Preisverleihung Spiel des Jahres 2015 Kennerspiel des Jahres 2015 Informationen für die Medien Spiel des Jahres • Geschäftsstelle • Große Rurstraße 30-32 • 52428 Jülich Fon: +49 (0) 2461 93868 25 • Fax: +49 (0) 2461 93868 26 E-Mail: [email protected] • Internet: www.spiel-des-jahres.com Der Spielejahrgang 2015 Ein Kommentar von Tom Felber, Vorsitzender des Vereins Spiel des Jahres Wer jedes Jahr so viele neue Spiele spielt wie die Jurymitglieder von Spiel des Jahres, kommt zwangsläufig zur Erkenntnis: Das perfekte Spiel, das allen Ansprüchen, Vorlieben und Gruppensituationen genügt, gibt es nicht. Was die Jury trotzdem alljährlich versucht, ist die größtmögliche Annäherung an dieses perfekte Spiel zu finden – immer im Hinblick darauf, ob es geeignet ist, „die Verbreitung des Spiels als Kulturgut in Familie und Gesellschaft“ weiter zu fördern und zu stärken, wie es dem Satzungszweck des Vereins entspricht. Seit dem vergangen Sommer waren unsere Jurorinnen und Juroren wieder intensiv daran, Spiel für Spiel für Spiel für Spiel auf ihren Spielreiz hin, das Material, die Grafik und die Spielregeln genauer unter die Lupe zu nehmen. Dabei wurden wir mit vielen fabelhaften Werken eingedeckt. Es ist für uns beruhigend: Ideenreichtum und Innovationsfreude der Autoren sprudeln weiterhin. Wir haben uns oft prächtig unterhalten, manchmal aber auch – wir geben es zu – ein bisschen gelangweilt. Und wir haben letztendlich aus dem Heuhaufen der Spieleproduktion doch einige gute Spiele herausgezogen. Weil es aber das perfekte Spiel für alle Ansprüche und Situationen eben nicht gibt, stellt der Verein jedes Jahr Empfehlungslisten mit verschiedensten Titeln zusammen, damit alle Spielinteressierten jene Spiele darauf finden können, die auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind. Wie im vergangenen Jahr haben es auch 2015 insgesamt 25 Spiele, die alle ein bisschen besonders sind, auf unsere Listen geschafft. Wir haben sie wieder in unsere drei bekannten farblich unterscheidbaren Kategorien eingeteilt. In allen drei Kategorien hat die Jury drei Titel für den jeweiligen Hauptpreis nominiert: Die Farbe Rot kennzeichnet Spiele für alle Menschen, also auch solche, die keine Familie haben. Blau steht für Kinderspiele, und Anthrazit verweist auf Spiele für Leute, die schon etwas erfahrener im Erlernen und in der Anwendung von Spielregeln sind. Die Trennlinie zwischen Rot und Anthrazit führt über den Aufwand und die Anforderungen, die notwendig sind, um in die jeweiligen Spielwelten eintauchen zu können. Bevor ich aber mit meinen Lobeshymen fortfahre, muss ich es einfach wieder einmal loswerden: Die Zahl der Spiele, die Mängel aufweisen – sei es in Bezug auf die redaktionelle Arbeit, die Spielregel, die Qualität des Materials oder sei es eine Grafik, welche das Spielerlebnis eher beeinträchtig als unterstützt – ist nach wie vor auffallend hoch. Zu oft herrscht leider der Eindruck, dass Spiele zu wenig sorgfältig endbearbeitet und zu schnell auf den Markt geworfen werden. Die Jury hat erneut hart darum gerungen, auch dieses Jahr wieder mehrere Spiele mit solchen kleineren Mängeln mit auf die Liste zu nehmen, weil deren Spielwert und das Spielerlebnis derart herausragend sind, dass die Detailfehler im Gesamteindruck eher zur Makulatur werden. Natürlich gab es auch das Gegenteil: perfekte Spiele in Aufmachung, Grafik und Regeln, die aber einfach nur ein durchschnittliches Spielerlebnis bieten, niemanden zu emotionalisieren vermochten und deshalb nicht berücksichtigt wurden. Das ist vergleichbar mit Hollywood-Filmen mit teuren Schauspielern und gigantischen Spezialeffekten, denen zum Schluss einfach die Seele fehlt. Es gibt auch Spiele, die es nicht auf die Liste geschafft haben, weil ihr Spielregelheft eher einem Rätselbuch glich und das Entschlüsseln des umständlichen Textes nicht wirklich zum Spielsystem gehörte. Der Jury ist klar, dass einige Spieler ihre Lieblingsspiele auf den Listen vermissen werden. Wie immer erhebt die Jury keinen Absolutheits-Anspruch. Spielebewertung ist und bleibt eine subjektive Angelegenheit. Im langwierigen Verfahren mit Mehrheitsentscheidungen hat sich die Jury auch diesmal von vielversprechenden Titeln trennen müssen, was übrigens auch bei einzelnen 2 überstimmten Jurymitgliedern tiefe seelische Narben hinterlassen hat. Die Konkurrenz ist aber einfach zu groß, und die Jury will die Listen übersichtlich halten. Kommentar zum „Spiel des Jahres“ und „Kennerspiel des Jahres“ Betrachtet man die Empfehlungs- und Nominierungslisten jener Jury, die sich nur mit den roten und anthraziten Spielen befasst hat, sticht erneut der internationale Hintergrund vieler Titel ins Auge. Wir haben nachträglich festgestellt, dass die Autoren der 15 empfohlenen Spiele aus mindestens 12 verschiedenen Ländern stammen. Neben Deutschland nämlich auch aus den USA, England, Australien, Neuseeland, Japan, Südkorea, Österreich, Italien, Frankreich, Belgien, den Niederlanden und sogar aus Ostfriesland. Auch deutsche Verlage suchen