32. Jahrgang | 2. Quartal 2015 Ausgabe 125/2015 dabei Das Magazin der DMSG Hessen „Der Gesellschaft etwas zurückgeben“ Interview mit Alexandra Burchard von Kalnein DMSG Hessen riss Löcher in den Alltag: Welt-MS-Tag: Filmpremiere, Patientenforen, Infostände Inhaltsverzeichnis Liebe Leserinnen und Leser, DMSG aktuell Rat & Tat die „MS reißt Löcher in den Alltag“ – unter diesem Motto stand der Welt-MS-Tag 2015. Auch die DMSG Hessen, örtliche MS-Gruppen und die Darmstädter Beratungsstelle haben den Aktionstag genutzt, um zu veranschaulichen, wie diese heimtückische Erkrankung einem ständig Löcher in den Alltag reißt, alles Bisherige plötzlich auf den Kopf stellt, Lebenspläne über den Haufen wirft, und wie bis dato simple Abläufe im Alltag sich als eine kaum zu bewältigende Herausforderung darstellen. Wir danken allen, die dazu beitragen haben, damit der Welt-MSTag ein erfolgreicher Tag der Aufklärung über Multiple Sklerose wurde. Besonders eindrucksvoll war die Filmpremiere. Den jungen Filmemachern ist es hervorragend gelungen, zu zeigen, welches Loch die Diagnose MS in den Alltag eines jungen Menschen reißen kann. Hilfe im Alltag – Neue Lebensqualität dank Außenlift Seite 17 MS & Beruf – Projekt Job-Coaching erfolgreich gestartet Seite 18 Recht – Steuerliche Absetzbarkeit von Treppenliftern Seite 19 MS-Betroffene im Alltag zu unterstützen, zu begleiten und zu beraten – das ist unsere Kernaufgabe. Das motiviert vor allem unsere designierte neue Vorsitzende Alexandra Burchard von Kalnein, wie sie im Interview mit der „dabei“-Redaktion berichtet. Aktuell – Promis im Dienst der guten Sache: 8. Spargelschälen am Kaufhof Seite 3 Welt-MS-Tag – Großer Auflauf bei Filmpremiere im Deutschen Filmmuseum Seiten 4 – 5 Welt-MS-Tag – Patientenforen und Informationsstände Seiten 6 – 7 Titel – Alexandra Burchard von Kalnein – die designierte Vorsitzende der DMSG Hessen im Gespräch Seiten 10 – 11 Aktuell – Mitmachen im Landesbeirat MS-Erkrankter erwünscht Seite 15 Im Dialog Vor Ort – MS-Gruppe Schlüchtern: Feuermelder sind Lebensretter Seite 20 Vor Ort – MS-Gruppe Rhön: Werner Bott war wieder auf Spendentour Seite 20 Vor Ort – MS-Gruppe Werra Meißner: Patientenverfügung und Abschied von Krankenschwester Christiane Eifler Seite 21 Beispielhaft Unternehmensberatung Capco – Schokoei gegen Spende Seite 22 Förderkreis – Benefizkonzerte unterhielten vorzüglich Seite 22 2 Viel Spaß bei der Lektüre wünscht Ihnen Markus Schubert Geschäftsführer DMSG Hessen IMPRESSUM »dabei« Herausgeber: DMSG - LV Hessen e.V., Postfach 60 04 47, 60334 Frankfurt am Main Telefon (069) 40 58 98 0, Telefax (069) 40 58 98 40 E-Mail: [email protected] Redaktion: Markus Schubert (V.i.S.d.P.), Monika Dettke, Doris Althofen, Kerstin Springob, Inke Reinhardt, Sonja Thelen (the) Titelbild: Konrad Licht Für Beiträge, die mit dem Namen des Verfassers gekennzeichnet sind, trägt dieser allein die Verantwortung. Verlag: Gerhards GmbH & Co. Verlags- u. Vertriebsgesellschaft KG Modaustr. 22, 64686 Lautertal Telefon (06 254) 95 13 70, Telefax (06 254) 95 13 34 Popularität für die gute Sache eingesetzt 8. Spargelschälen zugunsten MS-Kranker an der Galeria Kaufhof in Frankfurt 700 Kilo Spargel haben Prominente, Hotelmanager und Küchenchefs für die gute Sache geschält. Zum achten Mal hatte Galeria Kaufhof die Benefizaktion zugunsten MS-Kranker vor ihrem Kaufhaus an der Frankfurter Hauptwache gestemmt und pro Kilo verkauftem und geschältem Spargel zwei Euro gespendet. Ob Kult-Fußballtrainer Dragoslav Stepanovic, die Chefin der Apfelwein-Kelterei Höhl, Johanna Höhl, Travestie-Künstler Bäppi LaBelle, die frühere Lottofee Karin Tietze-Ludwig oder Krimiautorin Nele Neuhaus: Sie gaben gerne etwas von ihrer Zeit ab, um Menschen zu helfen, denen es nicht so gut geht. Das betonten sie unisono im Gespräch mit Schauspieler Patrick Dewayne, der erstmalig die Benefizaktion moderierte: „Mir geht es gut. Ich bin glücklich verheiratet, habe drei gesunde Kinder. Da ist es für mich eine klare Sache, meine Talente und meine Bekanntheit einzusetzen, um so mehr Aufmerksamkeit für die gute Sache und in dem Fall für die DMSG Hessen zu erreichen.“ Auch für Schauspieler Daniel Buder „ist es selbstverständlich, etwas Zeit zu spenden und die ei- Gut gelaunte Spargelschäler (v.l.): Johanna Höhl, Dragoslav Stepanovic, Renate von Metzler (Ehrenvors. DMSG Hessen), Ingrid Pajunk, Siegbert Gebhard (Filialleiter Galeria Kaufhof Zeil), Schauspieler Daniel Buder und Patrick Dewayne. Kronberger unter sich: Franz Zimmermann (li.) vom Schlosshotel Kronberg und Schauspieler Daniel Buder. Moderator Patrick Dewayne interviewt Regisseur Wolfgang Kaus. Bilder: Thelen Krimiautorin Nele Neuhaus und Karin TietzeLudwig spendeten freie Zeit. Bild: Bleschke DMSG Aktuell Aktuelles gene Popularität zu nutzen, um kranken Menschen zu helfen“. Wichtig war es dem gebürtigen Kronberger zudem, eine regionale Organisation in seiner Heimat zu unterstützen. Erneut nahm Regisseur Wolfgang Kaus teil und häutete gekonnt das Gemüse: „Ich bringe auch immer mein eigenes eigenes Schälmesser mit.“ Mit großem Eifer schälten die Prominenten stundenlang. Aber trotz der Arbeit blieb ihnen Zeit für manchen Plausch, ein kurzes Gespräch oder Selfie mit einem Fan. „Ohne Galeria Kaufhof wäre die Wohltätigkeitsaktion nicht zu stemmen“, bedankte sich Organisatorin Ingrid Pajunk bei Geschäftsführer Frank Bertsch und Filialleiter Siegbert Gebhard. Beeindruckt vom Engagement zeigte sich ebenso Alexandra Burchard von Kalnein, designierte Vorsitzende der DMSG Hessen: „Mein besonderer Dank geht an all die Helfer, die erst durch ihren uneigennützigen und beispielhaften Einsatz diese Benefizaktion möglich gemacht haben. Sie haben etwas von ihrer wenigen freien Zeit gespendet, um damit MS-kranken Menschen zu helfen. Dafür gebührt ihnen höchste Anerkennung.“ Sonja Thelen Das Magazin des Landesverbandes »dabei« erscheint viermal jährlich. Der Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag enthalten. Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 10. Juli 2015 3 DMSG Aktuell Welt-MS-Tag 2015 „Emilophélie“ bewegt Filmpremiere am Welt-MS-Tag im Filmmuseum Der Spielfilm „Emilophélie“ über einen MS-betroffenen jungen Mann feierte am WeltMS-Tag vor einem begeisterten Publikum im Deutschen Filmmuseum Premiere. Diese war die zentrale Veranstaltung der DMSG Hessen anlässlich des weltweiten Aktionstages. Als sie die Diagnose Multiple Sklerose erhielt, steckte Stephanie Held mitten in den Abiturprüfungen. Ein Schock, den sie zunächst gar nicht wirklich verarbeiten konnte. Erst als sie vor fünf Jahren schwanger wurde, begann die heute 30-Jährige offensiver über ihre Erkrankung zu sprechen. Freimütig erzählte die Frankfurterin während der Podiumsdiskussion zum Auftakt der Veranstaltung hr-Moderator Mathias Münch über ihr Leben mit MS. vergangenen 18 Monate realisiert hat – mit Unterstützung der DMSG Hessen. Mit lang anhaltendem Applaus feierten die gut 100 Gäste im Kinosaal des Deutschen Filmmuseums die Premiere des 50-minütigen Spielfilms. Unter den Gästen – auch beim anschließenden Empfang – waren etwa Staatsminister a.D. Karl Starzacher, Bettina Bürkle von der ErichKroke-Stiftung, Gina Lülves von der Alten- und Weihnachtshilfe der Frankfurter Rundschau, Susie von Verschuer-Bär (Vorstand DMSG Hessen) und Renate von Metzler (Ehrenvors. DMSG Hessen). Wie schwer es ist, mit einer solchen Diagnose umzugehen, veranschaulicht auf eindrucksvolle Weise auch der Film „Emilophélie“, den das junge Frankfurter Filmteam – hervorgegangen aus einer Theatergruppe an der Universität – während der Einfühlsam, behutsam und sehr authentisch hat das junge Team um Regisseurin Miriam Dold (24) das Thema umgesetzt. Das beeindruckte auch Melanie Krause aus Obertshausen. Sie war mit ihrem Mann Maciej und Tochter Emily Eden (10) zur Premiere gekommen. Als ihr Mann, ein passionierter Marathon-Läufer, vor zwei Jahren die Diagnose erhielt, habe diese das Leben aller auf den Kopf gestellt. Trotz aller Widrigkeiten lautet das Familien-Motto: „Haupt- Stephanie Held (Mitte) im Gespräch mit Mathias Münch und Regisseurin Miriam Dold. Familie Krause war begeistert von „Emilophélie“. 