PDF-Datei - in der Stadt Altenkirchen

Mit diesem Informationsblatt möchten wir Ihnen einen Einblick in unsere
Stadtgeschichte geben und laden Sie ein, die Kreisstadt Altenkirchen
näher kennen zu lernen.
Der Rundgang durch die Kreisstadt Altenkirchen beginnt in der
Stadtmitte an der evangelischen Kirche (1), erkennbar an ihrem
spitzen Turm und dem großen Engel über dem Eingang. Der Name
"Altenkirchen" kommt nicht von ungefähr: Bereits 1131 wird der Ort
urkundlich erwähnt. Die heutige Christus-Kirche ist das fünfte
Gotteshaus an diesem Ort. Nach der Zerstörung im zweiten
Weltkrieg wurde sie bis 1953 wieder aufgebaut.
Links an der Kirche vorbei führt der Weg zum Eingang der Ev.
Öffentlichen Bücherei. Dort steht der alte Grabstein (1a) der Anna Elisabetha Neuhofin aus
dem 18. Jahrhundert. Der Grabstein wurde in den 1970er Jahren bei Bauarbeiten gefunden
und stammt vom ehemaligen Friedhof, der sich früher direkt neben der Kirche befand.
Wendet sich der Betrachter um 180 Grad, sieht er einen überbauten Gang, der zur Fußgängerzone führt und an zwei breiten Stufen endet. Dort stehen zu bleiben lohnt sich,
denn auf der gegenüberliegenden Hauswand zeigt sich ein besonderes Relief (2) des
Künstlers Bernhard Kloss, der auch eines der großen Glasfenster im Kölner Dom geschaffen hat.
Über der Tür sind hier in vier Figuren die typischen Kunden der Firma Kuss zu finden,
die ein alteingesessenes Geschäft mit Haushaltswaren, Werkzeug
und vielem mehr betrieb. Im oberen Teil sind die Initialen der
damaligen Geschäftsinhaber und der bildlich dargestellte
Nachnahme zu erkennen: zwei Putten geben sich einen Kuss!
Stadt abwärts sieht man auf der linken Seite den Marktplatz (3) liegen, eingefasst von
Kastanienbäumen, einer Rundtreppe, Sitzbänken und dem Wappen-Brunnen. Zwei der
ältesten Häuser unserer Stadt lassen sich bei genauer Betrachtung erkennen: Das MarktCafé und ein Schiefer-Eckhaus (4) an der Markstraße.
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Schlendern Sie über den Marktplatz und gehen Sie um das Schiefer-Haus herum in die
liebevoll mit Blumen bestückte Wallstraße. Wenn Sie dieses Gässchen bis zum Ende hinunter gehen und sich nach rechts wenden, sehen Sie auf der linken Straßenseite die ‚Privilegierte Apotheke'(5). Nehmen Sie das schmucke alte Haus aus dem 18. Jahrhundert in
aller Ruhe in Augenschein. Es wurde unmittelbar an die ehemalige Stadtmauer gebaut
und steht unter Denkmalsschutz.
Wandern Sie die Fußgängerzone nun wieder ein Stückchen hoch und biegen Sie in Höhe
des Marktplatzes links in die Kirchstraße ein. An der evangelischen Kirche vorbei folgen
Sie der hohen Steinmauer, welche entlang der Durchgangsstraße den Verlauf der ehemaligen Stadtmauer aufnimmt, die 1945 im Krieg zerstört wurde. Am Ende des Gehweges
geht es durch das "Gänsepförtchen" (6) wieder zum Schlossplatz.
Wenn man weiß, dass es zur damaligen Zeit hier keine Straße,
sondern nur eine Böschung hinab zum Quengelbach gab, kann
man sich leicht vorstellen, wie hier die Gänse der Grafenfamilie
durch das Pförtchen zum darunter liegenden Weiher (heutiger
Park- und Festplatz "Weyerdamm") getrieben wurden.
Nach einigen Schritten liegt links der große Schlossplatz (7). Ganz
rechts, nur ein paar Meter vom Betrachter entfernt, steht das
Flammenmal des Künstlers Erwin Wortelkamp zum Gedenken an die Zerstörung der
jüdischen Synagoge am 9. November 1938.
Auf dem ‚Schlossplatz' erinnert nur noch der Name an das Schloss der Grafen von Sayn,
die eher in Hachenburg residierten. Dadurch verfiel das Altenkirchener Gebäude. 1862
wurde der größte Teil abgerissen. Als letztes verschwand das ehemalige ‚Salzmagazin')
das noch bis 1950 als Volksschule genutzt wurde.