ihre Erfolge immer häufiger über eingekaufte Lizenzen aus dem Ausland, wofür „Machi Koro“ ein Beispiel ist. Wir haben uns bemüht, eine große Varianz in die Liste hinein zu bringen, sodass wirklich für jeden etwas dabei ist: Spiele mit einem klassischen Brett, Würfelspiele, Legespiele, Kartenspiele, Partyspiele, Spiele für Zwei, eher laute Kommunikationsspiele, eher ruhige Denkspiele. Die Liste zeigt wunderbar auf, wie verschieden Spiel-Atmosphären sein können und welches breite Spektrum an Erlebnissen das Spiel als Kulturgut und Mittel zum Home-Entertainment möglich macht. Dieses Jahr hat die Jury des roten Preises mit „Vollmondnacht: Werwölfe“ zum ersten Mal einen Titel auf die Empfehlungsliste gesetzt, der eine App als Ergänzung zu einem analogen Spiel sinnvoll und bereichernd einsetzt. Und wenn es – neben der oft zitierten Digitalisierung – tatsächlich so etwas wie einen Trend gibt, dann ist es wohl vor allem das Recyceln und die Überarbeitung alter Spielideen zu ganz neuen Spielen. So geht beispielsweise das Grundgerüst des nominierten „Broom Service“ auf das Spiel „Wie verhext!“ zurück, wurde aber derart stark modifiziert, dass ein neues, völlig anderes, einzigartiges Werk entstanden ist. Ein Blick auf die Empfehlungslisten von „Spiel des Jahres“ und „Kennerspiel des Jahres“ zeigt, dass uns die Spielsysteme auch weiterhin vor allem in altbewährte Welten entführen, die von der tiefsten mythologischen Vergangenheit à la „Deus“ bis in die moderne mit Science-Fiction-Elementen angereicherte Fantasy eines „Loony Quest“ reichen. Eine Besonderheit stellt mit Sicherheit „Arler Erde“ dar, worin Uwe Rosenberg Regionalgeschichte realitätsnah in ein dichtes, ausgeklügeltes Aufbauspiel verarbeitet und mit dem beiliegenden Heft, das die historischen Hintergründe beleuchtet, fast schon ein Gesamtkunstwerk vorlegt. Wie bei „Auf den Spuren von Marco Polo“ ist dies allerdings in einen Regelaufwand eingebettet, den die Jury noch eine Stufe über dem Niveau des nominierungsfähigen Kennerspiels ansetzt. Bei den für das „Spiel des Jahres“ nominierten Spielen setzen die Spieler gemeinsam ein Drehbuch für einen Western voller Überraschungseffekte um, versuchen sich als Stadtplaner in der Realisierung urbaner Großprojekte oder kooperieren beim Ablegen von Zahlenkarten in Patience-artiger Manier. Mit dieser Auswahl unterstreicht die Jury erneut ihr Statement, dass durchaus auch großartigen Spielideen, die „nur“ in kleinen Schachteln stecken, das Potenzial für ein „Spiel des Jahres“ innewohnt. Die drei Spiele, die für das „Kennerspiel des Jahres“ nominiert sind, präsentieren einen Lieferdienst für Alchemisten, die Mythenbildung in der griechischen Sagenwelt und das Knüpfen von Netzwerken zwischen verschiedenen Berufen und Ständen im Mittelalter. Ich weiß, es klingt schon etwas abgedroschen und ich schreibe es fast jedes Jahr, es ist aber tatsächlich so: Das Selektionsverfahren und die internen Diskussionen zeigen klar, dass es in beiden Kategorien „Spiel des Jahres“ und „Kennerspiel des Jahres“ keinen Favoriten gibt. Es bleibt spannend bis zum Montag, 6. Juli 2015. Dann werden die Preisträger an einer Pressekonferenz in Berlin verkündet. 1. Vorsitzender des Vereins Spiel des Jahres 3 Nominiert zum Spiel des Jahres 2015: Colt Express Colt Express von Christophe Raimbault Verlag: Ludonaute (Vertrieb: Asmodee) für 2 - 6 Spieler ab 10 Jahren (Empfehlung der Jury: 3 - 6 Spieler) Spieldauer: ca. 40 Minuten Preis: ca. 30 Euro Zum Spiel Wir als Banditen überfallen im Wilden Westen einen dreidimensionalen Zug, der in tollkühner Fahrt über Weichen, Brücken und durch Tunnel jagt. Revolver rauchen und Fäuste fliegen, während wir von Waggon zu Waggon hechten, um die Reisenden zu berauben und Kontrahenten auszustechen. Achtung, der Marshal kommt! Schnell flüchten die Gauner aufs Dach, wo die Action gleich weitergeht. Reihum spielen wir Aktionskarten auf einen gemeinsamen Stapel – je nach Gleisabschnitt mal offen, mal verdeckt, mal zwei am Stück. Aber erst am Ende der Runde erleben wir das Ergebnis dieser Programmierung: Prügeleien, flinke Finger und der gefürchtete Marshal sorgen für Überraschungen und Schadenfreude. „Colt Express“ spult mit einfachen Regeln ein furioses Abenteuer ab, um das jeder Regisseur uns Spieler beneidet. Begründung der Jury Ein Spiel wie eine Westernparodie! Fast schon in Slapstick-Manier verlieren die Banditen die sicher geglaubte Beute in Schlägereien oder sie ballern einfach ins Nichts. Wer gerade noch darüber feixt, anderen Gaunern die Absichten vermasselt zu haben, tappt schon bald selbst in einen Hinterhalt. Diese Mischung aus Planung und Chaos hat Charme und viel Witz. Lok und Waggons als dreidimensionaler Spielplan machen „Colt Express“ zudem zu einem echten Hingucker. Der Autor „Colt Express“ ist die dritte veröffentlichte Spielidee des jungen französischen Spieleautors Christophe Raimbault (26). Raimbault lebt im Pariser Vorort Eaubonne. Nach seinem Abschluss als Informatiker arbeitet er heute in einer Ludothek. Der