Institut Trauma und Pädagogik Transgenerationale Traumatisierung aus der Sicht der Mehrgenerationalen Psychotraumatologie nach/in Anlehnung an: Franz Ruppert Institut Trauma und Pädagogik | Hedi Gies www.institut-trauma-paedagogik.de Transgenerationale Phänomene > Tochter hat die Kriegsbilder des Vaters im Kopf > Enkel hat Panikattacken, die zu Erlebnissen der Großmutter passen > Seit Generationen erleben die Töchter eines Familienssystems sexualisierte Gewalt > Kinder werden zu Eltern ihrer Eltern > Gebärende Frau gerät in ihren eigenen Geburtsprozess Institut Trauma und Pädagogik | Hedi Gies www.institut-trauma-paedagogik.de Transgenerationales Trauma kann bedeuten > Das Leben der Nachkommen wird von den Traumata ihrer Vorfahren geprägt > Kinder werden von ihren Vorfahren (Eltern, Groß- und Urgroßeltern) traumatisiert > Kinder identifizieren sich mit den Traumatisierungen ihrer Vorfahren > Kinder tragen die Lasten der Traumatisierung ihrer Vorfahren mit Institut Trauma und Pädagogik | Hedi Gies www.institut-trauma-paedagogik.de Psychotraumata als Schocktrauma > Existenztrauma z.B. schwerer Arbeits-, Verkehr- oder Sportunfall, Vergewaltigung (mit Todesandrohung), Abtreibungsversuch > Verlusttrauma z.B. Tod eines Kindes, früher Tod der Mutter, frühe Trennung von der Mutter Institut Trauma und Pädagogik | Hedi Gies www.institut-trauma-paedagogik.de Psychotraumata als Beziehungstrauma > Symbiosetrauma z.B.: Mutter ist körperlich da, aber nicht emotional verfügbar > Bindungssystemtrauma z.B.: in einem Bindungssystem Täter-Opfer-Beziehung mit Folgen wie sexualisierte Gewalt, Inzest, Mord Institut Trauma und Pädagogik | Hedi Gies www.institut-trauma-paedagogik.de Traumatisierungskategorien nach Prof. Dr. Franz Ruppert Institut Trauma und Pädagogik | Hedi Gies www.institut-trauma-paedagogik.de Bindung ist die psychische Grundlage für Transgenerationale Traumatisierung > Bindung entsteht unbewusst und bereits vorgeburtlich in der Mutter-Kind-Beziehung > Bindungsbeziehungen können sich auf andere Beziehungen ausdehnen (Geschwister, Großeltern u.a.) > Bindung beruht auf Gefühlen und gemeinsamen Erfahrungen > Bindung ist exklusiv > Bindung ist auf Dauer angelegt > Bindung vermittelt Zugehörigkeit > Bindungsgefühle können mit Gegenständen, Tieren und Situationen verknüpft werden Institut Trauma und Pädagogik | Hedi Gies www.institut-trauma-paedagogik.de Symbiose zwischen Mutter und Kind Jedes Kind ist mit seiner Mutter doppelt symbiotisch verwoben > passiv die psychischen Qualitäten der Mutter prägen sich in die psychische Grundstruktur des Kindes ein > aktiv das Kind hält sich an der Mutter fest und versucht, ihre Bedürfnisse zu befriedigen Institut Trauma und Pädagogik | Hedi Gies www.institut-trauma-paedagogik.de Bindungsliebe Die Bindungsliebe eines Kindes zu seiner Mutter ist die stärkste psychische Kraft, wie immer und unabhängig, wie die Mutter sich dem Kind gegenüber verhält. Institut Trauma und Pädagogik | Hedi Gies www.institut-trauma-paedagogik.de Trauma der Liebe Ein „Trauma der Liebe“ ist die Unmöglichkeit, in der Bindungsbeziehung mit Mutter und Vater die Liebe zu bekommen, von der man abhängig ist. Institut Trauma und Pädagogik | Hedi Gies www.institut-trauma-paedagogik.de Traumatisierte Eltern sind (möglicherweise) > emotional nicht erreichbar > emotional schwer belastet > unberechenbar > emotional bedürftig > gewalttätig und/oder übergriffig > psychisch gespalten Institut Trauma und Pädagogik | Hedi Gies www.institut-trauma-paedagogik.de Gesunde psychische Strukturen bei einem Kind > eigene Lebenskraft > eigener Lebenswille > gesunde Urbedürfnisse > Freude an der Bewegung > Freude am Spielen > Freude am Lernen > Kreativität > Offenheit > ... Institut Trauma und Pädagogik | Hedi Gies www.institut-trauma-paedagogik.de Merkmale traumatisierter Anteile bei Traumata der Liebe > Verzweiflung, dass keine Elternliebe spürbar ist > (extreme) Verlassenheits- und Einsamkeitsgefühle > Todesängste > Unterdrückte Wut > Unterdrückte Trauer > Extremer Rückzug > Tendenz zur Selbstaufgabe Institut Trauma und Pädagogik | Hedi Gies www.institut-trauma-paedagogik.de Merkmale der Überlebensanteile bei Traumata der Liebe > Zähes Ringen um die Liebe der Eltern > Idealisierung der Mutter/des Vaters > Identifikation mit den Überlebensmechanismen der Eltern > Die Eltern retten wollen > Verschmelzen mit den traumatisierten Anteilen der Eltern oder Großeltern > Verdrängen und Leugnen des eigenen Traumas Institut Trauma und Pädagogik | Hedi Gies www.institut-trauma-paedagogik.de Trauma der Liebe und seine Folgen > Leben in einer fremden Identität > Eigene und übernommene Gefühle können nicht unterschieden werden > (lebenslange) symbiotische Verstrickungen mit den Eltern > Symbiotische Verstrickungen in anderen nahen Beziehungen > Psychische Störungen aller Art (z.B. Ängste, Hyperaktivität, Depressionen, Süchte, Psychosen) Institut Trauma und Pädagogik | Hedi Gies www.institut-trauma-paedagogik.de Merkmale symbiotischer Verstrickungen > Interaktionen zwischen ÜA/ÜA, ÜA/TA > Besitzen wollen, vereinnahmen, klammern > Veränderungen (immer) von anderen fordern > Bewertungen und Abwertungen > wechselseitiges nicht Verstehen > Wut, Hass, Gewalt in Beziehungen > Dominanz, Rebellion, Unterwerfung > Psychische und materielle Ausbeutung > Liebesillusionen Institut Trauma und Pädagogik | Hedi Gies www.institut-trauma-paedagogik.de Franz Ruppert (Veröffentlichungen) Institut Trauma und Pädagogik | Hedi Gies www.institut-trauma-paedagogik.de
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