02_Betriebsbeschreibung - Regierung von Mittelfranken

PLANFESTSTELLUNG nach AEG §18
für die Erweiterung des Güterverkehrszentrums Hof am ehemaligen Güterbahnhof
Anlage 2 - Betriebsbeschreibung
1. Rahmenbedingungen
Das geplante Betriebsflächenlayout im Ausbauzustand gem. den Anlagen 7 und 8 soll zukünftig
erweiterte Kapazitäten für den Kombinierten Verkehr Schiene – Straße schaffen, da das bestehende
Terminal voll ausgelastet ist. Im Zuge der Neugestaltung des Layouts soll ein verbesserter
Umschlagbetrieb ermöglicht werden.
Für den Umschlag zwischen Bahn, Abstellfläche und Lkw werden nach vorliegender Planung in der
Zeit von 6 – 22 h die folgenden technischen Gerätschaften eingesetzt:
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2 Portalkräne mit einer Spannweite von ca. 44 m parallel zu den Gleisanlagen für den Umschlag
zwischen den Gleisen 222 / 228 / 229, den Zwischenabstellflächen und den LKW. Ein Portalkran
benötigt für einen Umschlagvorgang ca. 3 Minuten und die effektive Einsatzzeit beträgt 95% der
Arbeitszeit.
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2 Reachstacker (Containerstapler) für den Umschlag zwischen LKW und Abstellflächen. Bei
Ausfall der Krananlagen können die Reachstacker im Notfallbetrieb als Backup-Geräte auf die
Gleise 228 und 229 zugreifen. Ein Reachstacker benötigt für einen Umschlagvorgang ca. 6
Minuten und die effektive Einsatzzeit beträgt 90% der Arbeitszeit.
Im tageszeitlichen Betrieb wird von einer Gerätearbeitszeit von 14 Stunden ausgegangen.
In der Nachtzeit (22 – 6 Uhr) wird der Umschlagbetrieb zwischen Bahn und Abstellflächen auf einen
Portalkran reduziert. In diesem Zeitraum wird der Containerumschlag ausschließlich im westlichen
Arbeitsbereich der Gleise 228 und 229 durchgeführt. Durch diese Maßnahmen können die
Umschlagvorgänge hinsichtlich Geräuschimmissionen optimiert werden können.
Das Terminal ist wie folgt an die öffentlichen Straßen- und Schienenwege angebunden:
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Die Einfahrt der LKW erfolgt von der Bundesstraße 15 über die Wunsiedler Straße und die neu zu
errichtende Zufahrtsstraße des GVZ. Über eine Linksabbiegerspur, die dem Terminal zur
Verfügung steht, fahren Lkw durch das östliche Tor in den Terminalbereich ein und werden dann
abgewickelt.
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Anlage 2 - Betriebsbeschreibung
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Die Ausfahrt der Lkw erfolgt über das westliche Tor auf die Wunsiedler Straße und die
Bundesstraße 15 auf die übergeordneten Straßen.
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Die Ein- und Ausfahrt von Zügen erfolgt über das öffentliche Gleisnetz der Deutschen Bahn aus
östlicher Richtung in die Gleise 222 (aktueller Bestand) und 228, 229 (werden neu errichtet). Die
Gleise haben eine kranbare Länge von jeweils mind. 400 m.
Die komplette Fläche unter Kran wird in Stahlbetonbauplatten hergestellt, was den Umschlag und die
transportbedingte Abstellung von Gefahrgutcontainern ermöglicht.
Die vorliegende Planung geht von einer Stapelung von 3 Containern hoch aus. Daraus ergeben sich
die folgenden Abstellkapazitäten für Container:
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Ca. 1.300 TEU unter Kran
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720 TEU auf den Flächen außerhalb des Kranreichweite (Außenflächen)
Nach Inbetriebnahme des ausgebauten Terminals wird ein 24-Stunden-Betrieb an 365 Tagen p.a.
vorausgesetzt. Das bedeutet, dass für die Abwicklung von Zügen ein Drei-Schicht-Betrieb installiert
wird. In einer Regelschicht in der Tageszeit werden mindestens sechs gewerbliche Mitarbeiter für die
Umschlagprozesse und zwei Mitarbeiter für alle Gate-in und Gate-out-Prozesse (Qualitätsprüfung der
angelieferten Einheiten) eingesetzt. Nachts ist es geplant, zwei Mitarbeiter für den Umschlag
einzusetzen.
2. Beschreibung des Betriebsablaufs und Verkehrsflüsse:
Zugbearbeitung:
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Eingehende Züge werden direkt über die Infrastruktur der DB Netz in die Gleise 222, 228 und 229
zugestellt. Üblicherweise sind eingehende Züge max. 630 m lang und werden im Terminal geteilt.
Züge in der Tagesabwicklung werden je nach Slotvergabe entsprechend auf 2 Gleise verteilt. Züge
für die Nachtabwicklung werden in 2 gleichen Teilen in den westlichen Bereich der Gleise 228
und 229 rangiert.
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Anlage 2 - Betriebsbeschreibung
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In der geplanten Anlage können bis zu 4 Ganzzüge pro Tag abgewickelt werden, davon ein Zug in
der Nachtzeit sowie die Ein- oder Ausfahrt eines Zuges. Im derzeit geplanten Betriebsprogramm
wird nicht davon ausgegangen, dass eine Abwicklung von Zügen in jeder Nacht bzw. jeden
Sonntag vollumfänglich notwendig ist.
