHUWH)UDXHQDXVGUFNOLFK]XU%HZHUEXQJDXI Bewerberinnen und Bewerber mit Kindern sind willkommen - die Technische Hochschule Wildau ist als familiengerechte Hochschule zerti¿]LHUW'LH3URIHVVXUNDQQJHPlGHU%HUXIXQJVRUGQXQJGHU TH Wildau [FH] auch in Teilzeit besetzt werden. Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen sind bis zum 31.10.2015 zu richten an den Präsidenten der Technischen Hochschule Wildau Hochschulring 1, 15745 Wildau TUM is the first university in Germany to reinforce its recruitment policy by a comprehensive tenure track system. Based on best international standards and transparent performance criteria, TUM FACULTY TENURE TRACK offers merit-based academic career options for highpotential early-career scientists, from the appointment as Assistant Professor through a permanent position as Associate Professor and on to Full Professor. The TUM School of Management invites applications for a position as Tenure Track Assistant Professor for »Operations and Supply Chain Management« to be appointed as soon as possible. The salary will consist of a base salary according to Bayerische Besoldungsgesetz (Bavarian Remuneration Act, initial pay-scale grade W2); candidates might be eligible for additional premiums. We are looking for an excellent junior scientist with a high potential for conducting research and teaching in the field of Operations and Supply Chain Management. Applications from candidates with a research interest in any topic and expertise in any methodological approach to the field are welcome. (http://www.oscm.wi.tum.de/en/tenure-track-assistantprofessor-position/) The initial appointment will be for 6 years. After positive evaluation in the final year, the candidate is tenured on an Associate Professor level. In exceptional cases, the tenure evaluation may be initiated after a minimum of three years. Such cases will have to be justified by outstanding achievements of the candidate and when the candidate contributes to strategically shaping the university’s profile. The regulations according to “TUM Faculty Recruitment and Career System” (http://www.tum.de/ faculty-tenure-track) apply. Eligible candidates have established a strong track record in the postdoctoral phase, and demonstrate pedagogical and personal aptitude as well as substantial international experience. Family leave will be taken into consideration. Supported by competitive start-up resources, candidates are expected to develop an independent and vigorous research program. Furthermore, candidates should be committed to excellence in undergraduate/graduate teaching and in supervising PhD students. Prerequisites for this position are a university degree, a doctoral degree or equivalent scientific qualification, teaching skills at university level, and additional academic achievements (according to Art. 7 and Art. 10 BayHSchPG). The ability to teach in English is a prerequisite for TUM Professors. As part of the Excellence Initiative of the German federal and state governments, TUM has been pursuing the strategic goal of substantially increasing the diversity of its faculty. As an equal opportunity and affirmative action employer, TUM explicitly encourages nominations of and applications from women as well as from all others who would bring additional diversity dimensions to the university’s research and teaching strategies. Preference will be given to disabled candidates with essentially the same qualifications. The TUM Munich Dual Career Office provides support for dual career couples and families. Applications accompanied by supporting documentation in English (CV, certificates, credentials, list of publications, 3 selected reprints and a short statement with a max. of 1,000 characters about their novelty impact, presentation of research strategy, list of courses taught, statement on teaching strategy and teaching philosophy, third-party funding, as well as the names and addresses of at least 3 references) should be submitted by October 31, 2015 to: Prof. Dr. Gunther Friedl Dean, TUM School of Management Technische Universität München Arcisstraße 21, D-80333 München (Germany) E-Mail: [email protected] 876 AKADEMISCHER STELLENMARKT Forschung & Lehre 10|15 An der Universität Potsdam, Philosophische Fakultät ist im Rahmen eines gemeinsamen Berufungsverfahrens nach dem Thüringer Modell mit dem Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien (MMZ) zum nächstmöglichen Zeitpunkt folgende Professur zu besetzen: W3-Professur für europäisch-jüdische Studien Die Stelleninhaberin/Der Stelleninhaber ist in der Nachfolge des Gründungsdirektors Prof. Dr. Julius H. Schoeps Direktorin/Direktor des MMZ. Das MMZ ist ein An-Institut der Philosophischen Fakultät der Universität Potsdam und betreibt als interdisziplinär arbeitende wissenschaftliche Einrichtung historische, philosophische, literatur- und sozialwissenschaftliche Grundlagenforschung zur europäisch-jüdischen Kultur der Neuzeit bis zur Gegenwart. Einstellungsvoraussetzungen sind ein mit Promotion abgeschlossenes Hochschulstudium in einem Fach mit Bezug zu europäisch-jüdischen Studien; durch Habilitation oder adäquate Leistungen nachgewiesene eigenständige Forschung auf dem Gebiet der europäisch-jüdischen Studien sowie entsprechende akademische Lehrerfahrung. Erforderlich sind darüber hinaus Erfahrungen auf der Leitungsebene vergleichbarer wissenschaftlicher Organisationen bzw. im Wissenschafts- und Projektmanagement (Antragstellung und Drittmittelakquise). Erfahrungen in der Personalführung sind erwünscht. Von der Stelleninhaberin/dem Stelleninhaber wird erwartet, dass sie/er als wissenschaftlich ausgewiesene und international vernetzte Persönlichkeit das MMZ leitet. Dazu zählt insbesondere die Initiierung, Koordinierung und Durchführung von Forschungsprojekten auch in Zusammenarbeit mit der Philosophischen Fakultät, die kontinuierliche und strategische Weiterentwicklung des =HQWUXPVSUR¿OV LP 5DKPHQ GHU HLQVFKOlJLJHQ UHJLRQDOHQ 9HUEQGH =HQWUXP jüdische Studien Berlin-Brandenburg) und in Bezug zur internationalen ForVFKXQJVODQGVFKDIW GLH 3ÀHJH EHVWHKHQGHU E]Z GHU ZHLWHUH $XVEDX QDWLR naler und internationaler wissenschaftlicher Kontakte und Kooperationen (u. a. mit der Moses Mendelssohn Akademie Halberstadt und dem Moses Mendelssohn Institut der Universität Zagreb) und die Mitwirkung an der Lehre vor allem in den Studiengängen der „Jüdischen Studien“ an der Universität Potsdam. Deutsche und englische Sprachkenntnisse in Wort und Schrift sind Voraussetzung; Kenntnisse des Hebräischen bzw. des Jiddischen sind erwünscht. Es gelten die Einstellungsvoraussetzungen des § 41 des Hochschulgesetzes des Landes Brandenburg. Bewerbungen mit aussagekräftigen Unterlagen (Darstellung Ihrer Forschungsinteressen, Lebenslauf, Kopien von akademischen Zeugnissen und Urkunden, Publikationsliste, Verzeichnis der Lehrveranstaltungen, Liste der Drittmittel-Projekte) sind innerhalb von 6 Wochen nach Veröffentlichung per E-Mail (in einer zusammengefassten pdf-Datei) an [email protected] zu richten. Die vollständige Stellenausschreibung finden Sie unter: www.uni-potsdam.de /verwaltung/dezernat3/stellen/ 10|15 Forschung & Lehre In der Fakultät für Luft- und Raumfahrttechnik ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt die Universitätsprofessur (Bes. Gr. W2) mit Institutsleitung für Mensch-Maschine-Integration zu besetzen. Die Bewerberin/Der Bewerber soll das Fachgebiet der Mensch-Maschine-Integration in Forschung und Lehre vertreten und sowohl didaktisch wie auch wissenschaftlich in Theorie und Praxis exzellent ausgewiesen sein. Die Forschungsschwerpunkte sollen vorwiegend im Bereich automotiver Systeme (z. B. Fahrerassistenz, hochautomatisiertes Fahren) liegen; zur besseren Vernetzung innerhalb der Fakultät sind Forschungsinteressen in der Raumfahrt (z. B. In-Orbit Servicing, Weltraumexperimente, Space Debris Removal, Teleoperation) oder der Luftfahrt (z. B. unbemannte Logistikanwendungen, Bergung aus der Luft, Telepräsenz) von Vorteil. Die Kandidatin/Der Kandidat soll in der Entwicklung von Methoden zur Mensch-Maschine-Integration ausgewiesen sein. Für die Professur sind sehr gute Voraussetzungen zur Durchführung theoretischer und experimenteller Forschungsarbeiten gegeben. Unter anderem stehen verschiedene Forschungsfahrzeuge und Simulatoren sowie das universitätseigene Fahrzeugtestgelände zur Verfügung. Von der zu berufenden Persönlichkeit wird neben der Bereitschaft zur Mitarbeit in den Selbstverwaltungsgremien der Universität erwartet, dass er/sie im Rahmen der Forschungsschwerpunkte der Fakultät aktiv mitwirkt, zur Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Forschungseinrichtungen und der Industrie bereit ist sowie Erfahrungen in der aktiven Einwerbung von Fördermitteln hat. In der Lehre wird von der Bewerberin/dem Bewerber erwartet, dass sie/er sich bei der Vermittlung der Grundlagen der Statistik und Versuchsplanung sowie der Wahrscheinlichkeitsrechnung in das Studium der Luft- und Raumfahrttechnik einbringt. Im Rahmen des Studienschwerpunktes Technologie- und Innovationsmanagement soll sich die Persönlichkeit auch durch Inhalte aus den Bereichen Projektmanagement, Personalmanagement und Führung sowie dazugehörige Praktika einbringen. Voraussetzung für eine Bewerbung sind Promotion und Habilitation oder habilitationsäquivalente Leistungen sowie didaktische Fähigkeiten. Industrieerfahrung ist von Vorteil. Nähere Informationen über das Studium der Luft- und Raumfahrttechnik können beim Dekan der Fakultät angefordert werden. Informationen über die Universität der Bundeswehr München und insbesondere die Fakultät für Luft- und Raumfahrttechnik sind auf www.unibw.de abrufbar. Die Universität der Bundeswehr München ist eine Reformuniversität mit in personeller und sachlicher Ausstattung grundsätzlich gleichgestellten W2- und W3-Professuren und bietet für Offizieranwärter/-innen und Offiziere ein wissenschaftliches Studium an, das im Trimestersystem zu Bachelor- und Masterabschlüssen führt. Das Studium wird durch fächerübergreifende, berufsqualifizierende Anteile des integralen Begleitstudiums studium plus ergänzt. In der Fakultät Luft- und Raumfahrttechnik ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine Universitätsprofessur (Bes. Gr. W2) für das Fachgebiet IT-Sicherheit in Verkehrssystemen zu besetzen. Gesucht wird eine Persönlichkeit mit herausragender wissenschaftlicher Qualifikation und exzellenten didaktischen Fähigkeiten, die das Fach IT-Sicherheit in Verkehrssystemen mit Schwerpunkt Automotive oder Luft- und Raumfahrt in Forschung und Lehre vertreten kann. Die Forschungsinteressen der Bewerberinnen und Bewerber liegen im Bereich der cyberphysikalischen Systeme, betreffen hard- und softwaretechnische Fragestellungen, setzen Methoden des Systems-Engineering ein und weisen einen engen Bezug zu vernetzten Systemen im Automobil- oder Luft- und Raumfahrtbereich auf. Mehrjährige Industrieerfahrung oder industrienahe Forschungstätigkeit ist erwünscht. Die Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit der Industrie sowie mit nationalen und internationalen Forschungsinstitutionen ist erforderlich. Eine weitere Voraussetzung ist die Bereitschaft zur Vernetzung mit Forschungsschwerpunkten der Fakultät oder deren Professuren. Es wird erwartet, dass die Professur ein Labor zur Analyse bzw. zur Entwicklung cyberphysikalischer Systeme aufbaut, um Forschungsfragen auf dem Gebiet IT-Sicherheit zu beantworten. Im Rahmen der von der Fakultät angebotenen Bachelor- und Masterstudiengänge sollen Lehrveranstaltungen im Kontext von diskreter Mathematik, Embedded Systems und Methoden des Systems Engineering angeboten werden. Die Bereitschaft zur Mitarbeit in den Selbstverwaltungsgremien der Universität ist ebenso Voraussetzung wie Erfahrung in der Einwerbung von Drittmitteln und hohes diesbezügliches Engagement. Voraussetzung für eine Bewerbung sind exzellente wissenschaftliche Leistungen, die durch eine Promotion und Habilitation oder durch habilitationsäquivalente Leistungen nachgewiesen werden. Das Aufgabenfeld der Professur erfordert einschlägige Kenntnisse auf den Gebieten Informatik bzw. Mathematik sowie Elektrotechnik bzw. Technische Physik. Die Universität der Bundeswehr München ist eine Reformuniversität mit in personeller und sachlicher Ausstattung grundsätzlich gleichgestellten W2- und W3-Professuren und bietet für Offizieranwärter/-innen und Offiziere ein wissenschaftliches Studium an, das im Trimestersystem zu Bachelor- und Masterabschlüssen führt. Das Studium wird durch fächerübergreifende, berufsqualifizierende Anteile des integralen Begleitstudiums studium plus ergänzt. Die Einstellungsvoraussetzungen und die dienstrechtliche Stellung von Professorinnen und Professoren richten sich nach dem Bundesbeamtengesetz. In das Beamtenverhältnis kann berufen werden, wer am Tag der Ernennung das 50. Lebensjahr noch nicht vollendet hat. Die Universität strebt eine Erhöhung des Anteils von Professorinnen an und fordert deshalb ausdrücklich Wissenschaftlerinnen zur Bewerbung auf. Schwerbehinderte Bewerber und Bewerberinnen werden bei gleicher Qualifikation bevorzugt berücksichtigt. Bitte richten Sie die üblichen Bewerbungsunterlagen bis zum 23.10.2015 als vertrauliche Personalsache an den Dekan der Fakultät LRT der Universität der Bundeswehr München, 85577 Neubiberg. Die Einstellungsvoraussetzungen und die dienstrechtliche Stellung von Professorinnen und Professoren richten sich nach dem Bundesbeamtengesetz. In das Beamtenverhältnis kann berufen werden, wer am Tag der Ernennung das 50. Lebensjahr noch nicht vollendet hat. Die Universität strebt eine Erhöhung des Anteils von Professorinnen an und fordert deshalb ausdrücklich Wissenschaftlerinnen zur Bewerbung auf. Schwerbehinderte Bewerber und Bewerberinnen werden bei gleicher Qualifikation bevorzugt berücksichtigt. Bitte richten Sie die üblichen Bewerbungsunterlagen bis zum 23.10.2015 als vertrauliche Personalsache an den Dekan der Fakultät für Luft- und Raumfahrttechnik der Universität der Bundeswehr München, 85577 Neubiberg. 