UBS Trade & Export Finance Ausgabe Winter 2015/2016 Insight Inhalt 02 Die neuen SERV-Richtlinien 05 Der Fabrikationskredit – vielseitig anwendbar 08 10 epimedical (Switzerland) AG – mit höchster Qualität und der richtigen Finanzierungslösung auf globalem Wachstumspfad UBS – Ihr Partner in der Exportfinanzierung Die neuen SERV-Rahmen bedingungen bieten Schweizer Exporteuren mehr Spielraum Ab Januar 2016 treten die Änderungen der SERVRahmenbedingungen in Kraft. Damit wird sichergestellt, dass Schweizer Unternehmen in ihren Exportgeschäften weiterhin wirkungsvoll unterstützt werden. Vor allem kleineren und mittleren Firmen bieten die Reformen zusätzliche Unterstützung durch die SERV. Weiter auf Seite 2 2 Ausgabe 2 / 2015 – Insight Fortsetzung Das 2014 revidierte SERV-Gesetz und die in diesem Jahr beschlossenen Änderungen in der Verordnung über die Schweizerische Exportrisikoversicherung treten am 1. Januar 2016 gemeinsam in Kraft. Welche Neuerungen damit einhergehen und was diese für Schweizer Exporteure bedeuten, wird im Folgenden erklärt. Fabrikationskreditversicherung und Bondgarantiedeckung unbefristet Die Fabrikationskreditversicherung und die Bondgarantiedeckung der SERV wurden als befristete Massnahmen im Jahr 2009 im Zuge der Finanz- und Wirtschaftskrise dem Leistungskatalog der SERV hinzugefügt. Beide Produkte haben sich in der Praxis bewährt und der Exportwirtschaft in schwierigen Zeiten gute Unterstützung geleistet. Die anhaltend starke Nachfrage nach diesen Produkten sowie die weiterhin angespannte Wirtschaftslage haben dazu geführt, dass beide Produkte ab 2016 fest ins SERV-Gesetz aufgenommen und unbefristet angeboten werden. Die Fabrikationskreditversicherung und die Bondgarantiedeckung sind somit künftig fester Bestandteil der SERV-Palette. Lieferantenkredite werden vor allem von kleineren und mittleren Unternehmen nachgefragt, deren Geschäfte in der Regel deutlich unter einem Lieferwert von 10 Millionen Franken liegen. Um diese Unternehmen nicht zu benachteiligen, ist nach wie vor eine Deckung bis zu 95% möglich. So verbleibt der Selbstbehalt des Versicherungsnehmers bei 5%. Per 1. Januar 2016 ändern sich die Deckungssätze (siehe Tabelle). Deckungszukäufe sind für den Exporteur kostenlos; es fällt keine zusätzliche Versicherungsprämie an. Eine Erhöhung des Deckungssatzes bei der Fabrikationskreditversicherung kann beispielsweise dann gerechtfertigt sein, wenn die Bank im Rahmen Deckungssätze ändern und Zukauf von Deckung möglich Der übliche SERV-Deckungssatz beträgt aktuell 95%; beim Versicherungsnehmer verbleiben 5% Selbstbehalt. Die Bondgarantie wird heute im Deckungsumfang von 100% ohne Selbstbehalt gesprochen. Bei der Fabrikationskreditversicherung und der Bondgarantie werden die Deckungssätze gesenkt. In begründeten Fällen können sie aber durch Zukauf erhöht werden. Neue SERV-Deckungssätze bisher neu ab 1.1.2016 Deckung Selbst behalt Deckung 95% 5% 95% 5% – Fabrikationskredit- 95% versicherung 5% 80% 20% 95% Bondgarantiedeckung 0 90% 10% 100% Lieferantenkreditversicherung 100% Selbstbehalt Zukauf möglich bis Ausgabe 2 / 2015 – Insight 3 der Kreditsprechung vom Exporteur Sicherheiten verlangt, die dieser nicht bringen kann. Selbstbehalt kann zur Risikoabsicherung beim Fabrikationskredit eingesetzt werden Kann der Exporteur keine oder nicht genügend Sicherheiten für den ungedeckten Teil eines Fabrikationskredits stellen, hat die finanzierende Bank neu die Möglichkeit, lediglich den versicherten Teil des Kredits auszuschütten und den Betrag in Höhe des Selbstbehalts sicherzustellen. Diese Neuregelung lässt sich am besten anhand eines Beispiels veranschaulichen (siehe Box nebenan). Schweizerische Wertschöpfung – mehr Handlungsspielraum Die Internationalisierung der Wertschöpfungskette von Schweizer Unternehmen setzt sich stetig fort. