Helene (Hella) Neuhaus, geb. Kahn (1914 – 1942) Hella wurde am 20.10.1914 in Hadamar geboren. Ihre Eltern waren Salomon und Rosa Kahn. Ihre Schwester Lore kam 1918 zur Welt. Die Familie Kahn bewohnte das Haus Neumarkt 17. Nachdem Salomon Kahn im Ersten Weltkrieg ums Leben gekommen war, heiratete die Mutter im Jahr 1923 den Sattlermeister Adolf Neuhaus. 1924 wurde Hellas Halbschwester Ilse Franziska geboren. Nach dem Besuch der Höheren Mädchenschule in Hadamar absolvierte sie ab Mai 1930 in der Limburger Firma „Hermann Rosenthal“ ein Volontariat. Auf den Bahnfahrten zwischen Hadamar und Limburg wurde sie oft belästigt. Von einem Verwandtenbesuch in den Niederlanden 1933 nach Hadamar zurückgekehrt, wurde sie durch die örtliche Polizeibehörde aufgefordert, Deutschland innerhalb einer Woche zu verlassen. Im April 1933 ging sie nach Amsterdam und wurde bis 1939 in einem Haushalt angestellt. 1939 heiratete sie Karl Neuhaus. Nachdem deutsche Truppen im Mai 1940 die Niederlande überfallen und besetzt hatten, verschlechterte sich ihre Lebenssituation. Ab Mai 1942 musste Hella Neuhaus, wie sie seit ihrer Hochzeit hieß, in der Öffentlichkeit den „Judenstern“ tragen. Als sie im Juli 1942 den Befehl zur Deportation erhielt, floh sie zusammen mit ihrem Mann nach Putten. Hier lebte das Ehepaar versteckt bis September 1942. Durch Verrat wurden Hella Neuhaus und ihr Mann von der Gestapo festgenommen und im Gefängnis von Amersfoort inhaftiert. Anschließend wurden sie in eine Strafbaracke des Durchgangslagers Westerbork gebracht, um kurze Zeit später von hier aus nach Auschwitz deportiert zu werden. Hella Neuhaus wurde in Auschwitz ermordet. Als Todesdatum gilt der 17.9.1942.
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