BA (pdf 3 MB)

Bachelor
of Arts in
Visueller
Kommunikation
Thesis
2015
Hochschule für
Gestaltung und
Kunst
Institut
Visuelle
Kommunikation
Prof. Michael Renner
3 Vorwort Wortvor
Vorwort Wortvor
Sabrina Baumgartner
4
Die Ästhetik des
Weggeworfenen
Marcel Behnke
6
KHM
Ben Brodmann
8
If there were no toilets,
there would be no books.
Nicole Christen
10
Paraphilia.
Eine gestalterische
Auseinandersetzung mit
sexuellen Präferenzstörungen
Katrin Deubelbeiss
12 Die visuelle Sprache
der Karten
Sophia Fotsch
14
Same
Same
but
Different
Alice Gedlek
18
* Ich las Kafka am Strand +
Ein digitales Archiv für eine
analoge Sammlung
Michelle Furrer
16 Schöpferisches Kopieren.
Kopieren
als
Quelle
der
Inspiration
Jakob Grommas
20
Die Sprache,
ein gestaltendes Element
Simone Hörler
24 * Anekdote zur Senkung
der Arbeitsmoral + –
eine filmische Parabel
über Wirtschaftswachstum
Zoé Hall
22 Die Dekonstruktion
der politischen Ikone
Pascal Imhof
26
Das
Ladina Ingold
* Hier und Jetzt +
28 Visualisierung durch Imitation –
Darstellungen des Körperinneren
Lazar Jeremic
30 Digital Fingerprints –
the
Traces
You
Leave
Anna Kavvasiadi
32 Träume von Räumen.
Literatur im Raum
Swen Keller
34
Schlaf
Ah Jin Kim
36 The Ambiguity of Images and Sounds :
on Using Stereotypes.
The Conventional Way of
Understanding Images and
Sounds Revisited
Lena Lüem
38 Programm
zum goldenen Fass
Gaby Ya Huei Luong
40 Dies ist kein Kochbuch
Michelle Moser
44
Absurd.
Eine gestalterische
Auseinandersetzung mit der
Visualisierung des Absurden
Fanny Oppler
48 Entwurf und Zeit
Fatemehsadat Seyedmofidi
50
BodyGraphy.
On Line
Jordan Marzuki
42 Into the Unknown –
Non-Linear Picture Cards
for Children
Claudia Nünlist
46 Sehnsuchtsorte.
Visualisierung fiktiver Orte
aus literarischen Werken
Eva Stählin
52 * Die ganze Klonerei +
Eine Perspektive der
menschlichen Fortpflanzung
Cyrill Studer
54
Audiovisuelle
Live Performance
Bachelor
of Arts in
Visueller
Kommunikation
Thesis
2015
Hochschule für
Gestaltung und
Kunst
Institut
Visuelle
Kommunikation
2
Prof. Michael Renner
Leiter Institut Visuelle Kommunikation
Visuelle Kommunikation.
Analysieren – Entwerfen –
Entscheiden
Ein Jahr nach Zusammenführung der HGK FHNW auf
dem Campus der Künste präsentieren die Institute ihre
Thesis-Projekte erstmals auf dem Dreispitzareal
in Basel. Zusätzlich zur Ausstellung dokumentiert das
Institut Visuelle Kommunikation mit dem vorliegenden Katalog die Bachelor- und Master-Projekte.
Bei den Studiengängen der Fachhochschulen hat
die Berufsbefähigung bekanntlich einen hohen Stellenwert. Was heisst aber Praxistauglichkeit von Absol­
ventinnen und Absolventen des Instituts Visuelle Kommunikation ? Offensichtlich lassen sich viele Kompetenzen
aufzählen, die zu den Voraussetzungen für eine erfolgreiche gestalterische Praxis gehören. Da es kaum
möglich ist, alle Inhalte mit gleicher Gewichtung zu
vertiefen, ist auf beiden Ausbildungsstufen – Bachelor
und Master – eine deutliche Akzentuierung der Aus­
bildungsziele gefordert.
Im Rahmen des Bachelor-Studiums steht die
Entwurfskompetenz für Kommunikation im Alltag als
­wichtigstes Ziel im Zentrum der Lehre. Entwurfsprozesse werden ausgehend vom Zeichnen, vom Foto­
grafieren / Filmen, vom typografischen Kombinieren
oder algorithmischen Beschreiben, praktisch erprobt.
Darauf aufbauend, stehen im Masterstudiengang Visual Communication and Iconic Research die
konzeptionellen-, analytischen und wissenschaftlichen
Fragestellungen im Zentrum der Auseinandersetzung.
Bild- und medienwissenschaftliche, wissenschafts­
theoretische und philosophische Positionen werden herangezogen, um die Analyse von Entwurfsresultaten
abzustützen.
Die vorliegenden Thesis-Projekte zeigen ein
breites Spektrum von Fragestellungen der Visuellen
Kommuni­kation auf.
Wir gratulieren den Studiereden des Institutes
Visuelle Kommunikation zu diesem vielfältigen ­Gesamtbild, zu dem jedes einzelne Thesis-Projekt bei­getragen hat.
4
Sabrina Baumgartner
Die Ästhetik des Weggeworfenen
Abfall ist ein Bestandteil unseres privaten sowie des
­öffentlichen Lebens. Jeder Mensch produziert und konsumiert. Als Folge daraus entstehen Unmengen an Müll,
die wiederum unseren Alltag oft unbewusst prägen und
belasten.
In meiner Bachelorthesis versuche ich der subversiv konnotierten Thematik des Abfalls die volle ­Aufmerksamkeit zu schenken, indem ich die ästhetische Vielseitigkeit
unseres Wegwerfkonsums fotografisch dokumentiere.
Bedeutend dabei ist es, ein unverfälschtes Abbild der Realität in einer originellen Darstellung f­ est­zuhalten, in
welcher sich Irritation und Faszi­nation bildlich vereinen.
Dem Abfall wird so eine visuelle A
­ ufwertung verliehen,
wodurch der Kreislauf vom W
­ ertlosen zum Wertvollen geschlossen wird.
Die Präsentationsform erlaubt es dem Betrachter,
in die so entstandenen Bildwelten einzutauchen, um sich
aus den dargebotenen alternativen Sichtweisen auf das
Thema seine eigene kritische Meinung zu bilden.
In meiner schriftlichen Thesis befasse ich mich mit
dem Thema Abfall in den Bereichen der Kunst und W
­ erbung.
Durch das Gegenüberstellen von verschie­denen Müll­
kunstwerken, Werbekampagnen und foto­gra­fischen
­Arbeiten wird analytisch untersucht, wie die entsprechenden Bildaussagen durch Stimmungen, Emotionen und
Inszenierungen beeinflusst werden.
Sabrina Baumgartner ( 03. 10. 1990 )
sabrinabaumgartner.com
sabrina.baumgartner @ icloud.com
2012 – 2015
2014
2011 – 2012
2010 – 2011
2006 – 2010
Bachelor of Arts in Visueller Kommunikation, FHNW HGK, Basel
Praktikum bei Joel Cartier, Basel
Praktikum bei Oettinger Davidoff AG , Basel
Studium der Wirtschaftswissenschaften, Universität Basel,
Semesterende 2011
Matura Gymnasium Bäumlihof Basel mit Schwerpunkt
Bildnerisches Gestalten
6
Marcel Behnke
KHM
Das Gedächtnis ist für jeden Menschen von besonderer Wichtigkeit. Von klein auf beginnen wir visuelle In­for­mationen aufzunehmen, zu speichern und wieder ­abzurufen.
Wie fühlt man sich jedoch, wenn man ­all­tägliche Fähig­
keiten wie beispielsweise das Lesen verlernt ? Diese Frage
diente mir als Ausgangslage für meine Arbeit.
In Form einer Publikation zeige ich meine per­­sönliche Interpretation der Leseerfahrung eines Alzheimer­­er­
krankten aus der Ich - Perspektive. Der Inhalt setzt sich
aus zwei Teilen zusammen : Die textliche Grundlage
bildet eine Auswahl an Märchen der Brüder Grimm. Diese
werden mit einer fotografischen Bildwelt konfrontiert,
die aus privaten Fotografien meines an Alzheimer erkrankten Grossvaters besteht.
Der Verlauf der Krankheit wird in mehreren Ebenen
auf die Abfolge der Publikation projiziert, um den
Leser Stück für Stück in diese fiktive Welt eintauchen zu
lassen. Der nonlineare Erzählungsstrang der Märchen wird
durch einen Wandel der Sprache ins Plattdeutsche verstärkt. Verschiedene Eingriffe in die ­Typografie lassen diese
gleichermassen unleserlich werden. Im Gegensatz
dazu stehen die fragment­artigen Erin­nerungen meines
­Grossvaters, die in einer foto­grafischen Bildwelt fest­
gehalten sind. Die Gegenüber­stellung der ­Text- und Bildwelt
schafft dem Leser Raum für eigene Assozia­tionen und
Interpretationen.
