Aktuelle Ausgabe

UBS Trade & Export Finance
Ausgabe Winter 2015/2016
Insight
Inhalt
02
Die neuen SERV-Richtlinien
05
Der Fabrikationskredit –
vielseitig anwendbar
08
10
epimedical (Switzerland) AG
– mit höchster Qualität
und der richtigen Finanzierungslösung auf globalem
Wachstumspfad
UBS – Ihr Partner in der
Exportfinanzierung
Die neuen SERV-Rahmen­
bedingungen bieten
Schweizer Exporteuren
mehr Spielraum
Ab Januar 2016 treten die Änderungen der SERVRahmenbedingungen in Kraft. Damit wird
sichergestellt, dass Schweizer Unternehmen in ihren
Exportgeschäften weiterhin wirkungs­voll unterstützt
werden. Vor allem kleineren und mittleren Firmen
bieten die Reformen zusätzliche Unterstützung durch
die SERV.
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2 Ausgabe 2 / 2015 – Insight
Fortsetzung
Das 2014 revidierte SERV-Gesetz und
die in diesem Jahr beschlossenen
Änderungen in der Verordnung über
die Schweizerische Exportrisikoversicherung treten am 1. Januar 2016
gemeinsam in Kraft. Welche Neuerungen damit einhergehen und was diese
für Schweizer Exporteure bedeuten,
wird im Folgenden erklärt.
Fabrikationskreditversicherung
und Bondgarantiedeckung
unbefristet
Die Fabrikationskreditversicherung und
die Bondgarantiedeckung der SERV
wurden als befristete Massnahmen im
Jahr 2009 im Zuge der Finanz- und
Wirtschaftskrise dem Leistungskatalog
der SERV hinzugefügt. Beide Produkte
haben sich in der Praxis bewährt und
der Exportwirtschaft in schwierigen
Zeiten gute Unterstützung geleistet.
Die anhaltend starke Nachfrage nach
diesen Produkten sowie die weiterhin
angespannte Wirtschaftslage haben
dazu geführt, dass beide Produkte ab
2016 fest ins SERV-Gesetz aufgenommen und unbefristet angeboten werden. Die Fabrikationskreditversicherung und die Bondgarantiedeckung
sind somit künftig fester Bestandteil
der SERV-Palette.
Lieferantenkredite werden vor allem
von kleineren und mittleren Unternehmen nachgefragt, deren Geschäfte in
der Regel deutlich unter einem Lieferwert von 10 Millionen Franken liegen.
Um diese Unternehmen nicht zu
benachteiligen, ist nach wie vor eine
Deckung bis zu 95% möglich. So
verbleibt der Selbstbehalt des
Versicherungsnehmers bei 5%.
Per 1. Januar 2016 ändern sich
die Deckungssätze (siehe Tabelle).
Deckungszukäufe sind für den Exporteur kostenlos; es fällt keine zusätzliche Versicherungsprämie an.
Eine Erhöhung des Deckungssatzes
bei der Fabrikationskreditversicherung
kann beispielsweise dann gerechtfertigt sein, wenn die Bank im Rahmen
Deckungssätze ändern und
Zukauf von Deckung möglich
Der übliche SERV-Deckungssatz
beträgt aktuell 95%; beim Versicherungsnehmer verbleiben 5% Selbstbehalt. Die Bondgarantie wird heute im
Deckungsumfang von 100% ohne
Selbstbehalt gesprochen.
Bei der Fabrikationskreditversicherung und der Bondgarantie
werden die Deckungssätze gesenkt.
In begründeten Fällen können sie
aber durch Zukauf erhöht werden.
Neue SERV-Deckungssätze
bisher
neu ab
1.1.2016
Deckung
Selbst­
behalt
Deckung
95%
5%
95%
5%
–
Fabrikationskredit- 95%
versicherung
5%
80%
20%
95%
Bondgarantiedeckung
0
90%
10%
100%
Lieferantenkreditversicherung
100%
Selbstbehalt
Zukauf
möglich bis
Ausgabe 2 / 2015 – Insight 3
der Kreditsprechung vom Exporteur
Sicherheiten verlangt, die dieser nicht
bringen kann.