Grafiker Der in Barcelona geborene Jordi Valbuena startete seine berufliche Karriere als Comic-Autor und Illustrator. Später arbeitete er in verschiedenen Positionen in der Animationsfilmbranche. Im Jahr 2004 zog er zunächst nach Paris und lebt nun seit einigen Jahren in Marseille im Süden Frankreichs, nahe seiner Heimat am Mittelmeer. „Colt Express“ ist sein Erstlingswerk im Brettspielbereich. Der Verlag Ludonaute ist ein kleiner französischer Brettspiel-Verlag mit Sitz in Istres im Süden Frankreichs. Seit der Gründung durch Anne-Cécile Lefebvre im Jahr 2009 sind bei dem Verlag zwischenzeitlich neun Spiele erschienen, darunter auch das im Jahr 2014 von der „Spiel des Jahres“-Jury empfohlene „SOS Titanic“. In Deutschland wird „Colt Express“ vom Essener Asmodee-Verlag vertrieben. Pressekontakt: Asmodee, Robin de Cleur 0049 (0) 201 248595-16; [email protected] 4 Nominiert zum Spiel des Jahres 2015: Machi Koro Machi Koro von Masao Suganuma Verlag: Kosmos für 2 - 4 Spieler ab 8 Jahren Spieldauer: ca. 30 Minuten Preis: ca. 13 Euro Zum Spiel Unsere kleine Stadt will wachsen. Wo anfangs noch Weizenfelder und die Dorfbäckerei den Tag verschlafen, sollen bald Geschäfte, Fabriken und Cafés von urbaner Größe zeugen. Jeder Spieler ist der neue Bürgermeister solch einer Mini-Metropole und will die vier Großprojekte Bahnhof, Funkturm, Freizeitpark und Einkaufszentrum umsetzen. Wer am Zug ist, würfelt mit (anfangs) einem Würfel, anschließend prüfen alle Spieler, ob ihre Gebäude einen Ertrag erwirtschaften. Manche bringen nur im eigenen Zug Geld, andere auch dann, wenn man nicht an der Reihe ist. Dieses Geld wird wiederum in neue Unternehmen investiert – oder in eines der wichtigen Großprojekte. „Machi Koro“ ist ein schnelles und strategisch leichtes Aufbauspiel für große und kleine Stadtplaner, die in großen und kleinen Städten wohnen. Begründung der Jury Wer hat die beste Vision für seine aufblühende Metropole? Bei „Machi Koro“ treffen die Spieler quasi an jeder Straßenecke Entscheidungen mit politischer und wirtschaftlicher Tragweite. So muss Stadtplanung aussehen! Egal ob Industrie, Restaurants oder Landwirtschaft – die Zahl der strategischen Möglichkeiten ist groß und reicht von friedlich bis rabiat. Da ist für jeden Charakter etwas dabei. Besonders empfehlenswert ist die Variante „Komme, was wolle“. Der Autor Masao Suganuma (47) entwickelt hauptberuflich Videospiele, doch auch Gesellschaftsspiele faszinieren ihn bereits seit seiner Kindheit. „Machi Koro“ ist seine erste Veröffentlichung, mit der er ein internationales Publikum erreichen konnte. Suganuma lebt mit seiner Frau und seinen zwei Kindern in Tokio. Der Grafiker Auch der im japanischen Nagasaki geborene Noboru Hotta (46) lebt heute in Tokio. Nach Tätigkeiten als Illustrator und Grafikdesigner bei Konami und Sega arbeitet er nun in gleicher Funktion bei der japanischen Videospielschmiede Grounding, die seit dem Jahr 2012 auch Gesellschaftsspiele veröffentlicht. Der Verlag Der Kosmos-Verlag gehört zu den großen Spieleverlagen Deutschlands und ist einer der größten Hersteller und Verleger von Experimentierkästen, Kinder- und Jugendbüchern sowie Ratgebern. Bereits mehrfach wurden Spiele aus dem Stuttgarter Verlagshaus von der „Spiel des Jahres“-Jury nominiert oder ausgezeichnet. Hierzu zählen etwa „Die Siedler von Catan“ (heute „Catan“, „Spiel des Jahres 1995“), „Das kleine Gespenst“ („Kinderspiel des Jahres 2005“) oder „Die Legenden von Andor“ („Kennerspiel des Jahres 2013“). Pressekontakt: Kosmos, Silke Ruoff 0049 (0) 711 2191-454; [email protected] 5 Nominiert zum Spiel des Jahres 2015: The Game The Game von Steffen Benndorf Verlag: Nürnberger-Spielekarten-Verlag für 1 - 5 Spieler ab 8 Jahren Spieldauer: ca. 20 Minuten Preis: ca. 8 Euro Zum Spiel Die Aufgabe beim kooperativen „The Game“ ist schnell klar: Gemeinsam versuchen die Spieler, alle Karten mit Werten von 2 bis 99 passend abzulegen. Auf zwei Stapeln geht es abwärts, auf zwei Haufen aufwärts. Wer dran ist, spielt mindestens zwei Karten und füllt seine Hand wieder auf. Muss jemand passen, endet die Partie. Die Lücke zwischen zwei Karten darf beliebig groß sein, doch mitunter unvermeidbare Riesensprünge verringern die Möglichkeiten. Wenn man bloß wüsste, welche Zahlen die Mitstreiter auf der Hand haben! Die Runde darf zwar kommunizieren, aber das Nennen von konkreten Zahlen ist verboten. Gleichwohl entspannen sich lebhafte Beratungen gespickt mit emotionalen Ausbrüchen. Etwa wenn Rücksprünge gelingen. Vor allem aber dann, wenn diese simple wie fesselnde Patience aufgeht. Begründung der Jury Dieser Minimalismus begeistert! Mit rund 100 Karten und wenigen Regeln erschafft Autor Steffen Benndorf eine spannungsgeladene Atmosphäre, die niemanden abschweifen lässt. Im Gegenteil: Die Zwänge beim Ablegen der Karten schicken die Spieler in ein Wechselbad der Gefühle. Verzweiflung, Ärger, Freude, triumphaler Jubel – alles ist dabei. Doch vor allem die Einschränkungen in der Verständigung machen „The Game“ zu einer