Marcel Behnke ( 04. 10. 1989 )
marcelbehnke.de
hallo @ marcelbehnke.de
2012 – 2015
2012
2010 – 2011
2009 – 2010
2009
Bachelor of Arts in Visueller Kommunikation, FHNW HGK, Basel
Praktikum bei Kommunikation & Design, Waldshut-Tiengen
2. Semester Kommunikationsdesign, Hochschule Darmstadt,
Fachbereich Gestaltung
Freiwilliges soziales Jahr bei der Sportjugend Hessen, Frankfurt
Abitur an der Georg Büchner Schule, Darmstadt
8
Ben Brodmann
If there were no toilets,
there would be
no books.
« Seinfeld » ist eine amerikanische Sitcom aus den
1990 er - Jahren, die speziell bekannt ist für hervorragende
Dialoge, ineinander verstrickte Handlungen und wieder­
kehrende Situationen.
In meiner Arbeit geht es um den Transfer vom ­
Medium Bewegtbild in das Medium Print. Ich habe neun
Epi­soden dieser Serie ausgewählt ( aus jeder Staffel
eine Episode ) . Aus dem Inhalt dieser Episoden habe ich
eine Publikation gestaltet, die als Adaption und Interpretation von « Seinfeld » zu verstehen ist. Episoden können
vollständig in Form eines Dramensatzes gelesen werden.
Zugleich werden auf jeder Doppelseite Referenzen
bildlich oder textlich erklärt. Einzelne Momente im Dialog
werden hervorgehoben und durch Momentaufnahmen
aus der Fernsehserie ergänzt. Typische Merkmale
oder Situationen der Serie werden bildlich gesammelt.
Ziel ist es, dem Betrachter ein neues Erlebnis
zu bieten. Die Serie erhält durch diese Form der Darstellung
eine neue Bedeutung und gewährt dem Leser eine andere
Zugangsmöglichkeit. Diese Arbeit ist eine Hommage
an das Medium Print und soll vor allem bewirken, dass man
eine Vielseitigkeit und eine Spannung in der Buchform
wiederentdeckt.
Ben Brodmann ( 20. 11. 1988 )
benbrodmann @ gmail.com
2012 – 2015
2011 – 2012
2010 – 2011
2008 – 2010
2005 – 2008
Bachelor of Arts in Visueller Kommunikation, FHNW HGK, Basel
Gestalterische Berufsmatura, AGS Basel
Gestalterischer Vorkurs, Schule für Gestaltung Basel
Selbstfindungsphase
Wirtschaftsmittelschule, Bildungszentrum kvBL, Reinach
10
Nicole Christen
Paraphilia.
Eine gestalterische
­Auseinandersetzung
mit sexuellen
­Präferenzstörungen
Im breiten Feld der Gestaltung sind immer wieder neue
Ansätze und Innovationen gefragt und gefordert.
Gestalter können alte Denkweisen durchbrechen und einer
Thematik aus einem anderen Blickwinkel begegnen. Der
Bereich der Erotik ist ein ideales Feld für solche Inno­va­
tionen und bietet einem Gestalter viele spannende Möglichkeiten. Intime Inhalte, die der Öffentlichkeit zugänglich
gemacht werden, erzeugen ein anregendes Spannungsfeld,
welchem sich auch meine Bachelorthesis widmet.
Meine Thesis behandelt das Themenfeld der Para­
philien ( sexuellen Vorlieben ), die damit verbundenen
Vorurteile, die Unwissenheit und die schier grenzenlose
Imagination, die ein solch erotisches Thema hervorruft.
Ich habe mir die Gratwanderung zwischen pornografischen
Abbildungen und erotischen Bildern als Herausforderung gesetzt. Durch inszenierte Fotografie und bewusst
methaphorischer und semantischer Bildsprache habe
ich Bildwelten generiert, die die jeweilige Paraphilie nicht
aufdringlich und explizit zeigen, sondern dem Betrachter einen subtilen Einblick ermöglichen.
Im Zentrum meiner Thesisarbeit stehen die Imagi­na­tion sowie das Transformieren von klaren Definitionen in
dezente Bilder, welche der Fantasie Spielraum lassen.
Die emotionale Bildsprache wird mit schriftlichen Informa­
tionen ergänzt.
Meine Publikation macht dieses sonst tabuisierte
Thema durch die feine ästhetische Bildsprache
einem breiten Zielpublikum zugänglich. Es ermöglicht
dem Betrachter auf eine visuell ästhetisch ansprechende
Weise, in das Thema der Paraphilie einzutauchen.
Nicole Christen ( 20. 04. 1991 )
nicolechriste.allyou.net
nicichristen @ hotmail.com
2012 – 2015
2012
2011 – 2012
2010
2006 – 2010
Bachelor of Arts in Visueller Kommunikation, FHNW HGK, Basel
Praktikum Grafik bei dd com, Zürich
Propädeutikum, ZHdK, Zürich
Praktikum Innenarchitektur, Luzern
Gymnasiale Matura, Alte Kantonsschule Aarau
12
Katrin Deubelbeiss
Die visuelle Sprache
der Karten
Die Kartografie ist ein ungemein vielfältiges, interdis­
ziplinäres und traditionsreiches Themengebiet. Die Karte an
und für sich ist nicht nur Informationsträger, sondern
auch Medium und Werkzeug zugleich und fähig, Informa­
tionen beliebiger Art räumlich darzustellen. Durch die
Vielfalt in der Anwendung entsteht eine enorme Varianz in
der optischen Umsetzung. Dennoch wird eine gemeinsame visuelle Sprache sichtbar, die eine räumliche Darstellung von Informationen zu einer Karte macht.
In der schriftlichen Thesisarbeit werden grundlegende Begrifflichkeiten wie Wahrnehmung und Orientierung thematisiert, aber auch die Historie der Kartografie
sowie die Verwendung der Karte im Bereich der
Kunst vergleichend diskutiert. Weiterführend werden in
der gestalterischen Thesisarbeit freie künstlerische
­Dar­stellungen mit wissenschaftlich präzisen Elementen
in visuellen Untersuchungen und Experimenten
kombiniert, wodurch neue Umsetzungsmöglichkeiten
erprobt werden. Diese Ergebnisse fliessen schliesslich in die Gestaltung einer eigenen visuellen Sprache für
die kartografische Darstellung von städtischen Räumen
mit ein.
Meine Thesisarbeit « Die visuelle Sprache der Karten »
beschäftigt sich mit den visuellen Konventionen in den
unterschiedlichsten kartografischen Anwendungen, untersucht das Bild der Karte im Spannungsfeld zwischen
Kunst und Wissenschaft und bildet neuartige, charakteris­
tische Darstellungen im Bereich der urbanen Kartografie.
Katrin Deubelbeiss ( 16. 04. 1989 )
katrindeubelbeiss.ch
2011 – 2015
2013 – 2014
2010 – 2011
Bachelor of Arts in Visueller Kommunikation, FHNW HGK, Basel
Praktikum Valencia Kommunikation, Basel
Austauschsemester The Royal Danish Academy of Fine Arts, Kopenhagen
Gestalterischer Vorkurs INVERS, Schule für Gestaltung Olten
14
Sophia Fotsch
Same Same
but
Different
Wiederholen, Nachmachen, Kopieren – drei Tätigkeiten,
die im ersten Moment monoton und langweilig klingen.
Dabei spielte das Kopieren und Reproduzieren im
­ge­stalte­rischen Bereich schon immer eine wichtige Rolle.
In meiner Bachelorthesis interessiere ich mich
für die Unterschiede, die aus der Wiederholung entstehen
können. Mit unterschiedlichen analogen und digitalen
Techniken entstehen Bildserien, wobei ich mich in jeder
Serie auf eine Umsetzungstechnik fokussiere. Was
passiert mit einem Bild, welches abermals neu abge­bil­det
wird ? Was verändert sich durch das Wiederholen ?
Die Unterschiede variieren je nach gewählter Technik.
Doch auch wenn innerhalb der Bildserien keine ­
offensichtlichen Unterschiede aufzufinden sind, so ist
schliesslich jedes Bild einzigartig. Werden alle Bilder
einer Serie a
­ neinandergereiht, schliessen sie sich zu einer
Einheit zusammen. Dadurch entsteht die Illusion einer
Bewegung und das Bild erhält durch seine Wiederholung
ein eigenes Leben. Die Wiederholung lässt Veränderung und Diversität zu und ist für mich eine Chance, ge­
stalterisch Innovatives und Neues zu schaffen.
Sophia Fotsch ( 12. 10. 1991 )
sophiafotsch.com
sofo @ bluemail.ch
2012 – 2015 Bachelor of Arts in Visueller Kommunikation, FHNW HGK, Basel
2011 – 2012 Propädeutikum, INVERS, Schule für Gestaltung Olten
2007 – 2011 Matura mit Schwerpunkt Bildnerisches Gestalten, Kantonsschule Solothurn
16
Michelle Furrer
Schöpferisches Kopieren.