4 DMSG Aktuell sache, wir halten zusammen“. Nachvollziehbar war für Melanie Krause die Verzweiflung des im Film MSbetroffenen Emil (gespielt von Marcus Schill): Wie sage ich es meiner Freundin Ophélie (Simone Beege)? Meinen Freunden? Was wird aus meiner Zukunft, meinen Wünschen? Soll ich mich gleich umbringen? „Wir wollten einen Film über eine Erkrankung drehen, die nicht so im Fokus steht. Das Problem bei der Wahrnehmung von MS ist, dass sie einfach nicht so sichtbar ist wie andere Krankheiten“, sagte Regisseurin Dold während der Podiumsdiskussion. Das berichtete auch Monika Dettke, Leiterin Soziale Dienste, aus dem Alltag der Sozialarbeiterinnen in den Beratungsstellen: Viele Betroffene schildern, dass sie mit ihrer Erkrankung wegen äußerlich nicht anzusehenden Symptomen wie die Fatigue oder Konzentrationsschwierigkeiten von ihrem Umfeld nicht ernst genommen würden. Zudem stehen die Mitarbeiterinnen bei Fragen „Wie und wann informiere ich mein Umfeld, meinen Arbeit- Im Gespräch: Alexandra Burchard von Kalnein, Mathias Münch und Monika Dettke (re). begeisterte die Gäste der DMSG Hessen Prof. Erwin Stark, Ehrenvorsitzende Renate von Metzler und Alexandra Burchard von Kalnein. Unter den Gästen war auch Staatsminister a.D. Karl Starzacher. Bildquelle: Sophie Schüler geber?“, „Wo erhalte ich Zuschüsse für barrierefreie Umbauten?“, „Was tue ich, wenn ich pflegebedürftig werde?“ Ratsuchenden bei Seite, so Dettke. Auch bietet die DMSG Hessen umfassende Therapieund Reha-Angebote und hat in den 35 Jahren ihres Bestehens ein umfassendes Netz an Selbsthilfegruppen aufgebaut. Doch all das will finanziert sein. Als gemeinnützige Orga- nisation ist die DMSG Hessen auf Spenden angewiesen. „Doch der Kampf draußen um die Spendengelder ist härter geworden. Hier müssen wir uns als erfahrene und erfolgreiche Selbsthilfeorganisation deutlich positionieren“, betonte die designierte Vorsitzende, Alexandra Burchard von Kalnein. Prof. Erwin Stark hob hervor: Je früher die MS medikamentös behandelt wird, desto eher sei es Wir haben uns „warmgeredet“ Kaum war der Infostand am Ludwigsplatz in der Darmstädter Innenstadt um 10 Uhr aufgebaut, da kamen schon die ersten Interessenten, um gezielt Informationen zum Krankheitsbild der Multiple Sklerose zu erhalten. Dank der ausführlichen Medienberichterstattung im Welt-MS-Tag 2015 Standen Mathias Münch (2.v.r.) Rede und Antwort (v.l.): Monika Dettke, Erwin Stark (Vors. Ärztl. Beirat DMSG Hessen), Miriam Dold, Stephanie Held und Alexandra Burchard von Kalnein. möglich, Schübe zu verzögern und eventuell Verlaufsformen abzumildern. Möglich wurde diese Filmpremiere dank der Unterstützung durch das Deutsche Filmmuseum und das Film-Café im Filmmuseum Sonja Thelen für das Catering. MS-Gruppen, die Interesse haben, sich den Film auszuleihen, melden sich bitte bei Sonja Thelen, [email protected], Tel. 069-405898-22 Infostand am Welt-MS-Tag in Darmstädter Innenstadt Vorfeld hatten wir kaum eine Verschnaufpause. „Ich habe einen Arbeitskollegen. Dem nehme ich gerne einmal das Programm der Beratungsstelle mit“, sagte eine junge Frau. „Das ist ja unglaublich, was Ihr alles auf die Beine stellt“, meinte eine Mutter, die mit ihrer Tochter gekommen war und noch eine Anmeldung für das Patientenforum ausfüllte. Annette vom Darmstädter Stammtisch ermunterte in ausführlichen Gesprächen, zu den nächsten Treffen im Böllenfalltor-Restaurant vorbeizukommen. Klaus Vock von der Radfahrlust-Gruppe hatte sein Liegebike mit dabei und wurde mit Fragen gelöchert. Vertreter des Darmstädter Freundeskreises und Dr. Günter Hedtmann vom Klinikum Darmstadt waren ebenfalls begehrte Gesprächspartner. Die fünf Stunden vergingen wie im Flug! Viele neue Kontakte sind entstanden. Und die eine oder andere Wissenslücke konnte sicher erfolgreich gefüllt werden. Im nächsten Jahr sind wir wieder dabei. Hoffentlich bei angenehmeren Inke Reinhardt Temperaturen!! Günter Hedtmann, Helmut Glassl und Klaus Vock standen am Welt-MS-Tag auf dem Ludwigsplatz Rede und Antwort. Bild: Reinhardt 5 DMSG Aktuell DMSG Aktuell Welt-MS-Tag 2015 „Versuchen Sie, ein mün diger Patient zu sein“ Patientenforen und Infostände am Welt-MS-Tag mit positiver Resonanz Unter dem Motto „MS reißt Löcher in den Alltag“ gingen in Hessen neben der Filmpremiere in Frankfurt diverse Aktionen am Welt-MS-Tag 2015 über die Bühne. In Fulda hatten die örtlichen MS-Gruppen mit Landkreis und Klinikum Fulda zu einer Vortragsreihe eingeladen und in Kassel die Beratungsstelle zu einem Offenen Treff. Die „MS-Gruppe Hanau und Umgebung“ war in Hanau, in Erlensee der MSStammtisch mit Infoständen vertreten. Uwe Thöt von der MS-Gruppe Albatros hielt auf einer Betriebsversammlung seines Arbeitgebers Rodenstock einen Vortrag über die gelungene Integration MSbetroffener Mitarbeiter. Zudem standen zwei Patientenforen der DMSG Hessen in Limburg und in Wixhausen auf dem Programm, die beide auf ein positives Echo stießen. Gut 50 Zuhörer hatten in Limburg den Weg in die Stadthalle gefunden. Für Monika Dettke, Leiterin Soziale Dienste und Organisatorin des Patientenforums, war das eine gute Resonanz in einer Gegend, in der der Landesverband bisher wenig präsent ist. Lebendig und interessant waren die Vorträge der fachlich versierten Referenten PD Dr. Martin Berghoff (Klinik für Neurologie an der Justus- Liebig- Universität Gießen), Rechtsanwältin Marianne Moldenhauer und Herbert König (Neuropsychologe im Zentrum für klinische Neuropsychologie Würzburg), die gut auf die Anliegen der Zuhörer eingingen. Auch am Infostand, den Mitarbeiterin Nadine Richter betreute, gab es einen regen Austausch. In seinem Vortrag über „Aktuelle medikamentöse Therapien der MS“ verwies Martin Berghoff auf die neuen innovativen MS-Therapiemöglichkeiten. Die Anforderungen an diese seien weniger Schübe, das Aufhalten einer Behinderung, we- Inklusion ist ein Menschenrecht niger Entzündungen, einfache Anwendung und gute Verträglichkeit. Gewissenhaft erläuterte er mögliche Nebenwirkungen der Immuntherapien und verschwieg nicht die Fälle von „progressiver multifokaler Leukencephalopathie“ (PML). Wichtig sei bei der Therapieentscheidung, Risiko und Nutzen abzuwägen. Zudem rät Berghoff zu „Sport als MS-Medikament!“. Beim Thema „Arbeits- und sozialrechtliche Fragen bei MS“ empfahl Marianne Moldenhauer, die selbst von MS betroffen ist: „Fragen Sie nach, legen Sie sich Ihre eigene Krankenakte an, holen Sie sich – wenn nötig – Unterstützung, Marburger MS-Gruppe informierte am Aktionstag Passend zum Motto des WeltMS-Tages „MS reißt Löcher in den Alltag“ hatte die MSSelbsthilfegruppe Marburg ihre Infoaktion gestaltet. Denn die Kräfte werden weniger, um die Ansprüche im Beruf oder in der Familie zu erfüllen. Die Passend zum Motto des Welt-MS-Tages hatte die Marburger MS-Gruppe ihre Infoaktion gestaltet. Bild: Gökeler 6 Erschöpfung macht Vorhaben unmöglich, Schmerzen setzen enge Grenzen. Spastiken und Lähmungen engen den Bewegungsradius ein. Kognitive Defizite verringern Planung und Kommunikation. MS hat eben 1000 Gesichter. Aufgabe ist es, die Löcher nicht zu schwarzen Löchern werden zu lassen, die den MSler als Mensch bedrohen. Dazu braucht es mehr als die Medizin, sondern vor allem eine Erwerbsunfähigkeitsrente, die über den momentan durchschnittlichen 613 Euro liegt, sowie bezahlbaren barrierefreien Wohnraum eingebettet in eine passende Infrastruktur und bezahlbare barrierefreie Mobilität. Dazu muss die Teilhabeleistung ohne Bedürftigkeitsprüfung gewährt werden. Notwendig sind Kranken- und Pflegekassen, die die Bedürfnisse der ChronischKranken in den Mittelpunkt stellen. „Inklusion ist ein Menschenrecht“, so Gruppenleiter Bernd Gökeler: „Aber sie muss gelebt, bezahlt etc. werden. Nur reden hilft wenig gegen die schwarzen Löcher im alltäglichen Leben mit MS.“ Bernd Gökeler Ein positives Fazit zogen die Experten des Patientenforums in Limburg (v.l.): Martin Berghoff, Monika Dettke, Marianne Moldenhauer und Herbert König. Bild: Richter Physiotherapeutin Katharina Rogalla ermunterte zum Mitmachen. Bilder. Wesp auch in den Beratungsstellen der DMSG, versuchen Sie, ein mündiger Patient zu sein.“ Bei seinem Referat „Neuropsychologische Aspekte der MS“ führte Herbert König aus, dass kognitive Störungen bei etwa der Hälfte der MS-Betroffenen messbar seien – unabhängig von körperlichen Behinderungen, dem Verlaufstyp und der Dauer der Erkrankung. König hatte auch zwei gute Nachrichten dabei: Die kognitiven Dysfunktionen sind behandelbar! Und seit ein paar Jahren werden ambulante neuropsychologische Behandlungen von den Krankenkassen übernommen! Beim Patientenforum in Wixhausen konnten sich die gut 90 Gäste nach dem Referat von Dr. Günter Hedtmann (Klinik für Neurologie und Neurogeriatrie Darmstadt) über „Aktuelle Medikation bei MS“ nicht ausruhen. Die Physiotherapeutin Katharina Rogalla hatte für ihren Themenkomplex „Bewegung und Selbstregulierung“ Informativ und verständlich waren die Vorträge in Wixhausen. Welt-MS-Tag 2015 kleinere Übungen vorbereitet, bei denen fast alle dank ihrer mitreißenden Art mitmachten. Zunächst begann die Physiotherapeutin mit einer Entspannung, gefolgt von Übungen vom Fuß bis hoch zum Kopf, um in Bewegung zu kommen. Wichtig sei für einen MSBetroffenen, auf die gegenseitige Beeinflussung zu achten. So wirkt die Psyche auf die körperliche Verfassung und umgekehrt: Die körperliche Verfassung beeinflusst durch Übungen die psychische. Diese Aspekte bildeten die perfekte Überleitung zum Vortrag „Neuropsychologische Aspekte der MS“ von Psychologin Verena Stadter (Zentrum für Klinische Neuropsychologie Würzburg). Auch für das Patientenforum in Wixhausen zog Organisatorin Petra Tamleh (Beratungsstelle Darmstadt) ein gelungenes Fazit: „Wir bekamen sehr positive Rückmeldungen: sowohl über die Inhalte, die Referenten als auch über die Räumlichkeit.