Selbstbehalt kann zur Risikoabsicherung beim Fabrikationskredit eingesetzt werden
Kann der Exporteur keine oder nicht
genügend Sicherheiten für den ungedeckten Teil eines Fabrikations­kredits
stellen, hat die finanzierende Bank
neu die Möglichkeit, lediglich den versicherten Teil des Kredits auszuschütten und den Betrag in Höhe des
Selbstbehalts sicherzustellen. Diese
Neuregelung lässt sich am besten
anhand eines Beispiels veranschaulichen (siehe Box nebenan).
Schweizerische Wertschöpfung –
mehr Handlungsspielraum
Die Internationalisierung der Wertschöpfungskette von Schweizer Unternehmen setzt sich stetig fort. Um
wettbewerbsfähig zu bleiben, kommen viele Schweizer Unternehmen
nicht umhin, Teile ihrer Wertschöpfungskette ins Ausland zu verlagern
oder die für die Produktion benötigten
Rohmaterialien sowie Halb- und Fertigfabrikate von ausländischen Lieferanten zu beziehen. Die Aufwertung
des Schweizer Frankens in den Jahren
2011 und 2015 hat diesen Trend verstärkt.
Um den Absicherungsbedürfnissen
der Schweizer Exporteure in einem
zunehmend internationalen Kontext
gerecht zu werden, gelten ab 2016
zwei grundlegende Neuerungen, die
es erlauben, mit dem Begriff der
schweizerischen Wertschöpfung flexibler umzugehen. Die Regelung,
wonach Exportlieferungen einen
schweizerischen Wertschöpfungsanteil
von mindestens 50% enthalten müssen, bleibt grundsätzlich bestehen.
Beispiel zum Fabrikationskredit
Zur Vorfinanzierung eines Exportgeschäfts benötigt die XY AG in der Schweiz
von ihrer Bank einen Fabrikationskredit in der Höhe von CHF 1 000 000.
Die Bank ist nicht in der Lage, diese Finanzierung ohne Sicherheiten zu
gewähren. Darum steht bei der Schweizerischen Exportrisikoversicherung
(SERV) das Instrument der Fabrikationskreditversicherung für Banken zur
Verfügung.
Die Bank beantragt und erhält von der SERV eine Fabrikationskreditdeckung.
Der Deckungssatz beträgt 95%. Damit sind für die finanzierende Bank
CHF 950 000 durch die SERV gedeckt, für den Fall, dass der Exporteur den
Kredit nicht zurückzahlt. Der Selbstbehalt von CHF 50 000 verbleibt als
ungedecktes Restrisiko bei der Bank. Da im vorliegenden Fall der Exporteur
keine Sicherheiten stellen kann und seine Bank den Selbstbehalt nicht tragen
möchte, wird folgendermassen verfahren: Die Bank zahlt nur CHF 950 000
an den Exporteur aus. Die nicht ausbezahlten CHF 50 000 werden auf einem
gesperrten Konto zurückbehalten.
Diese Lösung bringt sowohl Vorteile für den Schweizer Exporteur als auch
für seine Bank. Der Exporteur erhält sein Exportgeschäft zu 95% von seiner
Bank vorfinanziert und muss keine zusätzlichen Sicherheiten bringen. Seine
Bank kann für das Exportgeschäft auch bei höheren Risiken, bei denen sie
den Selbstbehalt selbst nicht auf ungedeckter Basis übernehmen kann, einen
massgeschneiderten Kredit zur Verfügung stellen.
Der Fabrikationskredit wird vom Exporteur mittels der Einnahmen aus dem
Exportgeschäft bei seiner Bank getilgt.
Die Internationalisierung der Wertschöpfungskette von Schweizer
Unternehmen setzt sich stetig fort.
Hinzu kommen folgende Neuerungen:
• Neu
wird der Anteil der schweizeri-
schen Wertschöpfung im Verhältnis
zum tatsächlichen SERV-gedeckten
Risiko berechnet. Bisher erfolgte die
Berechnung im Verhältnis zum
gesamten Auftragswert. Damit fliessen beispielsweise nicht gedeckte
An- und Zwischenzahlungen und
das Restrisiko von 5% nicht mehr in
die Berechnung ein. Da der effektiv
versicherte Betrag stets geringer ist
als der Auftragswert, reduziert sich
der für eine SERV-Deckungszusage
erforderliche betragsmässige
schweizerische Wertschöpfungsanteil.