Kopieren als Quelle der
Inspiration
Der Mensch lernt durch das Kopieren. Es ist ein elementarer Vorgang des menschlichen Alltags, durch den zum Beispiel die eigene Sprache gelernt wird. Trotzdem wird das
Kopieren häufig als wenig kreativ und innovativ ange­sehen.
Um das Kopieren unter anderem von diesem Vorurteil
zu befreien, beschäftigte ich mich in meiner B
­ achelorarbeit
mit diesem Thema.
Beim schöpferischen Kopieren liegen die Inspiration
und das Kopieren nahe beieinander. Die Hauptthese meiner
Arbeit lautet, dass aus dem Kopieren etwas Neues ent­stehen kann und die Kopie somit ein schöpferisches Poten­
zial hat. In der Kunst gibt es viele Künstler, die mit dieser
Thematik offen umgehen, wie ich in der schriftlichen Thesis
feststellte. In der visuellen Kommunikation wird meiner
Meinung nach zu wenig darauf aufmerksam gemacht,
denn es ist ein Thema, das jeden kreativen Beruf begleitet.
­Deshalb gestaltete ich eine Plakatserie zu einer Ausstel­lung, die dieses aktuelle Thema zum Inhalt hat.
Der Titel ist passend zum Thema gewählt : « Inspiration
Imitation ». Das Ausgangmaterial für die Serie waren zuerst
zwei, dann drei bereits bestehende Plakate. Meine gestal­
terische Arbeit zeigt auf, dass aus diesen P
­ lakaten
­schöpferisch etwas Neues entstehen kann. Die Unter­
suchung und die Auswertung des Prozessverlaufs führen den
Betrachter durch meinen gestalterischen Entwurfsprozess,
­wodurch dieser Schritt für Schritt nachvollziehbar wird.
Daraus wurden letztlich Plakate als Endprodukt a
­ us­gewählt,
die die schöpferische Qualität des Kopierens aufzeigen.
Michelle Furrer ( 07. 10. 1991 )
michellefurrer.ch
furrer. michelle 8 @ gmail.com
2012 – 2015 Bachelor of Arts in Visueller Kommunikation, FHNW HGK, Basel
2011 – 2012 Gestalterischer Vorkurs, Schule für Gestaltung Basel
2007 – 2010 Matura mit Schwerpunkt Bildnerisches Gestalten, Gymnasium
Münchenstein
18
Alice Gedlek
« Ich las Kafka am Strand »
Ein digitales Archiv für eine
analoge Sammlung
Im Fokus meines Projektes steht der Gegensatz bzw.
die Dualität print / digital in der Publikation und in der Archivierung. Ich suche nach Möglichkeiten, den Austausch
zwischen Druckmedium und digitalem Raum zu fördern, sodass diese wechselseitig voneinander profitieren
können. Wie wird das Leseerlebnis durch ein digitales
­Medium erweitert, ohne auf die Vorzüge einer physisch
vorhandenen Publikation zu verzichten ?
Folgendes Problem nehme ich als Ausgangslage für
meine gestalterische Arbeit : Meine Büchersammlung
wächst von Jahr zu Jahr und ich verliere bald den Überblick.
So erarbeite ich eine App, um diese zu verwalten.
Zu jedem Buch wird eine Akte erstellt, Metadaten werden erhoben und Visualisierungen erstellt, sodass
die Bücher nach unterschiedlichen Kriterien geordnet und
gefiltert werden können. Diese Kriterien sollen nebst
­klassischen / funktionalen Daten auch sogenannte p
­ ersön­liche Daten enthalten wie zum Beispiel Lesekom­mentare, Herkunft des Buches ( z. B. Geschenk von Isa )
oder Asso­ziationen ( z. B. « Ich las Kafka am Strand » oder
« Dieses Buch hab ich früher oft Greg vorgelesen » ) .
Die App soll nicht nur dazu dienen, private Büchersamm­
lungen im Überblick zu behalten, sondern auch einen
Austausch zwischen Lesern kreieren und damit einen ­medienübergreifenden, fantasievollen Zugang zu Büchern
­ermöglichen. So kann diese App beispielsweise angewendet werden, um nach Stichworten zu suchen, wenn
man sich alle Bücher zum Thema Typografie anzeigen lassen möchte, oder die Bücher virtuell nach Farbe, Grösse
oder Sprache zu ordnen.
Alice Gedlek ( 24. 05. 1991 )
alge.net
hello @ alge.net
2011 – 2015 Bachelor of Arts in Visueller Kommunikation, FHNW HGK, Basel
2010
Propädeutikum ZHdK, Zürich
2002 – 2009 Matura mit Schwerpunkt Bildnerisches Gestalten, Kantonsschule Zug
20
Jakob Grommas
Die Sprache,
ein gestaltendes Element
Der geübte Leser macht sich über die Tätigkeit des
Lesens nur bedingt Gedanken. Das Medium Schrift ordnet
sich dem Wort, das Wort ordnet sich wiederum seiner
Bedeutung unter. Möchte man sich informieren, greift man
nach dem Buch, der Zeitung oder nach Korrelaten der
Neuen Medien. Die Tätigkeit begreift man, insofern das
Auge das Wort ergreift, bewusst und wissbegierig.
Doch fehlen in der heutigen Schnelllebigkeit vielen Menschen Ruhe und Zeit für einen bewussten Lesevorgang.
Man möchte auf dem Laufenden bleiben und ­­überfliegt, was omnipräsent geschrieben steht.
Der Leseprozess ist im Laufe der Zeit zu einer ­­­Selbstverständlichkeit geworden. Dabei steht der digitale
Mensch im technologischen Fortschritt. Seine Logik wird
beeinflusst, vernetzt und geteilt. Das Schwimmen im
Strom der Elektronik hat seine Folgen. Mit schwin­dendem
Fundament sieben wir nach Bruch­stücken im Informa­
tionsüberfluss. Wir setzen neu z­ usammen, ohne in
die Tiefe gehen zu können. Mit zunehmender A
­ bhängig­keit verlagern wir unser Wissen und werden unselbst­
ständiger.
Meine Arbeit thematisiert, visualisiert und kritisiert
diesen Prozess. Sie infiltriert in Form einer Website.
Durch die Scrollbewegung werden Bruchstücke endlos
wiederholt. Ihre Kombinationen verändern sich je
nach Position des Cursors. Daraus ergeben sich nach jeder
Interaktion neue Zusammenhänge. Diese werden innerhalb der Ausstellung mithilfe eines Endlos­druckers
­fest­gehalten.
Jakob Grommas ( 15. 08. 1990 )
jakob. grommas.com
jakob @ grommas.com
2014 – 2015
2013 – 2014
2011 – 2013
2010 – 2011
2003 – 2010
Bachelor of Arts in Visueller Kommunikation, FHNW HGK, Basel
Erasmus-Stipendium und Hochschulwechsel
Studienbeginn in Kommunikationsdesign,
Hochschule für Bildende Künste, Braunschweig, Deutschland
Stillstand, Selbstfindung, Selbstständigkeit
Abitur mit Schwerpunkt Kunst und Deutsch,
Theodor Heuss Gymnasium Wolfenbüttel, Deutschland
22
Zoé Hall
Die Dekonstruktion
der politischen Ikone
Je mehr man von einer Person hört, desto mehr inte­ressiert man sich für sie. In meiner theoretischen Arbeit untersuchte ich, wie durch bestimmte mediale Mechanismen Personen an öffentlicher Wichtigkeit gewinnen können.
Wiederholtes Abbilden ein und desselben Indi­viduums
beeinflusst die Wahrnehmung des Konsumenten. Porträts
eignen sich daher besonders dazu, um als ein Mittel der
Machtdemonstration eingesetzt zu werden.
So habe ich beschlossen, mich auf Politiker zu
­beschränken. Es wird von ihnen oft erwartet, dass sie übermenschlich handeln können. Diese Sichtweise möchte
ich dekonstruieren und den ikonenhaften Status des ­Poli­tikers entdramatisieren.
Durch den Prozess wurden die zwei folgenden
Fragen für mich wegleitend : Was passiert zwischen der Verbreitung einer Botschaft und deren Rezipienten ? Wie
können Erwartungen an eine Person gebrochen werden –
und können durch diesen Bruch weitere Informationen
zum Vorschein kommen ?
Geleitet von diesen Fragen habe ich eine Reihe
von Experimenten entworfen. Dabei handelt es sich unter
anderem um das Aufdecken von Tricks und Maschen
diverser Politiker oder um die Veränderung einer Botschaft,
je nachdem wem die Worte in den Mund gelegt werden.
Das Internet ist mittlerweile der grösste Kanal für
die Verbreitung von Informationen und ein massgebender
Mechanismus für die Wichtigkeit diverser Figuren.
Meine im Verlauf der Arbeit kreierte Website bildet dazu
eine Analogie und stellt die Subjekte in einem für den
Betrachter gewohnten Medium dar.