Herausforderung, die nie langweilig wird. Der Autor Steffen Benndorf lebt in Röthenbach an der Pegnitz. Der 40-jährige Ingenieur ist verheiratet und hat drei Kinder. Mit „The Game“ schafft es Benndorf bereits zum zweiten Mal auf eine Nominierungsliste, nachdem er schon Im Jahr 2013 mit dem Würfelspiel „Qwixx“ für das „Spiel des Jahres“ nominiert war. Die Grafiker Das Grafik-Designer-Ehepaar Sandra (46) und Oliver Freudenreich (49) hat bislang über 250 verschiedene Spiele für deutsche und internationale Verlage illustriert und grafisch betreut. Die Freudenreichs leben mit ihrem Sohn in Düsseldorf. Der Verlag Der Nürnberger-Spielkarten-Verlag (NSV) wurde im Jahr 1948 als Spielkartenfabrik Heinrich Schwarz gegründet. Das Unternehmen verlor zwischen 1989 und 1995 seine Eigenständigkeit, wurde dann aber wieder selbstverantwortlich. Seinen heutigen Namen trägt der Verlag seit 1991. Seit dem Jahr 2012 umfasst das Verlagsprogramm vermehrt Autorenspiele, darunter auch das im Jahr 2013 zum „Spiel des Jahres“ nominierte „Qwixx“. „The Game“ ist somit bereits der zweite Nominierungserfolg der Zirndorfer innerhalb von zwei Jahren. Pressekontakt: Nürnberger-Spielkarten-Verlag, Franz Jurthe 0049 (0) 911 96967-0; [email protected] 6 Spiel des Jahres – die bisherigen Gewinner 1979 Hase und Igel von David Parlett (Ravensburger) 1980 Rummikub von Ephraim Herzano (Intelli) 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 Focus von Sid Sackson (Parker) Sagaland von Michel Matschoss und Alex Randolph (Ravensburger) Scotland Yard von Schlegel, Garrels, Ifland, Burggraf, Scheerer und Hörmann (Ravensburger) Dampfross von David Watts (Schmidt Spiele) Sherlock Holmes Criminal-Cabinet von Anthony Uruburu (Franckh-Kosmos) Heimlich & Co. von Wolfgang Kramer ( Ravensburger) Auf Achse von Wolfgang Kramer (F.X. Schmid) Barbarossa und die Rätselmeister von Klaus Teuber (ASS) Café International von Rudi Hoffmann (Mattel) Adel verpflichtet von Klaus Teuber (F.X. Schmid) 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 Drunter & Drüber von Klaus Teuber (Hans im Glück) Um Reifenbreite von Rob Bontenbal (Jumbo) Bluff von Richard Borg (F.X. Schmid) Manhattan von Andreas Seyfarth (Hans im Glück) Die Siedler von Catan von Klaus Teuber (Franckh-Kosmos) El Grande von Wolfgang Kramer und Richard Ulrich (Hans im Glück) Mississippi Queen von Werner Hodel (Goldsieber) Elfenland von Alan R. Moon (Amigo) Tikal von Michael Kiesling und Wolfgang Kramer (Ravensburger) Torres von Wolfgang Kramer und Michael Kiesling (FX) 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 Carcassonne von Klaus-Jürgen Wrede (Hans im Glück) Villa Paletti von Bill Payne (Zoch) Der Palast von Alhambra von Dirk Henn (Queen Games) Zug um Zug von Alan R. Moon (Days of Wonder) Niagara von Thomas Liesching (Zoch) Thurn und Taxis von Karen und Andreas Seyfarth (Hans im Glück) Zooloretto von Michael Schacht (Abacusspiele) Keltis von Reiner Knizia (Kosmos) Dominion von Donald X. Vaccarino (Hans im Glück) Dixit von Jean-Louis Roubira (Libellud) 2011 Qwirkle von Susan McKinley Ross (Schmidt Spiele) 2012: Kingdom Builder von Donald X. Vaccarino (Queen Games) 2013: Hanabi von Antoine Bauza (Abacusspiele) 2014: Camel Up von Steffen Bogen (eggertspiele) 7 Sieger 2014: Im vergangenen Jahr gewann „Camel Up“ den Preis „Spiel des Jahres“. Nominiert zum Kennerspiel des Jahres 2015: Broom Service Broom Service von Andreas Pelikan & Alexander Pfister Verlag: alea / Ravensburger (Vertrieb: Heidelberger Spieleverlag) für 2 - 5 Spieler ab 10 Jahren Spieldauer: ca. 75 Minuten Preis: ca. 40 Euro Zum Spiel Ding Dong, Ihr Elixier ist da! Wer heutzutage im Zauberreich etwas auf sich hält, der lässt sich seinen Trank von flinken Hexen oder zotteligen Druiden frisch gebraut nach Hause liefern. Die Spieler übernehmen einen dieser fliegenden Bringdienste auf der Jagd nach Punkten und Zauberstäben. Sie wählen in jeder Runde aus zehn verschiedenen Rollen vier aus, um Tränke herzustellen und an Türmen abzuliefern. Jede Karte zeigt eine Aktion, die mutig oder feige ausgeführt werden kann. Die mutige Aktion ist zwar lohnender, aber auch riskanter: Ein nachfolgender Spieler könnte sie wegschnappen. Also doch lieber auf Nummer sicher gehen, feige spielen und sich mit weniger begnügen? „Broom Service“ ist ein Stichspiel, das Planung, Intuition und mutiges (und manchmal eben auch feiges) Spiel belohnt. Begründung der Jury Mutig oder feige sein? Diese Frage zieht sich wie ein roter Faden durch eine Partie „Broom Service“. Die immer wieder geforderte Einschätzung, eine Aktion riskant und somit viel lukrativer ausführen zu wollen oder lieber vorsichtig und damit verlässlich, sorgt für Spannung am Fließband. Wahrlich magische Momente erlebt, wer die taktischen Vorhaben der Gegner entzaubert. Besonders schön: Zusätzliche Profi-Varianten gestalten das Spiel noch abwechslungsreicher. Die Autoren „Broom Service“ stammt aus der Feder zweier österreichischer Autoren: Andreas Pelikan (41) ist verheiratet, lebt in Wien und arbeitet als freiberuflicher Softwareentwickler. Von ihm stammt das 2008 zum „Spiel des Jahres“ nominierte „Wie verhext!