• E s wurden Ermessensregeln für die
SERV geschaffen. Diese bieten der
SERV mehr Flexibilität in der
Deckungsvergabe und in der Bewilligung von Ausnahmefällen. Den
Ermessensregeln liegen definierte
Beurteilungskriterien zugrunde. Sie
ersetzen die aktuelle Ausnahmeklausel, welche schon heute
Deckungen für Exportgeschäfte mit
einem schweizerischen Wertschöpfungsanteil von weniger als 50%
zulässt.
4 Ausgabe 2 / 2015 – Insight
Kriterien für die Versicherung von
Geschäften mit tieferer
schweizerischer Wertschöpfung
Die SERV weist darauf hin, dass die
Liste der Beurteilungskriterien bewusst
nicht abschliessend ist. Man will auf
sich verändernde Wirtschaftsverhältnisse, denen sich Schweizer Exporteure künftig stellen müssen, reagieren können. Damit verfügt die SERV in
der Praxis über einen erweiterten
Handlungsspielraum bei der Bestimmung des schweizerischen Wertschöpfungsanteils im Einzelfall.
•U
mfang des schweizerischen
Wertschöpfungsanteils am
gesamten Exportumsatz
innerhalb einer Periode
Weisen sämtliche Exportgeschäfte
eines Unternehmens innerhalb einer
bestimmten Periode – zum Beispiel
in einem Jahr − durchschnittlich den
erforderlichen schweizerischen
Wertschöpfungsteil auf, können
auch einzelne Exportgeschäfte mit
einem geringeren schweizerischen
Wertschöpfungsanteil eine
Deckungszusage von der SERV
erhalten.
•H
erkunft der erfolgsrelevanten
Leistungen des Exportgeschäfts
Als erfolgsrelevant gelten das technologische Kernstück respektive die
Schlüsselkomponenten des Exportgeschäfts oder andere Know-howintensive Teile (zum Beispiel Engineering, Planungs- oder Design- und
Serviceleistungen). Aber auch Forschungs- und Entwicklungsleistungen (F&E), die in das Exportgeschäft
fliessen, gehören dazu. Finden die
Erbringung und die Entwicklung dieser Leistungen in der Schweiz statt,
werden sie dem erforderlichen
schweizerischen Wertschöpfungsteil
angerechnet und stellen ein Qualifikationskriterium für eine SERV-Deckung dar.
•E
xport neuentwickelter
Produkte oder Erschliessung
neuer Märkte mit dem
Exportgeschäft
Als besonders förderungswürdig
gelten Exporte von neu entwickelten
Produkten und die Erschliessung
neuer Märkte. Dasselbe gilt für neue
Technologien, die beispielsweise
besonders umweltfreundlich sind,
oder Projekte, die einen positiven
Einfluss auf die Umgebung im
Importland haben. Diese werden
nach Möglichkeit von der SERV
unterstützt, unter Umständen auch
bei vergleichsweise geringer
schweizerischer Wertschöpfung.
Fazit:
Mit den neuen Rahmenbedingungen
der SERV erhalten Schweizer Unternehmen bei ihren Exportgeschäften
weiterhin eine adäquate Unterstützung. Die Neuerungen erweitern den
Handlungsspielraum der SERV und
schaffen mehr Flexibilität bei der Sprechung von Deckungen. Vor allem der
breiter gefasste Begriff des schweizerischen Wertschöpfungsanteils lässt
mehr Einzelfälle zu. Es ist davon auszugehen, dass die SERV künftig noch
mehr Exportgeschäfte versichern
kann. Insbesondere kleinere und mittlere Exporteure, aber auch junge
Unternehmen, die erst zu exportieren
beginnen, erhalten vermehrt Zugang
zu den Dienstleistungen der SERV.
UBS als Bank für exportorientierte
Unternehmen begrüsst die neuen
Rahmenbedingungen der SERV und
den damit einhergehenden erweiterten Ermessensspielraum der SERV. Wir
sehen weiterhin gute Möglichkeiten,
die Exportwirtschaft mit der benötigten Liquidität zu unterstützen. In
enger Zusammenarbeit mit der SERV
bieten wir Schweizer Exporteuren entlang ihrer Wertschöpfungskette verschiedenste Exportfinanzierungen und
Absicherungslösungen an.
