Evangelisch Gummersbach Nr. 1 • Ostern 2015 in „Wenn ein Fremdling bei euch wohnt …“ Aus dem Inhalt Spitze Feder: Kirchenasyl – S. 16 Andacht: „Wenn ein Fremdling bei euch wohnt …“ – S. 18–19 9 Fragen an: Naeem Khalaf – S. 20–21 Hintergrund: Nach Syrien kommt Gott nur noch zum Weinen – S. 22–24 STROMBACH INNENSTADT 55. Jahrgang BERNBERG Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde Gummersbach Zu dieser Ausgabe Wir leben in unruhigen Zeiten: Jeden Tag sind die Medien voll mit den Kata strophen dieser Welt, die dazu führen, dass Menschen ihre Heimat verlassen und als Flüchtlinge Schutz suchen – auch in Gummersbach. Daher hat sich die Redaktion entschlossen, diese Ausgabe dem Thema Flucht zu widmen. Dieser Gemeindebrief ist überschrieben mit „Wenn ein Fremdling bei Euch wohnt …“. Das Zitat stammt aus dem 3. Buch Mose 19,33. Was sagt ei gentlich die Bibel im Alten und Neuen Testament zu Flüchtlin gen? Dieser Frage geht Pfarrer Helmut Krüger auf den S. 18 und 19 nach. Seine Andacht ist eine gute Einstimmung für die Lektüre dieses Gemeindebriefes, in dem das Thema Flucht immer wieder aufgegriffen wird. Die Christen im Nahen Os ten erleben derzeit eine beson dere Bedrängnis, vor allem in Syrien. Der aus Syrien stam mende evangelische Christ Naeem Khalaf gibt auf den S. 22 bis 24 Einblicke in die Situation der Menschen dort. Sein Text macht klar, warum so viele Syrer in ihrer Heimat keine Zukunft mehr sehen. Wenn Sie mehr über Naeem Khalaf erfahren möchte, lesen Sie am besten das Fragenporträt auf den S. 20 und 21. Viele Menschen haben den Wunsch, etwas für die Flüchtlin ge zu tun. Wenn auch Sie dazu gehören, wird die Seite 17 für Sie besonders interessant sein. Die kommunale Integrations arbeit sucht helfende Hände, die Kinder, Familien und Einzel personen mit Migrations geschichte unterstützen und be gleiten. Wir baten die Integrations fachkraft der Stadt Gummers bach, Hanna Weyrauch, um Hin weise, wie Gemeindeglieder konkret helfen können. In einem Interview steht sie Rede und Antwort. Iris Voß widmet sich mit spitzer Feder in der ihr eigenen provokanten Art und Weise dem Thema Kirchenasyl. Was ihr dabei durch Kopf und Herz ging, können Sie auf S. 16 lesen. Auch für die beiden Kinder gärten unseres evangelischen Familienzentrums sind die welt weiten Entwicklungen spürbar: Manche Eltern, die eine Flucht hinter sich haben, vertrauen ih re Kinder unseren Einrichtun gen an. Der Text auf S. 8 lässt uns spüren, dass es der Leiterin Gudrun Sutter und ihrem Team wichtig ist, jedem Kind zu zei gen: „Du bist von Gott geliebt“. Wie in jedem Gemeindebrief finden Sie auch in diesem Heft einen großen Strauß interessanter Veranstaltungen. Schauen Sie mal auf die S. 4. Dort gibt der CVJM Gummersbach Einblicke in eini ge der kommenden Termine – bestimmt ist auch für Sie etwas dabei. Am Pfingstsonntag werden wir in Steinenbrück ein gesamt gemeindliches Gemeindefest Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde Gummersbach · 55. Jg. · Nr. 1 (Ostern 2015) feiern. Die Einladung dazu fin den Sie auf S. 7. Falls Sie sich mit siebenbür gischen Osterbräuchen auf das Hochfest der Christenheit ein stimmen möchten, sind Sie dazu herzlich willkommen. Informa tionen dazu finden Sie ebenfalls auf S. 7. Aus welchen Elementen be stehen eigentlich unsere evange lischen Gottesdienste – und wel che Bedeutung haben sie? Ant worten darauf liefert die Kleine Glaubenskunde aus der Feder unseres Pfarrers Uwe Selbach. In diesem Heft finden Sie auf den S. 10 und 11 Hintergründe zum sogenannten liturgischen Gruß („Der Herr sei mit euch!“ – „Der Herr sei mit Dir“) und zum Psalmgebet. Schließlich lädt Sie Pfarrer Allan Grave dazu ein, mehr über den evangelischen Glauben zu lernen. In zwei Vorträgen können Sie sich mit Martin Lu ther und Dietrich Bonhoeffer beschäftigen. Die S. 14 und 15 geben Ihnen Hinweise zu Ort und Zeit und Inhalten. Ich wünsche Ihnen eine an regende Lektüre und freue mich darüber, wenn Sie die eine oder andere Veranstaltung besuchen und Ihr Leben dadurch spürbar reicher und tiefer wird. Frank-Michael Rommert | Presbyter 3 CVJM Foto: Benjamin Pagelsdorf CVJM-Jungenjungschartag in Gummersbach Vom Samstag, 6. Juni, bis Sonntag, 7. Juni, findet in Gummersbach der überregionale Jungschartag des CVJM-Kreisverbands Oberberg statt. Dort kämpfen die Jungscharen in aufregenden Wettkämpfen gegeneinander und übernachten in Koten und Zelten auf einer großen Wiese. Natur, Lagerfeuer, Abenteuer und Gemeinschaft – das wird an diesen Tagen groß geschrieben. Im Jahr 2015 richtet das Mitarbeiterteam der CVJM-Jungenjungschar Gummersbach den Jungschartag aus. Mit großer Begeisterung bereiten sie bereits seit Anfang des Jahres dieses besondere Wochenende vor und freuen sich schon auf etwa 100 Jungen, die am 6. und 7. Juni zu Besuch kommen. All den Jungscharlern soll bei Andachten, Bibelgruppen und anderen Erzählungen deutlich werden: Egal wie tief wir im Schlamassel unseres Lebens stecken – Jesus ist da. Er steht uns zur Seite und letztlich ist er es, der uns da raus holt. In diesem Sinne: Mit Jesus Christus mutig voran! Alle Jungen aus Gummersbach, die gerne mitmachen wollen, melden sich bitte bei der CVJM-Jungenjungschar in Gummersbach, Harry Voß, Tel. (0 22 61) 6 29 21. Schülercafé Zip: Unterstützung gesucht Welche/r junggebliebene/r Frau oder Mann kann sich vorstellen, einmal die Woche oder einmal in vierzehn Tagen im Schülercafe Zip mitzuhelfen? Zwischen 12 Uhr und 15 Uhr sind Snacks zuzubereiten. Die Schüler freuen sich über jemanden, der mit ihnen spielt oder Zeit hat zum Zuhören und Reden. Interessiert? Dann rufen Sie Christiane Vogt an, CVJM-Tel.: 2 21 46 oder schauen Sie einfach vorbei im Zip (Dienstag bis Freitag zwischen 12 und 15 Uhr). Jubiläum (90 Jahre): Wir feiern unser neunzigähriges Bestehen mit einem Festgottesdienst am 30. August 2015. Die Details können rund vier Wochen vorher den Flyern und unserer Website entnommen werden. Herzliche Einladung, sich den Termin vorzumerken. Pfingstzelten: Das Pfingstzelten wird wie gewohnt von Pfingstsamstag bis Pfingstsonntag stattfinden. Treffpunkt ist der Sportplatz Rospe am Samstag ab 14 Uhr. Anmeldung bitte bei Familie Katzenbach, Tel. (0 22 61) 60 90 01 oder Familie Oster (0 22 61) 91 98 57. CVJM-Termine Wandertag: An Christi Himmelfahrt, 14. Mai 2015, lädt der CVJM Familien und ambitionierte Wanderer zum Wandern & Grillen ein. Es soll wieder eine familienfreundliche und eine längere Wanderung geben. Weitere Infos ab ca. Mitte April: cvjm-gummersbach.de 4 Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde Gummersbach · 55. Jg. · Nr. 1 (Ostern 2015) Nachrichten Freizeit für Kinder (8-13 Jahre) Trauerkreise Sommerfreizeit für Kids Vom 13. bis 18. Juli 2015 gehen wir wieder auf große Tour. Ziel unserer Sommerfreizeit mit sechs Tagen voller Action, Spaß und interessanten Erlebnissen ist Kirchesohl am Biggesee. Hier, nur 2 km entfernt von Olpe, erwartet uns ein uriges Freizeitcamp mit direktem Zugang zum Biggesee. Zur Einrichtung gehören ein Gemeinschaftshaus, verschiedene Zeltdachhäuser und eine große Wiese, die uns zur Verfügung steht, sowie einige Kanus, die wir während unserer Freizeit nutzen werden. Nachdem der Radweg von Gummersbach nach Olpe fertig- gestellt worden ist, wollen wir die Hin- und Rückfahrt mit dem Fahrrad in Angriff nehmen. Das Gepäck wird mit einem Kleinbus befördert. Mitfahren können Jungen und Mädchen von 8 bis 13 Jahren. Der Preis beträgt für Kinder, die zur Ev. Kirchengemeinde Gummersbach gehören, 128 Euro. Anmeldungen und weitere Informationen erhalten Sie bei Gemeindepädagoge Wolfgang Pulla, Tel. (0 22 61) 6 26 95, [email protected]. Ostergeschenk: Wimmelbuch Wimmelbücher machen Spaß: Auf dem bunten Bild gibt es viel zu entdecken. Alleine oder gemeinsam mit Freunden, Geschwistern, Eltern oder Groß eltern gehen Kinder auf die Suche und tauchen ein in die Geschichten rund um Ostern. Auf dem Wimmelbild zum Ausklappen sind unter anderem abgebildet: Die Soldaten bringen Jesus zum obersten Priester Die Soldaten bringen Jesus zu Pilatus Jesus trägt sein Kreuz Jesus am Kreuz Jesus wird begraben Die Frauen am leeren Grab Jesus erscheint seinen Jüngern 6 Café Horizont Ein Treffpunkt für Trauernde. Wir begleiten Sie auf Ihrem Weg der Gefühle, Zweifel, Hoffnung und freuen uns, mit Ihnen gemeinsam Wege zurück in den Altag zu finden. Wir treffen uns einmal im Monat und bitten um Anmeldung. Ihre Ansprechpartnerinnen sind: Anneliese Bremicker, Tel. 6 72 38; Anne Kessler, Tel. 6 56 85. afé-Treff im BauernhofC Café Gummeroth Unser Treff heißt Trauernde willkommen, die mit uns und anderen Betroffenen in auf gelockerter Atmosphäre ins Gespräch kommen wollen. Wir treffen uns jeden vierten Freitag im Monat. Anmeldung: Renate Wolff, Tel. (0 23 54) 49 65; Hannelore Marquardt, Tel. 6 26 30. Karins Lädchen Das dazugehörige Wimmelbuch geht spielerisch auf die biblischen Motive ein – mit Suchen, Malen und Rätseln. „Entdecke die Ostergeschichte“ von Monika Büchel, Birgit Dörnen (Illustr.). Für Kinder von 4 bis 7 Jahren. Erhältlich für 5,95 Euro beim Bibellesebund in Gummersbach, Best.