norden Ostfriesischer Kurier mOntag, 12. OKtOber 2015 / seite 5 Wieder Kindertag im Gemütliche Familienfreizeit im Advent L7dC:F@-g:D:@;d: lädB z7F adv:;B?RF:@z:@B – a;D:ld7;C A@? 6. nov:DA:F Norder Teemuseum Glauben aktion r@89B@C t::BF@;k:; l:F;:; NordeN – Hören, sehen, riechen, schmecken, fühlen. Am Kindertag im Ostfriesischen Teemuseum kommen alle Sinne zum Einsatz, wenn am Donnerstag um 14.30 Uhr eine ostfriesische Teezeremonie speziell für Kinder von sechs bis zwölf Jahren angeboten wird. Gerta Endelmann erklärt den be(den kle(nen Be6uKDern d(e 86tFr(e6(6KDe Teezerem8n(e. Die Ohren werden gespitzt, wenn der heiße Tee den Kandis berührt und es leise knistert. Das Auge nimmt wahr, wie wenige Tropfen Sahne Wölkchen im Tee bilden, während die Nase der leckere Duft des Tees erreicht. Die Hand, die die Tasse hält, spürt unterdessen eine angenehme Wärme. Zu guter Letzt erkennt die Zunge verschiedene Geschmacksrichtungen. Und das alles nicht im Stehen so nebenbei, sondern in aller Ruhe, denn bei der Zubereitung und dem Genuss des Ostfriesentees spielt diese eine ganz besondere Rolle. Die Veranstaltung dauert zirka 30 Minuten und kostet pro Kind zwei Euro. NordeN – Am ersten Adventswochenende bietet die Ludgeri-Gemeinde im OKMFreizeitheim in Uplengen wieder eine Familienfreizeit an, um gemeinsam eine schöne Vorweihnachtszeit einzuläuten. Seit über 20 Jahren kommt man dort bereits zusammen. Dabei trifft der ursprüngliche Begriff Familienfreizeit nicht mehr den Kern der Sache: Ob Großeltern mit Enkeln, Tanten und Onkel mit Nichten und Neffen, Eltern mit ihren Kindern oder einzelne Teilnehmer – die bunte Mischung an Menschen macht jedes Jahr die entspannte Atmosphäre für Jung bis Alt aus. Für Kinder werden verschiedene Aktionen drinnen wie draußen angeboten: Eine Schatzsuche, balancieren auf der Slagline, Kartoffeldruck, Plätzchen und Stutenkerle ba- Jung und Alt k8mmen be( der fre(ze(t (n Uplengen jede6 JaDr v8ll auF (Dre K86ten. cken, Weihnachtskarten basteln, Adventskränze binden, Laternen basteln, Tischtennis, Kicker oder Fußball spielen oder ein Lagerfeuer mit Stockbrot. Aber auch ausreichend Zeit für eigene Ideen ist eingeplant. Erwachsene haben die Chance, ein entspanntes Wochenende bei Gemeinschaftsspielen, Bastelarbeiten, Gesprächen oder einfach Zeit für sich in angenehmer Atmosphäre zu verbringen. Stets gilt das Motto: Alles kann, nichts muss. Die Kosten für das gesamte Wochenende,inklusiveVollverpflegung, liegen je nach Altersstufe zwischen 40 und 64 Euro (Kinder bis zwei Jahren können kostenlos teilnehmen). Weitere Informationen zur Freizeit im Internet auf der Seite www.norden-ludgeri.de. Anmeldungen für die Freizeit werden bis zum 6. November von Inse Rosenbusch unter Telefon 0176/30488116 oder 0541/67340053 oder per EMail an inserosenbusch@web. de angenommen. Hinter angeklagtem Raub steht Familiendrama Gericht to89B:F 7;d d:F:; e9:D<;; w:Fd:; vo; 66-jä9F@C:D V<B:F d:? r<7A:? A:z@89B@CB s789: ;<89 s897ld?89:@; A:l<?B:B C:?<DB:? f<D@l@:;v:F9älB;@?. NordeN/cfo – In einem Schöffengerichtsverfahren vor dem Norder Amtsgericht hat sich kürzlich ein Ehepaar aus dem Raum Frankfurt auf der Anklagebank wiedergefunden. In Begleitung ihrer Anwälte Arno Saathoff und Frank M. Peter mussten sich die 34-jährige gebürtige Norderin nebst ihrem 40-jährigen Ehemann für zwei Straftaten verantworten. Am Ende erfolgte ein Freispruch mit traurigem Beigeschmack. Staatsanwalt Ommen verlas die Anklage, die Diebstahl und den gemeinschaftlichen versuchten Raub umfasste. Die beiden Angeklagten sollten im Juni 2014 in das elterliche Haus der 34-Jährigen in Norden Einlass verlangt haben. Dort hätten sie die Herausgabe eines Schuldscheins verlangt. Nach der Verweigerung der Aushändigung hätte das Paar ohne Erlaubnis das Büro durchsucht und den Hausherrn und Vater der Angeklagten beiseite geschubst. Der 40-jährige Schwiegersohn habe diesen sogar am Hals gepackt und gewürgt. Schließlich habe die Mutter dem Gemenge Einhalt geboten, indem sie den besagten Schuldschein herausgab und dieser dann durch die Angeklagten entrissen wurde. Die Angeklagten beschrieben die Situation vor Ort wesentlich weniger aggressiv. „Wir haben uns gemeinsam mit meinen Eltern und meiner jüngeren Schwester an den Tisch gesetzt und geredet“, schilderte die 34-Jährige. „Uns ging es eigentlich darum, dass mein Vater verbreitet hatte, uns das Haus in Erzhausen bezahlt zu haben.