Generell gilt zu beachten, dass die
SERV jedes Projekt einzeln prüft und
von Fall zu Fall über die Deckungsmöglichkeiten entscheidet. Dabei
spielt auch immer das zu übernehmende Länder- und Projektrisiko eine
Rolle. Je geringer diese Risiken sind,
desto eher dürften vermutlich auch
Projekte mit vergleichsweise wenig
schweizerischer Wertschöpfung eine
Deckung erhalten.
Weiterführende Informationen
und Links:
Zu den neuen SERV-Rahmenbedingungen
http://www.serv-ch.com/organisation/thema/detail/article/teilrevision-des-serv-gesetzes/
https://www.admin.ch/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-57649.html
Zu UBS Trade & Export Finance
https://www.ubs.com/ch/de/swissbank/unternehmen/finanzierung/trade_exportfinance.html
Ausgabe 2 / 2015 – Insight 5
Der Fabrikationskredit –
vielseitig anwendbar
Fabrikationskredite können in unterschiedlichen
Geschäftssituationen eine optimale Finanzierungslösung
bieten. Es gibt sie in den verschiedensten Varianten.
Nachfolgend werden einige typische Anwendungen und
Strukturen kurz erklärt.
Late Start-ups und
Neugründungen
Firmen im Late-Start-up-Stadium und
solche, die neu gegründet wurden,
gehören zur klassischen Zielgruppe für
SERV-gedeckte Fabrikationskredite. Für
diese Unternehmen stellt die Vorfinanzierung eines Exportprojekts oft ein
Problem dar. Da die Gründung noch
nicht lange zurückliegt, konnten in der
Regel keine ausreichenden Reserven
erwirtschaftet werden und verfügbare
Mittel wurden grösstenteils in den Firmenaufbau oder die Produktentwicklung investiert. Erhält eine solche Firma
den ersten grösseren Auftrag, stellt
sich die Frage nach einer passenden
Finanzierung. Oft kann die finanzierende Bank aufgrund von mangelnden
Erfahrungswerten und fehlenden, aussagekräftigen Jahresabschlüssen keinen Blankokredit zur Verfügung stellen. Zudem ist der Exporteur meist
nicht in der Lage, zusätzliche Sicherheiten zu stellen, die die Bank für den
Kredit verwenden könnte.
In dieser Situation bietet die SERVFabrikationskreditdeckung die nötige
Kreditsicherheit für die Bank und
ermöglicht es ihr, dem Exporteur
einen projektbezogenen Kredit zu
sprechen.
6 Ausgabe 2 / 2015 – Insight
Grossprojekte
Eine ähnliche Situation liegt vor, wenn
ein Exporteur mit einem aussergewöhnlich grossen Projekt konfrontiert
ist. So kommt es speziell im exportbezogenen Projektgeschäft vor, dass ein
einzelner Auftrag den Rahmen der
üblichen Geschäfte deutlich übertrifft
oder gar sprengt. Dies trifft dann
meist auch auf die Finanzierungssituation zu, die für den Exporteur ein Problem darstellen kann.
In dieser Konstellation kann ein massgeschneiderter Kredit mit SERVDeckung eine geeignete Lösung sein,
um die Vorfinanzierung des Projekts
sicherzustellen.
Firmen in schwieriger finanzieller
Situation oder mit ausgewiesenen
Bilanzverlusten
Die letzten Jahre haben der Schweizer
Exportwirtschaft einiges abverlangt.
Viele Firmen haben trotz langjährigem
Bestehen hart zu kämpfen. Die Jahresabschlüsse und freien Cashflows, die
der Bank im Normalfall als Anhaltspunkt für eine Schuldentragfähigkeit
dienen, sehen entsprechend negativ
aus. An einen Cashflow-basierten Kredit ist in einer solchen Situation nicht
zu denken. Da die Risikoeinschätzung
der Bank in der Regel grösstenteils auf
Jahresabschlüssen basiert, besteht
wenig bis gar kein Spielraum für einen
Kredit.