-Nr. 71052, Telefon (0 22 61) 5 49 58-24 oder versandkostenfrei im Internet unter shop.bibellesebund.de Karins Lädchen ist der Secondhand-Laden für den guten Zweck in der Von-Steinen-Straße 6. Im Lädchen können Sie gebrauchte Sachen günstig erwerben. Etwa die Hälfte des Gewinns spenden wir für karitative Zwecke. Die an dere Hälfte geht als Rücklage zur Unterhaltung des Hauses in den Haushalt der Gemeinde. Die Öffnungszeiten sind: Montag, Dienstag und Donnerstag von 9-12 und Samstag von 10-12 Uhr. Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde Gummersbach · 55. Jg. · Nr. 1 (Ostern 2015) Musik Nachrichten Gemeinsames Gemeindefest aller Pfarrbezirke „Wofür mein Herz brennt“ – unter dieser Überschrift steht der Open-Air-Gottesdienst, den wir am Pfingstsonntag, 24. Mai 2015, im Rahmen unseres gemeinsamen Gemeindefestes in Steinenbrück feiern werden. Am besten merken Sie sich den Termin schonmal in Ihrem Kalender vor. Gerne wüssten wir etwas mehr darüber, wofür Ihr Herz brennt, was Sie in unserer Gemeinde bewegen möchten, was Sie freut oder was Sie vermissen. Ihre Antworten möchten wir gerne in unseren Gottesdienst einflie ßen lassen. Wir freuen uns, wenn Sie uns Ihre Gedanken über das Gemeindeamt unter dem Stichwort „Gemeindefest“ zukommen lassen. Unser gemeinsames Gemein defest beginnt um 11.00 Uhr. Im Anschluss an den Open-AirGottesdienst und einen parallel stattfindenden Kindergottes dienst erwartet Sie ein buntes und reichhaltiges Programm für Jung und Alt sowie eine große Auswahl an unterschiedlichen Speisen. Den Schlusspunkt des Festes bildet ein Konzert des Gospel chores, das um 15.30 Uhr be ginnt. Details zum gemeinsamen Gemeindefest finden Sie in den entsprechenden Flyern. Wolfgang Pulla | Mitarbeiter im Vorbereitungsteam des Gemeindefestes Einladung: Siebenbürgische Osterbräuche werden Ostereier färben, für die Kinder gibt es das Eierschieben auf der Wiese. Für das Mittagessen sorgt ein Grill, am Nachmittag gibt es Kaffee und Kuchen (Ku chenspenden sind erwünscht!). Für das Färben der Ostereier benötigen wir einige Utensilien. Bitte bringen Sie mit, was Sie da Foto: Privat Nachdem das siebenbürgische Adventsbacken so viel Freude in die Herzen gebracht hat, stimmen wir uns am Samstag, 28. März, ab 11 Uhr im Gemeindezentrum Steinenbrück in der Bickenbach straße 5 mit Osterbräuchen aus Siebenbürgen auf das nächste christliche Hochfest ein. Wir von zu Hause haben: einen Topf, Küchenrolle, rote Zwiebelschalen (nur die obere Schicht), Nylon strümpfe (sauber versteht sich), Schere, Faden zum Binden, Öl. Unserer Planung hilft es, wenn Sie sich bis zum 25.3. anmelden: Tel. 915 54 77, [email protected]. Frank-Michael Rommert | Presbyter Danke! So in etwa werden unsere gefärbten Ostereier nach getaner Arbeit aussehen. Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde Gummersbach · 55. Jg. · Nr. 1 (Ostern 2015) Bei der Diakonie-Adventssammlung wurden knapp 2.770 Euro gespendet. Hiervon verbleiben 969 Euro für die gemeindeeigenen diakonischen Aufgaben. 692 Euro gehen an die Diakonie unseres Kirchenkreises und 1.108 Euro an das Diakonische Werk RheinlandWestfalen-Lippe. Allen Gebern und den Sammlerinnen sagen wir ein herzliches Dankeschön! 7 Ev. Familien zentrum Gummers bach „Gott hat alle Kinder lieb“ „Ja, Gott hat alle Kinder lieb, jedes Kind in jedem Land. Er kennt alle unsere Namen, alle unsere Namen, hält uns alle, alle in der Hand.“ Dieses mittlerweile schon etwas ältere Kinderlied – Text und Melodie von Margret Birkenfeld – wird häufig in unseren beiden evangelischen Kindergärten gesungen. Es ist Ausdruck unserer Überzeugung. Unser Ziel als Teil der evangelischen Kirchengemeinde Gummersbach ist es, den Flüchtlingen aus aller Welt ein Stück Sicherheit, Annahme und Integration in das Gemeinwesen zu ermöglichen. Dabei kooperieren wir mit der Katholischen Kirchengemeinde, der Caritas Flüchtlingsberatungsstelle und dem Amt für Integration der Stadt Gummersbach. Gegenseitiges Kennenlernen durch Sprachkurse, im Elterncafé, bei Festen und Feiern sind Angebote unseres Evangelischen Familienzentrums. „Möglichst niederschwellig“ heißt dabei das „Zauberwort“, das uns oft hilft, Barrieren und Ängste abzubauen und Vertrauen aufzubauen. Es sind auch besonders einzelne Familien, die eine „Patenschaft“ untereinander intensivieren und so wertvolle Wegbegleiter auf Zeit werden. Es entsteht Freundschaft der Eltern 8 Foto: Ev. Familienzentrum Gummersbach Im evang. Familienzentrum Gummersbach möchten wir Kindern aus Familien mit Migrationshintergrund durch Begegnung im Spiel und im alltäglichen Miteinander die gleichen Chancen bieten. durch die Freundschaft einzelner Kinder. Erwähnenswert ist auch die interkulturelle Küche. Das Kochen und Backen im und für den Kindergarten hat schon so manche Brücke gebaut. Weil uns die Verschiedenheit der Hautfarbe, der Sprache, der Kulturen bereichert und ein „buntes Miteinander“ in unseren Einrichtungen schafft, singen wir fast täglich im Morgenkreis: „Einfach spitze, dass Du da bist. Einfach spitze, dass Du da bist, einfach spitze, komm wir loben Gott, den Herrn.“ (Daniel Kallauch) Einladung zur Unterstützung Wenn wir in den Nachrichten hören, dass demnächst 40 Menschen auf dem Mars für Milliarden von Dollar eine Kolonie aufbauen sollen, bleiben wir als Christen mit unseren Wünschen und Zielen doch lieber auf der Erde. Denn hier gibt es genug Projekte, bei denen wir uns einsetzen und helfend unterstützen können. Falls Sie, liebe Gemeindemitglieder, gut erhaltene Kinderkleidung oder Spielzeug haben, können Sie es uns gerne geben. Wir leiten es dann an Familien weiter, die es gut gebrauchen können. Zudem ist Karins Lädchen eine gute Adresse für Secondhand-Artikel. Konkrete Nächstenliebe, gelebt an jedem neuen Tag – das ist doch das schönste Zeugnis für Gottes Liebe, die allen Menschen gilt. „Deutschland ohne Ausländer ist wie ein Klavier ohne schwarze Tasten.