Pressemappe Berlin

Preisverleihung
Spiel des Jahres 2015
Kennerspiel des Jahres 2015
Informationen für die Medien
Spiel des Jahres • Geschäftsstelle • Große Rurstraße 30-32 • 52428 Jülich
Fon: +49 (0) 2461 93868 25 • Fax: +49 (0) 2461 93868 26
E-Mail: [email protected] • Internet: www.spiel-des-jahres.com
Der Spielejahrgang 2015
Ein Kommentar von Tom Felber, Vorsitzender des Vereins Spiel des Jahres
Wer jedes Jahr so viele neue Spiele spielt wie die Jurymitglieder von
Spiel des Jahres, kommt zwangsläufig zur Erkenntnis: Das perfekte
Spiel, das allen Ansprüchen, Vorlieben und Gruppensituationen
genügt, gibt es nicht.
Was die Jury trotzdem alljährlich versucht, ist die größtmögliche Annäherung an dieses perfekte Spiel zu finden – immer im Hinblick darauf,
ob es geeignet ist, „die Verbreitung des Spiels als Kulturgut in Familie
und Gesellschaft“ weiter zu fördern und zu stärken, wie es dem
Satzungszweck des Vereins entspricht.
Seit dem vergangen Sommer waren unsere Jurorinnen und Juroren
wieder intensiv daran, Spiel für Spiel für Spiel für Spiel auf ihren Spielreiz hin, das Material, die Grafik und die Spielregeln genauer unter
die Lupe zu nehmen. Dabei wurden wir mit vielen fabelhaften Werken
eingedeckt. Es ist für uns beruhigend: Ideenreichtum und Innovationsfreude der Autoren sprudeln weiterhin. Wir haben uns oft prächtig unterhalten, manchmal aber auch
– wir geben es zu – ein bisschen gelangweilt. Und wir haben letztendlich aus dem Heuhaufen der
Spieleproduktion doch einige gute Spiele herausgezogen. Weil es aber das perfekte Spiel für alle
Ansprüche und Situationen eben nicht gibt, stellt der Verein jedes Jahr Empfehlungslisten mit
verschiedensten Titeln zusammen, damit alle Spielinteressierten jene Spiele darauf finden können,
die auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind.
Wie im vergangenen Jahr haben es auch 2015 insgesamt 25 Spiele, die alle ein bisschen besonders
sind, auf unsere Listen geschafft. Wir haben sie wieder in unsere drei bekannten farblich unterscheidbaren Kategorien eingeteilt. In allen drei Kategorien hat die Jury drei Titel für den jeweiligen Hauptpreis
nominiert: Die Farbe Rot kennzeichnet Spiele für alle Menschen, also auch solche, die keine Familie haben. Blau steht für Kinderspiele, und Anthrazit verweist auf Spiele für Leute, die schon etwas
erfahrener im Erlernen und in der Anwendung von Spielregeln sind. Die Trennlinie zwischen Rot und
Anthrazit führt über den Aufwand und die Anforderungen, die notwendig sind, um in die jeweiligen
Spielwelten eintauchen zu können.
Bevor ich aber mit meinen Lobeshymen fortfahre, muss ich es einfach wieder einmal loswerden: Die
Zahl der Spiele, die Mängel aufweisen – sei es in Bezug auf die redaktionelle Arbeit, die Spielregel, die
Qualität des Materials oder sei es eine Grafik, welche das Spielerlebnis eher beeinträchtig als unterstützt – ist nach wie vor auffallend hoch. Zu oft herrscht leider der Eindruck, dass Spiele zu wenig
sorgfältig endbearbeitet und zu schnell auf den Markt geworfen werden. Die Jury hat erneut hart
darum gerungen, auch dieses Jahr wieder mehrere Spiele mit solchen kleineren Mängeln mit auf die
Liste zu nehmen, weil deren Spielwert und das Spielerlebnis derart herausragend sind, dass die
Detailfehler im Gesamteindruck eher zur Makulatur werden. Natürlich gab es auch das Gegenteil:
perfekte Spiele in Aufmachung, Grafik und Regeln, die aber einfach nur ein durchschnittliches
Spielerlebnis bieten, niemanden zu emotionalisieren vermochten und deshalb nicht berücksichtigt
wurden. Das ist vergleichbar mit Hollywood-Filmen mit teuren Schauspielern und gigantischen
Spezialeffekten, denen zum Schluss einfach die Seele fehlt.
Es gibt auch Spiele, die es nicht auf die Liste geschafft haben, weil ihr Spielregelheft eher einem
Rätselbuch glich und das Entschlüsseln des umständlichen Textes nicht wirklich zum Spielsystem
gehörte. Der Jury ist klar, dass einige Spieler ihre Lieblingsspiele auf den Listen vermissen werden.
Wie immer erhebt die Jury keinen Absolutheits-Anspruch. Spielebewertung ist und bleibt eine
subjektive Angelegenheit. Im langwierigen Verfahren mit Mehrheitsentscheidungen hat sich die Jury
auch diesmal von vielversprechenden Titeln trennen müssen, was übrigens auch bei einzelnen
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überstimmten Jurymitgliedern tiefe seelische Narben hinterlassen hat. Die Konkurrenz ist aber einfach
zu groß, und die Jury will die Listen übersichtlich halten.
Kommentar zum „Spiel des Jahres“ und „Kennerspiel des Jahres“
Betrachtet man die Empfehlungs- und Nominierungslisten jener Jury, die sich nur mit den roten und
anthraziten Spielen befasst hat, sticht erneut der internationale Hintergrund vieler Titel ins Auge. Wir
haben nachträglich festgestellt, dass die Autoren der 15 empfohlenen Spiele aus mindestens 12
verschiedenen Ländern stammen. Neben Deutschland nämlich auch aus den USA, England,
Australien, Neuseeland, Japan, Südkorea, Österreich, Italien, Frankreich, Belgien, den Niederlanden
und sogar aus Ostfriesland. Auch deutsche Verlage suchen ihre Erfolge immer häufiger über eingekaufte Lizenzen aus dem Ausland, wofür „Machi Koro“ ein Beispiel ist. Wir haben uns bemüht, eine
große Varianz in die Liste hinein zu bringen, sodass wirklich für jeden etwas dabei ist: Spiele mit
einem klassischen Brett, Würfelspiele, Legespiele, Kartenspiele, Partyspiele, Spiele für Zwei, eher
laute Kommunikationsspiele, eher ruhige Denkspiele. Die Liste zeigt wunderbar auf, wie verschieden
Spiel-Atmosphären sein können und welches breite Spektrum an Erlebnissen das Spiel als Kulturgut
und Mittel zum Home-Entertainment möglich macht.