“ Monika Dettke/Sonja Thelen Am Infostand, den Renate Wesp betreute, lagen viele Broschüren aus. 7 DMSG Aktuell DMSG Aktuell Aktuelles Mitreißendes Be nefizkonzert Stardirigent Sir Gardiner begeisterte das Publikum Vor ausverkauftem Haus gab der britische Stardirigent Sir John Eliot Gardiner ein mitreißendes Benefizkonzert zugunsten MS-Kranker in der Alten Oper Frankfurt. Das Publikum war begeistert und dankte Dirigent Sir John Eliot Gardiner mit lang anhaltendem Applaus und Standing Ovations für das fulminante Konzert. Die Aufführung des Orgelklang-Spezialisten mit seinen Ensembles – dem Monteverdi Choir und den English Baroque Soloists – war ein einzigartiges Klangerlebnis, und das für eine gute Sache. Denn der Erlös aus dem Benefizkonzert, zu dem die Frankfurter Konzertdirektion PRO ARTE eingeladen hatte, kommt MS-Kranken in Hessen zugute. Für diesen Einsatz dankte die Schirmherrin der DMSG Hessen, Landtagsabgeordnete Astrid Wall- Die Führungsspitze der DMSG Hessen (v.l.n.r.): Geschäftsführer Markus Schubert, die designierte Vorsitzende der DMSG Hessen, Alexandra Burchard von Kalnein, Ehrenvorsitzende Renate von Metzler und die neue Schirmherrin, Landtagsabgeordnete Astrid Wallmann. 8 mann, dem Geschäftsführer von PRO ARTE, Michael Herrmann, in ihrer kurzen Ansprache vor Konzertbeginn. „Seit Jahren unterstützen Sie mit den Benefizkonzerten die DMSG Hessen. Für diese Hilfe sind wir Ihnen unglaublich dankbar. Nach wie vor ist Multiple Sklerose, eine Erkrankung des Zentralen Nervensystems, nicht heilbar. MS kann zudem jeden treffen“, sagte die Schirmherrin. Die durch die Erkrankung ausgelösten Einschränkungen können vergleichsweise gering sein, aber auch so massiv, dass man als Betroffener auf Hilfe anderer angewiesen und die Lebensqualität erheblich eingeschränkt ist. Allein in Hessen sind zirka 8000 Menschen an Multiple Sklerose erkrankt. Ein wichtiger Anker im Leben der Betroffenen seien daher die breit gefächerten Angebote der DMSG Hessen mit ihren Beratungsstellen und mehr als 500 ehrenamtlichen Mitarbeitern. Wie unverzichtbar die Unterstützung durch PRO ARTE und die Deutsche Bank ist, die nach dem Konzert ins „Opéra“ zum Empfang geladen hatte, hob die Ehrenvorsitzende der DMSG Hessen, Renate von Metzler, in ihrer Dankesansprache hervor: „Ohne Ihre Hilfe könnten wir das alles nicht stemmen“, sagte sie an die in der Alten Oper Andreas Torner (Deutsche Bank) hatte zum Empfang ins „Opéra“ eingeladen und dankte Organisatorin Helga Müller sowie der DMSG Hessen für ihren Einsatz für MS-Kranke. Alexandra Burchard von Kalnein im Gespräch mit Dr. Eva Koch von der Hertie-Stiftung (li.), ihrem Mann und Geschäftsführer Markus Bilder: Sonja Thelen Schubert (re.). Adresse von Michael Herrmann und Andreas Torner gewandt, bei der Deutschen Bank Leiter der Geschäftsregion Mitte-Frankfurt. fizkonzerte mit herausragenden Künstlern und Musikern zugunsten MS-Betroffener zu organisieren. Der Auslöser: Nach einem Infarkt des Zudem dankte Renate von Metzler von ganzem Herzen Helga Müller. Das frühere DMSG-Vorstandsmitglied hatte vor Jahren die Initiative zu diesen Benefizkonzerten in Kooperation mit PRO ARTE und der Deutschen Bank ergriffen: Ihre Leidenschaft für die klassische Musik hatte die frühere Platow-Brief-Redakteurin und -Herausgeberin Ende der 1980er Jahre motiviert, Bene- Vor ausverkauftem Haus gab Stardirigent Sir John Eliot Gardiner in der Alten Oper Bild: privat das Benefizkonzert. Rückenmarks war Helga Müller zur Reha am Bodensee: „Ich war in der Abteilung für MS-Kranke und habe mir damals geschworen, wenn ich wieder auf die Beine komme, dann tue ich etwas für MS-Betroffene.“ Doch dieses Benefizkonzert war voraussichtlich das letzte, das Helga Müller vorbereitet hat. Sie plant, die Organisation an Ingrid Häußler zu übergeben. Zugleich nutzte Renate von Metzler den Empfang, um ihre Nachfolgerin als Vorsitzende der DMSG Hessen Aktuelles vorzustellen. Nach 15 Jahren an der Spitze der Selbsthilfeorganisation möchte die Mäzenin den Vorsitz an Alexandra Burchard von Kalnein übergeben. „Ich trete in sehr große Fußstapfen. Die Messlatte ist sehr hoch“, sagte die designierte Vorsitzende in ihrer Rede charmant. Für die Finanzexpertin Alexandra Burchard von Kalnein ist MS keine Unbekannte: „In meiner Familie gibt es einen MS-Fall. Dort trat die Erkrankung in jungen Jahren auf. Deshalb möchte ich besonders junge MS-Betroffene erreichen.“ Sonja Thelen Aufopferungsvoll und engagiert Hohe Auszeichnung für Heinz Nebel für die 41-jährige Pflege seiner Frau Heinz Nebel von der MSSelbsthilfegruppe Rheingau-Taunus ist mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande geehrt worden. Bei einer Feier im Gutsausschank Tannenhof in Hallgarten – im Beisein seiner Familie, seiner acht Enkel und Freunde – überreichte Landrat Burkhard Albers den vom Bundespräsidenten verliehenen Orden für herausragenden Einsatz zum Wohle der Gesellschaft. Der heute 78-Jährige übernahm 41 Jahre alle pflegerischen Aufgaben und unterstützenden Hilfen bei seiner – fünf Jahre nach der Hochzeit – an Multiple Sklerose Landrat Burkhard Albers zeichnete Heinz Nebel (li.) mit dem Bundesverdienstkreuz aus. Bild: privat erkrankten Ehefrau. Mit Verantwortung, Liebe und großem persönlichen Einsatz sorgte er dafür, dass sie trotz starker Einschränkungen am familiären Alltagsleben, an gesellschaftlichen kulturellen Ereignissen, Treffen und Reisen der MS-Gruppe teilnehmen konnte, etwa durch einen speziell umgerüsteten Bus. Zudem galt sein weiteres ehrenamtliches Engagement der MS-Selbsthilfegruppe und dem Spendensammelverein für soziale Einrichtungen in OestrichWinkel. Auch nach dem plötzlichen Tod seiner Ehefrau Monika ist sein soziales und zwischenmenschliches Wirken sowie ehrenamtliches Engagement ungebrochen. Dies spiegelte sich auch in den Dankesworten von Heinz Nebel. Renate Schön 9 DMSG Aktuell DMSG Aktuell Aktuelles „Der Gesellschaft etwas zurückgeben“ Interview mit Alexandra Burchard von Kal- Frau Burchard von Kalnein, seit vielen Jahren steht Renate von Metzler an der Spitze der DMSG Hessen. Jetzt stehen Sie bereit, ihre Nachfolge als Vorsitzende anzutreten. Wie fühlt sich das an? Es fühlt sich vor allem spannend an, aber manchmal auch ein wenig beunruhigend angesichts der vielen Projekte, in die viel Zeit zu stecken wäre. Das Amt der Vorsitzenden ist vor allem vielseitiger als ich es vorher angenommen habe. Ich habe immer gedacht, wir leben in einer Gesellschaft, die kranken Menschen die benötigten Hilfen und soziale Dienste zukommen lässt. Doch das stimmt so leider nicht. Ich bin sehr beeindruckt, was a) für eine große Idee hinter der DMSG steckt, b) mit viel Engagement die Menschen dabei sind, und c) was für komplexe Prozesse und Abläufe existieren, die sich über die Jahre von einer kleinen Selbsthilfeorganisation hin zu einem schlagkräftigen Landesverband entwickelt haben. Das macht die Aufgabe fast zu einem interessanten Managementjob. Warum möchten Sie sich für MS-Betroffene engagieren? Das war eine Mischung aus privaten Gründen, einer Neugierde in einer sozialen Organisation tätig zu werden, was ich in der Form bisher nicht gemacht hatte, und schließlich und mich fragte, ob ich ihre Aufgabe weiterführen wollte. Und schließlich kam bei mir das Bedürfnis auf, von einer schnelllebigen Finanzwelt, in der ich seit über 20 Jahren tätig bin, in die reale Welt zu wechseln, und ein Gefühl für soziale Dienste zu bekommen, die wir alle in Anspruch nehmen, ohne uns darüber Gedanken zu machen. Die designierte Vorsitzende will vor allem das Fundraising voranbringen. Bild: Thelen dem Bestreben einer Gesellschaft etwas zurückzugeben, von der ich bis dato sehr viel bekommen habe. Ich bin gerade 50 Jahre alt geworden, bin Gottseidank gesund, habe zwei gesunde Kinder und führe ein komfortables Leben. Daher finde ich, dass ich etwas von meiner Energie einer Betroffenen-Hilfs-Organisation geben kann. In meinem privaten Umfeld gibt es eine Betroffene. Ich habe erlebt, wie schwierig es nicht nur ist, anderen diese Diagnose mitzuteilen, sondern auch mit dem Damoklesschwert Multiple Sklerose zu leben. Der Verlauf der MS kann sehr sprunghaft und unvorhersehbar sein. Zudem bin ich Renate von Metzler schon seit vielen Jahren familiär und freundschaftlich verbunden, habe