“. Alexander Pfister (43) ist verheiratet und Vater einer Tochter. Auch er lebt in Wien, wo er als Finanzanalyst arbeitet. Pfister und Pelikan spielen seit Jahren regelmäßig miteinander und helfen sich gegenseitig bei der Entwicklung ihrer Spielideen. Der Grafiker Der in Südfrankreich geborene Vincent Dutrait (Jahrgang 1976) zog nach seinem Studium an der Kunsthochschule École Émile Cohl Ende der Neunziger für seine erste Anstellung nach Taiwan, lebt zwischenzeitlich aber im südkoreanischen Seoul. Neben Brettspielen illustriert er auch Rollenspiele, Jugendmagazine sowie Kinderund Kunstbücher. Der Verlag alea ist eine Marke des Ravensburger Spieleverlags und entstand 1997 im Zusammenhang mit der Übernahme von F.X. Schmidt. alea wurde vor allem durch anspruchsvolle Spiele wie „Puerto Rico“ oder „Die Burgen von Burgund“ bekannt. Pressekontakt: Ravensburger Spieleverlag, Katrin Hanger 0049 (0) 751 86 - 1636; [email protected] 8 Nominiert zum Kennerspiel des Jahres 2015: Elysium Elysium von Brett J. Gilbert & Matthew Dunstan Verlag: Space Cowboys (Vertrieb: Asmodee) für 2 - 4 Spieler ab 14 Jahren Spieldauer: ca. 60 Minuten Preis: ca. 50 Euro Zum Spiel Willkommen in der griechischen Sagenwelt! Als Halbgötter versuchen die Spieler fünf Epochen lang, Anhänger von Götterfamilien in ihrem Elysium zu versammeln. Wer eine Karte aus der Spielmitte erwerben und fortan deren Vorteile nutzen möchte, muss dazu noch Säulen in den darauf abgebildeten Farben parat haben. Da man sich nach jeder Aktion von einer beliebigen der noch vorhandenen Säulen trennen muss, werden die Möglichkeiten schrittweise eingeschränkt. Wer es dabei verpasst, eine Aufgabe im Tempel zu erledigen, darf nur ein Minimum seiner Familienkarten ins Elysium übergehen lassen. Sie verlieren dann zwar ihren Effekt, aber nur dort bringen Kartenkombinationen am Ende Punkte. Wann also soll man sich am besten von welchen Karten trennen? Unterschiedliche Strategien führen auf den Olymp. Begründung der Jury Eine Familie ist nicht genug! Von acht Kartensets werden immer fünf kombiniert. Das sorgt für abwechslungsreiche Spielverläufe und für optischen Genuss, denn: Jede Familie wurde von einem anderen Grafiker illustriert. Das hat Stil! Seinen Reiz zieht „Elysium“ aber vor allem aus dem mehrfachen Dilemma, nur durch Einschränkungen vorankommen zu können. Wer wünschte sich bei der kniffligen Suche nach dem richtigen Timing nicht mal eine göttliche Einflüsterung? Die Autoren Matthew Dunstan stammt ursprünglich aus dem australischen Muswellbrook, zog im Jahr 2010 jedoch nach Großbritannien, um an der University of Cambridge im Fachbereich Chemie zu promovieren. Brett J. Gilbert arbeitete zunächst im Verlags- und Designmanagement, später dann als Berater im Bereich der Spielentwicklung unter anderem für Lego und Twitter. Dunstan und Gilbert tauschen sich regelmäßig über ihre Spielideen aus und unterstützen sich gegenseitig bei ihren Projekten. „Elysium“ ist das erste gemeinsame Spiel der Beiden. Die Grafiker Jede der acht Götterfamilien des Spieles wurde von einem anderen Künstler bzw. einer anderen Künstlerin illustriert. Dabei finden sich unter den Mitwirkenden neben alten Bekannten wie Pascal Quidault (illustrierte „Splendor“, nominiert zum „Spiel des Jahres 2014“) oder Vincent Dutrait (illustrierte „Augustus“, nominiert zum „Spiel des Jahres 2013“) auch einige Illustratoren, die zum ersten Mal Grafiken für ein Brettspiel beisteuern. Der Verlag Der französische Verlag Space Cowboys wurde erst im Jahr 2013 gegründet, schafft es mit Elysium aber schon zum zweiten Mal zu einer Nominierung: 2014 war bereits der Verlags-Erstling „Splendor“ für das „Spiel des Jahres“ nominiert worden. Die Gründer Marc Nunes, Croc und Philippe Mouret sind im Verlag Asmodee verwurzelt, der auch den Vertrieb übernimmt. Unterstützt wird Space Cowboys durch die kreativen Berater Cyril Demaegd (Ystari) und Sébastien Pauchon (Gameworks). Pressekontakt: Asmodee, Robin de Cleur 0049 (0) 201 248595-16; [email protected] 9 Nominiert zum Kennerspiel des Jahres 2015: Orléans Orléans von Reiner Stockhausen Verlag: dlp games für 2 - 4 Spieler ab 12 Jahren Spieldauer: ca. 90 Minuten Preis: ca. 50 Euro Zum Spiel Orléans im Mittelalter: Tüchtige Händler streben nach Ruhm und Reichtum im Tal der Loire. An ihrer Seite steht ein illustrer Reigen unterschiedlichster Stände und Berufe. Ritter, Handwerker, Schiffer, Mönche, Bauern und Gelehrte werden erst im Spielverlauf angeworben. Das Besondere: Sie wandern zunächst in einen Beutel, aus dem die Spieler jede Runde neue Personenplättchen ziehen, um sie auf ihrem Tableau für Aktionen zu kombinieren. So reisen die Spieler durch die Region, sammeln Waren, eröffnen neue Kontore, erweitern ihre Gefolgschaft, errichten Gebäude in und um Orléans oder dienen mit segensreichen Werken dem Gemeinwohl. Zahlreiche Strategien und Wege zum Sieg stehen offen. Wer am Ende die