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, kommen viele Schweizer Unternehmen nicht umhin, Teile ihrer Wertschöpfungskette ins Ausland zu verlagern oder die für die Produktion benötigten Rohmaterialien sowie Halb- und Fertigfabrikate von ausländischen Lieferanten zu beziehen. Die Aufwertung des Schweizer Frankens in den Jahren 2011 und 2015 hat diesen Trend verstärkt. Um den Absicherungsbedürfnissen der Schweizer Exporteure in einem zunehmend internationalen Kontext gerecht zu werden, gelten ab 2016 zwei grundlegende Neuerungen, die es erlauben, mit dem Begriff der schweizerischen Wertschöpfung flexibler umzugehen. Die Regelung, wonach Exportlieferungen einen schweizerischen Wertschöpfungsanteil von mindestens 50% enthalten müssen, bleibt grundsätzlich bestehen. Beispiel zum Fabrikationskredit Zur Vorfinanzierung eines Exportgeschäfts benötigt die XY AG in der Schweiz von ihrer Bank einen Fabrikationskredit in der Höhe von CHF 1 000 000. Die Bank ist nicht in der Lage, diese Finanzierung ohne Sicherheiten zu gewähren. Darum steht bei der Schweizerischen Exportrisikoversicherung (SERV) das Instrument der Fabrikationskreditversicherung für Banken zur Verfügung. Die Bank beantragt und erhält von der SERV eine Fabrikationskreditdeckung. Der Deckungssatz beträgt 95%. Damit sind für die finanzierende Bank CHF 950 000 durch die SERV gedeckt, für den Fall, dass der Exporteur den Kredit nicht zurückzahlt. Der Selbstbehalt von CHF 50 000 verbleibt als ungedecktes Restrisiko bei der Bank. Da im vorliegenden Fall der Exporteur keine Sicherheiten stellen kann und seine Bank den Selbstbehalt nicht tragen möchte, wird folgendermassen verfahren: Die Bank zahlt nur CHF 950 000 an den Exporteur aus. Die nicht ausbezahlten CHF 50 000 werden auf einem gesperrten Konto zurückbehalten. Diese Lösung bringt sowohl Vorteile für den Schweizer Exporteur als auch für seine Bank. Der Exporteur erhält sein Exportgeschäft zu 95% von seiner Bank vorfinanziert und muss keine zusätzlichen Sicherheiten bringen. Seine Bank kann für das Exportgeschäft auch bei höheren Risiken, bei denen sie den Selbstbehalt selbst nicht auf ungedeckter Basis übernehmen kann, einen massgeschneiderten Kredit zur Verfügung stellen. Der Fabrikationskredit wird vom Exporteur mittels der Einnahmen aus dem Exportgeschäft bei seiner Bank getilgt. Die Internationalisierung der Wertschöpfungskette von Schweizer Unternehmen setzt sich stetig fort. Hinzu kommen folgende Neuerungen: • Neu wird der Anteil der schweizeri- schen Wertschöpfung im Verhältnis zum tatsächlichen SERV-gedeckten Risiko berechnet. Bisher erfolgte die Berechnung im Verhältnis zum gesamten Auftragswert. Damit fliessen beispielsweise nicht gedeckte An- und Zwischenzahlungen und das Restrisiko von 5% nicht mehr in die Berechnung ein. Da der effektiv versicherte Betrag stets geringer ist als der Auftragswert, reduziert sich der für eine SERV-Deckungszusage erforderliche betragsmässige schweizerische Wertschöpfungsanteil. • E s wurden Ermessensregeln für die SERV geschaffen. Diese bieten der SERV mehr Flexibilität in der Deckungsvergabe und in der Bewilligung von Ausnahmefällen. Den Ermessensregeln liegen definierte Beurteilungskriterien zugrunde. Sie ersetzen die aktuelle Ausnahmeklausel, welche schon heute Deckungen für Exportgeschäfte mit einem schweizerischen Wertschöpfungsanteil von weniger als 50% zulässt. 