immer ihre Tätigkeit bewundert und geschätzt, welche Aufbauarbeit sie geleistet hat. Es war für mich schon eine Ehre, als sie auf mich zukam Welche Akzente möchten Sie bei Ihrer Arbeit setzen? Vor allem möchte ich versuchen, meine Erfahrungen aus meinem Kundenakquise-Bereich beim Fundraising einzubringen. Spontan fallen mir hierzu zwei Punkte ein: Man sollte die Firmensponsoren gezielt und mit nachhaltigen Spenden über einen mehrjährigen Zeitraum an die DMSG binden. Denn Organisationen wie die DMSG Hessen brauchen vor allem Planungssicherheit, um nicht jedes Jahr von neuem zu überlegen, wie viel Geld eingeworben werden muss. Weiterhin sollten wir versuchen, die „allgemeinen“ Spenden neben den projektgebundenen Spenden zu erhöhen. Den anderen Akzent, den ich aufgrund der demografischen Entwicklung setzen möchte, ist, den Landesverband für einen jüngeren Betroffenenkreis zu positionieren. So könnten wir die Anzahl der Mitglieder und die Einnahmen erhöhen und würden uns dabei verjüngen. Eventuell könnten nein, designierte Vorsitzende der DMSG Hessen wir sogar unsere Dienstleistungen auch Betroffenen mit anderen chronischen Krankheitsbildern anbieten, wenngleich dies noch ein wenig Zukunftsmusik ist. Die Spendeneinnahmen der DMSG Hessen sind in den vergangenen Jahren zurückgegangen. Wie möchten Sie dem entgegensteuern? Das ist schwierig. Denn die Anzahl der zu finanzierenden Projekte im Gesundheitssektor ist deutlich gestiegen. Neben uns gibt es viele weitere Gesellschaften und Stiftungen, die auf Zuwendungen angewiesen sind. Um hier zu bestehen, müssen wir uns professionalisieren und neben dem kleinen Dienstweg „von Freund zu Freund“ alternative Konzepte finden. Mehrere Jahre habe ich mit meiner Familie in den USA gelebt und mich dort ehrenamtlich um das Fundraising für ein Jugendkulturprojekt gekümmert. Was ich dabei gelernt habe, ist, das, wofür man spendet, verständlicher und greifbarer machen zu müssen. Es reicht nicht, einfach zu sagen, mit der Spende hilft man MS-Kranken in ihrem Leben. Wie müsste man das angehen? Als ich das erste Mal mit einer Spendenanfrage in Berührung kann, wusste ich nicht genau, warum man diesen Menschen helfen sollte. Ich ging von einem funktionierenden medizinischen Behandlungs- und Reha-System aus, das von der Krankenkasse finanziert wird. Aber in der Realität klafft hier eine Betreuungslücke, vor allem zuhause. Das muss man den Menschen bewusst machen. Daher müssen Betroffene etwa auf Veranstaltungen zu Wort kommen, bildlich aus ihrem Leben berichten und ihren Alltag mit all seinen Hürden, Ängsten und Ein- Alexandra Burchard von Kalnein möchte die Nachfolge von Renate von Metzler antreten. Bild: Konrad Licht 10 Aktuelles schränkungen schildern. Wir müssen verdeutlichen, welche Hilfe man mit einer Spende von zehn, 20 oder mehr Euro leisten kann – so wie bei Patenschaften etwa für Kinder in Afrika. Und wie möchten Sie Firmensponsoren erreichen? Unsere bisherigen Firmensponsoren haben zum Teil ihre Budgets gekürzt beziehungsweise diversifiziert. Zudem sind einige unsere bisherigen Ansprechpartner aus Gründen der Demografie ausgeschieden. Das heißt, wir müssen unsere Kontakte erneuern. Das möchten wir mit einer strukturierten Kampagne angehen, bei der wir uns eine bestimmte Anzahl von Unternehmen aussuchen und mit einem Brief – eventuell auch mit einem Projekt – und per Kaltakquise kontaktieren. Vor allem wollen wir das Thema „Jüngere MS-Kranke“ in den Fokus stellen. Hier gibt es ein großes Projekt, das bald an den Start gehen soll: ein Kontaktportal, in dem sich jüngere MS-Betroffene in einem geschützten Rahmen austauschen können. Auch möchten wir die Mitgliedsbeiträge erhöhen, müssen existierende Aktivitäten bündeln und überprüfen. Für dieses Jahr planen wir zwei Aktionen, über die wir Näheres berichten, sobald es soweit ist, aber von denen wir uns zusätzliche Einnahmen für unseren Landesverband versprechen. Interview: Sonja Thelen 11 DMSG Aktuell Aktuelles Dreimal Gold in Büdingen Gleich drei goldene Ehrungen standen beim Gruppentreffen der „MS-Frösche Büdingen“ an. Der langjährige Kassenverantwortliche, Peter Schmidt, hatte aus persönlichen Gründen sein Amt zur Verfügung gestellt und erhielt als „bester money-man der Welt“ die „Goldene Ehrennadel“. Seine schwerstbetroffene Ehefrau Rosi hatte er bis zu ihrem Tod mit großer Zuwendung liebe- Monika Dettke ehrte mit Gruppenleiterin Ingrid Türk (2.v.l.) die Goldjungs (v.l.) Peter Schmidt, Heinrich Gunderloch und Thomas Preusch. Bild: privat voll gepflegt. Nun gilt es, sein Leben neu zu ordnen. Auch Heinrich Gunderloch, der „Senior“ der Gruppe, pflegt seine Frau seit vielen Jahren und unterstützt dennoch die Gruppe bei vielen Aktivitäten. Als „dritter Goldjunge“ wurde Thomas Preusch ausgezeichnet, der ebenfalls in hingebungsvoller Verbundenheit seine schwer an MS erkrankte Frau pflegt. Ohne ihn gäbe es das „Frosch-Emblem“ der Büdinger Gruppe nicht! Gerne schreibt er als „Gruppenjournalist“ die Gruppenberichte. Monika Dettke Niedrige Zinsen vermindern Hilfe der Stiftung Die Hessische MS-Stiftung unterstützt auch 2015 die Arbeit der DMSG in Hessen. Für die Beratung und Betreuung von MSKranken wurden 200.000 Euro bereitgestellt. Die Beratungsstelle Werra-Meißner, die ihre Arbeit bisher nur aus eigenen Einnahmen finanziert hat, erhielt eine einmalige Überbrückungshilfe von 11.000 Euro, um im Wege einer organisa- torischen Umstellung die häusliche Versorgung der Kranken fortführen zu können. Die Erträge der Stiftung resultierten aus Mieten, Pachten und Zinsen des Stiftungsvermögens. Das niedrige Niveau der Zinsen wirkt sich mindernd auf die Einnahmen der Stiftung aus, sodass in den letzten Jahren auf die Rückla- gen zurückgegriffen werden musste. Der Stiftungsvorstand hat vorsorglich darauf aufmerksam gemacht, dass Rücklagen nur noch in begrenzter Höhe verfügbar sind und deshalb in den nächsten Jahren Zuwendungen in der bisherigen Höhe nicht mehr möglich sein werden. Wolfgang Steinmetz DMSG Aktuell Frühlingsgefühle pur! 3000 Besucher beim „31. Frankfurter Ostermarkt“ Das Wetter war dem „31. Frankfurter Ostermarkt“ in diesem Jahr hold: Mehr als 3000 Besucher ließen ihren Frühlingsgefühlen freien Lauf und strömten ins Dominikanerkloster. Über den erfolgreichen Ostermarkt freuten sich auch die DMSG Hessen und örtliche MS-Gruppen: Denn der Erlös aus der ehrenamtlich organisierten Benefizaktion wird MS-Kranken in Hessen gespendet. Schon vor der Eröffnung um 11 Uhr standen die Besucher Schlange. Geduldig warteten sie, bis das ehrenamtliche Organisationsteam um Ingrid Bauer und Käte Westphal die Türen aufmachte und sie sich an farbenfrohen und kreativ gestalteten Ostereiern, österlichen Gestecken und vielerlei anderen Dekoartikeln freuen konnten. An 65 Ständen zeigten Kunsthandwerker die ganze Bandbreite ihres Könnens. „Ich freue mich immer sehr, wenn Ostermarkt ist: an den vielen bunten Farben, über die schönen Stände und die tolle Atmosphäre“, sagte Koordinatorin Ingrid Bauer in ihrer Begrüßung. „Das ist alles sehr geschmackvoll“, meinte auch Hilde Blazejewski aus Bad Orb. Ihre Freundin Annemarie Kalabis aus Rodenbach hatte in der Zeitung eine Ankündigung gelesen: „Das ist für uns ein schöner Ausflug. Und wir finden es gut, dass der Erlös für eine gute Sache ist.“ Das gefiel auch Katja Reinhardt aus Bruchköbel: „Hauptberuflich bin ich Krankenschwester und weiß daher, was es bedeutet, an Multiple Sklerose erkrankt zu sein. Daher ist es toll, dass der Erlös MS-Kranken zu Gute kommt.