“ (Arno Backhaus) Wo wäre der Bau eines neuen Fundamentes für traumatisierte Familien schöner und einfacher als bei uns, wo wirklich jeder einzigartig und besonders ist? Gudrun Sutter | Leiterin des Evang. Familienzentrums Gummersbach Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde Gummersbach · 55. Jg. · Nr. 1 (Ostern 2015) Kleine Glaubenskunde: Gruß und Psalm im Gottesdienst Gruß und Psalm im Gottesdienst Der äußere Ablauf unserer Gottesdienste ist geprägt durch viele Elemente, die in (fast) jedem Gottesdienst wiederkehren. Diesen Ablauf nennen wir „Liturgie“. Es tut gut, daran erinnert zu werden, welchen Sinn die einzelnen Teile unserer Liturgie haben. Die „Kleine Glaubenskunde“ will Sie dabei unterstützen, die Bedeutung einzelner Gottesdienstteile neu zu entdecken. In unserer Kleinen Glaubenskunde über den Gottesdienst kommen wir jetzt zu den verschiedenen Gebeten und Gesängen zu Beginn des Gottesdienstes. Dazu gehören: der liturgische Gruß das Psalmgebet Alle diese liturgischen Elemente haben eine lange und komplizierte Geschichte und es gibt hier kein eindeutiges „richtig“ oder „falsch“ bei dem Ablauf. Die Gottesdienste haben sich immer wieder verändert – genauso wie unsere Musik oder unsere Kleidung. Wichtig ist bei den Veränderungen nur, dass uns das Wesentliche darüber nicht verloren geht – und um solche wesentlichen Grundzüge geht es ja in unserer Kleinen Glaubenskunde. Sie haben im Gemeindebrief 3/2014 auf den Seiten 12 und 13 gelesen, dass das gemeinsame Singen Ausdruck der Ehrerbietung Gott gegenüber ist: Im Loben Gottes gestehe ich ein, dass ich ihn nötig habe. In dem gemeinsamen Loblied werden unterschiedlichste Menschen zusammengebracht und werden so – obwohl wir doch so verschieden sind! – eine Gott lobende Gemeinde. Darum geht es beim ersten Lied. 10 Der liturgische Gruß Dann tritt der Pfarrer nach vorn und verkündigt laut, was hier eigentlich stattfindet bzw. in wessen Namen dieser Gottesdienst geschieht, als Anrufung und als Proklamation: In keinem anderen Namen sind wir hier versammelt als „im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“. Dazu sagt die versammelte Gemeinde „Amen“. Das heißt auf deutsch: So sei es! Es ist nur ein kleines Wörtchen, aber es ist sehr wichtig! Denn immer, wenn Sie als Gemeinde „Amen“ sagen, dann bestätigen sie, dass das, was hier geschieht, auch für Sie Gültigkeit besitzt! Sie bestätigen damit also zu Beginn des Gottesdienstes, dass wir hier wirklich im Namen des Herrn versammelt sind. Dann folgt das Wort aus Psalm 124, 8: „Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat“ – und die Ergänzung nach Psalm 111: „… der Wort und Treue hält ewiglich und nicht loslässt das Werk seiner Hände“. Darauf folgt der liturgische Gruß: „Der Herr sei mit euch!“. Liebe Gemeinde, dies ist ein Segenswunsch! Der Herr, von dem gerade die Rede war, der Schöpfer und Erhalter, der Dreieinige und Ewige, dieser Herr möge nun mit Ihnen sein. Diesen Wechselgruß gab es schon im alten Israel. So berichtet zum Beispiel das Buch Ruth: „Da kam Boas eben von Bethlehem zu den Schnittern und grüßte sie: ‚Der Herr sei mit euch‘ und sie antworteten ihm: ‚Der Herr segne dich!‘“ (2, 4). Häufig begegnet uns auch die Formulierung „Friede sei mit euch“ und gemeint ist natürlich dasselbe: „Schalom“, der tiefe Friede Gottes möge Dich erfüllen! Und im Epheserbrief heißt es dann: „Christus ist unser Friede!“ Dieser Herr sei mit Euch! Es ist der Wunsch, dass uns hier in seinem Haus seine spürbare Gegenwart begegnen und erfüllen möge. Die Gemeinde antwortet darauf: „Der Herr sei mit dir!“ Das ist der Wunsch der Gemeinde für den Pfarrer oder die Pfarrerin: „Ja, die Gegenwart des Herrn möge auch Dich erfüllen!“ Das heißt: Der Pfarrer ist keineswegs nur der Gebende im Gottesdienst, sondern auch ein Nehmender. Auch ich bin doch genauso abhängig von dem Segen Gottes wie Sie! Ich habe Ihnen gegenüber nichts voraus! Und ein Pfarrer kann nur das weitergeben, was er selbst vom Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde Gummersbach · 55. Jg. · Nr. 1 (Ostern 2015) Kleine Glaubenskunde: Gruß und Psalm im Gottesdienst Herrn empfangen hat – hoffentlich gibt er auch nur das weiter! Darum bedarf aber auch der Pfarrer genauso der Fürbitte wie jedes Gemeindeglied. Und genauso brauche ich Ihren Gruß „der Herr sei mit Dir“. Es ist schön, wenn eine Gemeinde dem Pfarrer das bewusst zusprechen kann! und seine Herrschaft“, „Buße und Umkehr“, „Leitung und Bewahrung“, „Danklied für Rettung“, „Offenbarung der Herrlichkeit“, „Vertrauen auf Gottes Gerechtigkeit“, „Klage über das Böse“ und vieles mehr. So sollen auch die Psalmgebete, die wir im Wechsel sprechen, den Charakter des Sonntags anzeigen. Mit dem Psalmgebet öffnen wir uns für das Reden Gottes mit uns. Im kommenden Heft geht es weiter mit den Elementen „Ehre sei dem Vater…“, „Herr, erbarme dich“, Gnadenzusage sowie „Ehre sei Gott in der Höhe“. Uwe Selbach | Pfarrer im Pfarrbezirk I Foto: © Rolandst - Fotolia.com Das Psalmgebet Danach folgt bei uns das Psalmgebet, das es auch seit Anfang an in der Kirche gab. Es wurde meist von zwei Chören im Wechsel vorgetragen. Wir stehen also in einer guten Tradition, wenn wir diese Eingangspsalmen im Wechsel beten. Wozu dient der Psalm? Er soll uns einstimmen auf das Thema des Gottesdienstes. Sicher erinnern Sie sich noch, dass in der Vorfastenzeit und der Passionszeit die Sonntage so schwierige Namen haben wie Estomihi, Invokavit oder Reminiszere. Das sind die lateinischen Wörter, mit denen jeweils andere Psalmen beginnen. Diese bestimmen das Thema des Sonntags. Schauen Sie sich einmal die Überschriften der Psalmen an: „Der Weg des Frommen/ der Weg des Gottlosen“, „Gottes Sieg In vielen Kirchen – wie hier im Münster zu Ingolstadt – gibt es ein Chorgestühl. In Klöstern, aber auch in manchen Gemeinden, werden dort bis heute die Psalmen im Wechsel gebetet. Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde Gummersbach · 55. Jg. · Nr. 1 (Ostern 2015) 11 Pfarrbezirk I Becke · Bernberg · Erlenhagen · Frömmersbach · Hesselbach · Niedernhagen Foto: Fabian Eusterholz Gute Sache: Unterstützung durch Konfiteamer Seit dem 19. August 2014 beglei ten uns im Pfarrbezirk I ehren amtlich sogenannte Teamer für und mit unseren Konfirmanden. Die Teamer sind junge Menschen, die im Vorjahr konfirmiert wur den. Sie bereiten Spiele oder ganze Arbeitseinheiten vor und übernehmen die Leitung der Kleingruppen. Mit ihren eigenen Zugängen zu theologischen The men helfen sie, die Kluft zwischen Pfarrer oder Vikar zum Kon firmanden zu überbrücken. Dabei hilft ihnen eine beglei tende Ausbildung, in der sie zu nächst ihre eigenen Stärken und Gaben erfahren durften. Zudem lernten die Jugendlichen, Ein heiten zu bestimmten Themen zu bilden, Kleingruppen erfolg reich zu leiten und vieles mehr. Ein Höhepunkt war die Fahrt zum Hackhauser Hof gemein sam mit dem Trainee-Kurs aus Steinenbrück, wo wir uns drei Tage zum Thema „Spiel“ begeis tern lassen konnten. Für uns alle – Konfis, Teamer, Pfarrer und Vikar – ist dieses Projekt ein großer Gewinn. Fabian Eusterholz | Vikar Einladung zum Senioren- Geburtstagskaffee: Am 26. März sowie am 18. Juni 2015 feiern wir um 14.30 Uhr im Evang. Gemeinde zentrum Bernberg Geburtstag. Um das Planen zu erleichtern, melden Sie sich bitte an. Frau Gross: Tel. 5 57 84 oder Pfarrer Selbach: Tel. 5 26 65. Regelmäßige Angebote 12 Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde Gummersbach · 55. Jg. · Nr. 1 (Ostern 2015) Pfarrbezirk II Leitartikel zum Schwerpunkt dieser Ausgabe: Kinder- und Jugendarbeit Berstig · Hepel · Innenstadt · Reininghausen · Steinberg Besondere Gottesdienste: 3. 5. Seniorentioneller Gottesdienst gefeiert. Im Evang. Seniorenzentrum GeburtstagsReininighauser Straße wird es Er wird vom Posaunenchor am Sonntag, 3. Mai, einen Gottes- mitgestaltet. Kaffee Foto: FlamM (franz.