In 80 Tagen um die Welt - Schulen: Partner der Zukunft

In 80 Tagen um die Welt
Die Idee und das Ziel des Projektes
Auf Grundlage der Jules Verne Geschichte »In 80 Tagen um die Welt« entwickeln Schüler zwischen 13 und 18 Jahren aus den PASCH-Schulen in Nord- und Südamerika, Südasien und Indonesien, China, Belarus, Kroatien und Kasachstan, Kirgisistan einen abenteuerlichen Comic.
Die Kinderbuchautorin und -illustratorin, Kitty Kahane, entwickelt die Rahmenhandlung, eine
Adaption der Jules Verne Geschichte, sowie die Protagonisten und wird die Entwicklung der Geschichte begleiten.
In jeder teilnehmenden Region werden Workshops organisiert, in denen Kitty Kahane oder andere ComiczeichnerInnen die Jugendlichen motivieren, sich sehr spannende, dramatische Storys
auszudenken. Mit leichten Zeichentricks und Lockerungsübungen werden die Jugendlichen angeregt, ihre Ideen zu Papier zu bringen. Die Geschichte und die Zeichnungen werden in Teamarbeit entwickelt und doch so, dass jeder Teilnehmer sich individuell künstlerisch frei entfalten
kann. Am Ende ist die Vielfalt das Besondere. Es soll Spaß machen und gleichzeitig werden die
Sprache geübt und neue Wörter gelernt. Zur Auflockerung können die Geschichten auch während des Workshops gespielt werden.
Das Projekt soll zum interkulturellen Austausch anregen. Die Schüler werden nicht nur zum Lesen von Comics motiviert, sondern sie können sich aktiv am Entstehungsprozess beteiligen.
Die Entwicklung der Geschichte kann auf dem Schülerzeitungsblog PASCH-Global verfolgt und
kommentiert werden.
Eventuell gibt es einen Wettbewerb über den weiteren Verlauf der Geschichte oder nach jeder
Station ein geheimnisvolles Rätsel, das zu lösen ist.
Die Protagonisten schreiben aus jeder Stadt eines neuen Landes eine selbst gestaltete Postkarte an
ihre Eltern z.B. nach Berlin, um die besorgten Eltern zu beruhigen. Am Ende hat man ein Reisedokument mit Originalstempeln aus aller Welt. Das stellt man auf den Blog.
Das Ergebnis …
Kitty Kahane wird am Ende die entstandene Geschichte so aufbereiten, dass die beteiligten
Länder den Comic digital bearbeiten, veröffentlichen oder drucken können. Das imaginäre Buch
hat eine Originalgröße von 210 x 275 mm (ein Format aus dem A4 Format heraus).
Es entsteht ein Leporello, welches man als Kreis (Weltreise) in den Klassenräumen präsentieren
kann. Darüber hinaus können die Schüler ihre Sprachkenntnisse anwenden und vertiefen, indem
sie die Geschichte nachspielen, nacherzählen, fortsetzen oder auf ihre eigene Kultur bezogen neu
erfinden bzw. eine neue Weltreise konstruieren.
Rahmenbedingungen
■■ An jedem Ort entsteht mindestens eine Doppelseite, es können aber auch mehrere Doppelseiten
gezeichnet werden, je nach Lust und Intensität.
■■ Die Seiten sollten nummeriert werden.
■■ Auf jeder Seite gibt es einen Abrisskalender, der die verbleibenden Tage angezeigt.
■■ Kitty Kahane wird den Start (Titelblatt) zeichnen und die Weltkarte, eventuell auch die Zwischenseiten, wenn es nötig wird. Das ergibt sich während der Workshops.
■■ Die Schüler aus Nordamerika bestimmen den Ort, an dem die Reise beginnt. Das kann ein
imaginärer Ort sein, von dem aus die Protagonisten nach Portland reisen oder Portland selbst.
■■ Der Umschlag entsteht am Ende, ebenso der Titel des Comics. Die Schüler können auf dem Blog
Vorschläge zum Titel machen. Die besten drei Vorschläge werden über den Blog zum Voting
freigegeben. So stellen wir in gewisser Weise sicher, dass alle Beteiligten den Comic bis zu Ende
lesen und dabei bleiben.