877 AKADEMISCHER STELLENMARKT Die nächsten Anzeigenschlusstermine: Forschung & Lehre Ausgabe 11/2015 21. Oktober 2015 Alles was die Wissenschaft bewegt Ausgabe 12/2015 19. November 2015 878 AKADEMISCHER STELLENMARKT Forschung & Lehre 10|15 In der Fakultät für Humanwissenschaften ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt folgende Professur zu besetzen: In der Fakultät für Humanwissenschaften ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt die folgende Professur zu besetzen: W3-Professur für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt international vergleichende und interkulturelle Bildungsforschung W2-Professur für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Organisationspädagogik Die Fakultät bietet aktuell BA- und MA-Studiengänge in der Bildungswissenschaft, Psychologie und Sportwissenschaft an. Die ausgeschriebene Professur trägt in der Lehre primär zum BA-Studiengang „Bildungswissenschaft“ und zum MA-Studiengang „Bildungswissenschaft, insbesondere interkulturelle, Medien- und Erwachsenenbildung“ bei. Die Fakultät bietet aktuell BA- und MA-Studiengänge in der Bildungswissenschaft, Psychologie und Sportwissenschaft an. Die ausgeschriebene Professur trägt in der Lehre primär zum BA-Studiengang „Bildungswissenschaft“ und zum MA-Studiengang „Bildungswissenschaft, insbesondere interkulturelle, Medien- und Erwachsenenbildung“ bei. Der zukünftige Stelleninhaber/Die zukünftige Stelleninhaberin soll das Fach Organisationspädagogik in Lehre und Forschung in der gesamten Breite mit entsprechendem Grundlagen- und Anwendungsbezug vertreten. Neben einschlägiger theoretischer und empirischer Forschung zu individuellen und kollektiven Lern-, Entwicklungs- und Bildungsprozessen in und von Organisationen wird ambitionierte Lehre im Bereich von Theorie und Empirie der Organisation und ihrer Pädagogik erwartet. Der Stelleninhaber/Die Stelleninhaberin soll die Bereiche der international vergleichenden und der interkulturellen Bildungsforschung in Lehre und Forschung vertreten. Im Fokus der Professur stehen die international vergleichende, theoretische und empirische Analyse von Bildungsprozessen sowie der synchrone und diachrone Vergleich zwischen verschiedenen Bildungssystemen und deren bildungstheoretischer Einbettung im internationalen Raum. Darüber hinaus erforscht der Stelleninhaber/die Stelleninhaberin Voraussetzungen von Bildungsprozessen unter Gesichtspunkten von Heterogenität, Mobilität und Übergangsprozessen. Einschlägige theoretische Arbeiten auf einem oder mehreren dieser Gebiete sowie hervorragend ausgewiesene empirische Forschungserfahrungen in qualitativer und/oder quantitativer Sozialforschung sind Voraussetzung. Vorausgesetzt werden eine Habilitation oder habilitationsäquivalente Leistungen, exzellente Leistungen in der Forschung, einschlägige Publikationen in Fachzeitschriften sowie eine erfolgreiche Einwerbung von Drittmitteln. Die Mitarbeit in der akademischen Selbstverwaltung wird erwartet. Die Bewerberin/Der Bewerber hat Lehre im BA-Studiengang „Bildungswissenschaft“ und im MA-Studiengang „Bildungswissenschaft, insbesondere interkulturelle, Medien- und Erwachsenenbildung“ zu erbringen. Vorausgesetzt werden eine Habilitation oder habilitationsäquivalente Leistungen, exzellente Leistungen in der Forschung und eine ambitionierte Lehre, einschlägige Publikationen in Fachzeitschriften sowie eine erfolgreiche Einwerbung von Drittmitteln. Der Nachweis von Lehrund Forschungstätigkeit im internationalen Kontext ist erwünscht. Die Bereitschaft zur Mitarbeit in der akademischen Selbstverwaltung wird erwartet. Die Universität der Bundeswehr München ist eine Reformuniversität mit in personeller und sachlicher Ausstattung grundsätzlich gleichgestellten W2- und W3-Professuren und bietet für Offizieranwärter/-innen und Offiziere ein wissenschaftliches Studium an, das im Trimestersystem zu Bachelor- und Masterabschlüssen führt. Das Studium wird durch fächerübergreifende, berufsqualifizierende Anteile des integralen Begleitstudiums studium plus ergänzt. Die Universität der Bundeswehr München bietet für Offizieranwärter/ -innen und Offiziere ein wissenschaftliches Studium an, das im Trimestersystem zu Bachelor- und Masterabschlüssen führt. Das Studium wird durch fächerübergreifende, berufsqualifizierende Anteile des integralen Begleitstudiums studium plus ergänzt. Einstellungsvoraussetzungen und dienstrechtliche Stellung einer Professorin/eines Professors bestimmen sich nach dem Bundesbeamtengesetz. In das Beamtenverhältnis kann berufen werden, wer am Tag der Ernennung das 50. Lebensjahr noch nicht vollendet hat. Die Universität strebt eine Erhöhung des Anteils von Professorinnen an und fordert deshalb ausdrücklich Wissenschaftlerinnen zur Bewerbung auf. Schwerbehinderte Bewerber und Bewerberinnen werden bei gleicher Qualifikation bevorzugt berücksichtigt. Die Einstellungsvoraussetzungen und die dienstrechtliche Stellung von Professorinnen und Professoren richten sich nach dem Bundesbeamtengesetz. In das Beamtenverhältnis kann berufen werden, wer am Tag der Ernennung das 50. Lebensjahr noch nicht vollendet hat. Die Universität strebt eine Erhöhung des Anteils von Professorinnen an und fordert deshalb ausdrücklich Wissenschaftlerinnen zur Bewerbung auf. Schwerbehinderte Bewerber und Bewerberinnen werden bei gleicher Qualifikation bevorzugt berücksichtigt. Bitte richten Sie die üblichen Bewerbungsunterlagen (ohne Schriften) bis zum 15.10.2015 als vertrauliche Personalsache an die Dekanin der Fakultät für Humanwissenschaften der Universität der Bundeswehr München, 85577 Neubiberg. Bitte richten Sie die üblichen Bewerbungsunterlagen bis zum 15.10.2015 als vertrauliche Personalsache an die Dekanin der Fakultät für Humanwissenschaften der Universität der Bundeswehr München, 85577 Neubiberg. Forschung & Lehre 1/4 Seite – 652 € 10|13 Forschung & Lehre AKADEMISCHER STELLENMARKT 867 1/3 Seite – 823 € 6|13 Forschung & Lehre AKADEMISCHER STELLENMARKT An der Hochschule für Technik Stuttgart ist in der Fakultät Vermessung, Informatik und Mathematik zum Wintersemester 2014/2015 (01.09.2014) eine 507 Ausführliche Informationen zu den Einstellungsvoraussetzungen sowie dienstlichen Aufgaben der Professorinnen und Professoren finden Sie unter www.hft-stuttgart.de/Einstellungsvoraussetzungen. Die Bewerbungsfrist endet am 20.10.2013. AKADEMISCHER STELLENMARKT 685 Professur (W3) „Energieinformationsnetze (Kenn.-Nr. 271) und -systeme“ zu besetzen. Die mit dieser Professur verbundene Lehrtätigkeit hat ihren Schwerpunkt in unseren anwendungsorientierten Bachelorund Master-Studiengängen Mathematik mit den Vertiefungsrichtungen Industriemathematik/Industrielle Geometrie sowie Finanz- und Versicherungsmathematik. Weitere inhaltliche Auskünfte zur Stellenbeschreibung erhalten Sie vom Prodekan der Fakultät und vom Studiendekan des Master-Studiengangs Mathematik ([email protected] bzw. [email protected], Telefon Sekretariat: +49 (0)711 8926-2526). Forschung & Lehre Am Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik der TU Darmstadt ist zum nächstmöglichen Termin eine (Bes. Gr. W2) Kennziffer 533 Von der Stelleninhaberin oder dem Stelleninhaber wird eine besondere Beteiligung an den Lehrveranstaltungen des Grundstudiums, insbesondere im Fach Analysis, erwartet. Darüber hinaus sollen eigene Projekterfahrungen in den oben genannten Vertiefungsrichtungen vorliegen und genutzt werden, um einschlägige angewandte Forschung zu betreiben. Vorausgesetzt wird ein Hochschulabschluss in Mathematik. Die Beteiligung an der Grundausbildung in anderen Studiengängen und die Übernahme von englischsprachigen Lehrveranstaltungen sind für uns selbstverständlich. 8|13 zu besetzen. An der Universitätsmedizin Rostock ist eine W3-Professur für Neurologie (Nachfolge Prof. Dr. med. R. Benecke) an der Klinik und Poliklinik für Neurologie unbefristet gem. § 61 Landeshochschulgesetz Mecklenburg-Vorpommern (LHG M-V) zu besetzen. Für die Wahrnehmung der Aufgaben in Forschung, Lehre und Krankenversorgung wird ein privatrechtlicher Dienstvertrag mit der Universitätsmedizin geschlossen. Die Inhaberin/Der Inhaber der Professur ist Direktorin/Direktor der Klinik und Poliklinik für Neurologie. Die Klinik und Poliklinik für Neurologie verfügt über 88 Betten, eine neurologische Notaufnahme, eine Stroke Unit und eine neurologische Intensivstation. Der/Die Stelleninhaber/ -in muss in der Lage sein, dass gesamte Fach Neurologie in Forschung, Lehre und Krankenversorgung zu vertreten. Klinische und wissenschaftliche Schwerpunkte der Klinik sind cerebrovaskuläre Erkrankungen, Erkrankungen der Basalganglien, autoimmunologische Erkrankungen (MS) und die tiefe Hirnstimulation. Entsprechende klinische und wissenschaftliche Erfahrungen und Fertigkeiten werden erwartet. Die Einstellungsvoraussetzungen ergeben sich aus § 58 LHG M-V. Insbesondere gehören dazu die Habilitation im Fach Neurologie oder vergleichbare wissenschaftliche Leistungen, die Facharztanerkennung für das Fachgebiet Neurologie sowie die hochschulpädagogische Eignung. Die Voraussetzungen für den Erwerb der fachgebietsbezogenen Weiterbildungsbefugnis müssen gegeben sein. !" #$ Licht und Materie“ und „Altern des Individuums und der Gesellschaft“ an, die die Bewerberin/der Bewerber verstärken soll. Die Universitätsmedizin Rostock strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen am wissen % %&'*%+02 34 Gleichstellungsgesetzes Mecklenburg-Vorpommern nachdrücklich auf, sich zu bewerben. Schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber werden bei gleicher Eignung, Befähigung 7 9 3 Die Bewerbungen mit ausführlichem Lebenslauf, Schilderung des wissenschaftlichen Werdeganges, Beschreibung der Vorleistungen in Forschung und Lehre, einem strukturierten Publikationsverzeichnis mit Angabe der Impactfaktoren unter Beifügung von fünf : 2; sind spätestens 6 Wochen nach Erscheinen dieser Anzeige an den Dekan der Universitätsmedizin Rostock, Herrn Prof. Dr. med. Emil C. Reisinger, Ernst-HeydemannStr. 8, 18057 Rostock, einzureichen. Den Unterlagen ist ein ausgefülltes Bewerbungsformular, das unter <==33> 3===%=? =% 3 heruntergeladen werden kann, beizufügen. Bewerbungskosten können vom Land Mecklenburg-Vorpommern leider nicht übernommen werden. Es wird eine herausragende Persönlichkeit gesucht, die das Fach in Forschung und Lehre vertritt. Erwartet wird auch eine angemessene Beteiligung an der Grundlagenausbildung. Die Schwerpunkte in der Forschung sollen auf mehr als einem der folgenden Gebiete liegen: • Energieinformationsnetze für Energieerzeugung, -verteilung und -nutzung • Informations- und Kommunikationstechnologien für die Integration Erneuerbarer Energien und die effiziente Energieanwendung • Innovative Dienste der Energieerzeugungsanlagen, Netzkomponenten, Verbraucher und Verbrauchsgeräte • Kommunikationsprotokolle und -technologien für Energieinformationssysteme • Intelligentes Energiemanagement in Gebäuden und für Städte • Selbstorganisation und Adaptivität der Energieinformationsnetze und -systeme Voraussetzungen sind ein abgeschlossenes Universitätsstudium, eine ausgezeichnete Promotion, didaktische Fähigkeiten und exzellente wissenschaftliche Arbeitsergebnisse. Die Bewerberinnen und Bewerber sollen auf mindestens einem der oben genannten Forschungsgebiete besonders ausgewiesen sein. Eine mehrjährige erfolgreiche Tätigkeit in der Industrie, in der Energieversorgung oder in der außeruniversitären Forschung ist erwünscht. Die Bereitschaft zur Kooperation im Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik der TU Darmstadt wird erwartet; insbesondere muss die Forschung in enger Zusammenarbeit mit der Datentechnik und der Energietechnik des Fachbereichs Elektrotechnik und Informationstechnik der TU Darmstadt erfolgen. Auch die Mitarbeit an Forschungsschwerpunkten der TU Darmstadt wird erwartet. Darüber hinaus ist didaktische Eignung Voraussetzung. Die Einstellung erfolgt im außertariflichen Angestelltenverhältnis mit einer qualifikationsabhängigen Vergütung in Anlehnung an die W-Besoldung. Diese wird zwischen Bewerber/in und Hochschulleitung verhandelt. Professorinnen und Professoren, die bereits in einem Beamtenverhältnis stehen, können in einem solchen weiterbeschäftigt werden. Es gelten ferner die Einstellungsvoraussetzungen der §§ 61 und 62 Hessisches Hochschulgesetz. Die Technische Universität Darmstadt strebt eine Erhöhung des Anteils der Frauen am Personal an und fordert deshalb besonders Frauen auf, sich zu bewerben. Bewerberinnen oder Bewerber mit einem Grad der Behinderung von mindestens 50 oder diesen Gleichgestellte werden bei gleicher Eignung bevorzugt. Bewerbungen sind mit den üblichen Unterlagen sowie einem Vorschlag für drei mögliche Gutachter unter Angabe der Kenn-Nummer an den Dekan des Fachbereiches Elektrotechnik und Informationstechnik, Merckstr. 25, 64283 Darmstadt, E-Mail: [email protected], zu senden. Nähere Auskünfte erteilt der Vorsitzende der Berufungskommission, Herr Prof. Dr.