-sprachigen Wikipedia) dienst geben: Um 10.00 Uhr wird in der Cafeteria ein tradi Am selben Sonntag wird um 11 Uhr im Gemeindehaus von-Steinen-Straße der „Andere Gottesdienst“ gefeiert, mit alternativen Formen, neuen geistlichen Liedern et cetera. Es ist egal, für welchen Gottesdienst Sie sich entscheiden: Sie sind in beiden sehr herzlich will kommen! Helmut Krüger | Pfarrer im Pfarrbezirk II Der nächste Termin für das Geburtstagskaffeetrinken für die Seniorinnen und Senioren des Innenstadtbezirkes ist Donnerstag, 18. Juni – wie immer um 15 Uhr im Gemeindehaus vonSteinen-Straße. Einladungen erfolgen rechtzeitig. Helmut Krüger | Pfarrer Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde Gummersbach · 55. Jg. · Nr. 1 (Ostern 2015) 13 Pfarrbezirk III Leitartikel zum Schwerpunkt dieser Ausgabe: Kinder- und Jugendarbeit Einladung: Mehr über den evangelischen Glauben lernen Das Jubiläumsjahr 2017 anlässlich von 500 Jahren Reformation wird weltweit mit kirchlichen und kulturellen Veranstaltungen, Tagungen und großen Aus stellungen gefeiert werden. In Vorbereitung auf das Reformationsjubiläum bietet Pfarrer Allan Grave im Jahre 2015 zwei Vorträge an. Sie sind für alle gedacht, die mehr über die Grund lagen des evangelischen Glaubens erfahren möchten. Es sind auch Gemeinde glieder aus den Pfarrbezirken Bernberg und Innenstadt willkommen sowie alle, die nicht zur Gemeinde gehören, sich aber für die Themen interessieren. Vortrag 1: M artin Luther und Erasmus von Rotterdam Wann: 14. April 2015,19:00 Uhr Wo: Gemeindezentrum Steinenbrück, Bickenbachstraße 5 In seiner Schrift „Vom unfreien Willen“ verteidigt Martin Luther 1525 die Grundlagen der Reformation, nämlich die Rechtfertigung allein aus Gnade. Der Humanist Erasmus von Rotterdam hatte 1524 in der Schrift „Vom freien Willen“ behauptet, es liege im Vermögen des vernünftigen Menschen, sich dem Heil zuoder sich von ihm abzuwenden. In der evangelischen Volksfrömmigkeit hat sich Erasmus von Rotterdam weitgehend gegen Martin Luther durchgesetzt – bis heute: „Die Gnade Gottes ist ein Geschenk, das man annehmen muss“. Die Vorstellung eines freien Marktes, auf dem jeder selbst für sein Glück und Unglück verantwortlich ist, verdoppelt sich damit in einer Theologie, die dementsprechend den Menschen selbst für sein Heil und Unheil verantwortlich macht. Mit Blick auf den Ablassstreit und Luthers eigene Glaubens erfahrung soll in diesem Vortrag die von Luther radikal verteidigte Unfreiheit des Willens in Bezug auf das Heil verständlich gemacht werden. Links: Martin Luther auf einem Gemälde in der Kirche von Cobstädt im thüringischen Landkreis Gotha. Rechts: Erasmus von Rotterdam ist einer Darstellung von Hans Holbein d. J. 14 Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde Gummersbach · 55. Jg. · Nr. 1 (Ostern 2015) beit Karlskamp · Lope · Mühle · Rospe · Steinenbrück · Strombach · Wasserfuhr Vortrag 2: Dietrich Bonhoeffer Wann: 16. Juni 2015,19:00 Uhr Wo: Gemeindezentrum Steinenbrück, Bickenbachstraße 5 Gegen Ende seines Lebens hat sich Dietrich Bonhoeffer radikal zu einem der ganz wenigen modernen Theologen in Deutschland entwickelt. Zum einen hat er Abschied von der religiösen Sprache genommen, die aufgrund einer metaphysischen Tradition einen Zusammenhang zwischen den Tat sachen der Welt und einem jenseitigen Gott voraussetzt. Für Bonhoeffer ist Christus nur in der profanen Wirklichkeit gegenwärtig und aussprechbar. Entsprechend hat er zum ande- ren sein ethisches Handeln nicht als spezifisch christlich, sondern als in einer von allen Menschen geteilten Verantwortung begründet. Um dieser Verantwortung gerecht zu werden, ist er auch bereit schuldig zu werden und engagiert sich im Widerstand. Er verschärft dabei die Recht fertigungslehre, indem er zugunsten des politischen Handelns auf seine Gerechtigkeit vor Gott verzichtet und sich ihm ohne jegliche religiöse Sicherung ausliefert. SeniorenGeburtstags-Kaffee Schöne Ereignisse kündigen sich schon heute an: Die Geburtstagskinder (ab 70) der Monate März und April sind eingeladen für Donnerstag, 28. Mai 2015, bzw. die der Monate Mai und Juni für Donnerstag, 2. Juli 2015. Sie werden einen besinnlichen und vergnüglichen Nachmittag erleben. Persönliche Einladungen erfolgen jeweils rechtzeitig. Wir freuen uns auf Sie! Allan Grave, Inge Haarbrücker und Team Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde Gummersbach · 55. Jg. · Nr. 1 (Ostern 2015) 15 Mit spitzer Feder ? Hat Kirche nicht immer recht? Herr de Maizière muss das wissen, immerhin hat er Rechtswissenschaften studiert. Und sogar einen Doktortitel darin erworben – ganz rechtmäßig. Nun wissen wir ja, dass Politiker zuweilen ein anderes Verständnis von Recht und Gesetz haben als das gemeine Volk und das Recht manchmal für sie biegsamer ist als für „normale“ Menschen, aber in diesem Fall hat der Innenminister wirklich recht. Denn eigentlich darf die Kirche keinem Menschen Asyl gewähren. Durfte sie noch nie, es wird bloß immer geduldet. Blöd nur, dass sich in ungefähr 200 Kirchengemeinden in Deutschland fast 360 Flüchtlinge in Kirchenasyl befinden. Und das ist dem Minister eindeutig zu viel. Hier und da aus Gründen des Erbarmens einen Einzelfall findet er ja okay, aber doch nicht so viele! Kirchenasyl und Scharia Jedenfalls lehnt Herr de Maizière das Kirchenasyl plötzlich „prinzipiell und fundamental“ ab, so konnte man ihn unlängst vernehmen. Denn keine Institution dürfe sich aus religiösen Gründen über das deutsche Gesetz hinwegsetzen. Damit das auch jedem klar ist, greift der Minister dann auch noch in die Islam-Kiste und vergleicht das 16 Foto: © Marco2811 - Fotolia.com Unser Innenminister Thomas de Maizière wirft den Kirchen Rechtsbruch vor, weil sie Flüchtlingen, die von der Abschiebung bedroht sind, Kirchenasyl gewähren. Nach Meinung des Ministers liegt hier ein klarer Fall von Machtmissbrauch vor. Kirchenasyl mit der Scharia, dem islamischen Recht. Wow! Einen Akt der Barmherzigkeit und Nächstenliebe mit der Scharia auf eine Stufe zu stellen, muss ja überzeugen! Da ist dem Mitglied der Partei mit dem „C“ im Namen aber ein ausgezeichneter Schachzug gelungen! Warum Kirchenasyl? Nun stellt sich ja die Frage, warum praktizieren die Kirchengemeinden das Kirchenasyl, wenn es doch rechtswidrig ist. Welcher Pfarrer steht schon gern mit ein bis zwei Füßen im Gefängnis, es sei denn, er ist Gefängnisseelsorger? Wahrscheinlich war den Gemeinden bisher gar nicht bewusst, dass sie etwas Verbotenes tun. Vielleicht sind sie einfach nur ganz unabhängig von gelten dem Recht von der Tatsache aus gegangen, dass jeder Mensch – und nicht nur wir wohlgenährten Mitteleuropäer – das Recht auf Freiheit, Frieden, körperliche Unversehrtheit und Menschen- würde hat. Vermutlich haben sie schlicht aus der Überzeugung gehandelt, alle Menschen haben das Recht, vor Verfolgung, Folter, Vergewaltigung, Krieg oder Todesstrafe beschützt zu werden. Und wenn das tatsächlich so ist, dann stellt sich doch die nächste Frage: Wer bricht hier eigentlich welches Recht? Interessanterweise dürfen ja mehr als 80 Prozent der Flüchtlinge, die im Kirchenasyl waren, nach einer weiteren Prüfung doch in Deutschland bleiben. Ein Schelm, der daraus schließt, dass die deutschen Behörden doch nicht unfehlbar sind. Was tun? Tja, was soll denn nun eine Gemeinde tun, wenn sie einem Flüchtling Asyl gewähren will? Gott mehr gehorchen als den Menschen? Wäre eine Möglichkeit. Ich weiß allerdings nicht, ob sowas auch im Recht auf Religionsfreiheit verankert ist. Iris Voß Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde Gummersbach · 55. Jg. · Nr. 1 (Ostern 2015) Paten gesucht In Gummersbach werden Paten gesucht An welche Zielgruppe richtet sich eine Patenschaft? Zur Zielgruppe gehören Menschen mit Migrationshintergrund wie zum Beispiel Flüchtlinge. Darunter sind Kinder, Familien und Einzelpersonen jeder Altersklasse. Welche Aufgaben gibt es? Wie Sie sich einbringen, können Sie selbst entscheiden. Auch den Zeitaufwand bestimmen Sie selbst. Mögliche Bereiche sind: Hausaufgabenbetreuung für Grundschulkinder L esepaten: Vorlesen in Kitas Alltagspaten: Begleitung zu Ämtern, Unterstützung beim Spracherwerb, Übersetzen von Briefen, Dolmetschen bei Gesprächen, Ansprechpartner sein, Austausch der Kulturen, Gemeinsame Freizeitgestaltung oder sportliche Aktivitäten, Leben in Gummersbach: was finde ich wo? Sie können gerne Ihre eigenen Ideen und Stärken einbringen und Vorschläge für weitere Aufgaben machen. Was muss ich für eine Patenschaft mitbringen? Hilfreich sind: S paß und Freude am ehrenamtlichen Engagement Interesse an anderen Menschen und anderen Kulturen O ffenheit gegenüber Neuem Foto: Rashid Sadeghi Die kommunale Integrationsarbeit sucht helfende Hände, die Kinder, Familien und Einzelpersonen mit Migrationshintergrund unterstützen und begleiten. Hanna Weyrauch erläutert den Hintergrund. Voneinander lernen, füreinander da sein: Migranten haben viele Fragen, über die zum