„Das gibt`s nur einmal, das kommt nicht wieder, das ist zu schön, um

„Das gibt’s nur einmal,
das kommt nicht wieder,
das ist zu schön,
um wahr zu sein!“
40
Feb 16
März 16
Boris Eder in Der Kongress tanzt
Eine unserer Clubbühnen.
Ö1 Club-Mitglieder erhalten in
der Volksoper Wien 10 % Ermäßigung.
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finden Sie in oe1.orf.at
­
Liebes Publikum!
Inhalt
Im Jänner ist die Saison-Halbzeit erreicht, das lädt zu Bilanz und Ausblick ein.
04
Premiere
Der Kongress tanzt
Mit ihren Produktionen der Monate September bis Dezember 2015 hat die
Volksoper ihre Bedeutung als vielfältigstes Repertoiretheater des Landes erfolgreich unter Beweis gestellt. In welchem Haus sonst werden aufeinander­folgende
Neuproduktionen in den Genres Operette (Im weißen Rössl), Musical (Der
Mann von La Mancha), Oper (Don Giovanni) und Ballett (Die Schneekönigin)
auf höchstem Niveau präsentiert und von Publikum und Kritik gleichermaßen
begeistert angenommen? Und welches Haus bringt in diesen vier Genres so viele
Vorstellungen zustande? 47 Aufführungen von Operetten, 33 von Opern, je 16 von
Mu­sical und Ballett, dazu noch 11 (Gesprächs-)Konzertprogramme auf der Bühne
und im Foyer – das summiert sich auf stolze 123 Vorstellungen zwischen 2. September und 31. Dezember 2015 … weit mehr, als manch andere Häuser in einem
gesamten Spieljahr anzubieten haben.
Für die erste Jahreshälfte 2016 haben wir uns – sowohl qualitativ als auch
quantitativ – nicht weniger Ehrgeiziges vorgenommen. Zwei durch die Gestalt
des Komponisten Alexander Borodin verbundene, aber ganz unterschiedliche
Musiktheaterwerke wie Kismet (konzertante Premiere am 24. Jänner) und Fürst
Igor (ab 19. März) werden gegenübergestellt; zwei Stücke zeigen die Band­breite
des Genres Operette (die Rarität Der Kongress tanzt ab 20. Februar und der
klassische Bettelstudent ab 30. April); und der Musical- bzw. Ballett-Spielplan
erfährt Auffrischungen durch drei große Wiederaufnahmen: The Sound of Music
(3. April), Marie Antoinette (6. Mai) und Anatevka (14. Mai).
Zudem findet im Mai 2016 das mittlerweile neunte Japan-Gastspiel der Volks­
oper mit drei Operetten-Dauerbrennern statt: Kálmáns Die Csárdásfürstin,
Strauß‘ Die Fledermaus und Lehárs Die lustige Witwe werden an der Tokioter
Bunka Kaikan Hall in insgesamt elf Aufführungen gezeigt. Und währenddessen
läuft der Spielbetrieb an der Währinger Straße selbstverständlich ohne Unter­
brechungen weiter.
Wir haben also allen Grund, stolz auf unser Haus zu sein und uns auf viele
Projekte in der ersten Jahreshälfte 2016 zu freuen. Im April wird dann, wie alle
Jahre, bekanntgegeben, worauf Sie in der nächsten Saison gespannt sein können!
07
Fragebogen Michael Havlicek
08
Premiere
Fürst Igor
11
60 Jahre Musical in Österreich
14
Damals …
Singende Volksoperndirektoren – 1. Teil
16
Kinderworkshops
18
Pressestimmen Don Giovanni
19
Pressestimmen Die Schneekönigin
22
Heute im Foyer …
In memoriam
23
Neu an der Volksoper
Wir gratulieren
Herzlich,
Ihr
Impressum
Christoph Wagner-Trenkwitz
(Chefdramaturg)
2_3
Volksoper Wien, Saison 2015/16
Direktor: Robert Meyer, künstl. Geschäftsführer
Mag. Christoph Ladstätter, kaufm. Geschäftsführer
Zeitung Ausgabe 40, Februar/März 2016
Erscheinungsweise: zweimonatlich
Redaktionsschluss: 10. Dezember 2015
Herausgeber: Förderkreis der Volksoper Wien,
Währinger Straße 78, 1090 Wien;
Medieninhaber: Volksoper Wien,
Währinger Straße 78, 1090 Wien,
Österreichische Post AG / Sponsoring.Post: 12Z039235 S,
Verlagspostamt: 1090 Wien VolksoperOperZeitung
Nr.: 7, 2015/16
Redaktionsleitung: Helene Sommer und
Christoph Wagner-Trenkwitz
Redaktion: Jürgen Bauer, Felix Brachetka, Miriam
Damev, Eva Ehgartner-Ruprecht, Oliver P. Graber,
Eva Koschuh, Nina Moebius, Prisca Olbrich, Gerald
C. Stocker
Gestaltung: Deborah Hürlimann
Hersteller: Druckerei Walla
Bildnachweise: Johannes Ifkovits, Ronald Knapp,
Barbara Pálffy, Ashley Taylor, Agenturen, Archiv der
Volks­oper Wien
Das Bühnenbildmodell für Der Kongress tanzt
Evergreens eines Unbekannten
Am 20. Februar feiert Werner Richard Heymanns Der Kongress tanzt Premiere
„Sie kennen mich nicht, …
… aber Sie haben schon viel von mir gehört“, so leitete
Werner Richard Heymann gerne seine Auftritte vor
Publikum ein. Tatsächlich trifft dieser Satz bis heute zu,
denn während Heymann als Person kaum jemandem
bekannt ist, sind viele seiner Melodien – nicht zuletzt
durch die Comedian Harmonists – musikalisches All­
gemein-Liedgut geworden. Heymanns Feder entstammen die Melodien der Schlager „Liebling, mein Herz
lässt dich grüßen“, „Ein Freund, ein guter Freund“,
„Irgendwo auf der Welt“ und natürlich „Das gibt’s nur
einmal, das kommt nicht wieder“.
Wer war der Mann hinter dieser unvergesslichen Musik? Geboren wurde er 1896 in Königsberg als jüngstes von sieben Kindern eines Getreide-Großhändlers.
1912 übersiedelte er mit seinen Eltern nach Berlin und
studierte an der Königlichen Hochschule für Musik.
Wichtige Erfahrungen als Komponist von hochwertiger
Unterhaltungsmusik sammelte er im Berliner Kabarett,
etwa in dem von Max Reinhardt geleiteten „Schall und
Rauch“. 1922 engagierte ihn der Produzent Erich Pommer (der mit Filmen wie Metropolis und Der blaue Engel
Filmgeschichte geschrieben hat) als Komponist von
Filmmusik – das heißt, Heymann entwickelte während
der Dreharbeiten improvisierend die Musik, die später
live zum Stummfilm gespielt wurde.
Komponist legendärer Filmmusik
Ab 1926 war er für die UFA tätig, wo nach amerikanischem Vorbild zunächst ein 90-Mann-Orchester für
die Stummfilmshows in den UFA-Filmpalästen aufgebaut wurde. Heymann begleitete bei der UFA die
Ablösung des Stummfilms durch den Tonfilm und komponierte die Musik für die ersten „Tonfilm-Operetten“.
Der Kongress
tanzt
Ab 1930 arbeitete er mit dem Textdichter Robert Gilbert
zusammen; ihr erster gemeinsamer Schlager war
„Liebling, mein Herz lässt dich grüßen“ für Die Drei von
der Tankstelle mit Willi Fritsch, Oskar Karlweis, Heinz
Rühmann und Lilian Harvey. Im Jahr darauf folgte, in
der Regie von Erik Charell, Der Kongress tanzt, wieder
mit Willy Fritsch und Lilian Harvey in den Hauptrollen
sowie weiteren Stars – in Nebenrollen waren etwa Paul
Hörbiger als Heurigensänger und Adele Sandrock als
alternde Fürstin zu erleben.