Zoé Hall ( 13. 01. 1992 )
zoe @ bluemail.ch
2012 – 2015
2011 – 2012
2011
2010 – 2011
2005 – 2010
Bachelor of Arts in Visueller Kommunikation, FHNW HGK, Basel
Geschichte und Kunstgeschichte, Universität Basel
Graphic Design, Parsons New School, New York
Stillstand, Selbstfindung, Selbstständigkeit
Matura in Bildnerischem Gestalten, Gymnasium Leonhard, Basel
24
Simone Hörler
« Anekdote zur Senkung
der Arbeitsmoral » –
eine filmische Parabel über
Wirtschaftswachstum
Innerhalb unserer modernen, medienorientierten Kultur
wird die Animation in vielen Bereichen als visuelles Kommunikationsmittel eingesetzt.
Ich selbst formuliere meine Ideen, Gedanken und
Emotionen vorzugsweise über die Gestaltung von Fotogra­
fien, Grafiken und Zeichnungen. Die Animation ist für
mich eine weiterführende Möglichkeit zur kreativen Ausdrucksweise.
Die reduzierte und abstrahierte Stilistik einer Ani­
mation kann oft der Komplexität von Inhalten besser gerecht
werden als die fotografische Form des Realfilms. Ihr ist
die Darstellung von ‹ nichtdarstellbaren › Ereignissen,
anderen Welten, Gefühlen, Erinnerungen, Träumen und
­Unter­bewusstem aus einem subjektiven Blickwinkel
­möglich.
Die theoretische Arbeit befasst sich mit der Definition von Animation, um im Weiteren durch eine Gegenüber­
stellung die Frage zu klären, welche funktionalen Vorzüge der Animationsfilm zum Realfilm aufweist. Insbesondere Aspekte der Bewegungsillusion und gestalterischer
Methoden wie Reduktion und stilisierte Abstraktion sowie
deren Einfluss auf die Wahrnehmung des Rezipienten
dienen als theoretische Grundlage für die praktische Arbeit.
Die gestalterische Arbeit behandelt die aktuellen
Themen des Wirtschaftswachstums, unseres Kon­­sumver­
haltens und unserer Leistungsgesellschaft anhand
eines am 1. Mai 1963 entstandenen Textes von Heinrich
Böll mit dem Titel « Anekdote zur Senkung der Arbeits­
moral ». Die Animation soll den Betrachter durch ihre
Ge­staltung der Geschichte dazu anregen, sich mit diesen
ge­sellschaftlich zentralen Thematiken gedanklich
­ausein­ander zu setzen.
Simone Hörler ( 09. 01. 1988 )
graphics @ simonehoerler.ch
2012 – 2015
2010 – 2011
2007 – 2011
2006 – 2010
2004 – 2005
Bachelor of Arts in Visueller Kommunikation, FHNW HGK, Basel
Praktikum Sozialpädagogik, Sozialfirma TRINAMO AG , Aarau
Gestalterische Berufsmaturität, AGS Basel
Eidg. Dipl. Dekorationsgestalterin, Ausbildungsverbund Gestaltung Basel, Schule für Gestaltung Basel
Gestalterischer Vorkurs, Schule für Gestaltung Aargau
26
Pascal Imhof
Das « Hier und Jetzt »
Im Mittelpunkt meiner praktischen Bachelorthesis steht
das « Hier und Jetzt » , der Moment, in dem ich als Gestalter
Entscheidungen treffe und unter gewissen Bedingungen
agiere und reagiere. Durch einen eng definierten ge­
stalterischen Handlungsspielraum suche ich die Konfrontation mit meinen eigenen bestehenden ästhetischen Prä­
ferenzen und provoziere dadurch visuelle Überraschungsmomente. Wichtig ist dabei für mich, aus etablierten
und bekannten Schemen auszubrechen, unkonventionelle
Wege einzuschlagen und auf neues Terrain vorzustossen.
Als inhaltliche Grundlage für die Arbeit dient mir
der selbstreferenzielle Titel « Hier und Jetzt ». Er widerspiegelt mein zurückliegendes Agieren direkt vor Ort,
­konfrontiert den Betrachter aber auch im Moment der
Rezeption mit seiner gegenwärtigen Rolle. Wichtig
für meine Arbeit sind zudem Material und Druckverfahren,
die als Symbiose funktionieren. Die Luftschlange, ihrer
eigentlichen Funktion komplett enthoben, findet
sich als prägendes Gestaltungselement wieder. Über die
Siebdrucktechnik finden die ausgelegten Schriftbilder
­schliesslich direkt den Weg auf das Papier.
Im kulturgeschichtlichen Teil setze ich mich auf der
einen Seite mit Walter Benjamin und seinem Aufsatz ­
« Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit » auseinander. Auf der anderen Seite beleuchte ich die angewandte Disziplin der Plakatgestaltung
und lasse sie mit prominenten Begriffen aus Benjamins
Aufsatz wie « Aura », « Echtheit » oder dem « Hier und Jetzt »
kollidieren.
Pascal Imhof ( 15. 05. 1986 )
pascal-imhof.ch
post @ pascal-imhof.ch
2012 – 2015
2010 – 2012
2010 – 2012
2008 – 2009
2006 – 2008
2002 – 2006
Bachelor of Arts in Visueller Kommunikation, FHNW HGK, Basel
Dipl. Grafikdesigner, Schule für Gestaltung Basel
Layout und Grafik, Gutzwiller Kommunikation und Design, Aarau
Gestalterischer Vorkurs, Schule für Gestaltung Aargau
Polygraf, buag Grafisches Unternehmen AG , Baden-Dättwil
Eidg. Dipl. Polygraf, buag Grafisches Unternehmen AG , Baden-Dättwil
28
Ladina Ingold
Visualisierung durch
­Imitation – Darstellungen
des Körperinneren
Innereien bzw. Organe sind Bestandteile des menschlichen Körpers und erfüllen essenzielle Aufgaben.
Doch trotz ihrer wichtigen Funktion kommen sie ausserhalb bestimmter Berufsfelder nicht oft ans Tageslicht.
Des Weiteren ist deren Auftreten mit einer gesellschaft­lichen Ablehnung verbunden.
Mein Ansatz ist es, auf das oft negativ konnotierte
Thema hinzuweisen, indem ich dessen ästhetische
Seite aufzeige und über deren Eigenschaften ich auf visu­
eller Ebene informiere. Ich fordere den Betrachter auf,
einmal den Blick nach innen zu richten und in
Kenntnis einer noch kaum wahrgenommenen Vielfalt
zu gelangen.
Ferner beschäftige ich mich mit der « realitätsnahen Abbildung ». Auf welche Weise kann eine Darstellung von einem Material generiert werden, welches
in den meisten Fällen unsichtbar – oder der Allgemeinheit nicht bekannt ist ?
Jedes einzelne Organ hat ein speziell für dessen
Funktion angepasstes Aussehen. Es sind Gebilde, welche
aus originellen Strukturen, Formationen, Falten, Schich­
tungen und Formen bestehen. Anhand einer Gegen­über­stellung von realem Bild und Imitation soll die spezifische Charakteristik eines Organs aufgezeigt und
durch Ver­gleichbarkeit und Ähnlichkeit auf semantische
Weise ­erklärt werden.
Ladina Ingold ( 19. 10. 1989 )
2011 – 2015
2013 – 2014
2010 – 2011
1996 – 2009
Bachelor of Arts in Visueller Kommunikation, FHNW HGK, Basel
Praktika bei Impprintz, Tamil Nadu, Indien, und bei Anamorph, Zürich
Praktikum bei Canarini Communication, Basel
Gymnasium Kirschgarten, Matura mit Schwerpunkt Bildnerisches Gestalten,
Rudolf Steiner Schule Birseck, Aesch
30
Lazar Jeremic
Digital Fingerprints –
the Traces You Leave
Durch die Bewegung im Alltag hinterlassen wir ver­­schie­dene Spuren – beispielsweise Fingerabdrücke auf
zahl­reichen Objekten. Diese können mit den entsprechenden Mitteln sichtbar gemacht werden, sodass
unser Weg zurückverfolgt werden kann, damit schliesslich unsere Identität preisgegeben wird.
Heutzutage, da unser Leben immer stärker online
geprägt ist, hinterlassen wir ebenso Informationen in Form
von « digitalen Fingerabdrücken ». Doch im Unterschied
zum « analogen » Umfeld ist die Reichweite dieser
­Handlungen aufgrund der globalen Skala und der permanenten Datenspeicherung signifikant höher. Jüngste
­Enthül­lungen rund um die verschiedenen Geheimdienste
haben auf­gedeckt, welches Gefahrenpotenzial bei Missbrauch dieser Daten besteht – jedoch ist dies vielen
nicht bewusst.
Diesem Umstand möchte ich aus eigenem Interesse
an der Thematik mit der nachfolgenden Arbeit entge­gen­wirken. Die von mir entworfene Website soll auf mehreren Ebenen aufklären und dem Besucher eingangs indi­
viduell aufzeigen, welche Informationen gerade
preisgegeben wurden. Was die einzelnen Positionen
bedeuten und wie diese zum eigenen Nachteil kombiniert
werden können, wird in einem weiteren Schritt erklärt.
