- Niederdeutsches Theater Delmenhorst

© Delmenhorster Kreisblatt 11.01.2016 S.04
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Das Amateur-Ensemble des Niederdeutschen Theaters Delmenhorst (NTD) überzeugte bei der Premiere
FOTO: ANDREAS NISTLER
von „Döör an Döör‘nanner“ im Kleinen Haus..
Gefühlschaos im
Durchgangszimmer
NTD überzeugt mit der Komödie „Döör an Döör’nanner“
Eine gelungene Priemiere
hat das Niederdeutsche
Theater Delmenhorst im
Kleinen Haus gefeiert.
Die Komödie kam beim
Publikum gut an.
VON A. SCHNACKENBURG
Ullrich
DELMENHORST.
Matthaeus hatte einen guten Riecher: Die Idee des
Regisseurs, Frank Gruppes
Komödie „Döör an Döör’nanner“ mit dem Niederdeutschen Theater Delmenhorst ohne begrenzende Wände auf die Bühne zu
bringen, hat sich mit der
Premiere als Schlüssel zum
Erfolg seiner Inszenierung
erwiesen. Das Publikum im
etwa zur Hälfte gefüllten
Kleinen Haus ging sichtlich
angetan mit.
Dabei erzeugt die Bühne
(Petra Witte) vor allem Unruhe. Genau das muss sie
aber auch. Denn in „Döör
an Döör’nanner“ geht es
denkbar ungemütlich zu:
Die ruhebedürftige Antonia
Kleinschmitt (Elke Seevers)
zieht nach langem Sanatoriumsaufenthalt in ein
Zimmer der penetranten
Wirtin Hertha Müller-Meisenstein (Birgit Schütte),
um allzu schnell festzustellen, dass sie in dieser Bleibe
wider Erwarten ganz und
gar keine Ruhe zu erwarten
hat. Viel mehr wimmelt es
nur so vor aufdringlichen
Nachbarn. Auch entpuppt
sich das „ruhige“ Heim als
Durchgangszimmer.
Die Ereignisse überschlagen
sich:
Kleinschmitt, mit den Nerven
am Ende, verliebt sich ausgerechnet in ihren Zimmernachbarn Ernst Klapproth,
der, erst eine Pistole, später
einen Strick in Händen, offenbar noch nicht einmal
dazu fähig zu sein scheint,
seinem Leben ein Ende zu
bereiten. Dafür verfügt dieser Mann, der sich selbst
als Versager sieht, über ein
anderes Talent: Er schreibt
Gedichte, wenn auch ausschließlich selbstmörderischen Inhalts. Jubilar And-
reas Giehoff, seit 25 Jahren
beim
Niederdeutschen
Theater, findet in Klapproth so etwas wie eine Paraderolle, verleiht der Figur
Dünnhäutigkeit und Dickfelligkeit zugleich. Sein
Klapproth schwankt im Minutentakt zwischen offener
Verzweiflung und distanziertem Sarkasmus.
Doch auch die übrigen
Rollen des Stücks haben
Regisseur Matthaeus und
die Schauspieler des Niederdeutschen
Theaters
durchdacht entwickelt. So
absurd die Handlung, so
stimmig das Bild, das hier
von den Figuren Gruppes
entsteht. Hübsche Slapsticks verleihen der Inszenierung
zusätzlichen
Charme.
Die nächsten Vorstellung
von „Döör an Döör’nanner“ finden am kommenden Samstag, 16. Januar,
um 20 Uhr, sowie am Sonntag, 17. Januar, um 15.30
Uhr statt. Weitere Informationen gibt es auf der Website „www.ntd-del.de“.