meisten Punkte hat, der wird als einflussreichster Händler in den Geschichtsbüchern stehen. Begründung der Jury Ein erfolgreicher Händler zeichnet sich vor allem durch eines aus: seine zahlreichen Kontakte. Doch welche Gefolgsleute stehen zur Verfügung? Das immer wiederkehrende Ziehen der Personenplättchen aus dem Beutel verursacht mal Ernüchterung, mal Verzückung – ein toller Mechanismus, der hervorragend Glück mit kluger Weitsicht kombiniert. Die vielseitigen Planungsmöglichkeiten und schnelle Züge machen „Orléans“ zu einem faszinierenden Spiel für Strategen. Der Autor Reiner Stockhausen ist 53 Jahre alt und lebt im belgischen Grenzgebiet in der Nähe von Aachen. Sein erstes Spiel „Freibeuter“ wurde bereits 1998 bei Verlag Hans im Glück veröffentlicht. 2009 entschloss er sich, seinen Eigenverlag dlp games zu gründen, um seine Spielideen unabhängiger umsetzen zu können. Der Grafiker Klemens Franz (36) ist verheiratet und Vater von vier Töchtern und einem Sohn. Mit seiner Familie lebt er in Bad Gleichenberg am südöstlichsten Zipfel Österreichs nahe der ungarischen und der slowenischen Grenze. Franz hat mittlerweile mehr als 150 Spiele grafisch betreut, von denen er rund die Hälfte hauptverantwortlich illustrierte. Der Verlag dlp games ist der 2009 von Reiner Stockhausen gegründete Eigenverlag, in dem dieser seither seine Spielideen veröffentlicht. Bislang sind bei dlp games acht Spiele erschienen, von denen Stockhausen den Großteil selber erdacht hat. Pressekontakt: dlp games, Reiner Stockhausen 0049 (0) 177 2808469; [email protected] 10 Kennerspiel des Jahres - die bisherigen Gewinner 2011 2012 2013 2014 7 Wonders von Antoine Bauza (Repos Production) Village von Inka und Markus Brand (eggertspiele) Die Legenden von Andor von Michael Menzel (Kosmos) Istanbul von Rüdiger Dorn (Pegasus Spiele) Sieger im vergangenen Jahr: Zum „Kennerspiel des Jahres 2014“ wurde „Istanbul“ gewählt. Was ist das Kennerspiel des Jahres? In diesem Jahr vergibt der Verein Spiel des Jahres zum fünften Mal einen dritten Hauptpreis. Mit Einführung der Auszeichnung „Kennerspiel des Jahres“ hat die Jury im Jahr 2011 auf Veränderungen am Brettspielmarkt reagiert. Denn das Angebot und auch die Nachfrage sind im Bereich der Spiele mit größeren Anforderungen und komplexerem Spielverlauf stark gewachsen. Das „Kennerspiel des Jahres“ soll vor allem denjenigen Menschen eine Orientierungshilfe bieten, die schon längere Zeit spielen und Erfahrung beim Erlernen neuer Spiele mitbringen. „Damit sind aber nicht die absoluten Profis gemeint, sondern eher Menschen, die sich vom ‚Spiel des Jahres‘ nicht mehr ausreichend gefordert fühlen“, erklärt Bernhard Löhlein, Sprecher des Vereins Spiel des Jahres. Vereinsvorsitzender Tom Felber ergänzt: „Die Trennlinie zwischen ‚Spiel des Jahres‘ und ‚Kennerspiel des Jahres‘ führt hauptsächlich über den Aufwand, der notwendig ist, um in die jeweilige Spielwelt eintreten zu können.“ 11 Empfehlungsliste 2015 Zusätzlich zu den nominierten Spielen veröffentlicht die Jury eine Empfehlungsliste, die in verschiedene Kategorien unterteilt ist. Damit weist die Jury auf das breite Spektrum sehr guter Spiele hin. f Empfehlungsliste „Spiel des Jahres“ Vollmondnacht Cacao Appetitanregendes Legespiel für 2 - 4 Spieler ab 8 Jahren Spieldauer: ca. 45 Minuten; Preis: ca. 25 Euro Autor: Phil Walker-Harding Verlag: Abacusspiele Stimmungsvolles Deduktionsspiel für 3 - 10 Spieler ab 8 Jahren Spieldauer: ca. 10 Minuten; Preis: ca. 13 Euro Autoren: Ted Alspach und Akihisa Okui Verlag: Bézier Games Loony Quest Empfehlungsliste „Kennerspiel des Jahres“ Ungewöhnliches Actionspiel für 2 - 5 Spieler ab 8 Jahren Spieldauer: ca. 20 Minuten; Preis: ca. 25 Euro Autoren: Laurent Escoffier und David Franck Verlag: Libellud, Vertrieb: Asmodee Arler Erde Autobiografisches Strategiespiel für 1 - 2 Spieler ab 14 Jahren Spieldauer: ca. 90 Minuten, Preis: ca. 50 Euro Autor: Uwe Rosenberg Verlag: Feuerland Patchwork Fetziges Legespiel für 2 Spieler ab 8 Jahren Spieldauer: ca. 30 Minuten; Preis: ca. 20 Euro Autor: Uwe Rosenberg Verlag: Lookout Spiele, Vertrieb: ASS Altenburger Auf den Spuren von Marco Polo Würfelgesteuertes Strategiespiel für 2 - 4 Spieler ab 12 Jahren Spieldauer: ca. 100 Minuten, Preis: ca. 39 Euro Autoren: Daniele Tascini und Simone Luciani Verlag: Hans im Glück, Vertrieb: Schmidt Simsala… Bumm? Zauberhaftes Ratespiel für 2 - 5 Spieler ab 8 Jahren Spieldauer: ca. 30 Minuten; Preis: ca. 25 Euro Autor: Gary Kim Verlag: Pegasus Spiele Deus Kartengesteuertes Strategiespiel für 2 - 4 Spieler ab 14 Jahren Spieldauer: ca. 90 Minuten, Preis: ca. 50 Euro Autor: Sébastien Dujardin Verlag: Pearl Games Vertrieb: Heidelberger Spieleverlag Ugo! Landwirtschaftliches Stichspiel für 2 - 4 Spieler ab 10 Jahren Spieldauer: ca. 40 Minuten; Preis: ca. 13 Euro Autoren: Ronald Hoekstra, Thomas Jansen und Patrick Zuidhof Verlag: Kosmos Mehr Informationen zu allen Spielen unter www.spiel-des-jahres.com 12 Jury Spiel des Jahres 2015 und Kennerspiel des Jahres 2015 Der