OFFICE COACH Die Persönlichkeit des Coachs

Fernlehrgang
OFFICE COACH
3
Die Persönlichkeit des Coachs
Christine Biesgen
Lektion 3: Die Persönlichkeit des Coachs
Inhaltsverzeichnis
Inhalt
1
Ziele der Lektion
4
2
Entwicklung von Coaching Kompetenz
6
2.1
Perspektive des Coachs
7
2.2
Perspektive des Coachee
7
2.3
Die Metaperspektive
8
2.4
Das Coaching-Haus
10
3
Persönlichkeitsmodelle und -typologien
17
3.1
Das Modell der vier Grundstrebungen (Riemann-Modell)
17
3.2
Das INSIGHTS-MDI®-Modell
20
3.3
Das Enneagramm
30
4
Veränderung von Verhalten
55
4.1
Attributionen
58
4.2
Glaubenssätze
63
4.2.1 Antreiber: Antrieb oder Sklaventreiber?
74
4.3
Veränderung in verschiedenen Lebensabschnitten
84
5
Meine Arbeitshaltung als Coach
85
5.1
Positiv mit mir und anderen umgehen
85
5.2
Selbstbewusst auftreten
89
© PaSO/Office Coach
2
Lektion 3: Die Persönlichkeit des Coachs
Inhaltsverzeichnis
6
Zusammenfassung
95
7
Lösungen und Auswertungen
97
8
Literaturverzeichnis
99
9
Stichwortverzeichnis
101
© PaSO/Office Coach
3
Lektion 3: Die Persönlichkeit des Coachs
Ziele der Lektion
1
Ziele der Lektion
Ein Frosch und ein Skorpion begegnen sich am Flussufer. Der Frosch hält
vorsichtig Abstand, denn er weiß um die Gefährlichkeit des Skorpions. Bevor
der Frosch sich anschicken kann, den Fluss zu durchschwimmen, bittet ihn der
Skorpion, der nicht schwimmen kann, ihn mitzunehmen. Der Frosch ist
erstaunt und fragt den Skorpion, ob er ihn denn nicht dabei stechen würde.
„Ich bin doch nicht dumm – dann würden wir ja beide untergehen.“ Dem
Frosch leuchtet das Argument ein; er heißt ihn aufsitzen, und gemeinsam
durchqueren sie den Fluss. In der Mitte des Flusses sticht ihn der Skorpion. Mit
sterbender Stimme fragt ihn der Frosch, warum er das tue, wo sie jetzt doch
beide sterben müssten. „Ich weiß auch nicht – das ist eben mein Charakter.“
(Antoine de Saint-Exupéry)
Mit einem bestimmten „Charakter“ oder „Typ“ lässt sich in der Psychologie menschliches Verhalten erklären, was kaum mehr durch kognitive
Überlegungen beeinflusst werden kann, so wie in dem Beispiel des Skorpions. Selbst wenn es vernünftig wäre, in der konkreten Situation etwas
anderes zu tun, tut der Skorpion das, was ihn sein Charakter heißt.
Manchmal sind wir Menschen frustriert von unserem eigenen eingefahrenen Verhalten. Durch verschiedene Persönlichkeitsmodelle und Persönlichkeitstheorien lassen sich Verhaltensweisen erklären, die für bestimmte Menschen „typisch“ sind. Wie gut kennen Sie sich selbst? Kennen Sie Ihre typischen Reaktionen und Eigenschaften? Selbsterkenntnis
ist die Voraussetzung dafür, andere Menschen zu erkennen und sich
selbst zu verändern.
Die Entwicklung professioneller Coaching Kompetenzen und die eigene
Persönlichkeitsentwicklung laufen parallel und sind ständige Prozesse.
Es geht in dieser Lektion nicht darum, ein Idealbild eines Coachs zu
entwickeln, sondern darum, an der eigenen Persönlichkeitsentwicklung
zu arbeiten und sich selbst zu reflektieren.
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4
Lektion 3: Die Persönlichkeit des Coachs
Ziele der Lektion
Wer die Welt bewegen will, sollte erst sich selbst bewegen.