In diesem Fall bietet sich die Chance,
bei der SERV eine Versicherungsdeckung zu beantragen zur Sicherung
eines Fabrikationskredits. Mit diesem
kann das Projekt vorfinanziert werden.
Finanziert der Exporteur einzelne
Projekte über einen SERV-gedeckten
Fabrikationskredit, werden seine
Limiten nicht beansprucht.
Optimierung der Kreditlimiten
Revolvierende Fabrikationskredite
Auch wenn der Exporteur bereits über
Kreditlimiten bei seiner Bank verfügt,
kann ein SERV-gedeckter Fabrikationskredit eine sinnvolle Ergänzung sein.
Finanziert der Exporteur einzelne
Projekte über einen SERV-gedeckten
Fabrikationskredit, werden seine
Limiten nicht beansprucht. Diese kann
er für andere Zwecke nutzen und
sich damit zusätzliche Liquidität verschaffen. Je nach Risikoeinschätzung
und Kreditpreis kann es unter Umständen günstiger sein, einen SERVgedeckten Fabrikationskredit zu
nutzen, anstatt eine Erhöhung oder
Erweiterung der Limite bei der Bank
zu beantragen.
Einige Exportgeschäfte bestehen nicht
nur aus einer einzigen Lieferung und
einer abgrenzbaren Zahlung, sondern
sehen diverse Teillieferungen und Teilzahlungen über einen längeren Zeitraum vor. So gibt es neben Einzelbestellungen auch Rahmenbestellungen.
Diese werden in der Regel über einen
längeren Zeitraum, zum Beispiel mehrere Jahre, abgewickelt. Für diesen Fall
stellt die Bank dem Exporteur eine
SERV-versicherte Kreditlimite über die
gesamte Laufzeit des Projekts zur Verfügung. Im Rahmen des Projekts kann
der Kredit flexibel benutzt werden. Es
erfolgen diverse Ein- und Auszahlungen gemäss dem Zahlungsstrom des
Wichtige Voraussetzungen
• Projektbezogenheit
Ein SERV-gedeckter Fabrikationskredit muss immer im Zusammenhang mit
einem bestimmbaren Exportprojekt stehen. Die Mittelverwendung ist strikt
auf das zugrunde liegende Exportprojekt beschränkt. Innerhalb des
Projekts können sowohl direkte Kosten (Unterlieferanten, Materialkosten
usw.) als auch indirekte Kosten (Personal- und Abwicklungskosten) über
den Fabrikationskredit bezahlt werden. Voraussetzung ist, dass die Kosten
dem Exportprojekt in irgendeiner Weise zugeordnet werden können.
•SERV-versichertes Grundgeschäft
Eine weitere Voraussetzung der SERV für die Erteilung einer Kreditdeckung
an die Bank ist, dass auch das Grundgeschäft bei der SERV versichert wird.
Dies kann beispielsweise über eine Fabrikationsrisikodeckung erfolgen. Die
Fabrikationsrisikodeckung versichert dem Exporteur die Selbstkosten über
die gesamte Fabrikationsphase bis zur Lieferung.
Deckungskombinationen
In vielen Fällen bietet es sich an, einen Fabrikationskredit mit anderen
Versicherungsdeckungen oder Finanzierungsinstrumenten zu kombinieren.
Häufige Konstellationen sind zum Beispiel, dass der Fabrikationskredit aus
Erlösen eines Akkreditivs oder einer Lieferantenkreditfinanzierung bedient wird.
Ausgabe 2 / 2015 – Insight 7
Da Unterlieferanten auf indirekte Weise
zum schweizerischen Export beitragen,
wird auch ihnen die Möglichkeit für eine
SERV-Fabrikationskreditdeckung gewährt.
Projekts. Auszahlungen gehen an den
Exporteur, damit dieser die Fertigung
seiner Lieferung finanzieren kann; Einzahlungen erfolgen durch den ausländischen Käufer in Form von Zahlungen
an den Exporteur. Kreditbenutzungen
für weitere Liefertranchen und die teilweise Tilgung des Kredits durch Teilzahlung des Käufers wechseln sich im
Rhythmus des Projekts ab. Die revolvierende Benutzung des Kredits muss
bei der SERV explizit beantragt werden und bedarf ihrer Zustimmung.
