GEW-Newsletter vom 15. November 2015 - Gew-nrw

15. November 2015
Liebe Interessentinnen und Interessenten des Newsletters der GEW in NRW,
liebe Kolleginnen und Kollegen!
Der DGB und die Gewerkschaften trauern mit Frankreich: „Diese Anschläge richten sich nicht gegen Frankreich, sie
richten sich gegen alle friedliebenden Menschen, gegen Menschenwürde, gegenseitigen Respekt und Toleranz“:
http://www.dgb.de/presse/++co++722f2c12-8acc-11e5-8ade-52540023ef1a
Themenüberblick:
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
Schulleitung in NRW – Bericht der MSW-Projektgruppe
Inklusion – Kennziffern für das Schuljahr 2014/15
Mit der GEW ins Kino: ‚ Dämonen und Wunder - Dheepan ‘ am 13. Dezember 2015
DGB NRW: Ergebnisse im Ausbildungskonsens enttäuschen
Aktionswoche ‚Traumjob Wissenschaft‘: Starke Aktion, Politik beratungsresistent?
Lob der Schule: Erste Ergebnisse der BZgA-Studie ‚Jugendsexualität 2015‘
Dies & Das (Jugendwort 2015; Ausschreibung der RLS; Friedensdemonstration in Essen)
ad 1. Schulleitung in NRW – Bericht der MSW-Projektgruppe
Das Schulministerium legt den ‚Abschlussbericht der Projektgruppe Schulleitungen - Diskussionsgrundlage zur
Besetzungssituation an nordrhein-westfälischen Schulen‘ vor. Ausgehend von einer kurzen Darstellung der Ausgangslage (A.) werden die Themen ‚Ressourcen‘ (B.), ‚Vereinbarkeit von Familie und Beruf‘ (C.), ‚Leistungsbezogene Personalentwicklung‘ (0.) sowie ‚Gleichstellungsrelevante Aspekte‘ (E.) behandelt.
Aus dem Anschreiben der Ministerin an den Landtag: „Ich möchte darauf hinweisen, dass die Vorschläge im Bericht nicht mit den Fachabteilungen des Ministeriums abgestimmt worden sind. Dies gehörte auch nicht zum
Auftrag der Projektgruppe. Ebenfalls gibt es innerhalb der Landesregierung keine abgestimmte Position zu den
aufgezeigten möglichen Handlungsoptionen. In Übereinstimmung mit den Mitgliedern der Projektgruppe verstehe ich den Abschlussbericht vielmehr als Fakten- und Diskussionsgrundlage für den weiteren politischen Meinungsbildungsprozess innerhalb der Landesregierung und in den parlamentarischen Gremien.“ Das Papier ist gute Grundlage für eine Diskussion, die über die parlamentarischen Gremien hinaus geführt werden muss.
Der Bericht (Landtag NRW – Internetseite):
http://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/dokumentenarchiv/Dokument?Id=MMV16/3368
ad 2. Inklusion – Kennziffern für das Schuljahr 2014/15
Die Datensammlung des MSW trägt den Titel ‚Statistische Daten und Kennziffern zur Inklusion in NordrheinWestfalen (2014/15)‘. Eine umfassende Datensammlung.
Zentrale Tabellen dieser Veröffentlichung sind zusätzlich nach Geschlechtern differenziert, so dass insoweit die
Daten der sonderpädagogischen Förderung geschlechterspezifisch betrachtet werden können. Diese Tabellen
wurden sowohl auf Ebene des Landes und der Regierungsbezirke aufbereitet. In Anlehnung an die von Prof.
Klemm im Auftrag der Bertelsmannstiftung erstellte Veröffentlichung ‚Inklusion in Deutschland‘, in der neben
der Inklusionsquote auch der Anteil der Förderschülerinnen und Förderschüler an allen Schülerinnen und Schüler berechnet wird, wurden in dieser aktualisierten Fassung entsprechende Kennzahlen aufgenommen. Der Anteil der Schülerinnen und Schüler, die eine Förderschule besuchen, wird ausdifferenziert in die einzelnen sonderpädagogischen Förderschwerpunkte.
