Pressemitteilung "Drohenden Wohlstandsverlust vermeiden"

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Presse
Drohenden Wohlstandsverlust vermeiden
 Alterung lässt Deutschland, Großbritannien, USA und Japan bis zu 20
Prozent ihrer Arbeitskräfte verlieren
 Wohlstand könnte 15 Prozent schrumpfen
 Flexiblere Arbeitsmärkte für Frauen, Ältere und Migranten erforderlich
Der demographische Wandel erfasst die Industrienationen mit voller Wucht. Bis zum Jahr
2035 wird die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland, Großbritannien, den USA und Japan
um bis zu 20 Prozent zurückgehen. Damit einhergehend könnte der Wohlstand der
Bevölkerung, gemessen am Pro-Kopf-Einkommen, um bis zu 15 Prozent sinken.i Zu diesen
Erkenntnissen kommen die Experten von Allianz International Pensions. „Diesen
Wohlstandsverlust können wir vermeiden, wenn wir heute die richtigen Konsequenzen
ziehen“, sagt Brigitte Miksa, Leiterin des Experten-Teams.
Deutschland trifft es am härtesten
Am stärksten zeigt sich der alarmierende Trend in Deutschland. In 20 Jahren werden hier
sieben Millionen Erwerbstätige fehlen, das sind ein Fünftel aller Beschäftigten. Nur wenig
schwächer werden die Folgen des demographischen Wandels in Japan sein. Die Zahl der
Berufstätigen schrumpft dort bis 2035 um 15 Prozent. Selbst Industrieländer mit einer noch
vergleichsweise jungen Durchschnittsbevölkerung werden leiden, etwa die USA. Sie dürften
bis 2035 sieben Millionen Werktätige verlieren, das sind fünf Prozent aller Beschäftigten. In
Großbritannien dagegen fällt der Rückgang mit etwa zwei Prozent moderater aus, hier
bekommen die Frauen im Schnitt mehr Kinder.
Deutschland droht als einem der am schnellsten alternden Länder der Welt bis 2035 ein
Wohlstandsverlust von 15 Prozent, den USA und Großbritannien jeweils etwa zehn Prozent.
Japan erwartet ähnliche Wohlstandsverluste wie Deutschland, allerdings leicht zeitversetzt
erst im Jahr 2045.
Drei Stellschrauben: Länger arbeiten, flexibler arbeiten, Einwanderung
Die betroffenen Länder haben aus Sicht von Demografie-Expertin Miksa drei Möglichkeiten,
die Auswirkungen des Alterungsprozesses auf das Einkommen zu mildern: „Die Menschen
könnten länger arbeiten oder es gelingt, ihre Produktivität zu steigern. Dies wird heute zum
Beispiel schon in Japan durch den verstärkten Einsatz von Robotern praktiziert. Drittens
können Anreize bestimmte Gruppen motivieren, wieder oder mehr zu arbeiten, zum Beispiel
Frauen, ältere Menschen und Einwanderer. So könnten wir ein flexibles Renteneintrittsalter
einführen, statt an einem starren festzuhalten.“
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So hat International Pensions unter anderem ausgerechnet, was es für die Volkswirtschaft
bedeuten würde, wenn Frauen bis 2030 so häufig erwerbstätig sind wie Männer heute:
Demnach würde die Erwerbsbevölkerung bis zum Jahr 2022 um zwei Millionen Personen
steigen. Dadurch könne der demografiebedingte Verfall des Wohlstands aufgehalten
werden: Zwar würde das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf langfristig weiter sinken, allerdings
erst nach 2024. Ohne die zusätzliche Erwerbsarbeit unter Frauen könne es bereits ab dem
kommenden Jahr sinken.
Gesellschaft muss umdenken
Miksa hält ein gesellschaftliches Umdenken für notwendig: „Wir haben gute
Voraussetzungen geschaffen, mit denen wir den Arbeitsmarkt, die sozialen
Sicherungssysteme und die Ausbildungsinstitutionen auf eine stark alternde Bevölkerung
vorbereiten. Aber wir nutzen sie nicht ausreichend. Dazu trägt die in vielen Unternehmen
immer noch stark ausgeprägte Orientierung an jungen Hochqualifizierten bei.
Laufbahnprofile mit systematischer Weiterentwicklung für die Generation 50+ gibt es bisher
nur dort, wo der Nachwuchs jetzt schon ausbleibt.“
Die Zeit drängt. Schon heute kommt in Deutschland auf je drei Menschen im erwerbsfähigen
Alter eine Person über 65. 2035 müssen weniger als zwei Erwerbstätige für einen Rentner
sorgen. Andere Nationen stehen vor ähnlichen Problemen. In den USA sinkt die Zahl der
Beschäftigten derzeit besonders schnell, weil sich dort die Baby-Boomer-Generation der
50er Jahre zur Ruhe setzt (Baby, it’s Over: The Last Boomer Turns 50).
Über die wirtschaftlichen Folgen der Alterung ist inzwischen auch der Internationale
Währungsfonds besorgt. In seinem „World Economic Outlook“ warnt er, dass das Wachstum
in den entwickelten Ländern durch die demografische Entwicklung zwischen 2015 und 2020
von 2,25 auf 1,6 Prozent sinkt.
München, 09. Juli 2015
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Foto: Brigitte Miksa (© Allianz) – Abdruck honorarfrei
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sich auf 104,6 Milliarden Euro.
Dieser Geschäftserfolg mit Versicherungs-, Asset Management- und Assistance-Dienstleistungen fußt
zunehmend auf dem Kundenbedarf nach krisenfesten Finanzlösungen für die alternde Gesellschaft und die
Herausforderungen des Klimawandels. Transparenz und Integrität sind wesentliche Elemente einer
nachhaltigen Unternehmensführung der Allianz SE.
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Unter der Annahme, dass die Produktivität pro Kopf sowie die Beschäftigungsrate konstant bleiben.
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