“ An ihrem Stand präsentierte sie Henkelkörbchen mit süßen Überraschungen und anderes Zauberhaftes aus Papier. Sowohl ihr als auch anderen Kunsthandwerkern konnten die Besucher bei der Arbeit über die Schulter schauen. Wie populär und in seiner Vielfalt einzigartig der Frankfurter Ostermarkt ist, zeigte sich am Besuch einer amerikanischen Touristengruppe, die während ihres Stadtrundgangs extra einen Stopp im Dominikanerkloster einlegte. All das trug zum Erfolg des „31. Frankfurter Ostermarkts“ bei. „Mit ihrem Einsatz geben Sie den MS-Kranken Mut, Kraft und Hoffnung. Das ist wichtig für unsere Arbeit, um MS-Betroffenen in ihrem Leben und in ihrem Alltag zur Seite zu stehen und sie zu unterstützen“, dankte der Geschäftsführer der DMSG Hessen, Markus Schubert, Ingrid Bauer und ihrem Team. Sonja Thelen 12 Aktuelles Katja Reinhardt war erstmals mit ihrem Stand "Kreativ mit Papier" vertreten und lud zum Mitmachen ein. Hilde Blazejewski freute sich an den Ostergestecken am Stand von Tanja Pfaffe aus Dietzenbach. Kunsthandwerkern wie dem Glasbläser Böhm-Casper konnte man bei der Arbeit zuschauen. Zum 31. Mal organisierten Ingrid Bauer (li.) und Käte Westphal (2.v.r) den Frankfurter Ostermarkt: Geschäftsführer Markus Schubert, Hilde Lommel (MS-Gruppe Sonnenstrahlen, 2.v.l.) und Gertrud Peucker (MS-Gruppe Frankfurt-Mitte, re.) dankten ihnen. Bilder: Sonja Thelen 13 DMSG Aktuell DMSG Aktuell Aktuelles Betroffenen-Berater im Portrait vorgestellt von Monika Dettke Elisabeth Huhn hat vor nunmehr 35 Jahren die MS-Gruppe „Die MainSchwäne – Hanau und Umgebung“ mitgegründet. Neben ihrem organisatorischen Talent und ihrer erfolgreichen Kontaktpflege zu Personen des öffentlichen Lebens und Unterstützern zeichnet sie sich durch ihre Fähigkeit aus, einfühlend und unterstützend mit MS-Kranken und deren Angehörigen sprechen zu können. Deshalb hat sie an einer der ersten Ausbildungsgruppen in unserem Projekt „Betroffene beraten Betroffene“ teilgenommen. Regelmäßig erfährt sie in ihren Gesprächen, wie wichtig es ist, Vertrauen aufzubauen, damit Betroffene sich im Gespräch öffnen können. Auch die Grenzen ihres Engagements für andere hat sie kennengelernt und weiß darum, wie sehr es von der 14 eigenen seelischen und körperlichen Verfassung abhängt, ob und wie sie sich für andere einsetzen kann. Die Ausbildung und die laufende fachliche Begleitung bedeuten für sie eine gute Hilfestellung dafür, kontinuierlich als Gesprächspartnerin zur Verfügung stehen zu können. Rita Filber Elisabeth Huhn konnte sie als weitere Stütze für die „MainSchwäne“ gewinnen. Zudem ließ sich Rita Filber ebenfalls zur „BetroffenenBeraterin“ ausbilden. Sie hat selbst erfahren, welche Überwindung es kostet, zum ersten Mal in eine Selbsthilfegruppe zu gehen. So hat sie sich allmählich „angenähert“ und ist immer wieder einmal zur Gruppe gekommen, bis sie festes Mitglied wurde. Sehr unterstützt hat sie dabei das Gefühl von Geborgenheit und die Erfahrung, erzählen zu dürfen und gehört zu werden. Als gelernte Arzthelferin hat sie ihre MS-Diagnose 1994 als „gravierende Veränderung“ in ihrem Leben empfunden. Davor war sie „voller Power“, hat ihre vier Kinder, den Haushalt und Bürotätigkeit gemanagt. Am schlimmsten war für sie die Unsicherheit auf ihrer medizinischen „Odyssee“. Es war schwer auszuhalten, zu spüren, dass etwas nicht in Ordnung ist, sich schlapp und unsicher zu fühlen – und keiner konnte zunächst etwas finden. Noch zwei Jahre nach ihrer Diagnose hat sie „alles aufgesaugt“, was ihr helfen könnte: etwa autogenes Training, Feldenkrais und auch eine Betaferon-Behandlung. Mit Freude hat sie sich zur „Betroffenen-Beraterin“ schulen zu lassen. Denn sie möchte Hoffnung weitergeben: An MS müsse man nicht verzweifeln. Rita Filber möchte die Angst nehmen und andere dabei unterstützen, das Vertrauen in sich selbst zu stärken. Kontaktdaten: Elisabeth Huhn, Telefon: (06181) 43 14 51 Rita Filber, Telefon: (06181) 22 433 „Mitarbeit erwünscht“ Interview mit Georg Pellinnis, Vorsitzender des Landesbeirats MS-Erkrankter Herr Pellinnis, Sie sind der neue Vorsitzende des Landesbeirats MS-Erkrankter. Warum haben Sie sich hierfür zur Verfügung gestellt? Ich habe schon seit Jahren als Schriftführer in dem Gremium gearbeitet. Ute Wallner, die langjährige Vorsitzende, kam auf mich zu und fragte mich: „Hast Du Lust in meine Fußstapfen zu treten? Ich kann das Amt nicht mehr so ausüben, wie ich es gerne möchte.“ Ich habe sofort zugesagt, mich aufstellen lassen und wurde in der Sitzung im Oktober gewählt. Was war für Sie die Motivation, sich im Landesbeirat zu engagieren? Seit Beginn ist es mein Anliegen, Probleme, die MS-Erkrankte betreffen und die sie haben, zu kommunizieren, damit auch die Politik zuhört und zu unseren Gunsten tätig werden kann. Aktuell befassen wir uns zum Beispiel damit, dass MSPatienten keine Fußpflege verordnet wird. Nur bei Patienten, bei denen Diabetes diagnostiziert wurde, übernehmen die Krankenkassen derzeit die Kosten für eine Fußpflege beim Podologen. Wir möchten das auch für MS-Kranke durchsetzen. Wie gehen Sie jetzt vor? Nachdem das Thema im Landesbeirat war, nehme ich es mit in die Sit- Aktuelles Vorsitzender Georg Pellinnis. Mitarbeit ist im Landesbeirat MS-Erkrankter erwünscht. Bilder: privat zung des Bundesbeirats. Ich möchte klären, inwiefern es möglich ist, mit Unterstützung durch den Paritätischen Wohlfahrtsverband oder dem VdK aktiv zu werden. Was sind die Aufgaben des Landesbeirats? Die Hauptaufgabe ist, ein Ohr für die Anliegen unserer Betroffenen zu haben und zu schauen, wie wir ihre zum Teil sehr schwierigen Lebensumstände erleichtern. Mir persönlich geht es phantastisch. Aber bei vielen ist das nicht der Fall. Wir verstehen uns als Anwalt und Anlaufstelle für die Interessen MS-Erkrankter in Hessen. Welche anderen Themen treiben Sie um? In unserer letzten Landesbeiratssitzung haben wir uns mit der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention befasst. Dazu war Ayse Oluk zu Gast, die juristische Referentin der Beauftragten für Menschen mit Behinderungen in der Hessischen Landesregierung. Mit ihr haben wir auch über die Themen Krankengymnastik, Kostenzuschuss bei Umbauten gesprochen, und sie hat uns Adressen übergeben. Aber hier sind auch unsere Sozialarbeiterinnen der DMSG Hessen sehr qualifizierte Ansprechpartnerinnen. Ist Mitarbeit erwünscht? Auf jeden Fall! Aber aktive Mitarbeit! Nicht nur einfach sagen „Macht mal!“, sondern auch mal selbst den Stift in die Hand nehmen, das Problem aufschreiben, mit mir abstimmen und dann raus schicken. Solche Leute brauchen wir! Interview: Sonja Thelen Kontakt: Georg Pellinis, Vorsitzender des Landesbeirats MS-Erkrankter, Tel. 06441-212181, Email: [email protected] www.dmsg-hessen.de/wetzlar-aktiv-mit-spass/aktuelles 15 Tu was Termine Termine 3. Quartal 2015 Erfahrungsaustausch Offener Treff in Alsfeld Beratungsstelle Alsfeld, Carl-Metz-Str. 25 28.09.2015 von 18.00 bis 20.00 Uhr Ansprechpartnerin: Kerstin Springob, Telefon (06631) 96 05-14 Offener Treff in Darmstadt Beratungsstelle Darmstadt, Ahastr. 5 16.09.2015 von 18.00 bis 20.00 Uhr Ansprechpartnerinnen: Inke Reinhardt und Petra Tamleh, Telefon (06151) 44 666 Offener Treff in Frankfurt Beratungsstelle Frankfurt, Wittelsbacherallee 86 15.07. und 19.08.2015, jeweils von 18.00 bis 20.00 Uhr Ansprechpartnerin: Renate Schön, Telefon (069) 40 58 98-34 Offener Treff in Wiesbaden KomMS Wiesbaden, Pfitznerstr. 9 08.07. und 09.09.2015 jeweils von 19.30 bis 21.00 Uhr Ansprechpartnerinnen: Renate Kühne, Tel. (0611) 26 12 16 und Tina Glass Tel. (06122) 53 05 22 Offener Treff für junge MS-Betroffene Biergarten in Darmstadt 18.07.2015 von 14.00 bis 18.00 Uhr Ansprechpartnerinnen: Inke Reinhardt, Telefon (06151) 44 666 Verkaufe (wegen Todesfall) Rollstuhl E-Fix 25 mit Ladestation, Bj. 2007, aber ganz wenig gefahren, da Zweitrollstuhl. Preis 950 €, Neupreis 5608€. Kontakt: D. Goßmann, Tel. 0175-8013640. MS und Familie Tagesveranstaltungen Back to Sex – ein Seminar nur für Frauen Beratungsstelle Frankfurt, Wittelsbacherallee 86 08.08.2015 von 14.00 bis 17.00 Uhr Kosten: 10,00 € für Mitglieder, 20,00 € für Nichtmitglieder Organisation: Stephanie Schlüter, Telefon (069) 40 58 98 - 36 Bewegung und Fit im Alltag Therapiekurse Aqua-Jogging Bad Soden-Saalmünster ab 11.09.2015 jeweils von 17.00 bis 18.00 Uhr Organisation: Doris Althofen, Telefon (069) 40 58 98 – 37 Wassergymnastik Rebstockbad in Frankfurt ab 17.09.2015 jeweils von 18.00 bis 19.00 Uhr Organisation: Doris Althofen, Telefon (069) 40 58 98 – 37 Wassergymnastik Therapiezentrum Timo Weber in Wetzlar ab 11.09.2015 jeweils von 16.00 bis 17.00 Uhr Organisation: Doris Althofen, Telefon (069) 40 58 98 – 37 Hin und Weg Freizeiten Kinder- und Jugendfreizeit in den Sommerferien Köhlerhütten Irrel 27. bis 07.08.2015 Kosten: 90,00 € für Mitglieder, 180,00 € für Nichtmitglieder Organisation: Doris Althofen, Telefon (069) 40 58 98 – 37 Sommerfreizeit an der Nordsee Cuxhaven 16. bis 26.08.2015 Organisation: Christine Fritsch, Telefon (069) 40 58 98 – 32 Gesundheit und Balance Wochenendseminar Feldenkrais Frankenau / Eder 11. bis 13.09.2015 Kosten: 100,00 € für Mitglieder, 200,00 € für Nichtmitglieder Organisation: Ingrun Bechen, Telefon (06631) 96 05 – 12 Tagesveranstaltung Eutonie – Den eigenen Rhythmus finden Darmstadt 26.09.2015 von 10.00 bis 14.00 Uhr Kosten: 10,00 € für Mitglieder, 20,00 € für Nichtmitglieder Ansprechpartnerinnen: Inke Reinhardt, Telefon (06151) 44 666 Kreativ dabei Therapiekurs „Kreatives Malen“ Frankfurt, VdK-Beratungsstelle, Ostparkstraße 37 ab 17.09.2015, 10 x donnerstags, jeweils von 15.00 bis 17.00 Uhr Organisation: Doris Althofen, Telefon (069) 40 58 98 – 37 Ehrensache Ehrenamtsschulungen Seminar „Gruppenarbeit“ Wiesbaden – Naurod 24. bis 26.07.2015 „Betroffene beraten Betroffene“ - Supervision Bad Salzhausen 25. bis 26.09.2015 Organisation aller Ehrenamtsschulungen: Monika Dettke, Telefon (069) 40 58 98-30 Information Infovortrag „Pflegende Angehörige“ Kolpinghaus Kassel 23.09.2015 