1933 musste Heymann mit seiner Frau vor den Nazis fliehen und ging zunächst nach Paris. Es folgten Jahre voller
Ungewissheit und großer finanzieller Probleme. 1936 ließ
er sich in Hollywood nieder, doch es sollte einige Jahre
dauern, bis er einigermaßen Fuß fassen konnte. 1938
schrieb er – gemeinsam mit Friedrich Hollaender – die
Musik zu Ernst Lubitschs Blaubarts achte Frau, 1939 die
Musik zu Ninotschka (und nannte aus lauter Verehrung
für die Garbo seine beiden Setter Nina und Notschka). Es
folgte weitere Filmmusik für Lubitsch, unter anderem zu
Rendezvous nach Ladenschluss und Sein oder Nichtsein.
Eine musikalische Komödie von Werner Richard Heymann
Nach dem gleichnamigen Film von Erik Charell
Neue Bühnenfassung von Michael Quast und Rainer Dachselt
Musikalische Arrangements von Christian Kolonovits
Öffentliche Generalprobe am 18. Februar 2016, 11:00 Uhr
Premiere am 20. Februar 2016
Weitere Vorstellungen am 27. Februar,
2., 5., 9., 21., 29. März, 2., 8. April 2016
Dirigent: Christian Kolonovits
Regie: Robert Meyer
Bühnenbild: Eva-Maria Schwenkel
Kostüme: Gertrude Rindler-Schantl
Choreographie: Florian Hurler
Dramaturgie: Helene Sommer
„Das gibt’s nur einmal, das kommt
nicht wieder“
Metternich: Robert Meyer
Pepi: Michael Havlicek
Christel, Inhaberin des Handschuhladens zur schönen
Schäferin: Anita Götz
Zar Alexander von Russland/Uralsky: Boris Eder
Bibikoff, Adjutant des Zaren: Thomas Sigwald
Komtesse: Ildiko Babos
Wellington: Wolfgang Gratschmaier
Talleyrand: Marco Di Sapia
König August von Sachsen: Axel Herrig
General von Piefke, Preußischer Gesandter: Bernd Birkhahn
Polnischer Gesandter: Franz Suhrada
Schweizer Gesandter: Gernot Kranner
Heurigensängerin: Agnes Palmisano
Finanzminister: Nicolaus Hagg
Bürgermeister: Gerald Pichowetz
Fürstin: Regula Rosin
Gräfin: Renée Schüttengruber
Nach Kriegsende berichtete eine amerikanische Zeitschrift, wie am 8. Mai 1945 im völlig devastierten Berlin
die Bewohner der Stadt zunächst gar nicht mitbekamen,
dass der Krieg vorbei war. Es gab keinen Strom, also
auch kein Radio, in den Straßen lagen zerstörte Panzer
und Leichen von Deutschen und Russen. Beim Bahnhof Zoo „spielte ein russischer Lautsprecherwagen die
Melodie von ‚Das gibt’s nur einmal, das kommt nicht
wieder …‘, und dann sagte ein Sprecher: ‚Ich bitte um
Ihre Aufmerksamkeit für eine wichtige Mitteilung: Alle
deutschen Truppen haben die Waffen niedergelegt und
bedingungslos kapituliert.“ Auch am New Yorker Times
Square ertönte bei einer Siegesparade dieses Lied.
1951 kehrte Heymann nach Deutschland zurück und
ließ sich in München nieder. Als er im Jahr 1957 einen
Antrag auf Wiedereinbürgerung stellte, hatte er keine
Papiere mehr um nachzuweisen, dass er einmal deutscher Staatsbürger gewesen war: Seine Geburtsstadt
Königsberg, nun Kaliningrad, war außer Reichweite,
das Einwohnermeldeamt in Berlin hatte keinen Hinweis
mehr auf Heymanns letzte Berliner Wohnadresse. Zur
Klärung wurde er in das Münchner Rathaus vorgeladen und musste den „Nachweis der Vertrautheit mit
deutscher Sprache und deutschem Volkstum erbringen.
Ob er ein deutsches Lied singen könne? Ohne nachzu­
denken sang Heymann mit lauter Stimme ‚Das gibt’s
nur einmal, das kommt nicht wieder‘ und der Saal
explodierte vor Lachen.“
1961 erlitt Heymann einen Schlaganfall, den er, trotz
großer Schmerzen und einer halbseitigen Lähmung
scherzhaft seinen „Schlageranfall“ nannte. Er starb am
30. Mai 1961.
Der Kongress tanzt auf der Bühne
Doch zurück zu dem Film, für den „Das gibt’s nur einmal“ entstanden ist: Der Kongress tanzt. Erik Charells
Streifen von 1931 wurde noch zu Heymanns Lebzeiten, 1955, von Franz Antel neu verfilmt. Johanna Matz
spielte darin die Christel, Rudolf Prack den Zaren und
Karl Schönböck den Fürsten Metternich. Die an der
Volksoper nun produzierte Bühnenfassung folgt im Wesentlichen dem Inhalt des Films, enthält aber noch viele
weitere Schlager Werner Richard Heymanns, wie etwa
„Du bist das süßeste Mädel der Welt“, „Hoppla, jetzt
4_5
Christian Kolonovits
Robert Meyer bei der Bauprobe zu Der Kongress tanzt
komm‘ ich“, „Du hast mir heimlich die Liebe ins Haus
gebracht“ oder „Ich will nicht morgen schon dein Ges­
tern sein“. Christian Kolonovits hat Heymanns Musik
für das Volksopernorchester in kleiner Besetzung neu
arrangiert, um den feinen Klang der 30er Jahre neu zu
beleben. Kolonovits übernimmt auch selbst die musikalische Leitung bei dieser Neuproduktion. Direktor
Robert Meyer inszeniert die reizende Operettenhandlung, die am Rande des Wiener Kongresses spielt:
Während die Crème de la Crème der internationalen
Politik 1815 über die Zukunft Europas berät, versucht
Metternich, die mächtigen Herren mit illustren Festen
von den Staatsgeschäften abzulenken. Die hübsche
Handschuhmacherin Christel nutzt den Kongress für
eine charmante Marketingstrategie, indem sie allen Neuankömmlingen Blumensträuße überreicht. Der Zar von
Russland verliebt sich in das süße Mädel. Das kommt
wiederum Metternich sehr gelegen, da eine Liebschaft
den Zaren von den Staatsgeschäften ablenken sollte.
Sein Geheimsekretär Pepi hat aber entschieden etwas
dagegen, da Christel das Mädchen seiner Träume ist. Zar
Alexander wiederum hat seinen Doppelgänger Uralsky
mitgebracht und schafft es daher notfalls, Frauen und
Kongresssitzungen gleichzeitig zu besuchen.
Florian Hurler, Eva-Maria Schwenkel
Keine Historie, aber schöne Histörchen
Dass der Kongress tanze, hat nicht erst der frühe
Tonfilm festgestellt: Von Prinz Charles de Ligne stammt
dieses Bonmot – aus dem Jahr 1814, während der historische Kongress also noch tagte. Vollständig lautet das
Aperçu: „Le congrès danse beaucoup, mais il ne marche
pas.“ (Der Kongress tanzt viel, aber er schreitet nicht
fort.) De Ligne, ehemals Offizier und Diplomat in österreichischen Diensten, war da bereits 79 Jahre alt. Er
starb am 13. Dezember 1814, ein halbes Jahr, bevor die
Kongressteilnehmer ausgetanzt hatten. Die ersten drei
Monate begleitete er aber offenbar noch mit besonders
großem Eifer: „Ich für meine Person werde als gutmütiger Zuschauer nur eine einzige Forderung stellen:
Dass der Kongress mir einen neuen Hut bezahlt, da ich
meinen mit dem Grüßen der gekrönten Häupter ruiniert
habe, die man an jeder Straßenecke trifft.“
Mit der Realität hat die Handlung der Operette freilich
kaum etwas zu tun, wiewohl Zar Alexander ein Herzensbrecher gewesen sein muss. Auf einem Flugblatt, das
die in Wien versammelten Monarchen zeigte, standen
die folgenden Bildunterschriften: „Der Kaiser von Russland liebt für alle, der König von Preußen denkt für alle,
der König von Dänemark spricht für alle, der König von
Bayern trinkt für alle, der König von Württemberg frisst
für alle – und der Kaiser von Österreich zahlt für alle.“
Helene Sommer
Michael Havlicek
Michael Havlicek diplomierte am Konservatorium der
Stadt Wien und setzte seine Studien bei Wicus Slabbert,
Edith Lienbacher und Gerhard Kahry fort. Seit 2012 ist
er festes Ensemblemitglied der Volksoper Wien und war
hier u. a. als Pappacoda, Papageno, Gustl, Boni, Vicomte
Cascada und Bobinet zu erleben. In der aktuellen
Saison singt Michael Havlicek in der Neuproduktion
Der Kongress tanzt den Pepi und in Der Bettelstudent
den Richthofen sowie den Boni in der Wiederaufnahme
der Csárdásfürstin. 2014 gab er in Die Zauberflöte sein
Debüt an der Pariser Opéra Bastille unter der Leitung
von Philippe Jordan.