Verein Spiel des Jahres e.V. hat es sich zum Ziel gesetzt, die Verbreitung des Kulturguts Spiel in Familie und Gesellschaft zu fördern. Dazu vergibt er für den deutschsprachigen Raum seit 1979 die Auszeichnung „Spiel des Jahres“ und seit 2001 auch die Auszeichnung „Kinderspiel des Jahres“. Seit 2011 verleiht der Verein zudem die Auszeichnung „Kennerspiel des Jahres“ – ein Preis, der sich an Menschen richtet, die beim Spielen eine etwas größere Herausforderung suchen. Stimmberechtigt sind ausschließlich unabhängige Fachjournalisten, die in die Jury berufen werden und sich strikt am Verbraucher orientieren. Bei der Wahl „Spiel des Jahres 2015“ und „Kennerspiel des Jahres 2015“ waren neun Jury-Mitglieder aus dem Verein Spiel des Jahres stimmberechtigt. Die Jury „Spiel des Jahres 2015“ und „Kennerspiel des Jahres 2015“ Hinten von links: Bernhard Löhlein (Eichstätt, Radio K1) Wieland Herold (Oldenburg, freier Journalist) Martin Klein (Siegburg, www.spielerleben.de) Tom Felber (Zürich, freier Journalist) Udo Bartsch (Hannover, freier Journalist) Chris Mewes (München, freier Journalist) Vorne von links: Karsten Grosser (Melle, Neue Osnabrücker Zeitung) Guido Heinecke (Konstanz, de.trictrac.net) Es fehlt: Sandra Lemberger (Dannstadt, freie Journalistin) Download unter Presseservice auf www.spiel-des-jahres.com Die Wahlkriterien: Für das Wahlverfahren werden alle Neuerscheinungen im Bereich der Familien- und Erwachsenenspiele des laufenden und des vorangegangenen Kalenderjahres berücksichtigt. Auf einer mehrtägigen Klausurtagung erarbeitet die Jury die Nominierungslisten für das „Spiel des Jahres“ und das „Kennerspiel des Jahres“, die in diesem Jahr jeweils drei Titel umfassen. Zudem veröffentlicht die Jury Empfehlungslisten, die auf weitere gute Spiele aus den Kategorien „Spiel des Jahres“ und „Kennerspiel des Jahres“ hinweisen. Alle Wahl-Entscheidungen erfordern eine absolute Mehrheit. In Berlin findet der abschließende Wahlgang der Siegertitel statt. Die Ergebnisse werden während der Preisverleihung vor den Medien bekannt gegeben. Entscheidend für die Wahl sind vier Kriterien: 1. Spielidee (Spielspaß, Originalität, Spielwert) 2. Regelgestaltung (Aufbau, Übersichtlichkeit, Verständlichkeit) 3. Design (Funktionalität, Verarbeitung) 4. Layout (Karton, Spielplan, Regel) Für die Verwendung seines Logos erhält der Verein Spiel des Jahres e.V. Lizenzgebühren von den Verlagen. Die Einnahmen verwendet er, um eine Geschäftsstelle zu unterhalten, einen Internet-Auftritt zu betreiben, Informations-Broschüren zu drucken und sich auf Messen zu präsentieren. Darüber hinaus finanziert der Verein u.a. ein Stipendium für Spieleautoren und er unterstützt Ausstellungen. Zudem unterhält der Verein ein Förderprogramm für Projekte rund ums Kulturgut Spiel. Die Mitglieder üben die Jury-Tätigkeit ehrenamtlich aus. Die während der Arbeit in der Jury anfallenden Reise- und Übernachtungskosten werden vom Verein erstattet. Vorstandsmitglieder von Spiel des Jahres erhalten als Ausgleich für ihre Arbeitsbelastung eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 20 Euro pro Stunde. Mit derselben Summe werden Vereinsmitgliedern bestimmte Tätigkeiten vergütet, die über die normalen Mitgliedsaufgaben hinausgehen, zum Beispiel Sprechertätigkeiten oder die Redaktion der Homepage. 13 Kinderspiel des Jahres 2015 Am 8. Juni wurde während einer eigenen Preisverleihung in Hamburg das Spiel „Spinderella“ (Zoch) des Autoren Roberto Fraga zum „Kinderspiel des Jahres 2015“ gewählt. Spinderella Anziehender Waldmarathon ab 6 Jahren von Roberto Fraga für 2 bis 4 zielgenaue Krabbeltierchen ab 6 Jahren Verlag: Zoch, Vertrieb: Noris Zum Spiel Flinke Ameisen flitzen über den Waldboden. Doch über ihnen lauern drei fette Spinnen in ihrem Netz. Dieses ist auf einem zweiten Spielplan abgebildet, der über dem Waldboden „schwebt“. Magnetkraft sorgt dafür, dass sich durch die Bewegung zweier Spinnen die dritte am langen Baumwollfaden auf den Waldboden abseilen kann und dabei eine Ameise einfängt. Würfelglück und clevere Überlegungen bestimmen, ob man entweder eine seiner Ameisen zieht oder die beiden Spinnen im Netz bewegt – oder ob man einen hohlen Baumstumpf über eine Ameise stülpt. Diese ist dann zwar vor Spinderella geschützt, aber auch am Weiterlaufen gehindert. Ein außergewöhnliches dreidimensionales Spiel, das mit einer gelungenen Mischung aus Fortuna und Taktik auch bei älteren Mitspielern für viel Spannung sorgt. Begründung der Jury Unten auf dem Waldboden ist viel los – und oben drüber auch. Der doppelbödige Mechanismus mit Magnetkraft zieht Spieler magisch an. Der Autor Roberto Fraga gewinnt dem klassischen Laufspiel eine neue Ebene ab. Die lauernde Spinne direkt über dem Ameisentreck sorgt für ein permanentes Kribbeln. Ärgere ich mit ihr die Mitspieler? Oder bringe ich meine Ameisen ins sichere Ziel? Diesem packenden Spielprinzip ordnet sich das tolle Material jederzeit unter. Es ist kein Gimmick. Neben „Spinderella“ waren zwei weitere Titel zum „Kinderspiel des