DZ BANK Webinar (11.01.2016) – Marktanalyse und Trading 2.0! So

DZ BANK Webinar (11.01.2016) – Marktanalyse und Trading 2.0!
So analysieren erfahrene Trader!
Dieser Newsletter richtet sich an die Teilnehmer der Webinarreihe „Trading für Berufstätige und
Vielbeschäftigte 2016“ der DZ BANK und an erfahrene Anleger mit weitreichender Erfahrung in
Hebelprodukten und Trading.
Liebe Teilnehmer/innen,
DZ BANKer und Derivate-Spezialist Stefano Angioni begrüßte im ersten Webinar des neuen Jahres
der DZ BANK Webinarreihe „Trading für Berufstätige und Vielbeschäftigte“ die Marktexperten von
Börse Daily. Ingmar Königshofen, René Wolfram und Stephan Feuerstein gaben einen kurzen
Rückblick auf das Handelsjahr 2015 und stellten neue Handelsstrategien vor. Die Auswahl zur
Umsetzung dieser Trading-Ideen übernahm Stefano Angioni, der die Selektionsmöglichkeiten des
Guidants Desktops der DZ BANK darüber hinaus noch einmal ausführlich vorstellte.
Rückblick
Bevor es jedoch an die konkreten neuen Trading-Strategien ging, gab Ingmar Königshofen
zunächst einen Rückblick auf die von der TradingGruppe 2.0 zuletzt vorgestellten Handelsideen
und einen Ausblick auf die aktuelle Situation an den Märkten. Den Jahresstart hat der DAX kräftig
vermasselt. Der derart negative Jahresauftakt hat in dieser Form auch die Tradingexperten von
Börse Daily überrascht. Zwar hatten sich die Marktstrategen bereits Ende November/Anfang
Dezember short in den Märkten positioniert, dass der DAX dann binnen einer Woche die
kompletten Vorjahresgewinne zunichtemacht, hat aber viele überrascht. Die aktuell sehr hohe
Volatilität (Schwankungsintensität) vor allem im DAX macht den Handel mit Hebelprodukten
derzeit schwierig. Denn K.O.-Schwellen im Abstand von 100 oder 200 Punkten werden im
momentanen Marktumfeld schnell mal überrannt. Derivate-Spezialist Angioni wies in diesem
Zusammenhang darauf hin, dass Anleger auch immer mal wieder über Absicherungsmöglichkeiten
nachdenken sollten. Dies könne beispielsweise über den Kauf von Put-Optionsscheinen geschehen.
Zudem sollten Anleger ihr Marktrisiko immer kontrollieren und fest im Blick behalten.
Die Ende November vorgestellte Strategie beim Edelmetall Platin wurde von den Trading-Experten
umgesetzt. Dieser saisonal begründete Trade (Platin long) wurde wie geplant am 21. Dezember
eröffnet. Der Ausstieg aus diesem Trade ist in drei Schritten vorgesehen. So werden Teilverkäufe
im Januar, im Februar und zuletzt im April getätigt, sofern nicht bereits zuvor der Stoppkurs
erreicht wird. Aktuell liegt der Trade marginal im Minus. Die Trading-Idee bei Gold läuft ebenfalls
noch und hat das erste Kursziel bei 1.090 USD je Feinunze inzwischen erreicht. Ein zweites Ziel
liegt bei rund 1.190 USD.
Charttechniker Stephan Feuerstein warf einen Blick auf den Kursverlauf des Edelmetalls um
mögliche Szenarien eingrenzen zu können. Laut Feuerstein hat die fragile Lage am Aktienmarkt
den Kurssprung bei Gold begünstigt. „Flucht in Sicherheit“ scheint hier das Motto der Investoren
zu sein. Der Abwärtstrend bei Gold ist zwar nach wie vor intakt, allerdings könnte eine kurze
Erholungsbewegung beim Goldpreis noch eine Weile andauern. Ein nächstes Kursziel sieht
Feuerstein bei rund 1.130 USD je Feinunze, bevor der Goldpreis dann Richtung 1.190 USD
marschieren sollte. Allerdings macht der dynamische Anstieg der Notierungen die Platzierung
eines sinnvollen Stoppkurses relativ schwierig. Hier bräuchte der Chartanalyst zunächst einen
Rücksetzer, unter den sich ein StoppLoss dann legen lassen würde. Wer in diesem Trade investiert
ist, kann jedoch einen nachlaufenden Stopp (Trailing-Stopp) verwenden und angelaufene
Buchgewinne somit sukzessive absichern.