6_7
Sebastian Holecek
Von der Größe des Scheiterns
Zur Premiere von Alexander Borodins Fürst Igor
Gemeinsam mit Glinkas Ein Leben für den Zaren und Mussorgskis Boris Godunow
zählt Borodins Fürst Igor zum Kanon der russischen Nationalopern. Erstmals zeigt die
Volksoper das Meisterwerk, das vornehmlich vom Scheitern des Helden erzählt. Sein
Schöpfer war ebenfalls der selbstgestellten Aufgabe nicht gewachsen: Borodin verstarb, noch bevor er seine einzige große Oper vollenden konnte.
Ein missglückter Feldzug
Der Altrussische Staat, ab dem Jahre 882 mit der
Hauptstadt Kiew, war ein stets gefährdetes Reich am
Rande Europas. Fürstenrivalitäten setzten der inneren
Stabilität zu, während Reitervölker wie die Alanen,
Petschenegen oder Kyptchaken mit ihren Überfällen
den „Kiewer Rus“ in ständigem Kriegszustand hielten.
Gegen das letztgenannte Nomadenvolk, das auch (wie
in unserer Oper) Polowetzer genannt wurde, führte
Swjatoslaw, Großfürst von Kiew, mit Unterstützung
zahlreicher russischer Fürsten 1183 einen siegreichen
Feldzug.
Der Erfolg Swjatoslaws stachelte 1185 den Ehrgeiz des
Fürsten Igor von Nowgorod-Sewersk an; gemeinsam
mit seinem Sohn Wladimir und einigen anderen Fürs­
ten, aber ohne ausreichend breite Unterstützung und
Vorbereitung, wollte Igor („seine Jugend nicht zügelnd“,
wie es in einer Chronik heißt) bis zum Schwarzen Meer
ziehen. Seine Niederlage war vernichtend: Ein großer
Teil des Heeres blieb auf den Schlachtfeldern, viele
Männer, unter ihnen auch Igor und sein Sohn, wurden
von den Polowetzern gefangen genommen. Dies ermunterte die Feinde zu schlimmen Vergeltungsaktionen
gegen das ungeschützte Reich.
Ein verlorenes Manuskript
Im Igor-Lied, dem bedeutendsten literarisch-histori­
schen Zeugnis Russlands im späten 12. Jahrhundert,
wird von einem anonymen Autor die bewegende Chronik dieses Scheiterns aufgezeichnet. Die Schilderung der
Schlachten, Gefangenschaft und Flucht, der Fremdheit
des „heidnischen“ Polowetzer Volkes sowie die Klage
von Igors Gattin Jaroslawna zählen zu den Höhepunkten der mittelalterlichen russischen Literatur.
Erst 1795 wurde die Handschrift entdeckt und publiziert; bereits 17 Jahre später, als Napoleon in Moskau
einmarschierte, fiel das unschätzbar wertvolle Manuskript des Igor-Liedes den Flammen zum Opfer. Seine
Botschaft, die Kritik an Fürstenwillkür und das Exempel des scheiternden Helden, wurde jedoch auch international – im deutschen Sprachraum u. a. von Wilhelm
Grimm, Karl Marx und Rainer Maria Rilke – lebhaft
rezipiert und gewann während der nationalistischen
Bestrebungen in Russland in der zweiten Hälfte des
19. Jahrhunderts besondere Bedeutung.
Eine „unvollendbare“ Oper
Im April 1869 übersandte der Literat Wladimir Stassow
dem Freund Alexander Borodin ein Opernszenarium
auf der Basis des Igor-Liedes. Borodin, der 1867 mit der
Farce Die Recken seinen bis dahin einzigen musik­
theatralischen Versuch vorgelegt hatte, trug sich mit
der „Absicht, den ersehnten Traum zu realisieren – eine
epische russische Oper zu schreiben“, wie er in einem
Brief aus dem Jahre 1876 bekannte. Sechs Jahre später,
nach intensiver, aber immer wieder unterbrochener
Arbeit an Text und Musik des Werkes, bezeichnete er
Fürst Igor
Oper in vier Akten und einem Prolog von Alexander Borodin
Text vom Komponisten nach dem Igor-Lied
In deutscher Sprache mit deutschen Übertiteln
Werkeinführung jeweils eine halbe Stunde vor Beginn der
Vorstellung (Premiere ausgenommen) im Galerie-Foyer
Öffentliche Generalprobe am 17. März 2016, 11:00 Uhr
Premiere am 19. März 2016
Weitere Vorstellungen am 22. März,
1., 4., 7., 10., 13., 18., 20., 24. April 2016
Dirigent: Alfred Eschwé
Regie und Bühnenbild: Thomas Schulte-Michels
Kostüme: Renate Schmitzer
Choreographie: Teresa Rotemberg
Dramaturgie: Christoph Wagner-Trenkwitz
Fürst Igor: Sebastian Holecek/Alik Abdukajumov
Jaroslawna, seine Frau: Melba Ramos/Caroline Melzer
Wladimir, Igors Sohn: Vincent Schirrmacher/Mehrzad Montazeri
Fürst Galitzky, Jaroslawnas Bruder: Martin Winkler/
Morten Frank Larsen
Kontschak, Khan der Polowetzer: Sorin Coliban/Andreas Mitschke
Kontschakowna, seine Tochter: Martina Mikelić/Annely Peebo
Owlur, ein getaufter Polowetzer: Karl-Michael Ebner/
Jeffrey Treganza
Skula: Stefan Cerny/Yasushi Hirano
Jeroschka: Christian Drescher/David Sitka
Amme Jaroslawnas: Renate Pitscheider
Mit freundlicher Unterstützung
sich selbst als „Autor der unvollendbaren Oper Fürst Igor“.
Als er weitere fünf Jahre später, am 27. Februar 1887, nur
53-jährig überraschend starb, hinterließ er einen Opern-Torso,
den seine Freunde Nikolai Rimski-Korsakov und Alexander
Glasunow kunstvoll, aber mit einigen willkürlichen Entscheidungen, zur Aufführungsreife brachten.
Wo lagen die Gründe für Borodins Scheitern an seinem Projekt
einer großen nationalen Oper?
Der „Sonntagskomponist“
„Für andere ist Komponieren eine öffentliche Sache, Verpflichtung, Lebensziel – bei mir ist es Erholung, Spaß, eine Laune,
die mich von meinen tatsächlichen Aufgaben ablenkt“, so äußerte Borodin einmal. Er war als Professor an der Petersburger Akademie ein international angesehener Chemiker, dessen
Tätigkeit sich nicht auf Forschung und Lehre beschränkte.
