Besser scheitern - ARTEFAKT Kulturkonzepte

MEDIENMITTEILUNG – mit Bitte um Veröffentlichung
Internationale Tage Ingelheim
International Days Ingelheim
Januar 2016
Seit 1959 / Since 1959
Internationale Tage Ingelheim
www.internationale-tage.de
Besser scheitern
15 Orte im Außenraum von Ingelheim am Rhein, 18. Juni bis 14. Juli 2016
„Alles seit je. Nie was anderes.
Immer versucht. Immer gescheitert. Einerlei.
Wieder versuchen. Wieder scheitern. Besser scheitern“
Diese berühmt gewordenen Zeilen schrieb der irische Schriftsteller Samuel Beckett im
Jahr 1983. Sie dienen den Internationalen Tagen Ingelheim 2016 als Inspiration und
Leitmotiv bei einem ungewöhnlichen Ausstellungsvorhaben: Im Außenraum, an
öffentlich zugänglichen Orten wie Bahnhöfen, Ämtern, Schulen, Einkaufspassagen und
Geschäften sind Videos und Großfotos von 13 internationalen Künstlerinnen und
Künstlern aus den 1970er Jahren bis heute zu entdecken. Sie gehen dem Phänomen des
Scheiterns in vielfältiger Weise nach: spielerisch, lustvoll, tragisch, komisch, trauernd,
überraschend.
Für Versagen, Fehlschläge und Niederlagen bleibt in unserer heutigen Erfolgsgesellschaft
wenig Raum. Leistung, Effizienz und Fortschritt sind gefragt. Kein Wunder, dass der
amerikanische Soziologe Richard Sennett das Scheitern einmal als das große Tabu der
Moderne bezeichnet hat. In den letzten Jahren hat das Thema in Kultur und Journalismus
verstärkt Aufmerksamkeit erfahren: Die Hamburger Kunsthalle präsentierte 2013 erstmals das
von Brigitte Kölle kuratierte Ausstellungsprojekt „Besser scheitern“ und Magazine wie brand
eins oder Der Spiegel publizierten Schwerpunkthefte zum Thema. Die Internationalen Tage
Ingelheim gehen nun in der von Brigitte Kölle konzipierten Schau einen Schritt weiter und
implementieren Kunst im Außenraum der Stadt Ingelheim an alltäglichen Orten, an denen man
internationale Gegenwartskunst nicht unbedingt erwartet. Die enge Korrespondenz von
Stadtraum und Kunst überrascht, irritiert und hält so manche Entdeckung bereit – sowohl für
die Einwohner Ingelheims als auch für Kenner zeitgenössischer Kunst.
Das Scheitern ist eine Erfahrung, die wir alle machen und doch als eine ureigene empfinden.
Wir erleben das Scheitern trotz zunehmender gesellschaftlicher Enttabuisierung als ein
persönliches Versagen, als einen schmerzhaften Bruch mit Erwartungen, als einen Moment der
Scham zwischen Erkenntnis und Verzweiflung. Doch bedeutet Scheitern zwangsläufig
Endstation? Es liegt gerade in der Paradoxie des Scheiterns, dass Zusammenbruch und
Neubeginn, Resignation und Hoffnung zusammenfallen. So kann sich aus der scheinbaren
Niederlage auch etwas ungeahnt Neues, Anderes entwickeln.
In der Kunst ist das Scheitern als nötiges Wagnis, als Form des Experiments, schon immer eng
mit dem künstlerischen Schaffensprozess verbunden gewesen. Das Scheitern in der Kunst
impliziert, dass das gesicherte und vertraute Terrain verlassen und Außergewöhnliches gewagt
wurde. Der Schriftsteller Wilhelm Genazino hat Künstlerinnen und Künstler treffend als
„Vorturner des Scheiterns“ bezeichnet. Die mutige und oftmals humorvolle Beschäftigung mit
dem Unvermögen und das sich in der permanenten Wiederholung artikulierende Abarbeiten an
den Absurditäten des Lebens sind in der Kunst von zentraler Bedeutung. Die Erfahrung des
Scheiterns erweist sich als eine grundsätzliche Fragestellung der Kunst – wie auch des Lebens.
Beteiligt sind 13 internationale Künstlerinnen und Künstler, u.a. Marina Abramoviċ, Bas Jan
Ader, John Baldessari, Thorsten Brinckmann, Fischli & Weiss, Annika Kahrs, Jochen Kuhn
und Christof Schlingensief.
AUSSTELLUNG
Besser Scheitern
18. Juni – 14. Juli 2016
55218 Ingelheim am Rhein
www.besser-scheitern.de
1
Thorsten Brinkmann, Karl Schrank von Gaul, 2008,
C-Print © 2015 VG Bild-Kunst, Bonn
AUSSTELLUNG
Besser scheitern
www.besser-scheitern.de
AUSSTELLUNGSDAUER
18. Juni bis 14. Juli 2016
Ca. 15 AUSSTELLUNGSORTE
Außenraum in Ingelheim
55218 Ingelheim am Rhein
LEITUNNG INTERNATIONALE TAGE
INGELHEIM
Dr. Ulrich Luckhardt
KURATORIN
Dr. Brigitte Kölle
PRESSERUNDGANG
17.06.2016, 11 Uhr
ERÖFFNUNG
17.06.2016, 17 Uhr
Ort N.N.
VERKEHRSVERBINDUNGEN
Nach Ingelheim mit der Bahn ab
Frankfurt/M. (ca. 45 min),
ab Mainz (ca. 15 min).
MEDIENARBEIT
ARTEFAKT Kulturkonzepte
Ursula Rüter & Stefan Hirtz
Marienburger Straße 16
10405 Berlin
Fon: 030 / 440 10 686
Fax: 030 / 440 10 684
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Pressedownloads unter:
www.artefakt-berlin.de