Beispiel während eines Essen gesprochen werden kann. Was habe ich davon? Sie können hilfreich und wertvoll für andere sein, indem Sie Ihre persönlichen Erfahrungen und Kenntnisse einbringen. Indem Sie neue Kontakte knüpfen, werden Sie Ihren Horizont erweitern. Im Laufe der Kontakte werden Sie Wertschätzung und Dankbarkeit erfahren und einen Ausgleich zum Alltag erleben. Darüber hinaus ist ehrenamt liche Arbeit eine Bereicherung für Ihren Lebenslauf. Warum ist die Arbeit so wichtig? Es gibt eine Reihe von Gründen. Ihr Engagement t rägt dazu bei, dass sich Menschen hier besser zurechtfinden und wohl fühlen können, e rmöglicht ein gegenseitiges Kennenlernen der Kulturen, Sprachen und Persönlichkeiten, f ührt zu besseren Bildungsperspektiven für die Kinder, Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde Gummersbach · 55. Jg. · Nr. 1 (Ostern 2015) i st ein Zeichen für ein solidari sches und christliches Miteinander in der Gesellschaft und stellt in Zeiten des Fachkräfte mangels eine Stärkung für das Gemeinwesen dar. An wen wende ich mich, wenn ich mich engagieren oder weitere Informationen haben möchte? Als Integrationsfachkraft der Stadt Gummersbach stehe ich Ihnen gern als Ansprechpartnerin zur Verfügung. Meine Kontaktdaten sehen Sie im blauen Kasten. Kontakt Hanna Weyrauch Integrationsfachkraft Kommunale Integrationsarbeit/10.4 Stadt Gummersbach Rathausplatz 1 51643 Gummersbach Tel.: (0 22 61) 87-1526 Fax: (0 22 61) 87-8526 [email protected] 17 Andacht: „Wenn ein Fremdling bei euch wohnt …“ „Wenn ein Fremdling bei euch wohnt …“ Vor allem wegen der Kriege in großen Teilen des Nahen Ostens und Afrikas verlassen Millionen Menschen ihre Heimat. Viele fliehen zunächst innerhalb ihres Heimatlandes sowie in die Nachbarländer. So beherbergt Pakistan 1,6 Millionen afghanische Flüchtlinge und der Libanon 1,1 Millionen Flüchtlinge, vor allem aus Syrien. Viele suchen Schutz in Europa. Die überfüllten Boote im Mittelmeer und immer neue Unglücke vor Lampedusa sind uns aus den Medien vor Augen. Was sagt eigentlich die Bibel zu Flüchtlingen? Einen klaren Hinweis liefert 3. Mose 19,33f.: „Wenn ein Fremdling bei euch wohnt in eurem Lande, den sollt ihr nicht bedrücken. Er soll bei euch wohnen wie ein Einheimischer unter euch, und du sollst ihn lieben wie dich selbst.“ Unter besonderem Schutz Das Alte Testament hat mehrere Begriffe für das, was wir mit „Fremdling“ übersetzen. Im eben genannten Text ist die Be deutung „Schutzbürger“ gemeint, das heißt, das Alte Testament spricht hier von einem Menschen, der seinen ständigen Wohnsitz bei einem fremden Volk hat – ob frei gewählt oder nicht. Diese „Fremden“ standen in Israel tatsächlich unter besonde rem Schutz: Nicht nur, dass sie nicht „bedrückt“, also benachtei ligt, klein gehalten werden durf ten. Vielmehr sollten die Israeliten die Fremden lieben wie sich selbst. Eine von mehreren Begrün dungen für die Einführung des Sabbats war, dass auch die Fremden sich erholen sollen (2. Mose 23,12). Ihnen gehörte die Nachlese im Feld; ihnen stand, genau wie den Israeliten, die Flucht in die Freistädte zu, wo sie vor Verfolgung sicher waren. 18 Die Bibel erzählt von vielen Fremden, die in das Land gekom men sind, aus ganz unterschied lichen Gründen. Denken wir et wa an die Geschichte der Ruth. Israel in Ägypten Ebenso erzählt sie davon, wie Israeliten aus ihrem Land geflo hen sind und anderswo Hilfe und Schutz erhalten haben: beispielsweise von dem Wirt schaftsflüchtling Jakob und sei nen Söhnen, die in Ägypten un terkommen konnten, weil sein Sohn Joseph im Vorfeld dafür die wirtschaftlichen Rahmen bedingungen geschaffen hatte. Der darauf folgende langjäh rige Aufenthalt des sich dann dort entwickelnden Volkes Israel und der Schutz, den die Israeliten über eine längere Zeit dort in Ägypten erfahren durften, ist eine der Begründungen, die in den Gesetzestexten des Alten Testaments immer wieder ange führt werden: „…denn auch ihr seid Fremdlinge in Ägyptenland gewesen“ (2. Mose 22,20 u. a.). Betrachtet man die Hinweise über den Umgang mit den Frem den, so fällt auf, dass die Nächs tenliebe gegenüber den Fremden sehr „nachbarschaftsorientiert“ ist. Immer wieder heißt es da: „…der bei euch wohnt!“ Es geht also nicht so sehr um eine theo retische Rechtsbelehrung, wie im Allgemeinen mit Fremden im Sinne von Schutzbürgern umzugehen ist. Es geht vielmehr um sehr konkretes Handeln an den Menschen, die gerade vor unserer Tür, in unserer Stadt sind: Lasst sie an dem Guten, dass ihr empfangen habt, teilha ben, seid ihnen gegenüber fair. Einige Beispiele: I m Alten Testamant steht die Aufforderung, den Fremdlin gen ihren Lohn am selben Tag auszuzahlen – schließlich ha ben sie keine Rücklagen! (5. Mose 24,14). (Spannend wird eine solche Aufforderung, wenn wir versuchen, diesen Gedanken in unser heutiges Wirtschafts- und Sozialsystem zu übersetzen!) I n 3. Mose 19,9f. heißt es sinn gemäß: Verzichtet darauf, Fel der und Weinberge bis ins Letzte abzuernten; lasst etwas zurück, damit die Fremdlinge nachlesen, nachernten können. B eim jährlichen Erntedankfest soll der Fremdling zum Fest essen eingeladen werden (5. Mose 16,11) Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde Gummersbach · 55. Jg. · Nr. 1 (Ostern 2015) Andacht: „Wenn ein Fremdling bei euch wohnt …“ Der Fremde hatte einen wich tigen Stand in der damaligen Gesellschaft, er stand rechtlich fast auf demselben Stand wie der Israelit (3. Mose 24,22)! Fremde im Neuen Testament Diese Linie der Zuwendung zum Fremden setzt sich im Neuen Testament fort. Immer wieder ließ sich Jesus – teilweise zum Entsetzen der führenden Köpfe seiner Zeit – mit Fremden ein und wandte sich ihnen zu: Sei es die Frau am Brunnen (Johannes 4,1ff ), die Frau aus Syrophönizien (Matthäus 15, 21ff ) oder auch der römische Hauptmann (Matthäus 8,5ff ). Immer wieder macht Jesus deutlich, dass die Nächstenliebe nicht da aufhört, wo eine andere Kultur, eine andere Religion ins Spiel kommt. Im Gegenteil: In der Prophetie Jesu passiert es sogar, dass das Heil nicht automatisch denen zugesprochen wird, die sich als selbstverständlich dazugehörig fühlen, sondern vielmehr den Fremden (vgl. Matthäus 8,11f). Diese Gedanken werden spä ter zum Beispiel im Epheserbrief aufgenommen, wenn davon ge sprochen wird, dass die (Heiden) Christen ja vor ihrer Taufe vom Bürgerrecht Israels ausgeschlos sen waren, „Gäste und Fremde“ waren, nun aber „Mitbürger und Gottes Hausgenossen“ sind (Epheser 2,19), egal welcher Her kunft sie waren. Christen bleiben aus neutestamentlicher Sicht auch selber immer Gäste und Nachfolge ist in unserer Zeit zunehmend schwierig. Während in Deutschland Religion zunehmend aus dem öffentlichen Leben gedrängt wird, werden Christen in anderen Ländern verfolgt – teils in ähnlich blutiger Form, wie dies in den ersten Jahrhunderten geschehen ist. Die Organisation Open Doors veröffentlichte vor Kurzem einen Welt-Verfolgungsindex. Auf dessen Zahlen bezogen sich beide Kirchen und der Deutsche Bundestag. Allein 2014 sind danach weit über 50.000 Christinnen und Christen allein um ihres Glaubens willen ermordet worden. Die wirkliche Zahl wird drastisch höher sein. Repressionen und Unterdrückung sind angesichts wachsender Verfolgung ein eher harmlos anmutendes Problem. Einige erstaunliche Zahlen des Weltverfolgungsindex 2015 von Open Doors nennen Länder, in de- Fremdlinge im eigenen Land (1. Petrus 1,1; Hebräer 11,13; 13,14). So zieht es sich wie ein roter Faden durch die ganze Bibel: Da, wo praktische Nächstenliebe ge lebt wird, da, wo Respekt auch vor dem Anderen, dem Fremden gezeigt wird, da, wo soziale Hilfe geleistet wird, wo es auch politi sche Fürsprache gibt, da kommt Gottes Wille zum Zug. Dort lebt und wirkt die Gemeinde Jesu auch im Geiste Jesu. Und es ist doch sicher wün schenswert, dass die Fremden, die zu uns kommen, nicht nur die deutsche Gesetzgebung, die deutsche Genauigkeit, nicht nur das deutsche Bier, sondern auch den (gelebten) Geist des Evange liums kennenlernen. Helmut Krüger | Pfarrer nen Christenverfolgung stattfindet. An erster Stelle steht Nordkorea, doch in diesem Bericht finden sich auch solche bei den Deutschen beliebte Urlaubsländer wie die Malediven (Platz 11, Staatsreligion Islam, Ausübung anderer Religionen strengstens verboten), Ägypten (Platz 23) und die Türkei (Platz 41), wo zum Beispiel seit Jahrzehnten christliche Wesensäußerungen per Gesetz massiv boykottiert werden. Mehr unter: www.opendoors.de/verfolgung. Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde Gummersbach · 55. Jg. · Nr. 1 (Ostern 2015) Marc Platten | Pfarrer 19 9 Fragen an Naeem Khalaf Naeem Khalaf (Jahrgang 1984) ist Syrer und gehörte dort zur evangelischen Kirche in Fairuzah, einem christlichen Dorf nahe der Stadt Homs. Er lebt seit fünf Jahren in Deutschland und studierte Wirtschaftswissenschaften in Magdeburg und Köln. Dank der Unterstützung vieler Freunde können auch seine Eltern seit Juli 2014 und seine Schwestern seit Kurzem in Deutschland leben. Seit Dezember unterstützt er Omar Sabalbal und Christine Althöfer in der Flüchtlingsberatungsstelle des Kirchenkreises An der Agger, der einzigen im Oberbergischen Kreis. Dort fungiert er als Flüchtlingsberater. 1 Was dachten Sie mit 18, wo Sie heute stehen würden? Ich dachte, ich würde in den USA studieren, leben und eine kleine Familie gründen. Meine weitere Familie lebt – wie viele Christen aus Syrien – inzwischen verteilt in der ganzen Welt. Jede Woche mussten wir in Fairuzah Abschied von Nachbarn nehmen, die in die USA, nach Kanada oder Schweden gingen, weil sie spürten, dass die Zukunft der Christen in Syrien mehr als fraglich ist. 2 Wie kam der Dienst für die Flüchtlingsberatungsstelle in Ihr Leben? Der Kirchenkreis An der Agger hat im Dezember 2014 eine halbe zusätzliche Stelle in der Flüchtlingsberatung eingerichtet – zur Erfüllung des Grundauftrags der Nächstenliebe und der Unterstützung der Leidenden. Herr Pfarrer Grave schlug mich vor und ich wurde eingestellt. 3 Welche Eigenschaften brauchen Sie für Ihre Arbeit? Meine Sprachkenntnisse und die Multikulturalität spielen bei 20 dieser Arbeit eine entscheidende Rolle. Auf der einen Seite kenne ich die Lebensweisen, Kulturen und Religionen vieler der Schutzsuchenden. Auf der anderen Seite habe ich inzwischen einiges von Deutschland kennengelernt. Dieser Erfahrungsschatz ist hilfreich: Täglich bin ich als Übersetzer für die Asylbewerber unterwegs und helfe ihnen durch den Behördendschungel. Mit Ärzten vereinbare ich Termine, zu denen ich die Flüchtlinge auch begleite. Ich suche Psychotherapeuten für sie und übersetze ins Arabische oder Englische. Kurz: Ich helfe ihnen, in ihrem neuen Alltag zurecht zu kommen. 4 Was lieben Sie an Ihrer Aufgabe? Dass die Beratungsstelle aus christlicher Sicht an der Seite der Verfolgten steht. Meine Arbeit besteht dabei darin, Hilfe zur Selbsthilfe zu geben. Ich mache die Asylbewerber zum Beispiel darauf aufmerksam, dass sie über das Internet mit dem Smartphone Deutsch lernen können, Foto: Vera Marzinski 9 Fragen an … bevor der vom Staat finanzierte offizielle Sprachkurs beginnt – etwa über ein kostenloses Angebot der Deutschen Welle. Oft führen meine Aufgaben zu überraschenden Begegnungen. Sehr erfreulich ist die Aufgeschlossenheit und Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung. Mit Kleidern, Geld oder ein bisschen Zeit leisten viele Oberberger Unterstützung. Das macht mich glücklich. 5 Welches sind gegenwärtig Ihre größten Herausforderungen bei der Arbeit? Täglich werde ich mit Berichten von Flucht, Vertreibung und schrecklichen Kriegserlebnissen konfrontiert. Oft müssen die Flüchtlinge traumatische Erlebnisse verarbeiten. Es ist recht herausfordernd, da die professionelle Distanz zu bewahren. Für Asylsuchende, die die rechtlichen Möglichkeiten ihres Asylverfahrens ausgeschöpft haben, sind wir meist die letzte Hoffnung. Wenn dann auch wir nicht helfen können, ist das schwer zu ertragen. Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde Gummersbach · 55. Jg. · Nr. 1 (Ostern 2015) … Naeem Khalaf Eine große Herausforderung für die Asylbewerber ist die Länge der Asylverfahren und die damit verschwendete Lebenszeit, die Asylbewerber verkraften müssen. Dies gilt besonders dann, wenn sie mit falschen Hoffnungen nach Deutschland kommen. Viele werden zunehmend depressiv. Hinzu kommt die Hürde, dass die Erwerbstätigkeit ohne Aufenthaltsstatus und Arbeitserlaubnis unmöglich ist. 6 7 Wenn ein Wunsch auf jeden Fall in Erfüllung ginge: Was würden Sie sich wünschen? Mein größter Wunsch ist bereits in Erfüllung gegangen: mit meiner Familie in Sicherheit vereint zu sein. Nun wünsche ich, dass meine Familienangehörigen allmählich auch innerlich ankommen und sich hier einleben. Ich bete zudem zu unserem Herrn für einen friedlichen Neuanfang in Syrien. 8 Welcher Bibelvers ist Ihnen besonders wichtig? „Ich bin ganz sicher, dass nichts uns von seiner Liebe trennen kann: weder Tod noch Leben, weder Engel noch Dämonen noch andere gottfeindliche Mächte, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Himmel noch Hölle. Nichts in der ganzen Welt kann uns jemals trennen von der Liebe Gottes, die uns verbürgt ist in Jesus Christus, unserem Herrn.“ (Römer 8, 38-39) 9 Warum lohnt es sich, den Gottesdienst zu besuchen? Um mit der Gemeinde mein syrisches Volk immer wieder im Gebet vor Gott zu bringen und um Gott zu danken. Ich habe erfahren, dass sich die Hoffnung auf Gott bewährt. Gott schenke, dass dies auch viele andere erleben. Foto: Frank-Michael Rommert Wo sehen Sie die Christen in Syrien und den angrenzenden Ländern in zehn Jahren? Ich sehe sie in großer Bedrängnis. Wir erleben einen Exodus, weil die radikalen Gruppierungen das Miteinander der Minderheiten in einem muslimisch ge- prägten Land zerstört haben. Damit drohen Jahrhunderte alte Gebräuche und Sprachen der orientalischen Christen verloren zu gehen. Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde Gummersbach · 55. Jg. · Nr. 1 (Ostern 2015) 21 Hintergrund: Christen in Syrien Nach Syrien kommt Gott nur noch zum Weinen „Jeder Mensch hat zwei Heimaten: seine eigene und Syrien“, sagen die Syrer, denn ihr Heimatland gilt als eine Wiege der Zivilisation. Sie erinnern damit auch an die 2000-jährige Geschichte der syrischen Christen, die in den Städten Antiochia und Damaskus begann. Doch heute droht diesem christlichen Kernland ein Exodus der Christen ähnlich wie im Irak. Die ersten „Christen“ Wussten Sie, dass die Jünger zuerst in Syrien „Christen“ genannt wurden? Davon berichtet Apostelgeschichte 11,25f. „Barnabas aber zog aus nach Tarsus, Saulus zu suchen. Und als er ihn fand, brachte er ihn nach Antiochia. Und sie blieben ein ganzes Jahr bei der Gemeinde und lehrten viele. In Antiochia wurden die Jünger zuerst Christen genannt.