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Thomas Schulte-Michels
Alfred Eschwé
Er trat auch für Reformen an den russischen Universitäten, insbesondere für die Gleichstellung weiblicher
und männlicher Studenten, ein und ging in dieser Tätigkeit fast vollkommen auf. „Die Interessen der Akademie
sind mir teuer. Deshalb möchte ich die Oper [Fürst Igor]
einerseits gerne zu Ende bringen; andererseits fürchte
ich, mich zu sehr dafür zu begeistern, dann würde meine übrige Tätigkeit aller Wahrscheinlichkeit nach sehr
darunter leiden.“
Annedore Cordes, Dramaturgin an der Hamburgischen
Staatsoper, die Fürst Igor vor einigen Jahren in Ko­
produktion mit dem Opernhaus Zürich herausbrachte,
resümiert treffend: „Salopp gesagt war Borodin ein
Sonntagskomponist, der – ganz anders als sein Opernheld Igor – gewillt war, soziale Verantwortung vor
Ehrgeiz und Selbstverwirklichung zu stellen.“
Die Szenenfolge, wie Borodin sie
wünschte
Borodin hinterließ keine gültige Version des Werkes,
von dem bloß ein Viertel instrumentiert vorlag. Rimski-­
Korsakov und Glasunow – letzterer hat auch die
Potpourri-Ouvertüre verfertigt – redigierten das Vorhandene für die Erstaufführung 1890 im Mariinski-Theater
in ziemlicher Eile. Etwa ein Fünftel der Entwürfe wurde
ebenso wenig berücksichtigt wie Borodins eigentlicher
Wunsch der Szenenabfolge. Ihm schwebte eine Abwechslung der Schauplätze vor, wie sie auch bei der
Neuproduktion an der Volksoper eingehalten wird.
Der Prolog der Oper spielt in der Residenzstadt Putiwl
und zeigt den zum Kampf entschlossenen Fürsten Igor,
den auch das böse Vorzeichen einer Sonnenfinsternis
nicht vom Kriegszug gegen die Polowetzer abbringen
kann. Sein Sohn folgt ihm, seine Gattin bleibt in der Obhut ihres Bruders Galitzky. Die Vagabunden Skula und
Jeroschka schleichen sich aus dem Gefolge Igors davon
und schließen sich Galitzky an – die beiden feigen Säufer ahnen, dass sie hier ein besseres Leben als an der
Front genießen werden …
Der erste Akt (Rimski-Korsakov und Glasunow reihten
ihn noch als zweiten) führt uns ins Lager der Polowetzer. Vater und Sohn sind in Gefangenschaft geraten.
Letzterer ist in Liebe zur Tochter des Khans Kontschak
entbrannt. Dieser versucht den niedergeschlagenen Igor
aufzuheitern: Kein Gefangener sei er sondern, wenn er
wolle, Kontschaks Bündnispartner. Gemeinsam würde
man „die Welt“ erobern. Zu Ehren Igors lässt Kontschak
ein großes Fest feiern. Mit den berühmten Polowetzer
Tänzen klingt der erste Teil der Oper aus.
Der zweite Akt zeigt die Zustände, die während Igors
Abwesenheit in Putiwl herrschen: Galitzky erweist sich
als vergnügungssüchtiger Gewaltherrscher, der an Igors
Stelle zum Fürsten gewählt werden möchte. Führend in
der Schar von Galitzkys marodierenden Gefolgsleuten
finden wir Skula und Jeroschka. Die Fürstin Jaroslawna
muss sich von ihrem Bruder verhöhnen lassen und erhält die Kunde von der Niederlage Igors. Da überfallen
die Polowetzer Putiwl – die Stadt fällt.
Der dritte Akt führt uns wieder ins Polowetzer Feldlager. Igor erfährt, dass die Feinde in seiner Heimat
eingefallen sind und entschließt sich zur Flucht aus der
Gefangenschaft. Wladimir bleibt – zu tief ist seine Liebe
zu Kontschakowna. Igors Flucht wird entdeckt, Kontschak schont Wladimirs Leben, „hofft er doch, mit dem
jungen Falken den alten zu fangen“.
Im vierten Akt erklingt zunächst die Klage der Jaroslawna im zerstörten Putiwl. Da kehrt Igor zurück. Skula und
Jeroschka, die davon nichts ahnen, singen ein Spottlied
auf den Fürsten. Als sie von seiner Heimkehr erfahren,
wechseln sie sofort die Seiten: Sie rufen das Volk zusammen und animieren es zu Jubelgesängen für Igor.
Das originale Igor-Lied verkündete eine andere Moral
des Stückes; nicht beschönigender Jubel für den gescheiterten Helden, sondern handfeste Kritik steht am
Ende: „Im Hader der Fürsten verkürzte sich das Leben
der Menschen … Und Igors tapfere Heerschar, sie lässt
sich nicht mehr zum Leben erwecken.“
Christoph Wagner-Trenkwitz
16. März 2016, 19:30 Uhr
Einführungs-Soiree Fürst Igor
mit dem Leading Team und Mitwirkenden der Premiere
sowie zahlreichen Video- und Tonbeispielen
Präsentation: Christoph Wagner-Trenkwitz
60 Jahre Musical in Österreich
Eine Volksopern-Erfolgsgeschichte
Am 14. Februar 1956 wurde mit Cole Porters Kiss me, Kate erstmals an der Volksoper (und in
Österreich) ein Werk des „neuen“ Genres Musical präsentiert. Die Volksoper feiert das Jubiläum mit einer konzertanten Serie von Kismet, der insgesamt 24. Musical-Premiere an unserem
Hause.
Nach triumphalem Beginn unter der Ägide von Marcel
Prawy – mit Kiss me, Kate (1956), Leonard Bernsteins
Wonderful Town in demselben Jahr und Annie Get
Your Gun (1957) – ebbte die Begeisterung zunächst ab.
Erst 1965, mit der amerikanischen „Volksoper“ Porgy
and Bess von George Gershwin, erhielt Prawy wieder
Vertrauen von der Direktion, das er in den Jahren bis
1972 mit den Premieren von West Side Story, Show Boat
und Karussell rechtfertigte.
In der Zeit nach Prawy (ihn zog es Anfang der 1970er
Jahre an die Staatsoper) wurde das Repertoire in mehrjährigen Abständen erweitert: Die bis heute dienende
My Fair Lady (1979), Hello, Dolly! (1984), La Cage aux
Folles (1991), Der Mann von La Mancha (1994), Gigi
(1999), Anatevka (2001) und schließlich The Sound of
Music (2005) waren die Neuzugänge.
In der Direktion Meyer (ab 2007) erhielt die Musicalpflege an der Volksoper einen deutlichen Energieschub
mit zumindest einer großen Neuproduktion pro Jahr.
Auf eine Neueinstudierung des Klassikers My Fair Lady
(2008) folgte 2009 die Premiere von Guys and Dolls, 2010
jene von Hello, Dolly! und 2011 das erste Werk Stephen
Sondheims im Haus an der Währinger Straße: Die
spinnen, die Römer!. Während 2012 mit Kiss me, Kate
ein bewährter Titel neu herausgebracht wurde, wagte
sich die Volksoper 2013 an Sondheims Sweeney Todd –
dessen Premiere übrigens in Anwesenheit des Schöpfers
stattfand – und wurde mit dem Österreichischen Musiktheaterpreis für die „Beste Produktion“ belohnt. Der
Zauberer von Oz im Dezember 2014 und Der Mann von
La Mancha im Herbst 2015 waren weitere Höhepunkte
einer nunmehr 60-jährigen Erfolgsgeschichte.
Nicht zu vergessen ist auch die Serie von konzertanten
Musical-Produktionen, die 2010 mit der Österreichischen Erstaufführung von Rodgers & Hammersteins
South Pacific eröffnet wurde. 2011 folgte Bernsteins
Candide und nun Kismet, die zehnte Musical-Neu­
produktion der Direktion Meyer (die ersten 10 Musicals
an der Volksoper hatten eines Zeitraums von 35 Jahren
bedurft!). Freunde des Genres können sich im ersten
Halbjahr 2016 auch noch auf Wiederaufnahmen von
The Sound of Music und Anatevka freuen.