UBS hat für diesen Geschäftsfall
eine Vorreiterrolle eingenommen und
als eine der ersten Banken bei der
SERV im Frühjahr 2015 einen An­trag
auf eine Fabrikationskreditversicherung für einen Unterlieferanten eingereicht. Der Antrag wurde genehmigt,
das Projekt konnte abgewickelt
werden und der Unterlieferant erhielt
einen massgeschneiderten Kredit
zur Vorfinanzierung seiner Lieferungen an den eigentlichen Exporteur.
Fabrikationskredite über UBS
Fabrikationskredite für
Unterlieferanten
Es gibt eine Vielzahl an Schweizer
Firmen, die kein Auslandsgeschäft
betreiben, deren Waren oder Dienstleistungen aber als Teil eines anderen
Produkts letztendlich dennoch exportiert werden. Da diese Unterlieferanten auf indirekte Weise zum schweizerischen Export beitragen, wird auch
ihnen die Möglichkeit für eine SERVFabrikationskreditdeckung gewährt.
Besteht bei einem Unterlieferanten ein
Kreditbedürfnis, welches im Zusammenhang mit einem direkten Exportgeschäft des Kunden steht, kann
grundsätzlich ein SERV-Antrag gestellt
werden. Unterlieferanten wird so
ermöglicht, mittels eines Fabrikationskredits ihre Produktion zu finanzieren,
ohne direkt in den Export an den ausländischen Käufer involviert zu sein.
UBS begleitet Exporteure aus unterschiedlichen Industriebereichen. Wir
beraten viele Unternehmen aus dem
Maschinen- und Anlagenbau sowie
der Metall- und Elektroindustrie. Auch
Exporteure aus der Medizin- und
Umwelttechnik oder der Uhrenindustrie nutzen SERV-gedeckte Fabrikationskredite über UBS. Ein weiterer
grosser Teil an Projektanfragen stammt
aus dem Bereich der Ingenieurdienstleistungen und dem Projektplanungsbereich. Bei diesen Projekten
ist meistens auch ein Exporteur aus
den klassischen Maschinen-, Elektround Metallindustrien involviert.
Die Kreditbeträge variieren in der
Regel je Projekt zwischen rund 75 000
und 15 Millionen Franken. UBS bietet
Fabrikationskredite in den Währungen
CHF, EUR und USD an.
Weitere Informationen
Informationen zu den Exportfinanzierungslösungen von UBS erhalten Sie unter:
https://www.ubs.com/ch/de/swissbank/unternehmen/finanzierung/trade_exportfinance/exportfinanzierung.html
Factsheets:
Exportfinanzierungen mit SERV-Deckung
SERV-gedeckter Fabrikationskredit
8 Ausgabe 2 / 2015 – Insight
epimedical (Switzerland AG) −
mit höchster Qualität und der richtigen
Finanzierungslösung auf globalem
Wachstumspfad
epimedical (Switzerland) AG, gegründet 2010, produziert
hochwertige medizinische Implantate und chirurgische
Instrumente für die Traumatologie und Orthopädie.
Das Unternehmen fokussiert sich insbesondere auf Implantate (Platten und
Schrauben) für grosse Knochen sowie
die dazugehörigen Instrumente. Das
Produktangebot der epimedical bietet
Chirurgen ein abgerundetes Produktportfolio, mit dem die häufigsten Knochenbrüche behandelt werden können.
Dabei steht eine kompromisslos hohe
Qualität der Implantate, Schrauben und
Werkzeuge im Vordergrund. Diese
Strategie zahlt sich aus − das Unternehmen liefert seine qualitativ hochwertigen Spitzenprodukte mit Swiss Label
an Kunden in der ganzen Welt.
Hightech-Produkte von höchster
Qualität
Die Implantate der epimedical durchlaufen im Produktionsprozess verschiedene Schritte: Angefangen beim Rohmaterial (spezielle Titanlegierung),
über die CNC-Fräsung bis hin zur
Oberflächenbehandlung und der sterilen Verpackung der Produkte müssen
strenge Qualitätsstandards eingehalten werden. Der eigentlichen Produktion gehen diverse Engineerings- und
Planungsschritte voraus, die zusammen mit fachkundigen Spezialisten
und Chirurgen erarbeitet werden.