4 Ausgabe 2 / 2015 – Insight Kriterien für die Versicherung von Geschäften mit tieferer schweizerischer Wertschöpfung Die SERV weist darauf hin, dass die Liste der Beurteilungskriterien bewusst nicht abschliessend ist. Man will auf sich verändernde Wirtschaftsverhältnisse, denen sich Schweizer Exporteure künftig stellen müssen, reagieren können. Damit verfügt die SERV in der Praxis über einen erweiterten Handlungsspielraum bei der Bestimmung des schweizerischen Wertschöpfungsanteils im Einzelfall. •U mfang des schweizerischen Wertschöpfungsanteils am gesamten Exportumsatz innerhalb einer Periode Weisen sämtliche Exportgeschäfte eines Unternehmens innerhalb einer bestimmten Periode – zum Beispiel in einem Jahr − durchschnittlich den erforderlichen schweizerischen Wertschöpfungsteil auf, können auch einzelne Exportgeschäfte mit einem geringeren schweizerischen Wertschöpfungsanteil eine Deckungszusage von der SERV erhalten. •H erkunft der erfolgsrelevanten Leistungen des Exportgeschäfts Als erfolgsrelevant gelten das technologische Kernstück respektive die Schlüsselkomponenten des Exportgeschäfts oder andere Know-howintensive Teile (zum Beispiel Engineering, Planungs- oder Design- und Serviceleistungen). Aber auch Forschungs- und Entwicklungsleistungen (F&E), die in das Exportgeschäft fliessen, gehören dazu. Finden die Erbringung und die Entwicklung dieser Leistungen in der Schweiz statt, werden sie dem erforderlichen schweizerischen Wertschöpfungsteil angerechnet und stellen ein Qualifikationskriterium für eine SERV-Deckung dar. •E xport neuentwickelter Produkte oder Erschliessung neuer Märkte mit dem Exportgeschäft Als besonders förderungswürdig gelten Exporte von neu entwickelten Produkten und die Erschliessung neuer Märkte. Dasselbe gilt für neue Technologien, die beispielsweise besonders umweltfreundlich sind, oder Projekte, die einen positiven Einfluss auf die Umgebung im Importland haben. Diese werden nach Möglichkeit von der SERV unterstützt, unter Umständen auch bei vergleichsweise geringer schweizerischer Wertschöpfung. Fazit: Mit den neuen Rahmenbedingungen der SERV erhalten Schweizer Unternehmen bei ihren Exportgeschäften weiterhin eine adäquate Unterstützung. Die Neuerungen erweitern den Handlungsspielraum der SERV und schaffen mehr Flexibilität bei der Sprechung von Deckungen. Vor allem der breiter gefasste Begriff des schweizerischen Wertschöpfungsanteils lässt mehr Einzelfälle zu. Es ist davon auszugehen, dass die SERV künftig noch mehr Exportgeschäfte versichern kann. Insbesondere kleinere und mittlere Exporteure, aber auch junge Unternehmen, die erst zu exportieren beginnen, erhalten vermehrt Zugang zu den Dienstleistungen der SERV. UBS als Bank für exportorientierte Unternehmen begrüsst die neuen Rahmenbedingungen der SERV und den damit einhergehenden erweiterten Ermessensspielraum der SERV. Wir sehen weiterhin gute Möglichkeiten, die Exportwirtschaft mit der benötigten Liquidität zu unterstützen. In enger Zusammenarbeit mit der SERV bieten wir Schweizer Exporteuren entlang ihrer Wertschöpfungskette verschiedenste Exportfinanzierungen und Absicherungslösungen an. Generell gilt zu beachten, dass die SERV jedes Projekt einzeln prüft und von Fall zu Fall über die Deckungsmöglichkeiten entscheidet. Dabei spielt auch immer das zu übernehmende Länder- und Projektrisiko eine Rolle. Je geringer diese Risiken sind, desto eher dürften vermutlich auch Projekte mit vergleichsweise wenig schweizerischer