Pilgerbrief zum Pilgerwochenende Oktober 2015

Pilgerbrief zum Pilgenrwochenende 1. -. 4. Oktober 2015 in Beuron
Liebe Pilgerinnen und Pilger,
nach heißen Sommertagen, die den Jakobspilgern in Deutschland, der
Schweiz, in Frankreich und besonders Spanien viel Freude geschenkt, aber auch viel
Schweiß abverlangt haben, zeigen die ersten Regensperioden im beginnenden
September den nahenden Herbstes. - Besondere Aufmerksamkeit galt
verschiedenen EinzelpilgerInnen, die sich direkt von Stuttgart nach Santiago auf den
großen Pilgerweg begaben oder von Sigmaringen nach Cahors, bzw. von Fribourg
nach Pamplona unterwegs waren. Es ist immer wieder berührend, wenn man aus der
Heimat Menschen begleitet, die das Wagnis und das große Glück des WEGES
eingehen. Oft überkommenden „Begleiter“ dann Fernweh und Sehnsucht sich selber
wieder auf den großen Weg zu machen. – Ganz anders erleben die „Flüchtlinge“
dieses Jahres ihren Weg aus der Heimat in ferne Länder, wo sie Sicherheit und ein
neues friedvolles Leben suchen. Sie erleben ihren Weg als Exodus, einen Auszug in
die Ungewißheit des Unbekannten und Gefahrvollen, hinaus in die Hoffnung auf
Gastfreundschaft und des Ankommens in einem neuen Leben bei Menschen die sich
als offen und barmherzig erweisen.
Im Neuen Testament wird berichtet, daß jede fromme jüdische
Familie mindestens einmal Jahr nach Jerusalem, insbesondere zu den religiösen
Festen pilgerte, Lk 2,41. Wir müssen sehen, daß es von Galiläa nach Jerusalem rund
80 – 100 km waren und drei Tagesreisen dauerten. Vom 13. Lebensjahr an war ein
jüdischer Junge verpflichtet die Gebote und Vorschriften des jüdischen Gesetzes zu
beachten. Nach Ex 23, 14-17; 24,23 und Dtn 16,16f. hatten jüdische Männer,
ausgenommen Greise und Kranke, zu den drei Hauptfesten des jüdischen Jahres,
Pascha, Pfingsten und Laubhüttenfest, im Tempel zu erscheinen. Dies war aber nur
für jene streng verpflichtend, die nicht mehr als eine Tagesreise weit vom Tempel
entfernt wohnten. – Neben Santiago de Compostela sind Rom als Verehrungsorte
der Apostel Petrus und Paulus und Jerusalem als Ort des Leidens, Sterbens und der
Auferstehung Jesu Christi die noch wichtigeren Ziele christlicher Pilger. Oft war es in
den letzten zweitausend Jahren aus politischen Gründen nicht möglich nach
Jerusalem zu reisen, zudem ist eine Reise dorthin mindestens doppelt so weit wie
nach Santiago. Der galiläische Fischer Jakobus hat sich bis heute eine große
Beliebtheit erhalten und gerade in den letzten 50 Jahren eine ganz neue
Anziehungskraft gewonnen.
In Beuron ist das Pilgerbüro an den Wochenenden dank der treuen
Dienste der Ehrenamtlichen zumeist besetzt, zahlreiche Auskünfte und Beratungen
werden geleistet, spannenden Pilgerberichten wird zugehört und manche
Pilgerausweise werden ausgestellt. Die Mitarbeiter trafen sich am Festtag des
Pilgerpatrons am 25. Juli zu einer schönen Pilgerei auf dem „Hegauer Jakobsweg“
von Sentenhart/ Kloster Wald nach Stockach. Am folgenden Sonntag hielt der aktive
Jakobspilger Dr. Hans Jürgen Arns/ Niederrhein unter dem Titel „Spurensuche zum
Wahren Jakob“ einen hochinteressanten Vortrag zu den politischen und
wirtschaftlichen Hintergründen im Römischen Weltreich zur Zeit Jesu und der
Missionsreisen seiner Apostel, insbesondere zu den Verhältnissen in Spanien und
seiner nordwestlichen Provinz Galizien. Hier wurden viele kleine Mosaiksteine
zusammengetragen, die sowohl die Mission des Fischers Jakobus in Spanien wie
auch seine dortige Bestattung betreffen. Eine kleine Schrift sammelt die Erkenntnisse
des Referenten und ist verbunden mit zahlreichen Bildern und Karten lehrreich und
leicht zu lesen. So kann man die legendarische Überlieferung der Überführung des
Leichnams des Jakobus aus Jerusalem (+ 44 n.Chr.) nach Galicien, seine dortige
Bestattung in einem Grab, dessen Vergessenheit und Wiederauffindens im 8.
Jahrhundert besser verstehen und annehmen. Die Schrift kann über das Pilgerbüro
Beuron günstig erworben werden.
Zuletzt möchten wir zu den Einkehrtagen für Jakobs Pilger im Kloster Beuron
vom 1. -. 4. Oktober 2015 herzlich einladen. Ab Samstag den 24. Oktober ist das
Pilgerbüro Beuron im Winterhalbjahr bis zum 19. März 2016 geschlossen. Das
traditionelle Nikolauspilgern zur Pilgerherberge Furtmühle/bei Großstadelhofen findet
am 5. Dezember statt. Näheres wird dazu noch bekanntgegeben oder kann erfragt
werden unter
Liebe Pilger wir grüßen Euch herzlich, bitten wieder einmal um
finanzielle Unterstützung für unsere Aktivitäten und wünschen ein herzliches
ULTREIA SANTIAGO.
Fr. Jakobus Kaffanke OSB
und
Evamaria Höffer
Weitere Veranstaltungen 2015
1. bis 4. Oktober Pilgereinkehrtage im Kloster Beuron
Mit Pilgereien von Beuron - verantw. Evamaria Höffer, Br. Jakobus Kaffanke OSB
Info und Anmeldung : Gästepater der Erzabtei Tel 07466 17158
Mail [email protected]
4. bis 10. Oktober Pilgerprojekt mit Evamaria Höffer -
fällt aus
Samstag 24. Oktober 2015 um 15 Uhr Schließung Pilgerbüro Beuron
Abschluß Treffen mit Rückschau und Vorplanung - Pilgerjahr 2015/16 Pilgerbüro
5. Dezember 2015 Nikolauspilgern mit Pilgerweg und Nikolausandacht sowie
Adventspunsch in der Furtmühle mit Evamaria Höffer und dem Furtmühlen Team
13 Uhr Hohenbodman/ an der tausendjährigen Dorflinde – 15 Uhr Ramsberg 17 Uhr Furtmühle Einkehr und Ausklang