von 18.00 bis 19.30 Uhr Organisation: Sonja Waschilowski, Telefon (0561) 207 59 46 Ein Mitglied der ersten Stunde der MS-Gruppe Wetzlar, Martha Lauber, ist am 16. Februar im Alter von 86 Jahren verstorben. Martha Lauber hat seit 1979 an den Treffen teilgenommen. Sie war mit ihrem Ehemann Adolf bei allen Aktivitäten dabei und hat es genossen, ein Mitglied der Gruppe zu sein. Wir werden ihr ein ehrendes Andenken bewahren. Heidi Teßmer, Leiterin MS-Gruppe Wetzlar „Das ist ein großer Gewinn an Freiheit für mich“ Ute Wallner ist dank eines Plattformlifts wieder mobiler Drei Stufen zur Haustür und dann nochmal fünf zur Wohnungstür: Acht Stufen, die für Ute Wallner ein nicht zu überwindendes Hindernis sind. Denn die Multiple Sklerose hat die frühere Vorsitzende des Landesbeirats MS-Erkrankter und Leiterin der MS-Gruppe Höchst mittlerweile in ihrer Mobilität erheblich eingeschränkt. Für weitere Strecken nutzt sie ihren Scooter oder den Rollstuhl, in den eigenen vier Wänden den Rollator. Doch all diese Gefährte halfen ihr nicht über die Stufen in ihrem Haus in Frankfurt-Nied hinweg. „An einem Tag kam ich einfach nicht die Treppe hoch. Völlig verzweifelt habe ich da gesessen und meinen ASB-Notruf gedrückt. Ich lebe alleine, kann mich gut selbständig versorgen. Aber so konnte das nicht mehr weitergehen“, berichtet Ute Wallner. Das war vor über zwei Jahren. Ende 2014 wurde bei ihr nach einigem Hin und Her ein Plattformlift installiert. „Das war für mich das schönste Weihnachtsgeschenk“, sagt Ute Wallner lachend. Der Plattformlift ist mittels einer Schiene an der Hauswand befestigt. Für den barrierefreien Einstieg in der Hochparterre-Wohnung wurde das Küchenfenster gegen ein boden- Rat & Tat Hilfe im Alltag Ute Wallner kann mit Hilfe des Plattformlifts selbstständig ihre Wohnung verlassen. Bild. Sonja Thelen gleiches ausgetauscht. Mit ihrem Rolli oder Rollator schiebt sich Ute Wallner auf die Plattform, klappt die Sicherung runter, drückt den Knopf. Dann setzt sich der Lift in Bewegung und macht eine 90-Grad-Kehre. Unten angekommen kann Ute Wallner ebenfalls ohne Barriere aussteigen und sich in ihren dort abgestellten Scooter setzen. Doch bis zu diesem glücklichen Ausgang gab es einige Schwierigkeiten zu bewältigen. Dabei wurde Ute Wallner tatkräftig von Doris Althofen, Leiterin der Frankfurter Beratungsstelle, unterstützt. Zunächst wurde nach der geeigneten Lösung gesucht. Bei ihren Recherchen stieß Ute Wallner auf die Herstellerfirma im Kölner Raum. Die kam, prüfte die Situation vor Ort, auch wegen der schmalen Garagenzufahrt, erstellte Pläne und berechnete die Kosten: gut 24.000 Euro. Mit Hilfe von Doris Althofen wurden Anträge auf Zuschüsse bei dem Stadtplanungsamt, Land Hessen, der Krankenkasse und NathalieTodenhöfer-Stiftung gestellt. Während Krankenkasse und Stiftung sehr zügig ihre Zuschüsse bewilligten, zog sich das Prozedere bei Stadt und Land über gut zehn Monate bis September 2014 hin. Zudem beantragte Wallner bei der KfW einen Kredit über 12.000 Euro. 120 Euro muss sie dafür monatlich bezahlen. Doch all die Müh‘ war es wert, sagt Ute Wallner: „Das ist ein riesiger Gewinn an Freiheit für mich. Erstmals nach zwei Jahren konnte ich alleine, ohne Begleitung wieder meine Wohnung verlassen.“ Sonja Thelen 17 Rat & Tat MS & Beruf Rat & Tat Jobcoaching für Menschen mit MS erfolgreich gestartet Multiple Sklerose bricht meistens in einem Alter aus, in dem sie vor allem junge Menschen trifft, die sich beruflich orientieren, in der Ausbildung befinden oder mitten im Erwerbsleben stehen. Genau hier setzt das Projekt Jobcoaching an, das sieben DMSG-Landesverbände mit Unterstützung der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung initiiert haben. Viele junge und neu an Multiple Sklerose Erkrankte sind nur unzureichend über die Unterstützungsmöglichkeiten hinsichtlich des Erhalts ihrer Arbeitsfähigkeit beziehungsweise ihres Arbeitsplatzes informiert. Deshalb soll dem Bereich „MS und Erwerbstätigkeit“ mittels eines Coaching-Angebots mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden. Die DMSG-Landesverbände Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Schleswig-Holstein entwickelten ein gemeinsames Konzept, das mittlerweile sehr erfolgreich gestartet ist. Zehn sozialpädagogische Mitarbeiter nahmen an einer Fortbildung zum Jobcoach teil. Die ersten Erfahrungen der Coaches sind sehr positiv, und das Projekt findet breite Anerkennung. Mitglieder fragen nach und nehmen das Angebot in Anspruch. Neben persönlichen auf die jeweilige gesundheitliche Situation an. Gesprächen ist das Schaffen von Netzwerken Ziel der zweiten Stufe des Projekts. So wird die Zusammenarbeit mit Agenturen für Arbeit, Jobcentern, Integrationsfachdiensten, Integrationsamt, der Deutschen Rentenversicherung Bund, Schwerbehindertenbeauftragten und Unternehmen intensiviert. Was haben Sie bereits erreicht? Bei L‘Oréal möchten wir gerne mehr schwerbehinderte Personen einstellen, erhalten aber nicht genügend adäquate Bewerbungen. Um das zu ändern und um Personen mit Behinderungen zu motivieren, sich zu bewerben, wird auf meine Anregung hin seit Jahresanfang der Passus „Bewerbungen von Schwerbehinderten und Gleichgestellten werden bevorzugt berücksichtigt“ bei Stellenausschreibungen mit Ein Beispiel für diese Netzwerke ist der Kontakt mit Anke Vogel vom Betriebsrat der Firma L’Oréal in Düsseldorf. Anke Vogel ist seit 2001 bei L’Oréal, Vertreterin der schwerbehinderten Mitarbeiter, selbst an MS erkrankt und kennt daher die Situation von Menschen mit Behinderung. Wie sind Sie zu L‘Oréal gekommen? Nach meiner Ausbildung habe ich mich für eine Stelle in der Personalabteilung beworben. Am Ende des Vorstellungsgesprächs habe ich meine chronische Erkrankung offen angesprochen. Der damalige Personalchef hat sehr positiv reagiert, und ich habe die Stelle bekommen. Heute, fast 14 Jahre später, hat das Thema „Integration von Menschen mit Behinderung“ bei L’Oréal einen sehr hohen Stellenwert. Im Rahmen unserer Diversity-Politik suchen wir verstärkt unterschiedliche Profile, darunter auch Menschen mit Handicap. Recht abgedruckt. Zudem haben wir die Bundesagentur für Arbeit gebeten, uns über geeignete Bewerber zu informieren, arbeiten mit Hochschulen zusammen und versuchen, Studenten mit Behinderung für Praktika und im Idealfall als feste Mitarbeiter zu gewinnen. Seit kurzem bin ich auch Mitglied des Diversity Komitees bei L’Oréal und habe eine Partnerschaft mit der deutschen MS-Gesellschaft angeregt. Die Gesellschaft hat ein CoachProgramm, das Patienten beim Einstieg in den Beruf unterstützt. Ich bin zuversichtlich, dass wir so vermehrt Mitarbeiter mit Behinderung gewinnen können. Kontakt für Rückfragen: [email protected] Die Kooperation mit L’Oréal ist ein schönes Beispiel für erfolgreiche Vernetzungen. Viele weitere sind schon existent und sollen weiter ausgebaut werden. Ein großer Dank richtet sich an die Gemeinnützige Hertie-Stiftung, die das Jobcoaching mit ihrer Hilfe erst möglich macht. Kosten für Treppenlift steuerlich absetzbar Anke Vogel vom Betriebsrat der Firma L’Oréal hat ein offenes Ohr für behinderte Kollegen. Bild: privat Sie sind SchwerbehindertenVertreterin am Standort Düsseldorf. Was können Sie für betroffene Mitarbeiter tun? Zum einen habe ich ein offenes Ohr für die betroffenen Mitarbeiter. Sie können mit mir über Herausforderungen und Probleme sprechen. Zum anderen kann ich für praktische Hilfe sorgen, etwa die Umgestaltung des Arbeitsplatzes. Ich habe aufgrund meiner Erkrankung unter anderem Probleme mit den Augen. Deswegen habe ich einen speziellen Bildschirm. Wir passen den Arbeitsplatz also Bundesfinanzhof erkennt darin eine außergewöhnliche Belastung Im aktuellen Fall ließ eine außergewöhnlich gehbehinderte Person einen Treppenlift einbauen. Zur Anerkennung der Kosten als außergewöhnliche Belastung legte die Person dem Finanzamt zum Nachweis der Notwendigkeit ein hausärztliches Attest vor, das bestätigte, dass ihr Treppensteigen unmöglich sei. Mit der Begründung, es fehle ein amtsärztliches Attest, erkannte das Finanzamt die Kosten nicht an. Der Bundesfinanzhof hat allerdings anders entschieden. Demnach genügt nach der Einkommensteuerdurchführungsverordnung bei Hilfsmitteln grundsätzlich die Verordnung eines Arztes oder Heilpraktikers. Nur bei medizinischen Hilfsmitteln, die „allgemeine Gebrauchsgegenstände des täglichen Lebens“ sind, ist die Vorlage eines amtsärztlichen Gutachtens (zum Beispiel vom Gesundheitsamt) oder eine Bescheinigung des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung notwendig. Nach Auffassung der Richter sind Gebrauchsgegenstände des täglichen Lebens nur „technische Hilfsmittel, die getragen oder mit sich geführt werden können, um sich im jeweiligen Umfeld