“ Schließlich sei man auf den Schuldschein in Höhe von 73 000 Euro aus dem Jahr 2012 zu sprechen gekommen. „Ich wollte den Schein sehen und ob die bereits von uns bezahlten Beträge in Höhe von 58 000 Euro darauf eingetragen sind.“ Bei dem Versuch, die Polizei zu dem Geschehen zu rufen, habe der Vater die Verbindung unterbrochen. Das Paar vermutete, dass es bereits in der Vergangenheit zu einem Bruch in der Beziehung mit dem Vater gekommen sei, weil das Paar die Gründung einer GbR mit einer Einlage des Vaters von 100 000 Euro ausgeschlagen habe. „Die Geldquellen schienen uns undurchsichtig“, erläuterte die Angeklagte. „Mein Vater erhielt regelmäßig Besuche aus Paraguay und er saß bereits wegen Steuerhinterziehung in Haft. Den Schuldschein hat uns meine Mutter freiwillig überreicht und dann sind wir gefahren.“ „Ich habe meinen Schwiegervater nicht angerührt“, betonte der 40-jährige Angeklagte. Allerdings sei dieser ein schwieriger Charakter, wie der Ingenieur der Elektrotech- nik ausführte. Er leugne den Holocaust und einen Missbrauch seiner Frau durch deren Bruder spiele er herunter. Der sonst so gute Kontakt der Schwestern zu seiner Frau sei durch die ganze Angelegenheit ebenfalls empfindlich gestört. Die jüngste der Schwestern berichtete von einer aufgebrachtenStimmung.Aufgrund ihrer Schwangerschaft sei sie jedoch der Szenerie schnell entflohen. Allerdings könne sie sich keine Handgreiflichkeit ihres immer friedlich wirkenden Schwagers gegenüber dem Vater vorstellen. Dies unterstrich auch die 31-jährige Tochter aus Hannover. Sie habe nachgehakt und die Gründe für die Aggressionen in der Vergangenheit vermutet. Ihr Vater habe selbst eine sehr autoritäre Erziehung wiederum durch seinen Vater erhalten. Den in der Luft schwebende Missbrauch durch den Bruder habe er mit einem „Na und“ abgetan. „Das hat er möglicherweise im Affekt gesagt“, suchte die studierte Pädagogin nach einer Erklärung. „Im Verlauf des Gesprächs wurde er dann schon emotional.“ Während die Mutter von ihrem Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch machte, zeigte sich das 66-jährige Familienoberhaupt kämpferisch: „Die Schreierei ging gleich los.“ Seine Tochter habe ihn bedrängt und seinen Anruf bei der Polizei mit den Worten „das machen wir unter uns aus“ verhindert. Die Aussage seiner Zweitältesten tat er mit den Worten ab: „Die erzählt viel, wenn der Tag lang ist.“ Außerdem sei sie depressiv, was diverse Klinikaufenthalte auch belegten. Die Handgreiflichkeit sei nur wegen des Schuldscheins entstanden. Geld habe er nie zurückbekommen. Dementsprechend habe er einen Anwalt mit der Geldrückforderung beauftragt. Richter Frank Meyer machte den Zeugen auf Widersprüche zu seinen polizeilichen Aussagen aufmerksam, die der Rentner mit der Unprofessionalität der protokollierenden Beamtin abtat. Staatsanwalt Ommen zeigte erhebliche Zweifel an dem Wahrheitsgehalt dieser letzten Zeugenaussage. Der Diebstahl des Schuldscheins könne den Angeklagten nicht nachgewiesen werden. Weder Schmerzen noch äußere Zeichen einer physischen Attacke seien belegt. Dieser Ansicht schlossen sich auch die beiden Anwälte an. Das Vertrauensverhältnis zu dem Vater sei komplett erschüttert. Die fragwürdige Aussage des Vaters habe nahezu nach einer Vereidigung verlangt. Richter Frank Meyer betonte in seinem Urteil ebenfalls seine Zweifel an dem einzigen Belastungszeugen. „In meinen Augen ist es eher traurig, dass die Familienverhältnisse total zerrüttet sind“, lenkte er das Augenmerk auf das eigentliche Problem. Der Funken springt trotz aller Bemühungen nicht über landesbühne „clyd: 7;d bo;;@:“ RüF j7;C: gä?B: – W:;@C r:?o;<;z <7? d:; r:@9:; d:? P7Al@k7D? NordeN/ish – Friederike Butzengeiger gibt sich die allergrößte Mühe. Quasselt schon, bevor auch nur ein junger Zuschauer sitzt, mäkelt und drängelt gefühlte