1. Handelsidee: Bund Future short
Die erste Handelsstrategie des Abends fand Profi-Trader René Wolfram beim Bund Future, also
dem Terminkontrakt auf den Kurs einer fiktiven, zehnjährigen Bundesanleihe.
Viele Profis haben sich im vergangenen Jahr an Short-Trades im Bund Future kräftig verhoben. Die
Annahme vieler Marktteilnehmer lautete, dass der Bund nicht über Kurse von 160 Punkten steigen
könne, da dann der Zins dieser Bundesanleihe 0,00 beträgt und negative Zinssätze unmöglich
erschienen. Jedoch hat der Marktverlauf des Bund Future gezeigt, dass diese Annahme keinesfalls
sicher ist. In der Spitze notierte der Bund bei Kursen knapp unterhalb von 162 Punkten. Und auch
negative Zinsen sind inzwischen Realität wie Beispiele aus der Schweiz zeigen. Doch auf dem
aktuellen Kursniveau, bei rund 160 Punkten, trifft der Bund Future auf Widerstand. Immer wieder
wird diese Marke angelaufen, immer wieder prallt der Bund davon ab. Ein Short-Trade im Bund sei
daher grundsätzlich zu überlegen.
Aus saisonaler Sicht ist das erste Halbjahr für den Bund eher durch Seitwärtsphasen geprägt.
Einem Short-Trade steht von dieser Seite her also kein deutlich steigender Trend entgegen.
Chartexperte Stephan Feuerstein untermauerte beim Blick auf den Kursverlauf des Bund die
Handelsstrategie. Aus technischer Sicht mache ein Short-Trade im Bereich des Kurswiderstands bei
rund 160 Punkten durchaus Sinn. Ein StoppLoss könnten Anleger knapp oberhalb der Marke von
162,10 Punkten setzen, Kursziele ergeben sich bei zunächst 156,50, später dann 155/154 und im
besten Fall sogar bei rund 150 Zählern. Aus Chance/Risiko-Sicht bietet der Bund Future damit eine
attraktive Short-Möglichkeit.
Bevor DZ BANKer Angioni die Auswahlmöglichkeiten der geeigneten Handelsprodukte über den
Guidants-Desktop vorstellte, erläuterte er zunächst den Zusammenhang zwischen Zinsentwicklung
und Kurshöhe des Bund Future. Interne Berechnungen im Hause der DZ BANK zeigen, dass die
Nullgrenze bei der Verzinsung dieser Bundesanleihe mit 10 jähriger Laufzeit Kurse im Bund Future
von rund 161,50 bis 162 Punkten repräsentiert. Bei Kursen um etwa 164 Zählern im Bund läge die
Rendite mit -0,3 Prozentpunkten im negativen Bereich.
Einstieg: aktuelles Kursniveau
Erstes Kursziel: 156,50
StoppLoss: 162,10
2. Handelsidee
Als nächstes warf René Wolfram einen Blick auf den Aktienmarkt und hier konkret auf den DAX
und S&P500. Der Jahresauftakt fällt an den Aktienbörsen diesseits und jenseits des Atlantiks etwas
holprig aus. Dies ist aus saisonaler Sicht jedoch kaum verwunderlich, zeigt sich der Markt bis etwa
Ende März doch in der Regel eher etwas schwankungsfreudiger und trendlos. Die Intermarkets,
also die fundamentalen Bewertungsindikatoren, deuten aktuell auf eine Unterbewertung von
Aktien im Vergleich zu festverzinslichen Papieren (Renten) hin. Aktien sind also günstiger,
allerdings bleibt noch ein wenig weiteres Restpotential nach unten, bevor Dividendentitel echte
Schnäppchen sind. Eine beinahe gleichlaufende Entwicklung zeigt sich an den US-Börsen. Auch der
Zyklus des Dow Jones im ersten Halbjahr eines US-Wahljahres deutet ein holpriges erstes Halbjahr
an.