-Ing. Ralf Steinmetz, Tel. 06151-166150, E-Mail: [email protected] Bewerbungsfrist: 30.09.2013 STANDARDFORMATE 1/1 Seite – 2.046 € 2|14 Forschung & Lehre AKADEMISCHER STELLENMARKT 153 Arbeiten und Leben, wo andere Urlaub machen. Professur für Angewandte Mathematik A L L E S WA S D I E W I S S E N S C H A F T B E W E G T 1/2 Seite – 1.169 € Die Jade Hochschule liegt ganz oben im Nordwesten: )N7ILHELMSHAVEN/LDENBURGUND%LSÛETHSTUDIERENDERZEITRUNDJUNGE-ENSCHENDIE,USTAUF:UKUNFTHABEN0ROFESSORINNENUND0ROFESSORENBETREUENSIEDABEIPERSÎNLICHUNDINDIVIDUELL$IE*ADE(OCHSCHULEFÎRDERTEIGENVERANTWORTLICHESUNDPRAXISORIENTIERTES,ERNENKRITISCHES$ENKENUNDDIE%NTWICKLUNGUNKONVENTIONELLER,ÎSUNGEN!KADEMISCHE!USBILDUNGVERBINDETSIEMIT DEM%RWERBVON3CHLÔSSELQUALIÚKATIONENUNDETHISCHER+OMPETENZ$IE(OCHSCHULEENGAGIERTSICHAKTIVFÔR#HANCENGLEICHHEIT LEHREN/FORSCHEN – NEU ENTDECKEN! KOMMEN SIE ALS PROFESSORIN ODER PROFESSOR AN DIE JADE HOCHSCHULE! !NDER*ADE(OCHSCHULE7ILHELMSHAVEN/LDENBURG%LSÛETHSINDAMStudienort Wilhelmshaven im &ACHBEREICH)NGENIEURWISSENSCHAFTEN zum nächstmöglichen Zeitpunkt folgende Stellen zu besetzen: 0ROFESSUR"ES'R7FÔRDAS'EBIET -ASCHINENELEMENTE+ENNZIFFER)&, Gesucht wird eine Persönlichkeit mit abgeschlossenem wissenschaftlichen Hochschulstudium des Maschinenbaus und Erfahrungen auf dem Gebiet der Maschinenelemente, bevorzugt im Flugzeugbau. Neben den Lehrveranstaltungen des Hauptfaches sind Vorlesungs- und Übungsveranstaltungen zu den Lehrveranstaltungen Maschinenelemente und CAD wahrzunehmen. Von den Bewerberinnen und Bewerbern werden Kenntnisse im Umgang mit 3D-CAD-Systemen erwartet. Von den Bewerberinnen und Bewerbern werden Aktivitäten im Technologietransfer und in der Forschung erwartet. Gute englische Sprachkenntnisse und die Bereitschaft, Vorlesungen in englischer Sprache zu halten, sind Voraussetzung. 0ROFESSUR"ES'R7FÔRDAS'EBIET !UTONOME3YSTEMEINDER-EERESTECHNIK+ENNZIFFER)&, Die Jade Hochschule baut in Zusammenarbeit mit der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg einen Schwerpunkt „Meerestechnik“ am Studienort Wilhelmshaven auf. Dazu wird an der Jade Hochschule ein Bachelorstudiengang „Meerestechnik“ angeboten. Die Hochschule sucht zum Aufbau dieses Studiengangs eine Persönlichkeit mit abgeschlossenem ingenieurwissenschaftlichen Studium einschließlich Promotion. Das zugehörige Lehrgebiet beinhaltet u. a. Vorlesungen über Messplattformen und Unterwasserfahrzeuge. Fundierte Kenntnisse und umfangreiche Berufserfahrungen in der Meerestechnik, bevorzugt aus der maritimen Robotik, werden vorausgesetzt. Die Bereitschaft zur engen Zusammenarbeit beim Aufbau der mit der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg gemeinsam geplanten Studienangebote auf dem Gebiet der Meerestechnik wird vorausgesetzt. Von den Bewerberinnen und Bewerbern werden ebenfalls Forschungsaktivitäten und Technologietransfer auf dem Gebiet der Meerestechnik in Zusammenarbeit mit der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg erwartet. Gute englische Sprachkenntnisse und die Bereitschaft, Vorlesungen in englischer Sprache zu halten, sind Voraussetzung. 0ROFESSUR"ES'R7FÔRDAS'EBIET 0RODUKTIONSTECHNIK+ENNZIFFER)&, Gesucht wird eine Persönlichkeit mit abgeschlossenem wissenschaftlichen Hochschulstudium des Maschinenbaus mit Schwerpunkt in der Fertigungs- oder Produktionstechnik. Neben den Lehrveranstaltungen im Bereich der Produktionstechnik sind Vorlesungen und Übungsveranstaltungen im Bereich der Handhabungstechnik und Fügetechnik, bevorzugt Schweißtechnik, sowie im Grundlagenbereich wahrzunehmen. Von den Bewerberinnen und Bewerbern werden Aktivitäten im Technologietransfer und in der Forschung erwartet. Gute englische Sprachkenntnisse und die Bereitschaft, Vorlesungen in englischer Sprache zu halten, sind Voraussetzung. Die Einstellungsvoraussetzungen ergeben sich aus § 25 des Niedersächsischen Hochschulgesetzes (NHG). Ein Merkblatt kann im Internet unter www.jade-hs.de/stellen eingesehen werden oder von der Personalabteilung unter der Tel.-Nr. 04421 985-2975 angefordert werden. $IE(OCHSCHULEISTBESTREBTDEN&RAUENANTEILAUCHBEIMWISSENSCHAFTLICHEN0ERSONALZUERHÎHENUNDFORDERTDESHALBQUALIÚZIERTE&RAUENAUFSICH zu bewerben. Bei weiteren Rückfragen wenden Sie sich bitte an das Büro der Gleichstellungsbeauftragten, Tel.-Nr. 0441 7708-3226. $IE"EWERBUNGEN3CHWERBEHINDERTERWERDENBEISONSTGLEICHER%IGNUNGUND1UALIÚKATIONBEVORZUGTBERÔCKSICHTIGT2ICHTEN3IE)HRE"EWERBUNG bitte mit den üblichen Unterlagen UNTER!NGABEDERJEWEILIGEN+ENNZIFFER bis zum an den Präsidenten der Jade Hochschule 7ILHELMSHAVEN/LDENBURG%LSÛETH Dr. habil. Elmar Schreiber Friedrich-Paffrath-Straße 101 26389 Wilhelmshaven www.jade-hs.de Attraktiver Print/Online-Preis für Forschung & Lehre und academics.de 10|15 Forschung & Lehre An der Universität der Bundeswehr München wurde die Fakultät für Humanwissenschaften um einen Studiengang Psychologie erweitert (B.Sc. Psychologie sowie M.Sc. Psychologie mit Schwerpunkt Klinische Psychologie und Psychotherapie). Vor dem Hintergrund der aktuellen (fach-)politischen Entwicklungen soll das „Direktstudium Psychotherapie“ umgesetzt werden. Zwischen den bereits bestehenden Studiengängen für Bildungswissenschaft sowie Sportwissenschaft und dem seit 2013 angelaufenen Studiengang Psychologie werden interdisziplinäre Vernetzungen hergestellt und gegenseitige ECTS-Transferleistungen ermöglicht. Es soll zudem ein neuer Forschungsschwerpunkt unter besonderer Berücksichtigung der bundeswehrbezogenen Themenkreise Psychologie im Einsatz sowie Trauma, Stress- und Krisenbewältigung eingerichtet werden. Vor diesem Hintergrund sind in der Fakultät für Humanwissenschaften an der Universität der Bundeswehr München folgende Professuren zu besetzen: W3-Professur für Klinische Psychologie: Trauma und Krisenbewältigung - zu besetzen zum nächstmöglichen Zeitpunkt - Die zukünftige Stelleninhaberin/Der zukünftige Stelleninhaber soll das Fach in Lehre und Forschung in der gesamten Breite mit entsprechendem Grundlagen- und Anwendungsbezug, insbesondere im Bereich Trauma, Stress- und Krisenbewältigung, vertreten. Neben exzellenter Forschung wird ambitionierte Lehre im Bereich der Klinischen Psychologie einschließlich der im Fach einschlägigen Methoden vorausgesetzt. Ebenso wird die Entwicklung anspruchsgerechter Lehrveranstaltungen für die in der Fakultät vorhandenen und geplanten Studiengänge erwartet. Die Bewerberin/Der Bewerber soll eine psychotherapeutische Ausbildung in einem anerkannten Richtlinienverfahren erfolgreich abgeschlossen haben und als Psychotherapeut/-in approbiert sein. Sie/ Er sollte mehrjährige Erfahrung in Tätigkeiten der klinisch-psychotherapeutischen Aus- und Weiterbildung (möglichst in unterschiedlichen psychotherapeutischen Richtlinienverfahren) und im Bereich der Supervision nachweisen können sowie über Erfahrung im Aufbau und der Leitung einer psychotherapeutischen Hochschulambulanz verfügen. Zu den Dienstaufgaben zählen der Aufbau einer psychotherapeutischen Hochschulambulanz sowie die Übernahme von diesbezüglichen Leitungsfunktionen. W3-Professur für Klinische Psychologie und Psychotherapie - zu besetzen zum 1. Oktober 2016 - Die zukünftige Stelleninhaberin/Der zukünftige Stelleninhaber soll das Fach in der Lehre in der gesamten Breite mit entsprechendem Grundlagen- und Anwendungsbezug vertreten und in der Forschung in mindestens zwei der nachfolgend genannten Gebiete ausgewiesen sein: - Forschung zu Stress im Kontext von Notfall und Einsatz, - Prävention (primäre, sekundäre) und Intervention, - Klassifikation psychischer Störungen und Ätiologie. Neben exzellenter Forschung wird ambitionierte Lehre im Bereich der Klinischen Psychologie einschließlich der im Fach einschlägigen Methoden vorausgesetzt. Ebenso wird die Entwicklung anspruchsgerechter Lehrveranstaltungen für die in der Fakultät vorhandenen und geplanten Studiengänge erwartet. Die Bewerberin/Der Bewerber soll eine psychotherapeutische Ausbildung in einem anerkannten Richtlinienverfahren erfolgreich abgeschlossen haben und als Psychotherapeut/-in approbiert sein. Sie/Er sollte mehrjährige Erfahrung in Tätigkeiten der klinisch-psychotherapeutischen Aus- und Weiterbildung (möglichst in unterschiedlichen psychotherapeutischen Richtlinienverfahren) und im Bereich der Supervision nachweisen können sowie über Erfahrung im Aufbau und der Leitung einer psychotherapeutischen Hochschulambulanz verfügen. Zu den Dienstaufgaben zählen der Aufbau einer psychotherapeutischen Hochschulambulanz sowie die Übernahme von diesbezüglichen Leitungsfunktionen. Die Universität der Bundeswehr bietet für Offiziersanwärter/-innen und Offiziere ein wissenschaftliches Studium an, das im Trimestersystem zu Bachelor- und Masterabschlüssen führt. Das Studium wird durch fächerübergreifende, berufsqualifizierende Anteile des integralen Begleitstudiums studium plus ergänzt. Einstellungsvoraussetzungen und dienstrechtliche Stellung einer Professorin/eines Professors bestimmen sich nach dem Bundesbeamtengesetz. In das Beamtenverhältnis kann berufen werden, wer am Tag der Ernennung das 50. Lebensjahr noch nicht vollendet hat. Die Universität strebt eine Erhöhung des Anteils von Professorinnen an und fordert deshalb ausdrücklich Wissenschaftlerinnen zur Bewerbung auf. Schwerbehinderte Bewerber und Bewerberinnen werden bei gleicher Qualifikation bevorzugt berücksichtigt. Bitte richten Sie die üblichen Bewerbungsunterlagen bis zum 15.10.2015 als vertrauliche Personalsache an die Dekanin der Fakultät für Humanwissenschaften der Universität der Bundeswehr München, 85577 Neubiberg. AKADEMISCHER STELLENMARKT 879 Die Fakultät für Biologie an der Albert-Ludwigs-Universität und der Exzellenzcluster BIOSS (Zentrum für Biologische Signalstudien) hat eine W3-Professur Biological Signalling Research (Biologische Signalforschung) zum nächstmöglichen Zeitpunkt zu besetzen. Diese Professur eignet sich insbesondere als Einstiegsposition für hochqualifizierte Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler. Der/die künftige Stelleninhaber/in soll auf dem Gebiet der Biologischen Signalforschung international ausgewiesen sein. Dies besonders im Hinblick auf die Entwicklung und Anwendung von synthetischen biologischen Sensoren und Schaltern um Signalvorgänge in pflanzlichen und tierischen Modellsystemen quantitativ zu analysieren und zu steuern. Eine besondere Bedeutung kommt hier der Entwicklung optogenetischer Methoden zur Steuerung von intrazellulären Signalvorgängen und deren Anwendung zur Untersuchung z.B. immunologischer, entwicklungsbiologischer, pflanzenbiologischer und medizinischer Fragestellung zu. Bezüge zu anwendungsorientierten und technischen Fachbereichen an der Universität sind ausdrücklich erwünscht. Weitere Informationen zum Forschungsprofil der Stelle und zum wissenschaftlichen Umfeld finden sich auf der BIOSS Homepage unter: www.bioss.uni-freiburg.de sowie der Homepage der Fakultät www.bio.uni-freiburg.de. Eine Beteiligung an der Lehre in den Angewandten Biowissenschaften, den Pflanzenwissenschaften und der Immunologie wird erwartet. Einstellungsvoraussetzungen für Professorinnen bzw. Professoren sind neben den allgemeinen dienstrechtlichen Voraussetzungen ein abgeschlossenes Hochschulstudium, pädagogische Eignung und eine herausragende Promotion. Über die Promotion hinausgehende wissenschaftliche Leistungen, die in der Regel durch eine Habilitation nachgewiesen werden, werden erwartet (§ 47 Landeshochschulgesetz (LHG)). Die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg fördert Frauen und fordert sie deshalb ausdrücklich zur Bewerbung auf. Die Universität bekennt sich nachdrücklich zu dem Ziel einer familiengerechten Hochschule. Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt. Folgende Bewerbungsunterlagen werden erbeten: • Lebenslauf • Zeugnisse und Urkunden • Vollständiges Schriften- und Vortragsverzeichnis unter Nennung der zehn wichtigsten Publikationen • Forschungskonzept • Lehrkompetenzportfolio (Die hierfür zu verwendende Vorlage finden Sie unter http://www.zuv.uni-freiburg.de/formulare/ lehrkompetenzportfolio-formblatt.doc.) Bitte bewerben Sie sich in englischer Sprache mit dem Ausdruck Ihres Bewerbungsformulars http://www.zuv.uni-freiburg.de/formulare/bewerbungsbogen_deutsch.pdf bzw. http://www.zuv.uni-freiburg.de/formulare/bewerbungsbogen_englisch.pdf und den o.g. Unterlagen und Belegen bis spätestens 15.10.2015. Ihre Bewerbung (ausschließlich in elektronischer Form als 1 pdf) richten Sie bitte an den Vorsitzenden der Berufungskommission (Prof. Dr. Ad Aertsen) an folgende Adresse: [email protected] Weitere Informationen zum Berufungsverfahren finden Sie im Berufungsleitfaden, abrufbar unter http://www.zuv.uni-freiburg.de/formulare/berufungsleitfaden.pdf. 880 AKADEMISCHER STELLENMARKT Forschung & Lehre 10|15 Zertifikat seit 2006 audit familiengerechte hochschule Arbeiten und Leben, wo andere Urlaub machen. Die Universität Bayreuth ist eine forschungsorientierte Universität mit international kompetitiven und interdisziplinär ausgerichteten Profilfeldern in Forschung und Lehre. An der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Bayreuth ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine neu geschaffene W 3-Professur für Medizinmanagement und Versorgungsforschung im Beamtenverhältnis auf Lebenszeit zu besetzen. Der/Die zukünftige Stelleninhaber/in vertritt sein/ihr Fach in Forschung und Lehre. Bewerberinnen und Bewerber sollen ihren Forschungsschwerpunkt in der Versorgungsforschung und Pharmaökonomie sowie Innovations- und Technologiemanagement mit internationaler gesundheitswissenschaftlicher Ausrichtung haben. Von dem/der künftigen Lehrstuhlinhaber/in wird die Bereitschaft erwartet, eine zu den bestehenden Lehrstühlen im Fachgebiet Gesundheitsökonomie komplementäre Forschungsausrichtung zu übernehmen und sich an fachübergreifender Forschung sowohl innerhalb der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät als auch über die Fakultätsgrenzen hinweg zu beteiligen. Die Mitwirkung in den strategischen Profilfeldern des Struktur- und Entwicklungsplans STEP 2020+ der Universität Bayreuth, insbesondere „Lebensmittel- und Gesundheitswissenschaften”, ist erwünscht. Am Zentrum für Innere Medizin der Universitätsmedizin Rostock ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine W3-Professur für Kardiologie an der Abteilung für Kardiologie der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I unbefristet gem. § 61 LHG zu besetzen. Für die Wahrnehmung der Aufgaben in Forschung, Lehre und Krankenversorgung wird ein privatrechtlicher Dienstvertrag mit der Universitätsmedizin geschlossen. Die Inhaberin/der Inhaber der Professur ist Leiterin/Leiter der Abteilung für Kardiologie. Die Sektion „Rhythmologie und klinische Elektrophysiologie“ ist Bestandteil der Abteilung und mit einer Universitätsprofessur besetzt. Zu den Aufgaben des/der Stelleinhabers/-in gehören Lehr- und Koordinationsaufgaben für fachspezifische Module im Bachelor- und Masterstudiengang Gesundheitsökonomie (z. B. allgemeine Gesundheitsökonomie, Epidemiologie, Pharmaökonomie, allgemeine Grundlagen der Medizin, Gesundheitswissenschaften und Managementthemen) sowie in den Studiengängen des Profilfeldes Lebensmittel und Gesundheitswissenschaften. Weitere Bestandteile des Tätigkeitsprofils sind der Aufbau einer aktiven Arbeitsgruppe sowie der Ausbau der nationalen und internationalen Forschungsvernetzung. Bewerberinnen und Bewerber sollten daher Erfahrungen in inter- und transdisziplinären Lehrprogrammen haben und über didaktische Fähigkeiten sowie Lehrerfahrungen verfügen und zudem bereit sein, an einer weiteren Internationalisierung des Lehrangebotes mitzuwirken. Gefordert sind ferner Erfahrungen in der Drittmittelakquisition, im Projektmanagement und in der erfolgreichen Abwicklung von großen, interdisziplinären, universitätsübergreifenden und multizentrischen Drittmittelprojekten bzw. Verbundforschungsvorhaben. Zu den Aufgaben gehört es, neben der Abteilungsleitung das gesamte Fach Kardiologie in Forschung, Lehre und Krankenversorgung zu vertreten. Der klinische Tätigkeitsschwerpunkt „Strukturelle Herzerkrankungen“ soll mit den bestehenden Forschungsstrukturen weiter vernetzt und ausgebaut werden, insbesondere in den Bereichen Intervention, molekulare Kardiologie und Bildgebung. Eine enge Zusammenarbeit mit der Klinik und Poliklinik für Herzchirurgie wird vorausgesetzt. Die Einstellungsvoraussetzungen ergeben sich aus § 58 LHG M-V. Insbesondere gehören dazu die Habilitation im Fach Innere Medizin oder vergleichbare wissenschaftliche Leistungen, die Facharztanerkennung für das Fachgebiet Innere Medizin, die Zusatzbezeichnung Kardiologie sowie der Nachweis der hochschulpädagogischen Eignung. Die Voraussetzungen für den Erwerb der fachgebietsbezogenen Weiterbildungsbefugnis müssen gegeben sein. 'LH8QLYHUVLWlWVPHGL]LQ5RVWRFNVWUHEWHLQHQDFKKDOWLJH3UR¿OLHUXQJGHV6FKZHUSXQNWthemas „Regenerative Medizin, Rekonstruktion biologischer Funktionen“ und der uniYHUVLWlUHQ3UR¿OOLQLHQÄ/HEHQ/LFKWXQG0DWHULH³XQGÄ$OWHUQGHV,QGLYLGXXPVXQGGHU Gesellschaft“ an, die die Bewerberin/der Bewerber verstärken soll. Es gelten die Einstellungsvoraussetzungen für Professorinnen und Professoren an Universitäten des Freistaates Bayern (Art. 7 und Art. 10 Abs. 3 BayHSchPG). Nähere Informationen finden Sie unter www.uni-bayreuth.de (Universität/Stellenangebote). Die Universitätsmedizin Rostock strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen am wisVHQVFKDIWOLFKHQ 3HUVRQDO DQ XQG IRUGHUW GDKHU TXDOL¿]LHUWH )UDXHQ PLW %H]XJ DXI Abs. 3 des Gleichstellungsgesetzes Mecklenburg-Vorpommern nachdrücklich auf, sich zu bewerben. Die Universität Bayreuth strebt danach, die Vielfalt ihres Professorenkollegiums weiter zu erhöhen. Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, die mehr Vielfalt in das Forschungs- und Lehrprofil der Universität Bayreuth einbringen, werden daher nachdrücklich um ihre Bewerbung gebeten. Dies betrifft insbesondere Wissenschaftlerinnen und internationale Bewerbende. Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt. Bewerberinnen und Bewerber mit Kindern sind sehr willkommen. Die Universität Bayreuth ist zertifiziert als Familiengerechte Hochschule, hat erfolgreich am HRK-Audit „Internationalisierung der Hochschule“ teilgenommen und bietet einen Dual Career Support. Schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber werden bei gleicher Eignung, BefähiJXQJXQG4XDOL¿NDWLRQEHVRQGHUVEHUFNVLFKWLJW Die Bewerbungen mit ausführlichem Lebenslauf, Schilderung des wissenschaftlichen Werdeganges, Beschreibung der Vorleistungen in Forschung und Lehre, einem strukturierten Publikationsverzeichnis mit Angabe der Impactfaktoren unter Beifügung von fünf wesentliFKHQ2ULJLQDODUEHLWHQVRZLHHLQHU$XÀLVWXQJELVKHUHLQJHZRUEHQHU'ULWWPLWWHOVLQGVSlWHVWHQV 6 Wochen nach Erscheinen dieser Anzeige an den Dekan der Universitätsmedizin Rostock, Herrn Prof. Dr. med. Emil C. Reisinger, Ernst-Heydemann-Str. 8, 18057 Rostock, einzureichen. Den Unterlagen ist ein ausgefülltes Bewerbungsformular, das unter http://www.med. uni-rostock.de/fileadmin/Verwaltung/dekanat/Anlage_Bewerbungsunterlagen_ Professuren.pdf heruntergeladen werden kann, beizufügen. Die Bewerbungskosten werden entsprechend der geltenden Regeln des Landes MecklenburgVorpommern nicht übernommen. Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf mit wissenschaftlichem Werdegang, Zeugnisse, Urkunden, Schriftenverzeichnis, Darstellung der wissenschaftlichen Arbeitsgebiete und Verzeichnis der Lehrveranstaltungen) werden bis zum 13. 11. 2015 erbeten an den Dekan der Rechtsund Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät, Universität Bayreuth (E-Mail: [email protected]), 95440 Bayreuth. Karriere und Berufung ■ Seminare ■ Coaching Seminare | Coaching | Consulting ■ Consulting www.karriere-und-berufung.de www.facebook.com/Hochschulverband Alles für Ihre Karriere. 10|15 Forschung & Lehre 881 AKADEMISCHER STELLENMARKT An der Medizinischen Fakultät der Julius-Maximilians-Universität Würzburg ist die Stelle für eine/ einen An der Universität Stuttgart ist in der Fakultät Luft- und Raumfahrttechnik und Geodäsie die Juniorprofessur (W1 mit Tenure) „Methoden komplexer Avioniksysteme“ Universitätsprofessorin/Universitätsprofessor der Bes.Gr. W3 (Lehrstuhl) für Urologie (Nachfolge Prof. Dr. H. Riedmiller) zum 01.10.2016 zum nächstmöglichen Zeitpunkt zu besetzen. Die Professur ist dem Institut für Luftfahrtsysteme zugeordnet. Das Institut für Luftfahrtsysteme arbeitet an grundsätzlich neuen System- und Software-Entwicklungsansätzen für integrierte fehlertolerante Avioniksysteme. Die Ansätze sind modellorientiert, generativ und plattformbasiert. Ziele sind zum einen eine weitgehend automatische Instanziierung von Avioniksystem-Managementsoftware, von zulassungsrelevanten Artefakten (Dokumente, Testcases, Traceability), zum anderen Verfahren zur Teilautomatisierung der Systemvalidierung. Dies erfordert die Entwicklung neuer Methoden, beispielsweise solcher zur Erfassung und Modellierung von System-Design- und Software-Design-Wissen. Gesucht wird eine Persönlichkeit, die ausgewiesene Fähigkeiten in mindestens einem der folgenden Fachgebiete aufweist: z Automatische Instanziierung von Avionik-Systemmanage- z QPKI=PEOEANPA0UOPAIR=HE@EANQJCQJ@RANEłVEANQJC z Integrierte Modulare Avionik neuer Generation oder ähnlicher z Knowledge based Engineering von Systemen und Software z Modellgenerierung und -transformation mentsoftware Plattformansätze In dem oben genannten thematischen Umfeld sind neue geeignete Methoden zu erarbeiten bzw. bestehende in Richtung komplexer Avioniksysteme weiter zu entwickeln und dieses Gebiet in Forschung und Lehre zu vertreten. Die Lehrtätigkeit umfasst die Software-Grundausbildung im BScStudiengang der Luft- und Raumfahrttechnik sowie Spezialisierungsvorlesungen im MSc-Studiengang. Innerhalb der Universität Stuttgart wird mit der W1-Professur auch eine enge Vernetzung mit den Instituten der Informatik angestrebt. Es gelten die Einstellungsvoraussetzungen und Bedingungen des § 51 Landeshochschulgesetz Baden-Württemberg. Ihre Bewerbung mit den üblichen Unterlagen richten Sie bitte bis zum 30.10.2015 an den Vorsitzenden der Berufungskommission, Herrn Prof. Dr.-Ing. Stephan Staudacher, Institut für Luftfahrtantriebe, Universität Stuttgart, Pfaffenwaldring 6, 70569 Stuttgart. Die Universität Stuttgart verfügt über ein Dual Career Programm zur Unterstützung der Partnerinnen und Partner berufener -ANOKJAJ+¼DANA&JBKNI=PEKJAJłJ@AJ0EAQJPANġ http://www.uni-stuttgart.de/dual-career zu besetzen. Zu den Aufgaben der/des zukünftigen Stelleninhaberin/Stelleninhabers gehören die Vertretung des Faches Urologie in Forschung und Lehre sowie die Leitung der Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie des Universitätsklinikums Würzburg. Gesucht wird eine klinisch und wissenschaftlich hervorragend ausgewiesene, fachlich wie menschlich überzeugende Persönlichkeit mit breiter operativer Erfahrung und klaren Konzepten für die interdisziplinäre Mitarbeit in den bestehenden Forschungs- und Versorgungsstrukturen von Medizinischer Fakultät und Universitätsklinikum. Erfahrungen in der wirtschaftlichen Betriebsführung und effizienten Organisation der Krankenversorgung werden vorausgesetzt. Die Klinik und Poliklinik für Urologie ist Teil des Zentrums für Operative Medizin, dem auch die Chirurgischen Kliniken I und II, die Klinik und Poliklinik für Thorax-, Herz- und thorakale Gefäßchirurgie sowie die Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie angehören. Eine kollegiale Zusammenarbeit mit diesen Einrichtungen wird ebenso erwartet, wie die enge Kooperation in Forschung, Lehre und Krankenversorgung mit allen Partnern des Comprehensive Cancer Center Mainfranken (CCC MF). Es ist beabsichtigt, die Nierentransplantation zukünftig im Transplantationszentrum durchzuführen. Einstellungsvoraussetzungen sind ein abgeschlossenes Medizinstudium, Approbation als Ärztin / Arzt, Anerkennung als Arzt für Urologie, pädagogische Eignung, besondere Befähigung zu wissenschaftlicher Arbeit, die in der Regel durch die Qualität einer Promotion nachgewiesen wird sowie zusätzliche wissenschaftliche Leistungen, die durch eine Habilitation bzw. gleichwertige wissenschaftliche Leistungen, die auch außerhalb des Hochschulbereichs erbracht sein können, nachgewiesen oder im Rahmen einer Juniorprofessur erbracht wurden. Es ist beabsichtigt, die mit der Professur zusammenhängenden Aufgaben der Leitung der klinischen Einrichtung einschließlich des damit verbundenen Liquidationsrechts durch Chefarztvertrag zu regeln. Im Vertrag werden die mit der Leitung der klinischen Einrichtung verbundenen Aufgaben einschließlich der Behandlung von Privatpatienten den Dienstaufgaben zugeordnet. Das bisherige Liquidationsrecht wird durch eine leistungsgerechte Vergütung mit fixen und variablen Bestandteilen ersetzt. Hiervon kann abgesehen werden, wenn eine Professorin / ein Professor schon bisher als Chefärztin / Chefarzt im Beamtenverhältnis auf Lebenszeit (C4- bzw. W3) liquidationsberechtigt war. Im Falle des Abschlusses des Chefarztvertrages wird auch für die Wahrnehmung der Aufgaben der Professur grundsätzlich ein Angestelltenverhältnis vorgesehen. In Ausnahmefällen ist bei Vorliegen der beamtenrechtlichen Voraussetzungen eine Ernennung zur Beamtin / zum Beamten dann möglich, wenn die zukünftige Stelleninhaberin / der zukünftige Stelleninhaber bereits C4- bzw. W3-Professor/in im Beamtenverhältnis auf Lebenszeit ist. Die Bewerberin / der Bewerber darf zum Zeitpunkt der Ernennung das 52. Lebensjahr noch nicht vollendet haben (Ausnahmen sind in dringenden Fällen gemäß Art. 10 Abs. 3 Satz 2 BayHSchPG möglich). Die Universität Würzburg misst einer intensiven Betreuung der Studierenden und Promovierenden große Bedeutung zu und erwartet von den Lehrenden ein entsprechendes Engagement. Die Universität Würzburg strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen in Forschung und Lehre an und bittet deshalb entsprechend qualifizierte Wissenschaftlerinnen ausdrücklich um ihre Bewerbung. Schwerbehinderte Bewerberinnen oder Bewerber werden bei ansonsten im Wesentlichen gleicher Eignung bevorzugt eingestellt. Bewerbungen sind mit den üblichen Unterlagen (eigenhändig unterschriebener Lebenslauf, Darstellung des beruflichen und wissenschaftlichen Werdeganges, Zeugnisse, Urkunden, Drittmittelaufkommen, Schriftenverzeichnis, Verzeichnis der akademischen Lehrveranstaltungen, Operationskatalog) sowie der Beifügung eines „Bewerbungsbogens“ (Download unter http://www.dekanat.medizin.uniwuerzburg.de/) bis zum 16.10.2015 zu richten an den Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Würzburg, Herrn Prof. Dr. M. Frosch, Josef-Schneider-Straße 2, Haus D7, D-97080 Würzburg Ze r i i a e i 00 au i am i ien erech e hoch ch u e 882 AKADEMISCHER STELLENMARKT Forschung & Lehre 10|15 Zertifikat seit 2006 audit familiengerechte hochschule An der Jade Hochschule mit ihren Studienorten Wilhelmshaven, Oldenburg und Elsfleth studieren rund 7.500 junge Menschen, die Zukunft gestalten. 180 Professor_innen betreuen sie individuell. Die Hochschule fördert eigenverantwortliches, praxisorientiertes Lernen und verknüpft akademische Ausbildung mit dem Erwerb von Schlüsselqualifikationen und ethischer Kompetenz. Professur für das Gebiet Konstruktiver Ingenieurbau für Infrastrukturprojekte Bes.