(Sokrates)
In dieser Lektion werden Sie daher folgende Ziele erreichen:
•
Sie entwickeln ein Verständnis für die wichtigsten Kompetenzen, die
ein Coach mitbringen sollte und arbeiten an Ihrem eigenen Kompetenzprofil.
•
Sie verstehen die Zusammenhänge zwischen Persönlichkeit und
Verhalten und Bedingungen einer Verhaltensänderung.
•
Sie lernen unterschiedliche Persönlichkeitstypologien kennen, können sich selbst als „Typ“ einordnen und reflektieren sich als Person.
•
Sie werden sich Ihrer eigenen Überzeugungen und Glaubenssätze
bewusst.
•
Sie entdecken Ihre Ziele.
•
Sie erkennen Ihre „Antreiber“ und gehen souverän mit Stress um.
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5
Lektion 3: Die Persönlichkeit des Coachs
Entwicklung von Coaching Kompetenz
2
Entwicklung von Coaching Kompetenz
Coach ist kein Ausbildungsberuf im engeren Sinne und hat keine einheitliche und standardisiert geregelte Ausbildung. Die meisten Coachs haben einen unterschiedlichen beruflichen Background, der durch Zusatzqualifikationen ergänzt wird.
Allerdings sind die persönlichen Anforderungen an einen Coach sehr
vielfältig und komplex. Deshalb sollten Sie als professioneller OFFICE
COACH über ein breit angelegtes Kompetenzprofil verfügen.
Grundsätzlich lassen sich drei Arten von Kompetenzen unterscheiden,
die jede/jeder besitzen sollte:
Soziale und
Selbstkompetenz
Leistungsorientierung
Kundenorientierung
Methodenkompetenz
Feld-/
AnwendungsVerantwortFachkenntnisse
ungsbereitkompetenz
schaft
Planung und
Arbeitsorganisation
Fähigkeit zur
Zusammenarbeit
Moderationsund
Präsentationstechniken
Eigeninitiative
Fremdsprache
Veränderungsbereitschaft
Abbildung: Kernkompetenzen
Soziale Kompetenz und Selbstkompetenz unterscheiden sich dadurch,
dass sich die soziale Kompetenz auf die Interaktion mit anderen bezieht
(beispielsweise Teamfähigkeit und Kommunikation), die Selbstkompe-
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6
Lektion 3: Die Persönlichkeit des Coachs
Entwicklung von Coaching Kompetenz
tenz auf sich selbst, das heißt Aspekte der Selbststeuerung und Selbstreflexion umfasst (beispielsweise Umgang mit Stress, Motivation, Flexibilität).
Doch welche speziellen Kompetenzen sollte ein Coach mitbringen?
Die entscheidende Selbstkompetenz, die ein Coach mitbringen sollte, ist
die der geistigen Beweglichkeit. Nur durch Neugierde, geistige Flexibilität
und Anpassungsfähigkeit an den Coachee können eingefahrene Denkweisen hinterfragt werden und neue Impulse gegeben werden.
Die geistige Beweglichkeit lässt sich am besten durch unterschiedliche
Wahrnehmungspositionen darstellen, die der Coach einnehmen kann
und zwischen denen er sich flexibel bewegen sollte: die eigene Perspektive, die Perspektive des Coachees und die Meta-Position.
2.1
Perspektive des Coachs
Hier schaut der Coach durch seine eigene „Brille“. Die Situation, der Coachee und die angesprochenen Themen werden aus der eigenen Perspektive wahrgenommen. Sie als Coach wenden sich Ihren eigenen Gedanken, Gefühlen und Ideen zu.
Mögliche Fragen, die Sie sich stellen können, sind:
•
Wie geht es mir als Coach mit diesem Thema?
•
Woran erinnert mich die Situation?
•
Wie wirkt das Verhalten des Coachee auf mich?
•
Was löst es bei mir aus?
•
Welche Informationen sind aus meiner Sicht besonders wichtig?
2.2
Perspektive des Coachee
Hier schlüpft der Coach in die Rolle des Coachee und sieht die Dinge aus
der Perspektive des Coachees. Es geht dabei um Empathie und Einfüh-
© PaSO/Office Coach
7
Lektion 3: Die Persönlichkeit des Coachs
Entwicklung von Coaching Kompetenz
lungsvermögen in die Welt des Coachee. Nur so kann der Coach den
Coachee verstehen.