Die Kennziffern:
https://www.schulministerium.nrw.de/docs/bp/Ministerium/Service/Schulstatistik/Amtliche-Schuldaten/Inklusion_2014.pdf
ad 3. Mit der GEW ins Kino: ‚Dämonen und Wunder - Dheepan‘ am 13. Dezember 2015
Mitglieder der GEW in NRW haben die Gelegenheit, von einer Film-Kooperation zu profitieren. In loser Folge
werden in ausgewählten Kinos kostenlose Previews für GEW-Mitglieder (incl. Begleitung) angeboten. Nächste
Gelegenheit: Sonntag, 13. Dezember 2015. Der Film: ‚Dämonen und Wunder - Dheepan‘.
Köln
Off Broadway
Zülpicher Strasse 24,
50 674 Köln
Vorstellung: 12.00 Uhr
Essen
Filmstudio
Rüttenscheider Strasse 2,
45 128 Essen
Vorstellung: 12.00 Uhr
Dämonen und Wunder - Dheepan
Gewinner der Goldenen Palme beim diesjährigen Filmfestival in Cannes - mit einer hochaktuellen Thematik.
Der Film‚Dämonen und Wunder‘ erzählt die Geschichte des ehemaligen Freiheitskämpfers Dheepan, der vor
dem Bürgerkrieg in Sri Lanka nach Frankreich flüchtet. In einem heruntergekommenen Pariser Vorort lebt er
nun zum Schein mit einer ihm fremden jungen Frau und einem kleinen Mädchen, weil die gefälschten Pässe sie
als Familie ausgeben. In ihrem Kampf um Anpassung und Hoffnung geraten sie mitten in einen blutigen Bandenkrieg.
Nach ‚Der Geschmack von Rost und Knochen‘ und ‚Ein Prophet‘ präsentiert uns der französische Regisseur
Jacques Audiard eindringlich und kunstvoll zugleich eine packende Geschichte von aktueller Brisanz. Der bildgewaltige Film besticht durch die authentische Darstellung eines durch Krieg und Gewalt traumatisierten
Mannes, der für die Würde seiner Familie alles zu tut bereit ist. Der deutsche Titel ‚Dämonen und Wunder‘ verweist auf Jaques Préverts Gedicht ‚Sables mouvants‘, das im Film eine wichtige Rolle spielt.
Vorstellungen für Schulklassen sind möglich. Altersklassen: Sekundarstufe II, Berufs- und Berufsfachschüler, Studierende. Der Film eignet sich u. a. für die Fächer Geschichte, Politik, Religion, Ethik, Philosophie, Sozialwissenschaft, Deutsch, Französisch sowie für AGs und Fächer übergreifende Projekte.
Kinostart 10. Dezember 2015
Filmverleih: Weltkino Filmverleih GmbH
Website http://www.daemonenundwunder.weltkino.de
Facebook www.facebook.com/DaemonenUndWunder
Infos zum Film – Bestellmöglichkeit der Karten:
http://www.gew-nrw.de/index.php?id=2258
ad 4. DGB NRW: Ergebnisse im Ausbildungskonsens enttäuschen
Im nordrhein-westfälischen Ausbildungskonsens haben sich Landesregierung, die Gewerkschaften, die Organisationen der Wirtschaft, die Arbeitsverwaltung und die Kommunen zusammengeschlossen. Sein oberstes Ziel ist
die qualifizierte Ausbildung aller ausbildungsfähigen Jugendlichen. Für 2015 versprachen die Arbeitgeber 3.000
Ausbildungsverträge mehr abzuschließen als 2014. Dieses Ziel haben sie nicht erreicht. Deshalb plädieren die
Gewerkschaften für eine gesetzliche Ausbildungsumlage.