zu bewegen, zurechtzufinden und die elementaren Grundbedürfnisse des täglichen Lebens zu befriedigen“. Ein amtsärztliches Attest ist im aktuellen Fall nicht erforderlich, da ein Treppenlift nicht unter diese Definition fällt. Allerdings muss die medizinische Notwendigkeit eines Treppenlifts trotzdem geprüft und durch Attest bestätigt werden. Ein amtsärztliches Gutachten kann vom Finanzamt nur bei berechtigten Zweifeln eingefordert werden. Kerstin Springob Urteil des Bundesfinanzhofs vom 06.02.2014, VI R 61/12 18 19 Im Dialog Vor Ort „Rauchmelder sind Lebensretter“ In den Räumen der BergwinkelStätten konnte Klaus Jäckel, Leiter der MS-Selbsthilfegruppe „Die Bergwinkler“, den Schlüchterner Stadtbrandmeister Helmut Zinkand begrüßen, der seinen Vortrag mit den Worten „Rauchmelder sind Lebensretter“ begann. Gerade bei Menschen, die auf fremde Hilfe angewiesen sind, kommt es auf eine frühe Wahrnehmung eines Brandes und umgehende Hilfe an. Stadtbrandinspektor Helmut Zinkand (re.) informierte bei den „Bergwinklern“ über Bild: privat Rauchmelder. Immer wieder ist in den Medien zu lesen, dass bei Wohnungsbränden die Bewohner schwere Rauchgasvergiftungen erleiden, die zum Tode führen können. Wohnungsbrände sind am Tage zwar häufiger als in den Nachtstunden. Jedoch ist die Wahrscheinlichkeit bedeutend höher, im Schlaf einer Rauchvergiftung zu erliegen, da man diese dann nicht wahrnimmt. Aus diesem Grunde ist die Anbringung von Rauchmeldern empfehlenswert. In Hessen müssen alle Wohnungen und öffentlichen Gebäude seit Jahresanfang damit ausgestattet sein. Die stattliche Spende von 2140 Euro konnte Werner Bott aus Weyhers beim Treffen der MSGruppe Rhön an Leiterin Regina Eberhardt übergeben. Ende 2014 war Werner Bott erneut auf Spendentour gewesen, um als Nikolaus verkleidet bei Familien und Veranstaltungen für die MS-Gruppe zu sammeln. Bei der Übergabe dankte Regina Eberhardt Werner Bott für sein unermüdliches persönliches Engagement. Gespendet haben der TSV-Weyhers/Ebersburg, Handwerkerverein Eichenzell, Gesangverein „Liedertafel 1873 Weyhers“, die Firma Eduard Wahl (Schmalnau), die Familien Helmut Wahl (Schmal- In seinem Vortrag ging Experte Zinkand auch auf die richtige Anbringung der Melder ein. Wichtig und sinnvoll sei, alle Schlafräume und Fluchtwege damit auszustatten sowie eine Funkvernetzung bei mehreren Geräten. Für die Beschaffung der Rauchwarnmelder ist immer der Eigentümer der Gebäude verantwortlich, nicht Bernd Euler der Mieter. Spende für MS-Gruppe Rhön nau) und Gradl (Engelhelms), der Rhönklub-Zweigverein Weyhers und Wigbert Grünkorn (Pilgerzell). Ihnen gilt ein besonderes Dankeschön: Durch ihre Zuwendung ermöglichen sie der Gruppe, Aktivitäten und Therapiemaßnahmen zu finanzieren. MS-Gruppe Rhön Multiple Sklerose Gruppe „ALBATROS“ gibt wertvolle Tipps Mit einem großen Infostand präsentierte sich die MS-Gruppe Albatros im Dorfgemeinschaftshaus Ruhlkirchen beim Aktionstag „Samstage gegen das Vergessen“. Hilfe bietet die MS-Gruppe aus dem Raum Alsfeld rund um die Themen kognitive Einschränkungen, Leben mit der Diagnose in Beruf und Familie sowie medizinische Möglichkeiten beim Krankheitsbild der Multiple Sklerose. Uwe Thöt/Bild: privat Einschnitt in die Arbeit Auf Einladung der Landfrauen Reichensachsen traf sich die Untergruppe der MS-Gesellschaft im Werra-Meißner-Kreis im Gemeindehaus der Evangelischen Kirche in Reichensachsen. Die Erste Vorsitzende hieß uns willkommen. Danach bewirteten uns Norbert Gittel (li.) und Matthias Sadowsky verabschieden Christiane Eifler. Bild: privat die Landfrauen mit selbstgebackenen Torten und Kuchen. Ein Richter des Eschweger Amtsgerichts referierte zum Thema „Patientenverfügung“ und schilderte, wie plötzlich völlig gesunde Menschen zu einem Pflegefall werden und dadurch von Entscheidungen anderer Menschen abhängig sein können. Deshalb ist es wichtig, so früh wie möglich seinen Willen für einen solchen Fall niederzulegen. Zudem entlastet man Angehörige oder Dritte von Gewissensqualen, ob sie in einer Notsituation die Entscheidung im Sinne des dann Schwerstkranken treffen. Im Dialog Vor Ort Auch wurde Altenpflegerin Christiane Eifler vom Ersten Vorsitzenden, Norbert Gittel, und dem Zweiten Vorsitzenden, Matthias Sadowsky, verabschiedet. Christiane Eifler war zwei Jahre lang fest bei uns angestellt. Da die Arbeit nahezu ausschließlich aus Spenden finanziert wird und diese rückläufig sind, konnte sie nicht in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis übernommen werden. Nach der Auflösung des Büros 2013 ist das ein weiterer Einschnitt in der Arbeit der Untergruppe. Allerdings werden nahezu alle Tätigkeiten ehrenamtlich weitergeführt, sodass es für die betreuten Betroffenen zu keinen Einschränkungen kommt. Norbert Gittel Martha Hussong Voller Trauer und Mitgefühl für ihren Ehemann Willi, ihre Tochter Andrea, Enkeltochter Ninja, Schwiegersohn Joachim und Verwandte nehmen wir Abschied von Martha Hussong, der langjährigen Leiterin der MS-Selbsthilfegruppe Rheingau-Taunus. Martha Hussong war seit 1956 an MS erkrankt und machte von Anfang an aktiv mit. Sie wurde von allen geschätzt und gemocht. Sie zählte sozusagen zur „alten Garde“. 1986 übernahm sie die Leitung der Gruppe, die sie bis 2008 innehatte. Dank ihrer fürsorglichen und verständigen Art fühlten sich die Gruppenmitglieder wohl und gut aufgehoben. Ihr besonderes Anliegen war es, den MS-Betroffenen und ihren Angehörigen in der Region Rheingau-Taunus eine Anlaufstelle zu bieten, wo sie Verständnis und Hilfe finden konnten, um aus ihrer alltäglichen Isolation heraus zu kommen. Für ihr Wirken zum Wohle der Gemeinschaft wurde sie im Jahr 2000 mit dem Ehrenbrief des Landes Hessen ausgezeichnet. Wir werden ihr ein ehrendes Andenken bewahren. Unser Mitgefühl gilt der Familie – DMSG LV Hessen 21 Beispielhaft Liebe Leserinnen und Leser, die Diagnose Multiple Sklerose trifft einen meist mitten im Leben. Alle Vorhaben scheinen in Frage gestellt, im Alltag sieht sich der Erkrankte mit neuen Herausforderungen konfrontiert. In dieser Situation finden viele Betroffene Hilfe bei der DMSG Hessen. Die Selbsthilfeorganisation bietet Mehrdeutige Völkerverständigung persönliche Beratungsgespräche an, hilft bei medizinischen, rechtlichen und beruflichen Fragen und setzt sich dafür ein, dass MS-Kranke ein weitgehend selbstbestimmtes Leben führen können. Benefizveranstaltungen begeisterten das Publikum Leisten Sie mit Ihrer Spende einen Betrag, damit die DMSG Hessen als starker Partner MS- Der Benefizauftritt von Denis Wittberg & seine Schellack-Solisten ließ das Publikum in Hofheim träumen. Das Orchester bestehend aus acht Musikern – alle in weißen Fracks – und Clara Holzapfel im wunderschönen Kleid an der Violine präsentierten elegant und charmant vor allem bekannte Lieder aus den 20er und 30er Jahren. Die nächste Benefizveranstaltung zugunsten des Förderkreises Hessischer MS-Kranker ist am Mittwoch, 7. Oktober. Gernot Voltz – Herr Heuser vom Finanzamt – präsentiert um 20 Uhr sein Programm „Versteuerst du noch oder lebst du schon?“ im Bürgerhaus Dreieich. Die Eintrittskarten kosten 20 Euro, ermäßigt 15 Euro und sind im Vor- Spende gegen Schoko-Ei Über 2000 Euro spendeten die Passanten bei der farbenfrohen Osterei-Benefiz-Aktion, die die Frankfurter Unternehmensund Technologieberatung Capco im Main-Taunus-Zentrum zugunsten MS-Kranker auf die Beine gestellt hatte. „Ich finde das toll, was Ihr macht: Zum einen setzt Ihr Euch für MS-Kranke ein, und zum anderen unterstützt Ihr eine gemeinnützige Organisation in der Region“, lobte ein Mittvierziger, als er am Stand von Capco und DMSG Hessen vorbeikam. Und der Passant beließ es nicht bei den Worten, sondern warf gleich ein paar Euro in die Spendenbox. Im Gegenzug steckte Janina Herzlichen Dank. Ihre Alexandra Burchard von Kalnein, designierte Vorsitzende der DMSG Hessen MS verläuft bei jedem anders und hat 1.000 Gesichter: vielen sieht man ihre Krankheit überhaupt nicht an, viele können trotz Beschwerden über Jahre hinweg ohne Einschränkungen arbeiten, andere sind auf Unterstützung und Hilfsmittel angewiesen. So helfen Sie mit Ihrer Spende: Die DMSG Hessen macht sich stark – für jeden Einzelnen. Dazu bietet die Selbsthilfeorganisation u.a.: Elegante Unterhaltung boten Denis Wittberg und seine Schellack-Solisten. Bild: Veranstalter • persönliche Beratungsgespräche • Infovorträge, Patientenforen und offene Treffs • Kontakt zu Selbsthilfegruppen • berufliches Coaching Über 2000 Euro kamen bei Benefizaktion von Capco im MTZ zusammen Das Osterei füllt sich – sehr zur Freude von Janina Schwarz (2.v.l.), ihrer Kolleginnen und von Edeltraud Opper (re. DMSG Hessen). Initiatorin Janina Schwarz (li.) von Capco im Gespräch mit Spendern im MTZ. Bilder: Marcel Lorenz Schwarz eines von 2500 Schokoladeneiern auf das 1,60 Meter hohe, eiförmige Gerüst. Mit diesem RiesenEi verdeutlichte das Team von Capco die Spenden- und Hilfsbereitschaft der Menschen. Am Ende kamen mehr als 2000 Euro zusammen. Angetan von dem Ergebnis zeigte sich Janina Schwarz: „Das war ein toller Erfolg für das Team, das volles Engagement gezeigt hat. Oft haben die Leute am meisten gespendet, die selbst am wenigsten hatten.