Wertschöpfung eine Deckung erhalten. Weiterführende Informationen und Links: Zu den neuen SERV-Rahmenbedingungen http://www.serv-ch.com/organisation/thema/detail/article/teilrevision-des-serv-gesetzes/ https://www.admin.ch/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-57649.html Zu UBS Trade & Export Finance https://www.ubs.com/ch/de/swissbank/unternehmen/finanzierung/trade_exportfinance.html Ausgabe 2 / 2015 – Insight 5 Der Fabrikationskredit – vielseitig anwendbar Fabrikationskredite können in unterschiedlichen Geschäftssituationen eine optimale Finanzierungslösung bieten. Es gibt sie in den verschiedensten Varianten. Nachfolgend werden einige typische Anwendungen und Strukturen kurz erklärt. Late Start-ups und Neugründungen Firmen im Late-Start-up-Stadium und solche, die neu gegründet wurden, gehören zur klassischen Zielgruppe für SERV-gedeckte Fabrikationskredite. Für diese Unternehmen stellt die Vorfinanzierung eines Exportprojekts oft ein Problem dar. Da die Gründung noch nicht lange zurückliegt, konnten in der Regel keine ausreichenden Reserven erwirtschaftet werden und verfügbare Mittel wurden grösstenteils in den Firmenaufbau oder die Produktentwicklung investiert. Erhält eine solche Firma den ersten grösseren Auftrag, stellt sich die Frage nach einer passenden Finanzierung. Oft kann die finanzierende Bank aufgrund von mangelnden Erfahrungswerten und fehlenden, aussagekräftigen Jahresabschlüssen keinen Blankokredit zur Verfügung stellen. Zudem ist der Exporteur meist nicht in der Lage, zusätzliche Sicherheiten zu stellen, die die Bank für den Kredit verwenden könnte. In dieser Situation bietet die SERVFabrikationskreditdeckung die nötige Kreditsicherheit für die Bank und ermöglicht es ihr, dem Exporteur einen projektbezogenen Kredit zu sprechen. 6 Ausgabe 2 / 2015 – Insight Grossprojekte Eine ähnliche Situation liegt vor, wenn ein Exporteur mit einem aussergewöhnlich grossen Projekt konfrontiert ist. So kommt es speziell im exportbezogenen Projektgeschäft vor, dass ein einzelner Auftrag den Rahmen der üblichen Geschäfte deutlich übertrifft oder gar sprengt. Dies trifft dann meist auch auf die Finanzierungssituation zu, die für den Exporteur ein Problem darstellen kann. In dieser Konstellation kann ein massgeschneiderter Kredit mit SERVDeckung eine geeignete Lösung sein, um die Vorfinanzierung des Projekts sicherzustellen. Firmen in schwieriger finanzieller Situation oder mit ausgewiesenen Bilanzverlusten Die letzten Jahre haben der Schweizer Exportwirtschaft einiges abverlangt. Viele Firmen haben trotz langjährigem Bestehen hart zu kämpfen. Die Jahresabschlüsse und freien Cashflows, die der Bank im Normalfall als Anhaltspunkt für eine Schuldentragfähigkeit dienen, sehen entsprechend negativ aus. An einen Cashflow-basierten Kredit ist in einer solchen Situation nicht zu denken. Da die Risikoeinschätzung der Bank in der Regel grösstenteils auf Jahresabschlüssen basiert, besteht wenig bis gar kein Spielraum für einen Kredit. In diesem Fall bietet sich die Chance, bei der SERV eine Versicherungsdeckung zu beantragen zur Sicherung eines Fabrikationskredits. Mit diesem kann das Projekt vorfinanziert werden. Finanziert der Exporteur einzelne Projekte über einen SERV-gedeckten Fabrikationskredit, werden seine Limiten nicht beansprucht. Optimierung der Kreditlimiten Revolvierende Fabrikationskredite Auch wenn der Exporteur bereits über Kreditlimiten bei seiner Bank verfügt, kann ein SERV-gedeckter Fabrikationskredit eine sinnvolle Ergänzung sein. Finanziert der Exporteur einzelne