Abschliessend werden konkrete Massnahmen angeboten,
wie der eigene « digitale Fingerabdruck » möglichst
kleingehalten wird – was bei einem erneuten Besuch veri­
fiziert werden kann.
Lazar Jeremic ( 05. 09. 1987 )
lazarjeremic.ch
digitalfingerprints.ch
laz @ me.com
2012 – 2015
2012
2010 – 2012
2009 – 2010
2007 – 2009
2003 – 2007
Bachelor of Arts in Visueller Kommunikation, FHNW HGK, Basel
Webdesigner, Manor AG , Basel
Media Production, iart ag, Basel
Director of New Media, « FACES * » -Magazin, Zgazin
Application Engineer, UBS AG , Basel
Informatikerlehre Systemtechnik mit technischer Berufsmaturität,
UBS AG , Basel
32
Anna Kavvasiadi
Träume von Räumen.
Literatur im Raum
In den Schlussfolgerungen meiner schriftlichen Arbeit
beziehe ich mich auf ein Zitat aus Georges Perecs
Buch « Träume von Räumen », in dem er den Raum literarisch
als « das, was den Blick aufhält, das, worauf die Augen
treffen [ … ], wenn es einen Winkel bildet, wenn es aufhört,
wenn man sich umdrehen muss, damit es wieder
­weitergeht … » definiert. Perec setzt Räumen Grenzen,
indem er zunächst Raum als ein durch Buchstaben abgegrenztes Papier bestimmt. Sein Experiment weitet er
aus : Das Bett ist ein Möbel in einem Raum, welches damit
die Funktion des Schlafzimmers definiert. Durch den
Körper seines Besitzers wird das Bett als ein zusätzlicher
privater Raum bestimmt. Die Wände und die Fenster um das
Bett und der freie Raum setzen die Grenzen des Schlaf­
zimmers. Die Abgrenzung bezieht sich weiter auf Wohnung,
Strasse, Stadt, Universum. Diese Raumentwicklung setze
ich parallel zur Stadtentwicklung um. Die Expansion
des Raums ist verwandt mit den Phänomenen der Ver­städ­
terung, Urbanisierung, Suburbanisierung bis zur Globali­
sierung. « Die Welt wird Stadt. » Meiner Ansicht nach weitet
sich die Stadt immer weiter über ihre Grenzen hinaus,
bis sie das Universum dominiert. Der Raum existiert, wenn
die Menschen Grenzen setzen, und sie können in den
verschiedenen Bereichen sichtbar oder unsichtbar sein.
In meiner gestalterischen Arbeit inszeniere ich bildnerisch
die Experimente von Perec. Es geht dabei um Imagination von Bildern und vor allem geht es noch spezifischer
um Literatur im Raum.
Anna Kavvasiadi ( 07. 05. 1989 )
annakavvasiadi.net
anna.kavvasiadi @ gmail.com
2012 – 2015
2012
2011 – 2012
2010 – 2009
2008 – 2009
2001 – 2007
Bachelor of Arts in Visueller Kommunikation ( Schwerpunkt Typografie ), FHNW HGK, Basel
Graphic Designer, Staatliches Museum für Zeitgenössische Kunst, Thessaloniki, Griechenland
Vorkurs Kunstschule Winterthur
Studium Universität Zürich
Rektorenkonferenz der Schweizerischen Universitäten
Gymnasiale Matur, Gymnasium / Lykeio Thessaloniki, Griechenland
34
Swen Keller
Schlaf
Jeder Mensch verbringt rund ein Drittel seines Lebens
im Schlaf. Dieser spielt also eine essenzielle Rolle für unsere
Existenz. Führende Wissenschaftler beschäftigen sich stetig mit neuen Fragen rund um den Schlaf. Sicherlich
haben auch Sie schon über den eigenen oder den Schlaf
anderer nachgedacht.
Jedenfalls mir geht es so. Mich fasziniert das Unbekannte, Geheimnisvolle am Schlaf. Die vielen Vorgänge, über
die unser Bewusstsein die Kontrolle zu verlieren scheint.
Meine Arbeit greift genau solche Momente auf.
Der Schlaf und die daraus resultierenden Bewegungen
stehen dabei im Zentrum. Als Basis dienten mir viele unterschiedliche Untersuchungen zu diesem Thema. Zusam­
mengetragen in der Prozessdokumentation zeigen sie
verschiedene spannende Resultate, aber auch Ansätze für
mögliche Visualisierungen. Aus dieser unerschöpflichen
Bilderquelle entstand ein Buch, welches Einblicke in
den Schlaf einzelner Personen zeigt. Das Augenmerk liegt
dabei auf den persönlichen Schlafstellungen eines jeden.
Fotografisch festgehalten bilden sie die Artefakte vor­
angegangener Bewegungen. Meine Aufnahmen führen dem
Betrachter einen sehr intimen, privaten und doch allgemein gültigen Moment vor Augen. Sie zeigen eine ungewohnte Sicht auf den Schlaf und sprechen somit auch
das Voyeuristische in jedem von uns an.
Swen Keller ( 03. 12. 1984 )
ciel @ ahiro.ch
2012 – 2015
2009 – 2011
2007 – 2009
2007
2004 – 2005
2003 – 2004
2002
Bachelor of Arts in Visueller Kommunikation, FHNW HGK, Basel
Regionale Oberstufe Jurasüdfuss Solothurn, mit Abschluss Fachmaturität
im Berufsfeld Gestaltung und Kunst
Sprachdiplom Cambridge English First Certificate
Praktikum Kunstatelier Franco Müller
Praktikum Zeichnungslehrer Lukas Müller
Diverse Ausstellungen « Werkschaft »
Mitbegründung « Hiro arts and apparel »
Mitbegründung « Werkschaft » Künstlerkollektiv
Vorkurs, Schule für Gestaltung Basel
Klubgründung und Mitinhaber «Tommy Gun The Club », Balsthal
Mitbegründung « Hiro » Künstlerkollektiv
36
Ah Jin Kim
The Ambiguity of
Images and Sounds :
on Using Stereotypes.
The Conventional
Way of Understanding
Images and
Sounds Revisited
Images have an absolute and compelling influence on
modern society but are, at the same time, hopelessly am­bigu­ous. Images lose their essence because of several
additional factors and are then re-interpreted in various
ways. Actually, images which have changed like this
are merely fabricated images.
Nevertheless, most people do neither question the
source nor the purpose, or rather, the meaning of an image
they encounter. This kind of customary attitude that
people have suppresses people’s curiosity and thinking.
Therefore, I focused on a conceptual shift by applying
a customary method to interpret images.
For example, if we show a different result by mixing
images and sounds most people probably know, will
people believe in it or not ? The interesting argument for
my written thesis and survey for this project is that
more than 70 % ­people believed in the wrong information
( mismatched images and sounds ) without questioning
them.
The main purpose of this project is to suggest
new ways of reading, which did not exist before, by adding
customary images to sounds. People might then interpret unfamiliar images and sounds by playing with
DPS ( Digital Publishing Suite ) as it will awaken their ­interest
through unexpected combinations and experiences.
This project not only offers a new way of looking at
familiar objects, but also provides us with a kind
of visual freedom from the ways the various media try to
channel how we see and hear things.
Ah Jin Kim ( 15. 09. 1987 )
ahjin @ me.com
2014 – 2015
2014
2012
2010 – 2012
2009
2006 – 2011
2003 – 2006
Bachelor of Arts in Visual Communication, FHNW HGK, Basel
freelance designer with Yakson House Co., Seoul
freelance designer with the Gyeonggi Museum of Modern Art,
Gyeonggi-do, South Korea
Senior Graphic Designer with MYKC Graphic Design Studio, Seoul
internship with Gumbook Editorial Team, Amoeba Co., Seoul
SADI, Samsung Art and Design Institute, Seoul
Seoul Arts High School, Seoul
38
Lena Lüem
Programm
zum goldenen Fass
Im Medium Buch ist die Lesehierarchie linear vorgegeben. Sie geht aus der richtigen Verwendung strukturierender Mittel, also anhand inhaltlicher, argumentativer
und gestalterischer Verkettungen, hervor. Das menschliche
Denken erfolgt jedoch nicht nur linear, sondern vernetzt sich in viele Richtungen.
In der kulturtheoretischen Arbeit habe ich mich
mit Intertextualität und Paratextualität auseinandergesetzt.
Ich habe untersucht, wie unterschiedlich der Leser ­An­ge­bote und Informationen aufnimmt, erkennt und weiter­
verwendet.
Entstanden ist eine Art experimenteller Geschäfts­
bericht, eine Dokumentation und gleichzeitig ein Manifest
der Küche des Restaurants « zum goldenen Fass » in
Basel. Schriftlich festgehaltenes Material aus den letzten
sieben Jahren rund ums Kochen und Essen bildeten die
Grundlage für eine typografische Auseinandersetzung.