Material
■■ Alle Schüler in jedem Land zeichnen auf einem 200 Gramm Papier in der Größe A3.
■■ Das Papier sollte nicht zu dünn sein wegen des Farbauftrages
■■ Format A4 (210 x 275 mm) Papier für Skizzen und Übungen
■■ Lineal für das Maß und Scheren
■■ Mitteldicke Eddings in den 5 Grundfarben (schwarz, grün, blau, rot und gelb)
■■ Wasserfarben-Gouache in den 5 Grundfarben (schwarz, grün, blau, gelb, rot), diese lassen sich zu
neuen Farben mischen
■■ Pinsel verschiedene Stärken
■■ Wassergefäße und Teller o ä. für die Farben
Erzählform
■■ Es gibt einen Erzähler zu Beginn, der auch immer am Standortwechsel kurz zur Sprache kommt.
■■ Die Comicfiguren benutzen die wörtliche Rede.
■■ Kurze, knappe Sätze und einzelne Wörter in der Comicsprache
■■ Möglichst viele Adjektive, Adverbien verwenden.
Voraussetzungen
■■ Die Protagonisten reisen so umweltfreundlich wie möglich: ohne Mobiltelefon und iPad; keine
Fahrt mit dem Flugzeug oder Auto.
■■ Mögliche Transportmöglichkeiten (kulturspezifische Fortbewegungsmittel sollen eingesetzt werden): Tiere wie Kamel, Elefant, Pferd, Esel, Kranich, Schwan etc. Es kann aber auch märchenhaft
sein, wie auf einem fliegenden Teppich oder in einem Heißluftballon. Der Phantasie sind keine
Grenzen gesetzt.
Protagonisten, die Typen
Drei Schüler
Lisa, ein rothaariges, (wilde Mähne) taffes Mädchen, sehr wortgewaltig und mutig, schlau, etwas
überheblich, immer vorne weg, gibt den Ton an, was nicht immer gefällt.
Tom, ein starker, großer, kräftiger Junge mit dunklen, kurzen, struppigen Haaren, laut und sehr
gestikulierend, locker, lässig, wäscht sich nicht so gerne, etwas unkonzentriert, schwerer Gang,
umständlich und sehr verbindlich.
Anna, ein zartes, sensibles, kleines, sehr pfiffiges, witziges, blondes Mädchen mit langen Haaren
und Brille, rechnet im Kopf alles perfekt durch, gute Ideen, manchmal etwas schwach und in sich
gekehrt, sehr eigen, etwas zickig.
Walter, der alte Mann, ein Antiquitätenhändler
Robert, ein sympathischer, gieriger Bösewicht, der einen schwarzen Hut trägt, er ist etwas ­linkisch,
etwas blöd, den Kindern unterlegen, denkt sich immer wieder etwas Böses aus, um den Kindern
das Kästchen abzuluchsen.
Das geheimnisvolle Kästchen, das einen Schatz in sich verbirgt.
Die drei Schüler verwandeln sich nur über ihre Kleidung der exotischen Kulturen in den jeweiligen Ländern (indische Gewandung, mexikanischer Sombrero, usw.) oder auch durch die unterschiedlichen Klimaverhältnisse.
Die Story:
Die Schüler eines Camps machen einen Ausflug. Es regnet, drei Jugendliche verlaufen sich, die
Schüler sind nicht unbedingt Freunde, waren einfach in diesem Moment zusammen. Sie treffen
durch Zufall, auf der Suche den Weg zurück ins Camp zu finden, auf einen alten Mann, Walter,
der sterbenskrank an einem verlassenen Ort, inmitten eines Parks liegt. Sie wollen ihm helfen.
Er erzählt den Jugendlichen, dass er nur 80 Tage Zeit hat, um einen wertvollen Schatz in dieser
Gegend von Portland zu finden. Die Jugendlichen sollen statt seiner, da er das nicht mehr zu schaffen glaubt, eine Reise in 80 Tagen bewältigen. Walter hatte in Berlin in der Zeitung gelesen, dass
dieser große, alte Park mit exotischen Pflanzen in 80 Tagen vernichtet werden soll, um dort eine
Hotelanlage oä. zu bauen. In diesem Park befindet sich der Schatz. Und wenn die Bauarbeiten
beginnen, würde man den Schatz nicht mehr finden. Da der Park sehr groß ist, muss er zunächst
den genauen Standort mit Hilfe der Jugendlichen ergründen.