Dieses Jahr hat die Jury des roten Preises mit „Vollmondnacht: Werwölfe“ zum ersten Mal einen Titel
auf die Empfehlungsliste gesetzt, der eine App als Ergänzung zu einem analogen Spiel sinnvoll und
bereichernd einsetzt. Und wenn es – neben der oft zitierten Digitalisierung – tatsächlich so etwas wie
einen Trend gibt, dann ist es wohl vor allem das Recyceln und die Überarbeitung alter Spielideen zu
ganz neuen Spielen. So geht beispielsweise das Grundgerüst des nominierten „Broom Service“ auf
das Spiel „Wie verhext!“ zurück, wurde aber derart stark modifiziert, dass ein neues, völlig anderes,
einzigartiges Werk entstanden ist.
Ein Blick auf die Empfehlungslisten von „Spiel des Jahres“ und „Kennerspiel des Jahres“ zeigt, dass
uns die Spielsysteme auch weiterhin vor allem in altbewährte Welten entführen, die von der tiefsten
mythologischen Vergangenheit à la „Deus“ bis in die moderne mit Science-Fiction-Elementen angereicherte Fantasy eines „Loony Quest“ reichen. Eine Besonderheit stellt mit Sicherheit „Arler Erde“
dar, worin Uwe Rosenberg Regionalgeschichte realitätsnah in ein dichtes, ausgeklügeltes Aufbauspiel
verarbeitet und mit dem beiliegenden Heft, das die historischen Hintergründe beleuchtet, fast schon
ein Gesamtkunstwerk vorlegt. Wie bei „Auf den Spuren von Marco Polo“ ist dies allerdings in einen
Regelaufwand eingebettet, den die Jury noch eine Stufe über dem Niveau des nominierungsfähigen
Kennerspiels ansetzt.
Bei den für das „Spiel des Jahres“ nominierten Spielen setzen die Spieler gemeinsam ein Drehbuch
für einen Western voller Überraschungseffekte um, versuchen sich als Stadtplaner in der Realisierung
urbaner Großprojekte oder kooperieren beim Ablegen von Zahlenkarten in Patience-artiger Manier. Mit
dieser Auswahl unterstreicht die Jury erneut ihr Statement, dass durchaus auch großartigen
Spielideen, die „nur“ in kleinen Schachteln stecken, das Potenzial für ein „Spiel des Jahres“
innewohnt. Die drei Spiele, die für das „Kennerspiel des Jahres“ nominiert sind, präsentieren einen
Lieferdienst für Alchemisten, die Mythenbildung in der griechischen Sagenwelt und das Knüpfen
von Netzwerken zwischen verschiedenen Berufen und Ständen im Mittelalter.
Ich weiß, es klingt schon etwas abgedroschen und ich schreibe es fast jedes Jahr, es ist aber
tatsächlich so: Das Selektionsverfahren und die internen Diskussionen zeigen klar, dass es in beiden
Kategorien „Spiel des Jahres“ und „Kennerspiel des Jahres“ keinen Favoriten gibt. Es bleibt spannend
bis zum Montag, 6. Juli 2015. Dann werden die Preisträger an einer Pressekonferenz in Berlin
verkündet.
1. Vorsitzender des Vereins Spiel des Jahres
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Nominiert zum Spiel des Jahres 2015:
Colt Express
Colt Express
von Christophe Raimbault
Verlag: Ludonaute (Vertrieb: Asmodee)
für 2 - 6 Spieler ab 10 Jahren
(Empfehlung der Jury: 3 - 6 Spieler)
Spieldauer: ca. 40 Minuten
Preis: ca. 30 Euro
Zum Spiel
Wir als Banditen überfallen im Wilden Westen einen dreidimensionalen Zug, der in tollkühner Fahrt über Weichen, Brücken und durch Tunnel jagt. Revolver rauchen und Fäuste fliegen, während wir von Waggon zu
Waggon hechten, um die Reisenden zu berauben und Kontrahenten auszustechen. Achtung, der Marshal
kommt! Schnell flüchten die Gauner aufs Dach, wo die Action gleich weitergeht. Reihum spielen wir Aktionskarten auf einen gemeinsamen Stapel – je nach Gleisabschnitt mal offen, mal verdeckt, mal zwei am Stück.
Aber erst am Ende der Runde erleben wir das Ergebnis dieser Programmierung: Prügeleien, flinke Finger und
der gefürchtete Marshal sorgen für Überraschungen und Schadenfreude. „Colt Express“ spult mit einfachen
Regeln ein furioses Abenteuer ab, um das jeder Regisseur uns Spieler beneidet.
Begründung der Jury
Ein Spiel wie eine Westernparodie! Fast schon in Slapstick-Manier verlieren die Banditen die sicher geglaubte
Beute in Schlägereien oder sie ballern einfach ins Nichts. Wer gerade noch darüber feixt, anderen Gaunern die
Absichten vermasselt zu haben, tappt schon bald selbst in einen Hinterhalt. Diese Mischung aus Planung und
Chaos hat Charme und viel Witz. Lok und Waggons als dreidimensionaler Spielplan machen „Colt Express“
zudem zu einem echten Hingucker.
Der Autor
„Colt Express“ ist die dritte veröffentlichte Spielidee des jungen französischen Spieleautors Christophe
Raimbault (26). Raimbault lebt im Pariser Vorort Eaubonne. Nach seinem Abschluss als Informatiker arbeitet
er heute in einer Ludothek.
Der Grafiker
Der in Barcelona geborene Jordi Valbuena startete seine berufliche Karriere als Comic-Autor und Illustrator.
Später arbeitete er in verschiedenen Positionen in der Animationsfilmbranche. Im Jahr 2004 zog er zunächst
nach Paris und lebt nun seit einigen Jahren in Marseille im Süden Frankreichs, nahe seiner Heimat am
Mittelmeer. „Colt Express“ ist sein Erstlingswerk im Brettspielbereich.