Mögliche Fragen, die Sie sich stellen können, sind:
•
Was empfindet der Coachee und wie geht es ihm?
•
Wie würde es mir an seiner Stelle gehen?
•
Was bedeutet das Thema für den Coachee?
•
Wie wirkt mein eigenes Verhalten auf den Coachee?
•
Was würde ich mir an seiner Stelle als Lösung wünschen?
2.3
Die Metaperspektive
In der Metaperspektive nimmt der Coach Abstand zum gesamten Geschehen und schaut sich alles wie aus der Vogelperspektive an.
Hier geht es um Fragen wie beispielsweise
•
Wie wirken Coach und Coachee auf den Betrachter?
•
Was geschieht zwischen den beiden Personen?
•
Gibt es ein Muster, welches sich wiederholt?
•
Welche Erwartungen habe ich als Coach an mich in der Situation?
Durch das flexible Einnehmen der unterschiedlichen Wahrnehmungspositionen im Coaching-Prozess können wichtige Informationen ans Licht
kommen und es können sich mehrere Lösungsmöglichkeiten ergeben.
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Selbstkompetenz des Coachs beinhaltet die Vorstellung von der eigenen Mission und der Rolle als Coach. Je
besser Sie als Coach Ihre eigenen Themen in den Hintergrund stellen
können, desto mehr können Sie Raum schaffen für die Themen des Coachees. Dazu gehört auch, die eigene emotionale Befindlichkeit zurück
zu stellen beziehungsweise notfalls das Coaching abzusagen, wenn Sie
selbst momentan emotional nicht stabil und belastbar sind oder einfach
nur „den Kopf nicht frei haben“.
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Lektion 3: Die Persönlichkeit des Coachs
Entwicklung von Coaching Kompetenz
Selbstverständlich gehört zur Selbstkompetenz beim Coaching ein gutes
Maß an Selbsterfahrung, Selbsterkenntnis, Selbstreflexion und ein Bewusstsein über die eigene Wirkung auf andere. Das beinhaltet auch die
Bereitschaft, selbst Beratung entweder in Form von Coaching oder auch
als kollegiale Beratung in Anspruch zu nehmen.
Soziale Kompetenz im Coaching bedeutet in erster Linie gelungene
Kommunikation und die Fähigkeit, sich auf unterschiedliche Personen
mit ganz unterschiedlichen Bedürfnissen und Fähigkeiten einstellen zu
können. Das Thema Kommunikation wird ausführlich in Lektion 4 behandelt.
Methodische Kompetenz im Coaching bedeutet zum einen, ein breites
Repertoire an Interventionstechniken zu besitzen und zum anderen, diese Methoden und Techniken situationsangemessen einsetzen zu können. Darüber hinaus gehört zur methodischen Kompetenz, auf Gefühle
des Coachees wie Ärger, Zorn, Angst, Scham oder Trauer unerschrocken
zu reagieren und zu antworten. Methodisch kompetente Coachs haben
ebenfalls gelernt, psychologische Vorgänge mit einfachen Worten undramatisch zu erklären. In den Lektionen 4 und 5 lernen Sie die „Werkzeugkiste“ der Methoden und Techniken kennen und wenden diese
praktisch an. Ein breites Wissen über psychologische Vorgänge in der
Kommunikation und Persönlichkeit werden Sie nach und nach durch das
Durcharbeiten der Lektionen erwerben.
Ergänzend zu den bereits vorgestellten Kompetenzen sind für eine erfolgreiche Tätigkeit als Coach darüber hinaus noch die Rahmenbedingungen der Tätigkeit wichtig, die so genannte Feldkompetenz sowie die
Visionen und Ziele.
Unter Feldkompetenz / Fachkompetenz versteht man die inhaltliche
Erfahrung, die Sie als Coach mitbringen:
•
Spezielle Branchen- beziehungsweise Abteilungskenntnisse
•
Spielregeln im Arbeitsumfeld des Coachees
•
Fachliche Kenntnisse, beispielsweise in EDV, Zeitmanagement, Konfliktmanagement, Arbeitsorganisation, Moderation etc.