Projekte über einen SERV-gedeckten Fabrikationskredit, werden seine Limiten nicht beansprucht. Diese kann er für andere Zwecke nutzen und sich damit zusätzliche Liquidität verschaffen. Je nach Risikoeinschätzung und Kreditpreis kann es unter Umständen günstiger sein, einen SERVgedeckten Fabrikationskredit zu nutzen, anstatt eine Erhöhung oder Erweiterung der Limite bei der Bank zu beantragen. Einige Exportgeschäfte bestehen nicht nur aus einer einzigen Lieferung und einer abgrenzbaren Zahlung, sondern sehen diverse Teillieferungen und Teilzahlungen über einen längeren Zeitraum vor. So gibt es neben Einzelbestellungen auch Rahmenbestellungen. Diese werden in der Regel über einen längeren Zeitraum, zum Beispiel mehrere Jahre, abgewickelt. Für diesen Fall stellt die Bank dem Exporteur eine SERV-versicherte Kreditlimite über die gesamte Laufzeit des Projekts zur Verfügung. Im Rahmen des Projekts kann der Kredit flexibel benutzt werden. Es erfolgen diverse Ein- und Auszahlungen gemäss dem Zahlungsstrom des Wichtige Voraussetzungen • Projektbezogenheit Ein SERV-gedeckter Fabrikationskredit muss immer im Zusammenhang mit einem bestimmbaren Exportprojekt stehen. Die Mittelverwendung ist strikt auf das zugrunde liegende Exportprojekt beschränkt. Innerhalb des Projekts können sowohl direkte Kosten (Unterlieferanten, Materialkosten usw.) als auch indirekte Kosten (Personal- und Abwicklungskosten) über den Fabrikationskredit bezahlt werden. Voraussetzung ist, dass die Kosten dem Exportprojekt in irgendeiner Weise zugeordnet werden können. •SERV-versichertes Grundgeschäft Eine weitere Voraussetzung der SERV für die Erteilung einer Kreditdeckung an die Bank ist, dass auch das Grundgeschäft bei der SERV versichert wird. Dies kann beispielsweise über eine Fabrikationsrisikodeckung erfolgen. Die Fabrikationsrisikodeckung versichert dem Exporteur die Selbstkosten über die gesamte Fabrikationsphase bis zur Lieferung. Deckungskombinationen In vielen Fällen bietet es sich an, einen Fabrikationskredit mit anderen Versicherungsdeckungen oder Finanzierungsinstrumenten zu kombinieren. Häufige Konstellationen sind zum Beispiel, dass der Fabrikationskredit aus Erlösen eines Akkreditivs oder einer Lieferantenkreditfinanzierung bedient wird. Ausgabe 2 / 2015 – Insight 7 Da Unterlieferanten auf indirekte Weise zum schweizerischen Export beitragen, wird auch ihnen die Möglichkeit für eine SERV-Fabrikationskreditdeckung gewährt. Projekts. Auszahlungen gehen an den Exporteur, damit dieser die Fertigung seiner Lieferung finanzieren kann; Einzahlungen erfolgen durch den ausländischen Käufer in Form von Zahlungen an den Exporteur. Kreditbenutzungen für weitere Liefertranchen und die teilweise Tilgung des Kredits durch Teilzahlung des Käufers wechseln sich im Rhythmus des Projekts ab. Die revolvierende Benutzung des Kredits muss bei der SERV explizit beantragt werden und bedarf ihrer Zustimmung. UBS hat für diesen Geschäftsfall eine Vorreiterrolle eingenommen und als eine der ersten Banken bei der SERV im Frühjahr 2015 einen Antrag auf eine Fabrikationskreditversicherung für einen Unterlieferanten eingereicht. Der Antrag wurde genehmigt, das Projekt konnte abgewickelt werden und der Unterlieferant erhielt einen massgeschneiderten Kredit zur Vorfinanzierung seiner Lieferungen an den eigentlichen Exporteur. Fabrikationskredite über UBS Fabrikationskredite für Unterlieferanten Es gibt eine Vielzahl an Schweizer Firmen, die kein Auslandsgeschäft betreiben, deren Waren oder Dienstleistungen aber als Teil eines anderen Produkts letztendlich