Der Verlag
Ludonaute ist ein kleiner französischer Brettspiel-Verlag mit Sitz in Istres im Süden Frankreichs. Seit der
Gründung durch Anne-Cécile Lefebvre im Jahr 2009 sind bei dem Verlag zwischenzeitlich neun Spiele
erschienen, darunter auch das im Jahr 2014 von der „Spiel des Jahres“-Jury empfohlene „SOS Titanic“.
In Deutschland wird „Colt Express“ vom Essener Asmodee-Verlag vertrieben.
Pressekontakt: Asmodee, Robin de Cleur
0049 (0) 201 248595-16; [email protected]
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Nominiert zum Spiel des Jahres 2015:
Machi Koro
Machi Koro
von Masao Suganuma
Verlag: Kosmos
für 2 - 4 Spieler ab 8 Jahren
Spieldauer: ca. 30 Minuten
Preis: ca. 13 Euro
Zum Spiel
Unsere kleine Stadt will wachsen. Wo anfangs noch Weizenfelder und die Dorfbäckerei den Tag verschlafen,
sollen bald Geschäfte, Fabriken und Cafés von urbaner Größe zeugen. Jeder Spieler ist der neue Bürgermeister solch einer Mini-Metropole und will die vier Großprojekte Bahnhof, Funkturm, Freizeitpark und Einkaufszentrum umsetzen. Wer am Zug ist, würfelt mit (anfangs) einem Würfel, anschließend prüfen alle Spieler, ob ihre
Gebäude einen Ertrag erwirtschaften. Manche bringen nur im eigenen Zug Geld, andere auch dann, wenn man
nicht an der Reihe ist. Dieses Geld wird wiederum in neue Unternehmen investiert – oder in eines der wichtigen
Großprojekte. „Machi Koro“ ist ein schnelles und strategisch leichtes Aufbauspiel für große und kleine Stadtplaner, die in großen und kleinen Städten wohnen.
Begründung der Jury
Wer hat die beste Vision für seine aufblühende Metropole? Bei „Machi Koro“ treffen die Spieler quasi an jeder
Straßenecke Entscheidungen mit politischer und wirtschaftlicher Tragweite. So muss Stadtplanung aussehen!
Egal ob Industrie, Restaurants oder Landwirtschaft – die Zahl der strategischen Möglichkeiten ist groß und
reicht von friedlich bis rabiat. Da ist für jeden Charakter etwas dabei. Besonders empfehlenswert ist die
Variante „Komme, was wolle“.
Der Autor
Masao Suganuma (47) entwickelt hauptberuflich Videospiele, doch auch Gesellschaftsspiele faszinieren ihn
bereits seit seiner Kindheit. „Machi Koro“ ist seine erste Veröffentlichung, mit der er ein internationales
Publikum erreichen konnte. Suganuma lebt mit seiner Frau und seinen zwei Kindern in Tokio.
Der Grafiker
Auch der im japanischen Nagasaki geborene Noboru Hotta (46) lebt heute in Tokio. Nach Tätigkeiten als
Illustrator und Grafikdesigner bei Konami und Sega arbeitet er nun in gleicher Funktion bei der japanischen
Videospielschmiede Grounding, die seit dem Jahr 2012 auch Gesellschaftsspiele veröffentlicht.
Der Verlag
Der Kosmos-Verlag gehört zu den großen Spieleverlagen Deutschlands und ist einer der größten Hersteller und
Verleger von Experimentierkästen, Kinder- und Jugendbüchern sowie Ratgebern. Bereits mehrfach wurden
Spiele aus dem Stuttgarter Verlagshaus von der „Spiel des Jahres“-Jury nominiert oder ausgezeichnet.
Hierzu zählen etwa „Die Siedler von Catan“ (heute „Catan“, „Spiel des Jahres 1995“), „Das kleine Gespenst“
(„Kinderspiel des Jahres 2005“) oder „Die Legenden von Andor“ („Kennerspiel des Jahres 2013“).
Pressekontakt: Kosmos, Silke Ruoff
0049 (0) 711 2191-454; [email protected]
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Nominiert zum Spiel des Jahres 2015:
The Game
The Game
von Steffen Benndorf
Verlag: Nürnberger-Spielekarten-Verlag
für 1 - 5 Spieler ab 8 Jahren
Spieldauer: ca. 20 Minuten
Preis: ca. 8 Euro
Zum Spiel
Die Aufgabe beim kooperativen „The Game“ ist schnell klar: Gemeinsam versuchen die Spieler, alle Karten mit
Werten von 2 bis 99 passend abzulegen. Auf zwei Stapeln geht es abwärts, auf zwei Haufen aufwärts. Wer
dran ist, spielt mindestens zwei Karten und füllt seine Hand wieder auf. Muss jemand passen, endet die Partie.
Die Lücke zwischen zwei Karten darf beliebig groß sein, doch mitunter unvermeidbare Riesensprünge verringern die Möglichkeiten. Wenn man bloß wüsste, welche Zahlen die Mitstreiter auf der Hand haben! Die Runde
darf zwar kommunizieren, aber das Nennen von konkreten Zahlen ist verboten. Gleichwohl entspannen sich
lebhafte Beratungen gespickt mit emotionalen Ausbrüchen. Etwa wenn Rücksprünge gelingen. Vor allem aber
dann, wenn diese simple wie fesselnde Patience aufgeht.
Begründung der Jury
Dieser Minimalismus begeistert! Mit rund 100 Karten und wenigen Regeln erschafft Autor Steffen Benndorf
eine spannungsgeladene Atmosphäre, die niemanden abschweifen lässt. Im Gegenteil: Die Zwänge beim
Ablegen der Karten schicken die Spieler in ein Wechselbad der Gefühle. Verzweiflung, Ärger, Freude,
triumphaler Jubel – alles ist dabei. Doch vor allem die Einschränkungen in der Verständigung machen
„The Game“ zu einer Herausforderung, die nie langweilig wird.
Der Autor
Steffen Benndorf lebt in Röthenbach an der Pegnitz. Der 40-jährige Ingenieur ist verheiratet und hat drei
Kinder. Mit „The Game“ schafft es Benndorf bereits zum zweiten Mal auf eine Nominierungsliste, nachdem
er schon Im Jahr 2013 mit dem Würfelspiel „Qwixx“ für das „Spiel des Jahres“ nominiert war.