“ Die meisten Christen gehören der Syrisch-Orthodoxen Kirche von Antiochia an. Seit 1853 gibt es in Syrien aber auch evangelische Christen. Die Evangelische Nationalsynode von Syrien und Libanon zählt heute etwa 4.000 Mitglieder. Paulus in Damaskus Es gibt eine weitere Begebenheit in der Bibel, die sich in Syrien abspielte und an die Sie sich bestimmt erinnern. Ich meine die Bekehrung von Saulus. Saulus war dabei, die Anhänger Jesu bis nach Damaskus zu verfolgen, als er von Jesu Licht umstrahlt wurde und die Worte hörte „Saul, Saul, was verfolgst Du mich? Ich bin Jesus, den Du verfolgst“ (Apostelgeschichte 9,4). Vor der Hauptstadt Damaskus bekehrte er sich, wurde zu Paulus und trug von Syrien aus das Christentum in die Welt. 22 In Damaskus befindet sich das Haus des heiligen Hananias, der den Apostel Paulus getauft hat. Noch heute gibt es dieses Haus. Es steht in der Geradestraße im Christenviertel der Altstadt. Die syrischen Christen sind bis heute stolz darauf. Die Klöster von Maalula Erwähnenswert sind auch die steinalten Klöster von Maalula. Sie gehören zu den ältesten christlichen Stätten der Welt. Die aramäischen Christen haben dort in ihrer Liturgie- und Umgangssprache ein wertvolles Kulturerbe bewahrt: Aramäisch, die Muttersprache Jesu Christi. Das Beispiel der Stadt Zedad Zum biblischen Erbe gehört in Syrien auch die christliche Kleinstadt Zedad. Sie liegt an der Straße von Homs nach Damaskus. Von Zedad öffnet sich der Blick in eine archaische Leere und Weite und wandert dann ins Gebirge des Antilibanon und zum Kloster Mar Musa El-Habashi. Gehen wir in die Zeit des Alten Testaments zurück. Im 2. Buch der Könige heißt es (2,11), dass Elia auf einem Wagen mit feurigen Pferden in den Himmel entrückt wurde. So sieht man ihn auf Ikonen in die- sem Kloster dargestellt. In der Bibel heißt es etwas zuvor: „Da befahl ihm der HERR: Geh den Weg zurück, den du gekommen bist! Geh bis nach Damaskus und salbe dort Hasaël zum König von Syrien“ (1. Könige 19,15). In Zedad befinden sich zwei kirchenhistorisch und wegen ihrer Fresken auch kunstgeschichtlich bedeutende Kirchen, die den Heiligen Sergius und Theodora geweiht sind. Die Grenze des Landes Kanaan Bleiben wir noch etwas im Alten Testament. Dort ist vom Land Kanaan die Rede. Es befand sich zum Teil auf dem Gebiet des heutigen Syrien. 4. Mose 34 berichtet: „Und der HERR redete mit Mose und sprach: Gebiete den Israeliten und sprich zu ihnen: Wenn ihr ins Land Kanaan kommt, so soll das Land, das euch als Erbteil zufällt, das Land Kanaan sein nach diesen Grenzen: (…) von dem Berge Hor bis dahin, wo es nach Hamat geht, dass die Grenze weitergehe bei Zedad“. Auch das Buch des Propheten Hesekiel berichtet vom Land der zwölf Stämme Israels. Im Kapitel 47 heißt es ab Vers 13: „So spricht Gott der HERR: Dies sind die Grenzen, nach denen ihr das Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde Gummersbach · 55. Jg. · Nr. 1 (Ostern 2015) Hintergrund: Christen in Syrien Land den zwölf Stämmen Israels austeilen sollt (…) Dies ist nun die Grenze des Landes gegen Norden: von dem großen Meer an auf Hetlon zu nach Zedad, Hamat, Berota, Sibrajim, das an Damaskus und Hamat grenzt, und Hazar-Enan, das an den Hauran grenzt.“ Auf dem Gebiet des heutigen Syrien vollzog sich also ein wesentlicher Teil von Gottes Geschichte mit dem Volk Israel. Die Zerstörung des Erbes Den syrischen Christen ist dieses reiche Erbe sehr bewusst. Umso mehr leiden sie unter dem syrischen Bürgerkrieg und dem islamistischen Terror. Er bedroht nicht nur die Existenz christlicher Familien, sondern auch das biblisch-christliche Erbe. Schauen wir beispielsweise nach Zedad: Die Stadt wurde vom 21. bis 28. Oktober 2013 durch Islamisten angegriffen. In einer Orgie der Gewalt zerstörten die Besatzer weite Teile der Stadt. Es kam zu Plünderungen und Kirchenschändungen. Sieben Tage genügten, um Tod und Verwüstung zu bringen. Nicht alle konnten fliehen: Nachdem die Islamisten am 28. Oktober die Stadt wieder ver ließen, wurden 45 Menschen in einem Massengrab entdeckt. Rund die Hälfte der Stadt mit ihren 15 zum Teil kunsthistorisch bedeutenden Kirchen ist zerstört. Noch stärker als Zedad hat die Stadt Homs gelitten. Dort rissen Islamisten die christlichen Symbole wie das Kreuz von den Kirchen. Sie plünderten und zerstörten Kirchen und Klöster. Schauen wir auf das berühmte christliche Bergdorf Maalula an der Grenze zum Libanon. Islamisten überfielen es und brachten wertvolle Ikonen in den internationalen Kunsthandel, um ihre Waffen damit zu finanzieren, wie im Herbst 2014 bekannt wurde. Der Überfall auf Zedad und Maalula zeigt, dass die Rebellen immer stärker von islamistischen Kämpfern beherrscht werden. Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde Gummersbach · 55. Jg. · Nr. 1 (Ostern 2015) Mit Maalula haben die sogenannten Dschihadisten innerhalb kurzer Zeit gezielt den zweiten christlichen Ort ein genommen. Doppelt unter Druck Syrische Christen müssen nun einerseits vor dem Bürgerkrieg und andererseits vor den Terroristen fliehen. Sie geraten damit doppelt unter Druck und immer weiter zwischen die Fronten. Es gibt für diese urchristliche Gemeinschaft in ihrer syrischen Heimat keinen sicheren Ort 23 Hintergrund: Christen in Syrien Parallelen zur Vertreibung der Deutschen aus dem Osten Die Flucht der Christen in Syrien weist Ähnlichkeiten mit der Flucht der Deutschen aus dem Osten vor der Roten Armee auf (mit dem Unterschied, dass die syrischen Christen keinen Krieg geführt haben und dennoch fliehen müssen). Für Hunderttausende endete der Treck aus dem Osten im Inferno. Sie erfroren, ertranken, wurden erschossen oder vergewaltigt. Am 21. Oktober 2013, als eine Vorhut von Islamisten über Zedad herfiel, war für Tausende Christen die Geschichte in ihrer Heimat genauso zu Ende wie exakt 69 Jahre zuvor für die Deut24 Zum Hintergrund des Bürgerkrieges Woher kommt dieser Hass? Wer versucht, die Ursache des Bürger krieges zu finden, muss auf den 2. Februar 1982 blicken. Ab diesem Tag wurde ein Aufstand der sunni tischen Mehrheit gegen die alawi tische Herrschschaft blutig nieder geschlagen. Bei dem Massaker von Hamat wurde die alttestament liche Stadt völlig zerstört. Zehn tausende Menschen wurden getötet, inhaf tiert oder gelten bis heute als vermisst. Hamat im Lande Ka naan am Fluss Orontes gilt als eine der ältesten Städte der Welt. Die Syrer sagen, dass Gott diese Stadt in grauer Urzeit schuf und bei schen im ostpreußischen Nemmersdorf: Am 21. Oktober 1944 fiel eine Vorhut der Roten Armee über das Dorf her. Das Massaker von Nemmersdorf war der Vor bote von Flucht und Vertreibung, mit der alles zerfiel in Hass, Hunger, Entwürdigung, Angst. Eine Zeitzeugin berichtet: „Die Wagen wurden in den Graben geschleudert, die Pferdeleiber lagen verendet, Männer, Frauen, Kinder kämpften mit dem Tode. Die Studentin hörte ein verletztes Mädchen sagen: ,Vater, erschieß mich!‘ Und auch der Bruder bat: ,Ja, Vater, ich habe nichts mehr zu erwarten.‘ Der Vater, weinend: ,Wartet noch etwas, Kinder.‘“ (Aus: Stefan Aust: „Die Flucht“. Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung 2005, S. 27) seiner Rückkehr auf die Erde wie dererkennen werde, weil sie sich als einzige nicht verändert hätte. Seit dem 2. Februar 1982 gibt es das alte Hamat aber nicht mehr. Die legendären Norias, die Groß wasserräder, die mit ihren knarren den Drehungen durch die Jahr hunderte hindurch Zisternen und Aquädukte füllten, stehen still. Foto: Obersachse (wikimedia commons) mehr, an den sie ausweichen könnten. Immer neue Fronten tun sich auf und neue Kriegsparteien erscheinen auf der Bildfläche. Es droht ein ähnliches Szenario wie im furchtbaren Bürgerkrieg im Libanon von 1975 bis 1990. Viele Christen verloren inzwischen ihre Existenzgrundlage. Im Angesicht des drohenden Todes versuchen immer mehr, ihre Heimat zu verlassen, auch wenn dies den Verlust des gesamten Familienbesitzes be deutet. In den angrenzenden Ländern und auch europaweit suchen sie Schutz. Die meisten christlichen Familien sind inzwischen auseinandergerissen und innerhalb Syriens auf der Flucht oder bereits außer Landes. Nach Syrien kommt Gott nur noch zum Weinen. „Vater, erschieß mich“, war in Nemmersdorf zu hören – und 69 Jahre danach in Zedad, wie mir berichtet wurde. Meine Bitte an Sie Angesichts der schrecklichen Nachrichten aus den nordsyrischen Dörfern bitten wir Syrer um Ihr Gebet: Bitten Sie Gott um seinen Trost für Ihre verfolgten Glaubensgeschwister und um den Beistand seines Geistes, damit das Christentum in Syrien nicht austrocknet. Wenn solche Orte ihre einheimische christliche Bevölkerung verlieren – kann das die Christinnen und Christen in Gummersbach unberührt lassen? Naeem Khalaf | Evangelischer Christ aus Syrien (s. auch S. 20–21) Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde Gummersbach · 55. Jg. · Nr. 1 (Ostern 2015) Abschied: Pfarrerin Edelinde Koch-Hein Wenn ein Glücksfall zum Segen wird „Wo ist denn die Pfarrerin hingegangen, die früher in Derschlag war?