dennoch exportiert werden. Da diese Unterlieferanten auf indirekte Weise zum schweizerischen Export beitragen, wird auch ihnen die Möglichkeit für eine SERVFabrikationskreditdeckung gewährt. Besteht bei einem Unterlieferanten ein Kreditbedürfnis, welches im Zusammenhang mit einem direkten Exportgeschäft des Kunden steht, kann grundsätzlich ein SERV-Antrag gestellt werden. Unterlieferanten wird so ermöglicht, mittels eines Fabrikationskredits ihre Produktion zu finanzieren, ohne direkt in den Export an den ausländischen Käufer involviert zu sein. UBS begleitet Exporteure aus unterschiedlichen Industriebereichen. Wir beraten viele Unternehmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau sowie der Metall- und Elektroindustrie. Auch Exporteure aus der Medizin- und Umwelttechnik oder der Uhrenindustrie nutzen SERV-gedeckte Fabrikationskredite über UBS. Ein weiterer grosser Teil an Projektanfragen stammt aus dem Bereich der Ingenieurdienstleistungen und dem Projektplanungsbereich. Bei diesen Projekten ist meistens auch ein Exporteur aus den klassischen Maschinen-, Elektround Metallindustrien involviert. Die Kreditbeträge variieren in der Regel je Projekt zwischen rund 75 000 und 15 Millionen Franken. UBS bietet Fabrikationskredite in den Währungen CHF, EUR und USD an. Weitere Informationen Informationen zu den Exportfinanzierungslösungen von UBS erhalten Sie unter: https://www.ubs.com/ch/de/swissbank/unternehmen/finanzierung/trade_exportfinance/exportfinanzierung.html Factsheets: Exportfinanzierungen mit SERV-Deckung SERV-gedeckter Fabrikationskredit 8 Ausgabe 2 / 2015 – Insight epimedical (Switzerland AG) − mit höchster Qualität und der richtigen Finanzierungslösung auf globalem Wachstumspfad epimedical (Switzerland) AG, gegründet 2010, produziert hochwertige medizinische Implantate und chirurgische Instrumente für die Traumatologie und Orthopädie. Das Unternehmen fokussiert sich insbesondere auf Implantate (Platten und Schrauben) für grosse Knochen sowie die dazugehörigen Instrumente. Das Produktangebot der epimedical bietet Chirurgen ein abgerundetes Produktportfolio, mit dem die häufigsten Knochenbrüche behandelt werden können. Dabei steht eine kompromisslos hohe Qualität der Implantate, Schrauben und Werkzeuge im Vordergrund. Diese Strategie zahlt sich aus − das Unternehmen liefert seine qualitativ hochwertigen Spitzenprodukte mit Swiss Label an Kunden in der ganzen Welt. Hightech-Produkte von höchster Qualität Die Implantate der epimedical durchlaufen im Produktionsprozess verschiedene Schritte: Angefangen beim Rohmaterial (spezielle Titanlegierung), über die CNC-Fräsung bis hin zur Oberflächenbehandlung und der sterilen Verpackung der Produkte müssen strenge Qualitätsstandards eingehalten werden. Der eigentlichen Produktion gehen diverse Engineerings- und Planungsschritte voraus, die zusammen mit fachkundigen Spezialisten und Chirurgen erarbeitet werden. «Insbesondere im Bereich der Aussenhandelsfinanzierung ist UBS für uns die klare Nummer eins auf dem Schweizer Bankenplatz.» Lorenzo Zoccoletti, Präsident des Verwaltungsrats der epimedical (Switzerland) AG Nicht nur bei jedem einzelnen Produktionsschritt müssen bestimmte Qualitätsstandards erfüllt sein, auch der kleinste Teilprozess sowie alle Unterlieferanten unterliegen strengen Zertifizierungsrichtlinien. Ebenso muss das fertige Produkt entsprechend zertifiziert sein, um in den Verkauf zu gelangen. Vom ersten Entwurf bis zum verkaufsfertigen Produkt ist es ein weiter Weg. Ausgabe 2 / 2015 – Insight 9 «Wir konnten sowohl bei UBS