Die Grafiker
Das Grafik-Designer-Ehepaar Sandra (46) und Oliver Freudenreich (49) hat bislang über 250 verschiedene
Spiele für deutsche und internationale Verlage illustriert und grafisch betreut. Die Freudenreichs leben mit ihrem
Sohn in Düsseldorf.
Der Verlag
Der Nürnberger-Spielkarten-Verlag (NSV) wurde im Jahr 1948 als Spielkartenfabrik Heinrich Schwarz
gegründet. Das Unternehmen verlor zwischen 1989 und 1995 seine Eigenständigkeit, wurde dann aber wieder
selbstverantwortlich. Seinen heutigen Namen trägt der Verlag seit 1991. Seit dem Jahr 2012 umfasst das
Verlagsprogramm vermehrt Autorenspiele, darunter auch das im Jahr 2013 zum „Spiel des Jahres“ nominierte
„Qwixx“. „The Game“ ist somit bereits der zweite Nominierungserfolg der Zirndorfer innerhalb von zwei Jahren.
Pressekontakt: Nürnberger-Spielkarten-Verlag, Franz Jurthe
0049 (0) 911 96967-0; [email protected]
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Spiel des Jahres – die bisherigen Gewinner
1979 Hase und Igel von David Parlett (Ravensburger)
1980 Rummikub von Ephraim Herzano (Intelli)
1981
1982
1983
1984
1985
1986
1987
1988
1989
1990
Focus von Sid Sackson (Parker)
Sagaland von Michel Matschoss und Alex Randolph (Ravensburger)
Scotland Yard von Schlegel, Garrels, Ifland, Burggraf, Scheerer und Hörmann (Ravensburger)
Dampfross von David Watts (Schmidt Spiele)
Sherlock Holmes Criminal-Cabinet von Anthony Uruburu (Franckh-Kosmos)
Heimlich & Co. von Wolfgang Kramer ( Ravensburger)
Auf Achse von Wolfgang Kramer (F.X. Schmid)
Barbarossa und die Rätselmeister von Klaus Teuber (ASS)
Café International von Rudi Hoffmann (Mattel)
Adel verpflichtet von Klaus Teuber (F.X. Schmid)
1991
1992
1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
Drunter & Drüber von Klaus Teuber (Hans im Glück)
Um Reifenbreite von Rob Bontenbal (Jumbo)
Bluff von Richard Borg (F.X. Schmid)
Manhattan von Andreas Seyfarth (Hans im Glück)
Die Siedler von Catan von Klaus Teuber (Franckh-Kosmos)
El Grande von Wolfgang Kramer und Richard Ulrich (Hans im Glück)
Mississippi Queen von Werner Hodel (Goldsieber)
Elfenland von Alan R. Moon (Amigo)
Tikal von Michael Kiesling und Wolfgang Kramer (Ravensburger)
Torres von Wolfgang Kramer und Michael Kiesling (FX)
2001
2002
2003
2004
2005 2006
2007
2008 2009 2010
Carcassonne von Klaus-Jürgen Wrede (Hans im Glück)
Villa Paletti von Bill Payne (Zoch)
Der Palast von Alhambra von Dirk Henn (Queen Games)
Zug um Zug von Alan R. Moon (Days of Wonder)
Niagara von Thomas Liesching (Zoch)
Thurn und Taxis von Karen und Andreas Seyfarth (Hans im Glück)
Zooloretto von Michael Schacht (Abacusspiele)
Keltis von Reiner Knizia (Kosmos)
Dominion von Donald X. Vaccarino (Hans im Glück)
Dixit von Jean-Louis Roubira (Libellud)
2011 Qwirkle von Susan McKinley Ross (Schmidt Spiele)
2012: Kingdom Builder von Donald X. Vaccarino (Queen Games)
2013: Hanabi von Antoine Bauza (Abacusspiele)
2014: Camel Up von Steffen Bogen (eggertspiele)
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Sieger 2014:
Im vergangenen Jahr gewann „Camel Up“ den
Preis „Spiel des Jahres“.
Nominiert zum Kennerspiel des Jahres 2015:
Broom Service
Broom Service
von Andreas Pelikan & Alexander Pfister
Verlag: alea / Ravensburger
(Vertrieb: Heidelberger Spieleverlag)
für 2 - 5 Spieler ab 10 Jahren
Spieldauer: ca. 75 Minuten
Preis: ca. 40 Euro
Zum Spiel
Ding Dong, Ihr Elixier ist da! Wer heutzutage im Zauberreich etwas auf sich hält, der lässt sich seinen Trank von
flinken Hexen oder zotteligen Druiden frisch gebraut nach Hause liefern. Die Spieler übernehmen einen dieser
fliegenden Bringdienste auf der Jagd nach Punkten und Zauberstäben. Sie wählen in jeder Runde aus zehn
verschiedenen Rollen vier aus, um Tränke herzustellen und an Türmen abzuliefern. Jede Karte zeigt eine
Aktion, die mutig oder feige ausgeführt werden kann. Die mutige Aktion ist zwar lohnender, aber auch
riskanter: Ein nachfolgender Spieler könnte sie wegschnappen. Also doch lieber auf Nummer sicher gehen,
feige spielen und sich mit weniger begnügen? „Broom Service“ ist ein Stichspiel, das Planung, Intuition und
mutiges (und manchmal eben auch feiges) Spiel belohnt.
Begründung der Jury
Mutig oder feige sein? Diese Frage zieht sich wie ein roter Faden durch eine Partie „Broom Service“. Die immer
wieder geforderte Einschätzung, eine Aktion riskant und somit viel lukrativer ausführen zu wollen oder lieber
vorsichtig und damit verlässlich, sorgt für Spannung am Fließband. Wahrlich magische Momente erlebt, wer
die taktischen Vorhaben der Gegner entzaubert. Besonders schön: Zusätzliche Profi-Varianten gestalten das
Spiel noch abwechslungsreicher.
Die Autoren
„Broom Service“ stammt aus der Feder zweier österreichischer Autoren: Andreas Pelikan (41) ist verheiratet,
lebt in Wien und arbeitet als freiberuflicher Softwareentwickler. Von ihm stammt das 2008 zum „Spiel des
Jahres“ nominierte „Wie verhext!“. Alexander Pfister (43) ist verheiratet und Vater einer Tochter. Auch er lebt
in Wien, wo er als Finanzanalyst arbeitet. Pfister und Pelikan spielen seit Jahren regelmäßig miteinander und
helfen sich gegenseitig bei der Entwicklung ihrer Spielideen.