Die von den Arbeitgebern versprochenen 3.000 zusätzlichen Ausbildungsverträge wird es in diesem Jahr nicht
geben. Offensichtlich haben weder Arbeitgeber noch Kammervertreter Einfluss auf das Ausbildungsverhalten
ihrer Betriebe: Die jetzigen Prognosen gehen davon aus, dass 2015 die gleiche Zahl an Ausbildungsverträgen abgeschlossen wird wie 2014. Wir treten auf der Stelle. Allein das Meldeverhalten gegenüber der Arbeitsagentur
hat sich verändert. Auch 2015 verbleiben 23.251 Jugendliche ohne Ausbildung.
Pressemitteilung des DGB:
http://nrw.dgb.de/presse-und-social-media/++co++4650dae0-894c-11e5-8671-52540023ef1a
Dazu passt auch der neue Ausbildungsreport der DGB Jugend in NRW:
http://nrw.dgb.de/presse-und-social-media/++co++cc945690-8848-11e5-9614-52540023ef1a
ad 5. Aktionswoche ‚Traumjob Wissenschaft‘: Starke Aktion, Politik beratungsresistent?
Mehr als 100 Aktionen bundesweit, staunende Gesichter über die schlechten Arbeitsbedingungen des wissenschaftlichen Personals aber auch eine Menge Spaß und Kreativität—das ist die Bilanz der Aktionswoche Traumjob Wissenschaft. Ein Fazit.
Vom 2. bis 6. November hatte die GEW zur Aktionswoche Traumjob Wissenschaft aufgerufen - Aktivistinnen und
Aktivisten im gesamten Bundesgebiet folgten diesem Appell. Nach einem Flashmob zum Auftakt in Berlin fanden
über 100 Veranstaltungen statt, darunter kreative Aktionen wie das Karriereglücksrad oder die Reise nach
Jerusalem, aber auch Informationsveranstaltungen, Podiumsdiskussionen und Kundgebungen. An vielen Orten
entstanden hitzige Diskussionen über die Arbeitsbedingungen des wissenschaftlichen Personals. Vor allem Studierende waren erstaunt darüber, dass von zehn wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ganze
neun befristet angestellt sind. Das Ziel der Aktionswoche, auf die schlechten Beschäftigungsbedingungen und
fehlende Perspektiven aufmerksam zu machen, ist also erreicht.
GEW-Bilanz der Aktionswoche ‚Traumjob Wissenschaft‘:
http://www.gew.de/wissenschaft/templiner-manifest/aktuelles/detailseite/neuigkeiten/traumjobwissenschaft-diese-woche-war-aktiv/
Auf politischer Ebene ging es nur in Tippelschritten voran, die Politik scheint beratungsresistent.
Während überall Aktionen der GEW stattfanden, beschäftigte sich die Bundesregierung mit der Novellierung des
Wissenschaftszeitvertragsgesetzes - einer der Hauptursachen für das Befristungsunwesen in der Wissenschaft.
Im Vorfeld der Aktionswoche hatte der Bundesrat einige Forderungen der GEW an die Novellierung des umstrittenen Gesetzes aufgegriffen und Nachbesserungen von der Bundesregierung verlangt. Am Donnerstag, 5.
November fand nun die erste Lesung der Gesetzesnovelle statt. Das Resultat ist jedoch ernüchternd.