Im Austausch mit dem Küchenchef habe ich manuell das
Material exemplarisch analysiert und s
­ ystematisch
Listen, Verknüpfungen und Darstellungsformen erarbeitet.
Mein nüchterner und authentischer U
­ mgang mit dem
Material ermöglicht Internen sowie Aussenstehenden einen
angemessenen, differenzierten Rückblick und dient zugleich als Kompendium für zukünftiges Schaffen.
Lena Lüem ( 11. 05. 1992 )
lena.lueem @ gmail.com
2012 – 2015
2014
2011 – 2012
2006 – 2011
Bachelor of Arts in Visueller Kommunikation, FHNW HGK, Basel
Praktikum bei Geoff Han, New York
Vorkurs, Schule für Gestaltung Basel
Matura mit Schwerpunkt Bildnerisches Gestalten,
Gymnasium Leonhard, Basel
40
Gaby Ya Huei Luong
Dies ist kein Kochbuch
Meine Art « Nicht-Kochbuch » basiert auf Informationen,
Beobachtungen, Wissen und Leidenschaft. Das Buch
enthält sechzehn saisonale Rezepte, welche in je ein vegetarisches und ein nicht vegetarisches Gericht unterteilt
werden. Die Rezepte wurden von mir nach dem E
­ rnährungsprinzip der « Fünf Elemente » konzipiert und mit saisonalen
­Lebensmitteln verfeinert. Jedes der vier Kapitel soll ein
neues Kochbuch darstellen, welches ich mit schematischen
Darstellungen aufbreche. Ich habe in diesem Buch nicht
mit Bildern gearbeitet, da jeder den Moment kennt,
wenn man einen Burger im McDonaldʼs bestellt und ­feststellt, dass der auf der Werbefläche angezeigte Burger
sich von dem bestellten optisch unterscheidet. In diesem
Sinne verspricht mein Buch dem Betrachtenden ehr­liche Informationen.
Wer also auf Basis dieser offengelegten Sachverhalte
den inhärenten ästhetischen Wirkmechanismen folgt
und ihnen dabei eine eigene subjektive Richtung geben
kann, schult sich gleichzeitig in systematischer Gestaltung.
Dim Sum gehört seit Kindestagen zu meinen
­Leib­gerichten. In dieses kleine asiatische Häppchen werden laut meinen Erfahrungen sehr viel Zeit, Fleiss und
Geduld investiert, was Assoziationen mit der Gestaltung
generiert, welche ich nach meinem dreijährigen Studium bestätigen kann.
Durch jahrelange unbewusste Beobachtung oder
durch Rezepte- und Insidertipps von Spitzenköchen wie
­Stephan Wiesner und Dim Sum Meistern aus Hong
Kong verewige ich diese Rezepte im finalen Werk meines
­Bachelorstudiums.
Gaby Ya Huei Luong ( 16. 08. 1989 )
gaby.luong @ hotmail.com
2012 – 2015
2014
2011 – 2012
2010 – 2011
2009 – 2010
2008
2005 – 2009
Bachelor of Arts in Visueller Kommunikation, FHNW HGK, Basel
Praktikum bei FESTINA .XXX als Grafikerin und assistierende Art-Direktorin für drei Monate, Amsterdam
Berufsmaturitätsschule für Kunst und Gestaltung, AGS Basel
Vorkurs für Kunst und Gestaltung, Schule für Gestaltung Basel
Praktikantin als Marketingassistentin, Oettlinger Imex AG , Basel
Praktikum bei EmberMedia als Web- und Grafikdesignerin für zwei Monate, Manhattan, New York
Bildungszentrum kvBL, Wirtschaftsmittelschule, Reinach
42
Jordan Marzuki
Into the Unknown –
Non-Linear Picture Cards
for Children
A children’s picture book shall not simply dictate their
behaviour – it is far more than “ what is right and what is
wrong ”. This project is based on my own obsession
with the infamous German children’s picture book,
Der Struwwelpeter – an iconic book with its famous violent
visuals to scare children. Regarding children’s psychology, Rousseau adds, “ and you will see that they [ the
­children ] almost always do something contrary to the
author’s ­intention ” 1. The old value of didacticism
along with violence and scare tactics has been diminished
over time. Today, Der Struwwelpeter and similar children’s
picture books are no longer used as a means to teach
children how to behave. Thus most of the children’s picture
books nowadays only consist of a narration and stick
to a single ideology. A picture should stand for itself, a text
should not dictate the existing image and, therefore,
I should like to see what happens if a narration consists of
nothing but images. The images are presented in non-­
concrete forms, combined with free, nonlinear stories that
could initiate a mutual interaction between parents and
children. My goal is to render the content as open as
­possible, yet preserve the basis of common knowledge –
which, in my opinion, is the most important aspect for
the growth of children – such as the introduction of objects,
nature, and humanity, or even morbid subjects such as
life and death.
1 Jeffrey H. Goldstein, Why We Watch: The Attractions of Violent Entertainment,
(Oxford: Oxford University Press), 1998, p. 78.
Jordan Marzuki ( 16. 09. 1987 )
theballetcats.com
jordan @ theballetcats.com
2013 – 2015
2014
2011 – 2012
2010
2009 – 2010
2005 – 2007
Bachelor of Arts in Visual Communication, FHNW HGK, Basel
internship at Till Ramstein Studio, Basel
freelance graphic and product designer
Typography Excellence Award from The Type Director’s Club, New York
full-time graphic designer with LeBoYe, a design company based
in Jakarta, Indonesia
diploma in computer graphics and multimedia at the Lasalle College of Arts, Jakarta, Indonesia
44
Michelle Moser
Absurd.
Eine gestalterische
­Auseinandersetzung mit
der Visualisierung des
Absurden
Während meiner Bachelorthesis habe ich mich mit der
Visualisierung des Absurden auseinandergesetzt. Da der
Begriff « absurd » keine eindeutige Situation beschreibt,
ist seine genaue Definition kaum zu fassen. Die Frage
war also, wie visualisiere ich ein solch schwer fassbares
Wort ? Welche Merkmale können beobachtet werden
und innerhalb von welchen Anwendungen oder Strategien
können visuell absurde Darstellungen generiert oder
­thematisiert werden ?
Dazu setzte ich mich in der schriftlichen Arbeit mit
absurden Bildern aus der Kunst auseinander. Im Speziellen
sind dies Werke aus den Epochen des Surrealismus und
des Dadaismus. Aus diesen Beobachtungen ergaben
sich Schlussfolgerungen, die mir in der praktisch-gestalte­
rischen Thesis halfen, eine geeignete Anwendung für
die Visualisierung des Absurden zu finden.
Mein Ziel während der gestalterischen Arbeit war es
dann, eine passende Strategie oder Anwendung zu kreieren,
die es mir ermöglicht, Absurdes zu visuali­­­sie­ren. Im Ver­
laufe des Prozesses stellte sich heraus, dass nicht das
Generieren von absurden visuellen S
­ ituationen am interessantesten war, sondern vielmehr das Visua­lisieren
von bereits vorhandenen absurden ­Geschichten. Solche
Geschehnisse widerspiegeln sich in meiner ­Anwendung in
Form von absurden Nach­richten aus Onlinezeitungs­
portalen.
Die theatralischen Aussagen der Titel solcher
Berichte zielen darauf ab, die Aufmerksamkeit des Lesers
auf sich zu ziehen. Da auch das Absurde die Aufmerk­
samkeit auf sich zieht, scheinen manche Newsberichte
genau dieses Mittel zu ihrem Zweck einzusetzen. Aus
einem kritischen und humorvollen Blickwinkel wird genau
diese Absurdität des Alltags und der medialen Bericht­
erstattung in meiner Anwendung visualisiert.
Michelle Moser ( 11. 08. 1992 )
michellemoser @ bluewin.ch
2012 – 2015
2014
2011 – 2012
2007 – 2011
Bachelor of Arts in Visueller Kommunikation, FHNW HGK, Basel
Praktikum bei Neeser & Müller, Basel
Vorkurs, Biel / Bern
Gymnasium Oberaargau
46
Claudia Nünlist
Sehnsuchtsorte.
Visualisierung fiktiver Orte
aus literarischen Werken
Fotografien suggerieren Glaubwürdigkeit, sind leicht
zugänglich und berühren uns mehr und schneller, als es
ein Text je könnte. Die Reiseindustrie macht sich dies
schon lange zum Vorteil und entfacht mittels Bildern von
idyl­lischen Landschaften oder paradiesischen Stränden die Sehnsucht nach Ferne in uns. Unzufriedenheit mit
dem Hier und Jetzt und der festen Überzeugung, dass es
anderswo besser wäre bzw. andere Orte etwas beherbergen, was wir lieben oder sehr begehren, sind die Quelle
der Sehnsucht. Nicht selten sind solche Orte aber auch
mit dem schmerzlichen Gefühl verbunden, unerreichbar zu
sein, was sie zur Projektionsfläche unserer Wünsche,
unserer Fantasie und Flucht aus dem monotonen Alltag
macht.