Der Grafiker
Der in Südfrankreich geborene Vincent Dutrait (Jahrgang 1976) zog nach seinem Studium an der Kunsthochschule École Émile Cohl Ende der Neunziger für seine erste Anstellung nach Taiwan, lebt zwischenzeitlich aber
im südkoreanischen Seoul. Neben Brettspielen illustriert er auch Rollenspiele, Jugendmagazine sowie Kinderund Kunstbücher.
Der Verlag
alea ist eine Marke des Ravensburger Spieleverlags und entstand 1997 im Zusammenhang mit der Übernahme von F.X. Schmidt. alea wurde vor allem durch anspruchsvolle Spiele wie „Puerto Rico“ oder „Die Burgen
von Burgund“ bekannt.
Pressekontakt: Ravensburger Spieleverlag, Katrin Hanger
0049 (0) 751 86 - 1636; [email protected]
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Nominiert zum Kennerspiel des Jahres 2015:
Elysium
Elysium
von Brett J. Gilbert & Matthew Dunstan
Verlag: Space Cowboys (Vertrieb: Asmodee)
für 2 - 4 Spieler ab 14 Jahren
Spieldauer: ca. 60 Minuten
Preis: ca. 50 Euro
Zum Spiel
Willkommen in der griechischen Sagenwelt! Als Halbgötter versuchen die Spieler fünf Epochen lang, Anhänger
von Götterfamilien in ihrem Elysium zu versammeln. Wer eine Karte aus der Spielmitte erwerben und fortan
deren Vorteile nutzen möchte, muss dazu noch Säulen in den darauf abgebildeten Farben parat haben. Da
man sich nach jeder Aktion von einer beliebigen der noch vorhandenen Säulen trennen muss, werden die
Möglichkeiten schrittweise eingeschränkt. Wer es dabei verpasst, eine Aufgabe im Tempel zu erledigen, darf
nur ein Minimum seiner Familienkarten ins Elysium übergehen lassen. Sie verlieren dann zwar ihren Effekt, aber
nur dort bringen Kartenkombinationen am Ende Punkte. Wann also soll man sich am besten von welchen
Karten trennen? Unterschiedliche Strategien führen auf den Olymp.
Begründung der Jury
Eine Familie ist nicht genug! Von acht Kartensets werden immer fünf kombiniert. Das sorgt für abwechslungsreiche Spielverläufe und für optischen Genuss, denn: Jede Familie wurde von einem anderen Grafiker illustriert.
Das hat Stil! Seinen Reiz zieht „Elysium“ aber vor allem aus dem mehrfachen Dilemma, nur durch Einschränkungen vorankommen zu können. Wer wünschte sich bei der kniffligen Suche nach dem richtigen Timing nicht
mal eine göttliche Einflüsterung?
Die Autoren
Matthew Dunstan stammt ursprünglich aus dem australischen Muswellbrook, zog im Jahr 2010 jedoch nach
Großbritannien, um an der University of Cambridge im Fachbereich Chemie zu promovieren. Brett J. Gilbert
arbeitete zunächst im Verlags- und Designmanagement, später dann als Berater im Bereich der Spielentwicklung unter anderem für Lego und Twitter. Dunstan und Gilbert tauschen sich regelmäßig über ihre Spielideen
aus und unterstützen sich gegenseitig bei ihren Projekten. „Elysium“ ist das erste gemeinsame Spiel der
Beiden.
Die Grafiker
Jede der acht Götterfamilien des Spieles wurde von einem anderen Künstler bzw. einer anderen Künstlerin
illustriert. Dabei finden sich unter den Mitwirkenden neben alten Bekannten wie Pascal Quidault (illustrierte
„Splendor“, nominiert zum „Spiel des Jahres 2014“) oder Vincent Dutrait (illustrierte „Augustus“, nominiert zum
„Spiel des Jahres 2013“) auch einige Illustratoren, die zum ersten Mal Grafiken für ein Brettspiel beisteuern.
Der Verlag
Der französische Verlag Space Cowboys wurde erst im Jahr 2013 gegründet, schafft es mit Elysium aber
schon zum zweiten Mal zu einer Nominierung: 2014 war bereits der Verlags-Erstling „Splendor“ für das
„Spiel des Jahres“ nominiert worden. Die Gründer Marc Nunes, Croc und Philippe Mouret sind im Verlag
Asmodee verwurzelt, der auch den Vertrieb übernimmt. Unterstützt wird Space Cowboys durch die kreativen
Berater Cyril Demaegd (Ystari) und Sébastien Pauchon (Gameworks).
Pressekontakt: Asmodee, Robin de Cleur
0049 (0) 201 248595-16; [email protected]
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Nominiert zum Kennerspiel des Jahres 2015:
Orléans
Orléans
von Reiner Stockhausen
Verlag: dlp games
für 2 - 4 Spieler ab 12 Jahren
Spieldauer: ca. 90 Minuten
Preis: ca. 50 Euro
Zum Spiel
Orléans im Mittelalter: Tüchtige Händler streben nach Ruhm und Reichtum im Tal der Loire. An ihrer Seite steht
ein illustrer Reigen unterschiedlichster Stände und Berufe. Ritter, Handwerker, Schiffer, Mönche, Bauern und
Gelehrte werden erst im Spielverlauf angeworben. Das Besondere: Sie wandern zunächst in einen Beutel,
aus dem die Spieler jede Runde neue Personenplättchen ziehen, um sie auf ihrem Tableau für Aktionen zu
kombinieren. So reisen die Spieler durch die Region, sammeln Waren, eröffnen neue Kontore, erweitern ihre
Gefolgschaft, errichten Gebäude in und um Orléans oder dienen mit segensreichen Werken dem Gemeinwohl.
Zahlreiche Strategien und Wege zum Sieg stehen offen. Wer am Ende die meisten Punkte hat, der wird als
einflussreichster Händler in den Geschichtsbüchern stehen.
Begründung der Jury
Ein erfolgreicher Händler zeichnet sich vor allem durch eines aus: seine zahlreichen Kontakte. Doch welche
Gefolgsleute stehen zur Verfügung? Das immer wiederkehrende Ziehen der Personenplättchen aus dem Beutel
verursacht mal Ernüchterung, mal Verzückung – ein toller Mechanismus, der hervorragend Glück mit kluger
Weitsicht kombiniert. Die vielseitigen Planungsmöglichkeiten und schnelle Züge machen „Orléans“ zu einem
faszinierenden Spiel für Strategen.