Jahres 2015“ nominiert: Push a Monster Ungeheuerliche Schieberei von Wolfgang Dirscherl und Manfred Reindl für 2 bis 4 vorsichtige Monsterdompteure ab 5 Jahren (Empfehlung der Jury: ab 6 Jahren) (Verlag: Queen Games). Schatz-Rabatz Eine piratenstarke Schatzjagd von Karin Hetling für 2 bis 4 raffgierige Freibeuter ab 5 Jahren (Verlag: Noris). Darüber hinaus hat die Jury für das „Kinderspiel des Jahres“ eine Empfehlungsliste mit sieben weiteren Titeln veröffentlicht. Informationen dazu finden Sie im Internet unter www.spiel-des-jahres.com oder sprechen Sie uns einfach direkt an. Spiel des Jahres • Geschäftsstelle • Große Rurstraße 30-32 • 52428 Jülich Fon: +49 (0) 2461 93868 25 • Fax: +49 (0) 2461 93868 26 E-Mail: [email protected] • Internet: www.spiel-des-jahres.com Wir freuen uns, wenn Sie auch über diese Auszeichnung berichten. 14 Kinderspiel des Jahres – die bisherigen Gewinner: 2001 Klondike von Stefanie Rohner und Christian Wolf (Haba) 2002 Maskenball der Käfer von Peter-Paul Joopen (Selecta) 2003 Viva Topo! von Manfred Ludwig (Selecta) 2004 Geistertreppe von Michelle Schanen (Drei Magier Spiele) 2005 Das kleine Gespenst von Kai Haferkamp (Kosmos) 2006 Der schwarze Pirat von Guido Hoffmann (Haba) 2007 Beppo der Bock von Peter Schackert und Klaus Zoch (Oberschwäbische Magnetspiele) 2008 Wer war’s? von Reiner Knizia (Ravensburger) 2009 Das magische Labyrinth von Dirk Baumann (Drei Magier Spiele) 2010 Diego Drachenzahn von Manfred Ludwig (Haba) 2011 2012 2013 2014 2015 Da ist der Wurm drin von Carmen Kleinert (Zoch) Schnappt Hubi! von Steffen Bogen (Ravensburger) Der verzauberte Turm von Inka und Markus Brand (Schmidt Spiele / Marke Drei Magier Spiele) Geister, Geister, Schatzsuchmeister! von Brian Yu (Mattel Games) Spinderella von Roberto Fraga (Zoch) Roberto Fraga (hinten rechts) wurde für sein Spiel „Spinderella“ mit dem Preis „Kinderspiel des Jahres 2015“ ausgezeichnet. 15 Initiativen von Spiel des Jahres Spieleautoren-Stipendium Das Spieleautoren-Stipendium soll „Nachwuchskräften“ Einblicke in unterschiedliche Bereiche der Spieleszene ermöglichen. Hierbei soll nicht nur der Blick für die reine Autorentätigkeit geschärft werden, auch Verbraucherperspektiven und spieltheoretisches Umfeld gehören zu den Inhalten. Um Fahrtkosten und Spesen der Stipendiaten abzudecken, steht eine Summe von 3.000 Euro zur Verfügung. Vorgesehen sind mehrere Praktika, unter anderem bei Spieleverlagen und im Spielwarenfachhandel. Vergeben wird das Stipendium alljährlich auf dem Göttinger Spieleautorentreffen. Stipendiatin 2015/16: Sophia Wagner Sophia Wagner ist die Stipendiatin 2015/16 des Vereins Spiel des Jahres. Auf dem Spiele-Autoren-Treffen in Göttingen am 6./7. Juni 2015 gewann die 30-jährige Geowissenschaftlerin aus Potsdam den begehrten Förderpreis. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.spiel-des-jahres.com Förderprojekt Der Verein Spiel des Jahres vergibt nicht nur Preise für hervorragende Spiele. Seit Jahren ist es uns auch ein Anliegen, Institutionen und Aktivitäten zu unterstützen, die das Spiel als Kulturgut in Familie und Gesellschaft fördern. Der Verein hat eine lange Tradition darin, spielerischen Projekten oder Institutionen, die in Sachen Spiel unterwegs sind, mit finanziellen Mitteln unter die Arme zu greifen. Bisher fanden diese Förderungen allerdings meist im Verborgenen statt. Mit der Einführung des neuen Förderkonzepts wurde der Zugang zu dieser Unterstützung erleichtert: Jedermann, der sein Projekt für unterstützungswürdig hält, kann seitdem einen entsprechenden Antrag einreichen. Seit Auflage des Förderprogramms im Jahr 2012 wurden 105 Projekte in Deutschland, Österreich und der Schweiz mit insgesamt mehr als 180.000 € finanziell unterstützt. Ab dem Förderjahr 2016 werden die Förderaktivitäten auf jährlich wechselnde Förderschwerpunkte gebündelt. Für das Jahr 2016 ist als erster Förderschwerpunkt vorgesehen, Spielprojekte an Ganztagsschulen zu unterstützen. Hierzu können bis zu 50 Ganztagsschulen jeweils eine maximale Fördersumme von 1000 Euro für ihre Arbeit erhalten. Schwerpunktbereich für das Jahr 2017 ist die Förderung von Ludotheken und Bibliotheken. Außerdem können auch für Projekte, die nicht unter den aktuellen Förderschwerpunkt fallen, Anträge auf Langzeitförderungen eingereicht werden – dies aber nur für besondere Projekte, die über die Ausrichtung von Spieletagen oder Spielewochen oder den Aufbau von Spielesammlungen / Spieliotheken hinausgehen. Einsendefrist für Förderanträge für das Förderjahr 2016 ist der 30.11.2015. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.spiel-des-jahres.com. Oder sprechen Sie uns direkt an: Bernhard Löhlein, Vereinssprecher Telefon: 0049 (0) 8421 50688 Mobil: 0160 90 19 41 57 [email protected] oder Spiel des Jahres • Geschäftsstelle • Große Rurstraße 30 - 32 • 52428 Jülich Fon: 0049 (0) 2461 9386825 • Fax: 0049 (0) 2461 9386826 E-Mail: [email protected] • Internet: www.spiel-des-jahres.com 16
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