«Insbesondere im Bereich der Aussenhandelsfinanzierung ist UBS für uns
die klare Nummer eins auf dem Schweizer
Bankenplatz.»
Lorenzo Zoccoletti, Präsident des Verwaltungsrats der epimedical (Switzerland) AG
Nicht nur bei jedem einzelnen Produktionsschritt müssen bestimmte Qualitätsstandards erfüllt sein, auch der kleinste
Teilprozess sowie alle Unterlieferanten
unterliegen strengen Zertifizierungsrichtlinien. Ebenso muss das fertige
Produkt entsprechend zertifiziert sein,
um in den Verkauf zu gelangen. Vom
ersten Entwurf bis zum verkaufsfertigen Produkt ist es ein weiter Weg.
Ausgabe 2 / 2015 – Insight 9
«Wir konnten sowohl bei UBS als auch
bei der SERV auf erfahrene Spezialisten
zählen, die uns bei allen Finanzierungsbelangen des Projekts gut unterstützt und
begleitet haben.»
Lorenzo Zoccoletti, Präsident des Verwaltungsrats der epimedical (Switzerland) AG
Absatzmärkte weltweit
Der aufwendige Markteintritt hat sich
ausgezahlt. Die Produkte von epimedical verzeichnen eine wachsende Nachfrage und manches Projekt konnte
bereits erfolgreich abgewickelt werden. Insbesondere aus den Märkten
im Mittleren Osten, Lateinamerika und
Asien spürt epimedical grosse Resonanz. Derzeit konzentriert sich das
Unternehmen auf diese Regionen. Es
wurde ein Netz an lokalen Distributoren aufgebaut und etabliert. Über
90% des Umsatzes des Unternehmens
werden im Ausland erwirtschaftet.
Wertschöpfung und Arbeitsplätze
in der Schweiz
epimedical betreibt Forschung und Entwicklung in der Schweiz und trägt
damit zur Stärkung der Schweizer
Wettbewerbsfähigkeit bei. In der
Schweiz werden zurzeit sechs Mitarbeitende beschäftigt. Berücksichtigt man,
dass auch ausgewählte Zulieferer im
Heimmarkt produzieren, sichert dies
weitere Arbeitsplätze in der Schweiz.
Richtiger Mix an Finanzierungsund Absicherungsinstrumenten
Im Sommer 2014 gelang es epimedical, einen grösseren Auftrag in der
Türkei zu gewinnen. Um die Produktion möglichst liquiditätsschonend
abwickeln zu können, wurde eine Kreditfinanzierung über UBS angefragt.
Da die Grössenordnung des Projekts
bisherige Lieferungen deutlich übertraf, wurde bei der SERV ein Antrag
auf eine Fabrikationskreditversicherung gestellt. Der benötigte Kredit
erhielt die SERV-Deckung. Die Zahlungen aus der Türkei wurden via Akkreditiv abgesichert und abgewickelt.
Dabei räumte man dem ausländischen
Käufer ein Zahlungsziel von 360 Tagen
ein. Damit der Exporteur nicht ein Jahr
auf den Eingang der Zahlung warten
musste, hat UBS das Akkreditiv bestätigt und bei Nachweis der Lieferung
an den Exporteur diskontiert ausgezahlt. Durch den Zahlungseingang
über das bestätigte Akkreditiv wurde
der SERV-gedeckte Fabrikationskredit
vom Exporteur zurückgezahlt.
Die richtige Kombination an Trade &
Export Finance-Instrumenten war zu
beider Vorteil: Mit dem SERV-gedeckten Fabrikationskredit wurde das Kreditbedürfnis von epimedical abgedeckt und mit dem Akkreditiv mit
aufgeschobener Zahlung dem Wunsch
nach einer einjährigen Käuferfinanzierung Rechnung getragen.
Die Möglichkeit, dem Käufer eine aufgeschobene Zahlung via Akkreditiv
anzubieten, erwies sich in den Verhandlungen als starkes Verkaufsargument für epimedical. Obwohl das
Unternehmen seinem Käufer damit
eine Kreditfrist einräumte, konnte es
die nötige Liquidität sicherstellen.