Der Autor
Reiner Stockhausen ist 53 Jahre alt und lebt im belgischen Grenzgebiet in der Nähe von Aachen. Sein erstes
Spiel „Freibeuter“ wurde bereits 1998 bei Verlag Hans im Glück veröffentlicht. 2009 entschloss er sich,
seinen Eigenverlag dlp games zu gründen, um seine Spielideen unabhängiger umsetzen zu können.
Der Grafiker
Klemens Franz (36) ist verheiratet und Vater von vier Töchtern und einem Sohn. Mit seiner Familie lebt er in
Bad Gleichenberg am südöstlichsten Zipfel Österreichs nahe der ungarischen und der slowenischen Grenze.
Franz hat mittlerweile mehr als 150 Spiele grafisch betreut, von denen er rund die Hälfte hauptverantwortlich
illustrierte.
Der Verlag
dlp games ist der 2009 von Reiner Stockhausen gegründete Eigenverlag, in dem dieser seither seine
Spielideen veröffentlicht. Bislang sind bei dlp games acht Spiele erschienen, von denen Stockhausen
den Großteil selber erdacht hat.
Pressekontakt: dlp games, Reiner Stockhausen
0049 (0) 177 2808469; [email protected]
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Kennerspiel des Jahres - die bisherigen Gewinner
2011
2012
2013
2014
7 Wonders von Antoine Bauza (Repos Production)
Village von Inka und Markus Brand (eggertspiele)
Die Legenden von Andor von Michael Menzel (Kosmos)
Istanbul von Rüdiger Dorn (Pegasus Spiele)
Sieger im vergangenen Jahr: Zum „Kennerspiel des Jahres 2014“ wurde „Istanbul“ gewählt.
Was ist das Kennerspiel des Jahres? In diesem Jahr vergibt der Verein Spiel des Jahres zum fünften
Mal einen dritten Hauptpreis. Mit Einführung der Auszeichnung „Kennerspiel des Jahres“ hat die Jury
im Jahr 2011 auf Veränderungen am Brettspielmarkt reagiert. Denn das Angebot und auch die
Nachfrage sind im Bereich der Spiele mit größeren Anforderungen und komplexerem Spielverlauf
stark gewachsen. Das „Kennerspiel des Jahres“ soll vor allem denjenigen Menschen eine Orientierungshilfe bieten, die schon längere Zeit spielen und Erfahrung beim Erlernen neuer Spiele mitbringen.
„Damit sind aber nicht die absoluten Profis gemeint, sondern eher Menschen, die sich vom ‚Spiel
des Jahres‘ nicht mehr ausreichend gefordert fühlen“, erklärt Bernhard Löhlein, Sprecher des Vereins
Spiel des Jahres. Vereinsvorsitzender Tom Felber ergänzt: „Die Trennlinie zwischen ‚Spiel des Jahres‘
und ‚Kennerspiel des Jahres‘ führt hauptsächlich über den Aufwand, der notwendig ist, um in die
jeweilige Spielwelt eintreten zu können.“
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Empfehlungsliste 2015
Zusätzlich zu den nominierten Spielen veröffentlicht die Jury
eine Empfehlungsliste, die in verschiedene Kategorien unterteilt
ist. Damit weist die Jury auf das breite Spektrum sehr guter
Spiele hin.
f
Empfehlungsliste „Spiel des Jahres“
Vollmondnacht
Cacao
Appetitanregendes Legespiel
für 2 - 4 Spieler ab 8 Jahren
Spieldauer: ca. 45 Minuten; Preis: ca. 25 Euro
Autor: Phil Walker-Harding
Verlag: Abacusspiele
Stimmungsvolles Deduktionsspiel
für 3 - 10 Spieler ab 8 Jahren
Spieldauer: ca. 10 Minuten; Preis: ca. 13 Euro
Autoren: Ted Alspach und Akihisa Okui
Verlag: Bézier Games
Loony Quest
Empfehlungsliste
„Kennerspiel des Jahres“
Ungewöhnliches Actionspiel
für 2 - 5 Spieler ab 8 Jahren
Spieldauer: ca. 20 Minuten; Preis: ca. 25 Euro
Autoren: Laurent Escoffier und David Franck
Verlag: Libellud, Vertrieb: Asmodee
Arler Erde
Autobiografisches Strategiespiel
für 1 - 2 Spieler ab 14 Jahren
Spieldauer: ca. 90 Minuten, Preis: ca. 50 Euro
Autor: Uwe Rosenberg
Verlag: Feuerland
Patchwork
Fetziges Legespiel
für 2 Spieler ab 8 Jahren
Spieldauer: ca. 30 Minuten; Preis: ca. 20 Euro
Autor: Uwe Rosenberg
Verlag: Lookout Spiele, Vertrieb: ASS Altenburger
Auf den Spuren von Marco Polo
Würfelgesteuertes Strategiespiel
für 2 - 4 Spieler ab 12 Jahren
Spieldauer: ca. 100 Minuten, Preis: ca. 39 Euro
Autoren: Daniele Tascini und Simone Luciani
Verlag: Hans im Glück, Vertrieb: Schmidt
Simsala… Bumm?
Zauberhaftes Ratespiel
für 2 - 5 Spieler ab 8 Jahren
Spieldauer: ca. 30 Minuten; Preis: ca. 25 Euro
Autor: Gary Kim
Verlag: Pegasus Spiele
Deus
Kartengesteuertes Strategiespiel
für 2 - 4 Spieler ab 14 Jahren
Spieldauer: ca. 90 Minuten, Preis: ca. 50 Euro
Autor: Sébastien Dujardin
Verlag: Pearl Games
Vertrieb: Heidelberger Spieleverlag
Ugo!
