SMM Schweizerische Mannschaftsmeisterschaft 2015 2. Runde

SMM Schweizerische Mannschaftsmeisterschaft 2015
2. Runde
25.4.2015
Elo
Simme
Elo
Diff.
Resultat
Elo
1765
Bern 3
1738
-27 1.5 : 4.5 -41
1 s Rudolf Hauswirth
1838
Ernst Wüst
1788
-50
0.5 : 0.5
-2
2 w Ueli Bühler
1763
Raphael Samuel
1815
52
0.5 : 0.5
+3
3 s Beat Stucki
1774
Thomas Koch
1699
-75
0.5 : 0.5
-3
4 w Andreas Huggler
1733
Ioannis Kokkinis
1764
31
0
:
1
-11
5 s Ivo Calic
1758
Thobias Habegger
1725
-33
0
:
1
-13
6 w Rainer Borsdorf
1722
Nicola Ramseyer
1635
-87
0
:
1
-15
auswärts
Elo-Podest
leider
niemand
Ueli
Bühler
leider
niemand
+8
+2.6
Huch, das ging „bös i d Hös“! Eine herbe und unerwartete Klatsche. Schwer zu sagen, woran das lag. An der mühseligen Suche nach bezahlbarem Parkplatz? Dem Umweg via Kramgasse 10 - Routinier Ruedis Route? An den engen
Platzverhältnissen im heissen und schlecht belüfteten Klublokal, wo wir gleichzeitig mit 36 weiteren Spielern uns
gegenseitig die Stuhllehnen in die Rücken drückten? Oder einfach nur an der Konstellation der Sterne? Oder halt
einfach nur Pech? Alle Ausreden inbegriffen!
Ruedi kommentiert selber: Leider mit etwas Verspätung sah ich mich mit einer d4-Eröffnung konfrontiert. Dabei
hatte ich mich nur auf e4 vorbereitet. Wir spielten eine lange Theorievariante der Grünfeld-Indischen, wobei Ernst
im 13. Zug mit Läuferopfer und Bauerngewinn abwich. Dafür musste er aber seinen König exponieren. Ich erhielt
einiges Gegenspiel und nachdem der Gegner im Endspiel fälschlicherweise die Türme tauschte, einigten wir uns auf
mein zweites Angebot auf Remis.
Ueli hatte offensichtlich Spass daran, nach seinen Niederlagen mit Schwarz wieder mal mit Weiss zu spielen. So
machte es ihm nichts aus, gegen der stärksten unter den Gegnern anzutreten. Es entwickelte sich aus einer sizilianischen Eröffnung eine „ziemlich unspektakuläre Partie“ (sagt Ueli), bei der er nach grossem Figurentausch im Zentrum zwar einen Bauern gewann, aber später wieder zurückgeben musste. Schliesslich nahm er das Remisangebot
des Gegners an, da das entstandene Dame-Turm-Endspiel völlig ausgeglichen war.
Beat: Da ich schon vor drei Jahren mal gegen Thomas, den Berner Captain gewonnen hatte, begann ich zuversichtlich und konnte auch bald den schwarzen Nachzugsnachteil ausgleichen. Der Partieverlauf erwies sich aber dieses
Mal als besonders zäh und nach dem Abtausch der Figuren bis auf die beiden Türme und je einen weissfeldrigen
Läufer musste ich aufpassen, nicht in Nachteil zu geraten, da alle meine Bauern auf weissen Feldern standen.
Trotzdem suchte ich nach einer Möglichkeit die weisse Bauernkette zu durchbrechen. Aber da die Könige sich
gegenseitig den Vorstoss in die gegnerische Bretthälfte verhindern mussten, blieb mir nach 35 Zügen nichts anderes
übrig, als das Remisangebot von Thomas anzunehmen.
Dres spielte am längsten von uns allen und stemmte sich hartnäckig gegen die drohende Niederlage. Er berichtet
selber: „Bald siebzig und kein bisschen Weiser“. Mit diesem Motto kann ich meine Verlust-Partie betiteln! Nachdem
mein Gegner das Blackmar-Diemer-Gambit mit e6 im 2. Zug abgelehnt hatte, entschloss ich mich im 12. Zug mit dem
Bauernvorstoss c4 für die Oeffnung des Zentrums. Dieser strategische Einfall bewirkte u.a. aber auch die Oeffnung
der weissfeldrigen Diagonale b7 –h1 , welche Schwarz bis zum Schluss konsequent durchpaukte. Da nützte auch ein
kleiner Hoffnungsschimmer bei der Zeitkontrolle meinerseits nichts mehr; denn Schwarz hatte nach seinem 40.Zug
nur noch 14 Sekunden auf der Uhr……………….. Mit zwei Minusbauern gab ich die hoffnungslose Partie im 53. Zug
dann schliesslich auf.
Ivo spielte wie üblich auf seine solide Art, hatte die Stellung gut im Griff und gab uns am meisten Hoffnung auf einen
ganzen Punktgewinn (abgesehen von Rainer, dessen Partie jedoch schon viel früher entschieden war). Ivo schreibt
dazu: „Ein Fehler, den ich im Endspiel gemacht habe, hat dazu geführt, dass ich mein Spiel aufgeben musste. Eigentlich war die Partie für mich gewonnen. Umso mehr ist es ärgerlich für mich und das Team ... möchte mich entschuldigen“. Da gibt es aber gar nichts zu entschuldigen! Ivo hatte stark gespielt und sich so eine Gewinnstellung erkämpft.
Leider dann in einer anspruchsvollen Stellung etwas zu wenig weit vorausgerechnet.
Rainer erging es ganz miserabel. Er hatte stark begonnen, auf ein Springerscheinopfer des Gegners korrekt mit einem Läufergegenscheinopfer (ein schönes Wort, nicht war?) reagiert und so dem Gegner die Rochade vermasselt.
Die nun exponierte schwarze Königsstellung nutzte Rainer geschickt zum ersten Bauerngewinn mit dem 12. Zug, um
wenig später zwei weitere Bauern zu vernaschen. Allerdings war der dritte Bauer kein gutes Futter für den Spinger,
den Rainer gleichzeitig vor dem Angriff eines schwarzen Turmes zu retten glaubte. Aus heiterem Himmel der Donnerschlag: ein prächtiges Damenscheinopfer (auch ein schönes Wort, nicht war?) des jungen Gegners mit unabwendbarer Mattdrohung im 20. Zug.
Das feine gemeinsame Abendessen verhalf uns dann über die Niederlagen und entäuschten Hoffnungen hinweg.
Und trösten wir uns damit, dass ein Aufstieg in die 1. Liga ohnehin nie ein Thema war und dass andererseits Platz
6 und damit der Ligaerhalt als Minimalziel ja nicht unbedingt gegen Bern 3 erzielt werden muss.
In der 3. Runde am 30. Mai haben wir ein Heimspiel gegen Belp.
Liebe Grüsse
Beat