Budgetprüfung und –verhandlung von Auftragsstudien

Budgetprüfung und –verhandlung
von Auftragsstudien
Steffen P. Luntz
D/A/CH Freiburg 7.3.2016
Übersicht
• Zweck der Budgetprüfung und –verhandlung
• Aufwandsabschätzung
– Tools
– Kostenfaktoren
–…
• Nachkalkulation
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Aufwand am Studienzentrum
StartUp
Feasibility
Einarbeitung
Initiierung
Rekrutierung &
Behandlung
Basisaufwand
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Beihilfeverbot
In Anlehnung an EU-Beihilferahmen* sind
innerhalb der EU wirtschaftliche Tätigkeiten…
…nach Marktpreis,
d.h. Kostendeckung + Gewinnaufschlag
zu erbringen.
Dies gilt auch für öffentliche Einrichtungen
„Unionsrahmen für staatliche Beihilfen zur Förderung von Forschung, Entwicklung und Innovation“ vom 21. Mai 2014
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Nutzen tragfähiger Budgets
Studienzentrum
• Personal qualifiziert und
verfügbar
Auftraggeber
• Belastbare
Vertragsbeziehung
• Aktive Rekrutierung
• Protokollgerechte
Durchführung
• Zeitnahe Dokumentation
• Gute Erreichbarkeit
• Rasche Rekrutierung
• Hohe Datenqualität
• Hohe Transparenz und
Sicherheit
Verhandlung des Budgets verpflichtet zur
Bereitschaft, die Leistung auch zu erbringen!
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Der optimale Zeitpunkt?
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Site Feasibility
•
•
•
•
•
•
•
Studie interessant?
Durchführbar?
Patienten?
Voraussetzungen?
Lokale Partner?
Offene Fragen?
…
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„Sponsor Feasibility“
Fragen Sie eigentlich ihren Sponsor / CRO
nach seinen besonderen Erwartungen?
•
•
•
•
Einarbeitung (Systeme etc.)
Monitoring (Umfang, Frequenz,…)
Doku-Umfang & Timelines
…
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Tragfähige Budgets
Einarbeitung, Basisaufwand und
Patientenkosten sind gedeckt.
-> Start up Fee
-> Fallgeld
-> Basisaufwand? Ggf. Screening
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Budgetkalkulation
(Hoffentlich) ein aktiver Prozess –
• strukturiert und transparent
• basierend auf Fakten und fixierten Annahmen
• berücksichtigt Kosten für
– Prozeduren
– Personalzeiten
– Durchreichkosten
• konkret und pauschaliert
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Zentrale Budgetplanung
Idee: erfahrener „Verwaltungs“-Mitarbeiter kalkuliert im
Tandem mit Studienzentrum
Vorteile
Nachteile
• Strukturierter Prozess
• ???
• Indikations- und Firmen
übergreifende Erfahrung
• Ggf. Verzicht auf Budgethoheit des Zentrums
• Komplexere Rechenwege
und Tools nutzbar
• Budget- und Vertragswesen eng zusammen
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Wie rechnen?
Verschiedene Ansätze, i.d.R. Excel® - basiert
• Fremd- oder eigenentwickelt
• Generisch oder fachspezifisch
• Grob oder detailliert
• Zentral oder dezentral
• Kostendeckend oder gewinnorientiert
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Start up Fee
Sinnvoll? Nötig?
• Studienpopulationen werden spezifischer
• Rekrutierungspotential ist reduziert
• Aktives, aufwendiges Screening nötig
Zudem:
• Transparent kalkuliertes Fallgeld finanziert nicht
den Initial- und Screeningaufwand
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DGPharMed Tool
Eisenmenger, Bergtholdt,
pharm. med. 2015 (17) 1; 22-24
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Titel
Basisaufwand*
laufender Aufwand
(nach Gesamtdauer der Studie)
Zeit/Monat
gesamt
* Mit einem Stern gekennzeichnete Zeilen sind besonders zu kontrollieren, da
die dort aufgeführten Posten v.a. bei IIT nicht unbedingt vorgesehen sein
müssen. Die angegebenen Werte müssen in diesem Fall auf Null gesetzt
werden.
*Telefonkonferenzen, Webmeetings
PI
0,5
- €
*Telefonkonferenzen, Webmeetings
StA
0,5
- €
Bewertung von CIOMS Reports und Information der Subinvestigators
(abhängig von der erwarteten Anzahl an SAEs in der Gesamtstudie, die im
Zusammenhang mit der Studienmediaktion stehen)
PI
*Pre-Screening (0,25h/d)
StA
5
- €
Kontakt zu Studienzentrale, Monitor
StA
1
- €
interne Organisation
(z.B. Führung des Investigator Files, SMS Updates)
StA
2
- €
- €
Summe laufender Aufwand
- €
Summe Aufschlag auf alle Visiten
- €
*In Anlehnung an Kalkulationstool des ZKS Köln
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Medizinische Kosten - GOÄ
Stärken
• Gut etabliert
• Bildet alle Leistungen
einzeln ab
• Einfach anzuwenden
• Indikationsbezogene
Lernkurve für weitere
Studien mit ähnlichen
Abläufen
Schwächen
• Berücksichtigt keine
studientypischen
Nacharbeiten, wie…
• Einzelbefundung
• CRF Dokumentation
• AE/ SAE Bewertung
• Monitoring
• Querrieprozess
• …
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GOÄ – Bsp. Rotes BB
Nach GOÄ:
3,50 Pkt. x Faktor 1,8
= 6,30 €
vfa* lässt Fak. 2,3 zu
3,50 x 2,3 = 8,05 €
Reicht das?
*vfa Positionspapier „Kostenentwicklung bei klin. Prüfungen in D“ von Okt. 2013
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Unterstützende Disziplinen
• Frühzeitige Einbindung schafft Vertrauen und eine
verbindliche Arbeitsbasis
• Häufig durchzureichende Prozedurkosten
(lokale) Studientarife beachten von z.B.
• Radiologie (z.B. DIR Heidelberg)
• Apotheken (LAUD)
• …
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Apothekenkosten
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Budget-Nachverhandlungen
Erkennen ->
Dokumentieren ->
Kommunizieren ->
Verhandeln
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Nachverhandlung
Motivierend:
• Erfolgreiche Rekrutierung
• Protokollgerechte Durchführung
• Zeitnahe Dokumentation
Voraussetzungen:
• Zu Beginn abgestimmte, dokumentierte Annahmen
• Transparente Budgetkalkulation
• Belegbare, relevante Abweichungen
• Nur einmal, - und es muss sich lohnen
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Der optimale Zeitpunkt?
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Zusammenfassung
• Budgetkalkulation sollte immer auch intern,
transparent und strukturiert erfolgen
• Relevante Abweichungen sollten verhandelt
werden
• Die zugesagten Leistungen sind dann auch zu
erbringen
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