UBS und die SERV – starke Partner
für Exportfinanzierungslösungen
epimedical fühlte sich in allen Phasen
des Projekts − von der Kreditfinanzierung der Produktion bis hin zum Verkauf in die Türkei − gut beraten. Die
Beratung durch die involvierten Produktspezialisten wurde sehr geschätzt
und die Abwicklung des Kredits und
des Akkreditivs verliefen einwandfrei.
Dem Unternehmen ist es wichtig, für
seine Finanzierungsanliegen einen
persönlichen Ansprechpartner zu
haben, der sich die Zeit nimmt, auf die
speziellen Umstände des Projekts und
der Kunden einzugehen. epimedical
schätzt die persönliche Zusammenarbeit mit UBS und der SERV.
«Kompromisslose Qualität ist massgeblich
für die Zufriedenheit unserer Kunden,
alle Produktionsschritte und Unterlieferanten
müssen höchsten Ansprüchen genügen.
Zusammen mit unserem kunden- und ärztefreundlichen Produktsystem ist dies der
Schlüssel zum Erfolg.»
Vincenzo Carrieri, Geschäftsführer
epimedical (Switzerland) AG, und
Lorenzo Zoccoletti, Präsident VR
epimedical (Switzerland) AG
Vincenzo Carrieri, Geschäftsführer epimedical (Switzerland) AG
10 Ausgabe 2 / 2015 – Insight
UBS – Ihr Partner in
der Exportfinanzierung
Als eine der ersten Banken in der Schweiz
hat UBS das Potenzial der neuen SERVVersicherungslösungen erkannt und die
nötigen eigenen Ressourcen aufgebaut,
um eine effektive und kundenorientierte
Abwicklung auch komplexer Projekte
sicherzustellen.
Unser Angebot umfasst
– umfassende Beratung der Exporteure
– Antragstellung bei und Abwicklung mit der SERV
– Erstellung projektbezogener Kreditverträge
– Aussetzung und Überwachung der Kreditlimiten
Trade & Export Finance-Lösungen entlang
Ihrer gesamten Wertschöpfungskette
–Unsere Beratung geht auf die Finanzierungsbedürfnisse
vertieft ein.
–In der Regel ist UBS ab Beginn der Vertragsverhandlungen
zwischen Exporteur und Importeur involviert.
–Bereits die Produktion der Exportgüter kann finanziert
werden. So kann der Exporteur seine Produktionskosten
decken und die Einkäufe bei seinen Unterlieferanten
bezahlen.
–Auch der folgende Transformationsprozess (zum Beispiel
Anpassung der zu verkaufenden Maschinen auf spezielle
Kundenwünsche) lässt sich mit einem Fabrikationskredit
finanzieren.
–Weitere Finanzierungs- und Absicherungsinstrumente am
Ende der Wertschöpfungskette auf der Absatzseite des
Projekts kommen in vielen Fällen zum Einsatz:
•
Akkreditive und/oder
•klassische Exportfinanzierungen wie
Lieferantenkredite und Käuferkredite.
Zusätzliche Lösungen im Aussenhandel
–Je nach Projekt stehen nebst unseren Spezialisten von
Trade & Export Finance auch diejenigen anderer
Fachbereiche (zum Beispiel Fremdwährungs- oder
Cash Management-Spezialisten) zur Verfügung.
Unser Ziel ist es, den Exporteur von der Anbahnung des
Auftrags über die Produktion bis hin zum Verkauf seiner
Waren zu begleiten. Die Resonanz unserer Kunden zeigt,
dass unser umfassender Beratungsansatz sehr geschätzt
wird. Kleinere KMU sind bei uns ebenso gut aufgehoben
wie multinationale Grosskonzerne. Wir gehen auf jedes
Projekt und jeden Kunden ein, um je nach Projekt die
bestmögliche Beratung und Finanzierung anzubieten.
Umfassende Expertise und
Beratung von A bis Z
Meine Kollegen und ich sind ein Team ausge­wie­sener
Spezialisten mit­jahre­langer Erfahrung in der Exportfinanzierung.
Zögern Sie nicht, mit uns in Kontakt zu treten.
Gemeinsam suchen wir nach geeigneten Finanzierungsund Absicherungsinstrumenten für Ihre Projekte.
Leon Rüb
Structured Export Finance
UBS Switzerland AG
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