Ein tiefes fachliches Verständnis ist nicht immer unbedingt erforderlich
und manchmal ist es sogar besser, wenn Sie als Coach nicht in Gefahr
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9
Lektion 3: Die Persönlichkeit des Coachs
Entwicklung von Coaching Kompetenz
geraten, sich inhaltlich einzumischen. Wenn Sie allerdings gar keine
Feldkompetenz mitbringen, so sollten Sie im Coaching Ihre Grenzen im
Auge behalten.
2.4
Das Coaching-Haus
Zusammengefasst lassen sich die Coaching Kompetenzen als Bild eines
Hauses darstellen, an dem Sie als Coach bauen können:
Vision und Ziele
Feld- und
Fachkompetenz
Selbstkompetenz
Soziale Kompetenz
Selbsterfahrung
Methodische
Kompetenz
Rahmenbedingungen
Abbildung: Das Haus der Coaching Kompetenz (nach Fischer-Epe, 2003)
Die Rahmenbedingungen bilden das FunFraunt des Hauses: Wo findet
das Coaching statt? Ist ein ruhiger ungestörter Ort vorhanden? Wie wird
das Coaching unternehmensintern unterstützt und gefördert?
Auf dem FunFraunt der Rahmenbedingungen stehen die Kompetenzsäulen, die unterschiedlich stark entwickelt sein können.
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10
Lektion 3: Die Persönlichkeit des Coachs
Entwicklung von Coaching Kompetenz
Das Dach des Hauses bilden Ihre Visionen und Ziele in Ihrer Rolle als
Coach.
Wollen Sie sich als Coach weiter entwickeln, so können Sie sich fragen,
welche Bereiche in Ihrem Haus der Coaching Kompetenz stabil und gut
bewohnbar sind und welche Sie neu aufbauen, sanieren oder renovieren
wollen.
ÜBUNG zur Reflexion – Renovierung des Coaching-Hauses (1)
Bestimmt waren Sie auch schon in Situationen, in denen Sie sich über
sich selbst geärgert haben und sich ein wenig mehr Kompetenzen in
einem bestimmten Bereich gewünscht hätten.
Im nächsten Schritt haben Sie nun die Aufgabe, sich an jene Situationen
zu erinnern, in denen nicht alles optimal verlaufen ist. Die Situationen
können aus den verschiedensten Bereichen Ihres Lebens stammen.
Situation
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Welche Kompetenzen hätten Ihnen geholfen?
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Lektion 3: Die Persönlichkeit des Coachs
Entwicklung von Coaching Kompetenz
ÜBUNG zur Reflexion – Renovierung des Coaching-Hauses (2)
Denken Sie in Ruhe über Ihre möglichen Neigungen und Fähigkeiten
nach und schätzen Sie sich auf realistische Weise in der KompetenzCheckliste selbst ein. In der Spalte „stark ausgeprägt“ kreuzen Sie bitte
alle Punkte an, bei denen Sie sich in besonderem Maße beobachten
können. In der Spalte „vorhanden“ kreuzen Sie die Fähigkeiten an, die
Sie besitzen, die jedoch nicht immer zum Tragen kommen.
