38 Aus Versehen die Schule verschaukelt BRAUNAU Ein Schaukelmissverständnis zwischen Braunau und Tobel sorgte für eine Anzeige bei der Polizei – heute lachen aber alle darüber Der Braunauer Schulleiter Martin Köstli sorgte kürzlich für allgemeine Verwirrung: Die Primarschule Braunau sollte von der Werkklasse der dritten Sekundarschule Tobel-Affeltrangen eine Schaukel geschenkt bekommen. Nur leider holte Köstli die falsche ab. Hocherfreut habe man sich in der Primarschule Braunau gezeigt, als das Telefon mit dem netten Angebot kam. Die Werkklasse der dritten Sekundarschule Tobel-Affeltrangen fertigte bunte Schaukeln an und liess fragen, ob auch der Pausenplatz bei Braunau eine solche gebrauchen könne. Darum liess sich der Braunauer Schulleiter Martin Köstli nicht zweimal bitten und fuhr mit dem Vater eines seiner Schüler in einem Camion Richtung Tobel. Zuvor hatte er mit dem Hauswart telefoniert, der dem Schulleiter erklärte, wo er die Schaukel abholen kann. Nun stand das eigentliche Geschenk aber nicht in Tobel, sondern in Affeltrangen zum Abholen bereit, was Köstli offenbar verwechselt hatte. Anzeige bei der Polizei «In der ersten Woche der Frühlingsferien bemerkte unser Hauswart, dass die Schaukel vom Pausenplatz entfernt worden ist», sagt Bild: Katja Fässler Dieb wider Willen: Schulleiter Martin Köstli mit der «falschen Schaukel» aus Tobel. Cornelia Fäh, Schulleiterin der Primarschule Tobel. Der Vorfall habe in der ganzen Gemeinde für Aufsehen gesorgt. «Wir fragten uns, warum jemand eine Schaukel stehlen sollte und vor allem wie der- oder diejenige das angestellt hat», so Cornelia Fäh weiter. In ihrer Unwissenheit erstattete die Primarschule Tobel Anzeige bei der Polizei in der Hoffnung der unbekannten Täterschaft auf die Schli- che zu kommen. Zusätzlich wurde im Gemeindeblättli ein Aufruf publiziert: Wenn jemand etwas über die verschwundene Schaukel weiss, solle er sich doch bitte bei der Primarschule Tobel melden. Nach einer kurzen Zeit des Wartens kam die Benachrichtigung aus Affeltrangen, dass die Schaukel für Braunau noch nicht abgeholt worden ist. «Dann war der Fall schnell klar», lacht Cornelia Fäh. Mit einem Telefon und einer E-Mail hatte sich die Anzeige bei der Polizei erledigt. Und auch zwischen Tobel und Braunau gabs weniger Diskussionen als Geschmunzel. «Böses Blut hat es wegen dem Missverständnis zum Glück keines gegeben», lacht Martin Köstli über sein Versehen. Die Schaukel aus Tobel darf in Braunau bleiben. Dafür holte sich die Primarschule Tobel jene Schaukel aus Affeltrangen, die ursprünglich für Braunau vorgesehen war. «Das war die einfachste Lösung, wir sind für so einen Transport besser ausgestattet als Braunau», sagt Cornelia Fäh. Humor ist, wer trotzdem lacht Schulleiter Martin Köstli bewies in einem nächsten Schritt eine gute Portion Selbstironie und verfasste ein Gedicht (siehe Kasten) für die Juniausgabe das Gemeindeblatts Tobel-Tägerschen. Katja Fässler Überbauung Hosenruck gibt zu reden HOSENRUCK Anwohnerin legt Meinung zur geplanten Wohnüberbauung der «Dorfmitte Hosenruck» dar Im Januar hat Wuppenau die Baubewilligung für die Überbauung «Dorfmitte Hosenruck» erteilt. Dagegen ging ein Rekurs beim Kanton ein. Gemäss Altgemeindeammann Hanspeter Gantenbein wurden alle Einsprachen gegen die Über- bauung Hosenruck behandelt und im Januar 2015 die Baubewilligung erteilt. Dagegen wurde ein Rekurs beim Thurgauer Baudepartement eingereicht. (Wiler Nachrichten vom 16. April 2015) In der Zwischenzeit erreichte die Wiler Nachrichten der nachfolgende Leserbrief: kat «Emotionen sind nachvollziehbar» Rekurs gegen die «Dorfmitte» Nein, die Hosenrucker Bevölkerung hat keine Angst vor «Fremden», denn bisher machte man gute Erfahrungen mit sich gut integrierenden Zuzügern, die frischen Wind und innovative Ideen brachten und sich in der Gemeinde engagierten! Sie begrüsst auch Wohnraum für Junge oder Senioren aus der Gemeinde, die aus ihren Häusern in Wohnungen umziehen möchten! Es ist das Ausmass der projektierten Bauten, die Angst machen, da sie mit der erschreckenden Höhe und Breite gesamthaft alle umstehenden Häuser übertreffen! Auch Auswärtige schütteln den Kopf, wenn sie an den hohen Bauvisieren hochsehen! Dass auf dem erschlossenen Grundstück gebaut wird, dagegen hat niemand etwas einzuwenden – die Frage ist nur – was ist erträglich und passend in diesem Dorfkern! Von den Anliegern, die Einspruch erhoben