“ Die 29-Jährige hatte die Aktion initiiert, um über das Krankheitsbild Multiple Sklerose aufzuklären und um die Arbeit der DMSG Hessen zu unterstützen, die MS-Betroffenen im Alltag bei Seite steht. Auch Gerhard Schoffro, Partner bei Capco, war vom Einsatz seines Teams begeistert. Denn das Unternehmen fördert gemeinnütziges Engagement seiner Mitarbeiter. Sonja Thelen • Veranstaltungen für junge MS-Betroffene • Bewegungs- und Gesundheitskurse • Kinder- und Familienfreizeiten • Fahrdienste SEPA-Überweisungsauftrag/Zahlschein Benutzen Sie bitte diesen Vordruck für die Überweisung des Betrages von Ihrem Konto oder zur Bareinzahlung. Empfänger (max. 27 Stellen) D M S G LV H ES S E N e. V. DE3 05 0 05 0 2 010 0 0 0 03 0544 BIC SPENDE H E L A D E F 1 8 2 2 EUR Betrag Name des Spenders (max. 27 Stellen) S t ich w o rt IBAN Kontoinhaber Empfänger: Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft Landesverband Hessen e. V. IBAN Verwendungszweck (max. 27 Stellen) Quittung für den Auftraggeber Den Vordruck bitte nicht beschädigen, (BIC) knicken, bestempeln oder beschmutzen. (Name und Sitz des beauftragten Kreditinstituts) da b e i Kontoinhaber/Einzahler: Name, Ort (max. 27 Stellen) 1 25/ 2 01 5 Betrag € Auftraggeber/Einzahler Kreditinstitut IBAN des Kontoinhabers 22 Alexandra Burchard von Kalnein, desig. Vors. der DMSG Hessen Betroffene in ihrem Alltag begleiten kann. verkauf beim Ticket-Service Dreieich, Tel. 06103/60000 erhältlich. Weitere Informationen und Tickets gibt es auch beim Förderkreis Hessischer MS-Kranker, c/o Stefanie Hesse, Email: ms-foerderkreis@gmx. de, Tel. 069/27 24 63 97 oder Fax 069/27 24 63 98. Stefanie Hesse S PE N DE Zugunsten MS-Kranker in Hessen statteten die legendären „academixer“ aus Leipzig der Stadthalle Langen einen Besuch ab. Vor allem die missverständliche Völkerverständigung zwischen Männern und Frauen erheiterte die Gemüter. Schirmherr der Benefizveranstaltung war Langens Bürgermeister Frieder Gebhardt. Bitte geben Sie für die Spendenbestätigung Ihre Spenden-/Mitgliedsnummer oder Ihren Namen und Ihre Anschrift an. 19 Verwendungszweck Stichwort Dabei 125/2015 Datum Unterschrift Hessische MS-Stiftung Geschäftsstelle: c/o Wolfgang Steinmetz, Am Bergfried 8c, 63225 Langen Tel./Fax (0 61 03) 5 16 06 Spendenkonten: Deutsche Bank, IBAN: DE 91 5007 0010 0018 9084 00 BIC: DEUTDEFFXXX Frankfurter Sparkasse, IBAN: DE 89 5005 0201 0000 1808 02 BIC: HELADEF1822 Förderkreis Hessischer MS-Kranker e.V. Geschäftsführung Stefanie Hesse Offenbacher Landstr. 478 60599 Frankfurt Tel.: (0 69) 27 24 63 97 Fax: (0 69) 27 24 63 98 [email protected] Spendenkonten: Deutsche Bank, IBAN: DE 40 5007 0024 0325 9470 00 BIC: DeutDEDBFRA Frankfurter Sparkasse, IBAN: DE 14 5005 0201 0000 0099 77 BIC: HELADEF1822 Volksbank Main-Taunus, IBAN: DE 76 5019 0000 4101 8702 57 BIC: FFVBDEFF LANDESVERBAND HESSEN E.V. ORGANE Wittelsbacherallee 86, 60385 Frankfurt Tel.: (0 69) 40 58 98 0 Fax: (0 69) 40 58 98 40 E-mail: [email protected] Internet: www.dmsg-hessen.de Spendenkonto: Bank für Sozialwirtschaft IBAN: DE 74 5502 0500 0007 6052 00 BIC: BFSWDE33MNZ Schirmherrin: Astrid Wallmann Vorstand: Alexandra Burchard von Kalnein (design. Vors.), Renate von Metzler, Susie von Verschuer-Bär, Dr. Hans-Ulrich v. Freyberg, Barbara Pospiech, Philipp von Ilberg, Clemens Busch (komm.), Susanne Fröhlich, Ramona Hemsath, Elisabeth Huhn, Ulrike Krohn, Ursula Maus, Dr. Sibylle Starzacher, Heidrun Teßmer, Jörg Ungerer. Ärztlicher Beirat: Prof. Dr. Erwin Stark Landesbeirat MS-Erkrankter: Georg Pellinnis Geschäftsführer: Markus Schubert Leiterin Soziale Dienste: Monika Dettke BERATUNG UND BETREUUNG Beratungsstellen Alsfeld, Carl-Metz-Straße 25, 36304 Alsfeld Telefon (0 66 31) 9 60 50, Fax 96 05 22 e-mail: [email protected] Darmstadt, Ahastraße 5, 64285 Darmstadt Telefon (0 61 51) 4 46 66, Fax 42 23 83 e-mail: [email protected] Bestätigung über steuerbegünstigte Zuwendungen: Die DMSG, LV Hessen e. V., ist wegen der Förderung der Zwecke der amtlich anerkannten Verbände der freien Wohlfahrtspflege, ihrer Unterverbände und ihrer angeschlossenen Einrichtungen und Anstalten als gemeinnützig und mildtätig anerkannt und nach dem letzten uns zugegangenen Bescheid über Körperschaftsteuer für 2013 des Finanzamtes Frankfurt am Main III, St.-Nr. 45 250 88590, vom 24.07.2014 für das Jahr 2013 nach § 5 Abs. 1 Nr. 9 KStG von der Körperschaftsteuer befreit. Es wird bestätigt, dass es sich nicht um Mitgliedsbeiträge, sonstige Mitgliedsumlagen oder Aufnahmegebühren handelt und die Zuwendung nur zur Förderung der Zwecke der amtlich anerkannten Verbände der freien Wohlfahrtspflege, ihrer Unterverbände und ihrer angeschlossenen Einrichtungen und Anstalten (i. S. § 52 Abs. 2 Nr. 9 AO) verwendet wird. Frankfurt, Wittelsbacherallee 86, 60385 Frankfurt Telefon (0 69) 40 58 98 0, Fax 40 58 98 47 e-mail: [email protected] Kassel, Im Atrium, Wilhelmshöher Allee 262, 34131 Kassel Telefon (05 61) 2 07 59 46 Fax (05 61) 2 07 59 47 Werra-Meißner, Wolfbornstr. 9, 37276 Meinhard Telefon (0 56 51) 60 212, [email protected] Wiesbaden - KomMS, Pfitznerstr. 9, 65193 Wiesbaden Telefon (06 11) 52 86 20 und Fax (06 11) 2 04 89 65 e-mail: [email protected] Betroffene beraten Betroffene Alsfeld, Manuela Sedlatschek (0 66 39) 86 59, Di. von 10-12 Uhr Büdingen, Peter Schöndorf (06047) 41 96, telefonische Terminvereinbarung Ingrid Türk, (0 60 42) 9 79 73 13, Do. von 17-20 Uhr Dreieich, Roswitha Komnig (0 61 03) 4 69 48 20 oder 0176 – 70 65 56 81 Angelika Reuter, (0 61 03) 3 41 77 oder Mobil: 0160 98 10 34 65, Mi. von 9-13 Uhr Erlensee, Peter Sovanyka (0 61 83) 16 67, Do. von 10-12 Uhr Erzhausen, Ilse Lust (0 61 50) 5 07 87 67, Do. von 16–18 Uhr Frankfurt-Höchst, Edeltraud Opper (0 69) 30 13 31, Di. von 16-18 Uhr Frankfurt-Niederrad, Barbara Pospiech (0 69) 6 66 25 16, Mo. von 10-12 Uhr Fulda, Conny Zirwes (06 61) 3 54 44, telefonische Terminvereinbarung Fulda/Neuhof, Gaby Völlmecke (0 66 55) 33 99, Mo. von 10-12 Uhr Gießen, Hannelore Weiser (06 41) 79 21 74, Mi. von 16-18 Uhr Gründau, Erika Schmidt (0 60 58) 21 09, Di. von 10-12 Uhr Hanau, Elisabeth Huhn (0 61 81) 43 14 51, Mo. von 9-12 Uhr Rita Filber, (0 61 81) 2 24 33, telefonische Terminvereinbarung Heppenheim, Petra Heidler (0 62 52) 98 21 30, Mi. von 17-19 Uhr Kassel, Sabine Correus (05 61) 9 70 / 51 99, Mi. von 10-12 Uhr Christina Bienhaus, (05 61) 9 79 79 05, mittwochs ab 17.00 Uhr Beate Hille, (05 61) 9 79 51 12, Di. von 19-21 Uhr Kelkheim, Mechtild Bollin-Dersch (0 61 95) 90 08 11, Do., 14-tägig, von 15-16 Uhr Jens Schmidt, (06195) 900415, telefonische Terminvereinbarung Laubach, Manuela Kramer (0 64 05) 32 15, Mi. von 15-17 Uhr Linden, Silke Valentin (0 64 03) 96 93 01, Fr. von 15-17 Uhr Marburg, Irene Heuser (0 64 21) 8 09 21 49, tel. Terminvereinbarung Margret Wimmel (0 64 27) 93 13 61, Mi. von 10-12 Uhr Mühlheim, Isabel Söhngen Mobil: 0179 – 51 016 00 (AB) Neu-Anspach/Bad Homburg, Ramona Hemsath und Toni Tischlik (0 60 81) 5 82 34 80, Mo. von 20-21 Uhr Nauheim, Gisela Kübelbeck (0 61 52) 6 23 44, Mo., Mi., Fr von 15-18 Uhr Neustadt (Marburger Land) Elisabeth Billasch (0 66 92) 96 13 69, Do. von 10-12 Uhr Obertshausen, Helga Imholt (0 61 04) 78 90 71, tel. Terminvereinbarung Offenbach/Frankfurt Ost, Hilde Lommel (0 69) 42 59 45, Mi. von 10-12 Uhr Pfungstadt, Sabine Buchholzer (0 61 57) 8 35 44, Mo. von 12-13 Uhr Raunheim, Jörg Lüthje Mobil: 0160 – 92 44 21 94 (0 61 42) 4 46 43 Reichelsheim/Odenwald, Ruth Siegl (0 61 64) 91 20 47, tel. Terminvereinbarung Reinheim, Ellen Biegi (06162) 96 90 40, tel. Terminvereinbarung Rödermark, Heike Bauer (0 60 74) 9 76 66, Di. von 13-15 Uhr Rüsselsheim, Ilona Janßen (0 61 42) 6 24 13, telefonische Terminvereinbarung Schlüchtern, Sigrun Schäfer (0 66 61) 53 26, Mi. von 10-12 Uhr Claudia Frohnapfel, (0 66 61) 6 08 55 65 Mi. von 15-17 Uhr Tann/Rhön, Regina Eberhardt (0 66 82) 91 90 59, Di. von 15-18 Uhr Ulrichstein, Jurita Hohmann (0 66 45) 86 48, Di. von 9-12 Uhr Waldkappel, Gerhard Kotlik (05656) 18 30, tel. Terminvereinbarung Wetzlar, Georg Pellinnis (0 64 41) 21 21 81, Mo. von 15-17 Uhr GRUPPEN Die Adressen unserer örtlichen Gruppen können bei den Beratungsstellen erfragt werden. Für die Unterstützung von Layout, Druck und Versand unserer „dabei“ bedanken wir uns ganz herzlich bei:
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