Auch Bücher haben die Fähigkeit, uns durch
Worte bequem vom Sofa aus an solche Orte zu entführen,
was mich dazu veranlasst hat, in meiner gestalterischen Arbeit fiktive Sehnsuchtsorte aus literarischen ­
Werken visuell umzusetzen. Bedient habe ich mich dabei
an ­Haushaltsgegenständen und sie so inszeniert,
dass sie zu atmosphärischen, realitätsnahen Bildwelten ­
werden und mittels Anklingen unserer Erinnerung
und unserer A
­ ssoziationen Sehnsucht wecken. Ebenso
ist es ein V
­ ersuch, seine eigene Umgebung schönzureden,
­während man zu Hause sitzt und von der Ferne träumt.
Claudia Nünlist ( 05. 05. 1989 )
claudia_nuenlist @ hotmail.com
2012 – 2015
2014
2011 – 2012
2011
2010
2008 – 2009
2005 – 2008
Bachelor of Arts in Visueller Kommunikation, FHNW HGK, Basel
Praktikum bei Wemersive, Amsterdam
Gestalterisches Propädeutikum, ZHdK, Zürich
Mitarbeiterin im Schlafzimmerverkauf, IKEA, Zürich
Sachbearbeiterin, Six Group, Zürich
Kaufmännisches Praktikum, Migros Bank, Zürich
Handelsmittelschule, Kantonsschule Enge, Zürich
48
Fanny Oppler
Entwurf und Zeit
Jeder Student kennt das Thema und befasst sich an­dauernd unfreiwillig damit. Projekte werden in letzter Sekunde
realisiert, die Produktivität steigert sich gegen Schluss
und jedes Mal kommt der Gedanke : « Hätte ich doch
früher begonnen ! » Aber nicht nur in der Ausbildung ist
das Thema relevant, im kommenden Berufsleben wird
sich vieles nach den zeitlichen Einschränkungen des Kunden richten und ich habe das Bedürfnis, mich auf diese
Herausforderung vorzubereiten. Dass der zeitliche
Druck schädlich ist, aber trotzdem benötigt wird, ist ­allgemein bekannt. Aber was verändert sich mit einem
­strengen zeitlichen Limit in einem Gestaltungsprozess
tatsächlich ?
Ich experimentierte in einem Selbstversuch mit
­verschiedenen Zeitfenstern und produzierte viele Entwürfe
für Plakate in kurzer Zeit. Ich legte mir gestalterische
Spiel­regeln zurecht, um die Vielfalt vergleichen zu können.
In einem zweiten Schritt untersuchte ich meine
­Prozessschritte und analysierte die konkreten visuellen
­Unterschiede von viel und wenig Zeit.
Die Arbeit soll einen Einblick in meinen Gestaltungsprozess geben, dessen Wichtigkeit unterstreichen und
durch meine Erkenntnisse neue innovative visuelle Muster
und Methoden aufzeigen.
Fanny Oppler ( 17. 08. 1990 )
fannyoppler.ch
fannyoppler @ gmail.com
2012 – 2015
2011 – 2012
2010 – 2011
2009 – 2010
1997 – 2009
Bachelor of Arts in Visueller Kommunikation, FHNW HGK, Basel
Gestalterischer Vorkurs, Schule für Gestaltung Basel
Temporäre Anstellung in der Druckvorstufe bei bc medien, Münchenstein
Matura mit Schwerpunkt Bildnerisches Gestalten,
Gymnasium Leonhard, Basel
Rudolf Steiner Schule Birseck, Aesch
50
Fatemehsadat Seyedmofidi
BodyGraphy.
On Line
Looking around, lines exist everywhere. We live with
them and we live within them. Lines are a very basic element
of expression; in writing, drawing and any other visual
field of communication. Lines can be seen everywhere outside of ourselves, but what about within ourselves ? There
are many lines on and ( to define organs ) in our body. This project aims at observing and expressing those beautiful lines / organs, or rather, their graphical aspects, using
the expressive potential of lines.
The body itself – like any other human-related issue –
consists of form and content. Form is obvious while content
is a matter of interpretation. Therefore, I have used the
technique of direct printing for what is “ on ” a body, showing
specific identity lines – the easily or hardly recognizable,
short or long, permanent or variable ones. For what is “ in ”
the body, I used various drawing techniques in a linear,
graphical expression to define the content, abstracting and
visualizing the various lines according to their function
and / or concept.
Using these two graphic-design methods – printing
and drawing – to depict the human body refers back to the
earliest human visual methods of expression.
This association also conveys the idea of replacing a
subject with an object and exposes the communication and
interaction between them using a visual approach, by
BodyGraphy.
Fatemehsadat Seyedmofidi ( 13. 04. 1978 )
romissamofidi.com
info @ romissamofidi.com
2012 – 2015
2005 – 2011
2000 – 2011
1997 – 2000
Bachelor of Arts in Visual Communication, FHNW HGK, Basel
Art Affairs Expert with the “ Tehran Museum of Contemporary Art ”,
Tehran, Iran
photography secretary and photographer for some newspapers,
news agencies, magazines, and documentary series.
Bachelor of Applied Physics ( unfinished ), Azad University, Tehran, Iran
52
Eva Stählin
« Die ganze Klonerei » *
Eine Perspektive der
menschlichen Fortpflanzung
* S. I. aus B., Eizellenverkäuferin
« [ … ] If fertility problems arise, interventions can
be attempted [ … ] . These interventions are scientifically innovative ; and, they have revolutionized
concepts of generational identity, family, and human
­reproduc­tive potential. » WHO, 2014
Einst entriss der genüssliche Biss in eine Frucht dem
Menschen das ewige Leben. Um zu überdauern, musste
er sich fortpflanzen. Seither versucht er, seine Repro­duktion
unter Kontrolle zu bringen, sich von natur­gegebenen Vor­
aussetzungen zu befreien und diese zu optimieren.
Anhand von visuellen Zeugnissen der letzten tausend Jahre
schaffe ich in meiner schriftlichen Thesis einen Überblick über das sich verändernde Verhältnis des Menschen
zu seiner Fortpflanzung.
Stellen wir uns nun vor :
Die Wissenschaft ermöglicht es jedem Menschen,
sich fortzupflanzen, das Klonen von Menschen wird
­erfolgreich praktiziert und Ersatzorgane werden gezüchtet.
­Geschlechtliche Fortpflanzung ist keine Grundvoraus­setzung mehr, die Lebensspanne des Menschen ver­
längert sich.
Wie gehen wir als Individuen mit dieser neuen
Realität um ? Ich lasse in halbfiktiven Interviews Menschen
wie du und ich erzählen und reflektieren. Rund um diese ­
Entwicklungen entsteht auch ein Markt. Diesen lasse
ich in Form der fiktiven Firma « NoviSciences » in Erscheinung treten.
Eva Stählin ( 03. 04. 1977 )
evastaehlin @ bluewin.ch
2012 – 2015
2010 – 2012
1998 – 2001
1998
Bachelor of Arts in Visueller Kommunikation, FHNW HGK, Basel
Berufsbegleitender Vorkurs, Schule für Gestaltung Basel
Studium der Psychologie, Universität Fribourg
Leaving Certificate, Ireland
54
Cyrill Studer
Audiovisuelle
Live Performance
Infolge der digitalen Revolution befindet sich die Musik­­­in­dustrie im Umbruch. Der Verkauf von Tonträgern
tritt in den Hintergrund und Livekonzerte – unter vermehrtem Einsatz der Neuen Medien – treten in den Vordergrund. Doch wird deren Potenzial noch nicht gänzlich ausgeschöpft. Die meisten Lightshows sind entweder
durchgeplant, was wenig Spielraum für Variabilität und
Spontaneität zulässt, oder sie werden vom hiesigen
­Lichttechniker improvisiert, der nur bedingt auf die musi­
kalische Performance der Künstler reagieren kann. Bei
diesen Schwachpunkten möchte ich als Gestalter anknüpfen und eine Lösung anbieten, um das einmalige Erlebnis des Konzerts, durch eine direkte Umsetzung der
­Performance ins Visuelle, noch intensiver wahrnehmbar
zu machen.
Meine zwei grossen Leidenschaften sind die Gestaltung und die Musik. Da ich selber Musik mache und
viele Musiker im Freundeskreis habe, habe ich ein starkes
Interesse, mit meinem gestalterischen Wirken die Musik
zu bereichern. In meiner Bachelorthesis erarbeite
ich das Konzept für eine audiovisuelle Live Performance
mit der Basler Rockband « Sir Medes » . Mit einem reaktiven
und live beeinflussbaren System aus Software, Mikro­
kontrollern, sensorischem Input, Audio-Input und der Band
selbst soll die direkte Brücke zwischen musikalischen
und visuellen Momenten geschlagen werden.