als auch bei der SERV auf erfahrene Spezialisten zählen, die uns bei allen Finanzierungsbelangen des Projekts gut unterstützt und begleitet haben.» Lorenzo Zoccoletti, Präsident des Verwaltungsrats der epimedical (Switzerland) AG Absatzmärkte weltweit Der aufwendige Markteintritt hat sich ausgezahlt. Die Produkte von epimedical verzeichnen eine wachsende Nachfrage und manches Projekt konnte bereits erfolgreich abgewickelt werden. Insbesondere aus den Märkten im Mittleren Osten, Lateinamerika und Asien spürt epimedical grosse Resonanz. Derzeit konzentriert sich das Unternehmen auf diese Regionen. Es wurde ein Netz an lokalen Distributoren aufgebaut und etabliert. Über 90% des Umsatzes des Unternehmens werden im Ausland erwirtschaftet. Wertschöpfung und Arbeitsplätze in der Schweiz epimedical betreibt Forschung und Entwicklung in der Schweiz und trägt damit zur Stärkung der Schweizer Wettbewerbsfähigkeit bei. In der Schweiz werden zurzeit sechs Mitarbeitende beschäftigt. Berücksichtigt man, dass auch ausgewählte Zulieferer im Heimmarkt produzieren, sichert dies weitere Arbeitsplätze in der Schweiz. Richtiger Mix an Finanzierungsund Absicherungsinstrumenten Im Sommer 2014 gelang es epimedical, einen grösseren Auftrag in der Türkei zu gewinnen. Um die Produktion möglichst liquiditätsschonend abwickeln zu können, wurde eine Kreditfinanzierung über UBS angefragt. Da die Grössenordnung des Projekts bisherige Lieferungen deutlich übertraf, wurde bei der SERV ein Antrag auf eine Fabrikationskreditversicherung gestellt. Der benötigte Kredit erhielt die SERV-Deckung. Die Zahlungen aus der Türkei wurden via Akkreditiv abgesichert und abgewickelt. Dabei räumte man dem ausländischen Käufer ein Zahlungsziel von 360 Tagen ein. Damit der Exporteur nicht ein Jahr auf den Eingang der Zahlung warten musste, hat UBS das Akkreditiv bestätigt und bei Nachweis der Lieferung an den Exporteur diskontiert ausgezahlt. Durch den Zahlungseingang über das bestätigte Akkreditiv wurde der SERV-gedeckte Fabrikationskredit vom Exporteur zurückgezahlt. Die richtige Kombination an Trade & Export Finance-Instrumenten war zu beider Vorteil: Mit dem SERV-gedeckten Fabrikationskredit wurde das Kreditbedürfnis von epimedical abgedeckt und mit dem Akkreditiv mit aufgeschobener Zahlung dem Wunsch nach einer einjährigen Käuferfinanzierung Rechnung getragen. Die Möglichkeit, dem Käufer eine aufgeschobene Zahlung via Akkreditiv anzubieten, erwies sich in den Verhandlungen als starkes Verkaufsargument für epimedical. Obwohl das Unternehmen seinem Käufer damit eine Kreditfrist einräumte, konnte es die nötige Liquidität sicherstellen. UBS und die SERV – starke Partner für Exportfinanzierungslösungen epimedical fühlte sich in allen Phasen des Projekts − von der Kreditfinanzierung der Produktion bis hin zum Verkauf in die Türkei − gut beraten. Die Beratung durch die involvierten Produktspezialisten wurde sehr geschätzt und die Abwicklung des Kredits und des Akkreditivs verliefen einwandfrei. Dem Unternehmen ist es wichtig, für seine Finanzierungsanliegen einen persönlichen Ansprechpartner zu haben, der sich die Zeit nimmt, auf die speziellen Umstände des Projekts und der Kunden einzugehen. epimedical schätzt die persönliche Zusammenarbeit mit UBS und der SERV. «Kompromisslose Qualität ist massgeblich für die Zufriedenheit unserer Kunden, alle Produktionsschritte und Unterlieferanten müssen höchsten Ansprüchen genügen. Zusammen mit unserem kunden- und ärztefreundlichen Produktsystem ist dies der Schlüssel zum Erfolg.» Vincenzo Carrieri, Geschäftsführer