Der Schatz ist sehr wertvoll und er möchte damit ein großartiges Projekt für Kinder und Jugendliche finanzieren. Schwer atmend erzählt er den Kindern seine Geschichte: Er war Antiquitätenhändler in Berlin, wo er zwischen altem Kram ein Kästchen mit einem geheimnisvollen Inhalt
gefunden hat. Im Kästchen lag ein Brief, auf dem neun Adressen geschrieben standen. Die Adressen waren von neun verschiedenen Orten dieser Welt, an denen man also insgesamt neun Zettel
finden würde, die zusammengelegt eine Schatzkarte ergeben. Neun Piraten haben vor 100 Jahren aus Mißtrauen und Raffgier voreinander diese Schatzkarte zerrissen. Die neun Piraten haben
sich nach einer großen Schiffsreise in neun Länder niedergelassen und diese Zettel versteckt, um
später an den Schatz zu gelangen. Unter einem Buddha, in einer alten chinesischen Lampe, im
Dschungel unter einer Palme … Diese Hinweise zu den Standorten hat Walter, der alte Mann in
dem antiken Kästchen gefunden und auch den Hinweis, dass sich dahinter die Botschaft für die
Karte und den Standort des Schatzes befindet. Walter bittet die Schüler, für ihn die Schnipsel zu
finden. Er gibt ihnen Geld, um die Reise zu starten. Allerdings reicht das Geld bei weitem nicht
aus, um damit an alle Standorte zu gelangen. Die Schüler beschließen heimlich, Walter zu helfen
und die Reise zu beginnen. Sie kehren nicht mehr ins Camp zurück. Erst auf der Reise lernen sich
die Kinder richtig kennen, sie sind aufgeregt, neugierig und merken, dass ein großes Abenteuer
beginnt. Sie haben ihre Handys im Camp gelassen, haben nur eine Uhr, einen Kompass, Feuerzeug, etwas Proviant und ein Taschenmesser dabei. Sie müssen damit auskommen. Die Lehrer und
Eltern sind sehr besorgt und suchen die Jugendlichen …
Die Unterhaltung der Schüler mit Walter hört zufällig der Bösewicht Robert. Er verfolgt die Jugendlichen, möchte den Schatz selbst an sich reißen. Er scheut keine Mittel, den Jugendlichen
zu schaden. Er versucht sie zum Beispiel einzusperren, zu verwirren, in eine andere Richtung zu
lenken, eine Falle zu stellen, aus der sie nur mit Mühe wieder sich befreien können, sie zu vergiften, Tiere auf sie zu hetzen, vor denen er dann selbst fliehen muss. Die Schüler werden sehr
erfinderisch, um den Bösewicht, ein eher schlichtes Gemüt, abzuschütteln und seine fiesen Taten
und Ideen richten sich letztendlich gegen sich selbst. So finden sich die drei Schüler unerwartet
in Situationen wieder, in denen sie den Bösewicht aus seinen eigenen Fallen befreien müssen
(Gefängnis, Krankenhaus, Gefangener von Eingeborenen …) Eine interessante Figur aus dem
jeweiligen Land, in dem sie sich befinden, das sollten auch Jugendliche sein, helfen ihnen bei der
Standortsuche des Zettels. Die kennen sich in ihrer Stadt aus, wissen, wo der Palast ... ist, wo sich
der Zettel befinden könnte. Sie hilft ihnen, Robert abzuschütteln, bzw. ihn auch zu retten, da Robert selbst in Gefahr gerät und unbedingt Hilfe benötigt.
Zukunft
Es ist am Ende geplant, das Projekt beim PASCH-Festival in Berlin zu präsentieren. Alle Originalarbeiten auf den großen Formaten werden dort gezeigt, die Postkarten von der ganzen Welt und
die entstandenen Bücher »feierlich« verteilt (auf Grundlage des Leporellos und der Gesamtgestaltung von Kitty Kahane). Die Beteiligten geraten in einen regen Austausch, zeigen sich gegenseitig
ihre Reiseskizzen, sprechen über ihre Ideen …
Das Ergebnis macht stolz!