Minuten, bis alle Stühle besetzt sind, animiert und tut und macht. Reaktion aus dem Publikum: Tendenz gegen null. Keine Frage, Butzengeiger und ihr Kollege Lutz Faupel haben ihre Sache richtig gut gemacht, aber ihre Geschichte über „Clyde und Bonnie“ kam trotzdem nicht so wirklich gut an. Vielleicht ist morgens um 9 Uhr noch ein bisschen früh, vielleicht aber wussten die Schüler und Schülerinnen des Ulrichsgymnasiums auch nicht so wirklich, was sich da vor ihnen abspielte. Bonnie und Clyde – war das nicht das Gangsterduo aus den Staaten, berüchtigt in den 1930er-Jahren wegen seiner Überfälle und Polizistenmorde? Später in den verschiedensten Versionen vertont und verfilmt, auf die Bühne gebracht und im Musical verarbeitet? Allerdings. Und jetzt als Stück des Österreichers Holger Schober von Lotta Seifert für die Junge Landesbühne in Wilhelmshaven vorgelegt.Warum noch eine Version nötig ist, bleibt vielleicht ein Geheimnis. Das Stück ist schrill, flippig, unruhig, unzusammenhängend. Bewusst. Sicher. Die beiden Helden zeigen deutlich und das mit Bravour, wie sie in Rollen und durch Rollen durchschlüpfen. Mal die „echten“ Bonnie und Clyde von heute, mal die, die sich in die Rolle 85 Jahre früher hineinträumen. Oder beamen. Oder was auch immer. Mal so tun, als hätten sie echte Knarren in der Hand, könnten die Bullen abknallen. Eiskalt (auch die Stimme...). Links und rechts und geradeaus schießen. Einfach immer drauflos. Die „echten“ haben ja nur Plastikkugeln im Spielzeugrevolver und eigentlich ein Sch...leben. Eltern geschieden und/oder gestorben, selbst Außenseiter, und überhaupt ist alles ohne Perspektive. Die zwei rattern in gut einer Stunde durch ihre Geschichte, als gäbe es Geld fürs Schnellsprechen. Das ist so gewollt, natürlich. Bloß nirgendwo lange aufhalten. Das Leben ist eine Show, entsprechend flitzen die zwei ständig durch die Lamettavorhänge. Keiner klatscht, wenn sie mal wieder „auftreten“. Ob das so gewollt ist? Die Zuschauer bleiben die ganze Zeit über sehr distanziert. Das Stück ist für Kinder, falsch Jugendliche ab 13. Ob jemand da im Publikum wirklich begriffen hat, worum es ging? Können, wollen die überhaupt noch was anfangen mit Bonnie und Clyde? Den zwei Raubmördern, die zwar als brutal galten, aber eben auch als besonderes Liebespaar? Keine Frage, die zwei spielen mit höchstem Einsatz, um gerade Letzteres zu vermitteln. Besonders Friederike Butzengeiger wechselt dafür die Rollen in gefühlten Millisekunden. Einen Moment das naive Dummchen mit weicher Mezzosopranstimmlage, dann die junge Frau, die sich in den verrückten Clyde verliebt hat. Unsterblich, vielleicht auch unerklärlich. Eine Sekunde eiskalte Mörderin, eine Sekunde das nachdenkliche Kind, das niemals weinen kann. „Was ist Leben?“, fragt Clyde, um schon im nächsten Atemzug von seinem Hund zu erzählen, den er mit einem Böller in die Luft gesprengt hat. So geht es. Schlag auf Schlag. Bloß nicht nachden- ken, was er da erzählt hat.The show must go on. Da haben sich im Stück zwei gefunden, die wohl das haben, was wir ein „kaputtes Leben“ nennen würden. Alles wird angedeutet, nichts ausgespielt. Und die beiden zeigen immer wieder: Was hier abläuft, ist Show, Fassade, Maske. Inhalte? Als wenn es heute noch darauf ankäme. Vielleicht ist es das, was sie herüberbringen wollen. Dass wir nur auf Glamour und Glitter abfahren, auf „geile Typen“, „Stars“, die tatsächlich hohl sind. Kein Inhalt. Nichts drin. Vielleicht. Alles bleibt vage und erreicht zumindest in Norden die Schüler nicht wirklich. Der Applaus am Ende ist eher dünn. Anerkennung für die Leistung, ja, aber keine für die „Clyde und Bonnie“Geschichte. Ganz sicher: An den beiden Schauspielern hat das nicht gelegen. Die verbiegen sich fast, mit so viel Einsatz spielen sie. Machen aus Lametta Regen und Kopfbehang, spielen mit der Musik und mit allen Möglichkeiten, die ihr eigenes Ich hergibt. Das ist schon sagenhaft. Aber das Stück bringt einfach nicht wirklich was rüber. Schade eigentlich. fr(eder(ke Butzenge(ger und Lutz faupel 6p(elten (n N8rden „clyde und B8nn(e“.
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