epimedical (Switzerland) AG, und Lorenzo Zoccoletti, Präsident VR epimedical (Switzerland) AG Vincenzo Carrieri, Geschäftsführer epimedical (Switzerland) AG 10 Ausgabe 2 / 2015 – Insight UBS – Ihr Partner in der Exportfinanzierung Als eine der ersten Banken in der Schweiz hat UBS das Potenzial der neuen SERVVersicherungslösungen erkannt und die nötigen eigenen Ressourcen aufgebaut, um eine effektive und kundenorientierte Abwicklung auch komplexer Projekte sicherzustellen. Unser Angebot umfasst – umfassende Beratung der Exporteure – Antragstellung bei und Abwicklung mit der SERV – Erstellung projektbezogener Kreditverträge – Aussetzung und Überwachung der Kreditlimiten Trade & Export Finance-Lösungen entlang Ihrer gesamten Wertschöpfungskette –Unsere Beratung geht auf die Finanzierungsbedürfnisse vertieft ein. –In der Regel ist UBS ab Beginn der Vertragsverhandlungen zwischen Exporteur und Importeur involviert. –Bereits die Produktion der Exportgüter kann finanziert werden. So kann der Exporteur seine Produktionskosten decken und die Einkäufe bei seinen Unterlieferanten bezahlen. –Auch der folgende Transformationsprozess (zum Beispiel Anpassung der zu verkaufenden Maschinen auf spezielle Kundenwünsche) lässt sich mit einem Fabrikationskredit finanzieren. –Weitere Finanzierungs- und Absicherungsinstrumente am Ende der Wertschöpfungskette auf der Absatzseite des Projekts kommen in vielen Fällen zum Einsatz: • Akkreditive und/oder •klassische Exportfinanzierungen wie Lieferantenkredite und Käuferkredite. Zusätzliche Lösungen im Aussenhandel –Je nach Projekt stehen nebst unseren Spezialisten von Trade & Export Finance auch diejenigen anderer Fachbereiche (zum Beispiel Fremdwährungs- oder Cash Management-Spezialisten) zur Verfügung. Unser Ziel ist es, den Exporteur von der Anbahnung des Auftrags über die Produktion bis hin zum Verkauf seiner Waren zu begleiten. Die Resonanz unserer Kunden zeigt, dass unser umfassender Beratungsansatz sehr geschätzt wird. Kleinere KMU sind bei uns ebenso gut aufgehoben wie multinationale Grosskonzerne. Wir gehen auf jedes Projekt und jeden Kunden ein, um je nach Projekt die bestmögliche Beratung und Finanzierung anzubieten. Umfassende Expertise und Beratung von A bis Z Meine Kollegen und ich sind ein Team ausgewiesener Spezialisten mitjahrelanger Erfahrung in der Exportfinanzierung. Zögern Sie nicht, mit uns in Kontakt zu treten. Gemeinsam suchen wir nach geeigneten Finanzierungsund Absicherungsinstrumenten für Ihre Projekte. Leon Rüb Structured Export Finance UBS Switzerland AG Tel. +41 44 239 20 69 [email protected] Die Informationen und Meinungen in dieser Publikation sind ausschliesslich zu Informationszwecken und zum persönlichen Gebrauch bestimmt und stellen keine Empfehlung, kein Angebot, keine Offerte oder Aufforderung zur Offertstellung dar. Bitte beachten Sie, dass sich UBS das Recht vorbehält, die Dienstleistungen, Produkte sowie die Preise jederzeit veränderten Marktverhältnissen ohne Vorankündigung anzupassen und in geeigneter Weise bekanntzumachen. Einzelne Dienstleistungen und Produkte sind rechtlichen Restriktionen unterworfen und können deshalb nicht uneingeschränkt weltweit angeboten werden. Bevor Sie eine Entscheidung treffen, sollten Sie eine entsprechende professionelle Beratung in Anspruch nehmen. Die vollständige oder teilweise Reproduktion ohne Erlaubnis von UBS ist untersagt. © UBS 2015. Das Schlüsselsymbol und UBS gehören zu den geschützten Marken von UBS. Alle Rechte vorbehalten.
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