Marktanalyst Stephan Feuerstein stellte den DAX-Chart in den Mittelpunkt seiner Betrachtungen
und kommt aktuell auf eine andere Einschätzung als der Trader. So kann sich Feuerstein aus
technischer Sicht durchaus noch einmal deutlich tiefere Notierungen beim deutschen Aktienindex
vorstellen. Sollten die Vorjahrestiefs bei rund 9.300 Zählern gebrochen werden, rechnet
Feuerstein mit einer heftigeren Korrektur. Allerdings ist die Volatilität derzeit recht hoch und
Richtungswechsel können jederzeit entstehen. Insofern ist der Markt im Moment kaum zu
prognostizieren. Einen konkreten Trading-Ansatz gibt es für den DAX daher dieses Mal nicht.
Auch der Derivate-Profi Stefano Angioni betont aktuell eine vorsichtige Haltung in den Märkten.
Für Intradaytrader sei der Markt zwar derzeit ein El Dorado, mittelfristig angedachte Handelsideen
lassen sich in diesem Umfeld jedoch kaum umsetzen. Anleger, die die hohen Tagesschwankungen
ausnutzen möchten, sollten zudem eher auf kurzfristige Optionsscheine als auf Turbo-Zertifikate
zurückgreifen. Hier entfällt die Gefahr eines zu schnellen Ausknockens, ein hoher Hebel ist diesen
Papieren dennoch zu Eigen.
3. Handelsidee: WTI short
Der ungebremste Fall des Ölpreises bereitete die Grundlage für die dritte Handelsidee. René
Wolfram betonte bei der Analyse der CoT-Daten, dass die Absicherungen der Commercials zwar
langsam zurückgehen, aber auf dem aktuellen Niveau noch nicht bullish zu werten seien. Im
langfristigen Kontext sind die Hedge-Positionen der Commercial noch immer sehr hoch. Für den
Ölpreis bedeutet dies, dass weiterhin negatives Kurspotential zu erwarten ist. Auch saisonal
deutet derzeit nichts auf einen bald steigenden Ölpreis. Erst ab Mitte Februar wird das saisonale
Bild wieder bullischer für Öl.
Für Long-Trades im Öl sieht Wolfram aktuell daher keine Veranlassung. Dies deckt sich auch mit
der charttechnischen Einschätzung von Stephan Feuerstein. Die langfristig wichtige
Unterstützungsmarke bei 35 USD je Fass hat zuletzt nicht gehalten. Das Abwärtsmomentum im Öl
ist derzeit sehr hoch. Die Trader suchen aktuell eine Short-Möglichkeit bei Öl. Um solch einen
Trade möglichst risikoarm umzusetzen, sollte der Kursverfall zunächst an Dynamik verlieren.
Konsolidiert das Schwarze Gold den heftigen Abverkauf bieten Kurse um 36 USD eine ShortMöglichkeit. Kursziele sieht der Charttechniker zunächst bei rund 23-24 Dollar, später sogar bei 16
USD je Fass.
Einstieg: Limit Sell 36 USD
Kursziel: 32 USD
StoppLoss: 39 USD
In der kommenden Woche geben die Technischen Analysten der DZ BANK, Dirk Oppermann und
Armin Kremser, in der „Big Picture Analyse“ einen Ausblick auf die Märkte 2016.
Die Aufzeichnung des gestrigen Webinars finden Sie weiter unten. Schauen Sie am besten direkt
einmal rein.
Den DZ BANK Guidants Desktop finden Sie unter folgendem Link:
http://go.guidants.com/de#c/dzbank
Sollten Sie noch nicht für das nächste Webinar angemeldet sein, können Sie dies unter folgendem
Link nachholen:
https://attendee.gotowebinar.com/register/9222224504867927553
Die Aufzeichnung des gestrigen Webinars finden Sie auf YouTube unter folgendem Link:
https://www.youtube.com/watch?v=vXBsqrZx1ig
Freundliche Grüße
Ihr Team von kurs plus
Hinweis:
Die kurs plus GmbH und die DZ BANK AG übernehmen keinerlei Haftung für die getätigten
Aussagen der Referenten in dieser Zusammenfassung des letzten Webinars, die im Rahmen einer
mehrteiligen Webinarreihe „Trading für Berufstätige und Vielbeschäftigte“ geäußert wurden. Die
Informationen stellen kein Angebot zur Zeichnung oder zum Erwerb von Wertpapieren dar und
dürfen weder ganz noch teilweise verbreitet, vervielfältigt oder in sonstiger Weise veröffentlicht
werden.