Das Projekt umfasst die Live Performance eines ausge­
wählten Songs der Band, den ich visuell interpretiere
und mit interaktiv auf die musikalische Performance reagierenden Visuals in Form von räumlich inszenierten Licht­
projektionen begleite.
Cyrill Studer ( 13. 03. 1990 )
behance.net /cyrillstuder
studer.cyrill @ gmail.com
2012 – 2015
seit 2014
2012
2010 – 2011
2010 – 2011
2006 – 2009
1997 – 2006
Bachelor of Arts in Visueller Kommunikation ( Schwerpunkt Interaktion ), FHNW HGK, Basel
Game Master / Design Concept Consultant, Room Escape Basel
Graphic Designer, ANT- Informatik, Basel
Graphic Designer ( Internship ), The Regency Town House,
Brighton and Hove, UK
Gestalterischer Vorkurs, Schule für Gestaltung Basel
Gymnasiale Matur ( Profil Musik ), Gymnasium Münchenstein
Primar- und Sekundarschule ( Niveau P ), Arlesheim
Bachelor of Arts
in Visueller Kommunikation
Mit dem Hintergrund
seiner hand­werklichkünstler­
­ischen Tradition des Grafikdesigns, der Typografie, der
Illustration und der Foto­
grafie bearbeitet das Basler
Institut für Visuelle
­Kommunikation das komplex
gewordene Feld des Entwurfs von Bildern auf
den Ausbildungsstufen
Bachelor of Arts, Master of
Arts und dem dritten,
­forschungsorientierten
Zyklus.
Kontext
Das aktuelle Betätigungsfeld der Visuellen Kommunikation ist gezeichnet durch
die Digitalisierung, durch weltums­
pannende Kommunikationsnetzwerke und
die dadurch ausgelöste enorme Verdichtung bildlicher Information in Arbeitsund Alltagswelt. Es ist geprägt von einer
globalisierten Wirtschaft, deren Produkte immaterielle Werte angenommen
haben und deshalb nach neuen Formen der
Visualisierung verlangen. Ein weiteres
Aufgabenfeld ergibt sich aus der fortschreitenden Spezialisierung der Wissens­
bereiche, deren allgemein verständlicher
Zugang Grundlage ist für eine freie
Meinungsbildung. Die Vergrösserung der
sozialen Schere und die Einebnung von
kulturellen Unterschieden sind charak­
teristisch für die aktuelle Situation, in der
Produkte der Visuellen Kommunikation
hergestellt, verbreitet und gelesen werden.
Mit Bildern kommunizieren
Ob Plakat, Buch- und Zeitschriftenpubli­
kationen, Leitsysteme, Informationsgrafiken,
Videodokumentationen, Internetseiten,
Corporate-Design-Konzepten oder
Verpackungen: Die Verständigung mit gezielt eingesetzten visuellen Signalen
fordert gleichzeitig manuelles und technisches Geschick, künstlerische wie
Fachhochschule Nordwestschweiz
Hochschule für Gestaltung und Kunst
Institut Visuelle Kommunikation
Freilager-Platz 1
Postfach 4023 Basel
T + 41 61 228 41 11
info.vis_com.hgk @ fhnw.ch
analytische Fähigkeiten. Am Institut Visuelle Kommunikation üben Sie sich in der
bildhaften Aufbereitung und Vermittlung von Information. Übergeordnetes Ausbildungsziel des Bachelor-Studiums ist
die Entwurfskompetenz. Sie erwerben
Qualifikationen, die in einem vom Wettbewerb um Aufmerksamkeit gezeichneten
Umfeld immer wichtiger werden.
Studienaufbau Bachelor of Arts
in Visueller Kommunikation
Nach zwei Grundlagen-Semestern
können Sie zwischen den drei Vertiefungsrichtungen Medium, Bild und Typografie
wählen. In den vier Hauptsemestern
erschliessen Sie sich unabhängig vom jeweiligen Schwerpunkt die Felder
« Imagination », « Identität », « Information »
und «Intervention » – alles Kernbereiche
der Visuellen Kommunikation.
Medium
In der Vertiefungsrichtung « Medium »
befassen Sie sich mit digitalen Medien, vom
Video über Bildschirmoberflächen bis hin
zur interaktiven Rauminstallation. Obwohl
dieses Feld ein hohes Mass an tech­
nischem und medialem Know-how beinhaltet, steht auch hier die Auseinan­
dersetzung mit Bildbotschaften im Zentrum.
Neben herkömmlichen gestalterischen
Komponenten lernen Sie den Umgang mit
den Dimensionen Zeit und Interaktion.
Bild
Das Entwerfen und Analysieren von Bildbotschaften steht im Zentrum der V
­ ertiefungsrichtung « Bild ». Sie lassen sich auf
zeichnerische Prozesse der Formfindung
ein, nutzen digitale Hilfsmittel und Apparate
zur Herstellung von Bildern und üben
sich im analytischen Umgang mit bestehender bildlicher Information.
Typografie
Mit der Vertiefungsrichtung « Typografie »
entscheiden Sie sich dafür, die Formgebung und Organisation von alphabetischen
und ideografischen Zeichensystemen
genauer unter die Lupe zu nehmen : Welche
typografische Komposition, welches
Layout kann eine textbasierte Information
am besten schärfen ? An welche Tradi­
tionen knüpfen wir an, und wo sind innovative Schrifttypen gefragt ?
Perspektive Master of Arts
in Visueller Kommunikation und
Bildforschung
Das BA-Studium endet mit der Bachelor-­
Prüfung und der öffentlichen Ausstellung
der Abschlussarbeit. Der erolgreich
abgeschlossene BA Visuelle Kommuni­ka­tion schafft u. a. die Zugangsbedin­gungen
zum Master of Arts in Visueller Kommu­
nikation und Bildforschung.
Dieser Studiengang vertieft die auf BANiveau angeeigneten Erfahrungen
und erweitert sie um bildwissenschaftlich
verankerte, analytische Kompetenzen.
Der MA basiert auf einer Kooperation des
Instituts Visuelle Kommunikation mit
« eikones », dem Nationalen Forschungsschwerpunkt Bildkritik ( N FS Bildkritik )
an der Universität Basel. Im Zentrum steht
die Verbindung von praxisorientiertem
Entwerfen mit Aspekten der Bildtheorie und Bildforschung. Das Institut
führt damit die einflussreiche Tradition der « Basel School of Design » weiter
und aktualisiert diese unter aktuellen
wissenschaftlichen Gesichtspunkten.
Das Angebot ist international ausgerichtet
und eröffnet den Studierenden auf BAStufe eine breite Perspektive.
Eignungsabklärung
Mit allen zugelassenen Kandidatinnen
und Kandidaten wird eine Eignungsabklärung durchgeführt : Alle erforderlichen
Unterlagen, insbesondere die Resultate der
Eignungsabklärung und der eingereichten
Mappen und Werke, werden auf ihre
gestalterische bzw. künstlerische Qualität
und vorhandene Begabung und Grundkenntnisse hin evaluiert. Für die Bewertung
massgebend sind die Bestimmungen
der Studien- und Prüfungsordnung des
Instituts Visuelle Kommunikation. Die detaillierten Unterlagen bezüglich Inhalt
und Form der Eignungsabklärung werden
Ihnen nach der Anmeldung zugestellt.
Reservieren Sie sich bitte jetzt schon
die wichtigen Daten, die Sie auf unserer
Website finden : fhnw.ch/hgk /ivk
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Impressum
Herzlichen Dank an unsere Sponsoren
Mentorinnen und Mentoren
Jinsu Ahn
Leander Eisenmann
Prof. Marion Fink
Indre Grumbinaite
Dr. Invar-Torre Hollaus
Michael Hübner
Susanne Käser
Fabian Kempter
Dirk Koy
Angelo Lüdin
Dr. Shintaro Miyazaki
Reinhard Manz
Jiri Oplatek
Claire Reymond
Prof. Philipp Stamm
Annik Troxler
Ludwig Zeller
Buchbinderei Grollimund AG
Expertinnen und Experten
Thomas Bircher, Basel
Dr. Sarah Owens, Zürich
Prof. Frank Philippin, Darmstadt
Dorothea Weishaupt, Basel
Prof. Marion Fink
Dr. Invar-Torre Hollaus
Prof. Michael Renner ( Institutsleitung )
Konzept und Gestaltung
Jinsu Ahn
Lithografie
Claire Morin, WEISSWERT
Schrift
Neue Haas Unica Pro
Papier
Munken Polar, Papyrus Schweiz AG
Druck
Steudler Press AG, Basel
Bindung
Buchbinderei Grollimund AG, Reinach
Fachhochschule Nordwestschweiz
Hochschule für Gestaltung und Kunst
Institut Visuelle Kommunikation
Freilager-Platz 1
Postfach 4023 Basel
T + 41 61 228 41 11
F +41 61 228 42 89
info.vis_com.hgk @ fhnw.ch
fhnw.ch/hgk/ivk
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