-Gr. W2, Kennziffer BG 18-FL Vorgenannte Stelle ist an der Jade Hochschule Wilhelmshaven/Oldenburg/Elsfleth im Fachbereich Bauwesen und Geoinformation am Studienort Oldenburg zum nächstmöglichen Zeitpunkt zu besetzen. Gesucht wird eine Persönlichkeit mit einem abgeschlossenen wissenschaftlichen Hochschulstudium des Bauingenieurwesens und einer nachgewiesenen mindestens fünfjährigen Berufspraxis in der Tragwerksplanung; wesentlicher Bestandteil dieser Tätigkeit soll der Umgang mit Bauwerken aus Infrastrukturprojekten des fließenden und/oder ruhenden Verkehrs sein. Die Stelle ist teilzeitgeeignet. Ausführliche Informationen zu dem Stellenangebot erhalten Sie unter: jade-hs.de/stellen Die Einstellungsvoraussetzungen ergeben sich aus § 25 des Niedersächsischen Hochschulgesetzes (NHG). Wir gewährleisten die berufliche Gleichstellung von Frauen und Männern und berücksichtigen vorrangig schwerbehinderte Menschen mit gleicher Eignung und Qualifikation. Richten Sie Ihre Bewerbung bitte mit den vollständigen Unterlagen unter Angabe der Kennziffer bis zum 27. Oktober 2015 an den Präsidenten der Jade Hochschule Wilhelmshaven/Oldenburg/Elsfleth Friedrich-Paffrath-Straße 101 26389 Wilhelmshaven jade-hs.de Die Universität Bayreuth ist eine forschungsorientierte Universität mit international kompetitiven und interdisziplinär ausgerichteten Profilfeldern in Forschung und Lehre. An der Universität Bayreuth ist in der Fakultät für Biologie, Chemie und Geowissenschaften zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine W 3-Professur für Physikalische Chemie (Lehrstuhl für Physikalische Chemie II) im Beamtenverhältnis auf Lebenszeit zu besetzen. Gesucht wird eine ausgewiesene Persönlichkeit, die das Fach Physikalische Chemie in Forschung und Lehre in vollem Umfang vertreten kann, den Lehrstuhl für Physikalische Chemie II leitet, und das Profilfeld Polymer- und Kolloidforschung der Universität Bayreuth stärkt. In der Forschung wird von dem Bewerber / der Bewerberin erwartet, dass er/sie in aktuellen Bereichen der Physikalischen Chemie hervorragend ausgewiesen ist. Bei den Forschungsaktivitäten sollten moderne Themen und Methoden der Polymer- und Kolloidforschung im Vordergrund stehen. Die Mitarbeit in bestehenden Forschungseinrichtungen der Universität Bayreuth, insbesondere im Bayerischen Polymerinstitut (BPI), im Bayreuther Zentrum für Kolloide und Grenzflächen (BZKG), im Bayreuther Institut für Makromolekülforschung (BIMF), sowie im SFB 840 „Von partikulären Nanosystemen zur Mesotechnologie“ und in weiteren interdisziplinären Aktivitäten wird erwartet. Der Stelleninhaber / Die Stelleninhaberin wirkt in der Lehre insbesondere in den Bachelorstudiengängen Chemie und Polymer- und Kolloidchemie den Masterstudiengängen Polymer Science und Materialchemie und Katalyse der Universität Bayreuth mit. Die Mitarbeit im Promotionsprogramm Polymer Science und am Elitestudienprogramm Macromolecular Science im Elitenetzwerk Bayern ist vorgesehen. Es gelten die Einstellungsvoraussetzungen für Professorinnen und Professoren an Universitäten des Freistaates Bayern (Art. 7 und Art. 10 Abs. 3 BayHSchPG). Nähere Informationen finden Sie unter www.uni-bayreuth.de (Universität/Stellenangebote). Die Universität Bayreuth strebt danach, die Vielfalt des Professorenkollegiums weiter zu erhöhen. Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, die mehr Vielfalt in das Forschungs- und Lehrprofil der Universität Bayreuth einbringen, werden daher nachdrücklich um ihre Bewerbung gebeten. Dies betrifft insbesondere Wissenschaftlerinnen und internationale Bewerbende. Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt. Bewerberinnen und Bewerber mit Kindern sind sehr willkommen. Die Universität Bayreuth ist zertifiziert als Familiengerechte Hochschule, hat erfolgreich am HRK-Audit „Internationalisierung der Hochschule“ teilgenommen und bietet einen Dual Career Support. Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf mit wissenschaftlichem Werdegang, Zeugnisse, Urkunden, Schriftenverzeichnis, Darstellung der wissenschaftlichen Arbeitsgebiete und Verzeichnis der Lehrveranstaltungen) werden bis zum 31. 10. 2015 erbeten an den Dekan der Fakultät für Biologie, Chemie und Geowissenschaften, Universität Bayreuth, 95440 Bayreuth, E-Mail: [email protected]. Aus dem Hause Wer begleitet mich auf meinem Karriereweg? academics.de — das Karriereportal! Erforschen Sie jetzt unseren Stellenmarkt für Wissenschaft & Forschung sowie unsere vielfältigen Ratgeberangebote. Das Karriereportal für Wissenschaft & Forschung 10|15 Forschung & Lehre 883 AKADEMISCHER STELLENMARKT Arbeiten und Leben, wo andere Urlaub machen. Die Theologische Hochschule Ewersbach ist eine staatlich anerkannte Fachhochschule und die Ausbildungsstätte des Bundes Freier evangelischer Gemeinden in Deutschland (BFeG) KdöR für Pastorinnen und Pastoren, Missionarinnen und Missionare sowie Gemeindereferentinnen und -referenten. An der Hochschule sind zum Wintersemester 2016/2017 zwei Professuren zu besetzen: Professur für Neutestamentliche Exegese und Theologie Einstellungsvoraussetzungen sind die wissenschaftliche Eignung, in der Regel nachgewiesen durch die Qualität der Promotion im Fach Neues Testament, die pädagogische und didaktische Eignung zur Hochschullehre sowie mehrjährige akademische Lehrerfahrungen im Fach sowie die Mitgliedschaft in einer Ortsgemeinde des BFeG bzw. einer evangelischen Freikirche, Kirche oder Gemeinschaft. Die Stelleninhaberin/der Stelleninhaber hat das Fachgebiet Neues Testament in seiner ganzen Breite innerhalb der Studiengänge an der Theologischen Hochschule Ewersbach zu vertreten. Die Stelle umfasst die Mitarbeit an der Weiterentwicklung der Lehre und der Forschungsschwerpunkte der Hochschule, die Betreuung der Studierenden sowie die Zusammenarbeit mit kirchlichen und außerkirchlichen Kooperations- und Praxispartnern. Es werden Teamfähigkeit, persönliches Engagement bei der Mitgestaltung des Profils der Theologischen Hochschule sowie Erfahrungen in Gremienarbeit erwartet. Mehrjährige Erfahrungen in pastoraler Tätigkeit sind wünschenswert. Die Vergütung erfolgt im Rahmen der Gehaltsrichtlinien des BFeG. Professur für Praktische Theologie Einstellungsvoraussetzung sind die wissenschaftliche Eignung, in der Regel nachgewiesen durch die Qualität der Promotion im Fach Praktische Theologie, die pädagogische und didaktische Eignung zur Hochschullehre sowie mehrjährige akademische Lehrerfahrungen im Fach. Für die Leitung und Koordination pastoralpsychologischer Lehrveranstaltungen und Konzepte ist eine pastoralpsychologische Qualifikation erforderlich. Die besondere Bedeutung der Stelle für die wissenschaftliche Qualifikation zum Pastorenberuf in der Freikirche erfordert eine mehrjährige Berufspraxis im Pastorenberuf im BFeG oder einer evangelischen Freikirche. Die Mitgliedschaft in einer Ortsgemeinde des BFeG bzw. einer evangelischen Freikirche, Kirche oder Gemeinschaft werden vorausgesetzt. Von der Stelleninhaberin/dem Stelleninhaber wird die qualifizierte Vertretung des Fachbereichs Praktische Theologie mit einer Schwerpunktsetzung auf den Disziplinen der Poimenik, der Pastoraltheologie und der Pastoralpsychologie erwartet. Um die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit der Systematischen Theologie zu stärken, gehört zum Profil der Stelle auch eine Lehrveranstaltung in Sexualethik. Am Zentrum für Radiologie/Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie der Universitätsmedizin Rostock ist zum 01.04.2017 vorbehaltlich haushaltsrechtlicher Regelungen eine W3-Professur für Radiologie (Nachfolge Prof. Hauenstein) unbefristet gem. § 61 LHG zu besetzen. Für die Wahrnehmung der Aufgaben in Forschung, Lehre und Krankenversorgung wird ein privatrechtlicher Dienstvertrag mit der Universitätsmedizin geschlossen. Die Inhaberin/der Inhaber der Professur ist Direktorin/ Direktor des Institutes für Diagnostische und Interventionelle Radiologie. Der/die Stelleninhaber/-in muss in der Lage sein, das gesamte Fach Radiologie in Forschung, Lehre und Krankenversorgung zu vertreten. Erwartet werden umfassende Kenntnisse und langjährige Erfahrungen im Fachgebiet der diagnostischen Radiologie, einschließlich der interventionellen Radiologie und der Schnittbildgebung. Die umfassende Vernetzung des Instituts mit den umliegenden medizinischen Partnern (Teleradiologie) wird weiterentwickelt. Der Aufbau einer interventionellen Neuroradiologie ist geplant. Es wird eine interdisziplinäre und wissenschaftliche Zusammenarbeit mit den Nachbardisziplinen einschließlich der Nuklearmedizin und der Klinik für Strahlentherapie vorausgesetzt; ebenso wird eine fundierte Beteiligung an den klinischen und präklinischen Forschungsschwerpunkten der Universitätsmedizin Rostock erwartet. 'LH8QLYHUVLWlWVPHGL]LQ5RVWRFNVWUHEWHLQHQDFKKDOWLJH3UR¿OLHUXQJXQWHUGHP6FKZHUSXQNWWKHPD Ä5HJHQHUDWLYH 0HGL]LQ³ LP 5DKPHQ GHU XQLYHUVLWlUHQ 3UR¿OOLQLHQ Ä/HEHQ Licht und Materie“, „Altern des Individuums und der Gesellschaft“ und Onkologie an, die die Bewerberin/der Bewerber verstärken soll. Entsprechende klinische und wissenschaftliche Erfahrungen und Fertigkeiten werden erwartet. Die Einstellungsvoraussetzungen ergeben sich aus § 58 LHG M-V. Insbesondere gehören dazu die Habilitation im Fach Radiologie oder vergleichbare wissenschaftliche Leistungen, die Facharztanerkennung für das Fachgebiet Radiologie sowie die hochschulpädagogische Eignung. Die Voraussetzungen für den Erwerb der fachgebietsbezogenen Weiterbildungsbefugnis müssen gegeben sein. Die Universitätsmedizin Rostock strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen am wisVHQVFKDIWOLFKHQ 3HUVRQDO DQ XQG IRUGHUW GDKHU TXDOL¿]LHUWH )UDXHQ PLW %H]XJ DXI Abs. 3 des Gleichstellungsgesetzes Mecklenburg-Vorpommern nachdrücklich auf, sich zu bewerben. Schwerbehinderte werden bei der Stellenbesetzung im Rahmen der geltenden gesetzlichen Bestimmungen bei gleicher Eignung bevorzugt behandelt. Die Bewerbungen mit ausführlichem Lebenslauf, Schilderung des wissenschaftlichen Werdeganges, Beschreibung der Vorleistungen in Forschung und Lehre, einem strukturierten Publikationsverzeichnis mit Angabe der Impactfaktoren unter Beifügung von fünf wesentliFKHQ2ULJLQDODUEHLWHQVRZLHHLQHU$XÀLVWXQJELVKHUHLQJHZRUEHQHU'ULWWPLWWHOVLQGVSlWHVWHQV 6 Wochen nach Erscheinen dieser Anzeige an den Dekan der Universitätsmedizin Rostock, Herrn Prof. Dr. med. Emil C. Reisinger, Ernst-Heydemann-Str. 8, 18057 Rostock, einzureichen. Den Unterlagen ist ein ausgefülltes Bewerbungsformular, das unter http://www.med. uni-rostock.de/fileadmin/Verwaltung/dekanat/Anlage_Bewerbungsunterlagen_ Professuren.pdf heruntergeladen werden kann, beizufügen. Die Bewerbungskosten werden entsprechend der geltenden Regeln des Landes MecklenburgVorpommern nicht übernommen. Die Stelle umfasst zudem die Betreuung der Studierenden, die Mitarbeit an der Hochschulorganisation und Hochschulentwicklung sowie der Transfer praktisch-theologischer Theoriebildung in den freikirchlichen Kontext. Die nächsten Erscheinungstermine: Die Vergütung erfolgt im Rahmen der Gehaltsrichtlinien des BFeG. Bewerbungen inklusive tabellarischem Lebenslauf, Auflistung der Veröffentlichungen und der bisherigen Lehrtätigkeit sowie Vorstellungen zur eigenen Lehre und Forschung sind bis zum 15. März 2016 an den Rektor der Theologischen Hochschule, Prof. Dr. Andreas Heiser, Jahnstraße 49-53, 35716 Dietzhölztal-Ewersbach, zu richten. Forschung & Lehre Ausgabe 11/2015 30. Oktober 2015 Alles was die Wissenschaft bewegt Ausgabe 12/2015 30. November 2015 884 AKADEMISCHER STELLENMARKT Forschung & Lehre 10|15 Zertifikat seit 2006 audit familiengerechte hochschule Die Universität Bayreuth ist eine forschungsorientierte Universität mit international kompetitiven und interdisziplinär ausgerichteten Profilfeldern in Forschung und Lehre. An der Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Bayreuth ist zum 1.10. 2016 die W 3-Professur für Entwicklungssoziologie im Beamtenverhältnis aus Lebenszeit wieder zu besetzen. Der / Die zukünftige Stelleninhaber/in vertritt die Entwicklungssoziologie in ihrer ganzen Breite in Forschung und Lehre. Vorausgesetzt wird ein Forschungsschwerpunkt in entwicklungssoziologischen Fragestellungen mit Afrikabezug sowie umfangreiche Erfahrung in Lehre und Forschung. Die aktive Mitwirkung an den Forschungsschwerpunkten der Universität Bayreuth, dabei insbesondere dem Afrikaschwerpunkt und seinem neuen Forschungsgebiet der Wissensforschung, wird vorausgesetzt. Erwartet wird ebenso die aktive Weiterentwicklung des Fachs Soziologie in Bayreuth sowie die Beteiligung an den Aufgaben der akademischen Selbstverwaltung. Die Lehrleistung wird im Rahmen der BA- und MA-Studiengänge des Afrikaschwerpunkts sowie des Fachs Soziologie erbracht (BA und MA »Kultur und Gesellschaft Afrikas«, BA »Kultur und Gesellschaft«, MA »Development Studies«, BA »Internationale Wirtschaft und Entwicklung«, BIGSAS). Es gelten die Einstellungsvoraussetzungen für Professorinnen und Professoren an Universitäten des Freistaates Bayern (Art. 7 und Art. 10 Abs. 3 BayHSchPG). Nähere Informationen finden Sie unter www.uni-bayreuth.de (Universität / Stellenangebote). Die Universität Bayreuth strebt danach, die Vielfalt ihres Professorenkollegiums weiter zu erhöhen. Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, die mehr Vielfalt in das Forschungs- und Lehrprofil der Universität Bayreuth einbringen, werden daher nachdrücklich um ihre Bewerbung gebeten. Dies betrifft insbesondere Wissenschaftlerinnen und internationale Bewerbende. Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt. Bewerberinnen und Bewerber mit Kindern sind sehr willkommen. Die Universität Bayreuth ist zertifiziert als Familiengerechte Hochschule, hat erfolgreich am HRK-Audit „Internationalisierung der Hochschule“ teilgenommen und bietet einen Dual Career Support. Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf mit wissenschaftlichem Werdegang, Zeugnisse, Urkunden, Schriftenverzeichnis, Darstellung der wissenschaftlichen Arbeitsgebiete und Verzeichnis der Lehrveranstaltungen) werden bis zum 31.10.2015 erbeten an den Dekan der Kulturwissenschaftlichen Fakultät, Universität Bayreuth, 95440 Bayreuth. Die Unterlagen werden nach Beendigung des Berufungsverfahrens nicht zurückgeschickt, sondern vernichtet. Neben der schriftlichen Bewerbung erwarten wir eine identische Kopie Ihrer Bewerbung in genau einer PDF-Datei (max. 30 MB) unter [email protected]. In der Philosophischen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn ist eine W3-Professur für Philosophie des Mittelalters zum 01.10.2016 zu besetzen. Die Stelleninhaberin/Der Stelleninhaber soll die mittelalterliche Philosophie in ihrer ganzen Breite in Forschung und Lehre vertreten. Dies schließt die einschlägigen Anknüpfungspunkte zur antiken Philosophie sowie philosophiegeschichtliche und systematische Schwerpunkte ein. Ferner wird die Bereitschaft und die Fähigkeit zur Mitarbeit an interdisziplinären innerfakultären mediävistischen Projekten sowie fakultäts- und universitätsübergreifenden Kooperationen erwartet. Vorausgesetzt werden herausragende internationale Forschungsleistungen sowie Erfahrungen in der Einwerbung von Drittmitteln. Die Einstellungsvoraussetzungen richten sich nach § 36 HG (NRW). Die Universität Bonn erwartet, dass die/der zu Berufende bereit ist, den Lebensmittelpunkt nach Bonn oder in die Region zu legen. Chancengleichheit ist Bestandteil unserer Personalpolitik. Bewerberinnen bzw. Bewerber werden gebeten, ihre Unterlagen (Lebenslauf, Schriftenverzeichnis, Verzeichnis der Lehrveranstaltungen, Lehrevaluationen, Zeugnis- und Urkundenkopien) dem Dekan der Philosophischen Fakultät der Universität Bonn (Am Hof 1, D-53113 Bonn) in elektronischer Form (eine pdf-Datei mit max. 5 MB an [email protected]) bis zum 01.11.2015 einzureichen. Die Christian-Albrechts-Universität will mehr qualifizierte Frauen für Professuren gewinnen. Am Institut für Psychologie der Philosophischen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine W3-Professur für Allgemeine Psychologie II (Wahrnehmung und Kognition) (Nachfolge Rainer Mausfeld) zu besetzen. Der/Die Bewerber/-in soll die Allgemeine Psychologie II in Forschung und Lehre vertreten. Schwerpunkt der Ausbildung in diesem Bereich ist die Vermittlung der Grundlagen der Allgemeinen Psychologie in den Bereichen Wahrnehmung und Kognition. Darüber hinaus wird erwartet, dass der/die Bewerber/ Bewerberin über eine hohe Kompetenz im Bereich der experimentellen Psychologie verfügt und zur fächerübergreifenden Lehre (insbesondere in den Bereichen Durchführung und Präsentation experimenteller Untersuchungen sowie Einführung in das Studium und Geschichte der Psychologie) beiträgt. Es wird vorausgesetzt, dass der/die Bewerber/-in seine/ihre wissenschaftlichen Leistungen durch eine qualifizierte Promotion, herausragende Publikationen und die erfolgreiche Einwerbung von Drittmitteln nachweist. Erforderlich ist der Nachweis wissenschaftlicher Leistungen im Rahmen einer Juniorprofessur oder durch eine Habilitation oder gleichwertige wissenschaftliche Leistungen. Auf die Einstellungsvoraussetzungen des § 61 und eine mögliche Befristung nach § 63 Abs. 1 des Hochschulgesetzes des Landes Schleswig-Holstein wird hingewiesen. Nähere Informationen hierzu finden Sie auf der Homepage www.uni-kiel.de unter dem Stichwort „Berufungsverfahren“. Die Beteiligung an Aufgaben der akademischen Selbstverwaltung wird erwartet. Die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel ist bestrebt, den Anteil der Wissenschaftlerinnen in Forschung und Lehre zu erhöhen und fordert deshalb entsprechend qualifizierte Frauen nachdrücklich auf, sich zu bewerben. Frauen werden bei gleichwertiger Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung vorrangig berücksichtigt. Die Hochschule setzt sich für die Beschäftigung schwerbehinderter Menschen ein. Daher werden schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber bei entsprechender Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung bevorzugt berücksichtigt. Ausdrücklich begrüßen wir es, wenn sich Menschen mit Migrationshintergrund bei uns bewerben. Auf die Vorlage von Lichtbildern/ Bewerbungsfotos verzichten wir ausdrücklich und bitten daher, hiervon abzusehen. Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Schriftenverzeichnis, Verzeichnis der Lehrveranstaltungen, Kopien akademischer Zeugnisse unter Angabe der Dienst- und Privatadresse mit Telefonnummer, Faxnummer, E-Mail) richten Sie bitte in Schriftform und zusätzlich als CD-Rom (pdf-Format) bis zum 06. November 2015 an das Dekanat der Philosophischen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Olshausenstraße 40, 24098 Kiel. AKADEMISCHER STELLENMARKT 10|15 Forschung & Lehre Wir sind eine der jüngsten Universitäten Deutschlands und denken in Möglichkeiten statt in Grenzen. Mitten in der Ruhrmetropole entwickeln wir an 11 Fakultäten Ideen mit Zukunft. Wir sind stark in Forschung und Lehre, leben Vielfalt, fördern Potenziale und engagieren uns für eine Bildungsgerechtigkeit, die diesen Namen verdient. Das Forschungszentrum Jülich betreibt interdisziplinäre Spitzenforschung und stellt sich drängenden Fragen der Gegenwart sowie vielfältigen Aufgaben im Forschungsmanagement. Es leistet Beiträge zur Lösung großer gesellschaftlicher Herausforderungen in den Bereichen Energie und Umwelt sowie Information und Gehirn. Mit mehr als 5.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gehört es als Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft zu den großen interdisziplinären Forschungszentren Europas. An der Universität Duisburg-Essen ist in der Abteilung Maschinenbau und Verfahrenstechnik der Fakultät für Ingenieurwissenschaften zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine Universitätsprofessur (Bes.- Gr. W2 - im Jülicher Modell) für „Werkstoffe der elektrochemischen Speicher“ unbefristet zu besetzen. In einem gemeinsamen Berufungsverfahren mit der Forschungszentrum Jülich GmbH (sog. „Jülicher Modell“) wird eine dynamische Persönlichkeit gesucht, die dieses Fach in Forschung und Lehre vertritt. Einschlägige Erfahrungen im Bereich der elektrochemischen Speicher werden vorausgesetzt. Umfassende Kenntnisse in folgenden Gebieten werden gewünscht: • Materialien für elektrochemische Speicher und deren Integration in Batteriezellen • Werkstoffsynthese und Herstellungsverfahren (besonders keramischer Materialien) • Chemische und physikalische Analysemethoden sowie gängige elektrochemische Charakterisierungsmöglichkeiten Erwartet werden Publikationen in referierten Fachzeitschriften sowie Erfahrungen bei der Durchführung selbst eingeworbener Drittmittelprojekte. Durch nachgewiesene, ausgeprägte Personal- und Projektmanagementkompetenzen der Kandidatin / des Kandidaten soll das Heben neuer Synergieeffekte zwischen der Universität Duisburg-Essen, dem Forschungszentrum Jülich, dem Helmholtz-Institut Münster und weiteren Kooperationspartnern, sowie die Einwerbung von drittmittelfinanzierten Forschungsprojekten ermöglicht werden. Der Schwerpunkt der Forschungstätigkeit wird am „Institut für Energie- und Klimaforschung, Werkstoffsynthese und Herstellungsverfahren (IEK-1)“ des Forschungszentrums Jülich sein. Die Stelle ist mit der Leitung der Abteilung „Elektrochemische Speicher“ verbunden. In der Lehre wird vom Stelleninhaber / von der Stelleninhaberin erwartet, dass er / sie in den Masterstudiengängen der Fakultät mindestens eine Lehrveranstaltung pro Semester im Bereich der Werkstoffe für elektrochemische Speicher im Umfang von 2 Semesterwochenstunden anbietet. Die Einstellungsvoraussetzungen richten sich nach § 36 Hochschulgesetz NRW. Die Universität Duisburg-Essen verfolgt das Ziel, die Vielfalt ihrer Mitglieder zu fördern (s. http://uni-due.de/diversity). Sie strebt die Erhöhung des Anteils der Frauen am wissenschaftlichen Personal an und fordert deshalb einschlägig qualifizierte Frauen nachdrücklich auf, sich zu bewerben. Bei gleicher Qualifikation werden Frauen nach Maßgabe des Landesgleichstellungsgesetzes bevorzugt berücksichtigt. Bewerbungen geeigneter Schwerbehinderter und Gleichgestellter i. S. des § 2 Abs. 3 SGB IX sind erwünscht. Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Liste der wissenschaftlichen Veröffentlichungen, Unterlagen zum wissenschaftlichen und beruflichen Werdegang, Zeugniskopien, Darstellung des eigenen Forschungsprofils und der sich daraus ergebenden Perspektiven an der Universität Duisburg-Essen und dem Forschungszentrum Jülich, Angaben über bisherige Lehrtätigkeit und Mitwirkung in der akademischen Selbstverwaltung sowie über eingeworbene Drittmittel) sind bis zum 31.10.2015 zu richten an den Dekan der Fakultät für Ingenieurwissenschaften der Universität Duisburg-Essen, Herrn Prof. Dr.-Ing. Dieter Schramm, Forsthausweg 2, 47057 Duisburg. Bei Fragen zu dieser Ausschreibung wenden Sie sich bitte an Prof. Dr. Christof Schulz ([email protected]). 885 886 AKADEMISCHER STELLENMARKT Forschung & Lehre 10|15 Zum 01.04.2016 ist am Ostasiatischen Seminar der Georg-AugustUniversität eine Im Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der TU Kaiserslautern ist voraussichtlich zum 1. April 2016 folgende Professur zu besetzen: Professur (W 2) für „Fachdidaktik Chinesisch als Fremdsprache“ W3-Professur Volkswirtschaftslehre, insbesondere Ressourcen- und Energieökonomik zu besetzen. Die Stelleninhaberin bzw. der Stelleninhaber soll vorzugsweise in einem der vier Bereiche • Fachdidaktik Chinesisch als Fremdsprache, • Sinologie mit linguistischem Forschungsschwerpunkt, • Sinologie mit fachdidaktischem Forschungsschwerpunkt oder • Linguistik mit Forschungsschwerpunkt Chinesisch KDELOLWLHUWRGHUlTXLYDOHQWTXDOL¿]LHUWVHLQ6LHE]ZHUPXVVKLQUHLFKHQGH Lehrerfahrungen in der Sprachausbildung des Chinesischen nachweisen. Die Stelleninhaberin bzw. der Stelleninhaber soll in der Lage sein, in Göttingen einen neuen Forschungsschwerpunkt im Bereich der Fremdsprachendidaktik des Chinesischen aufzubauen und dabei Mehrsprachigkeit und Interkulturalität im Kontext des deutschen Bildungswesens unter Anwendung neuerer didaktischer Konzepte besonders zu berücksichtigen. Vorausgesetzt werden sehr gute Sprachkenntnisse im Chinesischen. Die Stelleninhaberin/Der Stelleninhaber soll mit relevanten Bildungseinrichtungen, den chinabezogen arbeitenden Instituten und Professuren der Universität Göttingen sowie dem neu eingerichteten Centre for Modern East Asian Studies eng kooperieren. Gesucht wird eine teamfähige Persönlichkeit, die Synergien an der Universität Göttingen befördert und gleichzeitig die bestehenden Kooperationen mit den Partnerhochschulen in China intensiv unterstützt. :HLWHUH,QIRUPDWLRQHQEHUGLH3URIHVVXU¿QGHQ6LHLP,QWHUQHWXQWHU dem Link: http://www.uni-goettingen.de/de/518765.html Die Einstellungsvoraussetzungen ergeben sich aus § 25 des Niedersächsischen Hochschulgesetzes (NHG) in der zurzeit geltenden Fassung. Die Stiftungsuniversität Göttingen besitzt das Berufungsrecht. Einzelheiten werden auf Anfrage erläutert. Bewerbungen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus dem Ausland sind ausdrücklich erwünscht. Die Universität Göttingen strebt in den Bereichen, in denen Frauen unterrepräsentiert sind, eine ErhöKXQJGHV)UDXHQDQWHLOVDQXQGIRUGHUWGDKHUTXDOL¿]LHUWH:LVVHQVFKDIWlerinnen ausdrücklich zur Bewerbung auf. Schwerbehinderte Menschen werden bei entsprechender Eignung bevorzugt berücksichtigt. Teilzeitarbeit kann unter Umständen ermöglicht werden. Bewerbungen mit einem Lebenslauf, einer Darstellung des wissenschaftlichen Werdegangs einschl. der Lehrtätigkeit und einem Schriftenverzeichnis werden bis zum 11.11.2015 ausschließlich per E-Mail im PDF-Format an den Dekan der Philosophischen Fakultät der GeorgAugust-Universität Göttingen, Humboldtallee 17, 37073 Göttingen, erbeten. (Mailadresse der zuständigen Sachbearbeiterin: marina.glemnitz@ zvw.uni-goettingen.de) Forschung & Lehre Alles was die Wissenschaft bewegt Tel.: 0228 / 902 66-23 bzw. -59 Fax: 0228 / 902 66-90 [email protected] www.forschung-und-lehre.de Die Stelleninhaberin oder der Stelleninhaber soll das Fachgebiet Ressourcen- und Energieökonomik in Forschung und Lehre vertreten. Die Befähigung und Bereitschaft zur interdisziplinären und fakultätsübergreifenden Zusammenarbeit wird erwartet. Eine Beteiligung am universitären Forschungsprojekt CoVaCo ist erwünscht. Zum Aufgabengebiet der Professur in der Lehre gehören neben der Ausbildung der Studierenden des „Wirtschaftsingenieurwesens“ und der „Betriebswirtschaftslehre mit technischer 4XDOL¿NDWLRQ³DXFK7HLOHGHUZLUWVFKDIWVZLVVHQVFKDIWOLFKHQ1HEHQIDFKDXVELOGXQJ6WXGLHUHQder anderer Fachrichtungen. Zur Aufgabe der Professur zählen Lehrangebote im Bereich der Wirtschaftspolitik in den Bachelorstudiengängen und im Masterschwerpunkt „Sustainable Development, Umwelt, Ressourcen und Energie“. Es wird erwartet, dass die Bewerberinnen und Bewerber in der Forschung, insbesondere auch durch Forschungsprojekte national und international ausgewiesen und bereit sind, auch Lehrveranstaltungen in englischer Sprache anzubieten. Zusätzlich zu den üblichen ZLVVHQVFKDIWOLFKHQ4XDOL¿NDWLRQHQZHUGHQEHVRQGHUHGLGDNWLVFKH )lKLJNHLWHQXQG(UIDKrungen in der Lehre erwartet. 