Joseph R. Olefirowicz
Kismet
A Musical Arabian Night
Musik und Gesangstexte von Robert Wright und
George Forrest nach Themen von Alexander Borodin
Buch von Charles Lederer und Luther Davis, basierend
auf dem Theaterstück Kismet von Edward Knoblock
Konzertante Aufführung in englischer Sprache mit
deutschen Übertiteln und deutschen Erzähltexten
Premiere am 24. Jänner 2016
Weitere Vorstellungen am 28. und 31. Jänner 2016
Dirigent: Joseph R. Olefirowicz
Choreinstudierung: Thomas Böttcher
Der Poet (Hajj): Rod Gilfry
Marsinah, seine Tochter: Rebecca Nelsen
Der Kalif: Ben Connor
Der Wesir: Stefan Cerny
Lalume: Kim Criswell
Imam/Bangle Man: Jeffrey Treganza
Erzähler: Christoph Wagner-Trenkwitz
Chor und Orchester der Volksoper Wien
Christoph Wagner-Trenkwitz
10_11
Vincent Schirrmacher, Regula Rosin, Gerhard Ernst, Franz Suhrada, Susanne Litschauer, Chor, Komparserie
Eine Nacht
in Venedig
Operette von Johann Strauß
Dirigent: Lorenz C. Aichner/Alfred Eschwé
Regie: Hinrich Horstkotte
Vorstellungen am 29. Jänner, 6., 8., 19., 25. Februar,
7., 15., 23., 28. März 2016
Singende Volksoperndirektoren – 1. Teil
Direktor Robert Meyer feierte mit seiner packenden
Darstellung des Cervantes/Don Quixote in der Pre­
miere von Der Mann von La Mancha im Oktober 2015
einen überragenden Erfolg (wieder zu sehen im März
und April 2016). Er steht in der Tradition der singenden
Direktoren, deren Biographien auch die wechselvolle
Geschichte des Hauses widerspiegeln.
In den Jahren 1924/25 leitete der Regisseur und Bassbariton August Markowsky (1883–1939) gemeinsam mit
dem späteren Dirigenten der Metropolitan Opera Fritz
Stiedry die Direktionsgeschäfte. Markowsky war seit
1905 am Haus tätig und sang u. a. den Don Pedro in Die
Afrikanerin. Seine berühmtesten Regiearbeiten waren
Der Prophet (1910) und Das Rheingold (1918). In seine
kurze Amtszeit fielen einige spannende Musiktheaterprojekte, etwa die Uraufführung des „Dramas mit Musik“ von Arnold Schönberg Die glückliche Hand (1924)
sowie ein Gastspiel des Prager Nationaltheaters mit
den Smetana-Raritäten Der Kuss und Das Geheimnis.
In einer Neuproduktion von Die Walküre sangen unter
Fritz Stiedrys Leitung Viorica Ursuleac (Sieglinde) und
Emanuel List (Hunding). Der Komponist Pietro Mas­
cagni dirigierte an einem Abend Der Bajazzo und seine
Cavalleria rusticana, Startenor Leo Slezak gastierte als
Eleazar in Die Jüdin und Alfred in Die Fledermaus. Die
höchsten Besucherzahlen brachte 1925 eine Aufführungsserie der im Jahr zuvor im Theater an der Wien
uraufgeführten Gräfin Mariza mit Hubert Marischka
als Tassilo. Der finanzielle Erfolg der privat geführten
Volksoper blieb jedoch aus, im April 1925 musste das
Theater vorübergehend geschlossen werden.
Von Oktober 1925 bis Juni 1928 leitete der Sänger
und Schriftsteller Hermann Frischler (1890–1973) die
Geschicke des Hauses. Der Bassist trat an der Volks­
oper u. a. als Pogner in Die Meistersinger von Nürnberg
auf. In seine Direktionszeit fällt die Österreichische
Erstaufführung von Strawinskys Die Geschichte vom
Soldaten und die deutschsprachige Erstaufführung von
Moniuszkos Halka (1926). Hans Swarowsky dirigierte
u. a. die Operetten Der Vogelhändler und Schwarzwaldmädel. Rainer Simons, der legendäre Direktor der
Volksoper der Jahre 1903 bis 1917, kehrte als Spiel­
leiter zurück und inszenierte u. a. die Uraufführung von
Fred Raymonds Singspiel
Ich hab‘ mein Herz in
Heidelberg verloren (1927),
das mehr als zwei Jahre
lang – oftmals in Serie –
aufgeführt wurde und ein
großer Publikumserfolg
war. Doch auch diesmal
war die finanzielle Lage
nicht zu retten – im Juli
1928 musste das Haus
abermals geschlossen
werden.
Nach einem dreijährigen Intermezzo als
Sprechthea­terbühne
(Neues Wiener Schauspielhaus) zog 1934 der Heldenbariton Jean Ernest (Jahrgang 1888) in die Direktionsetage des wieder als Musiktheater geführten Hauses.
Bis Mai 1938 versuchte Ernest, mit Hilfe von auswärtigen Gastspielproduktionen das fehlende Repertoire
zu kompensieren. Die Uraufführungen von Benatzkys
Herzen im Schnee, Stolz‘ Die Reise um die Erde (1937)
und Streckers Der ewige Walzer (1938) ergänzten den
Spielplan und bildeten zugleich einen Schwanengesang
des Genres Operette.
Die Ära der Volksoper als Privattheater ging zu Ende.
Ab Oktober 1938 wurde das Haus als städtische Bühne
mit kräftigen Subventionen des Reichsministeriums
geführt. Als Direktor des nunmehrigen Opernhauses der
Stadt Wien wurde Anton Baumann (1890–1941) eingesetzt. Der Bassist war von 1918 bis 1924 Ensemble­
mitglied des Hauses gewesen und danach an die Städtische Oper Berlin gegangen. Nach seiner Rückkehr an
die Volksoper baute er in kurzer Zeit ein hochwertiges
Ensemble auf. Nach Baumanns Tod 1941 übernahm der
Bariton Oskar Jölli, ein gefürchteter Nationalsozialist,
die Intendanz bis 1945. Er konnte Richard Strauss zur
Mitarbeit an der Einstudierung von Ariadne auf Naxos
(1943) und Salome (1944) bewegen.
In der nächsten Ausgabe der Volksopern-Zeitung wird
über die Direktoren Alfred Jerger, Karl Dönch, Eberhard
Waechter und Robert Meyer zu berichten sein. fb
Helene Oberländer und August
Markowsky in Tosca
Das Repertoire im Februar und März 2016
Vielfältig und bunt präsentiert sich die Volksoper im Frühjahr 2016 nicht nur mit den Premieren sondern auch im Repertoire:
Von Gaetano Donizettis Opernparodie Viva la Mamma mit dem Erzkomödianten Martin Winkler als Mamma bis zu Giuseppe
Verdis rührender Geschichte von der Kameliendame La Traviata, vom Alltime-Volksopernklassiker Die Fledermaus über die
Karnevalsoperette Eine Nacht in Venedig bis zu Emmerich Kálmáns melodienreicher Gräfin Mariza reicht die Bandbreite des
Angebots. Außerdem stehen die dienstälteste und die neueste Musicalproduktion auf dem Spielplan: My Fair Lady und Der
Mann von La Mancha. Wir wünschen Ihnen abwechslungsreiche Abende in der Volksoper!
Martin Winkler, Anja-Nina Bahrmann
JunHo You, Rebecca Nelsen, Ensemble
Viva la Mamma
La Traviata
19., 27. Jänner, 7., 14., 18. Februar
3., 5., 9., 26., 29. Februar, 4., 12., 18. März
Carsten Süss, Astrid Kessler
Jörg Schneider, Ulrike Steinsky
Gräfin Mariza
Die Fledermaus
23., 25. Jänner, 4., 11., 15. Februar
12. Februar, 6., 20., 27. März
Kurt Schreibmayer, Johanna Arrouas, Josef Luftensteiner
Boris Pfeifer, Robert Meyer, Ensemble
My Fair Lady
Der Mann von La Mancha
20., 26., 30. Jänner,
13., 16., 17., 22., 28. Februar, 3. März
8., 11., 14., 17., 24., 31. März
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Mit dem Blechmann aus dem Zauberer von Oz tanzen,
mit Hänsel und Gretel ein Lied einstudieren, für das
Weiße Rössl ein eigenes Bühnenbild entwerfen, dem
Bettelstudenten ein neues Kostüm schneidern oder der
Königin der Nacht eine Perücke entwerfen – wer hat
Lust? Einmal im Volksopernorchester die erste Geige
spielen und so richtig auf die Pauke hauen oder gleich
das ganze Orchester dirigieren – all das können Kinder
zwischen 8 und 14 Jahren in der Volksoper ausprobieren!