Landwirtschaftliches Stichspiel
für 2 - 4 Spieler ab 10 Jahren
Spieldauer: ca. 40 Minuten; Preis: ca. 13 Euro
Autoren: Ronald Hoekstra, Thomas Jansen und
Patrick Zuidhof
Verlag: Kosmos
Mehr Informationen zu allen Spielen unter
www.spiel-des-jahres.com
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Jury Spiel des Jahres 2015 und Kennerspiel des Jahres 2015
Der Verein Spiel des Jahres e.V. hat es sich zum Ziel gesetzt, die Verbreitung des Kulturguts Spiel in Familie
und Gesellschaft zu fördern. Dazu vergibt er für den deutschsprachigen Raum seit 1979 die Auszeichnung
„Spiel des Jahres“ und seit 2001 auch die Auszeichnung „Kinderspiel des Jahres“. Seit 2011 verleiht der Verein
zudem die Auszeichnung „Kennerspiel des Jahres“ – ein Preis, der sich an Menschen richtet, die beim Spielen
eine etwas größere Herausforderung suchen. Stimmberechtigt sind ausschließlich unabhängige Fachjournalisten, die in die Jury berufen werden und sich strikt am Verbraucher orientieren. Bei der Wahl „Spiel des Jahres
2015“ und „Kennerspiel des Jahres 2015“ waren neun Jury-Mitglieder aus dem Verein Spiel des Jahres
stimmberechtigt.
Die Jury „Spiel des Jahres 2015“ und
„Kennerspiel des Jahres 2015“
Hinten von links:
Bernhard Löhlein (Eichstätt, Radio K1)
Wieland Herold (Oldenburg, freier Journalist)
Martin Klein (Siegburg, www.spielerleben.de)
Tom Felber (Zürich, freier Journalist)
Udo Bartsch (Hannover, freier Journalist)
Chris Mewes (München, freier Journalist)
Vorne von links:
Karsten Grosser (Melle, Neue Osnabrücker Zeitung)
Guido Heinecke (Konstanz, de.trictrac.net)
Es fehlt: Sandra Lemberger (Dannstadt, freie Journalistin)
Download unter Presseservice auf
www.spiel-des-jahres.com
Die Wahlkriterien:
Für das Wahlverfahren werden alle Neuerscheinungen im Bereich der Familien- und Erwachsenenspiele des
laufenden und des vorangegangenen Kalenderjahres berücksichtigt. Auf einer mehrtägigen Klausurtagung
erarbeitet die Jury die Nominierungslisten für das „Spiel des Jahres“ und das „Kennerspiel des Jahres“, die in
diesem Jahr jeweils drei Titel umfassen. Zudem veröffentlicht die Jury Empfehlungslisten, die auf weitere gute
Spiele aus den Kategorien „Spiel des Jahres“ und „Kennerspiel des Jahres“ hinweisen. Alle Wahl-Entscheidungen erfordern eine absolute Mehrheit. In Berlin findet der abschließende Wahlgang der Siegertitel statt. Die
Ergebnisse werden während der Preisverleihung vor den Medien bekannt gegeben. Entscheidend für die Wahl
sind vier Kriterien:
1. Spielidee (Spielspaß, Originalität, Spielwert)
2. Regelgestaltung (Aufbau, Übersichtlichkeit, Verständlichkeit)
3. Design (Funktionalität, Verarbeitung)
4. Layout (Karton, Spielplan, Regel)
Für die Verwendung seines Logos erhält der Verein Spiel des Jahres e.V. Lizenzgebühren von den Verlagen.
Die Einnahmen verwendet er, um eine Geschäftsstelle zu unterhalten, einen Internet-Auftritt zu betreiben,
Informations-Broschüren zu drucken und sich auf Messen zu präsentieren. Darüber hinaus finanziert der
Verein u.a. ein Stipendium für Spieleautoren und er unterstützt Ausstellungen. Zudem unterhält der Verein
ein Förderprogramm für Projekte rund ums Kulturgut Spiel.
Die Mitglieder üben die Jury-Tätigkeit ehrenamtlich aus. Die während der Arbeit in der Jury anfallenden
Reise- und Übernachtungskosten werden vom Verein erstattet. Vorstandsmitglieder von Spiel des Jahres
erhalten als Ausgleich für ihre Arbeitsbelastung eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 20 Euro pro
Stunde. Mit derselben Summe werden Vereinsmitgliedern bestimmte Tätigkeiten vergütet, die über die
normalen Mitgliedsaufgaben hinausgehen, zum Beispiel Sprechertätigkeiten oder die Redaktion der
Homepage.
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Kinderspiel des Jahres 2015
Am 8. Juni wurde während einer eigenen Preisverleihung in Hamburg das Spiel „Spinderella“ (Zoch) des Autoren
Roberto Fraga zum „Kinderspiel des Jahres 2015“ gewählt.
Spinderella
Anziehender Waldmarathon ab 6 Jahren von Roberto Fraga
für 2 bis 4 zielgenaue Krabbeltierchen ab 6 Jahren
Verlag: Zoch, Vertrieb: Noris
Zum Spiel
Flinke Ameisen flitzen über den Waldboden. Doch über ihnen lauern drei fette Spinnen in ihrem Netz. Dieses
ist auf einem zweiten Spielplan abgebildet, der über dem Waldboden „schwebt“. Magnetkraft sorgt dafür, dass
sich durch die Bewegung zweier Spinnen die dritte am langen Baumwollfaden auf den Waldboden abseilen
kann und dabei eine Ameise einfängt. Würfelglück und clevere Überlegungen bestimmen, ob man entweder
eine seiner Ameisen zieht oder die beiden Spinnen im Netz bewegt – oder ob man einen hohlen Baumstumpf
über eine Ameise stülpt. Diese ist dann zwar vor Spinderella geschützt, aber auch am Weiterlaufen gehindert.
Ein außergewöhnliches dreidimensionales Spiel, das mit einer gelungenen Mischung aus Fortuna und Taktik
auch bei älteren Mitspielern für viel Spannung sorgt.
Begründung der Jury
Unten auf dem Waldboden ist viel los – und oben drüber auch. Der doppelbödige Mechanismus mit Magnetkraft zieht Spieler magisch an. Der Autor Roberto Fraga gewinnt dem klassischen Laufspiel eine neue Ebene
ab. Die lauernde Spinne direkt über dem Ameisentreck sorgt für ein permanentes Kribbeln. Ärgere ich mit ihr
die Mitspieler? Oder bringe ich meine Ameisen ins sichere Ziel? Diesem packenden Spielprinzip ordnet sich
das tolle Material jederzeit unter. Es ist kein Gimmick.