0LWGHQ%HZHUEXQJVXQWHUODJHQVLQGGUHLDXVJHZlKOWH3XEOLNDWLRQHQHLQ]XUHLFKHQ1lKHUH Auskünfte erhalten Sie bei Prof. Dr. Jan Wenzelburger ([email protected]). 1HEHQGHQDOOJHPHLQHQGLHQVWUHFKWOLFKHQ9RUDXVVHW]XQJHQJHOWHQGLHLQGHV+RFKVFKXOgesetzes Rheinland-Pfalz geregelten Einstellungsvoraussetzungen. Der Text ist auf der +RPHSDJH GHU 78 .DLVHUVODXWHUQ KLQWHUOHJW KWWSZZZXQLNOGHXQLYHUVLWDHWYHUZDOWXQJ KDKDUHFKWVYRUVFKULIW Das Land Rheinland-Pfalz und die TU Kaiserslautern vertreten ein Betreuungskonzept, bei GHPHLQHKRKH3UlVHQ]GHU/HKUHQGHQDP+RFKVFKXORUWHUZDUWHWZLUG'LH%HUHLWVFKDIW]XU Mitarbeit an der Selbstverwaltung der Universität wird vorausgesetzt. 'LH78.DLVHUVODXWHUQHUPXWLJWTXDOL¿]LHUWH$NDGHPLNHULQQHQQDFKGUFNOLFKVLFK]XEHZHUEHQ Bewerberinnen und Bewerber mit Kindern sind willkommen. Schwerbehinderte werden bei HQWVSUHFKHQGHU(LJQXQJEHYRU]XJWHLQJHVWHOOWELWWH1DFKZHLVEHLIJHQ %HZHUEXQJHQPLWGHQXQWHUZLZLXQLNOGHEHZHUEXQJDXIJHIKUWHQ8QWHUODJHQVLQGELV]XP 16. Oktober 2015 zu richten an den Dekan des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften, Prof. Dr. Michael Hassemer, Technische Universität Kaiserslautern, Postfach 30 49, 67653 Kaiserslautern. www.academics.de In der Philosophischen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn ist eine W3-Professur für Verfassungs-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte zum 01.10.2016 zu besetzen. Die/Der zu Berufende soll im Arbeitsbereich der Professur sehr gut ausgewiesen sein und ihn in der Lehre in ganzer Breite vertreten. In der Forschung soll der Schwerpunkt auf der Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Neuzeit, vorzüglich des 19./20. Jahrhunderts liegen. Die Bewerber/-innen sollen durch breite archivische Quellenarbeit ausgewiesen, gegenüber den Fächern und Zentren der Philosophischen Fakultät, namentlich dem Zentrum für Historische Grundlagen der Gegenwart, anschlussfähig und zu interdisziplinärer Zusammenarbeit bereit sein. Erwartet werden ferner die Beteiligung an den Studiengängen des Instituts für Geschichtswissenschaft sowie an institutsübergreifenden Studiengängen, das Mitwirken bei Verwaltungs- und Gremienarbeit sowie die Einwerbung von Forschungsprojekten. Die Einstellungsvoraussetzungen richten sich nach § 36 HG (NRW). Die Universität Bonn erwartet, dass die/der zu Berufende bereit ist, den Lebensmittelpunkt nach Bonn oder in die Region zu legen. Chancengleichheit ist Bestandteil unserer Personalpolitik. Bewerberinnen bzw. Bewerber werden gebeten, ihre Unterlagen (Lebenslauf, Schriftenverzeichnis, Verzeichnis der Lehrveranstaltungen, Lehrevaluationen, Zeugnis- und Urkundenkopien) dem Dekan der Philosophischen Fakultät der Universität Bonn (Am Hof 1, D-53113 Bonn) in elektronischer Form (eine pdf-Datei mit max. 5 MB an [email protected]) bis zum 01.11.2015 einzureichen. AKADEMISCHER STELLENMARKT 10|15 Forschung & Lehre An der Universität Potsdam, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät ist im Rahmen eines gemeinsamen Berufungsverfahrens nach dem Thüringer Modell mit dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) gGmbH zum nächstmöglichen Zeitpunkt folgende Professur befristet auf fünf Jahre zu besetzen: W2-Professur für Sozialstrukturanalyse, insb. Arbeit und Organisation Das WZB und die Universität Potsdam beabsichtigen, die Zusammenarbeit auszubauen und damit innovationsfördernde Forschungs- und Arbeitsbedingungen für Professorinnen und Professoren, universitäre und außeruniversitäre Forscherinnen und Forscher sowie Studierende zu bieten. Auf der Grundlage einer bestehenden Kooperationsvereinbarung zwischen der Universität Potsdam und dem WZB soll eine Wissenschaftlerin/ein Wissenschaftler die Chance erhalten, für fünf Jahre am WZB zu forschen und gleichzeitig Lehrerfahrungen an der Universität Potsdam zu sammeln. Wir laden daher Wissenschaftlerinnen/Wissenschaftler ein, sich auf die gemeinsam durch das WZB und die Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät der Universität Potsdam zu besetzende Professur zu bewerben. Die Bewerberin/Der Bewerber hat mit sehr gutem Ergebnis in Soziologie oder einer verwandten Sozialwissenschaft promoviert, verfügt über internationale Erfahrung in Forschung und Lehre sowie über erste Leitungserfahrung und hat erfolgreich Drittmittel eingeworben. Forschungserfahrung im Bereich der Sozialstrukturanalyse mit den Schwerpunkten Arbeit und Beschäftigung (insbesondere Sorgearbeit), Familie, Geschlecht, soziale Ungleichheit und Sozialpolitik werden vorausgesetzt. Diese sind durch Beiträge in internationalen begutachteten Fachzeitschriften nachzuweisen. In der Forschung verwendet die Bewerberin/der Bewerber ein breites Methodenrepertoire, welches qualitative, quantitative und experimentelle Methoden einschließt. Erwartet werden Beiträge zur Grundlagenforschung, die Bereitschaft zur interdisziplinären Zusammenarbeit und Engagement für den Wissenstransfer. Es gelten die Einstellungsvoraussetzungen des § 41 des Hochschulgesetzes des Landes Brandenburg. Bewerbungen mit aussagekräftigen Unterlagen (Darstellung Ihrer Forschungsinteressen, Lebenslauf, Kopien von akademischen Zeugnissen und Urkunden, Publikationsliste, Verzeichnis der Lehrveranstaltungen, Liste der Drittmittel-Projekte) sind innerhalb von 2 Wochen nach Veröffentlichung per E-Mail (in einer zusammengefassten pdf-Datei) an [email protected] zu richten. Die vollständige Stellenausschreibung finden Sie unter: www.uni-potsdam.de /verwaltung/dezernat3/stellen/ Forschung & Lehre Alles was die Wissenschaft bewegt Verbreitete Auflage: 32.193 – 3. Quartal 2015 (IVW geprüft) 887 888 AKADEMISCHER STELLENMARKT Forschung & Lehre 10|15 VERWALTUNG | MANAGEMENT | FACHKRÄFTE In der Fakultät für Chemie und Pharmazie der Julius-MaximiliansUniversität Würzburg ist am Institut für Organische Chemie die Stelle für eine Juniorprofessorin/ einen Juniorprofessor für Organische Strukturchemie (Besoldungsgruppe W1) zum 01. April 2016 im Beamtenverhältnis auf Zeit zu besetzen. Die Stelle ist befristet auf drei Jahre mit der Verlängerungsmöglichkeit um weitere drei Jahre. Die im Institut für Organische Chemie angesiedelte Juniorprofessur beschäftigt sich in der Forschung mit der Strukturaufklärung größerer Moleküle oder Molekülverbände, z.B. mittels NMR-Spektroskopie, Massenspektrometrie, Röntgen- oder Rastersondenmethoden. Schwerpunkt der Stelle ist sowohl die Methodenentwicklung als auch deren Anwendung auf supramolekulare, polymere oder biologische Systeme. Der/Die Stelleninhaber/in wird Zugang zu allen am Institut für Organische Chemie sowie am Zentrum für Nanosystemchemie vorhandenen Geräten bekommen. Ausstattungsmittel für erforderliche Neuanschaffungen sowie Labor- und Büroräume sind vorhanden. Die Professur wird in der Lehre im Fach Organische Chemie (Bachelor- und Masterstudiengänge) eingebunden. Eine aktive Mitwirkung bei Forschungsinitiativen der Fakultät und insbesondere des Zentrums für Nanosystemchemie wird erwartet. Die Universität Hohenheim ist eine innovative und forschungsintensive Universität im Süden Stuttgarts mit Studierenden aus rund 100 Nationen. Großzügig ausgestattete ForschungseinrichWXQJHQHLQEDURFNHV6FKORVVXQGZHLWOlX¿JH3DUNDQODJHQSUlJHQ GHQ&DPSXV0RGHUQH/HKUHXQG6SLW]HQIRUVFKXQJYHUELQGHQ sich in innovativen Fächern der Naturwissenschaften, Agrarwissenschaften sowie Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Voraussichtlich zum 09.12.2015 suchen wir eine/n: Strategische/r Projektmanager/in LQ9ROO]HLWIUGDV5HNWRUDWVEURLQGHU%HVROGXQJVJUXSSH(* 79/ Die Stelle ist bis 09.03.2016 befristet. Bewerbungen sind mit den üblichen Unterlagen (Erfassungsbogen, Lebenslauf, Zeugnisse, Urkunden, Schriftenverzeichnis, Lehrveranstaltungs- und Vortragsliste, Skizze der geplanten Forschungsaktivitäten) in elektronischer Form bis zum 23.11.2015 per E-Mail ([email protected]) an das Dekanat der Fakultät für Chemie und Pharmazie zu senden. Ze r i i a e i 00 au i am i ien erech e hoch ch u e Nähere Informationen: https://go.uniwue.de/strukturchemie WISSENSCHAFTLICHE MITARBEITER POSTDOKTORANDEN DOKTORANDEN (VKDQGHOWVLFK]XQlFKVWXPGLH9HUWUHWXQJZlKUHQGGHV 0XWWHUVFKXW]HVHLQH9HUOlQJHUXQJ]XU9HUWUHWXQJZlKUHQGGHU (OWHUQ]HLWLVWYRUJHVHKHQ $OV6WUDWHJLVFKHU3URMHNWPDQDJHULQLP5HNWRUDWVEURXQWHU stützen Sie die Universitätsleitung bei der weiteren Ausgestaltung GHUVWUDWHJLVFKHQ8QLYHUVLWlWVSODQXQJ6LHEHJOHLWHQ3URMHNWHGHV 5HNWRUDWVGLH8PVHW]XQJGHVDNWXHOOHQ6WUXNWXUXQG(QWZLFNOXQJVSODQVVRZLHGLH(UDUEHLWXQJGHV1DFKIROJHSODQV Diese verantwortungsvolle Tätigkeit erfordert neben einem DXVJHSUlJWHQ,QWHUHVVHIUXQLYHUVLWlUH3UREOHPVWHOOXQJHQ Kreativität, Koordinierungs- und Kommunikationsvermögen, Teamfähigkeit und Sensibilität in der Zusammenarbeit mit den *UHPLHQXQG(LQULFKWXQJHQGHU8QLYHUVLWlW Sie verfügen über einen einschlägigen Universitätsabschluss und LGHDOHUZHLVHHLQH3URPRWLRQLQHLQHPXQVHUHU)RUVFKXQJVIHOGHU sowie sehr gute Kenntnisse der nationalen und internationalen )RUVFKXQJVXQG+RFKVFKXOODQGVFKDIW(UIDKUXQJLP:LVVHQschaftsmanagement sind sehr erwünscht. Im Fachbereich Physik der Universität Osnabrück ist zum 01.12.2015 die Stelle einer/eines ,KUHDQDO\WLVFKHQXQGNRQ]HSWLRQHOOHQ)lKLJNHLWHQZHLVHQ6LH GXUFKHQWVSUHFKHQGH0HWKRGHQNHQQWQLVVHQDFK6HKUJXWH $XVGUXFNVIlKLJNHLWLQGHXWVFKHUXQGHQJOLVFKHU6SUDFKHZLUG vorausgesetzt. wissenschaftlichen Mitarbeiterin/ wissenschaftlichen Mitarbeiters im Bereich NanoScience/Raster-Kraftmikroskopie %HLJOHLFKHU(LJQXQJZHUGHQ6FKZHUEHKLQGHUWHEHYRU]XJWHLQJH stellt. Frauen werden ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Vollzeitstellen sind grundsätzlich teilbar, soweit zwingende dienstliche Belange nicht entgegenstehen. Entgeltgruppe 13 TV-L, 50 % %HZHUEXQJHQVLQG]XULFKWHQDQ(XJHQ'LHUHQEDFK5HNWRUDWVbüro, [email protected] auf 3 Jahre zu besetzen. Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen richten Sie bitte bis zum 18.10.2015 an Herrn Prof. Dr. Michael Reichling, Fachbereich Physik, Universität Osnabrück, 49069 Osnabrück (reichling@ uni-osnabrueck.de). 7EITEREÏ)NFORMATIONENÏlNDENÏ3IEÏUNTERÏ WWWUNIOSNABRUECKDESTELLENANGEBOTE Rückfragen unter der Telefonnummer: 0711/459 - 24685 (Janine Kettering) Der Beschäftigungsort ist Universität Hohenheim, Schloss0XVHXPVÀJHO6WXWWJDUW Bewerbungsschluss: 07. Oktober 2015 www.uni-hohenheim.de 889 AKADEMISCHER STELLENMARKT 10|15 Forschung & Lehre BERUFSAKADEMIE SACHSEN Staatliche Studienakademie Plauen und Breitenbrunn Folgende Stellen mit Vergütung TV-L E 14 sind unter dem haushaltsrechtlichen Genehmigungsvorbehalt zum frühestmöglichen Zeitpunkt neu zu besetzen. Staatliche Studienakademie Plauen: Dozent/-in im Studiengang Handel und Internationales Management Schwerpunkt Außenhandel und Internationales Management Vollzeitstelle (Kennziffer PL 2015/05) Sie übernehmen neben der Lehre von allgemeinen betriebswirtschaftlichen Modulen wie beispielsweise Mikroökonomie, Makroökonomie, externes und internes Rechnungswesen oder Controlling insbesondere Lehrveranstaltungen mit folgenden Schwerpunkten: - Betriebswirtschaftslehre des Außenhandels - International Marketing - Economics of the European Union - International Projektmanagement Zudem werden sichere Sprachkenntnisse in Englisch und möglichst einer weiteren Fremdsprache sowie die Durchführung von Lehrveranstaltungen in englischer Sprache erwartet. Zusätzlich von Vorteilwären Erfahrungen im Außenhandel in den Bereichen B2C und/oder B2B sowie Interkulturelle Kompetenzen und eventuell Auslandsaufenthalte. Dozent/-in im Studiengang Handel und Internationales Management Schwerpunkt Handel, Vertriebs- und Kooperationsmanagement Vollzeitstelle (Kennziffer PL 2015/06) Sie übernehmen neben allgemeinen betriebswirtschaftlichen Grundlagenmodulen insbesondere Lehrveranstaltungen mit folgenden Schwerpunkten: - Marktforschung und Handelsmarketing - Handelsmanagement wie wettbewerbsorientierte Strategien, E-Commerce etc. - Handelscontrolling und Finanzierung von Groß- und Einzelhandelsunternehmen - Kooperationen, Allianzen und Netzwerke Von Vorteil sind zudem berufspraktische Erfahrungen im Großhandel und/oder bei Handelsketten. Wünschenswert sind zudem Erfahrungen in den Bereichen B2C oder B2B sowie Onlinemarketing und Onlinehandel. Staatliche Studienakademie Breitenbrunn: Dozent/-in für Soziale Arbeit (Grundlagen und Methoden) Teilzeitstelle mit 0,5 VZÄ (Kennziffer BR 2015/03) Sie übernehmen insbesondere die folgenden Module oder Schwerpunkte: - Soziale Arbeit als Wissenschaft (u. a. Theorien, Geschichte, Arbeitsfelder) - Handlungsmethoden der Sozialen Arbeit (u. a. Einzelhilfe, Beratung, Case-Management) - Institutionelle Aspekte Sozialer Arbeit 9RQ9RUWHLOVLQGTXDOL¿]LHUWHHLQVFKOlJLJHEHUXÀLFKH(UIDKUXQJHQHLQHJUXQGVWlQGLJH4XDOL¿NDWLRQ DOV6R]LDOSlGDJRJHLQE]Z6R]LDODUEHLWHULQVRZLHGLH,GHQWL¿NDWLRQPLWHLQHPSURIHVVLRQHOOHQ Selbstverständnis Sozialer Arbeit. Zudem wird von allen Bewerbern/-innen folgendes erwartet: - Bereitschaft zur Einarbeitung in angrenzende Lehrgebiete - Mitarbeit bei der Weiterentwicklung der Studieninhalte - Betreuung von Studierenden und Unterstützung bei der Organisation von Studienabläufen - kommunikative Fähigkeiten bei der Zusammenarbeit mit Praxispartnern - Bereitschaft zur Beteiligung an Weiterbildungsangeboten (insb. auch E-Learning) Alle Bewerber/-innen müssen die folgenden Einstellungsvoraussetzungen erfüllen: 1. abgeschlossenes Hochschulstudium des entsprechenden Wissenschaftsgebietes 2. pädagogische Eignung, die in der Regel durch Erfahrungen in der Lehre und Ausbildung durch eine Lehrprobeveranstaltung nachgewiesen wird EHVRQGHUH%HIlKLJXQJ]XZLVVHQVFKDIWOLFKHU$UEHLWGLHLQGHU5HJHOGXUFKGLH4XDOLWlWHLQHU Promotion nachgewiesen wird 4. besondere Leistungen bei der Anwendung oder Entwicklung wissenschaftlicher Kenntnisse und 0HWKRGHQLQHLQHUPLQGHVWHQVMlKULJHQHLQVFKOlJLJHQEHUXÀLFKHQ3UD[LVYRQGHUPLQGHVWHQV drei Jahre außerhalb des Hochschulbereiches ausgeübt worden sein sollen +DXSWEHUXÀLFKHQ'R]HQWHQLQQHQNDQQQDFKHUIROJUHLFKHU%HZlKUXQJIUGLH=HLWGHU=XJHK|ULJNHLW zum Lehrkörper der akademische Titel „Professor/-in“ verliehen werden. Die Staatlichen Studienakademien begrüßen ausdrücklich auch die Bewerbung von Frauen. Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt. Berufungen bzw. Einstellungen erfolgen im Angestelltenverhältnis. Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (tabellarischer Lebenslauf, Darstellung des wissenschaftlichen Werdeganges, der fachpraktischen Berufserfahrungen und Lehrtätigkeit sowie beglaubigte Kopien von Urkunden und Zeugnissen über akademische Grade und von Prüfungs- und Arbeitszeugnissen, Nachweis wissenschaftlicher Leistungen und Veröffentlichungen etc.) sind innerhalb von 6 Wochen nach Erscheinen der Anzeige unter den oben genannten Kennziffern an folgende Anschrift zu richten: zu besetzen. Die Universität Münster ist eine vom Land Nordrhein-Westfalen getragene, rechtsfähige Körperschaft des öffentlichen Rechts. Mit rund 43.000 Studierenden und ca. 6.800 Beschäftigten ist sie eine der größten Universitäten in Deutschland und einer der größten Arbeitgeber und Ausbilder der Region mit einem Jahresetat von über 450 Mio. Euro (ohne Fachbereich Medizin). An der Universität bestehen die Fakultäten/Fachbereiche Evangelische und Katholische Theologie, Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, Medizin, Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften, Psychologie und Sportwissenschaft, Geschichte/Philosophie, Philologie, Mathematik und Informatik, Physik, Chemie und Pharmazie, Biologie, Geowissenschaften und Musikhochschule. Die Universität Münster war im Rahmen der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder mit zwei Exzellenzclustern erfolgreich und gehört mit ihren sieben Sonderforschungsbereichen, zwei Forschergruppen, zwei Schwerpunktprogrammen und sechs GraduiertenKollegs zu den forschungsstarken deutschen Universitäten. Die Universität Münster bekennt sich zu international vernetzter Spitzenforschung, sie misst der Lehre einen hohen Stellenwert bei, sie pflegt die Einbindung in die Region und in das gesellschaftliche Umfeld. Gesucht wird eine integrative Persönlichkeit, die die weitere strategische Entwicklung in diesem Sinne realisiert und • über langjährige Erfahrungen in Forschung und Lehre verfügt, • Managementerfahrung im Hochschul- und/oder Wissenschaftsbetrieb besitzt und • international erfahren ist. Die Bewerbungsvoraussetzungen richten sich nach § 17 Absatz 2 Satz 1 Hochschulgesetz NRW. Die Wahl erfolgt gemäß §§ 17 und 22a des Hochschulgesetzes NRW durch die Hochschulwahlversammlung der Universität Münster. Die Bestellung oder Ernennung erfolgt durch das Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung. Die erste Amtszeit beträgt sechs Jahre. Die Wiederwahl ist zulässig. Die Vergütung ist leistungsorientiert und der Bedeutung der Funktion angemessen. Die WWU tritt für die Geschlechtergerechtigkeit ein. Bewerbungen von Frauen sind daher ausdrücklich erwünscht und werden bei gleicher Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung bevorzugt berücksichtigt, sofern nicht in der Person eines Mitbewerbers liegende Gründe überwiegen. Schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber werden bei gleicher Qualifikation bevorzugt eingestellt. Bitte senden Sie Ihre Bewerbungsunterlagen mit der Kennzeichnung „persönlich/vertraulich“ bis zum 15.11.2015 in Papierform postalisch und möglichst auch in digitaler Form elektronisch unter Angabe einer Korrespondenzadresse an den Vorsitzenden der Findungskommission der Westfälischen Wilhelms-Universität Herrn Prof. Dr. Wulff Plinke c/o Geschäftsstelle Hochschulrat, Abt. 1.1 Schlossplatz 2, D-48149 Münster [email protected] www.uni-muenster.de AL E- Q U A Y Berufsakademie Sachsen Staatliche Studienakademie Breitenbrunn Prof. Dr. Anton Schlittmaier Schachtstraße 128, 08359 Breitenbrunn Rektorin/Rektors L IT Berufsakademie Sachsen Staatliche Studienakademie Plauen Prof. Dr. Lutz Neumann Melanchthonstraße 1/3, 08523 Plauen An der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster ist zum 01. Oktober 2016 die Position der/des T OT Die Staatlichen Studienakademien Plauen und Breitenbrunn als zwei von sieben Studienakademien der Berufsakademie Sachsen zählen mit den Hochschulen zu den Einrichtungen des tertiären Bildungsbereichs. Sie führen Studierende in dreijährigen praxisintegrierten Dualen Studiengängen zum Abschluss Bachelor of Arts, Bachelor of Science oder Bachelor of Engineering. Dazu werden in jedem Semester eine Theoriephase zum wissenschaftlich fundierten Wissenserwerb an der Staatlichen Studienakademie und eine Praxisphase zur Wissensanwendung beim Praxispartner durchlaufen. 890 EXKURSION Forschung & Lehre 10|15 Exkursion „Trans*Inter*GNC Person“ (...) Als weiße Trans*-Person verlangte R. von der WoC spezifische Auskünfte über die race- und gender-Positionierungen innerhalb der Interventions-Gruppe. Denn schließlich sei der weiße Raum, in dem interveniert wurde, ein Schutzraum für Trans*-Personen. Somit müsse, als Legitimation, ein_e Trans*Inter*GnC (Gender non Conforming) PoC oder Schwarze_r in die Intervention involviert sein. Wenn ein_e solche_r nicht gefragt werden könne, müsse letztlich eine weiße Trans*Inter*GnC Person die Erlaubnis erteilen, in einem „weißen Trans*Schutzraum“ zu intervenieren, zum Beispiel R. selbst. N. weigerte sich, Auskünfte über die Positionierungen der Beteiligten zu geben. Die WoC wies R.s uneinsichtiges Beharren auf Antworten und diese Argumentationsweise an sich, als Ausdruck rassistischen Derailings und weißen Dominanzgebärens entschieden zurück. (...) Als weiße Person die Beteiligung einer Schwarzen oder PoC Trans*Inter* GnC-Person an einer antirassistischen Intervention gegen eine weiße Lehrperson zu fordern, verstehen wir als Tokenizing (Instrumentalisierung). Die Darstellung dieses, weiß dominierten, Seminarraums als Schutzraum für Trans*-Per- sonen trifft unserer Ansicht nach nicht zu. Es handelt sich um ein Universitätsseminar und nicht um einen Schutzraum. Selbst wenn der Raum trans*freundlich wäre, so wäre er dies nur für weiße Trans*-Menschen, da er rassistisch strukturiert ist, wie alle Uni-Räume hier. Daher kann er kein „sicherer“ Raum für Schwarze oder PoC sein, gleich welcher Gender-Positionierung oder sexuellen Orientierung. Somit kann ein weißer Raum niemals als Schutzraum fungieren. (...) Das Nicht-Eingehen auf rassistisch konnotierte Nachfragen zu einer antirassistischen Intervention ist jedoch keine Trans*feindlichkeit. Wir halten R.s Behauptung, N. hätte sich in diesem Konflikt trans*feindlich verhalten, für victim blaiming (Täter_innen-Opfer-Umkehr). Auf eine Rassismuskritik zu reagieren, indem die eigenen, weißen Befindlichkeiten und Bedürfnisse in den Mittelpunkt gestellt werden, verstehen wir als Derailing (Ablenkung vom eigentlichen Thema/vom eigenen diskriminierenden Handeln). Auszüge aus einem Papier der Fachschaftsinitiative Gender Studies der Humboldt Universität zu Berlin vom 13. September 2015 891 ENIGMA 10|15 Forschung & Lehre Enigma Richtig aufgepasst? Eignungstest für das Physikstudium 1. Eine Holzkiste wiegt 37 kg. Sie ist am Fuße einer Straße. Die Straße hat eine Basis von 40 m. Am Anfang der Straße steht ein Schild. Auf ihm ist ein Anstieg von 17% vermerkt. Wie hoch steht die Kiste über dem Schild? 3. Welche Drehrichtung ist bei diesen Zahnrädern richtig eingezeichnet? A. 18,6m B. 16,8 m C. 8,6 m D. 6,8 m 2. Wie groß ist der Strom unter B? A. A und B B. A und C C. Nur A D. Nur C Quelle: plakos, Test zur beruflichen Entwicklung, www. plakos.de Lösungen: 1:D; 2:D; 3:B A. 0,1 A B. 1 A C. 10 A D. 0,08 A 892 ZU ENDE GEDACHT Forschung & Lehre 10|15 Zu Ende gedacht Kreativität entsteht ... aus einem Mix aus positiver Spannung und Euphorie. Freude an meinem Beruf ... macht mir die Möglichkeit des Gestaltens in der Wissenschaft wie auch in der Kulturpolitik. Foto: Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Agentur Bildschön Die Zeit meines Studiums ... habe ich an drei Universitäten im Inund Ausland verbracht, sie war unglaublich intensiv und prägend, und doch irgendwie viel zu kurz, als ich nach 11 Semestern promoviert war. Ich beginne meinen Tag ... immer mit einem guten Kaffee, OnlineZeitunglesen und der Beantwortung erster Emails, egal, ob ich dann ins Büro gehe oder Urlaub habe. Meine besten Einfälle habe ich ... abends und nachts und – komischerweise – auch frühmorgens. Wenn ich einen Rat brauche, ... frage ich immer verschiedene Leute, die erstens möglichst wenig direkt mit der Sache zu tun haben und mir zweitens nicht nach dem Mund reden. Am meisten ärgere ich mich ... über Entscheidungen, die ich zu schnell oder zu früh getroffen habe und deshalb so nicht mehr treffen würde. Energie tanke ich ... beim Sport, konkret beim Judo oder Joggen, wobei es körperlich dann immer ein bischen an die Grenze gehen muss, erst dann kommen ‚Glückshormone‘ zur Ausschüttung. Wissenschaftler sind Menschen, ... deren Neugierde nie zur Ruhe kommt. Wenn ich Wissenschaftsminister wäre, ... würde ich alles dafür tun, dass Bund und Länder bei der Hochschulfinanzierung endlich gemeinsam neue Wege gehen (und bei diesem Versuch einer Reform unseres Föderalismus‘ natürlich scheitern). Der Fortschritt von Wissenschaft und Technik ... ist nicht immer nur positiv, eine Binsenweisheit, und trotzdem hat er der Menschheit seit 2,5 Millionen Jahren eine ungeahnte Fortentwicklung ermöglicht, die wir keinesfalls zurückdrehen möchten. STEC KB R I E F Wenn ich mehr Zeit hätte, ... würde ich mehr schreiben und mehr Sport treiben. Mit einer unverhofften Million würde ich ... meine Berliner Museumsprojekte nicht wirklich voranbringen können, in der Forschung ließe sich hingegen eine Menge bewegen. Ich frage mich manchmal, ... warum Entscheidungsträger bisweilen so schlecht informiert sind. Das nächste Buch, das ich lesen will, ... ist die Autobiografie von Michail Gorbatschow. Die Wahrheit zu finden ... ist eine Illusion, die man nie aufgeben sollte. Wenn ich das Fernsehen anschalte, ... finde ich meist erst nach Mitternacht wirklich interessante Filme und Dokumentationen, vorher überwiegen Langeweile, Schrott und beliebig austauschbare Talkshows. Das Bewusstsein von der eigenen Vergänglichkeit ... wird mir tagtäglich klar und ist mit der Hoffnung verbunden, dass das, was man geschaffen und aufgebaut hat, etwas länger Bestand haben möge. Professor Dr. Dr. h.c. mult. Hermann Parzinger Alter: Jahrgang 1959 Berufliches: Studium der Archäologie und Geschichte. 1990-2008 Direktor und zuletzt Präsident am Deutschen Archäologischen Institut, seit 2008 Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz in Berlin. 1996 Honorarprofessur an der FU Berlin, 1998 Leibniz-Preis, 2011 Orden Pour le Mérite für Wissenschaften und Künste, Ehrendoktorwürden und Mitgliedschaften bei in- und ausländischen Akademien. Forschungen zum Kulturwandel in Kontaktzonen Europas und Asiens vom 7. bis zum 1. Jahrtausend v. Chr.: Sesshaftwerdung, Metallversorgung früher Gesellschaften und Entstehung des Reiternomadentums. AUSSCHREIBUNG Die STIFTUNG FAMILIE KLEE verleiht im Jahr 2016 nach Begutachtung der eingegangenen Bewerbungen für eine hervorragende wissenschaftliche Arbeit den Innovationspreis in Höhe von 10.000 € an eine Person oder eine Arbeitsgruppe für eine wissenschaftliche Leistung, die „es durch neuartige Kombination medizinischer und technischer Kenntnisse ermöglicht, Krankheiten zu heilen, ihre Therapie zu verbessern oder die Auswirkungen der Krankheit zu mildern“ (Stiftungsgründer Gerhard Klee). Voraussetzungen und Einreichungsmodus 앫 Die Arbeit muss in Deutschland entstanden sein 앫 Ehemalige Preisträger des Innovationspreises der SFK können kein zweites Mal berücksichtigt werden Einzureichen sind 앫 Die angefertigte Arbeit in zweifacher Ausfertigung 앫 Eine bis zu drei Seiten umfassende Kurzdarstellung des Innovationsgehaltes der Arbeit mit einer Auflistung der beteiligten Wissenschaftler 앫 Der Nachweis der klinischen Erprobung (bei Technikern) bzw. des technischen Innovationsgehaltes (bei Medizinern) 앫 Lebenslauf des Bewerbers/der Bewerber 앫 Verwendungszweck des Preisgeldes Bewerbungsschluss ist der 15.1.2016 Bewerbungen unter der Referenznummer 3 sind zu richten an: Prof. Dr. med. R. Burk Augenklinik Auf der Rosenhöhe 27 33647 Bielefeld oder WWW.S-FK.DE Prof. Dr. Ing. habil. M. Pandit TU Kaiserslautern FB EIT, Postfach 3049 67653 Kaiserslautern © Africa Studio - Fotolia.com BKK Innovationspreis Gesundheit Thema 2015 Versorgungsstrukturen der Zukunft Der Förderpreis richtet sich an immatrikulierte Studierende und Absolventen der Universitäten und (Fach-)Hochschulen in Deutschland. Eingereicht werden können im Rahmen des Studiums abgeschlossene und idealerweise bewertete Arbeiten zum Schwerpunktthema. Bewerbungsunterlagen sind erhältlich beim BKK Landesverband Süd, Tel. 069 96379-432 oder unter www.bkk-innovationspreis.de Jetzt bewerben! Dotiert mit insgesamt 5.000 Euro Einsendeschluss: 31.12.2015 WWW.BKK-INNOVATIONSPREIS.DE
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