haben, um den Bauherren Gelegenheit zu geben, ihre Pläne etwas anpassungsfähiger zu gestalten, hiess es im Zeitungsbericht, dass sie zu Gesprächen eingeladen worden seien. Wir sind Anlieger, aber weder wir, noch unsere Nachbarn sind dazu eingeladen worden! Gerne hätten wir mit der Bauherrschaft und den Architekten diskutiert und unsere Bedenken geäussert, um eine gute Lösung zu finden! Wir Anwohner verstehen, dass mit den hohen Grundstückpreisen nun möglichst viel Wohnraum herausgeholt werden möchte. Wir können den Wunsch der Gemeindebehörden nachvollziehen, die gerne viele gute Steuerzahler in die Gemeinde locken möchte – aber bitte – passend zum Dorf und akzeptabel für die Anwohner, deren Liegenschaften mit diesen jetzt geplanten Bauten entwertet werden! Ursula Handschin- Stocker Gelterkinden Bild: z.V.g. Altgemeindeammann Hanspeter Gantenbein nimmt zum Leserbrief Stellung. «Sowohl die Parzelle des Bauvorhabens Dorfmitte Hosenruck als auch die angrenzenden Parzellen befinden sich in der Dorfzone. Zudem besteht namentlich für die Parzelle des Bauvorhabens ein vom Kanton genehmigter Gestaltungsplan. Im Wissen dieses planerischen Umfeldes hat der Bauherr die Parzelle erworben. Im Rahmen und Umfange der vorgenannten Ordnung steht einer Bebauung der Parzelle grundsätzlich nichts entgegen. Dieses Recht gilt es in einem Rechtsstaat zu schützen. Genauso, wie man niemandem vorschreiben darf, ein unbewohntes Haus zu nutzen oder gar verkaufen zu müssen. Auch dies gehört zu einem Rechtsstaat und solche Rechte gilt es auch in Zukunft zu verteidigen. Die Prüfung des Projekts Dorfmitte Hosenruck hat ergeben, dass die Vorschriften der Dorfzone und des Gestaltungsplans eingehalten sind. Dem Aspekt Gestaltung und Einordnung der Gebäude in das Ortsbild und Landschaft hat der Gemeinderat hohe Beachtung geschenkt. Wegen diesbezüglich erkannter Mängel hat die Bauherrschaft ein erstes Baugesuch zurückgezogen. Unter Beizug der Kantonalen Denkmalpflege des Kantons Thurgau und der Berücksichtigung der entsprechenden Anregungen und Vorbehalte hat der Bauherr das Baugesuch überarbeitet und neu eingereicht. Dieses wurde dann aufgelegt. Emotionale Reaktionen sind bei allen Projekten, welche in unmittelbarer Nachbarschaft entstehen, verständlich und nachvollziehbar. Gültige Gesetze wie die Ortsplanung schaffen Schutz, Rechte und Pflichten auf die sich Bauherren und Nachbarn verlassen können müssen. Dies dient der Rechts- und Erwartungssicherheit. Gesetze müssen eingehalten, aber auch respektiert werden.» Hanspeter Gantenbein (bei der Stellungnahme zum Leserbrief noch im Amt des Gemeindeammanns) Eine Schaukelgeschichte «Eine Schaukel als Geschenk, darüber freut sich jede Schule, denk! In Braunau ist die Freude gross, schon fährt der Wagen Richtung Tobel los. «Vor dem Schulhaus soll sie liegen, dort könnt ihr sie einfach kriegen», sagte der Hauswart nett am Telefon. «Alles klar, die find ich schon!», ist sich der Schulleiter Braunaus sicher. Später gibt es dafür nur Gekicher. Die Schaukel, die ist schnell gefunden und sofort auf den Camion gebunden. Nach Braunau geht es dann zurück, auf den Schulplatz stellt man dort das schöne Stück. Hier erfreuts die Kinderherzen, doch in Tobel tut es diese schmerzen. Da ist doch einer echt zu weit gegangen, holt die Schaukel ab in Tobel statt in Affeltrangen, tat dies ohne lang zu überlegen, bewegte sich damit auf schiefen Wegen. Es war kein Raub, kein Scherz, nicht bös gemeint! Egal, so ein Ereignis gibt Gesprächsstoff und vereint!» Martin Köstli Primarschulleiter, Braunau «S' Neuscht/ Tobel-Tägerschen» Neues Mitglied der Schulbehörde RICKENBACH Mit 215 Stimmen wurde Andreas Bommer, gebürtig in Tobel-Tägerschen, am vergangenen Abstimmungswochenende in die Primarschulbehörde Rickenbach gewählt. Das absolute Mehr betrug 200 Stimmen. Mit diesem Ergebnis schlug der 47-jährige Mechaniker seinen Mitstreiter Markus Ulrich, der 174 Stimmen erhielt. An der Ersatzwahl nahmen 432 von 1608 Stimmberechtigte teil. Andreas Bommer wird das aktuelle Behördenmitglied Markus Kappeler ersetzen, der per 31. Juli 2015 aus der Schulbehörde zurücktreten wird. Als Grund gab Kappeler damals an, wieder mehr Zeit für die Familie und seinen Landwirtschaftsbetrieb zur Verfügung haben zu wollen. kat Bild: z.V.g. Andreas Bommer waltet ab 1. August 2015 als Mitglied der Primarschulbehörde Rickenbach.
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