Neben „Spinderella“ waren zwei weitere Titel zum „Kinderspiel des Jahres 2015“ nominiert:
Push a Monster
Ungeheuerliche Schieberei von Wolfgang Dirscherl und Manfred Reindl für 2 bis 4 vorsichtige Monsterdompteure ab 5 Jahren (Empfehlung der Jury: ab 6 Jahren) (Verlag: Queen Games).
Schatz-Rabatz
Eine piratenstarke Schatzjagd von Karin Hetling für 2 bis 4 raffgierige Freibeuter ab 5 Jahren
(Verlag: Noris).
Darüber hinaus hat die Jury für das „Kinderspiel des Jahres“ eine Empfehlungsliste mit sieben weiteren
Titeln veröffentlicht.
Informationen dazu finden Sie im Internet unter www.spiel-des-jahres.com oder sprechen Sie uns
einfach direkt an.
Spiel des Jahres • Geschäftsstelle • Große Rurstraße 30-32 • 52428 Jülich
Fon: +49 (0) 2461 93868 25 • Fax: +49 (0) 2461 93868 26
E-Mail: [email protected] • Internet: www.spiel-des-jahres.com
Wir freuen uns, wenn Sie auch über diese Auszeichnung berichten.
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Kinderspiel des Jahres – die bisherigen Gewinner:
2001 Klondike von Stefanie Rohner und Christian Wolf (Haba)
2002 Maskenball der Käfer von Peter-Paul Joopen (Selecta)
2003 Viva Topo! von Manfred Ludwig (Selecta)
2004 Geistertreppe von Michelle Schanen (Drei Magier Spiele)
2005 Das kleine Gespenst von Kai Haferkamp (Kosmos)
2006 Der schwarze Pirat von Guido Hoffmann (Haba)
2007 Beppo der Bock von Peter Schackert und Klaus Zoch (Oberschwäbische
Magnetspiele)
2008 Wer war’s? von Reiner Knizia (Ravensburger)
2009 Das magische Labyrinth von Dirk Baumann (Drei Magier Spiele)
2010 Diego Drachenzahn von Manfred Ludwig (Haba)
2011
2012
2013
2014
2015
Da ist der Wurm drin von Carmen Kleinert (Zoch)
Schnappt Hubi! von Steffen Bogen (Ravensburger)
Der verzauberte Turm von Inka und Markus Brand (Schmidt Spiele / Marke Drei
Magier Spiele)
Geister, Geister, Schatzsuchmeister! von Brian Yu (Mattel Games)
Spinderella von Roberto Fraga (Zoch)
Roberto Fraga (hinten rechts) wurde für sein Spiel „Spinderella“ mit dem Preis „Kinderspiel des Jahres 2015“
ausgezeichnet.
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Initiativen von Spiel des Jahres
Spieleautoren-Stipendium
Das Spieleautoren-Stipendium soll „Nachwuchskräften“ Einblicke in unterschiedliche Bereiche der Spieleszene
ermöglichen. Hierbei soll nicht nur der Blick für die reine Autorentätigkeit geschärft werden, auch Verbraucherperspektiven und spieltheoretisches Umfeld gehören zu den Inhalten. Um Fahrtkosten und Spesen der
Stipendiaten abzudecken, steht eine Summe von 3.000 Euro zur Verfügung. Vorgesehen sind mehrere
Praktika, unter anderem bei Spieleverlagen und im Spielwarenfachhandel. Vergeben wird das Stipendium
alljährlich auf dem Göttinger Spieleautorentreffen.
Stipendiatin 2015/16: Sophia Wagner
Sophia Wagner ist die Stipendiatin 2015/16 des Vereins Spiel
des Jahres. Auf dem Spiele-Autoren-Treffen in Göttingen am
6./7. Juni 2015 gewann die 30-jährige Geowissenschaftlerin aus
Potsdam den begehrten Förderpreis.
Weitere Informationen finden Sie im Internet unter
www.spiel-des-jahres.com
Förderprojekt
Der Verein Spiel des Jahres vergibt nicht nur Preise für hervorragende Spiele. Seit Jahren ist es uns auch ein
Anliegen, Institutionen und Aktivitäten zu unterstützen, die das Spiel als Kulturgut in Familie und Gesellschaft
fördern.
Der Verein hat eine lange Tradition darin, spielerischen Projekten oder Institutionen, die in Sachen Spiel
unterwegs sind, mit finanziellen Mitteln unter die Arme zu greifen. Bisher fanden diese Förderungen allerdings
meist im Verborgenen statt. Mit der Einführung des neuen Förderkonzepts wurde der Zugang zu dieser
Unterstützung erleichtert: Jedermann, der sein Projekt für unterstützungswürdig hält, kann seitdem einen
entsprechenden Antrag einreichen.
Seit Auflage des Förderprogramms im Jahr 2012 wurden 105 Projekte in Deutschland, Österreich und der
Schweiz mit insgesamt mehr als 180.000 € finanziell unterstützt.
Ab dem Förderjahr 2016 werden die Förderaktivitäten auf jährlich wechselnde Förderschwerpunkte gebündelt.
Für das Jahr 2016 ist als erster Förderschwerpunkt vorgesehen, Spielprojekte an Ganztagsschulen zu
unterstützen. Hierzu können bis zu 50 Ganztagsschulen jeweils eine maximale Fördersumme von 1000 Euro
für ihre Arbeit erhalten. Schwerpunktbereich für das Jahr 2017 ist die Förderung von Ludotheken und
Bibliotheken.
Außerdem können auch für Projekte, die nicht unter den aktuellen Förderschwerpunkt fallen, Anträge auf
Langzeitförderungen eingereicht werden – dies aber nur für besondere Projekte, die über die Ausrichtung von
Spieletagen oder Spielewochen oder den Aufbau von Spielesammlungen / Spieliotheken hinausgehen.
Einsendefrist für Förderanträge für das Förderjahr 2016 ist der 30.11.2015.
Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.spiel-des-jahres.com.
Oder sprechen Sie uns direkt an:
Bernhard Löhlein, Vereinssprecher
Telefon: 0049 (0) 8421 50688
Mobil: 0160 90 19 41 57
[email protected]
oder
Spiel des Jahres • Geschäftsstelle • Große Rurstraße 30 - 32 • 52428 Jülich
Fon: 0049 (0) 2461 9386825 • Fax: 0049 (0) 2461 9386826
E-Mail: [email protected] • Internet: www.spiel-des-jahres.com
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