“, so haben Gemeindeglieder gelegentlich gefragt, die die engagierte Pfarrerin Koch-Hein von früher noch kannten. „Die ist doch als Seelsorgerin im Krankenhaus“, wussten einige zu antworten. Und aus diesem Kontext heraus bekamen wir auch immer öfter mit Pfarrerin Edelinde Koch-Hein hier in Gummersbach zu tun. Als dann die Pfarrerin Hennig aus Steinenbrück in den Ruhestand ging und die Pfarrbezirke zu drei großen Bezirken umgewandelt wurden, war die Zeit gekommen, eine erfahrene Seelsorgerin für die verschiedenen Seniorenzentren zu suchen, die die drei Pfarrer mit ihren damals je über 3.000 Gemeindegliedern großen Bezirken unterstützen könnte. Am 30. September 2006 fand dann die Einführung von Pfarrerin Koch-Hein statt – im Gemeinschaftsraum des Ev. Seniorenzentrums in der Reininghauser Straße. Fast neun Jahre lang war Pfar rerin Koch-Hein verantwortlich für die Seelsorge, nicht nur im Ev. Seniorenzentrum in der Reinighauser Straße, sondern auch in der Seniorenwohnanlage Bornerhof, dem Altenpflegeheim „Haus Nadler“, in der Residenz Ambiente, dem Alten- heim St. Elisabeth sowie im „Haus Grotenbach“. Für Edelinde Koch-Hein waren nicht nur die Bewohnerinnen und Bewohner wichtig, sondern immer auch die Mitarbeitenden und die Hausleitung: Zu allen hielt sie einen regen Kontakt, weil sie sich wünschte, dass immer alle an einem Strang ziehen möchten – zum Wohle aller, die im Haus leben und arbeiten. Regelmäßige und intensive Gespräche führte sie ebenso mit den Mitarbeiterinnen der Diakoniestation Gummersbach und feierte mit ihnen zusammen immer wieder Gottesdienste, die auf die Arbeit und den unverzichtbaren Dienst der Diakonie hinweisen wollten und so auch eine Brücke schlugen zur Gottesdienst gemeinde in der Innenstadt. Ihre ganze Arbeit war – und ist noch! – geprägt von einem starken Einfühlungsvermögen, von einem engagierten Eintreten für Alte, Kranke und Schwache und von einem unbestechlichen Gerechtigkeitsempfinden, mit dem sie zum Beispiel auch die „fair trade“-Aktion der Stadt Gummersbach hier in der Kir chengemeinde etabliert hat (vgl. Gemeindebrief Sommer 2013, S. 4). Auf vielen unterschiedlichen Arbeitsfeldern war sie heilsam präsent und hat hier eine ganz starke Segensspur hinterlassen! Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde Gummersbach · 55. Jg. · Nr. 1 (Ostern 2015) Foto: Frank-Michael Rommert Edelinde Koch-Hein, Pfarrerin für Seelsorge an Seniorinnen und Senioren, geht in den Ruhestand. In dem Gottesdienst am 31. Mai um 11 Uhr in der Ev. Kirche wird sie aus ihrem offiziellen Dienst feierlich verabschiedet. Die Gemeinde ist dazu herzlich eingeladen. Der „Glücksfall“, dass sie bereit war, genau zu dieser Zeit eine halbe Pfarrstelle mit diesem Auf trag in der Gemeinde zu übernehmen und zugleich die Besuchsdienstarbeit zu stärken, zu schulen und seelsorglich zu begleiten, wurde für unsere Gemeinde zum Segen. Und Gott sei’s gedankt, dass sie uns versprochen hat, in den nächsten zwei Jahren noch weiterhin ehren amtlich einige Stunden pro Woche in dem einen oder anderen Haus seelsorglich tätig zu bleiben. Bis dahin muss überlegt werden, wie ihre segensreiche Arbeit neu strukturiert werden kann. Die Kirchengemeinde Gummersbach dankt dieser starken Pfarrerin für ihr unermüdliches Wirken! Uwe Selbach | Vorsitzender des Presbyteriums 25 Senioren der Gemeinde Foto: Diakonie vor Ort gGmbH Nutzen Sie zusätzliche Entlastungsleistungen Wussten Sie es schon? Seit Januar 2015 haben alle Pflegebedürftigen, die Pflege geld oder Pflegesachleistung beziehen, einen Anspruch auf die neue Entlastungs leistung – ohne Anrechnung auf das Pflegegeld! Das nutzbare Budget dafür beträgt mindestens 104 Euro€pro Monat und steht allen Pflegebedürftigen zusätz lich zur Verfügung. Es ersetzt das bisheri ge Budget für Betreuungsleistungen von dementiell Erkrankten im Grundbetrag. Die Entlastungsleistungen sind sehr flexibel nutzbar. Sie können, auch außer halb der Pflegesachleistung und ohne An rechnung auf das Pflegegeld, hauswirt schaftliche Leistungen mit uns vereinbaren. 22 26 Zu den Leistungen der Diakoniestation Gummersbach in der Hauswirtschaft gehören: Wäschepflege, Bügeln Reinigen der Wohnung Aufräumen, Spülen, Müllbeseitigung E inkaufen, Erledigung von Botengängen Begleitung zum Arzt, Spaziergänge … und vieles mehr Nutzen Sie diese Möglichkeit zur Entlas tung! Ihre Diakoniestationen beraten Sie gern. Weitere Informationen bekommen Sie am Telefon unter (022 61) 6 65 24 sowie im Internet unter www.diakonie-vor-ort.de Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde Gummersbach · 55. Jg. · Nr. 1 (Ostern 2015) Leitartikel zum Schwerpunkt dieser Ausgabe: KinderJugendarbeit Aus denund Seniorenzentren Herzliche Einladung zu unseren Gottesdiensten Gottesdienste im Ev. Seniorenzentrum Reininghauser Straße Mittwoch, 14-täglich, Beginn 15.30 Uhr. Die kommenden Termine: Karfreitag, 3. April, 15.30 Uhr Abendmahlsgottesdienst; 8. April; 22. April; Sonntag, 3. Mai, 10.00 Uhr Gottesdienst mit dem Posaunenchor; Mittwoch, 13. Mai, 15.30 Uhr, Gottesdienst für Senioren in der Ev. Kirche Gummersbach 15.30 Uhr; 27. Mai; Mittwoch, 10. Juni, 16.00 Uhr, Gottesdienst auf der Terrasse; 24. Juni; 8. Juli Gottesdienste im Kath. Altenheim St. Elisabeth, Blücherstraße Die Gottesdienste finden jeweils dienstags statt und beginnen um 16 Uhr. Die kommenden Termine: 7. April; 5. Mai; 2. Juni Gottesdienste im „Residenz-Ambiente“, Haus 1 Die Gottesdienste finden jeweils mittwochs statt und beginnen – wenn nicht anders vermerkt – um 16.30 Uhr! Die kommenden Termine: Ostersonntag, 5. April um 10 Uhr Abendmahl-Gottesdienst im Victor’s mit dem Posaunenchor; 6. Mai; 3. Juni Gottesdienste im „Residenz-Ambiente“, Haus 4 (Pflegestation) Die Gottesdienste finden – wenn nicht anders vermerkt – jeweils mittwochs um 15.30 Uhr statt. Die kommenden Termine: Ostersonntag, 5. April um 10 Uhr Abendmahl-Gottesdienst im Victor’s mit dem Posaunenchor; 6. Mai; 3. Juni Edelinde Koch-Hein Pfarrerin für Seelsorge an Senioren So erreichen Sie mich: per E-Mail: [email protected] per Mobiltelefon: (01 63) 2 85 01 61 zu Hause: Telefon 81 77 32 Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde Gummersbach · 55. 53. Jg. · Nr. 1 (Ostern 2015) 2013) 27 23 Gummersbach 11 Uhr (von-Steinen-Straße) Bernberg 9.30 Uhr (Fasanenweg 31) Steinenbrück 11 Uhr (Bickenbachstraße 5) 29.3.15 Palmarum G mit Taufe G G 2.4.15 Gründonnerstag 20 h Abm-G 18.30 h Abm-G 18 h Abm-G 3.4.15 Karfreitag Abm-G Abm-G Abm-G 5.4.15 Ostern G G Familien-G 6.4.15 Ostermontag Abm-G 12.4.15 Quasimodogeniti G mit Taufe G G 19.4.15 Misericordias Domini Lobpreis-G G Familienkirche mit Taufe ab 10 Uhr gem. Frühstück 26.4.15 Jubilate 10 h Konfirmation Pfr. Krüger G G Abm-G G 3.5.15 Kantate 10 h G im Ev. Altenheim mit Posaunen 15 h Konfirmation Pfr. Selbach 10.5.15 Rogate 10 h Konfirmation Pfr. Grave 14.5.15 Himmelfahrt G mit Taufen 17.5.15 Exaudi Lobpreis-G 24.5.15 Pfingsten Abm-G 8.4.15 G 11 h G im Gemeindehaus 9.5.15 Altenheim Mi., 15.30 Uhr (Reininghauser Str. 3–5) 22.4.15 G 10 h G mit Posaunenchor 20 h Abm-G der Konfis G G 13.5.15 G in der Ev. Kirche Gummersbach 10 h G Gummershardt G Familienkirche mit Taufe ab 10 Uhr gem. Frühstück 11h Gottesdienst im Grünen in Steinenbrück anschließend gemeinsames Gemeindefest für alle Bezirke 25.5.15 Pfingstmontag Abm-G 31.5.15 Trinitatis Abschieds-G für Pfarrerin Koch-Hein G 7.6.15 1. So. nach Trinitatis Abm-G Abm-G G 14.6.15 2. So. nach Trinitatis Lobpreis-G G G 21.6.15 3. So. nach Trinitatis Fam-/Tauf-G G Familienkirche mit Taufe ab 10 Uhr gem. Frühstück 10.6.15, 16 h G auf der Terrasse 24.6.15 G G = Gottesdienst, Abm-G = Abendmahlsgottesdienst, Tauf-G = Taufgottesdienst, Fam-G = Familiengottesdienst Krankenhaus-Kapelle: Jeden Samstag 19 Uhr Gottesdienst Kindergottesdienst: Findet außer in den Ferien statt: Jeden Sonntag in Gummersbach um 11 Uhr, in Bernberg um 11 Uhr, in Steinenbrück jeden 1. Sonntag um 11 Uhr. Gottesdienste der Evangelischen Kirchengemeinde Gummersbach
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