Die beliebten Workshops der Volksoper entführen Kinder in die Welt des Musiktheaters und zeigen anhand
verschiedener Themen die Vielfalt an kreativen Möglichkeiten, die das Theater bieten kann.
Alle Termine, Informationen sowie Anmeldeformulare zu
den Kinderworkshops finden Sie auf www.volksoper.at
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Kinderw
Orchesterworkshop
Kinderchor
am Samstag, 5. März 2016
Anmeldung am 1. und 2. Februar 2016
am Samstag, 16. April 2016
Anmeldung am 1. und 2. März 2016
Mit erfrischender Unterstützung von
Josef Wagner
„Plädoyer für das Theater
und die Macht der Fantasie“
Achim Freyers Neuinszenierung von Don Giovanni im Spiegel der Kritik
„Bereits in der Eingangsszene schärft Achim Freyer in
seiner Inszenierung von Wolfgang Amadeus Mozarts
Don Giovanni an der Wiener Volksoper den Blick für
den Grundkonflikt des Stücks: zwischen Verstand und
Sinnlichkeit, zwischen bürgerlicher Kalkulation und
enthemmter Lust […]. Don Giovanni ist nicht bloß ein
charmanter Verführer, sondern verkörpert die vom Lustprinzip bestimmte ästhetische Lebensweise schlechthin. Freyer versucht dies mit den Mitteln der Commedia
dell’arte zu verdeutlichen, spitzt seinen Zugriff radikal
zu und wird damit wohl in die Rezeptionsgeschichte
der Oper eingehen: Aus dem Szenario ist fast alle Farbe
verschwunden; […] So blass sind Spiel und Spaß in unserer vernunftdominierten Welt also geworden. Einige
bunte Farbtupfer auf den Knickerbockern Giovannis
deuten an, dass er den Arlecchino in diesem Dramma
giocoso spielt: den alerten Verwandler, der sich allen
Situationen anpasst, den Trickser, der Tragik und Komik
vereint. Großartig, wie konsequent Josef Wagner den
ganzen Abend mit stilisierten Handbewegungen und –
der eleganten Führung seines Baritons entsprechend
– geschmeidigen Körperbewegungen tänzelnd über die
Bühne der Wiener Volksoper zu schweben scheint.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung
und Da Ponte mit dieser speziellen Mischung aus altersweiser Weltsicht und kindlicher Bebilderungsfreude
äußerst charmant machte, ist ungebrochen. Und Freyer
sorgte dafür, dass auch die Augen zu ‚hören‘ bekamen.“
Salzburger Nachrichten
„Allerdings gab es auch viel für die Ohren zu „sehen“.
Nämlich ein ausgesprochen gut studiertes […] Orches­
ter der Wiener Volksoper. Dirigent Jac van Steen hat
nicht nur einen musikalisch absolut schlüssigen und
tempomäßig ideal auf die Sänger abgestimmten Mozartklang erarbeitet, sondern mit offensichtlich überaus
großer Motivation alle zu Höchstleistungen angespornt.
Im Solistenensemble allen voran Jörg Schneider als
Don Ottavio. […] Seine beiden Arien hatten WeltklasseNiveau. Aber auch Josef Wagner verstand es perfekt, als
Don Giovanni im Regiekonzept Freyers aufzugehen und
auch stimmlich überzeugend zu agieren. Nicht minder
sein Kompagnon und Diener Leporello, dem Mischa
Schelomianski die perfekten Züge zwischen Komik und
bitterer Tragik lieh. Ben Connor passte in seiner hünenhaften Gestalt, in seiner sozial niederen Schichten vorbehaltenen Stehfrisur und in ebenso milieubehafteten
stereotypischen Gesten perfekt in die Rolle des Masetto
und Anita Götz war dazu eine perfekte Zerlina, als
lebenslustige selbstsichere Colombina. Kristiane Kaiser
überzeugte als noble Adelige, als starr und verbittert
Leidende und wusste auch stimmlich ihre Fähigkeiten
voll und ganz auszuspielen. Kurzfristig sprang Esther
Lee als Donna Elvira ein und beeindruckte als […]
liebestoll sich an Giovanni festklettende Tussi. […] Eine
absolut sehens- und hörenswerte, höchste fantasievolle
Produktion.“
Oberösterreichische Nachrichten
„[…] der Titelheld ist bei Freyer nur eine Idee, eine Projektionsfläche der anderen, die ob ihrer Gefährlichkeit, ihrer
Triebhaftigkeit wegen zerstört werden muss. Sigmund
Freud lässt da ebenso grüßen wie Charlie Chaplin, Zirkus
trifft auf Psychoanalyse. Vor allem aber hält Freyer ein
Plädoyer (tolle, detailverliebte Personenführung inklusive) für das Theater und die Macht der Fantasie.“ Kurier
„Die Lust des 81-jährigen Freyer am humorvollen Puppenspiel, das auch das Dramma giocoso von Mozart
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Olga Esina, Leonardo Basílio
„Unbedingt ansehen!“
Michael Corders Ballett Die Schneekönigin im Spiegel der Kritik
„In der Volksoper triumphiert Olga Esina in Michael
Corders Ballett Die Schneekönigin […] Wenn sich der
Vorhang der Volksoper zur Ballettpremiere hebt, meint
man für einen Moment im Kino zu sein. So filmisch
wirken die ersten Töne aus dem Orchestergraben und
die überdimensionale Videoprojektion von Olga Esina
als Titelfigur, […] eine faszinierende glitzernde, aber
eiskalte Schönheit. […] An Musik verwendet Corder
herrliche Melodien aus verschiedenen Werken von
Prokofjew. […] Hübsch anzuschauen sind die fantasievollen Kostüme und die Ausstattung von Mark Bailey,
ebenso das farbige Licht. Die Solisten und das ganze
Ensemble bringen die aufwendige Choreographie mit
viel Liebe zum Detail, raffinierten Hebefiguren und
tollen Ensemble­szenen überzeugend auf die Bühne. Viel
Applaus.“ Wiener Zeitung
„Mit der Schneekönigin gewährt Michael Corder
Einblick in seine Version einer perfekt inszenierten
Märchenwelt […]. Durch [Julian] Philips‘ Arrangements
im Stil opulenter Filmmusik nahm die Aufführung allerdings fast Hollywood-Charakter an und konnte, kurzweilig und unterhaltsam, begeistern. Verstärkt wurde dieser
Effekt auch durch die aufwendige Ausstattung […].
Atemberaubend detailreich präsentierten sich die
Tänzer in schneeglänzenden Kostümen oder rustikalem
Gewand […]. Tänzerisch stachen außer Olga Esina auch
Davide Dato als Kay und Alice Firenze als Gerda hervor.
Letztere vor allem dank ihrer Ausdruckskraft, die die
plötzlich auftretende Kälte bis in den Zuschauerraum
zu tragen vermochte.“ Die Presse
„Eine glamouröse Ausstattung, hervorragende Tänzerinnen und Tänzer des Wiener Staatsballetts, ein
bekanntes Märchen und eine konventionelle Choreographie […]. Die Handlung um das junge Liebespaar
Gerda und Kay, frisch und tadellos getanzt von Alice
Firenze und Davide Dato, deren Glück von einer bösen
Schneekönigin bedroht ist, wird in eine Art Showtanz
übertragen. Famos funkelt die Kälte in Olga Esina,
wahrlich eine Königin des klassischen Balletts. Daneben
tanzen auch Ketevan Papava und Mihail Sosnovschi
als Zigeuner groß auf, gefallen in spritzigen Szenen […].