Überqueren Sie den Platz und gehen Sie links vom Schlosscafe in die Saynstraße. Wenige
Meter hinter dem zentral stehenden Straßenbaum geht es rechts durch eine Gebäudefront
hindurch. Bleiben Sie am Ende der Passage stehen, dann sehen Sie links die Reste der historischen Stadtmauer (8) aus dem 14. Jahrhundert. Nach diesem kleinen Abstecher gehen
Sie wieder zurück und gelangen auf geradem Weg zur Ludwig-Jahn-Straße.
Nun geht es ein Stückchen bergan und Sie kommen in die Frankfurter Straße. Bitte überschreiten Sie vorsichtig die Straße und gehen nach rechts, bis Sie auf
der teils als Parkplatz genutzten Fläche zu einer Bodenplatte nahe
dem Bürgersteig gelangen. Hier stand die ehemalige jüdische
Synagoge (9), die in der Nacht zum 9. November 1938 zerstört wurde.
Außer dieser Platte ist ein weiteres Bodendenkmal zu erkennen: Im
Bürgersteig sind sieben Felder mit weißen Kreuzen markiert. Sie
erinnern an die sieben Todsünden, die dem Menschen innewohnen.
Die Anbringung auf dem Bürgersteig mahnt jeden, der darüber geht,
an die jüdischen Mitbürger und ihre Rechte, die mit Füßen getreten
wurden.
Weiter stadtauswärts führt Sie die Frankfurter Straße am alten Finanzamt vorbei und
dann links die Karlstraße hoch.
Nach ca.70 m verläuft links ein schmaler Gehweg wieder zur Stadt zurück. Dies ist das
"Postwegelchen" (10). Bis 1836 war die Hauptpoststelle nicht in der Stadt selbst, sondern
im Ort Gieleroth. Kurierdienste erfolgten durch diese Gasse mittels Postreiter.
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Durchschreiten Sie das Wegelchen bis zum Gesundheitsamt (gelbes Haus) und gehen Sie
dann rechts hinauf zur Parkstraße, wo Sie genau auf den Haupteingang der Kreisverwaltung Altenkirchen treffen. Eine Büste von Friedrich Wilhelm Raiffeisen erinnert hier an
den bekannten Reformer, der im Kreis Altenkirchen aufgewachsen ist und Ortsbürgermeister von Weyerbusch und Flammersfeld war.
Das Verwaltungsgebäude des Kreises zeigt in der baulichen Geschichte auch die wachsende Bedeutung Altenkirchens:
Grundsteinlegung 1887, Erweiterung 1892, 1932
Vorbau mit Säulen und Schriftzug
"Kreisständehaus" (11), Zerstörung im Krieg und
Wiederaufbau, Erweiterungen 1971 und 2004 .
Gegenüber dem Kreisständehaus gelangt man nun
zum Rathaus (14) der Verbandsgemeinde
Altenkirchen. 1980 erbaut, steht es an der Stelle des alten
Rathauses. Davon zeugt noch der Dachreiter auf dem jetzigen Gebäude sowie das
Stadtwappen rechts vom Eingang. Der Brunnen im Innenhof stellt heimische Berufe der
Vergangenheit dar: die Bauersfrau auf einem Kuhkopf, den Fuhrmann auf einem Pferdekopf und den Bergmann auf einem Ziegenkopf (‚Bergmannskuh').
Die beiden Verwaltungsgebäude gehören zum so genannten ‚Regierungsviertel', zu dem
auch das gegenüber sichtbare Amtsgericht (12), das Forstamt und die Kreismusikschule
(13) zu zählen sind. Das Arbeitsamt, das Finanzamt sowie die Polizeidienststelle sind ebenfalls über die hier abgehende Hochstraße zu erreichen.
Neben dem Rathaus steht die katholische Sankt Jakobus Kirche
(15), die sich seit 1853 an diesem Platz befindet. Allerdings
wurde auch sie 1945 ein Opfer der Bomben und wurde 1950
mit anderer Himmelsausrichtung neu aufgebaut.
Auf unserem Weg zurück zum Schlossplatz sehen wir rechts
von der Ampelkreuzung die Stadthalle (16) von Altenkirchen, in
der auch das Kino und eine Kegelbahn untergebracht sind.
Etwas abseits vom Rundgang, aber ebenfalls einen Besuch wert, sind der ehemalige jüdische Friedhof (17) sowie die beiden Naherholungsbereiche: der Parc de Tarbes, benannt
nach der französischen Partnerstadt Altenkirchens, und das naturnahe Wiesental im Süden der Stadt.
Ich wünsche Ihnen einen erlebnisreichen Stadtrundgang und einen
schönen Aufenthalt in unserer Stadt.
Ihr Stadtbürgermeister
Weitere Informationen zur Stadt und zur Buchung von Stadtführungen
erhalten Sie auf unserer Homepage: www. vg-altenkirchen.de
oder über die Tourist Information (02681/85-0)
Rathausstr. 13, 57610 Altenkirchen
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