GEW-Pressemitteilung ‚Wissenschaftszeitvertragsgesetz bleibt verbesserungswürdig‘:
http://www.gew.de/wissenschaft/templinermanifest/aktuelles/detailseite/neuigkeiten/wissenschaftszeitvertragsgesetz-bleibt-verbesserungswuerdig/
ad 6. Lob der Schule: Erste Ergebnisse der BZgA-Studie ‚Jugendsexualität 2015‘
Im Netz klingt es so: „Aber auch der Institution Schule kommt eine wichtige Aufgabe zu: Im Schnitt geben 93
Prozent der Jugendlichen an, Themen der Sexualaufklärung im Unterricht besprochen zu haben. Auf die Frage
nach der wichtigsten Bezugsperson im Rahmen ihrer Aufklärung gefragt, nennen Jungen Lehrer und Lehrerinnen
an erster Stelle. Lehrer und Lehrerinnen sind gerade für Jugendliche mit Migrationshintergrund wichtige Bezugspersonen, weil ihnen vielfach die Eltern als Ansprechpartner fehlen.“
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hat ihre Studie ‚Jugendsexualität 2015‘ vorgestellt. Zum
achten Mal wurden im Zeitraum Frühjahr bis Sommer 2014 im Auftrag der BZgA bundesweit 5.750 Interviews
geführt. 3.500 Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren sowie deren Eltern wurden zu ihrer Einstellung und
ihrem Verhalten zu Fragen der Sexualität und Verhütung befragt. Außerdem wurden 2.250 junge Erwachsene im
Alter von 18 bis 25 Jahren interviewt. 1.750 Teilnehmer der Studie hatten Migrationshintergrund.
Erste Ergebnisse der Studie:
http://www.forschung.sexualaufklaerung.de/4923.html
Pressemitteilung der Bundeszentrale:
http://www.bzga.de/presse/pressemitteilungen/?nummer=1020
ad 7. Dies & Das (Jugendwort 2015; Ausschreibung der RLS; Friedensdemonstration in Essen)
Jugendwort 2015 - Das Jugendwort des Jahres lautet laut Langenscheidt-Verlag: #Smombie. Ein Smombie ist
jemand, der von seiner Umwelt nichts mehr mitbekommt, weil er nur noch auf sein Smartphone starrt. Das kann
gefährlich werden. ‚Smombie‘ ist aus den Wörtern Smartphone und Zombie zusammengesetzt. Passend: Das
Wort wurde über eine Onlineabstimmung ausgewählt. Lange lag das Verb ‚merkeln‘ vorne, das soviel bedeutet
wie ‚nichts tun, keine Entscheidung treffen, keine Äußerung von sich geben‘. Eine Jury fällte letztlich die Entscheidung, welche der zehn im Netz-Voting gewählten Neuschöpfungen zum Jugendwort gekürt wird.
http://www.jugendwort.de
Ausschreibung der RLS - Die Rosa-Luxemburg-Stiftung schreibt eine wissenschaftliche Studie zur Situation und
den Zukunftsperspektiven des Schulsystems in NRW in Höhe von 20.000 € aus. Am Beispiel zwei spezifischer Regionen, einer kreisfreien Stadt und eines Landkreises, soll die Schulentwicklung analysiert werden. In der Studie
soll die Schulentwicklung seit dem ‚Schulkonsens‘ auf ihre Wirksamkeit im Hinblick auf verbesserte Lernmöglichkeiten untersucht werden. Die Vergabe erfolgt bis zum 14.12.2015, über die Vergabe entscheidet eine Kommission. Die Fertigstellung der Studie wird bis spätestens 30.05.2016 erwartet.
http://www.rosalux.de/news/41798/erstellung-einer-wissenschaftlichen-studie.html
Friedensdemonstration in Essen – Vom 23. bis 25. November 2015 lädt die NATO-Einrichtung ‚Joint Air Power
Competence Centre (JAPCC)‘ zu einer Konferenz ‚Luftwaffe und strategische Kommunikation‘ in die Messe Essen
ein. Diese Konferenz ist Hintergrund einer Friedensdemonstration am Samstag, den 21. November 2015, in
Essen. Beginn: 11.57 Uhr, Auftaktkundgebung Hirschlandplatz. Das Motto lautet ‚Kein NATO-Kriegsrat in Essen –
Kriegsgefahr gemeinsam stoppen‘.
http://www.no-natom-krieg.de
Mit freundlichem Gruß
die Redaktion des Newsletters der GEW in NRW
Rückfragen und Anregungen zu diesem elektronischen Rundbrief bitte an:
[email protected]
Änderungen des Abonnements und der Adresse:
http://www.gew-nrw.de/index.php?id=114