Rundum gelungen ist die Ausstattung Mark Baileys mit
spektakulären, weiß glitzernden und bunten Kostümen
[…]. Höchst anspruchsvoll ist vor allem die von Corder
gewählte Musik Sergej Prokofjews, die das Orchester der
Volksoper unter der Leitung von Martin Yates meistert.“
Kurier
„Ausstatter Mark Bailey lässt eine Landschaft entstehen, in der es einem mal das Herz erwärmt und kurz darauf die Glieder gefrieren lässt, während Choreograph
Michael Corder ganz zauberhafte Figuren entdeckt […].
Weich und doch so kämpferisch die Gerda (liebevoll
Alice Firenze), plump und doch so anschmiegsam die
Zigeunerin (solide Ketevan Papava), kantig und doch so
einnehmend die Schneekönigin (betörend Olga Esina).
So wird die Suche nach Kay (herausragend Davide Dato)
zu einer Reise durch die sagenhaftesten Landstriche
und vorbei an den seltsamsten Welten. Das macht schon
wirklich Spaß und bekommt seinen ganz besonderen
Reiz durch das Volksopernorchester, das unter Martin
Yates mitreißend dazu beiträgt, dass die Inszenierung
die Herzen von Jung und Alt erreicht. Ein Märchen­
ballettabend für die ganze Familie, in dem böse, verführerische Mächte genauso Gestalt gewinnen wie die
Stimme der Natur, das Vertrauen, die Kraft der Freundschaft und die Macht der Liebe – deshalb: unbedingt
ansehen!“ Kronen Zeitung
Wegen der großen Nachfrage ändert die
Volksoper Wien den Spielplan und zeigt am
21. Februar sowie am 1., 10. und 13. März 2016 statt
Giselle Rouge weitere Vorstellungen Die Schneekönigin.
Mit freundlicher Unterstützung von
Kultur braucht Förderer.
Februar und März für unsere Förderer
Gemeinsamer Vorstellungsbesuch Der Kongress tanzt mit anschließendem
Sektempfang in der Künstlerkantine
Samstag, 27. Februar 2016, 19:00 Uhr
Wenige Tage nach der Premiere besuchen wir gemeinsam die Operette Der Kongress tanzt von Werner Richard Heymann, die
in die Zeit des Wiener Kongresses entführt. Anschließend laden wir Sie zu einem Glas Sekt in die Künstlerkantine ein.
Führung durch den Kostümfundus der Bundestheater
Donnerstag, 17. März 2016, 14:00 Uhr
Der Kostümfundus ist eine eigene Welt: Unzählige Kostüme aus allen Epochen und aus legendären Inszenierungen werden hier
gelagert. Werfen Sie einen Blick in dieses sonst verborgene Areal, das Opern- und Theatergeschichte lebendig werden lässt!
Premierenpackage zu Fürst Igor
Einführungs-Soiree Fürst Igor
Mittwoch, 16. März 2016, 19:30 Uhr
Stimmen Sie sich schon einige Tage vor der Premiere auf Borodins Oper ein. Christoph Wagner-Trenkwitz gestaltet in der
Volksoper einen Abend zu diesem Meisterwerk der russischen Opernliteratur. Förderer erhalten 2 Gratiskarten.
Premiere Fürst Igor inklusive Besuch der Premierenfeier
Samstag, 19. März 2016, 19:00 Uhr
Erleben Sie mit uns die Premiere in der Inszenierung von Thomas Schulte-Michels, unter der musikalischen Leitung von
Alfred Eschwé. Anschließend feiern wir gemeinsam mit den Künstlerinnen und Künstlern die Premiere auf der Probebühne.
Führung durch den Kostümfundus
Führung durch den Kostümfundus
Wir laden auch Sie ein, die Arbeit der Volksoper Wien zu unterstützen und freuen uns,
Sie im Kreis unserer Förderer willkommen zu heißen.
Förderkreis der Volksoper Wien
Währinger Straße 78 | 1090 Wien
Tel.: +43/1/514 44-3670 | Fax: +43/1/514 44-3669
E-Mail: [email protected] | www.volksoper.at
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Hinter den Kulissen
In dieser neuen Rubrik lüften wir den Vorhang und zeigen Impressionen der Atmosphäre backstage.
Den Beginn macht dieses Foto von den Vorbereitungen der Operette Eine Nacht in Venedig,
die ab 29. Jänner 2016 wieder auf dem Spielplan steht.
Ein letzter prüfender Blick in den Spiegel, ehe sich
Vincent Schirrmacher in den berüchtigten Schürzen­
jäger Guido, Herzog von Urbino verwandelt und alle
um den Finger wickelt. „Alle maskiert, alle maskiert, wo
Spaß, wo Tollheit und Lust regiert!“ lautet das Motto in
Johann Strauß‘ Eine Nacht in Venedig.
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Heute im Foyer …
Montag, 1. und Dienstag, 2. Februar 2016, 19:30 Uhr
Wiener Mädeln
Konzert der Solistenvereinigung der Volksoper Wien
Die zwei waschechten Wienerinnen Ursula Pfitzner
und Martina Dorak präsentieren humoristische Szenen des Autors Robert Kolar und heitere Lieder von
Wolfgang Amadeus Mozart, Franz Lehár, Hermann
Leopoldi, Hugo Wiener u. a. Am Klavier begleitet sie
Klaus Busch.
Dienstag, 23. Februar 2016, 19:30 Uhr
Barock-Solisten
Anita Götz (Sopran), Chie Ishimoto (Klavier/Cembalo),
Renate Linortner (Flöte), Andreas Pöttler (Oboe), Martin
Riener (Posaune) und Daniel Neumann (Trompete)
präsentieren Barockmusik von Georg Friedrich Händel,
Johann Sebastian Bach, Johann Georg Albrechtsberger,
Georg Philipp Telemann und Antonio Vivaldi.
Mittwoch, 24. Februar 2016, 19:30 Uhr
Nexus.plus
Querfeldein: ein musikalischer Streifzug durch 400
Jahre Musik
Das Nexus-Quartett (Anne Harvey-Nagl und Hui­
seung Yoo, Violine, Kurt Hintermayr, Viola und Doris
Muthspiel, Violoncello), erweitert um Kontrabass
(Gerhard Muthspiel) und Fagott (Bianca Schuster)
spielen Werke von Henry Purcell, George Onslow,
Jean Françaix und Max Nagl sowie Volksmusik aus
der Steiermark.
In memoriam
Prof. Herbert Prikopa
In der vorletzten Ausgabe
unserer Zeitung gratulierten wir dem Künstler zu
seinem 80. Geburtstag; nur
wenige Tage danach, am
8. Dezember 2015, ist er
nach langer, schwerer
Krankheit in Wien verstorben. Volks­operndirektor
Robert Meyer würdigte
Herbert Prikopa als
„unglaublich vielseitigen
Künstler. Er war Schauspieler und Sänger, Pianist
und Dirigent und ein großartiger Komödiant, der die
Volksoper in 3.500 Aufführungen sehr geprägt hat. Die
Volksoper trauert um einen geschätzten Kollegen.“
Geboren wurde Herbert Prikopa am 30. November
1935 in Wien. Nach einem Studium in Harmonielehre,
Komposition und Dirigieren trat der Künstler 1955
ein Engagement als Korrepetitor an der Volksoper an.
Daneben stellte er als Sänger der Wiener Kammer­oper,
Schauspieler am Theater in der Josefstadt und als
Kabarettist in Gerhard Bronners „Brettl vorm Klavier“
seine vielfältigen Talente unter Beweis. Ab 1957 war er
an der Volksoper als Solosänger tätig und spielte hier
mehr als 90 Hauptrollen. Wichtige Partien waren u. a.
die Knusperhexe in Hänsel und Gretel, Napoleon in
Kodálys Háry Janos, Jack O’Brien in Aufstieg und Fall
der Stadt Mahagonny, Ollendorf in Der Bettelstudent,
Zsupán in Der Zigeunerbaron (Foto), Pappacoda in Eine
Nacht in Venedig, Kagler und Fürst Ypsheim in Wiener
Blut, Lambertuccio in Boccaccio, Bobinet in Pariser
Leben, Basil in Der Graf von Luxemburg, Feri Bácsi in
Die Csárdásfürstin, Fürst Populescu in Gräfin Mariza,
Doolittle in My Fair Lady, Maxl Green in der Österreichischen Erstaufführung von Show Boat und Mr. Snow
in der Deutschsprachigen Erstaufführung von Karussell. Zusätzlich übernahm der Künstler die musikalische
Leitung von Boccaccio, Die Fledermaus, Pariser Leben,
Die lustige Witwe und Der Barbier von Sevilla.
