Instrument Strategy Map Ziel Das Ziel einer Strategy Map ist es, die Wirkzusammenhänge von verschiedenen, einer Balanced Scorecard zugrundeliegenden Key Performance Indicators (KPI) darzustellen. > unterstützt die Arbeit mit einer Balanced Scorecard Damit stellt die Strategy Map eine holistische Sicht auf ein Unternehmen dar und kann genutzt werden, um eine strategische Steuerung gemäß den Unternehmenszielen zu unterstützen. Nachteile > stark abhängig von der zugrundeliegenden Datenqualität > Komplexität und Aufwand zur Erhebung nimmt schnell zu. > Zusammenhänge und Auswirkungen können teilweise nicht exakt unterstellt werden. Nutzbar bei den Modulen Vorgehensweise I. Unternehmensführung 2. Ziele definieren IV. Produktivitätscontrolling 3. Kennzahlen entwickeln Zur Erstellung einer Strategy Map gibt es grundsätzlich zwei Ansätze. Diese sind der Top-down- und der Bottom-up-Ansatz. Aufwand Der initiale Aufwand zur Erstellung einer Strategy Map variiert je nach betrachteten Bereichen, der vorhandenen Datenbasis und der Komplexität des zu erstellenden Kennzahlensystems. Bei einer bestehenden Balanced Scorecard kann eine einfache Strategy Map unmittelbar abgeleitet werden. Für eine komplexere Strategy Map mit hierarchischen Beziehungen empfiehlt sich zunächst ein eintägiger Workshop, um die Informationsbedarfe und somit relevante Kennzahlen aus den Unternehmenszielen abzuleiten. Basierend darauf muss je nach Datenqualität deren Extraktion durchgeführt werden. Die Extraktion sollte zu einer Routineaufgabe für den gewählten Berichtszeitraum werden. Vergleich Vorteile > übersichtliche Darstellung der Wirkzusammenhänge eines Unternehmens > vereinfachte Darstellung der Auswirkungen von Handlungen > einfache Erstellung in Managementworkshop Instrument: Strategy Map Top-down-Ansatz Beim Top-down-Ansatz wird zunächst von den monetären Unternehmenszielen und ihren zugehörigen Kennzahlen ausgegangen. Anschließend werden KPIs ermittelt, die diese monetären Zielgrößen beeinflussen. Es wird also die Kundenperspektive nach Kundenzielen analysiert, die die monetären Zielgrößen beeinflussen. Anschließend werden KPIs der Prozessperspektive definiert, die die Kundenziele beeinflussen und abschließend auf Mitarbeiter bezogene Ziele, welche die Prozessperspektive beeinflussen. Bottom-up-Ansatz Im Gegensatz dazu wird beim Bottom-up-Ansatz nicht von der Finanzperspektive ausgegangen. Dieser Ansatz ist stark an der Ist-Situation des Unternehmens ausgerichtet. Folglich wird auch nicht mit der Analyse der Mitarbeiter- oder auch Potenzialperspektive begonnen, sondern mit der Prozessperspektive. Ausgehend von der vorhandenen Datenbasis und dem daraus resultierenden Informationsangebot werden KPIs identifiziert, die auf die darüber liegende Kundenperspektive wirken. Anschließend erfolgt die Ableitung von KPIs aus der Prozess- auf die Mitar- PROMIDIS 11/2015 1/2 beiterperspektive. Innerhalb der Kundenperspektive werden zum einen KPIs abgebildet, die direkt durch die Prozessdimension adressiert werden und zum anderen solche, die basierend auf der vorhandenen Datenbasis einen Einfluss auf die Finanzperspektive haben, aber bisher noch nicht berücksichtigt worden sind. reich, da von diesen alle weiteren Informationsbedarfe und Wirkungsketten abgeleitet werden. Im Gegensatz dazu kann durch den Bottom-up-Ansatz eher die Ist-Situation abgebildet werden. Hierdurch kann unter gegebenen Mitteln analysiert werden, welche Wirkungen durch einzelne Maßnahmen erzielt werden können. Der Top-down-Ansatz ist insbesondere bei der Operationalisierung monetärer Unternehmensziele hilf- Das Schema einer Strategy Map mit den unterschiedlichen Ebenen stellt Abbildung 1 dar. Finanzperspektive Kundenperspektive Prozessperspektive Mitarbeiterperspektive Abb. 1: Schematische Darstellung einer Strategy Map Weiterführende Informationen > Gaiser, B.; Wunder, T. (2004): "Strategy maps und Strategieprozess." Controlling 16.8 9. > Hügens, T. (2008): Balanced Scorecard und Ursache-Wirkungsbeziehungen: Kausale Modellierung und Simulation mithilfe von Methoden des Qualitative Reasoning, Wiesbaden: Gabler > Horváth & Partner (2001): Balanced Scorecard umsetzen, 2. Auflage, Stuttgart Instrument: Strategy Map > Kaplan, Ro. S.; Norton, D. P. (2004): Strategy Maps, Der Weg von immateriellen Werten zum materiellen Erfolg, Stuttgart: Schäffer-Poeschel Impressum Autor: Andreas Zolnowski; Universität Hamburg Redaktion: Alexander Sonntag, Beate Schlink; RKW Kompetenzzentrum November 2015 Diese Publikation wurde im Rahmen des Projektes „Produktivitätsmanagement für industrielle Dienstleistungen stärken“ (PROMIDIS) erstellt. PROMIDIS 11/2015 2/2
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