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Während der Rangierbewegungen der Züge findet über den betroffenen Gleisen aus
Sicherheitsgründen kein Umschlagbetrieb statt.
LKW-Bearbeitung:
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Eine Lkw-Abwicklung findet im Wesentlichen werktags im Zeitraum von 6:00 bis 22:00 Uhr statt.
Darüber hinaus kann es zukünftig vor allem im Zeitraum 5:00 bis 6:00 Uhr bzw. 22:00 bis 23:00
Uhr sein, dass je nach Kundenanforderung Lkw abgewickelt werden müssen.
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Lkw fahren über das östliche Eingangstor in den Terminalbereich ein und werden einem Platz in
der Abstellspur unter Kran zugewiesen.
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Tagsüber werden Lkw von Portalkränen und Reachstacker abgefertigt, während in der Nachtzeit
die Abfertigung nur per Kran erfolgen wird.
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Bei Vollauslastung der Anlage ist mit durchschnittlich 290 Lkw-Einfahrten pro Tag im
Wesentlichen in der Zeit von 6:00 bis 22:00h zu rechnen. Ausgehend von 16 Betriebsstunden, in
denen Lkw abgefertigt werden, bedeutet dies ca. 18 Lkw pro Stunde. Somit ist in Stoßzeiten
(200%) mit 36 Lkw pro Stunde zu rechnen. Bei einer Verweildauer von 10 Min. im
Umschlagbereich werden rein rechnerisch 6 Abstellplätze unter Kranbenötigt. Durch die
Ausbaumaßnahme werden 15 Stellplätze unter Kran geschaffen. Es kann nicht ausgeschlossen
werden, dass in den angrenzenden Nachtstunden Lkw-Verkehre notwendig sind. Hier wird von 5
Lkw-Einfahrten innerhalb einer Nachtstunde ausgegangen.
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Im Eingangsprozess wird von einer durchschnittlichen Verweildauer der Lkw von 3 Minuten
ausgegangen, in der Verwaltungstätigkeiten durchgeführt werden. Die Planung sieht vor dem
Verwaltungsgebäude 2 Vorstauplätze für Lkw vor.
Zwischenabstellung von Gefahrgut-Containern
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Gefahrgutcontainer werden werktags maximal 24 Stunden und am Wochenende maximal 48
Stunden transportbedingt auf der Umschlagfläche unter Kran abgestellt.
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Anlage 2 - Betriebsbeschreibung
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Über das Transportsystem wird durch den Terminalbetrieb eine Container-Bestandsliste geführt,
welche die Stellplätze der Container mit Gefahrgut nach Gefahrenklassen ausweist. Diese Liste
wird täglich aktualisiert.
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Container mit Gefahrgut für die transportbedingte Zwischenabstellung sind so abzustellen, dass
die Gefahrgut-Bezettelung stets sichtbar bleibt und die Container bei Gefahr geöffnet werden
können.
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Im Falle einer Havarie eines Gefahrgutcontainers wird dieser in eine Leckagewanne verbracht.
Reparaturarbeiten an Containern
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Für die Reparaturarbeiten an Containern und Umschlaggeräten wird eine Leichtbauhalle
errichtet. Dadurch können alle möglichen lärmintensiven Arbeiten in geschlossenen Räumen
durchgeführt werden.
3. Darstellung der Prozesse
Auf dem Terminalgelände finden hauptsächlich folgende Prozesse statt.
Container abgeben - LKW trifft mit Container am Terminal ein und gibt diesen dort ab (meist
Leercontainer, da volle Container weiterverladen werden)
Container aufnehmen – LKW trifft ohne Container am Terminal ein und bekommt einen Container
aufgesetzt.
Anlieferung Leercontainer, Aufnahme voller Container – LKW trifft mit leerem Container am
Terminal ein und gibt diesen dort ab. Daraufhin bekommt er einen vollen Container zum weiteren
Transport aufgesetzt.
Containerabholung und Anlieferung – LKW trifft leer am Terminal ein und bekommt den
entsprechenden Container aufgesetzt. Nach der Beladung bzw. Entladung beim Kunden wird der
Container wieder am Terminal angeliefert.
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Anlage 2 - Betriebsbeschreibung
Container abgeben für Zug – LKW trifft mit vollem bzw. leerem Container am Terminal ein und gibt
diesen ab. Weitergehend wird der Container entweder direkt auf den Zug verladen oder bis zur
Verladung auf dem Terminal zwischenabgestellt.
Container aufnehmen, die vom Zug angeliefert wurden – Der Zug trifft am Terminal ein und wird
entladen. Der Container wird dem LKW zum weiteren Transport entweder direkt aufgesetzt oder auf
dem Terminal zwischenabgestellt.
Rundlauf – Der Zug trifft am Terminal ein und wird entladen. Der Container wird dem LKW zum
weiteren Transport zur Be- bzw. Entladestelle aufgesetzt. Fahrer trifft wieder mit Container am
Terminal ein, dieser wird abgesetzt und auf den Zug zum Transport in den Seehafen verladen.
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