Fähigkeit
wenig /
gar nicht
vorhanden
vorhanden
stark ausgeprägt
Präzise formulieren
Überzeugen
Verhandeln
Überzeugend argumentieren
Diskutieren
Zuhören
Begeistern
Small Talk führen
Präsentieren
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Lektion 3: Die Persönlichkeit des Coachs
Entwicklung von Coaching Kompetenz
Fähigkeit
wenig /
gar nicht
vorhanden
vorhanden
stark ausgeprägt
Sich selbst gut darstellen
Konzepte erklären
Selbstsicher vor Gruppen reden
Anderen Feedback geben
Mit unterschiedlichen Menschen auskommen
Diplomatisch sein
Vertrauen schaffen
Für ein gutes Arbeitsklima sorgen
Konflikte erkennen
Konflikte schlichten
Andere zur Kooperation bringen
Im Interesse einer Gruppe handeln
Netzwerke aufbauen
Kontakte pflegen
Eingreifen, wenn Not am Mann
ist
Andere unterstützen
Kompromisse finden
Sich in andere einfühlen
Sich in die Lage anderer versetzen
Bedürfnisse anderer erspüren
Sich um andere kümmern
Sich für andere einsetzen
Auf andere mitreißend wirken
Beraten
Anderen Dinge beibringen
Nachforschen
Entdecken
Experimentieren
Projekte entwickeln
Kreative Lösungen finden
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Lektion 3: Die Persönlichkeit des Coachs
Entwicklung von Coaching Kompetenz
Fähigkeit
wenig /
gar nicht
vorhanden
vorhanden
stark ausgeprägt
Dinge verbessern
Neue Ideen entwickeln
Entwicklungsmöglichkeiten
erkennen
Bereichsübergreifend denken
Informationen beschaffen
Probleme erkennen
Probleme lösen
Trends erkennen
Vorausschauend denken
Planen
Analysieren
Risiken abschätzen
Sachlich beurteilen
In die Zukunft denken
Prinzipien erkennen
Wichtige Details erkennen
Den Gesamtzusammenhang
erkennen
Sich selbst organisieren / ordnen
Sortieren
Absichern
Prioritäten setzen
Koordinieren
Organisieren
Strukturieren
Prozesse beschleunigen
Den Überblick behalten
Gut die Zeit einteilen
Kontrollieren
Nachprüfen
Prozesse überwachen
Andere führen
Delegieren
Motivieren
Managen
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Lektion 3: Die Persönlichkeit des Coachs
Entwicklung von Coaching Kompetenz
Fähigkeit
wenig /
gar nicht
vorhanden
vorhanden
stark ausgeprägt
Dinge durchsetzen
Entscheiden
Unternehmerisch denken
Die Fähigkeiten anderer erkennen
Sich für eine Sache einsetzen
In hektischen Zeiten Ruhe bewahren
Ideen umsetzen
Dinge in Gang bringen
Dinge schnell erfassen
Sich schnell in Neues einfinden
Schnell Neues verstehen
Zuverlässig sein
Selbstständig arbeiten
Effizient arbeiten
Sorgfältig arbeiten
Präzise arbeiten
Sich schnell und flexibel umstellen
Widersprüchliche Situationen
aushalten
Lernen
Hochleistung bringen
Durststrecken überstehen
Den inneren Schweinehund
besiegen
Mit Kritik konstruktiv umgehen
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Lektion 3: Die Persönlichkeit des Coachs
Entwicklung von Coaching Kompetenz
ÜBUNG zur Reflexion – Stärken/Schwächen
Schauen Sie sich nun die Checkliste noch einmal an. Welches sind Ihre
absoluten Stärken und was möchten Sie noch entwickeln oder ausbauen?
Meine absoluten Stärken
Stärken, die ich noch entwickeln oder ausbauen möchte
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Lektion 3: Die Persönlichkeit des Coachs
Persönlichkeitsmodelle und –typologien
3
Persönlichkeitsmodelle und -typologien
Will man die Unterschiedlichkeit von persönlichem Verhalten erklären,
so braucht man dazu plausible Modelle. Mit Hilfe dieser Modelle können
Sie zum einen sich selbst als Coach besser kennen und einschätzen
lernen, zum anderen lassen sich die Modelle auch als Erklärungen für
Ihren Coachee nutzen. Wenn im Coaching beispielsweise deutlich wird,
dass bei einem Konflikt zwei ganz unterschiedliche Bedürfniswelten und
Verhaltenskulturen aufeinander prallen, so ist eine fundierte Erklärung
dieser Unterschiedlichkeit der erste Schritt und eine gute Hilfestellung
für Ihren Coachee.
Der Begriff der Typologie stammt aus der Psychologie und bezeichnet
die Untersuchung von Typen innerhalb eines bestimmten Systems. Persönlichkeitstypen erklären unsere Neigungen in unserem Leben und
fördern das individuelle Bewusstsein und Verständnis für die eigenen
Eigenschaften, aber auch das Verhältnis zu anderen.
Die vorgestellten Modelle und Typologien sind Kategorien. Kategorien
können einschränken und Grenzen ziehen, bieten auf der anderen Seite
aber auch Ordnung und Wissen, dass es andere Menschen gibt, die so
sind wie wir selbst. Die hier vorgestellten Persönlichkeitsmodelle sollen
als Hilfsmittel verstanden werden und als Anregung, sich selbst besser
zu verstehen und auf dieser Basis weiter zu entwickeln.