Internationale Auftritte als Sänger, Schauspieler und
Dirigent sowie eine vielseitige Tätigkeit für Fernsehen
und Hörfunk rundeten Herbert Prikopas Schaffen ab.
1986 erhielt er das Große Ehrenzeichen für Verdienste
um die Republik Österreich. Im Jahr darauf wurde er
zum Ehrenmitglied der Volksoper Wien, 2005 zum
Professor ernannt.
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Neu an der Volksoper
Leo McFall
Ildiko Babos
Der gebürtige Londoner absolvierte sein Dirigierstudium an der
Sibelius-Akademie in Helsinki und
an der Zürcher Musikhochschule.
Eine enge Zusammenarbeit ver­
bindet Leo McFall mit Bernard
Haitink, dessen Assistent er zunächst war. 2009 vertrat er Haitink
mit großem Erfolg am Pult des
Chicago Civic Orchestra. Als Gastdirigent arbeitete Leo
McFall u. a. mit dem Orchester des Maggio Musicale
Fiorentino, dem Orchestre Philharmonique de Luxembourg, der Nordwestdeutschen Philharmonie und den
Nürnberger Symphonikern. Er dirigierte eine erfolgreiche
Wiederaufnahme von The Turn of the Screw für
„Glyndebourne on Tour“ und einen Strawinsky-Abend
beim Glyndebourne Festival. Um die Förderung zeitgenössischer Musik bemüht, leitete McFall die Premiere
von Julian Philips‘ The Yellow Sofa in Glyndebourne
sowie die Uraufführungen mehrerer Kompositionen des
peruanischen Komponisten Jimmy López.
Leo McFall ist der Gewinner des Deutschen Dirigentenpreises 2015 und war Finalist des Salzburg Festival
Young Conductors Award 2014. In den vergangenen drei
Jahren hatte er die Position des Ersten Kapellmeisters
am Staatstheater Meiningen inne. Aktuelle Projekte sind
Tannhäuser und La Traviata in Meiningen, Otello und
Falstaff in Wiesbaden sowie Konzerte mit der Philharmonie Dresden und dem Musikkollegium Winterthur.
Hausdebüt: 3. Februar 2016 als Dirigent von La Traviata
Die Schauspielerin wurde
in eine ungarische Familie
im rumänischen Klausenburg hineingeboren.
Seit 1987 lebt sie in Wien.
Während der Schulzeit am
Musikgymnasium Neustiftgasse studierte sie Violine
am Konservatorium der
Stadt Wien. Sie machte an der Schauspielschule Krauss
ihr Diplom und arbeitet seit dem Jahr 2000 als freie
Schauspielerin. Sie hatte u. a. Engagements am Theater
in der Josefstadt, Theater Drachengasse, Ensembletheater, Stadttheater Walfischgasse, Volkstheater/Rote Bar,
Wald4tler Hoftheater, bei den Schlossspielen Kobersdorf
und den Komödienspielen Porcia. In letzter Zeit trat
sie u. a. auf als Linda in Woody Allens Spiel’s nochmal,
Sam! (Regie: Peter Gruber, 2013 und 2015), als Adrian
in Woody Allens Eine Mitternachts-Sex-Komödie (2015),
Viola in Shakespeares Was ihr wollt (Regie: Peter Pikl,
2014), als Babou in Matthieu Delaportes und Alexandre
de La Patellières Der Vorname (Regie: Carolin
Pienkos, 2014), Ilona in Schnitzlers Anatol (Regie:
Werner Schneyder, 2013) und Margarita in Goldonis
Herren im Haus (Regie: Peter Pikl, 2013).
Hausdebüt: 20. Februar 2016 als Komtesse in
Der Kongress tanzt
Wir gratulieren
Hans-Dieter Roser
Lotte Tobisch
zum 75. Geburtstag am 7. Jänner 2016
Roser war von 1976 bis 1982 Leiter des Direktionsbüros
am Burgtheater und von 1982 bis 1986 Vizedirektor der
Volksoper Wien. Von 1986 bis 1991 war er als Künstlerischer Betriebsdirektor an der Wiener Staatsoper tätig,
von 1991 bis 1998 in derselben Funktion an der Berliner
Staatsoper.
zum 90. Geburtstag am 28. März 2016
Die langjährige Schauspielerin des Burgtheaters und
Leiterin des Wiener Opernballs in den Jahren 1981 bis
1996 ist an der Volksoper u. a. als Maria Theresia in Die
ungarische Hochzeit und als Mrs. Pearce in My Fair
Lady aufgetreten.
Pantelis Dessyllas
zum 65. Geburtstag am 29. März 2016
Bachler war von 1996 bis 1999 Direktor der Volksoper
Wien und ist seit 1999 Ehrenmitglied des Hauses. Anschließend wurde er Direktor des Burgtheaters und ist
seit dem Jahr 2008 Intendant der Bayerischen Staats­
oper in München.
Nikolaus Bachler
zum 80. Geburtstag am 6. März 2016
Der Bühnenbildner war von 1971 bis 1997 Leiter des
Dekorationswesens der österreichischen Bundestheater.
Er schuf vor allem an der Volksoper zahlreiche Bühnenbilder.
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Der ganze Februar für Senioren: -25%
Entfliehen Sie den kalten Wintertagen und genießen Sie Volksopern-Highlights besonders
günstig: Auch 2016 steht der Februar wieder ganz im Zeichen unseres jung gebliebenen
Publikums! Seniorinnen und Senioren ab dem 60. Lebensjahr erhalten für alle Vorstellungen
25% Ermäßigung.
Der Februar zeigt die ganze Vielfalt unseres Repertoires.
Operettenfans kommen gleich mit vier Werken auf ihre
Kosten: Neben Gräfin Mariza, Die Fledermaus und Eine
Nacht in Venedig steht auch die Neuproduktion von
Der Kongress tanzt auf dem Programm. Opernfreunde
freuen sich auf La Traviata und Viva la Mamma in der
Regie von Startenor Rolando Villazón, My Fair Lady
garantiert beste Broadwayunterhaltung und Ballettfans
genießen die umjubelte Schneekönigin.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
So kommen Sie zu Ihren Karten:
An allen Vorverkaufskassen der Bundestheater und im
Internet unter www.volksoper.at bzw. ww.‌culturall.‌com
Telefonischer Kauf mit Kreditkarte: 01/513 1 513
Schriftliche Bestellung:
Volksoper Wien, Stadtbüro, Goethegasse 2, 1010 Wien
Mail: [email protected]
Fax: 01/514 44-3669
Das Oster-Abonnement: -50%
4 Karten für Vorstellungen Ihrer Wahl – 4-mal alleine oder 2-mal zu zweit in Operette, Oper oder Musical
Gültig für Vorstellungen von 20. bis 30. März 2016
Mit unserem Oster-Abonnement sehen Sie Operetten
wie Die Fledermaus, Der Kongress tanzt und Eine Nacht
in Venedig, genießen mit Fürst Igor und Die Zauber­
flöte große Oper und mit Der Mann von La Mancha ein
berührendes Musicalmeisterwerk.
So buchen Sie das Oster-Abonnement:
Erhältlich ab 1. Februar 2016 an allen Vorverkaufs­
kassen, bei telefonischem Kauf mit Kreditkarte
(01/513 1 513) sowie unter www.volksoper.at (im Warenkorb mit Aktionscode: OSTERN)
Bei Fragen zu unserem Oster-Abonnement wenden Sie
sich bitte an unsere Information: 01/514 44-3670.