Blicke in dein Inneres! Da drinnen ist eine Quelle des Guten, die niemals
aufhört zu sprudeln, solange du nicht aufhörst nachzugraben.
(Marc Aurel)
3.1
Das Modell der vier Grundstrebungen (Riemann-Modell)
Das Modell der vier Grundstrebungen der Persönlichkeit wurde von dem
Psychoanalytiker Fritz Riemann entwickelt. Er sah die Angst als treibende Kraft an, die uns im Leben antreibt und entwickelte seine Typologien
anhand bestimmter Grundformen der Angst:
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17
Lektion 3: Die Persönlichkeit des Coachs
Stichwortverzeichnis
9
Stichwortverzeichnis
Angst, Grundformen 17f.
Antreiber 5, 32ff., 74ff.
Antreiber-Skript 82
Arbeitshaltung 85
Attributionstheorie 58f.
Attributionen 58 ff.
Beobachter 30f., 34, 41, 49
Beständigkeit 18
Boss 30f., 36, 42, 50, 52
Coaching-Haus 10
Coaching-Kompetenz 4, 6ff., 85
Dante 30
Dauer 18
Denken 20f.
Distanz 18
Dynamiker 30f., 33, 40, 48, 53
Helfer 30f., 32, 39, 46, 52
INSIGHTS- Modell 20ff.
Interventionstechniken 9
Introversion 20f.
Jung, C. G. 20f.
Kompetenzprofil 5f.
Künstler 30f., 33f., 40, 46, 47, 49
Loyaler 30f., 35, 41, 48
Metaperspektive 8
Methodische Kompetenz 9
Nähe 18
Optimisten 72
Eis (blau) 22.f., 27, 28
Ellis, Albert 64
Enneagramm-Typenanalyse 38
Empathie 7
Enneagramm 30f.
Erde (grün) 22f., 24, 28
Erlauber 82
Extraversion 20f.
Perfektionismus 80
Perfektionist 30f., 31, 38, 46, 49
Perspektive des Coachee 7
Perspektive des Coachs 7
Persönlichkeitsentwicklung 4
Persönlichkeitsmodelle 17, 54
Persönlichkeitstypen 18, 27, 30
Pessimisten 72
Feldkompetenz 9f., 95
Feuer (rot) 22f., 24, 28
Friedliebender 30f., 37, 43, 53
Fühlen 20f.
Riemann-Modell 17
Genießer 30f., 35, 42, 51
Glaubenssätze 5, 32ff. 56, 63ff.,
Heider, Fritz 58
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Schwarz, Dieter 64
Sonne (gelb) 22f., 25, 28
Soziale Kompetenz 6, 9
Selbstbehauptung 91
Selbsterfahrung 9
Selbsterkenntnis 9, 28
Selbstkompetenz 6f., 8
101
Lektion 3: Die Persönlichkeit des Coachs
Stichwortverzeichnis
Selbstsabotage 83
Selbstwert 60, 89
Selbstwertgefühl 19, 74, 86, 89
Sprichwörter 72
Sufi 30
Selbstbehauptung 92
Veränderung 18f.
Verhaltensänderung 5, 82, 86
Wechsel 18f.
Transaktionsanalyse 73
Typologie 17
Überzeugungen 63, 92ff.
Übung mit Lösung
ÜBUNG 1: Attributionen 61
ÜBUNG 2: Positive Formulierungen 87
Übung zur Reflexion
Renovierung des CoachingHauses (1) 11
Renovierung des CoachingHauses (2) 12
Stärken/Schwächen 16
Selbsteinschätzung im Riemannschen Modell 20
Persönlichkeitstypen I 27
Persönlichkeitstypen II 29
Enneagramm-Typenanalyse 38
Persönlichkeitsmodelle im Vergleich 54
Alte Muster überschreiben 57
Glaubenssätze I 66
Glaubenssätze II 67
Glaubenssätze III 69
Glaubenssätze IV 71
Glaubenssätze V 72
Ihre Antreiber I 75
Ihre Antreiber II 79
Veränderung in verschiedenen
Lebensabschnitten 84
Bewusst leben 90
Sich selbst annehmen 91
© PaSO/Office Coach
102